und der Frau geschlagen. Erst als das Mädchen laut um Hilfe rief, ließen die beiden das Mädchen in Ruhe, öffneten die Tür und warfen es auf den Treppenflur. Die Sachen und das Geld des Mädchens behielt die feine" Dienstherrschaft ein. Hilfsbereite Hausbewohner schickten das Mädchen zur Polizei und zum Arzt. Der Arm des Mädchens war blutig geschlagen, auch spürte das Mädchen heftige Schmerzen am linten Ohr. Die Polizei, so wird uns berichtet, soll ein Eingreifen und die Aufnahme einer Klage mit der Begründung abgelehnt haben, daß, wenn das Mädchen doch ins Ausland ginge, eine Klage feinen Zweck hätte". Wenn auch der Polizeibeamte auf dem Revier an seine Bestimmungen gebunden ist, so kann doch wohl verlangt werden, daß einem hilflosen Mädchen der Weg ge= zeigt wird, wie es zu seinem Recht kommen kann. Berlangt werden muß, daß die Staatsanwaltschaft den Fall aufgreift und das Gericht dieser Dienstherrschaft durch eine empfindliche Strafe beibringt, daß das Züchtigungsrecht an Hausangestellten schon einige Jahre aufgehoben ist.
Der Flug des„ D 1230".
Am Dienstag nachmittag um 16.46 Uhr hatte das Flugzeug " D 1230" von Norderney aus nach einem Start von etwa 200 Meter den Flug nach den Azoren in westlicher Richtung angetreten. An Bord befinden sich die Piloten Loose und Starke, der Bordmonteur Frigler und der Bordfunter Loewe. Um 17.30 Uhr überflog das Flugzeug Amsterdam , ging dann aber im Marineflughafen von Schellingwoude nieder und liegt zur Stunde dort noch.
Bon unterrichteter Seite verlautet, daß die Piloten Anweisung haben, die Durchführung des Fluges feineswegs zu überſtürzen. Es foll sich nicht um einen Refordflug handeln. Der Hauptwert liegt vielmehr darauf, die Sicherheit des Fluges nachzuprüfen. Dies ist ohne Zweifel nur zu begrüßen, denn jeder leicht finnige Bersuch, den Ozean zu überqueren, gefährdet nicht nur wertvolle Menschenleben, sondern tut auch dem Ansehen der deutschen Luftfahrt Abbruch. Der Pilot Loose ist bekannt als der Flieger, der die ,, Bremen " nach Amerita steuern sollte. Wie wir weiter erfahren, befindet sich zudem noch eine Passagierin an Bord. die Wiener Schauspielerin Frau Lilly Dillenz, Tochter des Kunstmalers Holliger. Das Flugzeug selbst ist ein drei motoriges Großfahrzeug, das von den Junkers- Werken bereits vor ein paar Jahren herausgebracht wurde und sich im deutschen Luftverkehr außerordentlich bewährte. Bisher benutzte man es als Landmaschine, die Severa( Seeflugsversuch A.-G.) aber, die es von den Junkers- Werken erwarb, hat es auf dem Filialwerk der Junkers- Werte in Malmö zu einem Wasserflugzeug umbauen lassen. Es gilt als außerordentlich feetüchtig. Der Weiterflug des D 1230 nach Lissabon soll heute früh statt finden. In New York traf die Nachricht vom Start der D 1230 zum Atlantifflug Dienstag in der Mittagsstunde ein; sie wird von den Zeitungen groß aufgemacht. Die Nachrichtenbureaus und die New Yorker Blätter haben einen starten Wachtdienst are misert, um über den Flugverlauf möglichſt ſchnell unterrichtet
zu werden.
Die ganze Angelegenheit wird von allen in Betracht kommenden Stellen verwunderlicherweise mit der größten Geheimnisträmerei behandelt. So hatte sich auch die Lufthansa in Norderney verpflichten müssen, über alle Einzelheiten strengstes Still. schweigen zu bewahren. Vielleicht täte man in den leitenden Kreisen der deutschen Luftfahrt im eigenen Interesse besser, die Deffentlichkeit in genügendem Ausmaße aufzuklären.
