Elmgungsöebatte der Labour Party . Lansbury Parteivorsitzender. London . 7. Oktober. (Eigenbericht.) Am letzten Sitzungstag des Arbeiterparteitages in Blackpool brachte A. Fenner Brockway im Namen der Unabhängigen Arbeiterpartei eine Resolution ein. Sie fordert die Exekutive der Ar- beiterpartei auf. alle nur möglichen Schritt« zu unternehmen, um die internationale W i ed e r o e r e i n i g u n g aller sozio- listischen Arbeiterorganisationen durch eine Konferenz der sozialistischen Internationale, der kommunistischen Internationale und der keiner der beiden Internationalen angeschlossenen sozialisti- schen Parteien herbeizuführen. In seiner Begründungsrede gab Brockway zu, daß eine Einigkeit unmöglich sei, solange die Moskauer Internationale ihre Taktik nicht ändere; er glaube jedoch, Zeichen einer Sinnesänderung der Dritten Internatio- n a l e beobachten zu können. Brockway unterstrich die Notwendig- keit der Einbeziehung der Arbeiterorganisationen anderer Kontinente in die internationale Arbeiterbewegung. Die Resolution wurde von einem Delegierten der Bergarbeiter unterstützt. Im Namen der Exekutive wandte sich Cramp gegen die Ent- schließung. Er wies zunächst aus die verhältnismäßig geringe Be- deutung der keiner der beiden Internationalen angeschlossenen sozio- listischen Parteien innerhalb und außerhalb Europas hin. Was die Dritte Internationale anbelange, so könne er Zeichen eines Um- schwunge» nicht beobachten. Zusammenarbeit könne lediglich auf der Basis des gegenseitigen Respektes voreinander mög- lich sein.„Unsere Gegnerschaft/ fuhr Cramp wörtlich fort,„richtet sich nicht gegen das russische Volk, aber gegen einen Vorschlag, der Unvereinbares vereinigen will. Bringen Sie sich nicht In eine ungünstige Lage und zwingen Sie uns nicht, auf den Knien zu Leuten hinzukriechen, die uns lediglich einen neuen Stoß versetzen wollen/ In der Abstimmung stellte sich die Mehrheit auf den Stand- punkt der Exekutive und verwarf die Entschließung mit 1 ZS1 000 gegen die bemerkenswert große Minderheit von l 071 000 Stimmen. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam es bei der Besprechung einer Resolution, die das Ausgehen der Unabhängigen Ar- beiterpartei in der Arbeiterpartei fordert, zu einem Zwischenfall, in dessen Mittelpunkt der Bergarbeitersekretär Cook stand. Als sich Cook anschickte, die Tribüne zu besteigen, um, wie er vorher erklärt hatte, im Namen der Bergarbeiter gegen diese Resolution zu sprechen, beantragte Herbert Smith, der Vorsitzende des Bergarbeiterverbandes, zur Geschäftsordnung Absetzung dieser Resolution von der Tagesordnung. Die Konferenz gab dem gegen den eigenen Generalsekretär gerichteten Antrag des Vorsitzenden der Bergarbeiter mit großer Mehrheit Folge. Man erledigte noch eine große Anzahl Anträge; so wurde eine Resolution angenommen gegen die„eingerissene Praxis, daß Ar- beiterabgeordnete und Führer der Arbeiterbewegung sich gegenseitig in kapitalistischen Blättern angreifen". Am Schluß wurde dem bisherigen Parteioorsitzendcn Roberts, der ein hervorragender Geiger ist, im Namen der Partei«ine wert- volle Violine als Geschenk überreicht.— Den Vorsitz der Partei im kommenden Jahre wird Abg. Lansbury übernehmen. Zlugunfälle und Geffentlichteit. Falsche Nachrichtenpolitik der Deutschen Lufthansa. Der deutsche Luftverkehr hat in diesem Jahre«ine Reih« von beklagenswerten Unfällen zu verzeichnen. Es liegt durchaus kein Grund vor, deshalb eine zunehmenlde Unsicherheit dieses jüngsten Verkehrszweiges zu argwöhnen. Wenn man die— fast etwas zu rasche— Steigerung des Streckendienstes und der Kilometerleistung im planmäßigen Luftverkehr bedenkt— bereits im Jahre 1326 wurden mehr als 6H Millionen Kilometer planmäßig geflogen und fast 8S0CV Fluggäste befördert!