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Abgeordnetenkammer am Sonnabend der Justizminister v. Leonrod| waltungskörpern zu erlangen; in Brüssel , seinen Vorstädten und Was solcherlei Zeitungen über unseren Parteitag für ein bei Gelegenheit eines Gefeßentwurfes betreffend Abänderung des in einigen der Industrie Orte gelang es in der That, Urtheil haben würden, mochten seine Verhandlungen verlaufen, Notariatsgefeges folgende interessante Bemerkung:" Nach den Vertreter der Arbeiterpartei zu wählen. Sie traten zu einer Zeit wie sie wollten und gleichviel zu welchen Ergebnissen führen, verschiedenen Rechten, die wir haben- und es sind deren ihr Amt an, als die belgische Arbeiterpartei noch in ihren An- ließ sich denken. Aber sie haben sich in der That selbst über27 verschiedene Partitularrechte! die theils fängen fleckte, als sie noch mit ganz unglaublichen Vorurtheilen, troffen. dunkel, theils lückenhaft sind und sich vielfach widersprechen, ist Verdächtigungen und Gehässigkeiten zu kämpfen hatte; daß man es sehr schwer zu entscheiden, ist zu interveniren oder nicht." ihre Vertreter Petroleure nannte, war der geringste Vorwurf. Da fann man allerdings das baldige Zustandekommen eines Aber unsere Genossen haben; den Beweis ihrer Tüchtigkeit gedeutschen Zivilgesetzbuches mit Sehnsucht herbeiwünschen. liefert, geradeso wie ihre Partei sich zu emer beherrschenden Stellung in Belgien emporgerungen hat. Die Arbeitervertreter haben in den Verwaltungen von Brüssel und anderen Städten, die sich vorher nie um die Arbeiterinteressen gekümmert hatten, das Prinzip des Minimallohnes für städtische Arbeiten durch= gesetzt, fie haben bestimmenden Einfluß auf die Einrichtungen der öffentlichen Wohlfahrt erlangt, und soweit das im Lande des schwärzesten Klerikalismus möglich war die Schulverhältnisse, reorganisirt, haben Fachschulen und FortbildungsAnstalten angeregt und durchgesetzt. Und das alles troz ier Feindseligkeit der bürgerlichen Bentralgewalt, die nur zu oft eine kommunale Selbständigkeit und die volksthümlichen Reformen zu zerstören fuchte und zerstörte. Schwere und mannigfache Aufgaben bleiben den kommunalen Politikern der belgischen Arbeiterpartei noch zu lösen, aber das, was sie erreicht haben, darf uns die frohe Buversicht geben, daß sie siegreich fortfahren werden in ihrem Kampfe für das allgemeine Wohl.-
Ein Gegenstück zum Fuchsmühler Fall weiß das„ Bayerische Vaterland" zu berichten: Die Grund besizer des Weilers Hiebishofen, BA. Neu- Ulm , bezogen seit langem jährlich von dem Hospital Ulm, zu welchem sie leibfällig waren, Brennholz. Das Hospital wollte dieses Brennholz ablösen, was die Berechtigten verweigerten und weshalb es zum Prozesse kam, der einige Jahre dauerte. Während der Dauer des Prozesses wurde jedoch das Holz jedes Jahr richtig vertheilt. Schließlich wurde der Prozeß zu gunsten der Berechtigten entschieden und von dort an bis heute erhalten diese ihr Holzrecht unverkürzt.
Man sieht daraus, daß auch die aus Holzgerechtsamen entspringenden Streitigkeiten bei einem verständigen Benehinen der betheiligten Parteien friedlich beigelegt werden können. Und im Fuchsmühler Fall ist man eben von gewisser Seite nicht verständig vorgegangen trog aller Betheuerungen der Herren Minister.