Hausdienst der Gaswerke.
Etwas für Hausfrauen, Bräute und Junggesellen. Die Berliner Städtische Gaswerte 2.-G. hat heute Am Karlsbad 12/13 ihre Abteilung ausdienst" eröffnet und damit eine ständige Ausstellung moderner Gaseinrichtungen verbunden. Die Gaswerfe folgen damit einem amerikanischen Brauch, der in der Herstellung einer möglichst engen Fühlung: nahme mit den Gasabnehmern besteht. Wenn eine Hausfrau in der Küche plötzlich nicht weiß, wie sie diesen oder jenen Apparat anwenden oder mit ihm am vorteilhaftesten bei der Bereitung von Speisen umgehen soll, oder wenn am Gasplättofen irgendetwas nicht in Ordnung ist, dann soll die Hausfrau die Möglichkeit haben, telephonisch eine der besonders ausgebildeten Helferinnen vom Hausdienst der Gasmerte herbeizurufen. Nach einem
Rundgang durch Küchen, Baderäume, Wasch- und Plättstuben erfreut sich in der Ausstellung das Auge an den wundervollen gasbeheizten Raminen, durch die sich in den Wohnräumen behagliche Plauderecken herstellen lassen.
In den Ausstellungsräumen sollen für die Hausfrauenvereine auch fleinere Borträge gehalten werden, um so in allen Kreisen der Bevölkerung einen lebendigen, den Hausfrauen durchaus
nüglichen Kontakt mit dem Hausdienst der Werte herzustellen. Aber nicht nur der Hausfrau wird hier gezeigt, Gasgeräte vorteilhaft anzuwenden, sondern auch den Junggesellen wird eine fleine praktische Gasfüche vorgeführt, die ihm die Sorge um den Morgenkaffee nimmt, ihm sogar die Möglichkeit gibt, selber Roch zu spielen. Die Helferinnen führen auf der Ausstellung die Errungenschaften der modernen Gaswirtschaft vor. In Tages- oder AbendPursen sollen Hausfrauen und Bräute fostenlos praktisch unterrichtet werden und alle die kleinen Kniffe erlernen, die man fennen muß, um mit geringem Aufwand von Arbeitskraft und Geld ein behagliches Heim zu schaffen. Die Helferinnen tommen sofort nach Anruf Kurfürst 3592 bis 3594 ins Heim der Hausfrau. Die Devise der Gaswerke lautet: Nicht theoretisch belehren, sondern
Neuland für Kleingärten in Schmargendorf .
Der Bezirksverband der Wilmersdorfer Kleingartenvereine hat, der zahlreichen Nachfrage nach Kleingärten Rechnung tragend, Berhandlungen auf Pacht von Gartenland eingeleitet, die vor dem Abschluß stehen. Im Ortsbezirk Schmargendorf sollen Kleingärten von rund 300 Quadratmetern geschaffen merben, die für eine Bierteljahrespacht von etwa 7 Mart( einschließlich Wasser) den Familien zur Verfügung gestellt werden sollen. Dazu treten einmalige Einrichtungskosten. Die Kleingärten, die in förper licher, geistiger und seelischer Beziehung die Erholungs- und Befundungsstätte der großstädtischen Familie geworden find, erfreuen sich einer ausgiebigen Schutzgesetzgebung. Der Verbandsvorsigende, Herr Eduard Hahn , Schmargendorf , Deynhausener Straße 4( Telephon: Uhland 8017) nimmt schon jest Bewerbungen um solche Kleingärten entgegen.
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Im Bereich des Tiefbauamtes fonnten nach Bewilligung neuer Mittel besonders für den Ausbau der Kanalisation in Lichtenrade - in den letzten Wochen die Maßnahmen zur Behebung der Erwerbslosigkeit fräftig gefördert werden. Beim Ausbau der Ausfallstraße nach Lichtenrade wurden durch schnittlich täglich 53 Erwerbslose, bei der Fortführung der Kanalijationsarbeiten in Lichtenrade 125 Erwerbslose, zusammen 178 Erwerbslose beschäftigt, davon 55, die von der Krisenfürsorge unterftügt wurden. Bei diesen Arbeiten wurden außerdem 42 Stammarbeiter beschäftigt. Bei planmäßigen Arbeiten wurden in dieser Zeit durchschnittlich täglich 85 Arbeiter beschäftigt. Brand in einer Asphaltfabrik.
