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mals Kaiser Wilhelm II.  "- und wenn dann die Kommunisten durch eine pompöse Hindenburg- Amnestie den populären Hintergrund zu dieser Feier schaffen wollen! Für unsere Forderung ist nicht der Geburtstag des Reichspräsidenten  , sondern die sachliche Notwendigkeit entscheidend, mit den Hochverratsprozessen aus einer geschichtlich überwundenen Putschperiode endlich Schluß zu machen.

Ein

Ein Brief der KPD  .

Und was darauf zu antworten ift.

Die Rote Fahne  " brüllt seit einigen Tagen nach der Antwort auf einen Brief, den die Berliner   kommunistische Bezirksleitung an den sozialdemokratischen Bezirksverband geschrieben hat. In diesem Brief, der die Ueberschrift trägt ,, Werte Genossen" und der ,, mit proletarischem Gruß" schließt, wird zu einer gemeinsamen Gegendemonstration an Hindenburgs 80. Geburtstag aufgefordert. Die Rote Fahne  " weiß natürlich ganz genau, daß dieser Brief, ebenso wie andere dieser Art, ohne Antwort bleiben wird. Man tennt die Genoffen"-Gesinnung der Kommunisten gegenüber der Sozialdemokratie und die Bedeutung ihrer proletarischen Grüße" zu genau, als daß man für derartige Briefe einen anderen Plaz hätte als den Papierkorb. Hindenburg   wäre ja auch nicht

Reichspräsident, wenn nicht die Kommunisten durch ihre lächerliche

Thälmann  - Kandidatur seine Wahl absichtlich und bewußt herbeigeführt hätten.

Die Rote Fahne  " veröffentlicht täglich in spaltenlangen Artikeln die blödsinnigsten Lügen über die Sozialdemokratische Partei   und ganz besonders über den Vorwärts". Der Kampf gegen die Sozialdemokratie und fein Zentralorgan füllt fie vollständig aus. Daß auf diese Weise kein Raum bleibt für den Kampf gegen den Bürgerblod, gegen Kapitalismus   und Reaktion hat ſelbſt Thälmann   auf einer kommunistischen   Parteifonferenz bemerkt. Wir haben den Kampf für die vielfältigen Intereffen der Arbeiterklasse und gegen ihre Gegner zu führen. Der Kläffer hinter uns mag sich noch so wütend gebärden, mehr als einen gelegent­lichen Fußtritt wird es für ihn nicht geben. Wenn die KPD.   meint, daß man ihr auf all ihre albernen Entlarvungsmanöver und lügnerischen Schwägereien antworten müsse, dann überschätzt sie ihre Bedeutung.

Die Ruthenen" ausgeschlossen.

Das Ekti gegen die Ultralinken.

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Die Gruppe Maslow Ruth Fischer   in tommu in fommu­nistischen Kreisen als die Ruthenen" bezeichnet hat vor einiger Zeit an die Moskauer   Leitung der kommunistischen Internationale den Antrag gerichtet, sie wieder als Mitglieder aufzu­nehmen. Darauf hat das Ekki" unter dem 17. September be schlossen, die Wiederaufnahme abzulehnen. Selbstredend geht das nicht ohne Beschimpfungen der Ultralinken ab, fie als nuinierie Kleinbourgeoisie" bezeichnet und beschuldigt wird, den direkten Ver­tat der internationalen Arbeiterflaffe" vorzubereiten.

Wo das Ekti spricht, darf die deutsche   Zentrale" nicht schweigen. Ueberflüssig zu sagen, daß sie den Bannstrahl der Mostauer Batri­archen noch einmal wiederholt. Im Namen der Einheitsfront!

Hindenburg an Westarp.

Ein Antworttelegramm..