—, wenn man ferner berücksichtigt, daß täglich etwa 80 deutsche Flughäfen angeflogen werden, so ist demgegenüber die Zahl der Flugunfälle durchaus niedrig. Ebenso- wenig wie die tägliche Automob ilunfall-Chronik einen modernen Menschen davon abhalten wird, eine Kraftdroschke oder einen Auto- bus zu besteigen, ebensowenig liegt ein Anlaß vor, die Benutzung des Flugzeugs aus Gründen der Sicherheit abzulehnen. Darum aber ist es außerordentlich töricht und kurzsichtig, wenn man an den maßgebenden Stellen in allen Unfallfragen eine V e r- iuschungs- und Deschönigungspolitik treibt, die aus die Dauer genau dos Gegenteil des gewünschten Zweckes erreichen muß. Wenn das Publikum gerüchtweise oder auf Grund unklarer und sich widersprechender Nachrichten von einem Flugunfall erfährt, so wird es stets geneigt sein, das Schlimmst« für wahr zu halten. Dies um so mehr, weil sich schon wiederholt herausgestellt hat, daß oewisie Nachrichten und Angaben der Lufthansa sich als unrichtig erwiesen haben. Wenn dann noch hinzukommt— wie das beim Rudolstädter und Schleizer Unglück der Fall gewesen ist— daß die beteiligten Gesellschaften sich von Verantwortung reinzuwaschen suchen, indem sie sofort sehr eifrig den etwaigen Schuldoerdacht auf andere abzuwälzen suchen oder gar gleich ihre eigene Belegschaft durch Sabotageverdächtigungen diffamieren, so kann man sich nicht wundern, wenn dadurch das Ansehen der deutschen Luftfahrt nicht gerade gehoben wird. Niemand kann erwarten und verlangen, daß nicht auch das Flugzeug ebenso wie jedes andere Verkehrsmittel unter Unfällen zu leiden hat. Die— oft gewiß bedauerlich unsachliche und sen- sationell«— Berichterstattung über Flugunfälle, die«ine un- begründete Beunruhigung in das Pubulikum trägt, kann nicht da- durch bekämpft werden, daß man tatsächliche Unfälle totschweigt oder einen restlosen Bruch in eine leichte Beschädigung umsälscht, sondern indem man durch unbedingte Wahrhaftigkeit die eigene Verkehrsunfallberichterstatwng in so hohen Kredit bringt, daß man auf andere Quellen nicht angewiesen ist. Davon ist man bei der Lufthansa noch weit entfernt. Man hat -war eine Pressestelle, die über den Flug einer Angorakatze, eines Kanarienvogels oder des Prinzgemahls von Holland sehr prompt und ausführlich beruhtet, ebenso wie alle Lustsahrtfirmen gern jede mehr oder weniger passend« Gelegenheit benutzen, die Presse für ihre Reklamezwecke zu benutzen, aber wenn es nötig wäre, zu reden, verstummt man oder... man frisiert die Wahrheit. Diese Me- thoden«rinnern stark an die Berichterstattung aus dem Kriegs- prcssequortier seligen Angedenken». CS wäre im wohlverstandenen eigenen Interesse der Lufthansa gelegen, wenn sie— anstatt heimliche Abreden mit Journalisten und Telegraphenagenturen über Derschweigung bzw. Beschönigung von Flugunfallnachrichten zu treffen— selbst jeden Unfall sofort in authentischer und völlig ungeschminkter Form der Presse zur Kennt- nis brächte. Man sollte in den lastenden Kreisen des Luftverkehrs lehr darauf bedacht fein, das Vertrauen der öffentlichen Meinung keiften weiteren allzu großen Belastungsproben auszusetzen. �uslanüsanleihen find notwendig. Aber Schacht darf weiter«mertreibe«. Amtlich wird gemeldet: Unter dem Vorsitz des Reichskanzlers fand am Freitag nach- mittag in der Reichskanzlei eine eingehende Aussprache des Reichs- kobinett» unter Beteiligung des Reichsbankpräsidenten und des Generaldirektor» der Deutschen Reichsbahngesellschaft über die Frag« der Ausländsanleihen statt. Bei dieser Aussprach« wurde eine völlig« Einmütigkeit darüber erzielt, daß für Deutschland auch in der nächsten Zukunft die Aufnahme langfristiger Auslandsanleihen nicht entbehrt werden könne und wirtschaftlich