Dienstag morgen gegen% 26 Uhr wurde die Feuerwehr nach der Asphaltfabrik Wayß und Freytag in Tempelhof , Ede Ordensmeister und Komturstraße, gerufen, wo ein Teerteffel infolge Ueberheizens in Brand geraten war. Das Feuer fonnte nach 1% ftündiger Tätigkeit mittels Schaumlöschern erstickt werden
Bejahung der Großstadt.
BumBejahung
Aus der Tagung Entschiedener Schulreformer.
Die vom Bund Bund Entschiedener Schulreformer veranstaltete| Großstadt( so sehr man ihre heutigen Schäden beflagen muß) viele öffentliche Tagung zur Erörterung der Frage Großstadt und soziale Einrichtungen ermöglicht, die eben nur eine GroßErziehung" hat gehalten, was die einleitende Abendversammlung stadt zu schaffen vermag. ( Freitag) versprach. Sie hat nicht die Großstadt überhaupt abgelehnt, sondern nur die volksverderbende Großstadt Don heute verworfen und ihr ein Großstadtideal entgegengestellt, dessen Verwirklichung wir von der Zukunft erwarten.
In der Eröffnungsfizung am Sonnabend nannte der Bundesvorsitzende, Prof. Paul Oestreich , die heutige Großstadt einen
Schrei nach anderem Zusammensein der Menschen. Bolkshochschuldireftor Prof. Dr. Honigsheim Köln forderte in seinem grundlegenden Vortrag, daß dem heutigen Großstadt=
chaos, dem Nebeneinander von nicht Zeit habenden und einander nicht kennenden Menschen, ein Ende gemacht wird. Er sieht das Heilmittel nicht in Flucht aus der Großstadt, nicht in Rückkehr zu einer nur bodenhaft unstädtischen Lebensweise. Das Großstadtchaos müffe durch eine von Gemeinschaftsgeist ge= tragene Großstadtkultur ersetzt werden. Bruno Schönlant sprach über die Großstadtseele", die durch soziale Gegenfäße zerrissen ist. Wie in der Großstadt von heute die Jugend sich entwickelt, zeigten Borträge von Dr. Siegfr. Bernfeld über die männliche Jugend, von Lydia Stöder über die höhere Tochter", von Lehrerin Lotte Behnde über die Volksschülerin.
Boltskulturstätte
Der
Eine Abendversammlung brachte eine Reihe Vorträge über die von der Zukunft zu erhoffende Großstadtsiedlung, die eine werden soll. Bodenreformer Bittor Noad wünscht dem deutschen Wolfe ein Bodenrecht, das Terrainspekulation ausschließt und die volksbeglüdende Siedlung ermöglicht. Regierungsrat Otto Albret vom Wohlfahrtsministerium wies hin auf den Wert der Klein gärten für die Erziehung. Abgeordnete Toni fülf hob hervor, daß die Siedlung der Zukunft
fich nicht auf Kleineigenbesih gründen
darf. In ihr müsse der Aufbauwille einer von Gemeinschaftsgeift erfüllten neuen Gesellschaft zum Ausdruck fommen. Schulrat Erich 23iehweg( Löbau in Sachsen ) schilderte die Schule der fünftigen Großstadtsiedlung als eine Stätte des Gemeinschaftslebens der Jugend. Klara Grunwald warb durch Rede und Film für die Montessori- Methode in Kindergärten und Schulen. Abgeordnete Klara Bohm- Schud zeigte, daß die
Der Mordanschlag auf den Landjäger.
Auf der Spur des Täters.
