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fachen und die Borstände der Strafanstalten die Ihnen geeignet er. fcheinenden Fälle" in Listen zusammenstellen und dem Justizminifterium einreichen sollen die ersten Listen sind am 31. Oftober fällig so ist bei dem allgemeinen und unbestimmten Charakter der obigen Grundsäge dringend zu befürchten, daß in vielen Fällen recht willkürlich damit umgesprungen wird. Es wird daher nicht ausbleiben, daß oft Zufälligkeiten eine große Rolle spielen, ob ein Fall nach Ansicht des Staatsanwalts, des Gnadenwalters oder des Strafanstaltsvorstandes unter den Erlaß vom 2. Oktober fällt, sowie die Art und Weise, nach der die Lifte von den Unterbeamten auf genommen wird. Deshalb wird es Sa che aller unmittelbar Betroffenen sein, daß sie
fich auch selber rühren
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und bei der zuständigen Staatsanwaltschaft oder beim Amtsgericht ihre Aufnahme in die Hindenburg Liste" zur Begna digung beantragen. Ist das erfolglos geblieben, so steht der Weg unmittelbar an das preußische Justizministerium offen, äußerstenfalls auch das Recht zur Eingabe an den Preußischen Landtag .
Da der Erlaß ausdrücklich Einzelbegnadigungen über den ge wöhnlichen Rahmen hinaus" verheißt, fo läßt sich immerhin damit rechnen, daß Geldstrafen ermäßigt oder erlaffen, sowie Fret heitsstrafen bis etwa zu einem Jahr, in besonderen Fällen auch darüber hinaus, zwar nicht erlassen, aber doch mit einer Bewährungsfrist ausgesetzt werden. Dazu gehören auch Strafrefte in gleicher Höhe. Dabei darf es sich freilich nicht um Personen handeln, die dem gewerbs. oder gewohnheitsmäßigen Berbrechertum angehören oder aus Roheit, Gewinnsucht oder einem sonstigen niedrigen Beweggrund die Tat begangen haben.
Bereits im gegenwärtigen Zeitpunkt find etwa 500 na denerweise in Preußen bearbeitet und befürwortet worden. Sie werden in den nächsten Tagen gewährt werden. Die Folge dieses großen preußischen Gnadenerweises wird sein, daß durch diesen Erlaß die Nachwirtungen vieler aus unverschuldeter Not geborener Handlungen oder von Straftaten, die dem Leichtsinn der Jugend oder der Unerfahrenheit der Täter ihre Entstehung verdanken, beseitigt oder gemildert werden.
Giftgas?
Im Zusammenhang mit einem Betriebsunfall bei der 3. G. Farbenindustrie, Abteilung Offenbach , behauptet die Rote Fahne", daß in den Betrieben der 3. G. Farbenindustrie Giftgas für Kriegs. zwecke hergestellt werde. Pathetisch ruft die Berliner ,, Prawda" aus:
Jezt ist kein Ableugnen mehr möglich! Der wahnwißige Gastrieg, ein unbeschreiblich grauenhaftes Morden, wird in der deutschen Rüstungsindustrie vorbereitet. Der republikanische Imperialismus rüftet zum Kriege an der Seite der Imperialisten gegen Sowjetrußland.
Sachte, Sachte! Hat die Rote Fahne" ganz jene Giftgasfabrit in Trozf( Sibirien ) vergessen, die sich die Sowjetregierung vor just zwei Jahren von einer deutschen Firma, von deut schen Ingenieuren und aus finanziellen Mitteln der berühmten Gefu" bzw. besito" errichten ließ?! Hat die„ Rote Fahne" schon wieder vergessen, von welcher Stelle die Gefu- und Wikogelder herstammten?! Falls ja, so wollen wir ihr gerne die entsprechenden Abschnitte aus den Landtagsverhandlungen des vergangenen Jahres einschl. der verlegenen Eingeständnisse des tommunistischen Bartelführers Bied von neuem zitieren. Barum also die Krokodilstränen über das unbeschreiblich grauenhafte Morden", moher die Behauptung, daß die Gasfabrikation gegen Sowjet rußland ginge?!
