Scharp will sich diese Auffassung nicht zu eigen machen,| Reichsschulgesetes dem Reichsrat aber erst spät zuging sondern nur mit einem drastischen Beispiel belegen, daß mit und die preußische Regierung ihre endgültige Stellung nicht einer Darstellung der soziologischen, Spannungsverhältnisse vor dem 20. September zu beschließen vermag, fann die einer Partei noch nichts über ihre politische Bewäh- Zwischentagung des Reichstages weder am 26. September rung und Leistung ausgemacht sei. Viel einfacher und noch am 3. Oftober beginnen. flarer als Berning legt Scharp den Kern der Problematik des Zentrums dar: Das damalige Zentrum habe gefämpft den dreifachen Befreiungskampf der Kirche gegen den Staat, der Katholiken gegen politische und gesellschaftliche Unterdrückung und der christlichen Sitte und Kultur im öffentlichen Leben. Schon die letzten Jahrzehnte vor dem Kriege hätten diese Front merklich, der Zusammenbruch des alten Staates und die Aufrichtung des Volksstaates hatte sie vollends verschoben: Die Republit gab der Kirche die Freiheit und die gleich berechtigte Mitarbeit der Katholiken im Staate wurde weitgehend gesichert. Dafür traten andere unabweisbare Aufgaben in den Bordergrund: die Sicherung der Existenz nach außen und die Rettung einer verfassungsmäßigen Ordnung nach innen. Das war die yeue Front. Das Zentrum fonnte sie nur beziehen, indem es einen Teil seiner bisherigen Anhänger abstieß. Denn nun ging es nicht mehr um fatholische Belange, sondern um politische Entscheidungen, für die es einen Maßstab, der aus dem Katechismus abgelesen werden fonnte, nicht gab. Solche Situationen hatte es freilich auch früher schon gegeben, aber niemals vorher standen fie beherrschend und zwingend im Vordergrund.
Diesen fachlichen Anlaß zur Verschiebung der Zwischentagung müssen auch die Oppositionsparteien anerkennen. Aber Reichsregierung und Regierungsparteien verlangen mehr. Sie halten trotz des verspäteten Zusammentritts des Reichstages an der Idee einer Zwischentagung fest und wollen die endgültige Aufnahme der Reichstagsarbeiten bis zum 21. November hinausschieben. Dieser späte Zusammentritt aber ist fachlich nicht gerechtfertigt und politisch gefährlich. Sowohl die Besoldungsordnung als auch das Liquidationsfchädengefeß, das Rentnerversorgungsgesetz und eine ganze Reihe von anderen dringenden Borlagen, die für das materielle Wohl großer Bevölkerungsschichten bedeutsam find, könnten und müßten sobald als möglich erledigt werden. Dem aber scheinen die Regierungsparteien nicht geneigt zu fein. Sie wollen in erster Linie das Reichsschulgesez unter Dach und Fach bringen und bis dahin jeden nur möglichen Anlaß zu inneren Auseinandersetzungen zu vermeiden suchen. Der Reichstag ist ihnen dabei ein Hindernis. Tagt er, so ist es schwer, eine außenpolitische Debatte oder eine Debatte über die Flaggenfrage zu verhindern. Daß die Erledigung wichtiger Fragen verzögert wird, vielleicht sogar die glatte Erledigung des Reichsetats gefährdet ist, fümmert sie im Augenblick nicht. Daher haben sich die Deutschnationale, die Deutsche und die Bayerische Volkspartei bereits am Mittwoch mit den Plänen der Reichsregierung einverstanden erklärt. Aber auch das Zentrum dürfte seine Zustimmung noch geben. Aus parteipolitischen Gründen wird also versucht, den Reichstag auszuschalten, wichtige Boltsinteressen werden vernachlässigt.