Zu dem Anschlag auf den Landjäger bei Bergen auf Rügen erfahren wir, daß die Kriminalpolizei eine Spur hat, die, wenn nicht alles trügt, richtig ist. Der verbrecherische Schüße
Für die Sonntagsfizung war der Berliner Stadtbaurat Dr. Wagner mit einem Vortrag über die bauliche Gestal=
tung der fünftigen Großstadt angekündigt. Leider war Dr. Wagner durch Krankheit verhindert, so daß eine der wichtigsten Fragen unerörtert bleiben mußte. Ueber die Großz stadt als Kulturpotenz sprach Studienrat Weise. Dresden . Kulturpotenz soll die Großstadt sein nicht nur im Sinne bloßer Anhäufung fultureller Werte, sondern im Sinne einer Energie zur bewußten Lebensgeftaltung. Ein Vortrag Viktor Roads über Großstadtmenfchtum stellte die foli=
darische Einordnung des einzelnen in die Gesamtheit als Ziel der Großstadtentwicklung auf. Dr. v. Grumbftow. Breslau , der über Wirtschaft und Stadtkultur sprach, erwartet von den Großstädten eine allmähliche
Umbildung der Privatwirtschaft in Gemeinwirtschaft, die ein Ziel des Sozialismus ist. Dr. med. Rüntel- Berlin sieht in den Gesundheitsschäden der Großstadt größtenteils Folgen des hier besonders scharfen Kampfes aller gegen alle. Sein Vortrag über Großstadt und Gesundheit gelangte zu dem pädagogischen Problem, wie wir zum Gemeinschaftsgefühl erziehen
fönnen.
Am Montag wurden die Wege zur Erziehung des Stadtmenschen behandelt. Studienrat Dr. Otto Iade= Stettin forderte für Kleinkindalter und Grundschule frühe Ge= wöhnung an solidarisches Handeln und Erfezung des Systems der Vereinzelung durch das System der gemeinsamen Arbeit. Oberstudienrat Dr. Ganzenmüller- Breslau schilderte die elastische Einheitsschule als großstädtische Bildungsa anstalt, die zu bewußter Bejahung der Großstadt erzieht. Es fprachen noch Dr. Tefar, Direttor der Erziehungsanstalt Wiener Neustadt über Produktive Erziehung", Schulrat Bieh. meg über Jugendhilfe, Prof. Liebe Freiberg über Erwachsenenbildung.
Das Schlußwort des Borsigenden, Prof. Paul Deftreich, be tonte, daß wir die Großstädte, diefe Energieballungszentren, auch in 3ufunft brauchen, aber Großstädte von anderer Art als heute. Wie die Großstädte der Zukunft sein werden, das werde von Aenderungen der Produktion abhängen, die auch zu einer ungeahnten Auflockerung der heutigen Großstädte führen könnten.
seit geraumer Zeit ferngehalten hatte. Weil er Berlin gut fennt, so wird er damit rechnen, hier am leichtesten untertauchen zu fönnen. Mitteilungen an die Mordinspettion im 3im mer 104 des Polizeipräsidiums.
ist höchstwahrscheinlich ein 26 Jahre alter Chemiker Alfred Sie lehnen im Ausland die Reichsflagge ab.
Krazer, der in Berlin nicht mehr unbekannt ist. Krazer, der aus guter Familie stammt, studierte in Berlin Chemie und gehört zu den vielen, die in den Zeiten der Unruhen entgleisten. Als Student bewohnte er in der Inflationszeit mit anderen das Heim in der Friedrichstraße. Hier bestahl er eines Tages einen Kommili tonen und entfloh dann. Seitdem betrieb er Bechprellereien und auch Schwindeleien anderer Art. So trat er in Berlin in der Uniform eines Marineoffiziers auf, fnüpfte Bekanntschaften mit Damen an, darunter auch mit einer Filmschauspielerin, und benutte später diese Beziehungen zu Betrüge reien und zu Drohungen und Erpressungen, um fich immer wieder Geld zu verschaffen. Zu dem gleichen Zwecke trat er auch mit der Behauptung auf, daß er ein Patent zur besseren Berwertung von Fellen habe, und fam so namentlich in Berbindung mit Fellhändlern, die er ebenfalls betrog. In Rostoc spielte Krager einmal den großen Mann, der das Geld mit vollen Händen ausgab. In einer Wirtschaft ließ er nicht nur Getränke, fondern auch falte Speisen auffahren, um alle Gäste freizuhalten. Als diese aber ablehnten, warf er die Speisen vor die Hunde. Die Kriminalpolizei von Bergen stellte fest, daß er vorübergehend in Altefähr als Schriftsteller aufgetreten ist und in verschiedenen
Hotels gewohnt hat. Mit einem Transport sächsischer Ferienkinder fuhr er nach Stralsund . Das war die letzte Spur. Man vermutet, daß er sich jeßt wieder nach Berlin gewandt hat, von dem er sich
unkwinkel,
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Würdelosigkeiten bürgerlicher Sportler.