Die Rote Fahne" hat eben ihre eigene Methode, die Tatsachen zu behandeln. Gegenüber unbequemen stellt sie fich tot, bequeme erfindet sie. So bringt sie einen ganzen Leitartikel über eine angebliche Gigung des sozialdemokratischen Parteivorstandes, die sie sich selber zusammenphantafiert hat. Da steht man immer wieder vor demselben Rätsel: Gibt es wirklich Menschen, die diesen kind is schen Blödsinn ernst nehmen?
Aufwertungsrecht und Geschäftsliteratur.
Man schreibt uns:
Daß mit der Aufwertungsfrage viele gefchäftliche und persönliche Interessen verbunden werden, ist längst bekannt. Der preußische Staatssetretär a. D. Dr. Dstar Mügel, natürlich Birtl. Geh. Rat, fcheint jedoch mit seinem Berlag auf diesem Gebiete jeben Reford zu schlagen. Er gibt unter dem Titel ,, Das gesamte Aufwer. tungsrecht" ein ,, nur" 832 Geiten startes Buch heraus und läßt fich dafür bis 31. Ottober d. 3. 40 M., ab 1. November 45 m. be
zahlen. Als erster Mitarbeiter ist genannt der Landgerichtsdirektor
Dr. H. Wunderlich, volksparteiliches Mitglied des Reichstages, dann folgt eine systematische Darstellung der Aufwertung und schließlich die Durchführungsverordnungen und die Kommentare.
Natürlich müssen sich alle Reichs, Landes. und Gemeinde behörden, ebenso viele Rechtsanwälte usw. das Buch beschaffen, da sie in der einschlägigen Gefeßgebung die Ausführenden und Auslegenden find und es sich um eine verwidelte Rechtsmaterie handelt. Das nennt man Geschäft! Es ist deshalb auch gar nicht verwun derlich, daß der Berliner Verlag Otto Liebmann stolz auf das Titelblatt setzen tann: 21.- 27. Iause nd, 5. Auflage. Nehmen wir den hohen Preis von 40 und 45 m., dann ergibt sich ein enormer Verdienst des Herrn Staatsfefretärs a. D.
Man muß deshalb fragen: Ist die Aufwertung, an welche sich so viele arme und unvermögende Leute heute flammern müssen, auch dazu noch da, daß pensionierte Staatsbeamte fich durch fie gehörig bereichern? Oder follte nicht das Reich und der Reichstag für die zur Anwendung des Gefeßes notwendige Literatur felbft Sorge tragen, zumal schließlich die Steuerzahler und die Aufwertungsgeschädigten die unnötigen Mehrkosten solcher privaten Sonder gewinne zu tragen haben?
Was ist mit Dörr?
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Hans minutilb
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Der Führer des Lenkluftschiffes„ Norge ", Umberto Nobile , mit dem Amundsen die Fahrt von Spißbergen über den Pol nach Alaska vollendete, sprach gestern auf Einladung der Wissen chaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt" in der Technischen Hochschule über das Luftschiff im Dienste einer ständigen geophysikalischen Ueberwachung der Arktis . Er fam am Schlusse seiner Ausführun gen zu der Forderung, daß man zwei Luftschiffballen errichten jolle, die einem Luftschiff von etwa 30 000 Subifmeter in Spiz bergen und an der Nordfüste von Alaska Unterkunft und Schutz bieten sollen. Falls man ein Luftschiff mit 50 000 Stubikmeter Inhalt verwenden sollte, genüge eine Halle, die dann zweckmäßig in Spizbergen zu errichten wäre. Der Vortrag felbft ging aus von dem jahrhundertelangen von dem jahrhundertelangen heuren Opfern an Menschen und Material durchgeführte Oft- bzw. Kampf um die arttischen Gegenden. Er behandelte die mit ungeBestdurchfahrt, die von Nordenskiöld und Amundsen endlich erreicht wurde. Er ging ferner ein auf die Mittel, die die Bolar, forschung bis zu dem Augenblid anwandte, da die Flugtedmit soweit gediehen war, daß man Luftschiff und Flugzeug in den Dienst dieser Arbeiten stellen konnte. Mobile schilderte die Gefahren, die einem Flugzeug drohen, das sich in die arktischen Gegenden wagt. Die größte Gefahr fieht er in der Landung und in der Schwierigkeit des päteren Wiederaufstiegs. Ein Motorbefett, der bei einem Luftschiff ohne weiteres behoben werden tann, fann eine Flugzeugerpedition zu einem unglücklichen Ende führen. Trotzdem schaltet Mobile das Flugzeug bei der arktischen Forschungsarbeit nicht völlig aus; es fönnte zum Beispiel dazu dienen, Forscher zu irgendeinem bestimm fönnte zum Beispiel dazu dienen, Forscher zu irgendeinem bestimm ten Bunft in die arktischen Gegenden zu befördern und sie dauernd mit Nahrungsmitteln usw. zu versehen. Das mit Laboratorien und allen modernen Geräten versehene Luftschiff aber tann zu größeren
D 1230 in Liffabon gelandet.