die
Damit ist die Lage, in der sich das Zentrum gegenwärtig befindet, richtig gekennzeichnet. Was nun werden soll, darüber läßt Scharp sich nicht aus. Er sieht nur eine Wahl: entweder politische Aktivierung unter Preisgabe der formellen politischen Einheit der Katholiken, oder Verzicht auf die politische Führung und Rückzug auf die Vertretung der katholischen Belange. Das sei die Problematik des Zentrums in ihrer schärfsten, aber auch nur theoretischen Zuspitzung; in Wann die angekündigte Besoldungsordnung für den Reichstag beratungsreif sein wird, läßt sich im Augenblic der Praxis werde die Frage in dieser Einseitigkeit gar nicht noch nicht übersehen. Da die Vorlage des Reichsfinanzminiden Reichstag beratungsreif sein wird, läßt sich im Augenblic gestellt meint Scharp. Wer weiß, vor welche Fragen das Zentrum in der fters noch nicht einmal die Zustimmung des Reichskabinetts Praris der nächsten Zeit noch gestellt wird? Scheidet die gefunden hat, und fich daran noch eine mehrwöchige BeSorge um die Freiheit der Kirche und die politische und gesell- ratung im Reichsrat anschließen wird, jo muß man auch bei schaftliche Gleichberechtigung der Katholiken aus, wird sich's ihrer Erledigung noch mit längeren Friften rechnen. Das im Zentrum um so mehr regen auf wirtschafts- und gleiche gilt für das Liquidationsschädengeset. sozialpolitischem Gebiete, wird das um so stärker und Sozialdemokratie entschieden gegen Angesichts der Dringlichkeit dieser Vorlagen hat sich die flarer eintreten, was der obenerwähnte Zentrumsführer schon heute als zum Wesen seiner Partei gehörig ansieht: daß ipäte Einberufung des Reichstags erflärt. Sie jede Interessengruppe für sich selbst einen mög der Reichsregierung überlassen. Diese tragen auch die Vermuß die Verantwortung dafür den Regierungsparteien und lichst großen Borteil herauszuschlagen versuche". der Reichsregierung überlassen. Diese tragen auch die BerKäme zu dem Klaffenfampf im großen, der jetzt schon das antwortung für die am 1. Oktober eintretende neue Mieten Zentrum in den Rechtsblod getrieben hat, auch noch der erhöhung um 10 Proz. Von den Kommunisten war der Klaffentampf im eigenen Lager zum offenen Antrag auf zufammentritt des Reichstags vor dem 1. Oftober Klassentampf im eigenen Lager zum offenen gestellt, damit die Mietenerhöhung rückgängig gemacht Ausdruck, dann würde auch ein Windthorst und Mallinckrodt, werden könne. Ein Zusammentritt des Reichstag zu diesem gestellt, damit die Mietenerhöhung rüdgängig gemacht geschweige denn ein Marg und Stegerwald an der Rettung Bewek hat aber nur dann Sinn, wenn durch eine Aenderung der Partei verzweifeln. der Haltung der bürgerlichen Parteien eine Mehrheit für den Antrag auf Vermeidung der Mietenerhöhung zu erwarten ist. Nach der Stellungnahme der bürgerlichen Parteien aber ift das ausgeschlossen. Die Sozialdemokratie war stets und ist auch jebt gegen die Mietener höhung. Sie wird infolgedessen jede Möglichkeit, sie zu verhindern, unterstützen.
Der reichstagsscheue Bürgerblock.
Verhängnisvolle Verschleppungspläne.
Das Verlangen der Reichsregierung nach Hinaus schiebung des Beginnes der Arbeiten des Reichstages hat nicht nur formelle, sondern wesentliche politische Be= deutung. Auf Verlangen der Reichsregierung hatte der Reichstag am Schlusse der Sommertagung befchloffen, am 26. September zu einer furzen Zwischentagung zusammen zutreten, um die erste Lesung des Reichsschulgejezes, des Liquidationsschädengesezes und der neuen Besoldungsordnung vorzunehmen. Alsdann sollte eine Bause eintreten, um den Kommissionen Zeit zu lassen, damit der Reichstag Anfang November seine ordentliche Wintersession ohne weitere Unterbrechungen beginnen fönne. Reichsregierung und gierungsparteien verfolgten damit die Absicht, das Reichsfchulgesetz beschleunigt zu erledigen. Da der Entwurf des
Die Wirkungen des Krieges.
Soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge des Weltkrieges.