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Am Sonntag fand in Kopenhagen der erste deutsch - dänische ( bürgerliche) Fußball- Länderwetttampf nach dem Kriege statt. Die 25 000 Zuschauer, meist Dänen, famen der Kopenhagener Vertreter des Soz. Pressedienstes" meldet aus dem Staunen nicht heraus über die nationale Taftund Würdelosigkeit, die die deutsche Ländermannschaft zur Schau trug. Die Dänen begrüßten ihre deutschen Gäste beim Be treten des Spielfeldes mit der deutschen Reichsflagge. Die Vertreter des deutschen bürgerlichen Fußballsports verlangten aber ausdrücklich, daß nicht die schwarzrotgoldene Fahne, sondern die grün- weiße Vereinsfahne des Deutschen Fußball- Bundes gehißt werde. So fam es, daß zum erstenmal in Kopen hagen ein Fußball- Länderspiel ausgetragen wurde, bei dem nicht die Farben des Landes der auswärtigen Gäste gezeigt wurden. Nur deutsche bürgerliche Sportler fönnen die nationale Würdelosigkeit im Auslande so weit treiben. Dafür trieft in der Heimat die von ihnen gepachtete Baterlandsliebe in öligen Reden von den Lippen ihrer Führer. Das Spiel selbst brachte der deutschen Mannschaft mit 3: 1 eine schwere Niederlage.
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Einen Fall von gleichfalls unerhörter Taftlosigkeit deutscher bürgerlicher Sportler berichtet die Deutsche Arbeiter Sport Zeitung". Der Bierfener Küppers wurde bei den Europa - Schwimmeisterschaften in Bologna im 100- Meter- Rüdenschwimmen, das er sicher gewann, distanziert, weil er nicht richtig gewendet haben soll. Die Bertreter Deutschlands protestierten gegen diese Entscheidung, aber der Protest wurde zurückgewiesen. Und was geschah nun? Troßdem gerade die Führer des Deutschen Schwimmverbandes immer wieder die bescheidene Zurückhaltung des Sportmannes besonders im Ausland predigen, stimmte die deutsche Mannschaft in Bologna beim Hochgehen der chwedischen Nationalfahne am Siegesmast die deutsche Nationalhymne an. Und diese blödsinnige Proteſtdemonftration einem Lande gegenüber, deffen gesamte Bevölkerung in aufrichtiger Sympathie für das deutsche Volk erfüllt ist. Wenn die deut schen bürgerlichen Sportler so wenig Selbstzucht und nationale Bürde besigen, daß sie das deutsche Ansehen im Ausland schädigen, dann sollen sie gefälligst zu Hause bleiben.