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In der bayerischen Rammer nehmen sich unsere Die französische Kolonialarmee. Die An Genoffen mit Eifer der Sache des Volkes an. Betreffs der regungen, die der Bericht Cavaignacs über das französische Heer Fuchsmühler Sache hat der Abgeordnete Grillenberger folgenden gegeben hat, werden in der Form von Gesezesanträgen demnächst Antrag eingebracht:„ Die Kammer wolle beschließen, zu erklären: die Kammer beschäftigen, und zwar zunächst der Entwurf über Die in den Sigungen der Abgeordnetenkammer vom 2. und die Formirung der Kolonialarmee. Nach den telegraphischen 4. d. Mts. abgegebenen Erklärungen der Staatsregierung über Meldungen des„ Wolff'schen Bureaus" wurde der Effektivbestand die Vorgänge in Fuchsmühl find unzulänglich und nicht geeignet, der Kolonialarmee ungefähr 98000 Mann betragen, darunter 27 000 die verfassungsmäßige Verantwortung der Staatsregierung zu Mann auf die übrigen Kolonien entfallen und 4000 Mann würden Farbige. 44 000 Mann würden auf Algier und Tunis , 50 000 entlasten. Die zuständigen Behörden haben den berechtigten Klagen und Beschwerden der Holzbezugsberechtigten Bauern in Frankreich verbleiben. Das hierdurch gewonnene neue Armeevon Anfang forps würde einen Effektivbestand von 19 460 Mann haben; nicht die pflichtgemäße Beachtung geschenkt und sich im ganzen Verlauf der Sache den Verhältnissen dasselbe soll möglichst nahe der Ostgrenze garnisoniren. Der Gesetzentwurf schätzt die Ersparnisse, welche durch die in keiner Weise gewachsen gezeigt. Nachdem die bedrängten Reduktionen der Garnisonen in Algier und Tunis erzielt würden, Bauern dadurch geradezu zur Selbsthilfe gedrängt worden waren, wußte die Verwaltungsbehörde keine andere Lösung herbeizu auf über 20 Millionen Franks; dagegen würden die Ausgaben führen, als das Militär zu rufen und demselben in überstürzter durch die Erhöhung des Effektivbestandes in den anderen Haft die Macht zu übertragen, wodurch Blutvergießen entstand Kolonien um 17 Millionen Franks vermehrt. Durch die Erspar und der herzlosen Gewinnsucht eines einzelnen sogar Menschen- nisse an dem Effektivbestande Frankreichs würde eine Gesammt leben geopfert wurden. Die Kammer spricht wegen dieser ersparniß von 4/2 Millionen Franks erzielt. Vorgänge der Staatsregierung den Staatsregierung den entschiedensten Tadel Die Fremdenlegion soll beibehalten bleiben und den Der Pariser GemeindeKern der Kolonialarmee bilden. Nach der„ Augsburger Abend Zeitung" erheben fich in der fleritalen und der liberalen Fraktion rath bewilligte 10 000 Franks für die aus Madagaskar heim Bedenken, ob der Antrag nach der Verfassung über gekehrten Soldaten und 20 000 Franks für die Ausständigen in haupt zulässig sei. Nach der gleichen Quelle wird die Regierung Carmaux. Einspruch dagegen erheben, daß der Antrag in der Kammer zur Italien . Berathung gestellt wird. Die Regierung vertrete den Standpunkt, daß die Kammer nicht das Recht habe, durch einen Beschluß ihr ein Tadelsvotum auszustellen, sie stehe nicht unter der Kammer, sondern unter dem König oder Regenten. Dieser allein habe das Recht, sie zu tadeln oder zu loben.
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Neue Truppenfendungen nach Afrika , das ist die nächste Folge des großen italienischen Sieges über die Abessynier. Die offiziellen Kreise betonen, wie das für jeden, der die Kolonial: geschichte sei es welches Landes immer verfolgt hat, von vorne herein vorauszusehen war, daß die Niederwerfung des Die bayerische Regierung hat dem Landtage einen Gesetz- abessynischen Gegners jetzt unerläßlich und jedes Zögern entwurf zugehen lassen, der die Errichtung einer das ganze oder Zurückweichen verderblich sei. Crispi's gestrige Königreich umfassenden öffentlichen Vieh- Versiche Unterredungen mit dem Vorsteher der Kolonialabtheilung Boselli rungs- Anstalt auf Gegenseitigkeit vorsieht. Die und mit Sonnino, dem Finanzminister, der aus finanziellen Versicherung wird sich bis auf weiteres" nur auf Verluste Gründen widerstrebt, werden damit in Zusammenhang gebracht. durch Umstehen oder Nothschlachtung von Rindvieh und Ziegen Der italienische Säkularmensch befindet sich in einer argen beziehen. Die Verwaltung und rechtswirksame Vertretung der Klemme: kann man den Krieg einerseits nicht abbrechen, so kann Anstalt wird der Brand- Versicherungskammer übertragen. Ge- man ihn andererseits auch nicht fortführen, denn man lebt im bildet wird die Auftalt durch die zu einem Landesverbande ver- kompleten Dales. Mit Riesenschritten eilen die regierenden einigten Orts- Vichversicherungsvereine, soweit diese das von der Kreise Italiens ihrem unentrinnbaren Untergange entgegen. Anstalsverwaltung aufzustellende Normalstatut annehmen.- Rumänien .
