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Nr. 444 44.3ahrgang

*** 1. Beilage des Vorwärts

Gestohlene Konstruktionspläne.

In Stuttgart   bei der SKF. Norma fünf Angestellte, in Berlin   bei der Riebe A.-G. drei Angestellte verhaftet.

Eine seltsame Diebstahlsaffäre, die bei der S& F. Norma, G. m. b. H. in Stuttgart   aufgedeckt wurde, spielt auch nach Berlin   herüber. Aus der Kugellager- und Maschinenfabrik in Stuttgart   bzw. dem dortigen Konstruktionsbureau der Werte tamen Konstruktionszeichnungen und Berechnungen oder deren Durchschläge abhanden. Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei in Stuttgart   beschäftigten sich schon seit geraumer Zeit mit der Angelegenheit. Die Ermittlungen hatten bisher das Ergebnis, daß dort 5 Beteiligte verhaftet wurden.

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Berliner   Filiale. In erster Reihe wurden Materialproben und Werkzeugmaschinen beschlagnahmt, die in Last­wagen nach dem Polizeipräsidium geschafft und dort sichergestellt worden sind. Auch die Geschäfts- und Kassenbücher sowie Akten der Personalabteilung und der Korrespondenz wurden von den Beamten beschlagnahmt, desgleichen Konstruktionszeichnungen von Maschinen. Es ist zu hoffen, daß die polizeilichen Maßnahmen nicht zu einer Stillegung der Werke führen.

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Die Riebe Werke A.-G. sind 1920 aus der Riebe- Kugel­Die Fäden, die in Stuttgart   gefunden wurden, liefen u. a. auch lager und Werkzeugfabrik G. m. b. H. hervorgegangen. Der Grund­nach Berlin  , wo sich die Zentrale der SKF. Norma in der besitz der Gesellschaft beträgt 44 200 Quadratmeter, sie besitzt rund Mohrenstraße befindet. Hier führten sie nach dem Riebe. Wert 700 Werkzeugmaschinen und beschäftigt zurzeit annähernd 900 Ber A. G. für Kugel. und Rollenlager in der Riebestr. 1-7 sonen. Die Firma gehört neben den ihr benachbarten deutschen  zu Weißensee. In diesem Werk sind auch Leute tätig, die früher Niles Werken zum Richard Kahn Konzern, der be­bei der Norma in Stuttgart   arbeiteten. Auf Anordnung der Staats- tanntlich im Vorjahre saniert werden mußte. Ein Vergleich mit den anwaltschaft Stuttgart   tam von dort ein Kriminaloberinspektor nach Gläubigern in Höhe von 30 Proz. und eine Rapitalzufammenlegung Berlin  , um den Spuren weiter nachzugehen. Von Beamten der von 4 auf 1,4 Millionen Mark und eine Wiedererhöhung auf Berliner   Kriminalpolizei und fachverständigen Ingenieuren unter- 4 Millionen Mark brachte das Unternehmen wieder in Gang. Die stützt, nahm er gestern im Riebe- Wert in Weißensee überraschend Fabrik befaßt sich in der Hauptsache mit der Herstellung von Kugeln, eine umfassende Durchsuchung vor. Es wurden 3eich Rollenlagern und Eisenbahnbedarfsgegenständen. Die Firma Ber. nungen und Berechnungen der Norma entdeckt und mit der liner Kugellager- Fabrit G. m. b. 5. A. Riebe   in Berlin  - Witte. Korrespondenz, die auf sie Bezug hatte, beschlagnahmt. Ein Benau, Rofenthaler Straße 23, über die wir erst fürzlich längere triebsleiter, ein Wertmeister und ein Werkzeug Ausführungen brachten, steht, wie wir hören, in teiner Ber­macher erscheinen so verdächtig, bei den unlauteren Machenschaften bindung mit der Weißenfeer Riebe- Werte A.-G. ihre Hand im Spiel zu haben, daß sie vorläufig festge= nommen wurden. Sie sollen Zeichnungen und Berechnungen selbst von Stuttgart   mit herübergebracht haben. Andere sollen durch die in Stuttgart   verhafteten Personen auf dem Umwege über die Schweiz   dem Riebe- Werk zugeleitet worden sein.