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Hindenburg - Feier der Heilsarmee . Anläßlich des 80. Geburts. tages des Reichspräsidenten gab die Heilsarmee am gestrigen Nach. Als Gäste der Stadt und Bertreter des Staates waren Ober. mittag 500 bedürftigen und über 70 Jahre alten Männern und Frauen im Saalbau Friedrichshain ein Festessen. bürgermeister Böß, Stadtrat Timm und Ministerialrat Dr. Karstedt erschienen. Im festlich geschmückten Saal sah man goldene neben den Flaggen der Länder zwei große schwarzrot. albene ahnen, die sich über einer Hindenburg- Büste, deren Sockel gleichfalls mit schwarzrotgoldenem Tuch umschlungen war, freuzten. Auf der mit zahlreichen Lorbeerbäumen geschmüdten Bühne tonzertierte das Eliteorchester der Heilsarmee . Die Gäste, durch Not und Alter gezeichnet, ließen es sich dann bei den längen der Musit an den weißgedeckten und mit Blumensträußen versehenen tont, daß die Heilsarmee sich bei ihrer Hilfstätigkeit nicht um die Tischen gut schmecken. In einer Ansprache wurde mit Nachdruck be
Der Abend brachte einen historischen Rüdblid auf„ Das alte Schauspielhaus", bas Berliner Schauspielhaus als Hoftheater unter Wilhelm II. Dr. Monly Jacobs zeichnete das Bild dieser Bühne, die allem verschlossen war, was an jungen, wertvollen Bühnenwerfen die Zeit hervorbrachte. Statt ihrer wurden die verstaubten Lustspiele aus dem Kreise Mosers, Micherts, Kadelburgs aufgeführt. Nur das klaffische Drama, von einem Ensemble getragen, dem Mattowski, Rosa Poppe, Arthur Bollmer angehörten, fand seinen Boden. Bruchstücke aus Bühnenwerfen, von einstigen Angehörigen des alten Schauspielhauses mit merklichem Vergnügen vorgetragen, illustrierten andeutungsweise den Borirag. Her Fedor pon 3obeltig, einige wißige, feinpointierte Novellen mann Boettcher las, anläßlich des 70. Geburtstages von Dr. med. E. Mosbacher betätigte und Skizzen des Jubilars. Märchenformulierung warnte er vor leichtfertigem Bilzsammeln. fich erfreulicherweise wieder einmal als Märchenerzähler; in netter Paul Klebs zeigte in feinen Ausfühungen Musikhören und Mufiterziehung, wie fich im Laufe der Jahrhunderte zwischen Musikausübenden und Musikpublikum das Verhältnis verfchoben hat. Die Mufitausbildung war in jenen Zeiten, in denen es noch feine Eisenbahn gab, allgemeiner und gründlicher. Die Möglichkeit, ohne besondere Schwierigkeiten gute Musik hören zu tönnen, ließ die Musikausübung im Publifum quantitativ, vor allem aber qualitativ zurückgehen. Im Zeitalter des Radio scheint der Ausbreitung bester Musit überhaupt teine Grenze mehr gesezt. Es muß aber die Schulung des musikalischen Hörens wieder all- onfeffion oder politische Richtung der in Not geratenen Menschen gemeiner werden, wenn die Musil dem Publikum nicht entwertet werden soll. Ueber ,, Das Streben nach Fortbildung in der deutschen Beamtenschaft" und die Möglichkeiten, die heute dazu gegeben find, sprach Geh. Ober- Reg.- Rat Dr. von Strempel Prof. mar Deffoir begann einen 3nflus„ Erscheinungen und Theorien des Ottultismus" mit eingehenden Darlegungen über Aufgabe und Verfahren der okkultistischen Forschung".- Bom Montag ist eine recht gelungene Nachtveranstaltung, us Italien " nachzutragen. Gern hätte man allerdings von Eugen Transty mehr ausgesprochene italienische Volkslieder gehört. Dr. Becces Kammerorchester brachte ein gut gewähltes Programm, aus dem allerdings Leoncavallos allzu viel gespielte ,, Mattinata " hätte fortbleiben dürfen. Ies.
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tümmere. Und dafür und für die reichliche und gute Speisung waren die also Erfreuten sichtlich dankbar. Auf jeden Fall aber war Charakter. die Hindenburg- Feier eine Veranstaltung von sympathische m
Die Stadtverordnetenverfammlung hat ihre nächste Sigung am Donnerstag um 16% Uhr.
Sprechchor der Voltsbühne. Unser Ausspracheabend findet am Donners tag, dem 6. d. M., abends 8 Uhr, Weinmeisterstraße, statt. Pünktliches Erscheinen aller Mitglieder ist notwendig.
Sprechhor für Proletarische Feierl'unden. Uebungsstunde am Donners tag, dem 6. Oktober, abens 8 Uhr, im Gesangsaal der Sophien- Schule, Beinmeisterfte. 16-17.