Freitag 30. September 1927
-Unterhaltung unö ÄVissen
Mulack unö öoulevarö. Von Saloddrichkeit. Da sind an unserem Kurfürstendamm Kaffeehäuser mondäner Degeneration. Darin bellen und heulen die Iazzbanden, da sitzen die Frauen mit den geschminkten Backen, den glutenden Lippen, den seidenen wunderoffenbarenden Beinen. Sic trinken dort einen Cock- tail, rauchen Zigaretten, kauen Gummi, legen auf die Augenbraunen neuen Anstrich und warten auf Anschluß. So weit wäre olles in bester Ordnung, wenn nicht in diesen Cafes die Seuche gezüchtet würde, gegen die es eine von Staats wegen eingerichtete Institution gibt, wenn nicht in diesen Restaurants, Häusern, Wohnungen die Heuchelei ihr dreckiges Heim hätte, das sittenwidrige Spielen der Gents um nacktes Fleisch, das gemein« Buhlen vermaledeiter, be- dauernswerter, brillantenbehängter, kranker Nurweiber um die Gunst der Reicbsten, wenn nicht die Heuchelei, die Speichelleckerei, die verborgene Gemeinheit, die gemeine Verborgenheit m jenen Kreisen der Reichen und angeblich Vornehmen so erschreckend groß wäre. Di« Heuchelei ist ja bei arm und reich des deutschen Vaterlandes, auf dem Boulevard wie in der Mulackstraße, ein liebsamer Mittler zu Greueltaten. Gebiert die Tochter des Kommerzienrats T. ein unehe. liches Kind, so wird der„Fall" im günstigsten Falle mit dem Mantel der Liebe zugedeckt, die Mutter dann eben mit dem zwar armen, ober edlen Gerichtsassessor verheiratet. Fühlt das Dienstmädchen des Herrn Kommerzienrats sich schwanger werden, so hat sie im un- günstigsten Falle das Schicksal jener Frieda Ahrendt, deren linkes Decken in grauem Packpapier oerschnürt, verwesend im Schilf der P-anke vielleicht, vielleicht auch sich in einem stinkenden Kohlenkeller herumtrieb. Ich habe einen Kaffee in dem von Perversität parfümierten Bouleoordcafä getrunken und begebe mich in die niedere Mulack- straße in den Keller der Witwe Piperski Ihr, die ihr über sozialen .Kommunismus jebet, kennt ihr den Keller der achtmal vorbestraften Leonor« Piperski? Wir haben ein romantikarmes Berlin , in unseren Kaschemmen finden wir keine Nigger und Chinesen, die mit gesunkenen Hof- damen, mit gepcischten Haremsfrauen sich Stelldicheins geben. Wir sehen in unseren Kaschemmen der nackten Wahrheit in die erbärm- liehe Schnauze. Unser Berlin ist auch— dem trotz ollem göttlichen Paris nicht zu vergleichen. Dort in Paris machen die Menschen keinen Hehl daraus, daß irgendeine kleine Nebenstraße, eine sog» nannte„ruelle", vor Mist erstarrt, während der Boulevard mit seinen von Limousinen glattgefahrenen Dämmen sich widerspiegelt in Edelsteinen aller Sorten, Perlen, kristallenen Fensterscheiben. Es ist imposant, solche Offenheit, dieses Bekenntnis ist großartig. Nun, ich sitze jetzt aber in unserer Gegend der Armen, des Elends, der Baufälligkeit, der zur Prostitution prädisponierten Frauen. Im Lokal der schweren Lore ist noch nicht viel Treiben. Di« Gannooen sind heute im Winkel, denn sie haben Bammel vor den Versteckten. Die Spinnen sind noch in Schicht und Kruke.— Ihr kennt Kruke nicht?