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Die Verbandstage in Leipzig .

Das Verschmelzungsproblem im Vordergrund.

Leipzig , 20. September. ( Eigenbericht.)

Am zweiten Verhandlungstag des Berbandstages der Lebensmittel- und Getränkearbeiter wurden in der

Diskussion über den Vorstandsbericht an Hand örtlicher Borkommnisse Anregungen gegeben über die Ausbildung des Nach= wuchses, die Lehrlingsfrage und Bekämpfung der Sonntags und Nachtarbeit. Der Einstellung des Ver: bandsvorstandes zur Hochhaltung der Disziplin wurde allgemein zu­gestimmt. Ausstellungen an der Tätigkeit des Verbandsvorstandes murden nicht gemacht. Roeseler wies auf die Eingabe der Reichs­müllerverbände an das Reichsarbeitsministerium zur Frage der Arbeitszeit hin, die einfach unerhört sei und energisch zurückgewiesen merden müsse. Vorsitzender Badert wies die falsche Auffassung zurück, als ob ohne besondere Beiträge die Invalidenunterstügung weiter ausgebaut werden könne. Die Entlastung des Verbands­vorstandes wurde einstimmig ausgesprochen.

Zum Zusammenschluß der Verbände

sprach einleitend Borsigender Badert. Die Organisationen sind auf den Beruf aufgebaut. Der Verband der Lebensmittel- und Getränkearbeiter, ursprünglich auch Berufsorganisation, hat sich bald für die Betriebsorganisation entschieden. Er hat eine beffere Interessenvertretung in der Zusammenfassung der Arbeiter des Betriebes gesehen. Die Zusammenschlußbestrebun gen in den Berbänden der Nahrungsmittel- und Genußmittel­industrie bestehen seit Anfang der 90er Jahre. Von unserer Seite wurden sie immer abgelehnt, bis der Gemert­fchaftstongres in Leipzig 1922 zur Schaffung größerer Verbände die Resolution Dismann annahm, die den 3u sammenschluß auf der Grundlage der Betriebsorganisation forderte; für diese Resolution hat auch die Vertretung unseres Verbandes gestimmt.

Backert schildert dann

die historische Entwicklung der Verhandlungen

bis zu dem Zeitpunkt, wo die Verbände der Lebensmittel- und Ge­tränkearbeiter, der Nahrungs- und Genußmittelarbeiter, der Fleischer, Böttcher und Beinküfer in ihren Verbandstagen zur Verschmelzungs­frage Stellung nahmen. Der Sagungsentwurf, das Ergebnis dieser Berhandlungen, schlug die Erfassung aller Arbeiter der Lebens­mittel- und Genußmittelbetriebe vor, die auch der Augsburger Ber­bandstag beschloß. Dagegen ist nun von verschiedenen Verbänden Einspruch erhoben worden, wobei die Einsprüche der Fabrit­arbeiter und des Verkehrsbundes nicht zu bereinigen waren. Auch der ADGB . nahm Stellung gegen den Organisations bereich, den der Sagungsentwurf vorsieht. Backert erinnert zum Schluß noch an den Kartellvertrag des Nahrungs- und Genuß­mittelarbeiterverbandes mit dem Verkehrsbund, der auch dem Satzungsentwurf widerspricht und behandelt dann die wichtigsten Bestimmungen des Sagungsentwurfs und die hierzu gestellten An­träge. Als zweiter Referent beschäftigte sich Tröger besonders mit den Einsprüchen der Fabritarbeiter und des Verkehrsbundes, worauf die Aussprache einsetzte.

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Gegen die vom Arbeitsgericht in Dresden anläßlich eines Streits in der Firma C. D. Hermann- Dresden ergangene einst weilige Verfügung protestierten die Delegierten des 23. Außerordentlichen Verbandstages der Lebensmittel- und Ge­

vollständig erschöpft. 1927 gelang es wieber, ein Raffenvermögent Don über 100 000 Mart anzuschaffen.

Der Anstoß zur Miteinbeziehung der Böttcher in den neuzu gründenden Industrieverband gab der Bundesausschuß in Berlin . Er machte den Weg frei.

Die Verdrehungen des Berichterstatters der fommunistischem ,, Sächsischen Arbeiterzeitung" gaben dem Verbandstag träntearbeiter in einer scharfen Entschließung. Die Delegierten sehen Veranlassung, den Vertreter der Zeitung nicht mehr zum Verbandstag in der Verfügung einen

Eingriff in das Streifrecht

der Arbeitnehmer zugunsten der Arbeitgeber. Das Borgehen des Gerichts erweckt den Anschein, als ob der§ 153 der Gewerbeordnung auf Umwegen wieder Geltung erhalten soll. Die Delegierten er­warten von dem Arbeitsgericht, daß einstweilige Verfügungen bei wirtschaftlichen Kämpfen feine Anwendung finden.

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Leipzig , 20. September. ( Eigenbericht.)