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Die Generaldirektion in der Mohrenstraße erklärte auf Anfrage, daß sie, weil Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei die Sache in Händen haben, von sich aus teine weiteren Mitteilungen niachen könne, um nicht unter Umständen die Ermittlungen zu stören. Das Riebe- Wert, in dem gestern nachmittag die Durch suchungen noch fortgesetzt wurden, war durch den Fernsprecher nicht zu erreichen. Ob die Leitung dieses Werkes von den Machenschaften irgend etwas gewußt hat, entzieht sich unserer Kenntnis, weil die Nachforschungen und Feststellungen in den Händen der Stutt garter Staatsanwaltschaft liegen.

Eine Erklärung der Riebe- Werke.

Die Direktion der Riebe- Werke A.-G. in Berlin- Weißensee teilt uns auf Anfrage mit:

Dienstag, 20. September 1927

Reichsregierung auf ihrem Standpunkt verharren, so wird der Reichsbund Deutscher   Mieter zu verschärften Kampfmaßnahmen auf­rufen.

Wie es beim Film zugeht!

Eine äußerst dunkle Flimmergeschichte. Im Filmbetrieb ist manches nicht ganz flar! So beschäftigte gestern eine mysteriöse Filmaffäre in einer Privatflage das Amtsgericht mitte.

Wegen Beleidigung flagte Ludwig Brader gegen den ver= antwortlichen Leiter der Lichtbildbühne Mendel. Er fühlte. sich dadurch beleidigt, daß über ihn geschrieben worden war, er habe Films der Prüfungsstelle einen aus zwei alten Filmen zusammen­als Rompensationsfilm für die Einfuhr eines französischen  gefügten Film vorgeführt, und dem Abnehmer des Films hätte er unter Berufung auf seine Beziehungen zu der Außenhandels. stelle als langjähriges Mitglied der Filmprüfungsstelle und im Außenhandelsausschuß für die Filmindustrie versichert, daß er auch einen derartig zusammengefeßten alten Film durch­drücken und daß er dann eine etwaige Strafandrohung abwenden fönne. Der Kläger Brader bestritt die Richtigkeit dieser Behaup= tungen. Er will selbst nicht gewußt haben, daß der in Frage zusammengeschnitten worden sei. Der seinerzeit bei der Firma tommende Film Owe Olafs Söhne" aus zwei alten Filmen Lorenz G. m. b. H. angestellte Dr. Lange hatte in einer fom­missarischen Aussage im allgemeinen die Angaben des Ange­flagten bestätigt. Dem Gericht schien aber diese Aussage un= vollkommen. Es beschloß, den Zeugen persönlich zu laden. Nach einem von Direktor Landwehr vom Reichswirtschafts­ministerium vorgelegten Attenstück hat seinerzeit Regierungsrat Lippe in den Atten vermerkt, daß Brader trotz des Hinweises darauf, daß es sich um einen zusammengeklebten alten Film handle, diesen an Lorenz unter der Zusicherung, es handle sich um einen

neuen Film, verkauft habe.

Zur Klärung all dieser Fragen kam das Gericht zu einer Ver= tagung, da überdies auch der ebenfalls als Zeuge geladene Film­regisseur Richard Oswald   nicht erschienen war. Zu der neuen Verhandlung sollen sämtliche Zeugen und auch Regierungsrat Lippe geladen werden.

Die Unterschlagungen beim Polizeiamt Wedding  .

Gestern früh erschien in unseren Fabrik- und Geschäftsräumen die Kriminalpolizei, begleitet von einer größeren Anzahl von Herren unserer Konkurrenzfirma, der Kugellagerfabrik S. K. F. Wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung hatte sich vor dem Erweiterten Schöffengericht Mitte der Polizeiobersekretär Norma in Stuttgart  , mit der wir seit unserem Austritt aus der Konvention in schärfstem Wettbewerb stehen. Die die Kriminal- Distelhorst zu verantworten. Der Angeklagte hatte die Leitung der Geschäftsstellen der Unterkunft, Bekleidung und Besoldung und polizei begleitenden Herren waren Direktoren, Ingenieure und An- auch das Kraftfahrwesen übertragen erhalten. Innerhalb von vier gestellte der genannten Firma. Es erfolgte eine vollständige Durch Monaten hatte er im Laufe des Jahres 1925 13 000 mark suchung unserer Räume und Betriebe. Wir warten das Er unterschlagen. Nebenher hatte er aber auch in derselben Zeit gebnis der Untersuchung in Ruhe ab. Der Direktton noch das Vermögen seiner Frau in Höhe von ebenfalls 13 000 m. find irgendwelche strafbaren oder unlauteren Handlungen nicht be- bis auf einen Rest von 29 M. durchgebracht. Den Betrieb auf fannt. Der Betrieb geht in normaler Weise weiter. Er wird dem Polizeiamt unter der Leitung des Angeklagten bezeichnete det durch die Geschehnisse des gestrigen Tages nicht im mindesten Vorsitzende mehrmals als Lotterwirtschaft. Der Verteidige: machte für den Angeklagten eine Reihe von Milderungsgründen geltend. Das Urteil lautete auf zehn Monate Gefängnis, welche Strafe der Angeklagte inzwischen durch seine Untersuchungs­haft verbüßt hat.