— Kruke also ist zu Beobachtung im Irrenhaus. Da sitzt nun solch ein Wesen in der Ecke mit nackten Armen, beflorten Waden, lüsternen Schenkeln, gedunsenem Gesicht und stiert, stiert. Am Klavier sitzt ein Individuum und hämmert auf ver- rosteten Saiten eine vulgare Parodie auf Dalencia. Das Wesen hat den wasserstoffblonden Kopf auf der Tischplatte liegen,' die Anne hängen schlaff herunter, die Beine streckt es weit von sich. Da gehe ich nun hin zu der Piperski, die hinter dem Schanktisch lehnt, und frage sie im Mulackjargon:„Wat is'n mit die da? Da schnäuzt sich die schwere Lore, gießt einen Kümmel durch die Kehle, schlägt mir derb auf die Schulter und sagt mit rauhem Baß:„Die da, Mensch, frag' ma doch nich so dämlich, det siehst« doch."„Sie ist wohl von besserer Herkunft?" erlaube ich meinem romantikbedürftigen Herz zu fragen.„Ach, wo denn, Mensch, de Mutta ooch schon." Da nun hebt das Wesen seinen Kopf. Und aus dem schwammt- gen Gesicht stieren mich zwei groß«, blöde, traurige, degenerierte Augen an. Ein lüsterner, lachend geschminkter Mund aber murmelt: „Elendes Hundeleben." Dann fällt der Kopf mit dem grauenvoll blonden Haar wieder auf den Tisch. Die Piperski ist still, aus der Eck« klingt ein schnarchender Ton:„Elendes Hundeleben." Das nun ist Vererbung, o, ihr Herren der Kultur! Vererbung der Prostitution, o, du gebenedeite Kultur! » Da ist am Boulevard ein Theater. Es ist ein ganz kleines Theater mit Sesseln aus Samt und es sieht aus wie eine große, köstliche Bonbonniere und die Menschen darin sind die Pralinen, nach außen hin mit buntem Stanniol überzogen, jedes hat«in anleres Muster, jedes ist auf einen anderen Geschmack zurechtgemacht, das eine schmeckt säuerlich, das andere intellektuell, das dritte alkoholisch. Und doch sind sie alle gleich, die menschlichen Boulevard- theaterpralinen, alle bestehen aus Zucker und Kakaobutter. Doch Kakaobutter wird oft ranzig, bösartig, und da muß denn die Nanzigteit verdeckt werden durch Intellekt, Säuerlichkeit ufw. Es ist eine Nachmittagsvorstellung für die Kinderlein jener reichen Leute... Es wird ein« Kinderrevue gespielt. Kinderfräulein , die sich von den Bätern der Kinderlein küssen lassen, well man sie sonst rausschmeißen würde, die Kinderfräulein also geben den Kindern ihr« Ansicht über das Schöne der Revue und streicheln die blonden Bubiköpfchen und achten darauf, daß auf die weihen, reinen Fingerchen kein Schmutzkörnchen gerät. Noch wenige Jahre, dann werden die Kinderlein junge Schnösel auf Barstühlen sein und freche, herausfordernde, arrogante, sogenannte Backfisch«. Nicht lange noch und sie werden lustig in die Nacht hinein leben, werden vielleicht arbeiten, vielleicht die Syphilis haben, flirten, intellektuelle Hornbrillen haben, klug über sozial« Gesinnung debattieren. Jetzt aber sind sie noch junge Kinderlein und lassen sich die Röckchen von der Zofe der Mama plissieren und von der Tante Ida Schoko- lade in die Mäuler stopfen. Und dann, während die Kinder, die bunten gepflegten Kinderlein aus dem�Theater gehen, sehe ich in Gedanken ein Haus im Norden unserer Stadt, weit entfernt von hier, in der Mulackgegend. Der Hof, jener typische Mulackhos, ist erfüllt von dem Gestank der Müllkästen, der Stuck ist von den Wänden gefallen und da blakt nun das nackte, rote Ziegelwerk in den dämmernden Abend. Die Katzen schreien, eine alte halbzerfallene Pumpe steht da, und die Kinder, o, diese armen, verwahrlosten Mulackkinder balgen sich. Da steht nun solch ein kleines Mädelchcn mit einem kecken Naschen und einem schillernden Etwas auf dem Leibe. Und die anderen Kindl«in beneiden das kecke Mädelchen um das schillernde Etwas. Da meint solch«ine etwa zehnjährige Rotznäse zu den kleinen Mädchen: „Laßt man. ihr kriecht valleicht eenen Mann, die da kriecht ober
