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Schwere Gelschalterexplosion.

Schwierige Löscharbeiten auf Umspannwerk Humboldt.

3m Umspannwerk Humboldt der Berliner   Elettri. zitätswerte in der Kopenhagener Straße 59-63 im Norden Berlins   tam heute früh gegen 27 Uhr früh infolge Kurz­schluffes ein gefährliches Feuer zum Ausbruch, das in furzer Zeit folche Ausdehnung annahm, daß der Alarm Großfeuer" gegeben werden mußte.

In den Kellerräumen des umfangreichen, mit den modern­sten Maschinen ausgerüsteten Umspannwertes befinden sich die großen Delschalter, von denen jeder etwa 400 Liter Del enthält. Kurz nach 27 Uhr erfolgte eine heftige Detonation. Der Umschalter flog auseinander und die Delmengen entzündeten sich. In wenigen Augenblicken stand der ganze Raum in Flammen. Einige Arbeiter wurden durch den Luftdruck zu Boden geschleu­dert, trugen aber nur unerhebliche Verlegungen davon. Die alarmierte Feuerwehr erschien mit mehreren Löschzügen unter der Leitung des Oberbranddirektors Gempp an der Brandstelle. Mit Sauerstoffapparaten und Gasmasken drangen die Feuerwehrleute mit Schaum generatoren gegen den Brandherd vor. Die brennenden Delmengen hatten sich in einen Kabelkanal ergoffen, der sich durch den ganzen Keller zieht. Erst nach zweistündiger ange­Strengter Tätigkeit war die Gefahr beseitigt. Ein Feuer. wehrmann und ein Angestellter der Elektrizitätswerke trugen schwere Rauchvergiftungen davon.

Kulturarbeit in den Gemeinden.

Kommunalpolitische Reichskonferenz.

A. S. Magdeburg  , 22. September.  ( Eigenbericht.) zu erkämpfen, aufs engste verbunden. Bir erkennen darum in eine Die sozialdemokratische Reichstonferenz für Kommu- regen und schöpferischen Kulturpflege, die allen Befiz­nalpolitit faßte nach Abschluß der Aussprache über Wohnungs- und Bildungsvorrechten entgegentritt, eine unserer wesentlichsten politit und Wohnungsfultur eine Entschließung zum Woh­Aufgaben. nungsbauprogramm, in der es heißt:

Die rechtzeitige Durchführung eines Wohnungsbauprogramms, das die Bereitstellung von Neubauwohnungen auch nur in diesem Umfang unter Berücksichtigung des vordringlichsten Bedarfs an Kleinwohnungen zu für die Arbeiterschaft erschwinglichen Mieten sichern soll, erfordert erstens die Bereitsteilung der Hauszinssteuer­erträge zur Gewährung von verbilligten Hypothefen aus öffent­lichen Mitteln.

Darüber hinaus aber find Erleichterungen der zur Ergänzung der öffentlichen Mittel unentbehrlichen privaten Baufinanzierung dringend notwendig. Neben Hauszinssteuerhypotheken, Hypo. thefen der öffentlichen Spartassen, Sozialversicherungsanstalten u. a. wird zur Durchführung des Mindestprogramms die Auf bringung von rund 1 milliarde Mart an Bau­geldern für 1928 notwendig sein. Bei der gegenwärtigen Lage des deutschen   Kapitalmarktes ist mit einer Aufbringung dieser I tittel zu erträglichen Bedingungen im Inland nicht zu rechnen. O's muß deshalb mit allem Nachdruck gefordert werden, daß alle bestehenden, die Finanzierung des Wohnungsbaues durch Aus­Imdskredite unterbindenden oder mindestens verteuernden Maß­nahmen beseitigt werden. Den kommunen muß der Zugang zum aasländischen Kapitalmarkt erleichtert werden durch Beseitigung Die Leitung des Umspannwertes gibt über die Ursachen des der Sonderkontrolle durch die Beratungsstelle für Auslands a tleihen. Gegen 27 Uhr Kurzschlusses folgende Erklärung: Die Kapitalertragssteuerfreiheit muß gundsäglich für alle Auslandsanleihen öffentlicher Körperschaften traten starte Spannungsschwankungen auf, so daß sich der seit g sichert werden. 6 Uhr in Betrieb genommene Phaseschieber auslöfte. Unter heftiger Flammenbildung erfolgte Sturzschluß und der Umschaltapparat flog auseinander. Das ausfließende Del wurde entzündet und nahm seinen Weg statt in die für solche Fälle vorgesehenen Sammelbecken, in einen Rabelkanal, der sich durch sämtliche Keller erstreckt."

