Sonntag
9. Oktober 1927
Aus der Film- Welt
Seltsame Filmberufe.
Im Film gibt es eine Anzahl von Berufen, von denen die Deffentlichkeit nichts ahnt, die aber nichtsdestoweniger sehr hoch be= zahlt werden. Einer der bestbezahlten Filmberufe von Hollywood ist der sogenannte" Cutter", der Film- ,, Schneider". Damit ist nicht ein Mann gemeint, der für die Mitwirkenden des Films Anzüge und Kleider schneidert, sondern die wichtige Persönlichkeit, die aus den vielen tausend Metern fertiggestellten Films diejenigen Bilder herausschneidet, die das größte Interesse des Publikums auf den Film konzentrieren. Vom Filmschneider hängt es ab, ob der Film zu lang wird oder nicht, ob die Logik der Handlung gewahrt bleibt, ob die Handlung, die oft genug durch viel zu viele Ereignisse belastet ist, schnell genug vorwärts stürmt und Spannung erzeugt, und endlich, ob die Auswahl der Szenen so ist, wie sie das Publifum liebt. Der„ Cutter" muß wie ein guter Redakteur einer Zeitung den Sinn für das Aktuelle und Interessante haben. Der Regisseur, der einen Film herstellt, ist meist in seine Arbeit sehr verliebt und hält jedes Bild für völlig unentbehrlich. Es gehört also ein objet tiver Betrachter dazu, mit dem Sinn für eine erfolgreiche Handlung, um die wirklich notwendigen Bilder von den überflüssigen zu sondern. Oft genug wird von dem„ Cutter" ein Film, der eine Länge Don 3000 métern hat, auf die Hälfte zusammengeschnitten. Aber dann ist er erst ein guter und erfolgreicher Film. Der Mann, der den Blick für den Erfolg und die notwendigen geistigen und fünft lerischen Eigenschaften befizt, um einen Film gut zurechtzuschneiden, ist sehr selten und darum sehr teuer bezahlt.
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Eine andere sehr hoch bezahlte Stellung hat ein namenloser Mitarbeiter von Harald Lloyd inne, der nur dazu da ist, originelle Methoden zu ersinnen, in komischer Weise auf den Rücken zu fallen. Jeder fennt Harald Lloyd, und weiß, daß er in seinen Filmen vollkommen unbefümmert um seine Mitmenschen und sogar um den Riesenverkehr der Straße dahingeht, nicht auf die Gefahren achtet und nicht auf das Treiben der Menschen um ihn, sondern in höchst fomischer Weise durch den Film schreitet. Dabei gerät er oft in Gruben, auf glatte Flächen und muß hinfallen. Dieses Hin fallen ist meist der Augenblick, wo das Gelächter des Publikums einsett. Es ist der wichtigste Moment im ganzen Film von Harald Lloyd, denn man achte darauf Harald Lloyd fällt so hin, daß es stets fomisch wirft, und immer auf eine neue Art. Das sieht alles leicht und unvorbereitet aus, ebenso wie die selbstverständliche Rücksichtslosigkeit Harald Lloyds. In Wirklichkeit ist es aber sehr schwer und hundertmal einstudiert, bevor der Film endgültig gedreht roird. Besonders schwer ist die Erfindung stets neuer Methoden des Hinfallens. Es gehört dazu, da es sich um einen sehr engen Bezirk der Schauspielerei handelt, eine außergewöhnliche Fruchtbar feit der Phantasie, und es dauerte viele Jahre, bevor Harald Llond den Mann fand, der wirklich stets auf neue Gedanken fommt. Wie selten ein derartiges Talent ist, geht daraus hervor, daß der hinfaller" ein Jahresgehalt von 250 000 Dollar bezieht. Wer tennt nicht Douglas Fairbanks und feine halsbrecherischen Kunststücke? Erstaunlich an ihm ist die Tatsache, daß er in jedem Film neue Kunststücke ausführt. Im Publikum fällt das nicht auf. Es würde ihm nur auffallen, wenn ein und dasselbe Kunst. stück sich mehrere Male wiederholen würde. Das muß natürlich verhindert werden. und zu diesem 3wed gibt es einen Erfinder halsbrecherischer Kunststücke, der in enger Gemeinschaft mit dem Manuskriptverfasser arbeitet. Die Handlung eines Films ist für Douglas Fairbanks weniger