e«n janzet Schock." Und dann gießt die etwa zehnjährig« Rotznäse «in« halb« Flasche mit Pumpenwasser verdünnten Sprit in die Knabenkehle. * Wir sahen einig« große Filmwerke. Wir sahen einen Film von ungeheurer Wucht, das Werk eines genialen Mannes, der dann, als ungefähr ein Achtel des Volkes von ihm hingerissen, begeistert worden war, von der Zensur verboten wurde und erst nach Schnitten, die den Charakter des Filmes vollständig verschwinden ließen, freigegeben wurde. Wir sahen auch Filme einer begnadeten Künstlerin, die das Wagnis unternimmt, in Dirnenseelen zu kriechen, um uns unser« verlogene Kultur darzulegen. Wir haben diesen einen Film, die Tragödie einer alternden Dirne, gesehen und haben uns gebeugt vor der großen Kunst Asta Nielsens. Vor der großen Mensch- lichkeit, vor ihrem Lächeln im wehen Schmerz, vor ihrem Verzicht auf billigen Scharlatan. Da haben wir noch eine andere Darstellerin von Dirnengeschöpfen, sie ist blond, lieblich, katzenhast begehrend, wundervoll in der Nuance. Wir haben einen Schauspieler mit den Zügen eines Bettlers, verworfen und gemein in der Kraft seiner Gestaltung, schutzflehend und hilfesuchend. Wie wäre es, ihr Herren, einen Film zu schaffen, einen Film, der von der Zensur nicht verboten, sondern als künstlerisch hoch- wertig erklärt würde, wie der Nielsensilm(wir haben eine Zensur, jawohl). Wie wäre es, einen Film zu schaffen kraß und nuanciert, mit einem Zweck ihn zu schaffen. Mit dem Zweck, daß Proleten- mädchen nicht vom Leben mit der Prädisponierung zur Prostitution gestraft seien, wenn sie nicht mit dem Qualm der Fabriken vorlieb nehmen wollen. Mit dem Zweck, daß die Kindxrlein der Reichen nicht für Tanzbar und Hausball nur erzogen werden, daß sie, die Ganzjungen aber Vielwisseuden, daß sie die 85 Proz. aller Prostituierten, die heute durch Not, soziale Lage, Erziehung zur Polizeiaufsicht vorbestimmt sind, o, daß sie diese 85 Proz. verringern helfen. Steckt ihnen nicht zuviel Schokolade in die Münder, denkt an die Kinder, die Menschen werden könnten wie eure, denkt an sie, die kein Hemd besitzen, die auf Mulacksteinen ihren kümmerlichen Schlaf finden. Denkt an jene Mulackkinderlein. » Die kleinen Mädchen, denen man in der Großstadt so häusig begegnet, die kleinen Mädchen aus der Mulackstraße, die sich sehnen nach Glanz und Licht des Boulevard, die kleinen Mädchen, die in den Kientöppen scheu sich Weihrauchdünste und Gentlemans erträumen und die nach schwerer, pesnvoller Arbeit, nach ihrer vermaledeiten Groschenfron den Boulevard bevölkern, sie versinken, wenn ihnen die Assimilation nicht gelingt, in den tiefen Sumpf, sie stehen dann neben denen, deren Mütter schon wie sie standen, sie stehen dann tierisch und harren. Nur 15 Proz. aller in der Mulackgegend ge- borenen Prostituierten sind aus dem Hang zum Wohlleben und zur Lust zur Dirne geworden. Aber S5 Proz. aller Boulevardcafä- dämchen, die Assimilierten und die von oben herab Gesunkenen, tragen— wozu schweigen?— die Seuche in allen Phasen. Aber weiter wird geflirtet, getanzt, geliebt, bis eines Tages Mulack zum Boulevard kommt, Mulack mit Weibern , rachitischen Kindern, Gannooen der schweren Lore, Mulack mit elendem Hunde» leben, Brennspiritus und Dirnen. Bis einmal Mulack am Kurfürsten- dämm steht und, die verhungerten Knochen aneinanderklappend, den lüsternen, lachend geschminkten Mund bewegend brüllt: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!