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Desterreich.
Da Vorbereitung zu den Reichsraths. Neuder König nicht in die Auflösung der Deputirtenkammer einwahlen. Der neue Ministerpräsident Graf Badeni soll allen willigte, hat das Kabinet Catargi feine Entlassung eingereicht. Länderchefs und Bezirkshauptmannschaften den Auftrag ertheilt Der König berief heute den Führer der Liberalen, Demeter Sturdza, haben, alles für die Vornahme allgemeiner Reichsraths- Neuwahlen zu einer Besprechung. erforderliche vorzubereiten. Wenn es auch richtig ist, daß das neue Ministerium Schwierigkeiten haben wird, in dem am Konstantinopel , 15. Oktober. Die Lage hat sich wenig 22. Ottober zusammentretenden Hause eine verläßliche Mehrheit zu erlangen, so ist doch die Auflösung des Abgeordnetenhauses geändert. Gestern und heute fanden Konferenzen der Botschafter nicht wahrscheinlich. Denn allgemeine Neuwahlen würden ein Englands, Rußlands und Frankreichs mit Said Pascha über die völlig verändertes Haus ergeben, mit welchem insbesondere die armenische Reformfrage statt; eine baldige Verständigung ist zu Hauptfrage des ungarischen Ausgleiches nur schwer zu lösen wäre. erwarten. Trotzdem Polizei und Gendarmerie mit Ruhe und Bielleicht will Graf Badeni mit dieser Verordnung einen ent- Burückhaltung vorgehen, flüchten sich einzelne Aengstliche doch scheidenden Druck auf die Linke ausüben, um sie gefügiger zu noch in die Kirchen; einige bisher gesperrt gewesene armenische machen.- Von der einen, eigentlichen Hauptfrage der Geschäfte sind heute wieder geöffnet worden. österreichischen Politik, der Wahlrechtsfrage, hört man leider dabei nichts: Das Ministerium Badeni wird halt auch fortwursteln" wollen und durch zeitweilige Neuwahlen des allgemeinen Reichsrathes für das bekannte angenehme Schaukeln mit den bürgerlichen Majoritäten und Minoritäten sorgen, immer vorausgesezt natürlich, daß die energische Boltsbewegung, die die Sozialisten geschaffen haben, nicht über kurz oder lang dem be haglichen Spiel ein kräftiges Halt macht.-
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Ueber die Beschießung einer türkischen Stadt meldet die Kreuz- Zeitung " aus Konstantinopel : Bei der Hohen Pforte ist die Nachricht eingetroffen, daß die englischen Kriegsschiffe Sphing" und" Pigeon" die türkische Stadt Babara im Vilajet Basra auf der türkischen Halbinsel Katar am Persischen Meerbusen beschoffen und zerstört haben. England will seit einer Reihe von Jahren die Schuhherrschaft über die an der Ostküste Arabiens gelegene Insel Bahrein ausüben, welche wegen ihrer Perlenfischerei große Bedeutung hat. Schon seit Monaten treuzt die zum indischen Geschwader gehörige Sphinx" in diefen Gewässern. Die Stadt Babara liegt in der Nähe der Insel. Der unmittelbare Anlaß zu dem plöhlichen Vorgehen der Engländer ist nicht bekannt.