Die Polizeiaktion in den Riebe- Werfen wurde unterstützt durch Techniker der Norma- Werte aus Stuttgart   und aus der| berührt."

Gegen die Mietzinspolitik.

Entschließungen des Reichsbundes deutscher   Mieter.

Der Gesamtvorstand des Reichsbundes deutscher   Mieter e. V. ( Siz Berlin  ) hielt vor furzem in Magdeburg   eine Tagung ab, auf der eine Reihe von wichtigen Entschließungen gefaßt

wurden.

gegen die Mietzinspolitit der Reichsregierung. Unbekümmert um die wirtschaftliche Notlage des weitaus größten Teiles der deutschen   Mieterschaft und unbefümmert um die Nöte unserer Wirtschaft wird fortgesetzt das arbeitslose Renteneinkommen des Hausbesizes erhöht, obwohl dieser seine Werte durch Kriegs- und Inflationszeit hindurch gerettet hat. Die Mieterschaft wehrt sich mit aller Entschiedenheit dagegen, das Opfer einer volkswirtschaftlich ver­fehlten Mietzinspolitik zu werden. Es kommt heute darauf an, die Neubaumieten durch rücksichtslose und energische Bekämpfung des Baustoffwuchers und durch Er­leichterung der Finanzierung zu fenten, nicht aber die Altbaumieten ohne wirtschaftliche Notwendigkeit immer weiter zu steigern. Die Rentabilität des Hausbesizes hat längst die Höhe der Vorfriegsrente überschritten. Jede weitere Mieterhöhung geht auf Kosten der ohnehin schwer bedrohten Lebenshaltung der breiten massen und ist deshalb unerträglich.

So erhebt der Reichsbund schärfsten Einspruch gegen die Absicht der Reichsregierung, trotz einer ablehnenden Zweidrittelmehrheit des Reichsrates eine Berschlechterung des Mieterschutzgesetzes durchzu­sehen. Die von der Reichsregierung geplante Verleihung eines, wenn auch eingeschränkten, Kündigungsrechtes an den Vermieter würde bei ver ungeheuren Wohnungsnot des deutschen   Volkes zu größter Be unruhigung der Mieterschaft führen und viele Familien schuhlos der Willkür des Hausbesizes und der Obdachlosig= Endlich protestiert der Reichsbund gegen die Absicht der Reichs teit ausliefern. Der Gesamtvorstand des Reichsbundes Deutscher   regierung, dem Hausbesig die Inflationsverluste der Mieter richtet an die deutsche Mieterschaft die dringende Aufforde= ypothekengläubiger im Gesamtbetrage von 50 bis rung, sich an den bevorstehenden Protestmaßnahmen gegen die Ab­60 milliarden Goldmark durch allmählichen Abbau der fichten der Reichsregierung zu beteiligen, um die drohenden ernſten auszinssteuer in die Hände zu spielen. Die ungeheure Gefahren abzuwenden. Die Mieterschaft fordert die uneingeschränkte Wohnungsnot und das unfägliche Wohnungselend Aufrechterhaltung des Mieterschutzes und die Verabschiedung eines des deutschen   Volkes erfordern die Erfassung dieser Riesen Reichsgesetzes über ein soziales Miet- und Wohnrecht. summe für die Allgemeinheit zu Zwecken des Woh nungsneubaues und zur Sanierung schlechter Wohnviertel. Sollte die

Ferner erhebt der Reichsbund erneut und verschärft Protest

Die Silberschwärme

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Bon Rex Beach  

( Nachdruck verboten

Autorisierte Uebersetzung aus dem Englischen von Julia Koppel

,, Du bist noch immer derselbe," lächelte sie ,,, du verstehst es, mich aus alter Alltäglichkeit herauszuheben. Keiner ist wie du. Aber hier sind ringsherum Leute und auch Bater muß irgendwo in der Nähe sein."