Der Reichspräsident hat auf das Huldigungstelegramm" des

deutschnationalen Parteitags folgendes Antworttelegramm gefchict:

..Haben Sie aufrichtigen Dank für das freundliche Mein­gedenken und Ihre Glückwünsche zu meinem bevorstehenden Ge burtstag. Die Beratungen Ihres Reichsparteitages begleite ich mit dem aufrichtigen Wunsche, daß Ihre Arbeit dem deut­ schen   Volke zum Nußen gereichen und seine Einigteit fördern möge. von Hindenburg, Reichspräfident." Höflich, aber kaum im Sinne der Regiffeure von Königsberg  ! Denn Einigkeit" und" Nuzen für das Volt" wovon sollen da die Deutschnationalen leben?

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Weltgeschehen.

Von Alfred Arna.

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Bieder einmal rauschen Adlerflügel über die Menschheit. Amerifa liegt im hochprozentigen Fieber. Unerhörte Breise werden gezahlt? Wofür? Ist eine neue Menschenbeglückungstheorie ent­deckt? Singt ein auferstandener Caruso? Zeigt ein Irgendjemand einen sensationellen Weg, um ohne Anstrengung Dollarmillionär zu werden? Oder soll eine Neuauflage des Falles Sacco- Banzetti vor genommen werden? Nichts dergleichen. Das sind nur Bagatellen, um derenwillen kein Finger gerührt, fein Dollar gezahlt werden Ein Weltgeschehen im Großformat geht in Amerika   in Szene. Man denke, Dempsey wird mit Tunnen bogen. Gibt es Wichtigeres auf der Welt? Bestimmt nicht.

würde.

Politik, Getreidebaisse und Baumwollenhausse sind vergessen. Man sett in Leitartikeln kaum noch die bevorstehende Präsidenten­wahl auseinander, man diskutiert nicht mehr, was eigentlich Coolidge  mit dem geheimnisvollen to choose gemeint hat, man schreibt nur noch über die Herren Dempsey und Tunney, wie sie in Form sind, wie sie trainiert haben, und ganz fortschrittliche Zeitungen, die schon den Geist kommender Zeiten im Fingerspitzengefühl haben, um­reißen die Seelen der beiden Boxer, entwerfen ein Monumentalge­mälde von ihren psychischen Eigenschaften und versuchen aus diesen die Technik abzuleiten. Wie fein wird die Persönlichkeit Dempseys erfaßt, wenn der schwere Kinnhaken mit der Jugend des Meisters auf einer einsamen Farm in einer weltvergessenen Gegend in Be­ziehung gebracht wird, oder wenn man den wuchtigen Schlag der Linken oder es mag auch der Rechten sein, aus der psychischen Ein­stellung der Kriegszeit erklärt. Und dann sagen noch zurüdge­bliebene Europäer, Amerita hätte keinen Geist. Nein, Europa   ist veraltet, morich, zurückgeblieben, dekadent. Amerika   gibt das moderne Beispiel.

Was macht man in Europa  ? Man erklärt das Wert eines Goethe oder Leonardo aus den geistigen Eigenschaften des Meisters oder man sucht von dem Wert aus die Psyche zu ergründen. Wie mitelalterlich wirkt das Ganze. Kein Kind gibt dafür auch nur einen Cent. Doch Amerika   hat es erfaßt, weiß, was der moderne Geist verlangt. Ist man nicht up to date", wenn man die funst­wissenschaftlichen Forschungsmethoden Europas   auf die Borheroen Amerikas   überträgt. Was einem Goethe recht ist, ist einem Dempsey Während diese Zeilen geschrieben werden, schließt man drüben die letzten Wetten ab, zahlt märchenhafte Preise, um nur noch einen Stehplatz zu bekommen. Ja, man fühlt den Zug der Ewigkeit. Beligeschehen vollzicht sich. Gibt es wichtigeres als Dempsen gegen Tunney? Nein und abermals nein! Mögen unschuldige Opfer auf dem elektrischen Stuhl verenden, mögen Baumwollspetulanten tausende Existenzen ins Unglüd stürzen, mag man sich um Beltab

billig

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Stinkendes Gel.

Matin" gegen Briand.  - Humanité" behauptet ,,, Matin" sei von Petroleumintereffenten bestochen.