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- Das Urtheil gegen die fünfundzwanzig Husaren. Der„ N. Fr. Pr." wird aus Przemysl berichtet: Nach langer, mehr als 4 Monate dauernden Untersuchung fand am 4. d. M. die Affäre der Ermordung des Husarenwachtmeisters Dioszegi vor dem Kriegsgericht in Przemysl ihren Abschluß. Als Angeklagte er schienen vor den Schranken 25 Husaren, welche den Wachtmeister Dioszegi in Brattowice bei Rzeszow buchstäblich in Stücke ge-- Ueber die Mekeleien in Kutscheng hatte der hauen hatten. Die Anklage lautete auf Mord, begangen außer britische Konsul, welcher zu der Untersuchungskommission Dienstes. Das Kriegsgericht wurde aus Offizieren und Soldaten gehört, eine Unterredung mit dem Vizekönig von Futien. Das des 12. Husarenregiments, das in Lemberg garnisonirt, zusammen- Ergebniß derselben war das Uebereinkommen, daß weitere 18 gesetzt. Sechs Tage nahm die Verhandlung in Anspruch, am 4. d als schuldig erkannte Gefangene hingerichtet und die übrigen wurde das Urtheil gefällt. Da die Deffentlichkeit bei der friegs- durch die gegenwärtige Kommission abgeurtheilt werden, welche gerichtlichen Verhandlung ausgeschlossen ist, kann man feine zur Fällung des Todesurtheils ermächtigt wurde. Dieser Ausgang Details derselben mittheilen. In die Deffentlichkeit ist nur wird der Nachricht von dem Ultimatum des britischen Admirals so viel gedrungen, daß zehn Hufaren, darunter ein Korporal, für zugeschrieben. schuldig befunden wurden. Zwei Husaren wurden zum Tode, acht zu Festungshaft verurtheilt, fünfzehn wurden freigesprochen
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und am 7. d. aus dem Garnisonsarrest entlassen. Tas Urtheil daß während der Verwirrung, die durch den Angriff der Antiübergab der Vorsitzende des Kriegsgerichts dem Festungsfomman- reformpartei auf den königlichen Palast entstand, die Aufrührer danten Feldmarschalllieutenant loszkowski , der es sammt den in das Schlafzimmer im Balaste eindrangen und drei Frauen Aften nach Wien an den obersten Militärgerichtshof abschickte." ermordeten, wovon eine muthmaßlich die Königin gewesen ist. Damit hätte, falls sich diese Nachricht wirklich bestätigen sollte,
diese Affäre ihren vorläufigen Abschluß gefunden. Genfer
in Erinnerung aller, daß Dioszegi von den Soldaten deshalb er Liner Parteitag im Spiegel der mordet wurde, weil er sie in der unmenschlichsten Weife miß großkapitalistisch- konservativen
handelte und fujouirte. Uebrigens sei gleichfalls in Grinnerung gebracht, daß die erste Meldung über die Verurtheilung von dreizehn Husaren zum Tode bisher von feiten der Militärbehörden noch unwidersprochen ist. Bei dem geheimen Militärgerichts- Verfahren wird die Wahrheit taum je an den Tag die
tommen.
Prelle Breslau's.
Breslau hat drei große Blätter, die mehr oder minder offen Intereffen der verschiedenen Richtungen des konservativen Großkapitalismus vertreten.
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Auf der Vorversammlung zu dem sozialdemokratischen Parteitage in Breslau äußerte Herr Liebknecht , daß die Sozialdemokratie, wenn der Staat den Kampf gegen sie eröffne, ihren Mann stände und zu kämpfen wissen werde; die Sozialdemokratie sei nicht zu besiegen, wenn auch dem Manne, der dies versuche, noch so viel Bajonnete zur Verfügung ständen. Entweder gehe das Deutsche Reich zu grunde, oder die Sozialdemokratie siege. Dies sind zwar leere Nedensarten, aber immerhin beweisen sie, daß die Sozialdemokratie von dem Gedanken an den Kampf gegen Staat und Gesellschaft und ihren Sieg über beide erfüllt i tift, mit einem Worte, daß sie sich thatsächlich als Feind im Lande" fühlt. Wir glauben nicht im entferntesten daran, daß die, Sozialdemokratie jemals den Staat besiegen fann, das äußerste der Ziele, welche der sozialistischen Bewegung durch die Natur der Sache gesteckt sind, ist die Zerstörung irgend einer staatlichen Einrichtung, nicht aber die Unterwerfung. Aus den Ruinen wird stets neues Leben erblühen, und dies neue Leben wird das Unkraut der Sozialdemokratie bald wieder von sich abstoßen. Allein der Staat hat die Pflicht, im eigenen Interesse, sowie int Interesse seiner Angehörigen der Möglichkeit einer solchen Katastrophe dadurch vorzubeugen, daß er den Kampf gegen die Sozialdemokratie rechtzeitig mit allem Nachdruck und allen gefeßlichen Mitteln aufnimmt und die Sozialdemokratie verhindert, unter dem Schuße der Gesetze so stark und mächtig zu werden, daß sie einen gewaltsamen Umsturz versuchen kann. Im allgemeinen hat der Parteitag nur bestätigt, daß die Sozialdemokratie lediglich von der Verneinung und von der Kritik lebt und nichts zu schaffen vermag, was durchführbar wäre und Bestand verspräche.