und sinanz- politisch durchaus berechtigt fei. Ferner herrschte darüber Ucber- cinstimmung, daß jede unter Berücksichtigung der heutigen Gesamt- lag« nicht dringlich« oder unwirtschaftliche Ausgabe in Demschland, sei«s aus Auslandsanleihen oder aus anderen Quellen, unbedingt zu vermeiden sei. Um diese Gestchtspunkte in die Wirklichkeit zu übertragen, wurde eine Ausgestaltung der Beratung-- st e l l« für Auslandsanleihen in» Auge gefaßt. Es soll insbesondere lie Möglichkest geschaffen werden, Bedenken, die bei der Antrag- beratung auftauchen, durch erneut«, mit besonderen Sicherheiten ver- sehene Prüfung Rechnung zu tragen. Hierüber wird unter Mit- Wirkung der Reichsbank mst den Ländern, die auch seiner- zeit mst der Reichsrsgierung die Richtlinien der Beratungsstelle ver- einbart haben, alsbald Fühlung genommen werden. Wie der„S o z. Pressedienst" ergänzend meldet, steht das während der Verhandlungen zustande getomn.ene Kompromiß folgendes vor: Eh« sich die beim Reichsfinanzministerium einge- richtete Beratungsstelle sür Ausländsanleihen mit einem Gesuch um Genehmigung einer Ausländsanleihe beschäftigt, werden sich Reichsfinonzministerium und Reichsbank damst beschästigen und sich über die Genehmigung oder Ablehnung des Gesuches verständigen. Praktisch bedeutet diese Regelung die Aus- schaltung der Beratungsstelle und einen Sieg der Schachtschen Pläne, die auf«in« Einschränkung der Aus- landsanleihen hinzielen. In der Beratungsstelle sitzen nämlich neben den Vertretern des Reichsfinanzministeriums und der Reichsbank die Länderverlreter sowie Vertreter des Reichsarbeits- und Wirtschafts- Ministeriums. Sie werden durch da» Kompromiß ausgeschaltet, ob- wohl sie gerade das größte Interesse an einer sachlichen Ver- sorgung der deutschen Wirtschaft mit Auslands- kapital haben. Diese ist also demnach nicht gewährleistet. „Hentletnon� Voldemaras. Wortbruch schon nach drei Tage«! Segen Ende der vergangenen Woche war bekanntlich der litauische Ministerpräsident Woldemaros in Verlin und hatte hier Besprechungen über die deutsch -litauischen Beziehungen, ein- schließlich natürlich des M e m« l l a n d e». Als nun offiziös gemeldet wurde, daß zwischen Stresemann und Woldemara, ein„Gentleman- Agrement"(Vereinbarung zwischen Ehrenmännern) zustande» gekommen sei, da schrieb der„Vorwärts", er beneide Herrn Strefe» mann um seinen Optimismus, denn ein Gentleman-Abkommen mit den faschistischen Gewalthabern Litauens müsse als ein Versuch am untauglichen Objekt erscheinen. Es ist nur eine halbe Woche seitdem verstrichen, und schon hat sich unsere Warnung bewahrheitet: Kaum wieder in Kowno einge- troffen, hat Woldemara« bei einem Presseempsang entschieden de« stritten, daß sich das Berliner „Gentleman-Agrement" auf das Memelland beziehe! Voller Entrüstung stellt die Möglich« Rundschau" fest, die wohl in diesem Falle als Sprachrohr des Außenministers gellen darf, daß die Berliner Besprechungen„keinen anderen Zweck hatten als den, die Memeler Quelle der Mißhelligkeiten zu verstopfen". Das Vlatt fährt dann fort: „Und nun soll sich das Genlleman-Agrement plötzlich nicht auf Memel beziehen? Sind Herrn Woldemara» die Zusagen, die er hier in Berlin gemacht hat, etwa wieder leid geworden? Herr Woldemara, hat sicherlich nicht vergessen, daß e« sich hier um ein Gentleman. Agrement handelt." Wir sind gewiß die letzten, die der Regelung außenpolitischer Konflikt« möglichst durch direkte Verständigung widersprechen. Aber Voraussetzung dafür ist, daß der Verhandlungspartner«in Minimum von politischem Anstand aufweisen kann. Das ist jedoch bei den gegenwärtigen blutbefleckten litauischen Machthabern nicht der Fall. Deshalb wundern wir uns, im Gegensatz zu den offiziösen Stellen, nicht darüber, daß