Tr. 456+44. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Das Unwetter in den Alpen.
Ein Hilfszug in die Eisack gestürzt.
Die schwere Unwetterfatastrophe, die besonders große Teile der Schweiz und des südlichen Tirols heimgesucht hat, stellt sich nach den letzten Meldungen als weit schwerer heraus, wie es zuerst den Aufchein hatte. Durch die hochgehenden Fluten, vor allem des oberen Rheins, ist ungeheurer Schaden angerichtet worden. Zahlreiche Todesopfer find zu beklagen. Am Sonntagabend ereignete sich im Eisactal in Südtirol als Folge des Unwetters eine schwere Eisenbahnkatastrophe. Ein Hilfszug aus Trient , der in das Unglücksgebiet vorzubringen versuchte, stürzte in die hochgehenden Fluten der Eisac. Das Zugpersonal sowie ein Bahningenieur und eine größere Arbeiterfolonne fanden den Ertrinkungstod.is als
Die Katastrophe an der Eisack .
Innsbrud, 26. September.
Zu dem Sturz des Hilfszuges in die Eisack werden folgende Gnzelheiten berichtet: Im Laufe des Sonntags trat auch im Eisactal flarfer Regen ein, der zu Verheerungen der Brennerstrecke führte. Insbesondere nördlich von Franzensfeste wurde die Strecke in einer Ausdehnung von 100 Metern vollständig durch einen Erdsturz verschüttet. Zur Freilegung der Strecke wurden von Franzensfeste Arbeiter angefordert. Noch in der Nacht ging ein Hilfszug ab, der aus einer Lokomotive und einem mit Arbeitern vollbefehten Waggon bestand. Zwei Kilometer hinter Franzensfeste führt die knapp neben dem Bett der Eisad verlaufende Strecke über eine Brücke, unter der ein Seitenbach mündet. Durch das Hochwasser waren anscheinend die Fundamente der Brüde unterwaschen. Als der Hilfszug über die Brücke fuhr, stürzte diese ein. Dem Maschinenführer gelang es, fich durch Abspringen zu retten, dagegen verfanter alle Arbeiter, die fich in dem Waggon befanden, mit dem Zuge in die Tiefe der Eisad, fein einziger von ihnen fonnte sich retten.
Kurz vor dem Münchener D- Zug!
Innsbrud, 26. September.
Nach neueren Meldungen über die 3ugtatastrophe im Eisadtal beläuft sich die Zahl der Toten auf etwa 20; andere Meldungen sprechen jogar von 27 Opfern. Der Hilfszug, der kurz hinter Franzensfeste dicht neben dem Eifacfluß entlang fuhr, mußte eine Brücke überqueren, unter der ein Nebenfluß in die Eisad fließt. Die Fundamente dieser Brücke waren durch das Hochwasser an= scheinend untermaschen, und als der Hilfszug über sie hinweg fuhr, stürzte die Brücke ein und mit ihr der Zug hinein in den Fluß. Inmittelbar neben der Brücke stand ein Bärterhaus, das ebenfalls mit in die Tiefe gerissen wurde. Während der Bahnwärter und seine Frau sich retten fonnten, famen ihre Kinder um. Durch den Absturz des Hilfszuges wurde ein möglicherweise weit größeres Unglück verhütet, denn bald nach dem Hilfszug kam der Münchener D- Jug an die Unglücksstelle, der sicherlich in die Tiefe gestürzt wäre, wenn nicht die Brücke schon vorher mit dem Hilfszug eingestürzt wäre.
Bei Gamprin hat der Rhein in einer Breite von 30 Metern eine Lüde in den Damm geriffen. Die Bewohner flüchten auf die Dächer. Die Vorarlberger Regierung hat eine Abteilung Alpen jäger aufgeboten, die auf Automobilen in das Ueberschwemmungsgebiet nach Liechtenstein abgingen.
Der Eisenbahnverkehr zwischen Franzensfeste und dem Brenner ist vorläufig unterbrochen. Der Verkehr zwischen dem Trentino einer feits und Defterreich- Deutschland andererseits erfolgt über die Linie Franzensfefte- Innichen- Spittal. Chur , 26. September.