Nach Mitteilung der Flugleitung Norderney ist das Flugzeug Ciffabon eingegangen: Bei den Junkers- Flugzeugwerken ist folgendes Telegramm aus
Mannschaft wohlauf, hoffe sechsten Morgen Lissabon erreichen." " Loose berichtet: Landung nur wegen Rebel, Maschine,
Eine Erklärung der Junkers- Werke.
Die Telegraphenunion ist von den Junkers- Werfen offiziell zu folgender Erklärung ermächtigt worden:
Die von der Telegraphenunion am 4. Oftober b. 3. verbreitete Meldung, wonach die Junkers- Werte den Zulassungsantrag für das gestartete Junkers- Flugzeug„ D. 1230" gestellt und dieses beim deutschen Luftrat für den Langftredenflug angemeldet haben, ist in schäftlicher Unternehmer des Fluges zu gelten. Die vom WIB. am vollem Umfang richtig. Damit haben die Junkers- Werte als ge5. Oftober verbreitete Nachricht, der zufolge die Junters- Werte in feiner Weise hinter dem Unternehmen stehen und dieses Unternehmen weder technisch, noch organisatorisch, noch finanziell in irgendeiner Beziehung vorbereitet haben, alfo an dem Unternehmen unintereffiert sind, ist falsch und geht auf unrichtige Kombinationen zurüd."
Die Morde des Zigeuners Herzberg.
Eine Reihe von Mordiaten werden dem 38 Jahre alten 3i geuner Hermann Herzberg zur Last gelegt, der jahrelang von vielen Behörden gesucht, endlich nach einem ausgedehnten Fahndungsverfa fahren von den Bandjägern bei Pillfallen ergriffen und jetzt vorläufig nach Berlin gebracht wurde. Herzberg, der Pferdehandel betrieb, erschoß mit 22 Jahren in der Nähe von Stettin einen 3igeuner, der feinen Vater überfallen hatte. Er erhielt acht Jahre Zucht haus, die er in Sonnenburg verbüßte. Nachdem er im August 1918 entlassen worden war, verfolgten ihn, wie er behauptet, die An gehörigen des Stammes des Erschossenen ständig mit Blutrache.
Wiederholt sei er überfallen und angeschossen worden. Ein Jahr nach seiner Entlassung erfchoß er in Gülzom in Bommern seinen Dntel den Zigeuner Heinrich Rosenbach. Auch das soll mit der Blutrache zusammenhängen. Den gewaltsamen Tod seines Schwiegervaters verschuldet zu haben, gibt der Berhaftete ebenfalls zu. Diese Tat liegt ebenfalls schon eine Reihe von Jahren zurüd. Alles andere, dessen er beschuldigt wird, bestreitet Herzberg. Morde an Förstern usw., die im Laufe der Jahre in den verschiedensten Gegenden verübt wurden, sollen von anderen ihm unbekannten Tätern
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Reisen und zur Erzielung wissenschaftlicher Ergebnisse verwendet werden. Er selbst jedoch mußte von seiner Reise zugeben, daß das wissenschaftliche Ergebnis recht mager gewesen fet, da die viel zu fleine" Norge " nur als Pionierballon vorgesehen war und außerdem ständig mit Nebel zu fämpfen hatte. Die Gefahren, bie Nebel für ein Luftschiff durch Eisbildung bedeuten, seien tatsächlich viel geringer, als vor Antritt der Fahrt namhafte Gelehrte angenommen hatten. Die Mehrbelastung, die das Schiff durch Eisbildung auf der Hülle erlitt, tonnte stets ausgeglichen werden, Gefahren, die herabfallende Eisstücke für schnell umlaufende Propeller hervorrufen, tönnen durch geeignete Gegenmaßnahmen herabgemindert oder befeitigt werden. Auch Schnee sei für das Luftschiff teine Gefahr, da er durch den Fahrstrom heruntergeweht werde. So hätten bei der Norge" Störungen, die durch Einfrieren der Benzinzuleitung ent standen waren, beseitigt werden können.