wichtig, als die halsbrecherischen Runfte Stücke, bie darin vorkommen. Eine spannende Handlung zu erfinden, iit nämlich leichter, als stets neue Tricks zu erfinnen, mit denen das Bublikum unterhalten wird. Das Publikum will bei bestimmten Schauspielern immer bestimmte Dinge sehen. Douglas Fairbanks märe in furzer Zeit ein erledigter Mann, wenn er nicht stets neue Stüde bringen würde, die von seinen ersten erfolgreichen zwar im Berlauf verschieden, aber in ihrer Art doch ähnlich sind. Ein psycho: logischer Film mit Fairbanks ist, wie Fairbanks bereits durch einen Versuch festgestellt hat, trotz des Namens, der große Anziehungsfraft ausübt, verloren. In Deutschland gibt es zwar auch den Film- ,, Schneider ", aber die anderen Berufe find bei uns nicht üblich, da wir hier nicht Schauspieler von ähnlicher Einseitigkeit haben wie Harald Lloyd und Douglas Fairbanks . Es wäre etwa hier allein Harry Piel zu nennen, der auch ähnliche Filme herstellt.
Der Orlow.' ( Beba- Palast„ Atrium".)
Ein unglücklicher Großfürst, der in England Pilot werden muß, hat an sich nichts Originelles, und daß er sich in einen russischen Revuestar verliebt, ist auch bereits in allen Bariationen abgehandelt lichen Ende, und jeder Großfürst, der etwas auf sich hält, besißt einen berühmten Diamanten, der ihm boshafterweije abhanden tommt und den er am Schluß nach Ablieferung des Diebes an das Gefängnis in Großaufnahme wiedererhält. Das ist das übliche, geheiligte Schema, das auch hier nicht durchbrochen wird. Neu allein, daß der Diamant auf den hübschen Namen ,, Orlom" hört. Der Stoff entstammt der gleichnamigen Operette Bruno Granichstaedtens und Ernest Marischkas. Verfilmungen von Operetten offerieren sich nun meiſtens als ein einziges Unglüd. Sie schwelgen in Tragit und Rührseligkeit, man muß unentwegt weinen. Diese Sentimentalitätsorgie ist hier vermieden worden. Der Film bewahrt im Grunde eine humoristische Haltung, trotzdem der Großfürst über einem Beutelchen mit ruffischer Erde schluchzt und auch die Liebesgeschichte hin und wieder pathetisch werden möchte. Die Regie I. und 2. Fleds betont aber nicht den wuchtenden Lebensernst, sie unterfireicht ihn nicht, im Gegenteil, fie gibt nach den vermeinten Augen fofort irgendeine tomische Episode, die den Ausgleich schafft, fie dämmt durch diese sanitäre Maßnahme eine epidemisch um sich greifende Rührung auf der Stelle ein. Und noch ein Verdienst hat die Regie. Sie zieht den Film wirklich filmisch auf, sie nimmt teine Rücksicht auf bekannte Situationen aus der Operette, die im Film unwirksam bleiben, fie geht von dem bewegten Bild aus. Allerdings, einige Male ereignen sich folgenschwere Entgleisungen. Warum Fringt man den Tert der Lieder? Warum zeigt man Großaufnahmen eines fingenden Herrn? Es ist fein besonderes Vergnügen, in den Mund des Schauspielers hineinſtarren zu müffen. Doch das entfcheidet nicht über die Qualität des Films. Iwan Petrovich, ein
neuer Mann, spielt den Großfürsten sehr gut in der Bewegung und beherrscht in der Mimit. Er ist elegant, liebenswürdig, auch start im leidenschaftlichen Ausdruck und wird nie fad mondän. Dieser Gefahr entgeht leider nicht Vivian Gibson . Sie bleibt manchmal im Typischen stecken, sie vergißt nicht, daß sie einen Revuestar zu spielen hat und daß der Film für diese merkwürdige Menschengattung ein bestimmtes Schema präpariert hat. Doch darüber hinaus wächst allmählich ihre Leistung. Sie entfernt sich von der Schablone. Bruno Kastner ist ohne Uebertreibungen und gelöster als sonst. Der Finsterling des Films mit den weltmännischen Allüren. Die anderen, Evi Eva , Junkermann und Alexander zeigen ihr bekanntes Gesicht. Aus der Masse der Operettenverfilmungen hebt sich dieser Film wohltuend ab. F. S.
