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Arbeiterwohlfahrt und Reichsbahn .

Wie die Bahnverwaltung die Kinderverschickung erschwert.

Man schreibt uns:

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Mitte Juli schickte die Arbeiterwohlfahrt des Bezirks Branden­burg- Grenzmart 30 schwächliche und zum Teil tränkliche Kinder auf sechs Wochen nach dem Kindersanatorium Weilmünster im Taunus zur Kur. Die Eisenbahnverwaltung hatte, weil es sich um fränk­liche Kinder handelte, diesen sowie den Begleitpersonen für die Hin­und Rückfahrt gestattet, den D- 3ug zu benußen. In Weilmünster angekommen, ließen sich die Begleitpersonen vom Bahnhofsvorsteher und vom Inspektor des Sanatoriums die Ablieferung der Kinder auf dem Fahrschein für die Hin- und Rückfahrt bestätigen und traten, nachdem sie das Sanatorium und seine Einrichtungen eingehend be­sichtigt hatten, die Rückreise an. Am Morgen bei der Abreise von Beilmünster war nicht mehr die nötige Beit, um alle Formalitäten mit dem Fahrschein zu erledigen, und die Begleitpersonen fuhren auf ihre eigenen Kosten nach Frankfurt a. M. Am Schalter in Frankfurt a. M. wurde ihnen anstandslos gegen Zahlung von 11,90 m. der Fahrschein ausgestellt, und ungehindert wurde die Reise nach Berlin angetreten. Auch auf dem Potsdamer Bahnhof fonnten beide die Sperre passieren. Später fand der Vorsteher des Potsdamer Bahnhofs heraus, daß die Begleitpersonen die auch den Zuschlag für den D- 3ug mit entrichtet hatten gegen die Beförderungsvorschriften verstoßen hatten und forderte nachträglich cine Nachzahlung von 45,10 M. Weil einmal der D- 3ug zu Unrecht benutzt wurde und dann, weil die Fahrt nicht über Weil­ burg - Gießen , sondern über Frankfurt a. M. angetreten war. Die Zahlung des Geldes ist trok wiederholter Mahnung bis auf den heutigen Tag nicht erfolgt, weil die Betreffenden glauben, in ihrem Recht zu sein. Eventuell sollen die Gerichte entscheiden.

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Nach Verlauf von sechs Wochen mußten die Kinder wieder ab­geholt werden. Dazu wurde den Begleitpersonen, diesmal drei,

Der Schuß auf den Ehemann. Bemerkenswerte Zeugenaussagen im Prozeß Gebauer. So schleppend, wie sich die Verhandlung in dem Prozeß gegen die des Totschlages an ihrem Ehegatten, den Rittergutsbesizer Ge­bauer, angeklagte Frau Gebauer geftern hinzog, fo schnell eilt die Beweisaufnahme heute ihrem Ende entgegen. Einer nach dem anderen treten die Zeugen vor den Richtertisch; ihre Bekundungen verdichten sich immer mehr zu einem ungünstigen Bilbe für den Ver­storbenen.

anstandslos die Hin- und Rückfahrt im D- Bug bewilligt. Auch den Kindern, denen anfänglich eine sechzehnstündige Eisenbahnfahrt im Eilzug und ebenfalls über Frankfurt a. M. vorgeschrieben wurde, ist dann auf eingelegte Beschwerde hin die Fahrt im D- 3ug über Gießen- Magdeburg zugestanden worden. Die Rückfahrt war für die Kinder und die Begleitpersonen gerade nicht sehr angenehm, denn trotzdem von der Verwaltung des Sanatoriums besondere Abteile bei der Eisenbahnverwaltung für die Kinder bestellt waren, war der ganze Zug vollständig überfüllt, und die Kinder mußten einen Teil ihrer Reise eingepfercht stehend im Gang, und noch dazu in der Nacht, zubringen. Die Eisenbahnverwaltung macht sich darum keine Kopfschmerzen, aber die Arbeiterwohlfahrt, der die Gesundheit unferer Kinder am Herzen liegt, und die aus eigenen Mitteln für die Unterbringung der Kinder im Sanatorium Tausende von Mark opfert, muß mit aller Entschiedenheit verlangen, daß die erholungs­bedürftigen Kinder und ihre Begleitpersonen bei solchen Transporten von der Eisenbahnverwaltung anders als bisher behandelt werden. Bill die Eisenbahnverwaltung in irgendeiner Weise derartigen Transporten entgegenkommen, so soll sie es ganz tun, und nicht durch solche kleinlichen, bureaukratischen Verordnungen fie faft zur Unmöglichkeit machen. Bedauerlich ist auch das Urteil, das manche im Eisenbahnverkehrsamt fizzende Beamte über die Begleitpersonen haben, indem sie erklären, daß diefe in den meisten Fällen folche Transportreifen als Erholungsreisen benutzen. Mögen hier und da derartige Dinge vorkommen, doch die von der Arbeiterwohlfahrt ent­sandten Begleitpersonen müffen fich folche Verdächtigungen ganz ent­schieden verbitten. Hoffentlich wird ihnen bald Gelegenheit gegeben werden, die Erlebniffe, die sie bereits bei Kindertransporten mit einzelnen Eisenbahnbeamten gehabt haben, in die Deffentlichkeit zu bringen."