Paris  , 22. September.  ( Eigenbericht.) Entgegen dem geftrigen Dementi des französischen   Außen­ministers hält der Matin" seine Information, daß der Schritt des französischen   Botschafters in Mostau zur Abberufung von Ra­tomiti stattgefunden habe, voll und ganz aufrecht. Das Blatt fügt hinzu, daß Briand   gut täte, einfach die Instrut tionen zu veröffentlichen, die er feinem Botschafter nach Moskau   telegraphierte und der Bericht, den dieser über seine Schritte bei dem russischen   Außenminister nach Paris   mitgeteilt habe, seien von großer Bedeutung, die die öffentliche Meinung kennen müsse.

Paris  , 22. September.  ( EP.)

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Neuseelands 20 Millionen für Singapore  . Die Arbeiterpartei gegen den Flottenstützpunkt. Wellington  ( Neuseeland  ), 22. September. Die Kammer nahm mit 51 gegen 10 Stimmen die Regierungs­porlage über die Verteidigung zur See an. Sie fieht auch einen attenfüßpuntes in Beitrag Neuseelands   zum Bau des Singapore   vor. Dieser Beitrag ist auf eine Million Pfund veranschlagt und soll auf sieben bis acht Jahre nerteiit werden, die nach den bisherigen Schätzungen zur Fertigstellung der Marinebafis notwendig sein werden.

Premierminister Coates führte aus, der Plan, eine Marinebasis in Singapore   zu schaffen, dürfe in keiner Weise als gegen Japan   gerichtet aufgefaßt werden. Der Premierminister zollte der Attion Japans   während des Weltkrieges seine Anerkennung. Es herrsche in Neuseeland   eine starte Strömung zugunsten der Teil­Matin" hat ,, Humanité" um Schadenersatz von 100 000 Frantennahme an dem Plan des britischen   Weltreiches, Berteidigungsmaß­verklagt, weil sie ziemlich durchsichtig erklärt hatte, der Feldzug des nahmen gegen etwaige Angriffe vorzubereiten. ,, Matin" gegen Rußland   sei von englischen Petroleum­interessen finanziert.

Der Friede in Vorderasien. Türkischer Generalfonful, dann Gesandter in Bagdad  .

Konstantinopel  , 22. September.

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Rochdem nunmehr die Festsetzung der türkisch- meso­potamischen Grenze fast abgeschloffen ist und andere zwischen den beiden Regierungen ausstehenden Fragen auf dem Wege der Regelung sind, hat die türkische   Regierung befchloffen, sich im Jraf durch einen Generalfonsul vertreten zu lassen. Der dazu auserwählte Beamte begibt sich, unverzüglich dorthin. Die türkische  Regierung beabsichtigt, später eine Gesandtschaft in Bagdad  zu errichten.

Ungarisch  - russischer Polizeiroman.

Die angebliche Zarentochter als Sowjetagentin.

Bor einigen Tagen las man, daß in Ungarn   eine Tochter des letzten Zaren unter den ehemaligen russischen Kriegsgefangenen, die in Ungarn   geblieben sind, aufgetaucht sei. Die ungarische Polizei hat die Frau verhaftet. Nun behauptet die Budapester   Polizei, daß die falsche Alexandra Romanowa eine mehrfast vorbestrafte Diebin, Spionin und Agentin der Sowjetregierung sei. Diebin, Spionin und Agentin der Sowjetregierung sei.

Die Frau führt verschiedene Namen und beherrscht neun Sprachen, darunter deutsch, russisch und italienisch. Die Polizei sagt, daß sie eigentlich Kletschewitsch heiße und die Witwe eines russischen Arztes sei. Sie besuchte 1912 in Agram eine Handelsschule, später wurde sie Journalistin. Nach dem Tode ihres Mannes, von dem sie zwei Kinder hatte, machte sie die Bekanntschaft eines Schriftleiters des Agramer Tagblattes", trieb während des Weltkrieges Spionage und wurde hierfür zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt- da fann die Spionage wahrlich nicht schlimm gewesen sein! Sodann begab sie sich nach Wien  , sie wegen Diebstahls einmal zu zwei und später zu vier Monaten verurteilt wurde. Während der ungarischen Rätediktatur habe sie als angebliche Pflegerin bei einer Terrorgruppe in Budaveft die Aufgabe gehabt, sich an Gegenrevolutionäre heranzumachen und deren Geheimnisse auszufundschaften.

