sucht, fie zu verbrennen, es ist aber noch soviel übriggeblieben, daß die Staatsanwaltschaft in Aurich die Stücke wieder zusammensegen konnte. Der Flüchtige hat in Norddeich angedeutet, daß er über Emben nach Berlin wolle. Man vermutet aber jetzt, daß er sich nach Emden gewandt hat, um von dort über die Grenze nach Holland zu kommen. Mitteilungen zur Aufklärung und über etwaige Spuren nimmt nach wie vor die Inspektion A., Kriminalkommissar Johannes Müller, im Polizeipräsidium entgegen. Flüchtige ist, wie noch erwähnt sei, am 28. Januar 1900 in München geboren. Er stammt aus einer Offiziersfamilie.
„ Einst und jetzt."
Hugenberg zieht Vergleiche.
Der
Weißt du noch, wie's damals war?", das ist für das Ohr eines jeden Hugenbergers der moderne Schlager, den er am meisten schäzt. Als unser noch ein Kaiser war, da war es herrlich auf der Welt! Heute, in dieser verfl... Republit, möchte man sich die Haare ausraufen! So lautet die Parole.
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Aber es passieren auch Zeichen und Wunder. Wenn man, wie gestern abend, in Hugenbergs Nachtausgabe" eine Uebers schrift Einst und jezt" mit der Unterzeile Größere Gegensäge lassen sich nicht denken" und etliche Bilder dazu sieht, wird man natürlich meinen, daß uns nun gezeigt wird, welch herrlichen Zeiten man uns einstmals entgegenführte und wie tläglich sich alles inzwischen gewandelt hat. Und wir lesen:
Unsere Bilder zeigen den Eingang des neuen Bostamts in der Skalizer Straße und den Aufgang zum Postamt Wiener Ede Forster Straße am Görlitzer Bahnhof. Häßlich und wenig einladend wirkt der Eingang des alten Amts. Erst muß sich das Publikum die steile Treppe hochquälen, dann durch eine enge Tür drängen, die gleichzeitig als Eingang und Ausgang benutzt wird. Umständlich und unbequem. Das Portal des neuen Amtes dagegen: Breit, bequem und gefällig. Symbolische Figuren, ein Bostillon und ein Luftpostpilot, bewachen den Eingang. Eine flache Stufe, zwei breite, leicht zu öffnende Türen führen in das Innere. Die Bilder sprechen für sich."
Ja, das tun fie! Wir aber hoffen, und nach besten Kräften werden wir dazu mitwirken, daß möglichst bald im Vergleich von
einft und jetzt auf allen Berwaltungsgebieten größere
Gegensäte sich nicht denten lassen".
„ Kleinstädtisches vo
Des vom Stettiner Bahnhof." Eine Entgegnung der Reichsbahn.
Vor einigen Wochen berichteten wir über gewisse Mißstände auf dem Stettiner Bahnhof. Hierzu erhalten wir von der Reichsbahndirektion Berlin eine Zuschrift, der wir folgendes entnehmen:
In den Wartesälen der Bahnhöfe, so heißt es, und dies trifft für den Stettiner Bahnhof ohne Zweifel zu, wird namentlich in den Nachtstunden allerlei Gesindel angetroffen. Dies macht eine scharfe Kontrolle der Wartejäle, gerade im Interesse des reisen den Publikums, erforderlich. Daher werden von Zeit zu 3eit Reisende ohne gültigen Fahrtausweis aus den Warteräumen ent. fernt. Hierbei wird jedoch immer auf jolche Personen Rüdsicht genommen, die Reisende erwarten oder im Begriff sind, eine Mahlzeit zu verzehren.