Die gewaltige Qualmentwicklung, die die umliegenden Straßen mit dichten Schwaden erfüllte, hatte eine große Menschenmenge an­gelodt, so daß ein Kommando der Schutzpolizei alarmiert werden mußte, das umfangreiche Absperrungen vornahm.

Zum ersten Male sind von der Feuerwehr Schaumgene= ratoren bei einem größeren Feuer mit gutem Erfolg in Tätigkeit gesetzt worden. Insgesamt wurden 400 Kilogramm Schaum­pulver verbraucht. Die Leitung der Berliner Feuerwehr beabsichtigt, jetzt, nachdem die Generatoren ihre Feuerprobe bestanden haben, jeden Löschzug mit einem Schaumgenerator auszurüften.

Mayr- Lori verhaftet.

Mit Hilfe des Fahndungsverfahrens in San Sebastian  . Der Mädchenmörder Mayr- Lori, gegen den die Berliner   Ari minalpolizei ein umfassendes Fahndungsverfahren eingeleitet hatte, ist, nach einer Depesche aus San Sebastian  , festgenom­men worden.

Wie wir ausführlich mitteilten, fuchte der 27 Jahre alte Irgenieur Kurt Mayr- Lori, ein österreichischer Staatsange. höriger, durch Anzeigen eine Reisebegleiterin für Afrifa. So geriet ihm eine 37 Jahre alte Stüße Margarete Stephan in die Hände. In einer Jolle, die er in Berlin   faufte, fuhr er mit der Begleiterin nach der Nordsee  . Am 7. September tauchte dis Paar mit der Jolle auf der Insel Memmert   auf. Am nächsten 2 age fuhr der Mann allein nach Norddeich  , wo er das Boot verkaufte. Dann löfte er eine Fahrkarte nach Emden  . Am gleichen Tage wurde Margarete Stephan am Strande   von Juist  t.ngeschwemmt. Der Mörder fonnte nur Mayr- Lori sein. Er hatte .5 ohne Zweifel auf die 1400 m. abgesehen, die seine Begleiterin us Berlin   mitgenommen hatte. Die Mordinspektion der Berliner  Kriminalpolizei ging auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft in Aurich   den Spuren des Flüchtigen nach. Sie ermittelte, daß er am 9. September in Münster   aufgetaucht und dort eine Fahr­farte nach Köln   gelöst, den nächsten Zug aber nicht benutzt hatte. Die Spuren wurden weiter nach Brüssel   und Paris   verfolgt. Mayr- Lori hatte aber alle Orte immer schon wieder verlassen, bevor man ihn fassen konnte. Von der Mordinspektion waren u. a. auch alle deutschen   Konsulate im Auslande benachrichtigt worden, und so wurde der Verfolgte gestern in San Sebastian  , wo er sich mit feinen österreichischen Papieren auswies, feftgenommen. Die Mitteilung, daß der Abenteurer, der schon wiederholt mit Behörden in Konflikt geraten und geistig nicht ganz normal ist, auch wegen eines zweiten nicht geflärten Mädchenmordes gesucht werde, trifft nicht zu. Der Irrtum ist ohne Zweifel daraus entstanden, daß die bei Juist   gefundene Tote zunächst für eine andere gehalten und erst nachträglich als Margarete Stephan festgestellt wurde.