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wo

Nach dem Sturz der Rätediktatur murde sie verhaftet und ver= Gendarm ihretwegen entlassen wurde Nach ihrer Enthaftung fuhr brachte mehrere Monate im Interni ercentager Zalacgerszeg, wo ein fie wieder nach Wien   und machte hier die Befanailhaft ines Ruffen Balmowski, der fie, so erzählt die Budapester Polizei, ver­anlaßte, um viel Geld einen Auftrag der Sowjetregierung zu über: nehmen. Sie fuhren beide nach Moskau  , von wo sie dann, sagt die Polizei, nach Ungarn   entsandt wurde, um hier russische   Kriegs­gefangene zu photographieren und in einer Weise zu organisieren, daß sie jeden Augenblick der Cocojetregierung zur Verfügung stehen.

Holland  , der Führer der Opposition, erflärte, die Ar­Führe beiterschaft im gesamten britischen Weltreiche lehne das Projekt einer Marinebafis in Singapore   ab.

Frankreichs   Justiz unterstützt Amerikas  . Lecoin als Legionär verkleidet wird verhaftet. Paris  , 22. September.

Dem Borsitzenden des Sacco- Banzetti- Komitees, Louis Lecoin  , der amerikanischen   Legion teilzunehmen. Er wurde darauf infolge war es gelungen, in der Berkleidung eines Legionärs am Kongreß verhaftet und unter Anklage gesetzt. Er ist ins Santé- Gefängnis seiner Zwischenrufe wegen Berherrlichung des Mordes" in der Abteilung für gemeine Berbrecher eingeferfert. Die Links. blätter fordern seine sofortige Freilassung und erklären, daß er nur verhaftet worden sei, um den Amerikanern einen Gefallen zu erweisen.

Vatikans Dank an Faschismus. Papst lobt Mussolini   ist aber noch immer unzufrieden. Rom  , 22. September.

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Der Offervatore Romano" veröffentlicht eine vielbeachtete offiziöse Note über die römische Frage. Er betont, daß die Stellung des Batikans in Italien   grundsätzlich aus internationalen Gründen fortbestehe, um zu verhindern, daß man im Auslande eine Zusammenarbeit der Politik des Vatikans mit der Italiens   vermuten könnte. Mit dem Hinweis auf die gute Ab­wicklung des Eucharistischen Kongresses von Bologna   erkennt das vatikanische Organ an, daß die früher in Italien   übliche Rüd. fichtslosigkeit und Härte gegen die Kirche gemäßigt wurde, was ein unbestreitbares Verdienst der faſchiſtiſchen Re­gierung sei. Die römische Frage bleibe jedoch unverändert, wenn auch die vermiedenen Härten viele Glauben machten, diese Frage sei beseitigt und gelöst. In Wirklichkeit ändere teine Verbesserung der Beziehungen in nebensächlichen und praftischen Fragen den iuristischen Grundsatz des Programms. Es sei unbestreitbare Notwendigkeit für die katholische Doktrin, daß die Freiheit und Unabhängigkeit des Kirchenvaters nicht nur tatsächlich und vollkommen sei, sondern auch als das erscheine, damit er als Bater aller Gläubigen und aller Nationen frei auftreten fönne.

rechts, vollendet heute ihr 70. Lebensjahr. Ihr literarischer und Anita Augspurg  , die bekannte Borfämpferin des Frauen to rednerischer Kampf gegen die Engbrüftigkeit des wilhelminischen ,, Männer"-Zeitalters war lang und schwer. Sie sieht an ihrem Lebensabend einen großen Teil der politischen und rechtlichen Frauenforderungen erfüllt. Sozialdemokratie und Revolution haben geschafft, was unter der zielbewußten Führung" des Kaiserreichs unerreichbar war.