R. S.

seine durch die wiederholten Besuche erworbene Ortskenntnis benutzt hatte, um mit den Ringen durch ein anderes Zimmer zu verschwinden. Der Gauner, der eine braune Aftentasche zu verschwinden. Der Gauner, der eine braune Attentasche guten braungrauen Jafettanzug bekleidet. Die Rechtsauskünfte, bei sich frug, ist mittelgroß, schlank und bartlos, und war mit einem derentwegen er angeblich das Anwaltsbureau am Kurfürstendamm aufgesucht hatte, waren natürlich nur vorgespiegelt.

Annahme des neuen Droschkentarifs. Zustimmung des Polizeipräsidenten. Der Polizeipräfident teilt mit:

Hof stattfinden mußten. Den Ausführungen der ärztlichen Refe­renten sowie des Stadtrats Genossen Günther als Dezernent des Gesundheitsamtes Friedrichshain fanden das stärkste Interesse bei den Versammelten. Es wurde durch diese Bersammlung der Be­weis erbracht, wie notwendig folche aufklärende Tätigkeit in den Kreisen der Bevölkerung ist.

In vier Tagen über den Atlantik!

Amerikanische Schiffsbaupläne.

Die amerikanische Schiffahrt, die sich wegen ihrer besonderen wirtschaftlichen Struktur in Gefahr befindet, im Ueberseeverkehr gegenüber den anderen maßgebenden Schiffahrtsnationen in Rück­stand zu geraten, will energische Versuche machen, ihre Stellung zu halten und darüber hinaus sogar die Vormachtstellung im nord­atlantischen Verkehr zu gewinnen. Nachdem im vorigen Monat die ersten Experimente einer Kombination von See- und Luftverkehr mit dem Dampfer Leviathan", der ehemaligen deutschen ,, Vaterland", gemacht worden sind, von der aus man auf dem Wege von New York nach Europa ein Flugzeug aufsteigen und mit Post porausfliegen ließ, erscheint jetzt eine amerikanische Reeder, Schiff bauer- und Eisenbahngruppe mit einem neuen imposanten Pro= jekt für den Nordatlantikverkehr auf dem Plan. Diese Gruppe, die vom Präsidenten des amerikanischen Reederverbandes H. B. Walter geführt wird, will zwischen Long Island und Europa einen Expreßdienst einrichten, in dem die Fahrt über den Atlantik fahrten eingerichtet werden. Für besonders eilige Passagiere will nur vier Tage dauern soll. Der Dienst soll mit täglichen Ab­man ein Flugzeug mitführen, das, analog den Leviathan"-Ver­fuchen, auf See aufsteigen und dem Schiff vorausfliegen soll.