Ein sehr bemerkenswertes und in feiner Art neues Unternehmen von internationaler Bedeutung ist von der Carnegie Frie densstiftung in Angriff genommen worden. In einem umfassenden Wert sollen die wirtschaftlichen und sozialen Tatsachen der Geschichte des Weltkrieges mit größtmöglichster Vollständigkeit dar gestellt werden. Damit wird ein Geschichtswert geschaffen, das gerade diejenigen Momente beleuchtet, die in der Geschichtsschreibung der Kriege bisher immer zu furz gekommen ist.
Die Absicht der Reichsregierung, die Reichstagsberatun gen hinauszuschieben, ist ein erster Versuch zur Ausschal= fung des Reichstages. Das ungewisse Schicksal des Reichsschulgesetzes und die sonstigen Differenzen innerhalb der Regierungsparteien scheinen die Reichsregierung auf diesen gefährlichen Weg gedrängt zu haben.
In der Entschließung der Sozialistischen Arbeiterinternationale
gegen die Todesstraße ist bei der llebermittlung aus Brüffel der Hinweis auf„ die zahlreichen Exekutionen in Rußland " fehlerhafterweise ausgefallen. Er ist vor„ Georgien und China " einzufügen.
daran, den Krieg nachbrüdlicher, gründlicher zu be fämpfen als durch hohlen oratorischen Aufwand." Und Sering schreibt an den Herausgeber: Diese gigantische Arbeit wird nicht nur einen einzigartigen Beitrag zu der Geschichte der Gegenwart darstellen, sondern es wird ihr auch eine starke Bersöhnungstraft innewohnen."
Naturkatastrophen.
Ursachen und Wirkungen der Wirbelstürme.
Immer um die Monate September/ November herum erreichen Interessanterweise reichen die Anfänge bis 1911 zurüd. Man uns Nachrichten von gewaltigen Naturkatastrophen, die sich auf der beabsichtigte damals, die Folgen des Krieges auf Leben und Zivili- anderen Hälfte der Welt ereignet haben. A merita und Japan sation einem Studium zu unterziehen, und viele Beiträge waren sind es, die vorzugsweise von solchen Katastrophen erreicht werden. schon in Vorbereitung, als der Weltkrieg ausbrach. Inzwischen haben So auch jeht. Fast gleichzeitig tommt sowohl aus Merito wie aus die gewaltigen Ereignisse ein Material zu dem Thema geliefert, das Japan die Nachricht, daß dort Tausende von Menschenleben dem alles historische Material in den Schatten stellt. Die Untersuchung furchtbaren Wüten des Wetters zum Opfer gefallen sind. In Merito gilt nunmehr den sozialen und wirtschaftlichen 3u hat eine Springflut in einer Ausdehnung von über 1000 Meilen sammenhängen des Weltkrieges. Man schäßt das ganze Städte zerstört, und in Japan ist ein Taifun über die Insel Wert, das darüber zustandekommen soll, auf 175 Bände. Zum Kiushu hinweggebrauft und hat dabei 1200 Menschen getötet. Herausgeber wurde Professor Shotwells gewählt, und in den verschiedenen Ländern der Welt wurden Beratungsausschüsse eingepflegen, Die Regelmäßigkeit, mit der solche Katastrophen hereinzubrechen febt; für einige kleine Nationen wurden an Stelle eines Ausschusses pflegen, legt die Frage nach den Ursachen nahe. Lehte Klar fent; für einige fleine Nationen wurden an Stelle eines Ausschusses heit hat auch die Meteorologie nicht erlangen tönnen. Die Theorien, Einzelpersonen für die Sammlung des in Frage stehenden Materials verantwortlich gemacht. Unter den Mitgliedern der Beratungsaus die man bislang darüber aufgestellt hat, sind noch nicht bis in die schüsse befinden sich bekannte Nationalökonomen und Staatsmänner, legten Einzelheiten hinein hieb- und stichfest. 3. B. Herriot, der frühere Premierminister Frankreichs , Masaryk , der Präsident der Tschechoslowakei , mag Sering, Leiter der technischen Wirtschaftsabteilung im deutschen Kriegsministerium, Safatani, früherer Finanzminister Japans , Gustav Bauer , früherer deutscher Reichskanzler, W. H. Beve rage, Direktor der London School of Economics , und Raynes, der Leiter der Bewegung für die Revision des Versailler Vertrages. Die Aufgabe der Beratungsausschüsse ist es, das in ihrem Lande gesammelte Material in einer zur Veröffentlichung geeigneten Form in Monographien vorzulegen. Diese Monographien tönnen sein: 1. spezielle Studien einzelner Gebiete des nationalen Lebens, die in der betreffenden Landessprache veröffentlicht werden; 2. allgemeine Uebersichten über größere Fragenfomplere, die mit besonderer Rücksicht auf die Ansprüche der Leser in Ländern der englischen Zunge in diese Sprache übersetzt werden.