Das endgültige irische Wahlergebnis sind 79 Mandate für den Regierungsblod und 73 für die Opposition, darunter 13 Arbeiter­parteiler und 1 Kommunist.

rüstungen und ähnliche Dinge bemühen, alles ist vergeffen, denn eine unaufdringliche Stimme verlangen. Beer Hoffmanns Dempsen kämpft mit Tunney! " Schlaflied für Miriam" gehörte zu den schönsten Darbietungen des Abends. Tes.

Bestimmt haben die Amerikaner schwere Sorgen.

Die Frau von Format."

Dieses Massary  - Gastspiel im Theater des Westens zeigt einte Frau von großem Format, sicher. Die Maffarn spielt eine Diplo matin, die einen ungarischen Grafen vor Dummheiten sogar dann bewahrt, wenn sie sich felbft einen Augenblic fompromittieren muß Sie wechselt in diesem Schauspiel die Gestalt, der Bursche wird mon daine Frau, die Frau Bursche. Die Massary   ist eine begnadete Künstlerin, voller Phantafie und Einfälle, geschmeidig, finnbegabt, Tänzerin und Kabarettistin, Kammermusikerin und Solistin zugleich. Das wiffen wir seit 20 Jahren und erleben es neu. Ihr Couplet Nebenbei" singt ihr keine Frau der Erde so nobel, wizig, graziös, delikat nach. Aber auch die Massary   braucht Nummern. Die hat ihr der Komponist Michael Kraus mur ganz spärlich gebracht. Wenn selbst eine Massary die Begeisterung für ein Wert nicht in Siedehize bringen kann, dann ist es schlecht bestellt um die Musit. Krauß zehrt von anderen Wienern, anderen Ungarn   und vom ein hythmus ist verbraucht, und es bleibt eigentlich fein einziger fachen Volkslied. Seine Melodien haben keine Schlagkraft, ihr Echlager haften. Das Handwerk ist sehr gut, es stört teine Auf­dringlichkeit und feine unwahrhaftigkeit, der moderne Tanz hat be­scheidenen Anteil an der flüssigen Musik, die faum über das Niveau der Hochanständigkeit hinausreicht. So fommt bei einem gar zu dürftigen Text von Schanzer und Welisch   feine Operette von Format zustande. Sehr luftig gebärdeten fich Siffa und Hansen, sehr schön fang der gar zu seriöse Hans Heinz Bollmann  . In fleineren Rollen gefielen die aristokratische Her­ mine Sterler   und die robustere Edith Schollwer  .

K. S.

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Zur Welteislehre. Defters bereits find wissenschaftliche Theorien, die einen bis dahin problematischen Fragenkompleg gelöst haben, von Laien aufgestellt worden, und später erst hat die Wissenschaft den blicklich, allerdings noch viel umstritten, die Welteislehre neuen Erkenntnissen zugestimmt. In dieser Lage befindet sich augen­Hans Hörbigers, der durch seine Theorie viele meteorologische Erscheinungen, die bis jetzt feine befriedigende Erftärung gefunden haben, deuten will. Hörbigers   Lehre gewinnt besonders in dieser Beit der Ueberschwemmungen und anderer Naturfatastrophen aftuelle Bedeutung, und der Berein für tosmotechnische Forschung" hat es sich zur Aufgabe gesetzt, das Interesse für die Welteislehre in die Maffe zu pflanzen. Im Rahmen dieses Vereins hielt gestern abend im Architektenhaus Dr. ing. Boigt aus Raffel einen instruktiven Bortrag über Unwetter und Wirbelstürme im Lichte der Welteislehre", der in großen Zügen Hörbigers Theorie einem Laienpublikum darlegte. Es gibt Eisförper im Sonnensystem. Dies ist wissenschaftlich nach­gewiesen. Die Eiskörper werden von der Sonne angezogen und Sonnenflecke. Gleichzeitig gelangen aber auch Eiskörper in die stürzen in die glühende Masse. Diese Einsturzstellen sehen wir als Atmosphäre der Erde, die bei der Berührung mit den dichteren Luft­schichten zerstäuben. Das Resultat ist Hagel. Seit langer Zeit bringt das Bolt Sternschnuppen das sind nach Hörbigers Theorie Eis­förper und Sonnenflede in Zusammenhang mit Unwetterfata­strophen, und nach Hörbigers Theorie hätte mon hier instinktiv das Richtige getroffen. Troß der ungeheuren Hitze von 6000 Grad auf der Sonne schmilzt ein Eisförper von genügender Größe nicht sofort. Im Gegenteil, er entzieht hier seiner Umgebung so viel Wärme, daß sich um ihn Schlacken bilden. Allmählich erst schmilzt und verdampft der Körper. Der Dampf gelangt, im Weltenraum bei einer Tem­peratur von minus 240 Grad zum Gefrieren gebracht, durch die schläge hervor. Es besteht demnach ein inniger Konner zwischen Sonnenflecken und Niederschlägen auf der Erde. An Hand von reich­haltigem statistischen Material suchte Dr. Voigt diese Theorie zu stüzen.