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Zur Durchführung des Dienstes sollen 10 Schiffe mit je 20 000 Tonnen Raumgehalt und 100 000 bis 130 000 PS­Turbinen gebaut werden, die eine Geschwindigkeit von 35 See­meilen entwickeln. Da die Dampfer etwa 240 Meter lang sein sollen ein reguläres Schiff von 20 000 Tonnen ist nur 180 bis 190 Meter lang -, muß eine der Kreuzerform ähnliche Schiffs= gestalt entstehen. Die Dampfer bieten Raum für nur 500 Tonnen Ladung und 400 Passagiere 1. Klasse, während die großen europäischen Dampfer bei zirka 21 000 Tonnen Raumgehalt über 1000 Paffagiere und 11 000 Tonnen Ladung aufnehmen können. den amerikanischen Plänen noch skeptisch gegenüber, obwohl die In deutschen und englischen Schiffahrtskreisen steht man darum Bäter des Projekts schon energisch bei den vorbereitenden Arbeiten zu sein scheinen. Ein Beauftragter ist unterwegs, die Landungsver­hältnisse in den Kanalhäfen zu studieren, und in einer Versuchs­anstalt werden bereits Versuche mit Modellen der Schnellschiffe ge­macht.

Die Ueberschwemmungen im Erpetal".

Eine ältere Frau, die mit ihrem 85jährigen Mann auf dem Gute Gebauers das Wohnrecht hatte, sollte auf die Anordnung Gebauers ihre Wohnung verlassen. Als sie es nicht schnell genug tat, da sie Nach forgfältiger Prüfung ist der Polizeipräsident den Bor­nirgends Obdach finden konnte, meinte Gebauer einmal:" Sie schlägen der von ihm zur Beilegung des Tarifftreites im können in die Hundehütte gehen," und ein anderes Mal Droschkengewerbe einberufenen Tariffommiffion beigetreten. holte er in seinem Zorn mit dem Arm aus und sagte: Ich schlage Er wird daher unverzüglich eine entsprechende Bekanntmachung dem mungen fordert die sozialdemokratische Stadtverord Sie über den Brägen." Einer seiner Bächter meinte, daß der Verstorbene ihn und die anderen Bächter wie Untertanen magistrat mit der Bitte um Zustimmung übersenden. behandelt habe; Rechte hätten sie nicht besessen. Als er eines

Tages in Steuerfachen zu ihm fam, sprang er vom Schreibtisch auf, schlug auf den Tisch, raste durchs Zimmer und schmiß ihn schließlich hinaus. Ein anderer Bächter, der sich mit ihm gleichfalls wegen Steuerfachen entzweit hatte, weigerte fich, zu ihm zu gehen, mit der Begründung: Mein Leben ist mir lieber." Als er doch zu ihm mußte, riß Gebauer, der eben erst eine laute Auseinandersetzung mit seinen Familienangehörigen gehabt hatte, den Revolver aus der Tasche und schrie ihn an: Geht es schon wieder los. Ich schieße Sie über den Haufen." Einer der Angestellten, Reuß, befundet, wie sein Herr" mit Schrot nach Kindern schoß. die nicht schnell genug den zugefrorenen See, der ihm gehörte, ver­laffen wollten. Wenn die Kinder ein Schrottorn befommen, jo schadet es gar nichts," soll er zu seiner Frau gejagt haben. Charafte ristisch ist auch ein anderer Ausspruch von ihm:" Diese Bande in Teferid ist nur mit dem Schießgewehr zu bändigen." Der frühere Gemeindefekretär in Wannsee , Nückler, der eine Zwangseinmietung in seiner Billa vorzunehmen hatte, stieß bei Gebauer auf die größten Schwierigkeiten. Als er die Polizei hinauffchicte, kam sie mit dem Bescheid zurück, der Eigentümer drohe mit dem Jagd­gewehr. Auch Frau Gebauer, befundet der Zeuge, habe ihn bei Dieser Gelegenheit beleidigt. Wie seelisch zerrissen der Berstorbene kurz vor dem Tode gewesen sein muß, geht aus den Aussagen des Fabrifdirektors Gronenberg hervor, dem er öfter sein Herz aus­geschüttet hatte. Noch zwei Tage vor seinem Tode klagte er ihin, wie unglücklich er sei. Er fönne von seiner Frau nicht lassen und ohne fie nicht leben. Er habe sich in der Nacht vorher, da er nicht mehr ein noch aus gewußt habe, erschießen wollen. Dabei weinte Gebauer. Die noch übrig gebliebenen Beugen dürften am Gesamtbilde wenig ändern. Der Eindruck ist: Eine wenig entgegenkommende, vielleicht auch herrische Frau, die unter einem rücksichtslofen und brutalen Manne außerordentlich schwer zu leiden hatte. Aber auch der Ver­storbene ist ein beklagenswerter Mensch. Mehr Aufschluß über die Bersönlichkeit der Angeklagten wird das Gutachten des psychiatrischen Sachverständigen Dr. Dürenfurth bringen.