Die aufzunehmenden Fragen werden nach Gesichtspunkten wie: Nationalökonomie, Produktion( industrielle und landwirtschaftliche), Handel und Transport, Finang, Berbrauch, Boltsgesundheit usw. zusammengestellt.
Es soll auch herausgearbeitet werden, in welchem Grabe zu Kriegszeiten das soziale und ökonomische Leben, der neutralen Länder dem in den friegführenden ähnlich ist.
Die Aussprüche zweier Mitarbeiter zeigen die praktische Bedeutung des Wertes: Herriot , der mit einem Beitrag über die Wirtschaftsgeschichte der Stadt Lyon vertreten sein wird, schreibt: Bevor ich an die Arbeit gina, habe ich mich ernstlich bemüht, mir die Absicht, die unsere amerikanischen Freunde zur Veröffentlichung des Werkes veranlaßt, flarzumachen. Wenn ich sie recht deute, jo liegt ihnen
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Die verheerende Kraft der Wirbelstürme denn ein solcher hat die Springflut jeht in Merito bewirkt und der Taifun in Japan ist auch ein Wirbelsturm liegt viel weniger, so nimmt die Meteorologie an, in ihrer Windgeschwindigkeit, so groß diefe oft auch ist, als in einer gewiffen Saugwirkung, die den Wirbelstürmen innewohnt. Diese Saugwirkung wird dadurch ausgeübt, daß im Innern des Wirbels ein Bakuum, eine Art luftleerer Raum entsteht. Einen Beweis für diese Behauptung hat man in der Erscheinung, daß in solchen, von Wirbelstürmen verwüsteten Orten die Trümmer der Gebäude nicht in fich zusammengestürzt waren, sondern auf die Straße gefallen sind. Die Dächer werden von dem innerhalb der Häuser herrschenden höheren Luftbrud in die Höhe gehoben und die Fenster und Mauern fallen nach außen. Daher auch die Tatfache, daß alle Hilfeleistungsaktionen die Straßen durch die vielen Trümmer so versperrt finden, daß sie zunächst gar nicht die eigentlichen Unglücksstätten, wo Menschen vergraben liegen, finden können. Die Wirbelstürme selbst erklärt man sich meteorologisch durch den Einbruch falter Luft aus nördlicher oder nordwestlicher Rich tung. der auf der nördlichen Halbfugel nach vorangegangener starter Erwärmung zur Entstehung solcher Wirbel mit ihrem luftleeren Kern führt. Wenn in dem Bereich der warmen leichteren Luft des äquatorialen Abschnitts die talte schwere Luft der Polargegend einbringt bekanntlich hat die Atmosphäre stets das Bestreben, in ihr vorhandene Druckunterschiede auszugleichen und ein vorhandenes Bakuum auszufüllen dann wird das atmosphärische Gleichgewicht gestört und diese Störungen äußern sich in Gestalt von Wirbeln, die sich über größere oder fleinere Gebiete fortpflanzen, bis es zu einem Ausgleich der Luftdruckunterschiede gekommen ist. Die falte Luft
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Der wieder einmal blamierte Ludendorff . Sein Feldzug gegen die Freimaurer .