Den am 14. Auguft mit der Kontrolle beauftragten Bedienste. ten ist nicht erinnerlich, daß jemand aus dem Wartesaal gewiesen wurde, der seine Mahlzeit noch nicht beendet hatte. Es hat auch von den aus dem Wartesaal gewiesenen Personen niemand erklärt, daß er Reisende eines später einlaufenden Zuges abholen wolle. In diesem Falle hätte der Aufsichtsbeamte seine Zustimmung zum weiteren Verweilen ohne Zweifel gegeben. Die Behauptung, daß der Ahort und der Waschraum für Damen geschloffen gewesen seien, trifft nicht zu. Die Aborie auf der Offseite des Bahnhofs ein schließlich der Frauentoiletten waren an dem fraglichen Tage mie itets die ganze Nacht geöffnet. Was die Waschräume anbeTangt, jo genügt nach unseren Erfahrungen nachts nach 24 Uhr die Waschgelegenheit, die sich auf dem Querbahnsteig befindet; die übrigen Waschräume werden mangels Bedürfnisses um 24 Uhr geschlossen.
Reinigungen der Bahnsteige, Treppen und Hallen sind nicht nur des Nachts, sondern auch am Tage unvermeidbar. Es ist jedoch Borsorge getroffen, daß Belästigungen der Reisenden nach Möglichkeit vermieden werden.
Bisher, so heißt es weiter, ist von der Aufstellung von Sib: bänten auf dem Querbahnsteig Abstand genommen worden, weil Wandflächen nicht mehr verfügbar sind. Diese Frage wird zurzeit jedoch nochmals geprüft. Im übrigen haben sich auch nicht, fo behauptet die Reichsbahndirektion, in dem Vorraum vor den Sperren und auf den Bahnsteigen alte u d gebrechliche Leute aufgehalten. Das pflegt in den Nachtstunden", so sagt man, niemals der Fall zu sein. Wahrscheinlich ist ein an Krücken gehender, gelähmter Invalide gemeint, der start angetrunken war und der zu den regelmäßig den Wartesaal des Stettiner Bahnhofs als vorübergehenden Aufenthalt( ohne Reiseabsicht) aufsuchenden Personen gehört. Auch er war, da er feine Fahrkarte hatte wie schon wiederholt ausgewiesen worden."
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Die Behauptung, daß sich auf dem Stettiner Bahnhof nachts niemals gebrechliche Leute aufzuhalten pflegen, scheint uns etwas gewagt zu sein. Bielleicht führen die Nachprüfungen über die Notwendigkeit der Aufstellung von Sitzbänken doch noch zu einem positiven Erfolg.
Gasexplosion in der Reichenberger Straße.
In einer Wohnung des Borderhauses Reichenberger Straße 71 ereignete sich gestern eine folgenschwere Gas explosion, bei der ein Installateur schwere Brandmunden davontrug. Zwei Arbeiter waren mit dem Legen einer elektrischen Leitung beschäftigt, wozu sie sich im dunklen Korridor einer offenen Lampe bedienten. Blöglich erfolgte eine heftige Explosion. Mehrere Fensterscheiben wurden durch den Luftdruck zertrümmert. Der 23jährige Installateur Martin Brell aus der Görliger Str. 70 wurde von einer hervorschlagenden Stichflamme erfaßt. Er trug schwere Brandmunden im Gesicht und am Körper davon. Der Verunglückte wurde zur nächsten Rettungsstelle und von dort in das Krankenhaus am Urban übergeführt. Nach den Feststellungen der alarmierten Feuer. wehr waren einem schabhaften Gasrohr größere Mengen Gas entwichen, die sich ansammelten und durch die Lampe zur Erplosion gebracht wurden.
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Zu der Gasvergiftung in der Casterstraße 3 wird noch mitgeteilt, daß es den Bemühungen der Feuerwehr und des hinzugezogenen Arztes der nächsten Rettungsstelle gelang, auch die 48jährige wurden durch die Feuerwehr in bedenklichem Zustande in das Augufte- Bittoria- Krankenhaus zu Lichtenberg übergeführt. Bei dem Mann war ärztliche Hilfe bereits vergebens, er starb furze Zeit nach seiner Einlieferung. Frau St. liegt sch mer danieder, doch besteht Hoffnung, fie am Leben zu erhalten. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß die Eheleute wegen eines Nervenleidens des Mannes es gemeinsam aus Leben scheiden wollten und sämtliche Gashähne geöffnet hatten. Durch den starten Gasgeruch, der sich auf dem Treppenhaus bemerkbar machte, wurden jedoch Hausbewohner auf merksam, die sofort Feuerwehr und Polizei alarmierten.
dem
Die gestörte Verfassungsfeier.