Das Sinken der Temperatur und der Schneefall in der Nacht zum Montag haben trotz des meiter andauernden erheblichen Regens eine Ausdehnung der Katastrophe verhindert. Die Berbindungen mit Safien und dem Bergell find noch unterbrochen. In Travanasa find sieben Personen ums Leben gekommen. Im Bergell wurden faft alle Brüden abgerissen. An den Gebäuden und auf den Feldern ift erheblicher Schaden angerichtet worden. Am Montag früh ist eine Kompagnie Pioniere mit einem Extrazuge nach dem Bergell abge
Die Silberschwärme
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( Nachdrud perboten Autoriflerte Uebersehung aus dem Englischen von Julia Roppel Als er Mildred aber von seinem Entschluß Mitteilung machte, wurde sie sehr böse.
"
Mit welchem Recht hast du meine Verlobung mit Herrn Marsh veröffentlicht?" fragte sie zornig.„ Das ganze Schiff spricht davon."
Ich tat es deinetwegen," sagte Wayland.„ Dieser Emerson hat dich lange genug zum Narren gehalten. Die Geschichte muß endlich mal ein Ende nehmen."
Aber ich liebe Willis Marsh nicht!" rief sie. Mit der Zeit wirst du einsehen, daß ich dir gut geraten habe. Marsh ist ein tüchtiger und solider Mann, dem ich mein Kind anvertrauen fann. Boyd Emerson aber hat mich verraten und macht sich zum Anwalt einer Frau, deren Ruf der allerschlechteste ist."
Er erzählte ihr von seinem heftigen Zusammenstoß mit
Boyd und schloß: Ich habe dich nicht dein ganzes Leben lang behütet, Mildred, um dich einem solchen Burschen in die Arme zu werfen!"
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Zahlreiche Todesopfer.
gangen. Im oberen Engadin befindet sich ein See von Samaden bis Celerina . Der Bahnverkehr St. Moriz und dem Bergell konnte wieder aufgenommen werden. Hochwasser auch in Bayern .
In Bayern führen die Flüsse seit gestern Hochwasser. Die schwä bischen Gebirgsflüsse haben fast durchweg die mittlere Hochwasser linie überschritten. Katastrophenhochwasser ist an der Paar bei Mehring( Schwaben ) eingetreten. Dort wurde gestern abend ein Hochwasserstand erreicht, wie er seit den 80er Jahren nicht mehr beobachtet wurde. In Mehring mußten tiefer liegende Häuser geräumt werden. Die Ortschaft Kissing steht unter Wasser. Hochwasser führen weiter Inn , Isar und Lech, der Obermain, die obere und untere Altmühl , die Nab und die Rednizz.
Das Martyrium des Dreijährigen.
Eine vertagte Gerichtsverhandlung.
Die Gerichtsverhandlung gegen das Ehepaar Kubsch. über die wir in unserem gestrigen Abendblatt berichteten, nahm einen ganz unerwarteten Verlauf. Von den medizinischen Sachverständigen, die seinerzeit die Obduktion des kleinen Günther ausgeführt haben, war sich augenblicklich in Urlaub. Beide Sachverständigen hatten unnur Prof. Dr. Stein biß erschienen, Prof. Dr. Fräntel befindet durch die Mißhandlungen verursacht sei. mittelbar nach dem Tode des Kindes den Eindruck, daß der Tod
Dienstag, 27. September 1927
bewußt war, wie unrecht sie an ihrem Kleinen handelte, geht aus der Aussage des Dr Stengel hervor, der zu dem bereits bewußtlosen Kinde gerufen wurde. Die Eltern erzählten ihm, das Kind sei gefallen und habe sich eine Beule an der Stirn geschlagen. An nächsten Morgen habe es dann die Nahrung nicht bei sich behalten fönnen und sei bald bewußtlos geworden. Als er der Mutter die Ueberführung ins Krankenhaus angeordnet habe, sei die Frau in Tränen ausgebrochen und habe gemeint, nun würde man sagen, daß die Schläge an dem schlimmen zustande schuld seien. Dabei zeigte sie die Striemen an dem Körper des Kindes.
Erst die nächste Gerichtsverhandlung wird endgültige Klärung bringen. Eine Frage dürfte aber als Mahnung schon jetzt gestellt werden: 1% Jahr vor dem Tode des Kindes hatte sich das Jugendamt bereits mit dem Kinde beschäftigt. Wie fonnte es da geschehen, daß dieses franke Kind, das in eine Anstalt gehörte, bei der Mutter verbleiben durfte und hier das unglaubliche Martyrium erdulden mußte? Auch diese Frage wird die nächste Gerichtsverhandlung hoffentlich nicht unbeantwortet lassen.
Ein Rabenvater.