Generalversammlung der Konsumgenossenschaft. Die kürzlich abgehaltene Generalversammlung der Konsumgenossenschaft Berlin   beschäftigte sich zunächst mit einigen Anträgen auf Abänderung der Sagungen; es wurde gefordert, die Amtsdauer der Generalversammlungsvertreter auf drei Jahre zu bemessen und die Zahl der zu wählenden Ersatz­personen von drei auf sechs zu erhöhen. Die dreijährige Amtsdauer der Bertreter ist bereits vor mehreren Jahren beschlossen worden; von den Kommunisten wurde indes Einspruch erhoben, der bisher im Rechtsverfahren noch feine endgültige Erledigung gefunden hat. Um flare Verhältnisse zu schaffen, machte sich eine erneute Stellung­nahme der Generalversammlung notwendig. Mit 353 Stimmen gegen 70 Stimmen der kommunistischen   Fraktion, also mit Fünf­sechstelmehrheit, gelangten die Anträge zur Annahme. Die Ab­stimmung zeigt, daß die tommunistische Frattion nur noch eine einflußlose Minderheit darstellt.

Anschließend erstattete das Aufsichtsratsmitglied Genosse Buch­holz einen ausführlichen Bericht über die diesjährigen Tagun gen der deutschen   Genossenschaftsverbände und über den 12. Internationalen Genossenschaftskongreß, der von der Versammlung beifällig zur Kenntnis genommen wurde, nachdem einige fommunistische Redner ihren Verdruß über die Stockholmer  Beschlüsse, in denen nach ihrer Meinung den Sowjetgenossenschaften zu wenig Entgegenkommen gezeigt wurde, zum Ausdrud gebracht hatten. Das Borstandsmitglied Genosse Mirus referierte sodann über die Bauvorhaben der Konsumgenossenschaft. Nach einem Rückblick auf die Entwicklung der Eigenbetriebe seit 1910, wobei besonders die Neuerrichtungen der letzten Jahre her­vorgehoben wurden, erläuterte der Redner die sich infolge des stei­genden Umfages notwendig machenden Erweiterungen und Neu­bauten. Die moderne, mit den besten technischen Hilfsmitteln aus­gestattete Burſt fa b'rif erweist sich bereits nach halbjährigem Betriebe in einigen Abteilungen als ausbaubedürftig. Die Bäde reien in Lichtenberg   und Tempelhof   beginnen in furzem mit der Herstellung von Pfannkuchen; diese neue Abteilung der Backwaren­erzeugung wird in der Lage sein, eine Tagesproduktion bis zu 300 000 Stück des Kleingebäcks zu bewältigen. Für die Brotfabri­tation ist in der Tempelhofer   Bäckerei der Bau eines mammut. ofens im Gange, dessen Leistung auf 1500 Brote die Stunde bemessen ist. Bon weitestgehender Bedeutung ist das Projett, im nächsten Jahre auf dem 62 000 Quadratmeter umfassen­den genossenschaftlichen Gelände in Spandau  ( Siemensstadt  ) eine pierte Bäderei zu errichten, von der aus die Versorgung der westlichen Bezirke Berlins   mit Backwaren vor sich gehen wird. Der Bau von Lagergebäuden, Autogaragen und eines Wohnhauses mirb folgen, mie auch der Gedante erwogen

Die Richterfüllung dieser Forderungen würde das foziale Ziel des Kampfes gegen die Wohnungsnot gefährden und zugleich durch Unterbindung des Fortganges der Bautätigkeit schwere Störungserscheinungen in der Gesamtwirtschaft hervor rufen. Nur die schleunige Klärung der Finanzierungsfrage tann den Gemeinden eine sachgemäße Borbereitung und Durchführung des Wohnungsbauprogramms für 1928 ermöglichen. Zu dem Thema

Sulfurpflege in den Gemeinden erhält das Wort Genosse Bayer- Köln:

Jede fozialdemokratische Gemeindepolitit muß ausgehen von der sozialen Struttur der Großstadt. Die wirtschaft­lichen und sozialen Ziele des Sozialismus find nicht Selbstzwed, sondern Mittel zur Höherführung der Gesellschaft Damit ist die Forderung, jedem einzelnen unserer Volksgenossen nicht nur politische Freiheit und wirtschaftliche Sicherung, sondern auch größte Anteilnahme an allen Bildungs- und Kulturgütern

werden muß, der neuen Bäderei, die an einer Wasserstraße gelegen sein wird, einen Mühlenbetrieb anzugliedern. Alle diese Baupläne werden Aufwendungen in Höhe von fünf Millionen Mart erforderlich machen. Die Finanzierung der Bauvorhaben stößt auf teinerlei Schwierigkeiten; die Inanspruchnahme fremden Rapitals ist nicht notwendig, da die Mitglieder der Genossenschaft in ihrer bewährten Treue zum eigenen Unternehmen durch Benutzung der genossenschaftlichen Sparkaffe die erforderlichen Summen bereit gestellt haben.