Chef, den genannten Oberstudienrat Hölzel, eine Befchwerde beim Provinzialschulkollegium ein. Auch die zuständige Berliner Dienststelle befaßte sich mit dem Vorfall, und erfreulicherweise fann festgestellt werden, daß man gewillt ist, gegen Herrn Hölzel die notwendigen Schritte zu ergreifen. Wenn auch zur Stunde die endgültige Entscheidung noch nicht gefällt ist, so fann doch kaum einem Zweifel unterliegen, daß Herr Hölzel wegen seines unerhörten Auftretens zum mindesten an eine andere Anstalt versezt wird. Das Bezirksamt Weißensee hat sich, wie wir erfahren, im gleichen Sinne geäußert, und auch der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Herr Beder, wird sicherlich der Ansicht sein, daß ein solches Verhalten mit den Pflichten eines republitanischen Jugenderziehers und Beamten in feiner Beise vereinbar ist.
Ein Borfall, der sich am Realgymnasium in Berlin | bestimmungsgemäß am Tage darauf durch seinen stellvertretenden weißensee abgespielt hat, gibt Veranlassung zu ein paar deut lichen Worten. Der on der Anstalt tätige Studienrat Werner hatte den Auftrag erhalten, am Tage der Verfassungsfeier in der Aula, die Festrede zu halten. Studienrat Werner bemühte sich, in seiner Ansprache alles Barteipolitische unerwähnt zu lassen und nur das hervorzuheben, was an dem Werke von Weimar für alle, auch die gefinnungsgemäß nicht republikanisch Eingestellten, von Wert ist. Auf Grund des Artikels 163 der Reichsverfassung ermahnte er die Schüler an die sittliche Pflicht, unbeschadet jeder persönlichen Freiheit, die geistigen und körperlichen Kräfte so zu betätigen, wie es das Wohl der Gesamtheit erfordert. Wirksam arbeitete er in der Rede das Ideal des rechten Staatsbürgers heraus und gab bei dieser Gelegenheit seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß an dem Morde an Reichsminister Walter Rathenau auch ein Gymnasial schüler, Techow, beteiligt gewesen sei. Diese Tatsache sei ohne 3weifel auf eine falsche Erziehungsmethode zurückzuführen. Die Rede flang aus in einem Gelöbnis zum Dienste an Volt und Vaterland.
Die Angelegenheit hat aber noch eine grundsägliche Seite, die nicht übersehen werden darf. Pflicht aller Regierungsstellen des Freistaates Preußen ist es, gerade unsere Jugend, vor allem, wenn Kaum hatte Studienrat Werner geendet, als der stellversie den Vorzug hat, ein Gymnasium zu besuchen und später an die tretende Direktor, Oberstudienrat Hölzel, das Wort er. Universität zu gehen, vor antirepublitanischer Bergriff und in überhaftetem Tone dem Redner des Tages in Gegen hebung zu schüben. Nichts liegt uns ferner, als irgendeinem wart der Schüler eine Abfanzelung zuteil werden ließ. Er hineintragen von Parteipolitif in die Schule das Wort zu reden; empfände es schmerzlich, so sagte er, daß eine solche Rede gehalten wir wollen Erziehung zum Staatsbürgertum im Sinne worden sei. Nicht Rathenau sei das Ideal, sondern Hindenburg. der Verfassung, im Sinne der Republik . Gerade der Studienrat Werner habe Freiheit nur für die politisch Jugendliche im Uebergangsalter ift empfänglich für radikale Phrasen. links Eingestellten verlangt. Dann verlautbarte der Ober. Wenn ein Lehrer sich anmaßt, den Verfassungstag unter Desavou studienrat noch einige Privatansichten über das Deutschland . ierung eines durchaus forrett handelnden Kollegen zu einseitiger, lieb, die freilich den meisten Anwesenden wegen ihrer Unflarheit parteipolitischer, dem Staatsgedanken abträglicher Bropaganda nicht verständlich waren. unter seinen Schülern auszunuzen, dann muß ihm die Antwort zuteil werden, die ein solches unverantwortliches Vorgehen verbient.