150 Mark Geldstrafe statt 9 Monate Gefängnis.
Noch an einer zweiten Stelle beschäftigte man sich gestern in Moabit mit einem Falle schwerer Mißhandlung eines Kindes, und zwar ebenfalls eines schwachsinnigen Kindes. Diesmal war der Bater angeklagt. Das Schöffengericht Köpenick hatte den Kaufmann
Bettler zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen das Urteil war vom Angeklagten und von der Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt worden. Gestern beschäftigte sich nunmehr die Große Strafkammer des Landgerichts II erneut mit dem Fall.
Bettler hatte am 14. Januar feinem 12jährigen Sohne sechs bis acht Schläge mit einer mehrere 3entimeter dicken Holzlatte über das Schulterblatt und den Oberarm versetzt. Da die Hausbewohner schon wiederholt die Behandlung des Kindes beanstandet hatten und an jenem Tage wiederum durch das wurde 2 n 3 eige erstattet. Bei der Untersuchung des Kindes zeig Geschrei auf die Vorgänge aufmerksam gemacht worden waren, ten sich noch nach acht Tagen blutige und blau und schwarz unterlaufene Stellen an den getroffenen Körperteilen. Diese Mißhandlung gab der Angeklagte auch zu. Er behauptete,
Die chemische Untersuchung, die Prof. Steinbiß jedoch hinterher als Folge der Verlegungen durch die Stockschläge anzusprechen fet; unternommen hatte, ließ bei ihm Zweifel aufkommen, ob der Tod sowohl die Beule an der Stirn des Kindes mie die Gehirnerschütterung konnten durch einen Fall entstanden sein. Deshalb erklärte Prof. Steinbiß in der gestrigen Gerichtsverhandlung, daß er den ursächlichen Zusammenhang zwischen den Stoddaß er durch Stellungslosigkeit überreizt gewesen sei und daß schlägen und dem Tode nicht feststellen könne, daß es mohl möglich sei, daß der epileptische Kleine sich Gehirnerschütte rung durch einen Fall zugezogen haben könne. Dieses Gutachten veranlaßte den Staatsanwalt, die Bertagung der Gerichtsverhand lung zu beantragen, damit in der nächsten Sigung auch Prof. Fränkel gehört werde. Die Verteidiger der Angeklagten, die R. A. Dr. 2o e wenthal und Dr. Mendel widersprachen diesem Antrage und beriefen sich auf die wissenschaftliche Bedeutung des Sachverständigen. Das Gericht beschloß jedoch die Gerichtsverhandlung zu vertagen. Somit ist die völlige Aufklärung dieses unerhört traurigen Falles von Kindermißhandlungen auf einige Wochen verschoben. Soviel stand jedoch bereits nach der gestrigen Gerichtsverhandlung fest: das Kind war in einer ganz unmenschlichen Weise zugerichtet worden. Prof. Eleinbiß stellte nicht allein unzählige fingerbreite blutunterlaufene Striemen auf dem Rücken und dem Gefäß des kleinen Günther fest, sondern auch Striemen auf seinem Gesicht und fleine Wunden hinter den Ohren, die von den Nägeln der Angeklagten herrührten und nur dadurch entstanden sein konnten, daß sie das Kind an den Ohren gezogen haben mußte. Der kleine Günther war, wie dies der Sachverständige aus der Kopfbildung und der Gehirnmasse des Kindes feststellte, ein Idiot und deshalb äußerst schwierig zu behandeln. es gehörte in eine entsprechende Anstalt. Und dieses Kind, gewisser maßen das Schmerzenskind der Mutter, wurde von ihr so unglaublich gemartet. Allerdings wurde es sauber gehalten und auch gut genährt; der Angeklagte behauptete jogar, daß er immer wieder von der Frau verlangt habe, fie möge seine Kost schmälern, um nur dem Kinde soviel als möglich zukommen zu lassen. Er will auch der Frau verboten haben, das Kind zu züchtigen, weil sie unfähig gewesen sei, sich zu beherrschen. Welche Bedeutung fonnte aber dieses Berbot haben, wenn der Angeklagte selbst nicht da vor zurückschreckte, das dreijährige epileptische und rachitische Kind mit dem Stod und mit dem Pantoffel zu schlagen oder es zu ohrfeigen. Es mag schon seine Richtigkeit haben, daß die Angeklagte eine schwer hysterische Frau ist, mit der nicht leicht auszukommen war und die sich nicht zu beherrschen verstand. Daß sie sich aber dessen
seits mit dem Resultat, das er erreicht hatte, sehr zufrieden. Die Last des Kampfes hatte er auf Waylands stärkere Schultern gelegt und hatte die Frau, die er begehrte, erobert. Er wurde in seinen angenehmen Träumereien dadurch unterbrochen, daß der zweite Steuermann tam und meldete, eine Dame wünsche Herrn Wayland zu sprechen.