Fürsorgerische Betreuung Geschlechtskranker. Die sozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion hat folgenden Dringlichkeitsantrag eingebracht: Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, der Magiftrat wird ersucht: In Anbetracht der Anforderungen, welche die Durch führung des Gefeßes zur Bekämpfung der Ge­schlechtstrankheiten an die Fürsorgerinnen stellt, für die gesundheitsfürsorgerische Ausbildung von Fürforgerinnen der Stadt Berlin Sorge zu tragen, die ihr Fürsorgerinnenegamen in Gruppe 2 Jugendfürsorge oder Gruppe 3 Wirtschaftsfürsorge bestanden haben und für die lebernahme der fürsorgerischen Betreuung Geschlechtsfranter geeignet sind. ergänzung ist zu schaffen durch Halbjahrsturse an Städtischen Krantenhäusern unter Miteinbeziehung der in den Mütterberatungs-, Schwangerenfürforge- ,. Säuglingsfürsorge- und Geschlechtsfranken­Beratungsstellen vorliegenden Ausbildungsmöglichkeiten. Für die erfolgreiche Absolvierung der Kurse wäre die staatliche Anerkennung für Gruppe 2 Gefundheitsfürsorge bei den zuständigen Stellen zu

erwirfen.

Wieder ein Juwelenschwindel.

Demnach findet also in Zukunft der Kleintarif Anwendung nur

Das zum Verwaltungsbezirk Röpenid gehörende Erpetal" bei Friedrichshagen wird immer wieder von Ueberschwemmungen heim­gesucht, die den dort angesiedelten Bewohnern schweren Schaden bringen. Hilfe für die Geschädigten und Abwehr der Ueberschwem­netenfraftion in folgendem Dringlichkeitsantrag: Die Ueberschwemmungsgefahr im sogenannten Erpetal" inner­des Verwaltungsbezirks Köpenick droht zu einer wirtschaft= für Fahrten bis zu zwei Personen und nur für Kraftlichen Ratastrophe für die dortigen Anlieger und Klein­droschken, deren Eigengewicht 1400 Kilogramm nicht übersteigt; gartenpächter zu werden. Die Stadtverodnetenversammlung be­Kraftdroschten, deren Gewicht 1150 Kilogramm nicht übersteigt, schließt daher: Der Magistrat wird ersucht, jofort die notwendigen müffen zum Kleintarif fahren. Der jebige Großtarif wird beseitigt. Maßnahmen einzuleiten und die entsprechenden Mittel zweds Re. Der Mitteltarif bleibt unverändert. gulierung des Erpefließes zur Verfügung zu stellen." Echter Stahlhelmgeist.

Die Rentenvorschüsse für Kriegsopfer.

Jrreführung der Oeffentlichkeit.

Die im Reichsausschuß der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen fürsorge vertretenen Berbände der Kriegs opfer teilen zu der gestern offenbar von der Reichsregierung an die Tagespresse gegebenen und durch Rundfunt verbreiteten Mitteilung betreffend die Vorschuß­3ahlungen für Kriegsbeschädigte und Kriegerhinter. bliebene berichtigend folgendes mit:

Die Pressenotiz wird in der Deffentlichkeit zu Irrtümern Anlaß geben. Die vom Reichstagsausschuß beschlossene Rentenvorschuß­3 ahlung beträgt für die Kriegsbeschädigten monatlich 24,63 Pro3., für die Hinterbliebenen jedoch nur 7,37 Broz. und für Kapitulanten

mur 11,47 Broz. der bisher monatlich gezahlten Rentenbeträge. Die Borschüsse sollen Ende Oktober für die Monate Oktober und No bember zusammen mit der Novemberrente zur Auszahlung gelangen.

Fernheizbetrieb in Charlottenburg und Steglit.