Studienrat Werner war vor seinen Schülern, mit einem Wort gesagt, blamiert. Er ließ sich vom Dienst suspensieren und reichte
auf dem Spittelmartt, Ausgang Untergrundbahn . Teilnehmerfarte
50 Pf. Es wird dringend empfohlen, die Karten in den nachstehenden Berkaufsstellen im Vorverkauf, zu entnehmen: Buchhandlung Dob
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bertin, Hauptstr. 140 Buchhandlung am Bayerischen Platz 13- Leot"( Nikolaische Buchhandlung), Rheinstr. 65- Postkarten- und Photoverlag Alt- Berlin", C2, Boststr. 12.
Ein rabiater Angeklagter.
,, Was will der Mensch?"
Als der Maurer Franz Wehler und der Händler Karl Misch, die an einem Märzsonntag d. J. die Pelzwarenhandlung von Blumenthal in der Unterwasserstraße ausgeräumt und dort für 58000 Mart Pelze gestohlen hatten, vor dem Großen Schöffengericht Berlin- Mitte abgeurteilt werden sollten, verursachte Misch bei Beginn der Verhandlung einen turbulenten Auftritt.
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Ein Abschiedsbrief.
Vor dem Großen Schöffengericht Berlin- Mitte sollte gestern gegen den Oberstadtinspektor Wachsmuth megen Unterschlagung verhandelt werden. Wachsmuth, der im städtischen Armenwesen bes schäftigt war, hatte in seiner amtlichen Tätigkeit sich an den für die Aermsten der Armen bestimmten Geldern vergriffen und im Laufe der Zeit etwa 10 000 m. unterschlagen. Das Motiv zit diesen Beruntreuungen war angeblich lediglich seine große Leseund Sammelmut, die ihn dazu trieb, alle möglichen Bücher und Schriften zusammenzukaufen. Als nun gestern gegen ihn ver handelt werden sollte, war er nicht erschienen. Statt dessen legte Rechtsanwalt Dr. Baecker einen Brief des Angeklagen vor, der gestern bei seinen Angehörigen eingegangen war. In diesem Brief teilte er mit, daß er zu der Verhandlung nicht erscheinen werde, weil er sich das Leben nehmen wollte. Gleichzeitig machte er Andeutungen über seinen lehien Willen. Angesichts dieser Sachlage beschloß das Gericht feinen erneuten Haftbefehl, sondern nur Ver tagung, um Ermittlungen über Wachsmuth anzustellen.
Nachdem er schon vorher in der Vorführungshalle wie ein Be felfener getobt hatte, brüllte er den Staatsanwalt zu: Bas will der Mensch? Nur mit meiner Frau poussieren! Deshalb hat er mich nur eingesperrt." Es blieb daher nichts weiter übrig, als Misch, der auch von Obermedizinalrat Dr. Bürger zurzeit für verhandlungsunfähig erklärt wurde, abführen zu lassen, das aber gelang erst mit Hilfe von fünf Beamten. Die Annonce" zu dem vorliegen den Einbruch, wie in Verbrechertreisen derartige Tips genannt werden, hatte augenscheinlich der wegen Begünstigung mitangeflagte Schlächter Wladislaus naprodi bem Buchthaus entlassen worden, als er drei Jahre wegen eines gegeben. Er war gerade aus Einbruchs bei der gleichen Firma Blumenthal hatte figen müssen. Wehler, Misch und ein noch nicht ergriffener Friz Pfuhlmann waren eines Sonntags nachmittags auf dem Wege über die nichts benutzten Räume einer neben dem Blumenthalschen Geschäft gelegenen Reichsbankstelle in die Lagerräume der Pelzhandlung eingedrungen, indem sie in die Trennungswand ein Loch schlugen. In Säden, Kartons und Rucksäcken wurde dann die Beute völlig unbemerkt fortgeschafft. Nach zwei Tagen bekam die Kriminalpolizei einen vertraulichen Wint, daß bei dem wegen Hehlerei mitangeflagten Schneider Falt gestohlene Ware liegen sollte. Bei Falt wurde auch von der Polizei ein Teil gefunden. Dieser gab an, die Belze von Nawrocki und Wehler zur Weiterveräußerung erhalten zu haben. Als diese beiden sich nach einigen Stunden bei alt einfanden, um mit ihm abzurechnen, wurden sie von den Besammelten Republikaner in bester Stimmung zusammen. amten, die sich auf die Lauer gelegt hatten, festgenommen. Die weiteren Ermittlungen ergaben dann, daß der Rest der Diebesbeute zu dem gleichfalls angeklagten Maschinenmeister Druder ge= tommen war, der Fahrstuhlführer eines Geschäftshauses war. Dort waren die Belze erst in der Portierloge und später in einem Bodenpolizei schließlich entdeckte. Das Gericht verurteilte Behler, der verschlag gefunden worden, wo sie nach langem Suchen die KriminalSpezialist auf dem Gebiete der Wanddurchbrüche ist, zu ein Jahr echs Monaten Gefängnis, Nawrodi erhielt ein Jahr Gefängnis, während gegen die Hehler auf sechs Monate Gefängnis bzw. 300 Mart Geldstrafe erfannt wurde. Schwerer Zusammenstoß in Biesdorf .