,, Eine Dame?" fragte Wayland erstaunt.
"
" Ja, sie hat soeben in einem fleinen Boot angelegt, mit einigen Eingeborenen. Ich wollte sie bei der Treppe zurückhalten, sie aber sagt, sie müsse Herrn Wayland gleich sprechen." Es wird wohl diese Person sein." Herr Wayland preßte seine Lippen fest aufeinander." Sagen Sie ihr, daß ich sie nicht empfangen fann." Der Steuermann schichte sich zum Gehen an, als Mildred ihn plöglich zurief:" Halt! Führen Sie sie hierher, ich will mit ihr sprechen."
Mildred, ich erlaube nicht, daß du mit dieser Frau sprichst!" rief ihr Bater.
,, Es wäre sehr unflug," stimmte auch Marsh ängstlich bei. Fräulein Wayland sandte ihm einen eistalten Blick und
ihn die Denkfaulheit des Knaben, als er mit ihm Rechenaufgaben machte, in But versezt habe. Wie Hausbewohner bekundsten, hatten sie drei Stunden lang, von 17 bis 20 Uhr, das Schreien und Weinen des Kindes gehört. Dazwischen ertönte die Stimme des Baters, der dem Jungen Rechenaufgaben stellte. Wie fich weiter aus der Beweisaufnahme ergab, hatte der Vater zu dem schweren Lattenstück gegriffen, als der Junge auf die Frage, wieviel dreimal drei ist,„, 57" antwortete. Das Kind ist start schwach sinnig und war deshalb auch in die Hilfsschule für Ech ma ch sinnige gekommen. An jenem Tage war er nach Hause gekommen und hatte gesagt, daß er eine Klasse herunterfommen folle. Der Bater behauptete nun, nicht gewußt" zu haben, daß das Kind geistig zurückgeblieben sei und er habe ihmi nachhelfen wollen. Von den Zeugen wurde behauptet, daß schon in einer früheren Wohnung ähnliche schwere Mißhandlungen vor. gekommen seien. Der Verteidiger führte den Beweis, daß das Kind im allgemeinen vom Vater gut behandelt worden sei. Der Verteidiger hielt auch hier nur eine im Affett begangene Ueberschreitung des Züchtigungsrechts für vorliegend und vertrat den Standpunkt, daß die meisten Zeugen voreingenommen seien. Der Staatsan= walt vertrat den entgegengesehten Standpunkt. Seiner Meinung nach habe der erste Richter mit Recht bei dem Angeklagten einen sadistischen Zug festgestellt. Der Angeklagte bitte die Richter um Mitleid, habe aber nicht eine Spur von Mitleid für sein geistes schwaches Kind gehabt. Es liege nicht eine systemafische Quälerei vor. Das Kind sei meist gut behandelt worden, nur wenn dem Angeklagten die Lust zum Quälen angekommen sei, habe er es mißhandelt. Für diesen entmenschten Vater sei eine Strafe von drei Monaten zu gering und er beantragte die Erhöhung auf neun Monate. Die Straffammer Schloß sich dem Standpunkt des Verteidigers an, daß nur eine einmalige Ueberschreitung des elterlichen Züchtigungsrechts ermiesen sei. Allerdings habe der Angeflagte da blind mit dem Lattenstück zugeschlagen. Eine grausame oder boshafte Mißhandlung hat das Gericht nicht angenommen. Da dem Angeklagten sein nervöser Zustand zugute gerechnet wurde, erkannte das Gericht unter Aufhebung des ersten Urteils auf 150 m. Geldstrafe.
Ich erfuhr," sagte Cherry, daß Sie mit der Flut aufbrechen wollen, und darum bin ich hergekommen." Marsh unterbrach sie heiser:„ Diese Person will nur Geld erpressen!"
"
Wir erfuhren auch," fuhr Cherry ruhig fort, daß Herr Marsh Sie begleiten wird, und darum wollte ich ihn auffordern, vorher für den Unterhalt seines Kindes zu sorgen." „ Sein Kind!" Wayland drehte sich erstaunt zu dem Berlobten seiner Tochter um.
Cherry aber wandte sich jetzt direkt an Fräulein Wayland. Seit einem Jahr habe ich den Kleinen und seine Mutter unterhalten."