,, Das fümmert mich nicht ,, Aber mich."

Meine Bartasse liegt dort unten. Komm mit mir an Land, damit ich dir zeigen fann, was ich ausgerichtet habe." Ich kann nicht. Ich habe versprochen, mit Berrys und Herrn Marsh an Land zu gehen." ,, Marsh!"

-

Sei nicht so higig! Und nimm nicht gleich alles tragisch. Wir sollen seine Fabrik besichtigen und dort essen fie warten auf mich. Ach!" rief sie flagend ,,, ich habe auf der ganzen Reise von nichts anderem als von Lachskonserven fabriken gehört. Die Herren sprechen von nichts anderem als von Fischschwärmen und Geldmacht und Dividenden. Wie ist das alles langweilig. Und wie habe ich es satt! Vater ist natürlich der Schlimmste."

Emerson zeigte auf seine eigene Fabrit.

" 1

Du hast meine unsere noch nicht gesehen," sagte er. ,, Doch, Herr Marsh hat sie Bater und mir gezeigt, sie sieht nicht anders aus als die anderen." Es entstand eine Pause, dann fuhr sie fort: Weißt du, daß einzige, was mich inter­effiert, ist die Art, wie die Chinesen rauchen. Diese gebogenen Pfeifen und die fleinen Prisen Tabat find doch zu fomisch." Der leichte Ton, in dem sie sprach, dämpfte seine Begeisterung, der Haufen formloser Gebäude, den sie am Ufer liegen sahen, erschien ihm plötzlich prosaisch.

Interessiert dich auch nicht, was ich erreicht habe?" fragte er.

am

,, Herr Marsh hat uns schon alles erzählt, bevor du an Bord famst. Bond, mir hat dieses Unternehmen nie recht gefallen, obgleich ich nichts dagegen gesagt habe. Du warst ja so begeistert dafür, ich aber finde, du solltest lieber etwas

wirklich ,, Großes" beginnen. Ich bin überzeugt, daß es dir nicht an Tüchtigkeit fehlt, die Leute, die Erfolg gehabt haben, find sicher nicht intelligenter als du, und sind nicht halb so start. Und ich finde, du kannst bei deiner Begabung etwas Großzügigeres leisten als Fische fangen."

"

Großzügiger!" rief er, die Lachsindustrie ist eine der größten Industrien an der ganzen Küste. Sie beschäftigt allein zehntausend Leute in Alaska   und es werden jährlich zehn Millionen Dollar dabei verdient."

,, Ach verschone mich bitte mit Statistit," sagte Mildred. Ich meine nur, ein Fischer ist nichts im Vergleich zu einem Juristen oder einem Architekten, zum Beispiel. Ein Fischer ist nicht mehr als ein Goldgräber. Berzeih mir, Boyd, aber fieh nur einmal deine Kleidung an." Sie fing an zu lachen. " Du siehst aus wie ein gewöhnlicher Arbeiter."

Zum erstenmal wurde es ihm klar, daß er hier eine flägliche Figur spielte. Alles um ihn her sprach von Lurus und Reichtum, sogar der Matrose, der gerade vorbeiging, war beffer gekleidet als er. Er fühlte plöglich, daß er hier nicht her gehörte

Ich hätte mich etwas hübsch machen fönnen, das ist wahr," sagte er nachgiebig ,,, aber als du famst, habe ich alles andere vergessen."

Offen gestanden, ich genierte mich furchtbar, als ich dich vorhin Berrys und den Anderen vorstellte. Sie glaubten gewiß, du seiest Herrn Marshs Werkführer."

Noch nie hatte Boyd in Mildreds Gesellschaft Berlegen­heit empfunden, jetzt aber spürte er hinter ihrem gleichgültigen Wesen eine Zurechtsegung, und sie verwundete ihn tief. Er sagte nichts; nach einer Weile aber begann sie wieder, indem fie plöhlich das Thema wechselte.

,, Die geheimnisvolle Frau wohnt also in dem komischen fleinen Haus dort drüben?" Wer?" ,, Cherry Malotte."

"

,, Ja. Woher weißt du das?"

,, Herr Marsh hat es uns gezeigt. Er sagte, fie sei mit dir zusammen hergekommen." ,, Das ist wahr."