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Der„ General- Anzeiger " geht mit in weiser Borsicht dem„ Unkraut der Sozialdemokratie" möglichst maßvoll um. Unter seinen mehr als 80 000 Lefern in Schlesien sind leider die Proletarier in ungeheurer Mehrheit, und diese könnten doch gar zu leicht eine gröbere Ausdrucksweise übelnehmen.
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Solche Rücksicht braucht die tohlschwarze Schlesische Bolts Beitung", das Leiborgan des Kardinal- Fürst Bischof Kopp und des Grafen Ballestrem, nicht zu nehmen. Sie befindet sich angesichts des Verlaufes unseres Parteitages in vorzüglicher Laune. Jetzt nämlich kann's den ultramontanen Sozialistentödtern gar nicht mehr fehlgehen. Es ist gar kein Bweifel mehr. Bebel(!) wird die Sozialdemokratie vernichten.
Er wird sich in die feste Ueberzeugung hineinärgern, daß die Masse der Partei, mit Singer an der Spite, theils aus Dummheit, theils aus selbstsüchtiger Bosheit, ihn schnöde verlaffen und verrathen habe und daß sie gar nicht mehr werth sei, von einem Manne, wie er es sei, gehalten und geleitet zu werden. Der Gegensatz zwischen dem autoritativ ge= wordenen Bebel und der" demokratischen" Mehrheit muß sich weiter zuspißen und schließlich wenigstens zu dem Verluste dieser angesehensten Kraft, wenn nicht gar zu einer förm lichen Spaltung in zwei oder gar drei Theile( Bollmar, Bebel, Schippel) führen.
Wenn sich dann die Vollmarianer mit den Bebelianern und den Schippelianern und alle den anderen ianern" in den Haaren liegen, dann hat natürlich das letzte Stündlein der Sozialdemokratie geschlagen, doch wenn nur um Gotteswillen die Regierung nicht wieder auf den unseligen Einfall geräth, den verruchten Religions, Staats- und Gesellschaftsfeinden durch ein Umsturzgesetz auf die Beine zu helfen.
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Lassen wir doch, ruft die Schlesische Boltszeitung" aus, die Sozialdemokratie in dem Fett ihrer eigenen Dummheiten ruhig weiter schmoren. Ein neues Ausnahmegesetz, eine neue Aera der Verfolgungen und sofort wird Bebel mit den anderen zusammen in voller Eintracht und Entschlossenheit den Kampf wieder aufnehmen. Warum sollen die Herren immer das Glück haben, daß im gefährlichen Augenblick die Dumm heit der Gegner ihnen aus der Patsche hilft.
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Der Verstand der hochkonservativen und riesig gelehrten Schlesischen Zeitung" reicht an diese spißfindige Superklugheit Sie hat ihren der Schlesischen Woltszeitung" nicht heran. legten großen Sonntagsleiter mit der tröstlichen Ueberschrift: Der geistige und sittliche Bankrott der Sozialdemokratie" versehen, und versichert, daß,
wenn man die Resultate, welche das als Parteitag ausstaffirte Spettafelstück gezeitigt hat, mit dem Getöse vergleicht, mit dem der Parteitag in der sozialdemokratischen Presse angekündigt wurde,
bei den geistig so hochstehenden und sittlich so unantastbaren fonservativen Gegnern der sozialen Umsturzpartei zunächst kein anderes Gefühl, als das der tiefsten Verachtung, aufkommen kann, denn die Debatten über das Agrarprogramm hätten die Sozialdemokraten im ganzen Uebermaß ihrer erbärmlichen Feigheit enthüllt.