Der Lotteriebetrug vor Gericht.

Starker Andrang im Zuhörerraum.

Bor dem Erweiterten Schöffengericht Berlin- Mitte, unter Borsiz von Landgerichtsdirektor Fieliß, gelangt heute die Lotteriebetrugsaffäre, deren Aufdedung bekanntlich zu einer ungemein großen Beunruhigung der Deffentlichkeit geführt hat, zur Aburteilung. Wie groß das Intereffe der Deffentlichkeit ist, beweist der Umstand, daß sich schon in der frühen Morgenstunde vor dem Sigungssaale des Schwurgerichts II des Neuen Kriminalgerichts Hunderte von 3uhörern eingefunden hatten, und daß immer neue Scharen an­strömten. Die Massen fanden jedoch noch verschloffene Türen, denn der Beginn der Verhandlung war erst um 11% Uhr angefeht. Inzwischen verhandelte die Schöffengerichtsabteilung in ihrem eigenen fleinen Sigungsraume im alten Gebäude in aller Ruhe und Gründlichkeit über einen fleinen Diebstahlsfall. Erst nach Erledigung dieses Termines siedelte das Gericht in den großen Sigungsfaal auf der anderen Seite des Gebäudekompleges über. Die Anflage in dem Lotterieprozeß richtet sich gegen den Lotterieoberinspektor Rudolf Böhm   und den Lotterieoberfekretär Walter Schleinstein. Sie werden beschuldigt, in der Zeit vom November 1926 bis Juni 1927 gemeinschaftlich durch drei selbständige Handlungen als Beamte ihnen amtlich anvertraute oder zugängliche Urfunden, nämlich Nummernröllchen und Gewinnröllchen der Preußisch- Süddeutschen Klaffenlotterie vorfäßlich und in gewinnsüchtiger Absicht beiseite geschafft zu haben. Von den drei Handlungen sind aber nur zwei Betrugsmanöver durchgeführt worden, und die beiden An­geflagten haben sich daher auch noch wegen Betruges zu verantworten. Außerdem stellt ihre Handlungsweise auch eine Falschbeurtun dung der amtlichen Ziehungsprotokolle und der amtlichen Gewinn­liste dar.

Die beiden Angeklagten werden von den Rechtsanwälten Dr. Mar Alsberg und Artur Schulz verteidigt. Nach der An­flage haben sie sich des schweren Beamtenverbrechens schuldig ge= macht, auf das nur allein mit Zuchthausstrafe erkannt werden kann.

Zu den wichtigsten fulturellen Aufgaben der Gemeinden gehören Einrichtung und Ausbau von Voltsbibliotheken und Lese­hallen. Sie sind, da sie weiten Kreisen des Volkes beinahe allein wichtiges Bildungsgut erschließen, in allen industriellen Vororten der Großstädte, aber auch in fleineren Gemeinden zu schaffen. Bei der Auswahl der Bücher ist der sozialistische Gebanten= freis gebührend zu berücksichtigen. Nach Möglichkeit sollen Leitung und Personal der Boltsbibliotheken wissenschaftlich oder bibliothefs­technisch geschult sein. Die Schaffung von Kinderbibliotheken und Lesehallen find anzuftreben. Angesichts der starten sozialen und pädagogischen Bedenten gegen

das Abendgymnafium,

das unter Umständen die gegenwärtigen Examenprivilegien noch erweitern und verewigen kann, ist seiner Einrichtung nur dort näherzutreten, wo ein unabweisbares Bedürfnis vorliegt. Eine not­mendige Voraussetzung für unsere Zustimmung ist, daß das Abend gymnasium organisatorisch wie personell dem übrigen Schulbe= trieb pollfommen entzogen wird und die Arbeiterschaft auf feine Führung einen entsprechenden Einfluß ausüben tann. Bei der Aufnahmeprüfung darf nicht die Schultüchtigkeit, sondern muß die Lebenstüchtigteit der Bewerber zugrunde gelegt werden, der sich auch Lehrplan und Abschlußprüfung anzupassen haben. Die unter dem Namen