"

Warum hast du mir nichts davon erzählt. Warum schriebst du mir nicht, daß du sie in Seattle   getroffen haft?" ,, Ich weiß nicht, ich habe gar nicht daran gedacht."

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Die Berufsmusiker demonstrieren.

Der Deutsche Mufiterverband" versammelte gestern mittag seine Mitglieder auf dem Winterfeldtplatz zu einer Demon­ſtration gegen die Konkurrenz der Militär- und Beamten­musiter. Mit großen Transparenten, auf denen gefordert wurde, daß der Staat seinen Beamten verbietet, anderen Erwerbstätigen die Arbeit wegzunehmen, erschienen die einzelnen Gruppen des Musiker­verbandes auf dem Platz. Um 14 Uhr formierte sich ein Demon­ftrationszug. Unter den Klängen von drei Musikkapellen durchzogen die Berufsmusiker die Straßen des Westens. An den Seiten des Zuges verteilten Ordner Flugzettel, in denen dazu aufgefordert wurde, die Kapellen der Berufsmusiker zu engagieren. Auch in den Kaffees und Restaurants wurden die Zettel verteilt. Nach dem Um­zuge versammelten sich die Demonstranten auf dem Wittenberg­play. Nach einigen Musikvorträgen sprach Genosse Gallas zu den Versammelten. Er führte aus: Die Weimarer Verfassung   be­ſtimmt ausdrücklich, daß jeder durch wirtschaftliche Arbeit seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Arbeit ist auch für die Berufsmusiker genügend rorhanden. Aber Leute, die schon in einer anderen Stellung bezahlt werden, nehmen den Musikern ihr Brot. Beamte, die schon vom Staat befoldet werden, spielen, Militär­fapellen spielen, und Berufsmusiker müssen mit der vom Staat_ge­zahlten Unterffügung ihre Familie ernähren". Die Berufsmusiker

Sie betrachtete ihn fühl. Hast du erfahren, wer sie eigentlich ist?"

,, Warum interessierst du dich so sehr für sie?" Mildred zuckte die Achseln.

,, Dein Gespräch an jenem letzten Abend mit Willis Marsh intereffierte mich. Ich werde Herrn Marsh bitten, sie uns zu bringen, wenn wir an Land gehen. Das würde mir Spaß machen. Sie wird meinen Besuch doch nicht erwidern und an Bord tommen, nicht wahr?"

Boyd mußte über ihre offenkundige Besorgnis lächeln. ,, Du hast dir einen ganz falschen Begriff von ihr gemacht," sagte er. Und ich glaube nicht, daß du sie auf die Weise, die du ihr ausgedacht haft, kennen lernen fannst."

"

Warum nicht?" Mildred zog die Augenbrauen hoch. ,, Sie läßt sich von niemandem bringen, am wenigsten von Herrn Marsh."

"

An ihrem erstaunten Ausdruck sah er, daß er sich auf gefährlichem Gebiet befand und beeilte sich von etwas ande­rem zu sprechen. Er wollte Mildred gern erklären, daß er, menn er auch keinen vollen Erfolg verzeichnen konnte, doch auch nicht vollständig Schiffbruch gelitten hatte; sie aber hörte ihm nur gleichgültig zu, mit einer Miene, als ob sie einem eigensinnigen Kind den Willen tat.

,, Ich wünschte, du würdest das Ganze aufgeben und etwas anderes anfangen," sagte sie schließlich. Dies ist kein Aufenthalt für dich. Du setzt hier deine ganze Lebensfreude zu. Du bist ja geradezu ernst geworden, und ernste Leute mag ich nicht."

Da tamen Alton Clyde und einige andere, darunter Willis Marsh aus der Kajüte, schwaßend und lachend. Mildred erhob sich und sagte: Da kommen Berrys, um an Land zu gehen.

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Wann fann ich dich wiedersehen," fragte er haftig. ,, Romm heute abend an Bord. Als die anderen heran­gefommen waren, sagte sie: Herr Emerson kann uns nicht begleiten, er will noch mit meinem Vater sprechen."

Wir haben ihn eben in der Kajüte verlassen," ant­wortete Marsh. Er half den Damen die Schiffstreppe hin­unter, und kurz darauf winkte Emerson der Gesellschaft und wandte sich der Kajüte zu, um Wayne Wayland im Salon aufzusuchen.

( Fortfegung folgt.) i