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Ein Shakespeare- Zyklus in Kairo  . Im Opernhaus zu Kairo  wird eine englische Gesellschaft 24 Aufführungen Shakespearefcher Werte veranstalten und damit zum erstenmal einem ägyptischen Publikum die Kunst des größten Dramatiters vorführen. Die Ber­anstaltung ist durch den ägyptischen Unterrichtsminister Ali Bascha Schamsi veranlaßt worden und genießt die besondere Unterstügung der ägyptischen Regierung, die die Garantie für die Kosten über nimmt. An diese Shakespeare  - Saison soll sich die alljährliche Auf­führung italienischer Opern schließen.

Laufenabend Dr. Peter Bach. Dr. Peter Bach ist den Ber- Strahlungsenergie der Sonne auf die Erde und ruft starte Nieder­liner Freunden des Lautengefanges kein Fremder. Der Abend, den er auf Einladung der Bolfsbühne in der Aula des Gym= nafiums zum Grauen Kloster gab, war außerordentlich gut besucht. Beter Bach gehört zu den wenigen, die den klassischen Stil der Lautenkunst fortjeßen. Wer von ihm Gefang" zur Laute verlangt, wird freilich enttäuscht werden. Bachs Stimme ist weder umfangreich noch gesanglich einwandfrei durchgebildet. Aber wenn wir heute an Lautenabenden den alten Sven Scholander   umjubeln, so meinen wir mit unserem Beifall ganz gewiß auch nicht seinen Gesang, sondern eben seinen Lautenvortrag, diese untrennbare Ein­heit von singendem Vortrag und Lautenbegleitung. Diese Einheit bietet uns auch Peter Bach. Er ist der deutsche  , der norddeutsche Bänkelsänger zur Laute. Damit ist sein Wirkungskreis beschrieben und umschrieben. Geht er über ihn hinaus, versucht er sich an Tegten, die nichts anderes als Bild" fein wollen, so muß er ver­fagen. Aber überall, wo Deklamation im Gesang möglich ist, zeigt fich Bach als Meister, ob er sich nun an ernsten Versen Georges oder an Grotesken von Morgenstern und Ringelnaz erprobt. Wirt­liche Lieber" gelingen ihm nur, wenn es sich um ganz stille, leise Terte handelt, die überhaupt nur ein unaufhörliches Instrument und

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wurde in der letten Sigung ein Schuß für die Man. Sprache, eine der

Eine ausfierbende Sprache. In der Bariser Akademie der Wissenschaften ältesten gälischen Dialette, gefordert. 1901 wurde diele Sprache auf der sprochen. Ihre Zahl ging zurüd zehn Jahre später auf 2383, und 1921 Insel Man nach der vorgelegten Statistit noch von 4657 Einwohnern ge­zählte man noch 915 Einwohner, bie den Dialekt verstanden.