öeilage ües vorwärts
Hermann Suöcrmann. Zu seinem heutigen siebzigsten Geburtstage. Von John Schikowski . Fast zu gleicher Zeit erschienen Hauptmann und Sudermonn mit ihren dramatisch«» Erstlingen aus der Bühne. Im Herbst 188ll wurde Hauptmanns soziales Drama„Vor Sonnenaufgang " und Sudermanns Schauspiel„Die Ehre" im Berliner Lessing-Theater ge- geben. Beide Premieren hatten Sensationserfolg«. Allerdings grund- verschiedener Art. Sudermonns Stück, vom L«ssing-Th«ater-Direktor Oskar Vlumcnthal schlankweg um den letzten Akt gekürzt und in dieser Gestalt inszeniert, riß das Publikum zu einhelliger Begeiste- rung hin.„Bor Sonnenausgang ", im Nahmen des Vereins Freie Bühne gegeben, entsesseltc wilde Kämpfe, die schon während der Vorstellung im Zuschauerraum tatkrüfliq einsetzten und dann in cnd- losen Pressesehden sich austobten. Für Hauptmann begann zunächst der Leidensweg des ringenden Dichters: Sudermann beschritt sogleich die sicher« Triumphstraße eines Günstlings der bürgerlichen Menge. Hauptmann, durch Arno Holz angeregt und geleitet, bemühte sich, dos Wesen eines neuen dramatischen Kunststils zu erfassen: Sudermann, Schüler der Pariser Sensatidnsdramatik, studierte mit Nutzen die Bedingungen des Bühnenerfolges. Im Kulturleben Deutschlands waren damals fundamentale Um- wälzungen geschehen. Di« Aera Bismarck hatte den, Bürgertum das moralische Rückgrat gebrochen. Ihm nur ein Ideal gelassen: Geld erwerben. Technik und die ihr dienendcü Naturwissenschaften herrschten im Reich der Geister. Das Bolk der Dichter und Denker war realpolitisch geworden. Was keinen unmittelbar praktischen Nutzen bracht«, hatte keinen Marktwert. Das galt nicht nur für die Wissenschaften, sondern auch für die Künste. Diese hatten ausschließ- lich für die Unterhaltung und Zerstreuung des Bürgertums zu sorgen. Diesem Bürgertum erstand im Derfasser der„Ehre" der rechte Mann. Er war aus anderem Holz geschnitzt als die Lindau und Vlumenthal, deren Theaterkünste mit der Zeit denn doch als etwas schal befunden wurden. Er wußte sein Publikum ebenso gut und besser zu amüsieren als jene und er ermangelte daneben nicht einer gewissen majestätischen Würde. In feinen Dramen behandelte er ernste gesellschaftliche Probleme. Aber nicht in jener für bürgerliche Zuschauer meist peinlichen Form, wie etwa Ibsen es tat. Die Fragen, die er auswarf, wurden in einer Art beantwortet, die weder den Familienfrieden noch die Verdauung stören konnte. Auch politisch stand er Schultor an Schulter mit dem liberalen Bürgertum, das in den Theatern die besseren Plätze füllte. Dieses Bürgertum belächelte längst die Träume seiner liberalen Jugend- und Heldenzeit und Sudermann handelte ganz im Sinn und Geist dieser Kreise, wenn er im„Sturmgejellen Sokrates" die alten Achtundvierziger oerncht- lich zu machen suchte. Kein Wunder, daß man ihm zujubelte. Und kein Wunder, daß er auf dem einmal betretenen und als gewinn- bringend befundenen Weg« zielsicher fortschritt. Indessen begegnete ihm auf diesem Wege von Anfang an auch eine scharfe Opposition. Schon bei seinem ersten Erscheinen hotten sich kritische Stimmen vernehmen lassen, die darauf hinwiesen, daß dieser Liebling des Bürgertums zwar ein sehr geschickter Theater- mocher, aber mit Nichten ein Dichter sei. Es waren die Stimmen derer, die sich um Holz und Hauptmann scharten und eine Erneue- rung der Dichtkunst im Geiste naturalistischen Stilwillens erstreb- ten. Diese jungen Lilerawrrevolutionäre wollten natürlich eben- salls das Publikum für ihre Sache gewinnen. Aber nicht dadurch, daß ste zu ihm hinabstiegen und ihm schmeichelnd Konzessionen machte», sondern indem sie ihm das Verständnis erschlossen für den grausigen Verfall der Künste und für die neuen, reineren und höheren Ziele, zu denen sie in ehrlichem Bemühen die