Am Schluß seiner Darlegungen erwähnte Mobile den Plan, das neue Luftschiff 2. 3. 127" mit seinen 105 000 Kubikmetern Inhalt gelegentlich für Polarfahrten zu verwenden. Aus jeinen Ausfüh rungen aber fonnte man entnehmen, daß er dieses Schiff für einen solchen 3wed als viel zu groß ansieht, trozdem wünschte er natürlich dem Plan vollen Erfolg. Endlich hofft Mobile, daß es den weiteren Pionieren der Luftschiffahrt in der Arttis gelingen werbe, in nicht allzu ferner Zukunft den Kontinente verbindenden Luftvertehr vorzubereiten.
Endlich zeigte Nobile Bilder vom Polflug der Norge". Hier fiel vor allem auf, wie oft Mussolini von der Kamera wiedergegeben wurde. Diese Bilder ermeden in der Tat den Anschein, als ob Amundsens Behauptungen gegen Nobile, die in seinem neuen jetzt erschienenen Buch enthalten find, sehr viel Wahrscheinlichkeit haben. Der Borwärts" wird über dieses Buch des großen Polarforschers an anderer Stelle berichten.
Feuerbestattungen zu verzeichnen. Im Bormonat waren die betreffenden Zahlen 958 zu 1032, und im Juni 1926 wurden 940 der Gestorbenen der Erde und 1033 dem Feuer übergeben. Der Konfeffion nach gehörten von den 1046 im Juni 1927 durch Feuer Bestatteten Religion 632 der evangelischen, 35 der katholischen, 21 der jüdischen an; 249 waren Dissidenten und 49 Sonstige".- Die Herren Geistlichen aller Konfeffionen, die ehemals fanatisch gegen die Feuerbestattung eiferten, haben sich längst damit abgefunden; fie lehnen es nicht mehr ab, bei den Trauerfeierlichkeiten mitzuwirken, wenn der Wunsch an fie ergeht.
Wo ist die Falsch geldzentrale?
Internationale Verbrecher.
Bei verschiedenen Banten in Kopenhagen , Dslo, Stod. holm und Amsterdam wurden vor furzem englische Pfundnoten eingewechfelt. Sie wurden zur Abrechnung an die Bant von England gefandt und hier als Fälschungen erfannt. Im Amsterdam wurde nun vor einigen Wochen ein Mann festgenommen, als er auf einer Bant eine falsche 50- PfundNote umwechseln wollte. Er nannte fich Mathäus Vermeer und wies fich mit einem Baß aus, der in Berlin ausgestellt, wahrscheinlich gefälscht ist. Die Berliner Zentrale ftellte feft, daß Vermeer ein russischer Kunstmaler Salomon Smolanoff ist. Dieser wurde bereits 1923 in Berlin festgenommen, zugleich mit einem Joann Miafojedoff, der in jenem Jahre englische Pfundnoten gefälscht hatte. Mialojedoff entlastete aber feinen Freund vollständig. So mußte der Kunstmaler auf freien Fuß gesetzt werden. Er murde aber aus gewiefen. Seitdem reifte Smolanoff umher und berührte Kopen hagen , Oslo und Stockholm , bis er jegt in Amsterdam festgenommen wurde. Er leugnete, irgend etwas gefälscht zu haben und behauptete, daß er die falsche 50- Pfund- Note felbft gut= gläubig in 3ahlung genommen habe. Nach seiner Entlarvung durch die hiesige Falschgeldzentrale wird man wohl nicht mehr daran zweifeln, daß er felbft auch der Fälscher ist. Man sucht jetzt die Falsch geldzentrale festzustellen.