.Bolkshochschulen"

oder Bolkshochschulturse" in zahlreichen Städten organisierten Bildungsmöglichkeiten sind überall dort aufrechtzuerhalten, wo der Besuch dies rechtfertigt und ein entsprechender Einfluß der Vertreter der organisierten Arbeiterschaft gesichert ist.

Die fulturpolitische Gemeindearbeit hängt eng mit der Berbesse­rung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der breiten Bolfsschichten zusammen. Darum ist der Kampf um beffere Kulturpflege in den Gemeinden zugleich' sozialer Kampf!

Richtlinien im Sinne der vorstehenden Ausführungen wurden ohne Diskussion gebilligt.

Eine Entschließung Uhlig- Chemnitz gegen das Keudell= sche Schulgesetz wird der Fraktion im Städtetag überwiesen. Damit sind die Beratungen der Reichskonferenz beendet.

In seinem Schlußwort stellt Genoffe Stelling fest, daß die von der Sozialdemokratie vertretenen Auffassungen sich immer mehr in den Kreisen ernst denkender bürgerlicher Kommunalpolitiker durch­sehen. Unter Hinweis auf die kommenden Gemeindewahlen schließt Stelling die eindrucksvolle Tagung.

Verkehrsflugzeug abgestürzt.

Zwei Tote, zwei Schwerverlette.

Heute vormittag gegen 11 Uhr geriet ein Verkehrsflug­zeug der Nordbayerischen Verkehrshansa, das mit drei Damen und dem Piloten besetzt war, auf dem Wege nach Leipzig   über dem Flugplatz Saale  ( Schwarzatal) beim Durch fliegen einer Kurve in eine Fallbö, wodurch der Apparat abfadte. Da er fich in geringer Höhe befand, schlug der Apparat auf, wobei der Propeller zersplitterte und die linke Tragfläche brach. Der Führer des Flugzeuges, der Pilot Schnabel, war fofort tot, ebenso eine der mitfahrenden Damen. Die beiden anderen Damen wurden fo schmer verlegt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird.

Deutsche   Ozeanflüge in nächster Zeit?

Schwimmflugzeuge startbereit.

Die beiden deutschen   Ozeanflüge, deren Bevorstehen bereits angekündigt wurde, find in aller Stille der Durchfüh= rung entgegengereift. Der eine dieser beiden Flüge wird von einer Gesellschaft unternommen, die vorläufig noch nicht ge­nannt werden will. Es fann im Augenblic nur angedeutet werden, daß deutsche Schiffahrtsfreise dem Unternehmen tätiges Interesse entgegenbringen. Die Gesellschaft hat zwei Schwimm­flugzeuge gekauft, eine dreimotorige Junters G. 24 und einen ein­motorigen Heinkel- Doppeldeder. Der Junters- Apparat ist in Schme den in zahlreichen Flügen mit hoher Belastung ausprobiert worden und hat sich gut bewährt. Gegenwärtig liegt er startbereit vor Norderney  , und es wird nur noch auf gutes Dzeanwetter gewartet. Ueber das Heinkel  - Flugzeug und seine Bereitschaft für den Flug verlautet einstweilen nichts. Der Flug soll über die Azoren führen, wo für die vorgesehene Zwischenlandung Betriebsstoff- und materiallager eingerichtet worden sind. Den zweiten Flug unter­nimmt die Firma Rohrbach. Von den beiden Flugbooten, die ebenfalls die Route über die Azoren   nehmen sollen, absolviert das eine gegenwärtig in Ropenhagen seine Probeflüge, während das andere gestern von Berlin   nach Dänemark   abgegangen ist. Dieser Flug foll die Eröffnung eines regulären Transatlantikverkehrs dar­stellen. Um den Beweis zu erbringen, daß das Unternehmen durch­aus sicher ist, wird dieser Flug dreimal in beiden Richtungen, also dreimal nach Amerika   und zurück, durchgeführt werden. Die Biloten,

Zur Verhandlung sind als sachverständige Zeugen geladen: der Prädie diese beiden Flugboote führen werden, sind Ude und Stein­sident der Generallotteriedirektion, Geheimer Finanzrat Dr. Huth, ber Direktor der Generaldirektion, Dr. Bons, und der technische Leiter der Generaldirektion, Richter.