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Grade in dieser Debatte trat die zitternde Furcht vor den Geistern, die sie gerufen und nun nicht mehr bannen können, in erbärmlichster Gestalt hervor, sowohl bei den Befürwortern wie bei den Gegnern des Entwurfs. Bebel sprach von der Unzuverlässigkeit der sozialdemokratischen Wähler, benen die letzten Konsequenzen der Partei zu sehr an die Nieren gingen, die im entscheidenden Augenblicke davonlaufen" würden und denen doch etwas geboten" werden müßte; Bebel's entschiedene Gegnerin, Genossin" Bettin aus Stutt gart, freischte mit wutherstickter Stimme ihre Warnung vor dem Haß der getäuschten Hoffnung" in den Saal hinein. Die Befürworter des neuen Programms also wollen unter allen Umständen aus Angst vor den bethörten Wassen schon jetzt diesen Massen etwas bieten, wenn es auch weniger ist, als andere auf dem Boden der bestehenden Ordnung kämpfende Parteien zu geben bereit sind. Sie wollen der erregten Menge etwas hinwerfen, weil sie an der baldigen Erreichung im tiefsten Innern überhaupt an der Erreichung der nebelhaften utopischen Ziele der Partei verzweifeln. Die Gegner des Entwurfs aber verzweifeln an der Leistungsfähigfeit der Partei überhaupt und wollen aus derselben Angst vor den Massen und vor deren aus unerfüllten Hoffnungen" hervorquellendem Haß" jeden Versuch vermieden wissen, ihrer Anhängerschaft etwas anderes zu bieten, als die alten Versprechungen fünftiger Glückseligkeitsutopien." Es ist also aus mit uns, radikal aus!
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Der Giftbaum der Sozialdemokratie schwankt haltlos hin und her, weil seine Wurzel gelockert ist. Daß die Art, die ihn fällen soll, scharf und blaut erhalten werde bis zur Stunde der Entscheidung das soll die ftete Sorge fein derjenigen, deren Herz schlägt für die Ehre und Größe des Vaterlandes. Den letzten Kampf mit dem bereits trafilos dahinfiechenden Demagogenthum vorzubereiten, ist die dringendste, unaufschiebe barfte Aufgabe unserer nationalen Gesetzgebung."
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Das erste ist die Schlesische Zeitung", die Vertreterin der freifonservativen Großindustriellen und der vornehmen Latifundiens Brüffel, 14. Oktober. Die belgische Arbeiter befizer Schlesiens; das zweite die„ Schlesische Volksztg.", die die Aber ansehen mußte sich ein hoher Adel und ein verpartei blickt in diesen Tagen auf eine zehnjährige Betheiligung Juteressen des rechten Flügels der ultramontanen Partei, der ehrliches Publikum von Breslau das„ Spektakelstück" doch einund Großagrarier an der kommunalen Politik zurück. Seit dem Jahre 1878, der katholischen hohen fatholischen mal, und so heißt es in derselben Sonntags: Nummer zum Gründung der sozialistischen Partei in Belgien , fochten unsere Geistlichkeit verficht; das dritte der Breslauer General Schluß: Genossen unablässig für das eine Ziel des allgemeinen Wahl- Anzeiger", der wie alle seine Namensvettern in Deutschland Eine sehr rege Hör- und Schaulust hatte der Parteitag rechtes; haben sie es auch bis heute noch nicht vollständig er- eine Schöpfung des bekannten Unbekannten, eines in möglichstes auch in weiten Kreisen des Breslauer Publikums erweckt. reicht, so saben sich doch die Regierung und die herrschenden Dunfel gefüllten Konsortiums von Börsenkapitalisten ist, Unter den der sozialdemokratischen Partei nicht angehörigen Parteien genöthigt, mehrfach den Forderungen der Arbeiter Kon- Blatt, das ausschließlich im Dienste zinshungriger Kapitalien in Zuhörern gewahrte man hiesige Gelehrte, Geistliche, Rechtszeffionen zu machen. Unter dem verstümmelten Wablgesetz von allen Farben schillert, bei allen möglichen Gelegenheiten aber anwälte und auch zahlreiche Damen; jeder war bemüht, recht 1683 1588 war an einen selbständigen Sieg der Sozialisten nicht zu besonders byzantinisch monarchistische Speichelleckerei treibt schnell zu erfahren, welcher der Delegirten denn Bebel, Liebdenken und so vereinigten sie sich denn vor zehn Jahren mit den und in widerlichstem Heroen"-Kultus vor den Bismarck, Crispi knecht oder Auer u. s. w. sei; den Millionären unter den " Proletariern"- Liberalen, um wenigstens einige Sige in den kommunalen Ver- und anderen Säkularmenschen" auf dem Bauche rutscht. Singer und Dr. Arons- und der Siebens
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