Woldemaras schon nach drei Tagen von seinen eigenen Besprechungen abrückt. Gegenüber dieser litauischen Regierung hilft nach unserer Ueberzeugung nur schärfstes Vorgehen im Völkerbundsrat. Entbrennt der Kampf aufs neue! Di« Telegraphen-Union meldet aus M e m e l: Im letzten„Amts- dlatt des Memelgebietes" ist das Rücktrittsgesuch des Direk- toriums für da» Memelgebiet und die vom Gouverneur erteilt« Ant- wort veröffentlicht. In der Antwort beauftragt der Gouverneur das alle Direktorium mit der Weiterführung der Geschäfte. Ueber die Neubildung der Regierung ist bisher noch nichts o e k a n n t» obwohl der Landtag schon gestern seine erste Sitzung abhielt. Die Haltung des Gouverneurs in der Frage der Regierungs- bildung hat lebhafte Beunruhigung bei der Bevölkerung ausgelöst. Man bezweifelt bereits, ob das vor dem Völker- bundsrat von Woldemaras abgegebene Versprechen, eine Re- gierung auf parlamentarischer Grundlage zu bilden, durchgeführt werden wird. Auch die gestern bei der Eröffnung des Landtages vom Gouverneur abgegebenen Erklärungen werden als Kampf- ansage gegen das den Memelländern von den alliierten Haupt- mächten und dem Völkerbund verliehene Statut betrachtet. So erklärt« zum Beispiel der Gouverneur, daß die erste offizielle Sprache des Gebietes das Litauische sein soll. Do» Statut hätte den memel - ländischen Beamten nichtlitauischer Rationalität die Pflicht auf» erlegt, die litauische Sprache zu erlernen. Davon steht aber tm Statut kein Wort. Ferner verlangt der Gouverneur, daß die Richter des Gebietes sowohl das im Memelgebiet gellende (deutsche) Recht als auch das litauische beherrschen müßten. Roch dem Memelstatut ist die Rechtspflege aber ausschließlich An- gelegenheit der deutschen Verwallung. Der Gouverneur Hot demnach kein Recht, irgendwelche Eingriffe in die Rechtspflege des Gebietes vorzunehmen. Die Red« des Gouverneurs bildet in gewissem Sinne ein Programm, das er im Memelgebiet durchzuführen gedenke, obgleich die Durchführung einer Verletzung der Autonomie des Memelgebietes gleichkommen würde. Es steht also so aus, als ob der Kampf um die deni Memelgebiet im Statut verliehenen Rechte aufs neu« entbrennen soll. der Marsch nach Peking . Rückzug der Nordtruppe». Schanghai . 7. Oktober. Die 40 000 Mann starke Schansiarmee fetzt ihren Angriff gegen die Eisenbahnlinie Peking — hankau fort, die von 6000 Manu Zkord- lruppen verteidigt wird. Li» jetzt ist der Kampf nicht entschieden. es verlautet ober gerüchtweise, daß da» Hauptquartier der Nord- trappen von Paotingsu nach kaopelhsien. de» 4s Kilometer nördlicher lieg«, verlegt worden sei. Tschiangkaifchek in Japan ! Tschiangkaischek ist in K o b« eingetroffen. Cr erklärt«, daß er sich nicht au» dem polllischen Leben zurückgezogen habe und daß die gegenwärtige Reise da» Vorspiel für die Wiederauf- nähme seiner Tätigkeit sei. Einsturzunglück in Amerika . 25 Tote, zahlreiche Verwundete. New York . 7. Oktober. 3a Kimberly bei Appleton(wi»consiu) stürzte in einer Papierfabrik da» zweite Stockwerk ein. Dlshcr sind 2 S Tote und zahlreiche verwundete aus den Trümmern geborgen worden. 3n dem zusammengebrochenen Stockwerk waren IZS Arbeiter beschäftigt. Man befürchtet, daß sich die Zahl der Toten noch erhöhen wird., Um einen Handelskrieg reicher. Amerika ergreift Repressalien gegen Frankreich . Seit Donnerstag ist die Völkerwirffchaft um einen Handelskrieg reicher, trotz aller schönen Beschlüsse der Weltwirtschaftskonferenz. Die Vereinigten Staaten von Amerika fühlten sich durch die starke Erhöhung der französischen Zolltarife in ihren Handelsinteressen mit Frankreich oerletzt. Sj« nennen das unfreundliche Diskriminierung. Wochenlang wurden diplomatische Roten zwischen den beiden Staaten