Naturkatastrophe in Rumänien .
Nach Meldungen aus Butareft haben die heftigen Regens güsse in den letzten Tagen in vielen Teilen des Landes große Heberschwemmungen verursacht. Bei Jassy ist der Bruth über die Ilfer getreten und hat alle firfer gelegenen Stadtteile unter Baffer gefegt. Besonders schwer verwüstet murde die Dobrubicha. Zahlreiche Städte und Dörfer wurden überflutet. Aus den Trümmern der zusammengestürzten Häuser wurden insgesamt 15 Leichen geborgen. Der Schaden übersteigt
100 millionen Lei.
Opfer des Londoner Nebels.
Kaen begangen worden sein. Andere Bigeuner hätten lediglich aus Rache auch diese ihm zur Last gelegt ihn deshalb angezeigt. Nach seinem Berhör durch die Kriminalinipettion A wird Herzberg Nach seinem Verhör durch die Kriminalinspektion A wird Herzberg In London herrscht zurzeit außerordentlich dichier heute nach Hanau übergeführt werden, in deffen Umgebung er seinen Nebel, was zu einem schweren Unfall führte. 3wei InSchwiegervater erschossen hat. ipettionsbeamte der Londoner Untergrundbahn wurden bei einer Besichtigung der Strecke von einem Zug erfaßt und beide getötet. Der Nebeldunst war so dicht, daß der Führer nur wenige Meter meit sehen konnte. Poetische Diebe.
Feuer in der Weberstraße. lati
Die Feuerwehr war gestern nacht um 3 Uhr mehrere Stunden lang in der Weberstraße 3 mit der Befämpfung eines gefähr lichen Fabritbrandes beschäftigt. In den Barterreräumen des Quergebäudes, in dem eine Tischlerei ihre Werkstätten hat, war Feuer ausgebrochen, das erst bemerkt wurde, als aus den Fenstern meter hohe Flammen herausschlugen Als die Feuerwehr an der Brandstätte eintraf, hatte der Brand bereits auf das erste Stod mert übergegriffen. Holzerschwerte die Löscharbeiten, fo baß die Feuerwehrbeamten nur mit vorräte gaben dem Feuer reiche Nahrung. Starte Qualmentwidlung Schuhmasten vorbringen konnten. Nach einstündigem Wassergeben aus mehreren Schlauchleitungen war ble Hauptgefahr beseitigt. Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis gegen 7 Uhr morgens. Durch untenflug aus einem fchabhaften Ofen entstand gestern nacht in einer Fahrradwerfftatt in der Neuendorfer Straße 78 31 Spandau Feuer. Der Raum brannte völlig aus. Die Spandauer Feuerwehr war über eine Stunde an der Brandstätte tätig. Im Dachstuhl des Hauses Kraufenstraße 69 bradh heute früh Feuer aus, das von Hausbewohnern bemerkt wurde, als es noch im Entstehen begriffen war. Die alarmierte Feuerwehr beseitigte die Gefahr. Totgefahren
Eine rätſelhafte Angelegenheit. Mofne rabren und liegen gelaffen.
Bei der Berufungsverhandlung, die heute vor der Straftammer Charlottenburg in der Angelegenheit des tommu nistischen Landtagsabgeordneten und ehemaligen Stadtverordneten Dörr stattfand, gab es eine, lleberraschung: Dörr war nicht erschienen! Als der Staatsanwalt daraufhin die Verwerfung der Berufung des Angeflagten und Eintritt in die Verhandlung, soweit die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hatte, verlangte, tam eine neue Sensation: Die Frau des Angeklagten fagte nämlich aus, daß Dörr ſeit Juli dieses Jahres sich zu House überhaupt nicht habe bliden lassen. Er könne jomit von dem Termin feine Renntnis haben. Sie wisse nicht, wo er fei, er müsse fich in einem Zustand geistiger Berwirrung befinden, auf berlinisch: meschugge fein! Das Gericht vertagte barauf die Berhandlung.