„ Sühne." ( Emelka- Palast.)
Russische Filmleute reizte das Goldgräbermilieu, dieserhalb verfmten sie eine Erzählung Jack Londons . Vier Personen, Fred Nelson, der Führer, Edith, seine Frau, Martin, der Deutsche , und Fedor, der Russe, graben auf Anteil nach Gold. Jack, der Irländer, schuftet auch, doch nicht auf Anteil, er hat sich als Knecht verdungen. Als der Führer die Mine aufgeben will, findet Jack, der Knecht, im letzten Augenblick Gold. Nun setzt eine rastlose, harte, überaus erfolgreiche Arbeit ein. Bier werden reich, unermeßlich reich, einer soll arm bleiben: Jad, der Knecht. Dabei ist er doch eigentlich der Entdecker des Goldes. Jack verkommt bald vor Neid, die anderen find voller Hohn über den Irländer. Da wird er zum Meuchelmörder und erschießt den Russen und den Deutschen . Nelson will den Mörder töten, doch wird er von seiner Frau daran gehindert. Sie feffeln ihn, wollen ihn dem ordentlichen Gericht übergeben und bewachen ihn abwechselnd. Es bricht eine furchtbare Zeit über die drei herein. Schlaflose Nächte zermürben sie, Hochwasser schließt sie von allen Menschen ab. Sie find nahezu irrfinnig. Da sehen sie die ersten Blüten des Frühlings. Die Frau feiert Geburtstag, diese kleine Feier bringt die drei Menschen einander wieder näher. Sie müssen dem unerträglichen Zustand ein Ende machen. Im Namen der Königin von England verurteilen fie Jack zum Tode durch Erhängen. Er unterwirft sich freiwillig dem Gericht und dem Urteil, doch als die beiden, niedergeschmettert von all dem schweren Geschehen, in ihrem Häuschen fizen, kommt Jack, denn der Strick ist geriffen. Er schenkt den beiden den Strid, weil der Strick eines Gehängten befanntlich Glüd bringen soll.
Dieser Schluß wirft unendlich tomisch, zumal er fatalerweise start an das übliche gute Filmende erinnert. Sonst aber hat dieser Film nichts mit dem Durchschnittsfilm gemein. Er will mur die Seelenqualen der Menschen erfassen und das Grauen; das Grauen auf jeden Fall, das Grauen in jeder Szene. Was die Realistik der Darstellung anbelangt, so bleibt auch nicht die geringste Wunschmöglichkeit nach wahrem Leben übrig. Fred Forell, S. Komarow sind eben irrsinnige Menschen. Und dann A. Chochlowa, die Frau. Durch diese Rolle ist ihr Name aus der Geschichte des Films nicht mehr zu tilgen. Sie hat sich so völlig vom vertitschten weiblichen Filmtyp losgelöst, daß fie, nahezu übereifrig, fich als Ausbund von Häßlichkeit vor die Kamera ſtellt. K. Kusnegows Photographie war einfach vollendet. L. Kuleshow, der Regisseur, ist ein Mann stärksten fünstlerischen Könnens und enormer filmischer Leistungsfähigkeit. Sicher ist ja sein Weg nicht der einzige Weg, um Jad London zu verfilmen, denn dieses Filmwerk, durch und durch eigener Färbung, wirkte durch seine Eigenart abstoßend auf den allergrößten Teil des Publikums. Der Zuschauer, der nur Entspannung im Filmtheater sucht, kann dieses Werk tatsächlich nicht vertragen, es fällt rven. Man fant es nur Erholung ihm einfach auf die Suchenden ja schließlich auch nicht verdenken, wenn er den Stand puntt vertritt: Ich will für mein Geld nicht gemartert werden", was ja nicht ausschließt, daß der künstlerisch und filmisch interessierte Mensch zu diesem Werk eine ganz andere Stellung einnimmt. e. b.