Am Sonntag berichteten wir über das neue Kriegsbeil, das fich Exzellenz Ludendorff in Ermangelung anderer Feldzüge herausgegraben hat. Gegen die Freimaurer will er es schwingen, und zu diesem Behufe ließ er schon auf dem Potsdamer Wer wolftage eine Broschüre vertreiben, die sich die Vernichtung der Freimaurer durch Enthüllung ihrer Geheimnisse" zur erhabenen Aufgabe macht. Der Verlierer des Weltkrieges und Geschlagene vom Odeonsplatz scheint auch diesmal wieder auf die falsche Karte getippt zu haben. Denn er bekommt Antworten, die er sich wahrfcheinlich nicht hinter den Spiegel steden wird. Legthin waren in Hannover Stuhl- und Logenmeister der Freimaurer versammelt, und sie befaßten sich unter anderem auch mit der famosen Schrift unferes verflossenen Generalquartiermeisters. Das Ergebnis der Beratungen war ein offener Brief an Herrn Ludendorff, aus dem wir folgendes wiedergeben:
,, Ew. Exzeilenz haben in Ihrer Schrift Vernichtung der Freimaurerei" die Zehntausend von deutschen Männern, welche sich zu dieser bekennen, als intellektuell oder moralisch minderwertig hingestellt. Damit versuchen Sie, treu vaterländisch gefinnte Volksbrüder, die zum großen Teil an Ihrer Seite und unter Ihrer Führung für Deutschland geblutet haben, ehrlos zu machen. Wir legen gegen Ihre ganz unberechtigten, au meist auf groben Entstellungen beruhenden Angriffe fchärffte Berwahrung ein, in dem Bewußtsein, zu jeder Zeit, fret von allem 3wange, aus innerster Hingabe unsere Pflicht ebenso wie gegen die Freimaurerei auch gegen das gesamte Vaterland erfüllt zu haben. Solchen Männern Achtung und Vertrauen, die Grundlage jeder Boltsgemeinschaft, zu versagen, ist in der Todes= not des deutschen Volkes" ein Verbrechen am Vaterland. Hannover , am Tage von Sedan 1927.
Freimaurerloge Niedersachsen ."
102 Namen stehen unter diesem Brief. In der überwiegenden Mehrzahl handelt es sich um attive oder inattive Angehörige des also Exzellenz Ludendorff von seinen früheren Kameraden eine früheren Offizierstorps. Am Tage von Sedan " hat 3urechtweisung erhalten, die selbst ihm zu Nachgedanken Ber-wenn er zu solchen geistigen Anstrenanlassung geben müßte gungen noch fähig wäre!
Protest des ADB. gegen die Schulvorlage. Der Bundesfongreß des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes nahm gestern einstimmig folgende Entschließung an:
" Der zweite Bundestongreß des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes erhebt Protest gegen den zurzeit vorliegenden Entwurf eines Gejeges zur Ausführung der Artikel 146 Abs. 2 und 149 der Reichsverfassung( Reichsschulgesetz). Dieser Entwurf verletzt die in der Reichsverfassung zugesicherten Beamtenrechte der nichtstaatlichen Mächten aus. deutschen Volkslehrerschaft und liefert die Volksschulen
Der Allgemeine Deutsche Beamtenbund setzt sich demgegenüber ein für die volle Wahrung der beamtenrechtlichen Stellung der Lehrerschaft, unabhängig von dem Religionsbekenntnis und der Weltanschauung. Dieser Entwurf führt zu einer Zerschlagung der deutschen Staatsschulen und wird dadurch dem Reiche wie den Ländern und Gemeinden große finanzielle Lasten aufbürden, obwohl für dringende soziale Aufgaben des Staates feine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Dieser Entwurf ist auf der Grundlage einer Berfassungs. auslegung entstanden, die eine Berfaffungsänderung bedeuten wird. Daher lehnt der Allgemeine Deutsche Beamtenbund aus berufsgewertschaftlichen, beamten und ver fassungsrechtlichen Gründen den Entwurf des Reichsinnenministers v. Keudell a b.