Sie zeigte auf den rothaarigen Knaben in Chakawanas
Armen. Als Sie erwartet wurden, hatte Herr Marsh Chakawana überredet, fich mit dem Kind in das Indianerdorf zu begeben und dort zu bleiben, bis Sie Kalvik wieder verlassen hatten. Als Constantine aber erfuhr, daß er die Absicht habe, Sie zu heiraten und noch heute abend mit der Jacht Kalvik zu verlassen, brachte er seine Schwester zurück, in der Hoffnung, würde. Er hat nämlich Chakamana ein Heiratsversprechen gegeben, lange, bevor er Sie kannte."
ab dem Steuermann ein Zeichen, daß er ihren Befehl aus- daß Marsh seine Berpflichtung gegen seine Schwester erfüllen
führen sollte.
" Ich habe bereits mit ihr gesprochen, und ich versichere euch, daß sie nicht gefährlich ist," sagte sie spöttisch.
Als Willis Marsh die Gruppe sah, die an der Steuerbord reeling wartete, fam plöglich ein gespannter Ausdruck in seine Züge. Seine Finger umflammerten die Stuhllehne. Darauf sprang er auf und lief hastig auf die Gruppe zu.
Neben Cherry Malotte stand ein Indianermädchen mit
Sagtest du, daß Boyd damit gedroht hat, daß er heute abend an Bord kommen will?" Ja, aber ich habe geschworen, daß es ihm nicht glücken foll." „ Und dennoch hat er seine Drohung wiederholt?" Mil- Schal und Mokassins, ein schlankes, verlegenes Wesen, das dreds Augen leuchteten. Es war, als ob sie vor sich hin- ein Kind in ihren Armen hielt. Hinter ihnen überragte ein tupferfarbener Riese die Matrosen, die sie umringten. lächelte. Es war schon dunkel, als Willis Marsh sich zur Jacht hinausrudern ließ. Herr Wayland und Mildred saßen allein cuf Ded. Marsh erklärte ihnen, daß er seine Gäste verlassen habe, um dort zu sein, wo seine Gefühle ihn hinzogen. Er schob einen Gluhl dicht an Mildreds heran und freute sich, daß niemand ihm diesen Plaz mehr streitig machen fonnte. Der wahre Grund aber, daß er an Bord der„ Grande Dame" gekommen war, war, daß er Emerson fürchtete. Er mar Mildreds noch nicht sicher und würde ihres Besizes erst froh werden, wenn Kalvits Küste und sein Rivale am Horizont verschwunden waren. Wenn ihm die Vernichtung seines Feindes auch teilweise mißlungen war, so war er doch ander
Herr Wayland und Mildred sahen, daß Marsh zu ihnen sprach, seine Worte fonnten sie nicht verstehen. Sie sahen, daß das junge Mädchen sich erschrocken zurückzog, heftig den Kopf schüttelte und auf Cherry Malotte zeigte. Darauf flang Cherrys Stimme laut und flar zu den Lauschenden herüber:„ Es ist zu spät, Herr Marsh, jetzt müssen Sie der Sache ins Auge sehen.
Von den Blicken der Matrosen gefolgt, tam Cherry Malotte auf Wayland und seine Tochter zu. Das Indianermädchen flammerte sich an ihren Arm, der große Mischling folgte ihnen auf lautlosen Sohlen.
Was hat das zu bedeuten?" fragte Wayland.
Mein Gott! Belcher Skandal, wenn es wahr ist!" Wayne Wayland trocknete sich die Stirn. Es ist wahr," sagte Cherry.
"
Die Mannschaft der Jacht hatte ihre Posten verlassen und betrachtete die Szene mit so großem Interesse, daß niemand darauf achtete, wie ein Boot neben der„ Grande Dame" anlegte. Unbemerkt stieg ein Mann schnell die Treppe herauf.
Zum erstenmal in seinem Leben war Wayne Wayland so verwirrt, daß er nicht sprechen fonnte. Willis Marsh stand hilflos da. Was geht hier vor?" sagte da eine Stimme hinter ihnen, und Emerson bahnte sich einen Weg durch die neugierige Gruppe.
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Mildred Wayland preßte eine Hand gegen ihre Brust. „ Ich wußte, daß er fommen würde," ſagte sie leise. Wayne Wayland wandte sich an Marsh. Was sagen Sie dazu?"
Ich sage, daß es sich um eine Gelderpressung handelt." " Du heiraten meine Schwefter?" fragte Constantine. ( Fortjeßung folgt.)