Cirtwicklung leiten wollten. Auf diesem Weg war Sudermann ihr stärkstes Hindernis. Klug und geschickt benutzte er einzeln« Errungenschasi«� der neuen naturalistischen Kunst, aber er vermengte sie in seinem Streben nach sicherer Bühnenwirkung so sehr mit Bestandteilen des alten, zu überwindenden Stils, daß der Geschmack des Publikums verwirrt und die Entwicklung gehemmt und geschädigt wurde. Die große Mehrheit der Theaterbesucher und der einflußreichen bürger- lichen Kritiker rechnete ihn zu den modernen Naturalisten und stellte ihn den jungen Neutönern, die noch keine Bühnenerfolge errungen hatten, als Borbild und Muster entgegen. So erntete er, wo die anderen geackert hatten. Der Lauf der Entwicklung führte dann zum unbestritteneir Siege des neuen Stils, deren Äeußerlichkeiten Sudermann benutzt hatte, der ihm letzten Endes aber immer wesensfremd geblieben war. Das deutsche Publikum lernte echte Kunst von Talmikünsten nnter- scheiden. Wirkliche dramatische Dichter, wie Hauptmann, Halbe, Hartleben , Wedekind hoben den geschickten Theaterroutinier aus dem Sattel. Seit zwei Jahrzehnten ist es still und stiller um ihn ge- worden. Und als gar, in unseren Tagen, eine neue Künstler- generation heranwuchs, die auch von den Idealen des Naturalismus nichts mehr wissen wollte, wurde Sudermann endgültig zum alten Eisen geworfen. Sein Name wird in der Theatergeschichte als der eines Schöpfers dankbarer Rollen weiterleben, die manchem großen Darsteller Gelegenheit gaben, wirksam« Bühnengestalten auf die Szene zu stellen. In der Geschichte der dramatischen Dichtung wird er keinen Platz finden.__
Ein Deckeneinsturz vor 4000 Zahren. Die vom Staate unter- nommenen Untersuchungen der Gipshöhle, der sogenannten „Diebeshöhle" bei U f t r u n g e n zwischen Kysfhäuser und dem Harz, die von dem Privatdozenten an der Universität Münster, Dr. Andres, geleitet wurden, sind jetzt zum Abschluß gekommen. Es wurde die außerordentlich bedeutsame Tatsache festgestellt, daß die Diebeshöhle eine menschliche Wohnstätte im Boginn der Bronzezeit, etwa um 2000— 1500 v. Chr., gewesen ist. Zerstreut hat man die menschlichen Skelette von 8 bis 10 Erwachsenen und 3 Kindern ge- funden. Es ist anzunehmen, daß diese bei einem gewaltigen Decken- einsturz der Höhle vor 4000 Jahren verschüttet und zugrunde gegangen sind. Neben den menschlichen Skeletten und Knochen wurden zahlreiche Tierknochen, Steinbeile aus Diabas, Gewand- nadeln und Pfrieme aus Knochen und dergleichen gefunden. Ein Explosions-Athlel. In Baden bei Wien hat sich ein junger Athlet auf wunderbare Weise trainiert. Er raucht lange Zigarren, in denen eine Ecrasitpatrone angebracht ist. Wenn er merkt, daß der Explosionsmoment nahe ist, nimmt er die Zigarre zwischen seine Zöhne und läßt die Explosion erfolgen. Er hat sich so in der Ge- walt, daß er den Kops vollkommen still hält und den Rückstoß durch Anspannen seiner Nackenmuskeln aufhebt. Wenn ein gewöhnlicher Mensch eine Ecnasttzigarre rauchen würde, so würde ihm der Stoß fast den Kopf abschlagen. Der junge Atblet hat seine Nackenmuskeln aber so trainiert Und gestärkt, daß er sich durch einen Freund die Spitze eines Messers während der Explosion hart hinten an den Hals halten läßt, ohne daß ihm dabei irgend etwas geschieht. Frauenjournale und Schristslellerinnen in Ruhland. In Ruß- land gibt es gegenwärtig 16 Zeitungen, die ausschließlich von Frauen geschrieben werden und eine Tagesauslage von 397 900 Exemplaren haben. Außerdem erscheinen noch sechs weitsrx Blätter mit einer Durchschnittsauflage von je 2000 Exemplaren, die sich ausschließlich an den weiblick�n Leserkreis der nationalen Minderheilen Rußlands wenden. Die Zahl der Frauen, die als Zeitungsbcrichterstatterinnen tötig sind, betrug im Jahre 1926 12 600 gegen 9000 im vergangenen Jahre.