Die Fertigstellung der Heizröhrenkanäle in der Gegend vom Knie ist zum 1. Oktober durchgeführt worden. An diesem Tage werden sämtliche Leitungen in Betrieb genommen, so daß alle angrenzenden Häufer nunmehr an das Fernheizwerf Charlottenburg angeschlossen werden können. In der Berliner Straße sind auch sämtliche Hausanschlüsse fertiggestellt, so daß diese Häuser ebenfalls vom 1. Ottober ab geheizt werden fönnen. In den übrigen Straßen, durch die Fernheizleitungen gehen, find die Hausanschlüsse erst teilweise betriebsfertig, da ein Teil der Hausbesitzer die Anschlüsse erst später bestellt hat. Auch für diese Häuser wird aber noch im Laufe des Oktober der Heizbetrieb durch das Fernheizwert aufgenommen werden. Auch in Stegliß ist der Hauptleitungsbau vollendet; an den Haus­anschlüssen wird noch gearbeitet. Der volle Betrieb wird ebenfalls noch im Oktober aufgenommen.

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Fünf Mark mehr Renten."

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Im Stahlhelm", dem Bundesorgan des Geldte- Verbandes, findet sich in Nr. 34 unter Bundesnachrichten diese Notiz:

,, Kamerad Paul N. hat unter eigener Lebensgefahr ein Kind vom Tode des Ertrinkens gerettet. Ihm ist vom preußischen Staatsministerium die Rettungsmedaille am Bande verliehen. Kamerad Alfred M. hat im Ostseebad Heiligendamm unter eigener Lebensgefahr einem Ertrinkenden das Leben gerettet. Kamerad M. besitzt aus seiner Dienstzeit beim 3. Garde- Ulanen- Regiment bereits die Rettungsmedaille. Der erste Bundesführer spricht den beiden Kameraden für den bewiesenen echten Stahl­helmgeist seine vollste Anerkennung aus."

Wir fragen: Was hat Lebensrettung mit echtem Stahlhelm­geift" zu tun? Ist nicht der Versuch, bedrohtes Leben zu retten, bie felbft verständliche Pflicht eines jeden gefitteten Menschen?

Hätten die beiden Männer ihre anerkennenswerte Tat vielleicht unterlassen, wenn sie zufällig nicht Mitglieder des Stahlhelms" wären? Es handelt sich um eine 2nmaßung des Herrn Bundesführers, die auf sie selbst zurückfällt.

Große Beruntreuungen beging ein 30 Jahre alter Adolf M., der seit sechs Jahren in einer hiesigen Fabrik für medizinische Artikel den gut bezahlten Bosten eines Roffenführers befleidete und volles Vertrauen genoß. Eine Revision ergab jeßt, daß er im Laufe des letzten Jahres mit gefälschten Quittungen 21 000 mart ein= gezogen und für sich verbraucht hat. Der Ungefreue murde festgenommen und dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Größere Gewinne, die ihm ab und zu aufielen, brachte er gleidy wieder durch, u. a. einmal nicht weniger als 14 000 m.

Fernsprechverkehr mit Budapest . Zwischen Berlin und Buda­ pest find zwei unmittelbare Sabelleitungen mit guter Sprechverständigung in Betrieb genommen worden.

Furchtbarer Taifun über den Philippinen.

500 Personen getötet.

New Yort, 29. September. Bei einem Schauflug in Quincy ( Massachusetts ) mußte die deutsche Fliegerin Thea Rasche in 700 Meter Höhe zur Motlandung übergehen, da plöglich der Motor ihres Flugzeuges Da sie fürchtete, auf dem Zuschauerplay landen zu aussette. müssen, ging fie auf Sumpfgelände nieder. Das Flugzeug wurde beschädigt, die Pilotin blieb unverletzt. Ein Zugführer irrfinnig geworden.