75 Jahre alt wird. heute Genosse Albert Müller, Oppelner Straße 42, Mitglied der 46. Abteilung. Seit 1885 ist Genosse Müller politisch organisiert. Stets war er ein arbeitsfreudiges, opferbereites Parteimitglied, das für seine Ueberzeugung viel ge­litten hat. In den letzten Jahren ist unser Alter durch Krankheit verhindert, sich noch aktiv zu betätigen. Desto eifriger verfolgt er die Kämpfe des Proletariats mit großer Aufmerksamkeit und regem Interesse.

Eine Ausstellung aller Artikel für Wochen-, Säuglings- und Kinderpflege findet anläßlich der Tagung des Allgemeinen Deutschen Hebammenverbandes in den Kammersälen, Teltower Str. 1/4, statt. Es gelangen auch nicht frei verkäufliche Präparate und solche, für die turpfuscherische Reflame betrieben wird, zur Ausstellung. Darum ist der Besuch dieser Veranstaltung besonders Frauen sehr zu empfehlen.

Sozialistische Arbeiterjugend. Die SAJ. Groß- Berlin führt am Sonnabend, dem 24. Sept., um 18 und 20 Uhr, in der Festhalle der Ausstellung Das junge Deutschland  " im Bart des Schlosses Bellevue( Tiergarten, Großer Stern), eine Beranstaltung durch. Neben dem Singkreis der SAF. werden durch die Spielschar einige Szenen aus dem Sommernachtstraum von Shakespeare bargeboten. Eintrittspreis für Erwachsene 50 Pfg., Jugendliche 30 Big.

Orgelfonzerte im Dom. Das nächste Drgellonzert von Brofeffor Walter Fischer findet Donnerstag, 22. September, in Dom itatt. Es wirten mit: Maria Beschten, Alt, und Anni Delp, Bioline. Programm( 50 P.) berechtigt zum Eintritt.

dorff. Die Durchführung beider Flüge steht in allernächster Reit

bevor.

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Der Boxkampf Dempsey- Tunney. Für Millionen Dollar Karten verkauft. New York  , 22. September. Im Hinblick auf den Bogmatch Dempsey Tunney, der heute abend 9% Uhr Ortszeit( Freitag morgen 44 Uhr mitteleuro­päischer Zeit) beginnen wird, find in Chifa go bereits 50 000 Ber­fonen aus den verschiedensten Teilen der Vereinigten Staaten   ein­getroffen, auch aus Kalifornien  . Es sind bereits mehrere Mil­lionen Dollar für oder gegen die beiden Boger gewettet worden. Während in der letzten Zeit die Betten meist zugunsten von Tunnen ausfielen, find die Wettbeträge für die beiden Borer jetzt so ziemlich gleich geworden. Beide sind ihres Sieges gewiß. Man befürchtet, daß es vor Beginn des Kampfes mischen rechtmäßigen und unrechtmäßigen Inhabern von Blägen zu heftigen Szenen kommen wird. Bis jetzt sind Karten für Millionen Dollar vertauft worden.

Der Winter naht! Der Totalausverkauf des Herrengarderoben Spezialgeschäftes Gertraudtenstr. 24( a. d Petrifirche) tit für Sie die richtige Gelegenheit, Shren Bedarf au decken. Da in ganz irzer Zeit die gesamten vorhandenen Lagerbeftände ausverkauft werden müffen, find die Preise rüdfichtslos, zum Zeil weit unter von megreren tausend modernsten feinsten Herrenanzügen, Mänteln, sofen usw Einlaufspreis, herabgefegt.