Schwarzrotgold auf der Havel . Im schwarzweißroten Potsdam hat sich in diesem Sommer die Havel.Attionsgruppe Schwarz Rot Gold Potsdam gebildet, die heute schon eine ftattliche Bahl von Booten aller Art umschließt. Jeden Sonntag ficlen ihre gemeinsamen 3eltlager an der Havel auf; das gemeinfame Ferientager in der Krempnih war vier Wochen lang das Riel pieler Ausflügler; die Verfassungsfeier am Templiner Forsthaus gen. Die Attionsgruppe bittet alle Republikaner, sich ihr anzu und das Wassersportfeſt in Herch waren vollgelungene Beranstaltun fchließen, den Bootsplay zu besichtigen und ihre Adressen mitzuteilen an Bootswerft Arnheim , Potsdam , Babelsberger Straße 3a, wo der ständige Sammelplaz ist.
Wie Schwarzrotgold sich durchsetzt, sieht man auch aus dem großen republikanischen Fest, das am Sonntag in Ferch am Schwielowsee stattfand. Die dortige Reichsbannerortsgruppe meihte unter großer Beteiligung der Bevölkerung und der benachbarten Ortsgruppen, die mit festlich geschmückten Dampfern antamen, ihr Banner. Zugleich hielt dort die Havel Attionsgruppe Schwarz Rot Gold Potsdam ihr Wassersportfest ab. Die Bootsrennen fanden vor einem zahlreichen Publikum statt. Der große gemeinsame Feftzug ging zum Gefallenengedenkstein, wo ein Stranz niedergelegt wurde. Anschließend hielt ein Feft die ver
Vor dem Grundstück Dorfstraße 29 zu Biesbarf er eignete fich gestern gegen 15 Uhr ein folgenschwerer zu= fammenstoß zwischen einer Kraftbroschte und einem Motorradfahrer. Der Anprall erfolgte mit solcher Gewalt, daß der Führer des Motorrades, ein Kaufmann Emil Krumm aus der Wotanstraße 11 zu Lichtenberg , vom Rade geschleudert wurde und unter die Räder der Kraftdroschte geriet. Er erlitt so ich were innere Verlegungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt und nach der Biesdorfer Friedhofshalle gebracht. Nach übereinstimmenden Beugenaussagen soll die Schuld an dem Unfall den Führer der Kraftbroschte treffen, der ohne ersichtlichen Grund auf der linken Seite des Fahrdammes fuhr.
Funkwinkel.