New Yorf, 29. September. Wie aus Manila gemeldet wird, ist die bereits im vorigen Diese Ausbildungs- Den Invaliditäts- Versorgungsbeamten spielt ein Schwindler, der Jahre wiederholt heimgesuchte Insel Cuzon von neuem durch es auf alte Rentnerinnen abgesehen hat. Er spiegelt ihnen vor, daß einen Taifun verwüstet worden. Ueber 500 personen wurden er im Auftrage der Versicherungsgesellschaft" fomme, um ihnen mitzuteilen, daß sie vom nächsten Monat abgetötet, und ebensoviele verlegt. Die Ortschaft Baler wurde ver­M. mehr Rente erhalten sollen. Das sei aber noch nicht alles. nichtet. Annähernd 5000 Menschen find obdachlos. femmen. Die alten Frauen sind darüber natürlich sehr erfreut, weil Gefährliche Notlandung Thea Rasches. Auch aus der Hindenburg- Spende sollten sie eine Unterstützung be­fie ja nicht wissen, daß die Hinderburg- Spende für einen ganz anderen 3wed bestimmt ist. Sie schenken dem Mann volles Bertrauen, geben ihm Auskunft über ihre Person, weil er angeblich das Natio­nale neu aufnehmen muß und wundern sich auch nicht, daß er sich einen Borschuß oder Schreibgebühren zahlen läßt. So erbeutet der Einen wohldurchdachten Schwindel verübte ein noch unbekann­ter Mann, den die Kriminalpolizei jetzt sucht. Bei einem hiesigen Gauner, der jegt besonders in Lichtenberg und im Osten und Norden Rechtsanwalt erschien vor einigen Tagen ein Mann, der sich der Stadt auftritt, Beträge bis zu 10 Mart. Er ist etwa Dottor Roth" nannte, um in verschiedenen Angelegenheiten 45 Jahre alt, hat eine Glaze und ein bartlofes, volles, frisches Ge­Rechtseinfünfte einzuziehen. Er kam noch ein paarmal mit ähnlicht und trägt einen bunkelblauen Anzug und eine Hornbrille. Die lichen Fragen wieder, und war jo auch dem Bureaupersonal befannt. alten Rentnerinnen feien dringend vor ihm gewarnt. geworden. Es fie! nicht mehr auf, daß er aus- und einging. Während er nun gestern in dem Bureau scheinbar wartete, fam ein Bote einer Juwelenfirma aus dem Zentrum der Stadt, fragte nach" Doktor Roth" und überbrachte ihm zwei Damenringe im Werte von etwa 2000 m.. Dr. Roth" hatte bei dem Juwelier eine Auswahl bestellt und gebeten, sie ihm nach dem Anwaltsbureau zur Ansicht zuzustellen. Auch bas fiel im Bureau nicht auf. Dr. Roth" unterhielt fich mit dem Boten und bat ihn dann, einen Augenblick zu warten, weil er die Ringe ein mal dem Anwalt zeigen wolle. Er ging in ein Zimmer hinein und kam nicht wieder. Als der Bole ungeduldig und mißtrauisch wurde, jah man nach und stellte fest, daß der angebliche Dottor

Aufklärungsaktion des Hauptgefundheitsamts.

Junsbrud, 29. September. Wie die Blätter zu dem Eisenbahnunglück bei Fran ensfeste melden, ist der Lokomotivführer, der mit einem Arbeiter der einzige war, der sich retten konnte, infolge des Schrecks irrfinnig geworden.

Mit dem Infrafttreten des Gesetzes zur Bekämpfung der Ge­schlechtsfrantheiten hat auch eine Aufklärungs attion des Hauptgesundheitsamtes der Stadt Berlin ein gefeßt. Wie notwendig solche Aufklärungsarbeit gerade in den Ber. Fast 2 000 000 Mark Geldstrafe für Spritschieber. liner Stadtbezirken ist, beweist der Besuch dieser Bersammlungen. Eine beispielsweise am 27. b. M. in der Schule Krautstr. 49 Dom Gefundheitsamt Friedrichshain veranstaltete Ber­jammlung war schon vor 7 Uhr überfüllt. Auf dem Schulhof brängten sich noch gewaltige Menschenmengen, fo daß noch zwei Parallelversammlungen in der Turnhalle und auf dem

Hamburg , 29. September.

In dem neuen Hamburger Spritschieberprozeß murden 28 An­geklagte zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen und insgesamt an­nähernd zwei Millionen Mart Geldstrafe und zum Wertersat von 29 000 Liter geschmuggeltem Sprit verurteilt.