gewechselt. Frankreichs Zugeständnis, seine Zölle für die ameri- kanische Einfuhr zu halbieren, wenn die Vereinigten Staaten zu Kompensationen bereit sind, haben den Amerikanern nicht genügt. Verhandlungen, die von den diplomatischen Stellen beider Länder angeboten und geplant sind, werden jetzt durch einen Schachzug des amerikanischen Schatzamtes durchkreuzt. Das Schatzamt hat die Zollbeamten angewiesen, die Zölle für französische Einsuhrwaren in demselben Maße zu erhöhen, in welchem für die entsprechenden amerikanischen Produkte von Frankreich die Zölle seit dem 6. September erhöht worden sind. Natürlich sind das Repressalien, um eventuelle Zugeständnisse Amerikas teurer an Frankreich verkaufen zu können. Und wenn die amerikanische Regierung betont, daß der Schritt keine Vergeltungsmaßnahme, sondern nur eine dem oll- gemeinen Brauch entsprechende Ausgleichung sei, so ist das nur eine Ausflucht, um die Tür zu Verhandlungen nicht völlig zuzuperfen. Daß man Verhandlungen will, geht auch aus einer anderen Met-'* dung hervor. Danach werden die Vereinigten Staaten noch in dieser Woche Frankreich eine Note senden. Darin wird jede weitere Verhandlung aber davon abhängig gemacht, daß Frankreich während der Uebergangsperiode Zollerniäßi- gungen für amerikanische Waren bewilligt. Der Charakter der Repressalien ist also unoerkennbar. Der Zollkrieg ist effektiv; nur ist er bedingt und noch nicht ganz offiziell. Die weitere Entwicklung der Dinge wird von Frank- reich abhängen. Grenzgefecht in Mazedonien . Neue bulgarische Attentate in Südslawien. Belgrad , 7. Oktober. (Eigenbericht.) 3n klissura, nahe Monoslir. an der südslawisch-griechischen Grenze griffen mazedonisch -bulgarische Somilatschi da» süd- slawische Finanzamt, die Gendarmerlekaserne und das Postamt an. Sie warfen ZS Bomben und beschädigten die Gebäude schwer. Gendarmerle nahm die Verfolgung auf. wobei sich ein Gefecht entwickelte. Südslawien Hot die mazedonisch« Grenze gegen Bulgarleu ge- sperrt, sie bleibt nur sür den Durchgongsverkehr geöffnet. Zwei der Mörder des General» kowatschewitsch sind festge- nommen. Auf die Festnahme de» dritten Altentäter» ist eine Le- lohnung von 100 000 Dinar(7500 Itt.) ausgesetzt. Die Verfolgung der komitaffchibanden wird mit größter Energie sorlgesehl. 3n Stip wurden im Interesse der Untersuchung sämtliche G e- schäfte, Ease» und Gasthäuser geschlossen. Nur die Post arbeilet, sie steht unter strenger Kontrolle. 3n der Nähe deralbanlschen Grenze bei Stolschiwir stießen Streifabteilungen auf eine starke Bande Somilatschi». E» entspann' sich ein Kamp f. in dessen Verlauf e» den Gendarmen gelang, die; Bande zu zerstreuen und in die Flucht zu jagen. Von ZNonastlr aus wurden Verstärkungen entsandt. SüSslawien forüert öle Verhaftung protogeroffs. Belgrad , 7. Oktober. Der jugoslawische Gesandte in Sofia hat heute dem bulgarischen Ministerpräsidenten bei Ucberreichung der Forderungen Südslawien » erklärt, daß Jugoslawien mit aller Energie die Verhaftung de» General» protogerofs verlange, der für die Ereignisse der letzten Tage die Verantwortung lraae. fidel. Statt all« Erörterungen üb« den Adel und seine gesellschast- lich-kulturell« Bedeutung, folgend« Anzeige aus dem„Pommer- schen Landbund': Freiherr . letzter feines Stammes, sucht zur Erhaltung selnes Adelsgeschlechte vermögenden Adoptivsohn. Angebot« unt« L. S. 6850 befördert Rudolf Masse, Leipzig . Warum muß der Adoptivsohn vermögend sein, wenn er nur der Erhaliung eines ideellen Wertes gelten würde? Ein Wert, den man nach Mark und Pjennigen berechnet, hört auf, ideeller Wert zu sein. Adel gleich Gelegenheit zum Geschäsl— das ist die Hoff» mmg, die sich in diesem Inserat offenbart,
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