Die nach dem Geschäftsbericht einsetzende Diskussion auf dem Verbandstag der Nahrungsmittel- und Genuß mittels arbeiter zeigte, daß die Delegierten mit den Maßnahmen des Verbandsvorstandes einverstanden waren. Einstimmig wurde. dem Borstand Entlastung erteilt: Das Verhalten des Reichsver sicherungsamtes gegen die Nahrungs- und Genußmittel­industrie- Berufsgenossenschaft wurde scharf fritisiert: Allen Instanzen der Arbeiterbewegung, die für die Beibehaltung des gefeßlichen Verbots der Nacht- und Sonntagsarbeit

in den Bäckereien eintreten, sprach der Verbandstag seinen Dant aus. Die Bäckerei und Konditoreiarbeiter werden weiterhin verpflichtet, jedes ungefeßliche Anfinnnen der Unternehmer ab­zulehnen. Im übrigen wird der Verbandsvorstand beauftragt, bei den Länderregierungen sich für die Anstellung befoldeter oder ehren­amtlicher Bäckereifontrolleure einzusehen. Schließlich wird in einer Entschließung gegen den Entwurf zu einem Berufs­beratungsgefeh Stellung genommen und von der Gesetzgebung das paritätische Mitbestimmungsrecht der Gewerf schaften, die Anerkennung der Gewerkschaften als wirtschaftliche Interessenvertretung der Lehrlinge sowie die tarif­liche Bereinbarung der Entschädigung und Arbeitsbedingungen für die Lehrlinge gefordert. Zum Hauptpunkt:

Errichtung eines Industrieverbandes

für die gesamte Nahrungs- und Genußmittelindustrie sprach Ver= bandsvorsitzender Diermeier, der sich mit großer Wärme für den Busammenschluß einsetzte. Die fapitalistische Konzentration zwinge die Gewerkschaften, neue und beffere Organi­fationsformen zu suchen. An das Referat schloß sich eine längere ausgiebige Debatte an.

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Leipzig , 20. September. ( Eigenbericht.) Der Berband der Böttcher, Weintüfer und Hilfs arbeiter ist, wie der Zentralvorsitzende Fürcht nicht auf der Leipziger Tagung des Verbandes hervorhob, von der Krise in einer nie geahnten Weise mitgenommen worden. Die 3 ahl der be schäftigten Böttcher ist, von den Brauereiarbeitern abgesehen, überall zurüdgegangen. Die älteren Böttcher in den Großstädten fonnten bis heute nicht wieder in Arbeit gebracht werden. Dies ist der Hauptgrund zum Anstoß für die Verschmelzung

des Verbandes in der Gründung eines Nahrungsmittel- und Ge­tränkearbeiterverbandes. Bei einer Mitgliederzahl von 8500 find 1926 allein 184 000 Mart Arbeitslosen= unterstützung ausgezahlt worden. Der Kassenbestand wurde

zuzulaffen. Selbst der Kommunist Schröder mußte zugeben, daß der Bericht in der Sächsischen Arbeiterzeitung" mit den Tatsachen nicht übereinstimmt.

Ergebnislose Verhandlungen mit der Reichsbahn.

B. S. Am gestrigen Dienstag fanden bei der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft Berhandlungen der Vertreter der Eisenbahnergewerkschaften wegen einer allgemeinen Erhöhung der Bezüge für diese Arbeiterkategorien statt. Generaldirektor Dorp müller nahm an diesen Verhandlungen nicht teil, sondern wurde durch den stellvertretenden Generaldirektor Dr. Weihrauch vertreten. Die Gewerkschaftsvertreter wiesen darauf hin, daß in An betracht der steigenden Lebenshaltungskosten und der am 1. Oktober in Kraft tretenden Erhöhung der Mieten um weitere 10 Proz. eine allgemeine Aufbesserung der Löhne erfolgen müsse, da der am 7. April dieses Jahres für verbindlich erklärte Schiedsspruch, der nur ab 1. Oftober eine Aufbesserung der Löhne um 1 Pf. pro Stunde vorsehe, der Teuerung feineswegs gerecht werde.

Von der Hauptverwaltung wurde demgegenüber betont, daß weder die Rechtslage noch die allgemeine wirt schaftslage sowie die Löhne in der übrigen deutschen Industrie eine allgemeine Aufbesserung der Bezüge rechtfer tigen könne. In Fällen, wo die Löhne der Arbeiter der ver gleichbaren Industrien höher seien, tönnte eventuell durch Ortslohnzulagen ein Ausgleich geschaffen werden. Die Gewerkschaftsvertreter baten dann, dem Generaldirektor ihre For derungen selbst unterbreiten zu dürfen, um dessen Stellungnahme tennenzulernen. Darüber soll den Gewerkschaften im Laufe dieser Woche Bescheid zugehen.

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Berantwortlich für Politik: Richard Bernstein; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schitowski; Lokales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co. Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Wissen".

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