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Aus der Staatsoper am Plaz der Republik wurde, als erste Frau des Architekten St. ins Leben zurückzurufen. Beide Uebertragung der neuen Winterspielzeit, den Funfhörern ein rich Marschners Vampyr" übermittelt. Die scharf charat. terisierende und durchaus unproblematische Mufit dieser roman tischen Oper eignete sich sehr gut zur Uebertragung auf den Rundfuntfender. Nicht nur die Musit, sondern auch das gesprochene Wort famen überraschend gut heraus. Auch das richtige Tonftärtever. hältnis zwischen Sänger und Orchester blieb im allgemeinen gewahrt. Jedenfalls bedeutete die Uebertragung für die Opernübermittelungen im tommenden Winter einen erfreulichen Auftakt. Am Nachmittag sprach Dr. Johann Günther über:" Die Idee des Tanzes im Bühnenkunstwert." Er betonte den Wert anm nastischer und tänzerischer Durchbildung für den Schauspieler, ba dieser erst, wenn er mit solchem Können ausgerüstet ist, wirklich zur Beherrschung des eigenen Körpers wie des Raumes gelangen werde. Der Vortragende wies darauf hin, daß man fünftig auch weit mehr als heute Bühnenbild und Bühnenhandlung tänzerisch stilifieren und Höhepunkte vielleicht als absoluten Tanz herausheben werde.
Alt- Berlin. Auf vielseitigen Wunsch beginnt das Bezirksamt Schöneberg am Sonntag, den 18. September d. J., wieder mit den Führungen zu den vergessenen Winkeln des ältesten Berlin . Der Schriftsteller Georg Bamberger, wird wie bisher die Führungen übernehmen, Treffpunkt: 11 Uhr.
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Ueber 1000 Personen ertrunken. Djata, 13. September.
Die Stadt Nagajati und andere Städte der Umgebung find von einem Taifun verwüstet worden, wie er in dieser Schwere seil vielen Jahren dort nicht aufgetreten ist. Zahlreiche Gebäude und die gesamte Ernte wurden vernichtet. Ein Dorf bei Kumamoto wurde von einer Springflut unter Waffer gefeht, die hundert Häuser zerstörte. 150 Personen ertranfen. Aus einer anderen Ortschaft wird berichtet, daß dort 400 Häuser zerstört wurden und 1000 Perfonen erfrunten find.
Das Flugzeugwrack von Cornwall .
London , 13. September. Das Luftfahrtministerium hat einen Sachverständigen entsandt, um das Flugzeugmrad, das man an der Küste von Corn wall aufgefunden hat, zu untersuchen. Bis zum Augenblid fonnte das rad noch nicht identifiziert werden, doch glaubt man, daß es sich um Reste eines Transatlantikflugzeuges handelt Fliegerglück und Unglück.
Das Flugzeug der Flieger Marmier und Favreau, das gestern früh aufsteigen follte, um den Weltdistanzreford in der Richtung auf Sibirien zu schlagen, ist, noch bevor es überhaupt starten tonnte, infolge des schlechten Terrains ernstlich beschänz worden. Der Propeller wurde zertrümmert, der Motor losgetrenne und der Benzinbehälter eingestoßen, so daß die 4500 Liter Benzin ausflossen. Nur dem Umstand, daß der Pilot furz vorher die Zündung ausgeschaltet hatte, ist es zu verbanken, daß das Benzin sich nicht entzündete, was zu einer Ratastrophe geführt hätte. Die beiden Flieger blieben unverlegt. Zugentgleisung bei Osnabrück .
Gestern entgleiften auf der Strede Münster- Osnabrüd an der Blockstelle Hohne infolge Schienenbruchs die vier letzten Wagen des D- 3uges 94. Personen wurden nicht verlegt. Der Materialschaden ist gering. Der vordere Zugteil fezte die Fahrt nach Ausnahme der Reisenden aus dem entgleisten Bugteil fort
Drei Bergleute verschüttet. Auf der Kruppschen Zeche SälzerNeued ist eine Strede zu Bruch gegangen. Drei Bergleute murden durch herabfallende Gesteinsmaffen verschüttet und getötet. Die Leiche eines Bergmanns fonnte im Laufe bes Bormittags geborgen werden.
( Nachdr. verb.) ziemlich fühl, meist stark bewölkt, mit Reigung zu RegenWetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin nnd Umgegend fällen, mäßige, frische Winde aus westlicher Nichtung. Für Deutschland : Ueberall weiterhin fühl, Regenjälle, besonders in der nordwestlichen Hälfte des Reichs.