Der Bundeskongreß ruft alle freigemertschaftlich organisierten Arbeiter, Angestellten und Beamten zur Beteiligung an dem Abwehrkampf auf und erwartet von den freiheitlich und fortschrittlich gesinnten Parteien des Reichstages schärffte Ablehnung dieses Entwurfes."
aus der Polargegend hebt die warme Luft vom Boden ab und der Ausgleich vollzieht sich umso rascher, je größer die Druck- und Temperaturunterschiede zwischen der warmen Borderseite und der talten Rückseite des Wirbels find. Durch den raschen Aufstieg der warmen Luft und das schnelle Einströmen der kalten Luft entsteht dann ein Luftwirbel, in dem die Wolfen bis zum Erdboden reichen. Der Wirbel gleicht einem riesigen schwarzen Schlauche, der Wolken und Erde zu verbinden scheint.
Die Schnelligkeit der Wirbelwinde ist sehr groß. Allerdings ift man nicht in der Lage, genaue Messungen zu machen, da die Gewalt des Sturmes jede Apparatur vernichtet. Bei dem großen Taifun in Manila im Jahre 1882 zeigte der Windmesser einige Setunden, bevor er dem Orfan zum Opfer fiel, eine Windgeschwindig= feit von 54 Metern in der Sekunde, was eine Stundengeschwindigkeit von 194 Rilometer bedeutet.
Harry und Willy. Zum Streitfall Prinz Wilhelm von Preußen gegen den Malik. Verlag teilen uns die Vertreter des letzteren, die Rechtsanwälte Apfel und Bed , folgendes mit: Bring Wilhelm von Preußen hat bekanntlich gegen den MalikBerlag eine Klage erhoben, weil er sich dadurch beschwert fühlt, daß auf dem Innenumschlag des Buches Harry Domela , der falsche Prinz seine Photographie veröffentlicht worden ist. Die gericht Charlottenburg eingereichte Klage zielt nicht etwa auf Be im Auftrage des Prinzen von Rechtsanwalt Dr. Alsberg beim Amtsftrafung des Malit- Berlages, sondern beschränkt sich auf den Antrag, gericht Charlottenburg eingereichte Klage zielt nicht etwa auf Bedie Umschläge zu vernichten. Ueber die Berechtigung oder Nichtfungstermin entschieden werden, der demnächst stattfindet. Schärffter berechtigung dieser Klage wird in dem mündlichen Hauptverhandbas Amtsgericht Charlottenburg eingelegt werden. Zunächst hat der Protest muß aber gegen die Behandlung der Angelegenheit durch zuständige Richter, ohne unserer Mandantin Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben, bereits vor dem Hauptverhandlungstermin eine Beschlagnahme des Umschlages verfügt, obwohl er darauf aufmerksam gemacht worden ist, daß in diesem Falle die Beschlagnahme Dor Erlaß des Urteils gar nicht zulässig ist, weil es sich überhaupt um fein Strafverfahren, sondern lediglich um den sogenannten Bernichtungsanspruch auf Grund des Kunstschutzgesetzes handelt. Ferner hat der zuständige Richter uns, als wir zur Begründung der Beschwerde gegen den vorläufigen Beschlagnahmebeschluß die Atten einsehen wollten, die Akteneinsicht verweigert, weil ein neuer Antrag des Prinzen Wilhelm vorliege, durch dessen Kenntnisnahme der Untersuchungszwed gefährdet werden könne. Gegen diese Verletzung des gesetzlich gewährten Rechts auf Atteneinsicht werden wir die Beschwerde bei dem übergeordneten Gericht wie aber auch die Dienstaufsichtsbeschwerde beim Landgerichtspräsidenten einreichen.
Staatliches Schauspielhaus. Infolge Erkrankung des Herrn Wäscher muß die Uraufführung von Joachimson's Komödie Fünf von der Jazzbandauf den 20. d. Mts. Derlegt werden.
Mahlers Sinfonie der Tausend" in Magdeburg . Die von der Deutschen Theater Ausstellung in Magdeburg veranstaltete Aufführung der Mahlerschen Sinfonie der Tausend" in Originalbejebung, die unter der Leitung von Generalmusikdirektor Prof. Mitoren steht, findet Sonntag, den 25. September, nachmittags 5 Uhr, in der Magdeburger Stadthalle statt.