Es handelt sich, wie man sich erinnert, darum, daß Dörr 1000 M. Der Roten Hilfe" für sich behalten haben soll. Die Angelegenheit ist ziemlich rätselhaft, und verwundert fragt
man: Was ist mit Dörr?
3wei patrouillierende Polizeibeamten machten gestern nacht gegen 1.30 Uhr vor dem Hause Pfarrstraße 43 einen schredlichen und. Mitten auf dem Fahrdamm lag in einer Blutlache die Leiche eines Mannes, die schwere Kopfberlegungen aufwies. Der Arzt der nächsten Rettungsstelle stellte den Tod durch Ueberfahren feft. Die Beiche wurde polizeilich beschlagnahmi und nach der Halle in der Bornißstraße übergeführt. Wie aus den Papieren hervorging, die bei dem Toten gefunden wurden, handelt es sich um den 50jährigen Buchhalter Ludwig Würz aus der Santstraße 4 zu Lichtenberg . Ohne Zweifel handelt es sich wieder einmal um das Opfer eines rüdsichtslosen Kraftwagen führers, ber, nachdem das Unglück geschehen war, die Flucht er griff und den Schwerverlegten hilflos liegen ließ.
Erd- und Feuerbestattungen. Die Berliner Bevölkerung neigt immer mehr dazu, ihre Toten den Flammen zu übergeben. Im Juni dieses Jahres waren 975 Erdbestattungen und 1046
In einem kleinen Dorfe bei Sablat in Norb böhmen bewirts fchaften zwei Schwestern einen Bauernhof. Das Paar ist weit und breit als außerordentlich geizig bekannt. Dieses Jahr haben die Schwestern eine glänzende Krauternte. Da ist nun diese Woche einzigen Strautkopf ließen die Diebe ſtehen, darauf prangte ein genau der vierte Teil des großen Feldes gestohlen worden. Einen Bettel mit den Worten: Wer so wie 3hr auf Gott vertraut, der gönnt auch armen Leuten Straut!"
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10 Jahre Zuchthaus für einen Menschenquäler. Das Schwurs gericht in Trier verurteilte einen Arbeiter namens Philippi, der seine Frau in bestialischer Weise mißhandelt und dadurch ihren Tod herbeigeführt hatte, zu 10 Jahren Zuchthaus.
Erster Schnee! Aus dem Eragebirge und Riesenges birge werden seit Mittwoch Schneefälle gemeldet.
Die Jntereffenvertretung Selbsthilfe e. B. der geschädigten Auslands, Rolonial und Grenzlandsdeutichen hält am Freitag, bem 7. Dttober, abends 8 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses, Königstraße, ihre Mitglieder verfammlung ab, in der über die Kriegsentschädigungsfrage beraten wird uno einige Reichstagsabgeordnete über diese Frage sprechen werden. Interessenten sowie Gäste werden eingeladen.
Der Deutsche Arbeiter- Sängerbund, Gau Berlin, X. Bezgirt, veranstaltet am Sonnabend, dem 8. Oftober, einen großen Kunst- und Werbe- Abend im Gacilien- ngeum, Berlin- Lichtenberg , Rathausstraße. Ginlag um 7 llar. Beginn 7,30 hr. Eintritt völlig tostenlos. Es wirken mit: Walter Banel vom Bundesvorstand und Paul Sneider, Gauvoifigender, als Referenten. Ferner Lichtenberger Männerchor ofinung 89", Gemischter Chor Dsten", Opernfänger Sad Fafner und Drganifi schwarz. Es soll ein Gemischter Chor für Lichtenberg und Umgebung gegründet werden.
( Schluß des redaktionellen Teils.)
Das bekannte Monatsgarderoben Haus, Lothringer Ste. 56 1, om Rofenthaler Blas, bringt in der heutigen Nummer ein Inserat, auf das wir ganz besonders hinweisen, da die wirklich billigen Preise für die anerkannt guten Qualitäten einem jeben Gelegenheit bieten, schon jest seinen Bedarf einzudeden