.Liebesreigen." ( Primus- Palast.)
Im fernen Persien baut Wilhelm Dieterle im Auftrag der russischen Regierung eine Eisenbahn, und als er dann nach Jahren nach Berlin in Geschäften zurückkehrt, versteht er die Welt nicht mehr. Was ist Charleston? Warum Bubikopf und Lippenstift? Sein Freund Jack Trevor ist inzwischen ein großer Schauspieler geworden und hat sich mit der still duldenden Kläre Rommer verheiratet. Der prachtvoll männliche Dieterle verliebt sich programmäßig in Kläre und beinahe wäre sie mit ihm nach Persien gegangen, weil Jack ein Verhältnis mit Marcella Albani , der Frau des Großindustriellen Mierendorf, etablieren möchte. Aber im entscheidenden Augenblic erliegt Marcella einem HerzDieterle heiratet Mierendorffs Tochter Charlotte Ander und wird dadurch Mitinhaber der Firma. So endet ein Lebenslauf, der verheißungsvoll auf einem Russenpferdchen begann. Der Regiffeur Walter Fein ordnet mit sachkundiger Hand diese leicht vermirrbaren Dinge, entwirft eine große Welt im Sinne der Kurfürsten dammromane, ist sehr freigebig mit pompösen Wohnräumen und läßt die Leute sich bewegen, wie sie sich eben im durchschnittlichen Gesellschaftsroman bewegen müssen. Und doch hätte hier mehr entstehen können, wenn der Gegensaz von erdverwurzeltem Menschen tum und Weltstadt schärfer, echter, weniger vertitscht herausgearbeitet wäre. Aber man scheut sich vor Konsequenzen, man läßt lieber alles gehen, wie es geht, ob man dadurch jedoch dem deutschen Film dient, ist eine andere Frage.
„ Versiegelte Lippen." ( Marmorhaus.)
―t.
Diesen Titel wählte man für einen Film der zarten Liebe und der Katastrophen. Ein Waisenkind verläßt das Kloster, in dem es erzogen wurde. Gleich auf der Fahrt in die Welt lernt es einen jungen Kunstmaler fennen. Die junge Waise trifft es schlecht bei der Tante, denn die ist die alternde Frau eines vielverliebten Mannes. Nach einem müften Auftritt verläßt das junge Mädchen das Haus und sucht Zuflucht bei dem Maler, der ihm zu Liebe im gleichen Städtchen wohnt. Und es fommt, wie es im Film zwischen zwei jungen Menschen kommen muß, fie verlieben sich heftig. Doch er ist
Beilage des Vorwärts
Sie,
an eine gelähmte Frau gebunden, die auf ihrer Hochzeitsreise durch Flugzeugabsturz verunglückte. Lange verheimlicht er die Tatsache, und als das junge Kind sie endlich erfährt, flieht es ins Kloster. Doch die Frau des Künstlers setzt sich absichtlich den Unbilden des Wetters aus, um an Lungenentzündung zu sterben. Im Film ge= lingt dieser immerhin etwas unsichere Selbstmordplan. Eine refolute Nonne führt dann das Paar zusammen. Diese alte Nonne, Stina Berg , spieit fie prächtig, rettet überhaupt das ganze Stüd. die andauernd nach der Schnupftabatdose greift und auf eine Berwarnung antwortet: Jch diene meinem Gott mit dem Herzen und nicht mit der Nase", ist komisch und urwüchsig zugleich. Sonst ist zuviel Sentimentalität in den Film hineingearbeitet worden und di schwärmerische réligiöse Ergebenheit des jungen Mädchens fann einem nicht recht verständlich werden, da Mona Martension nicht überzeugend genug spielen kann. Gustav Molander ist ein feinsinniger Regisseur, der mit großer Gewissenhaftigkeit Einzelheiten schildert. So schuf er einen typischen Schwedenfilm, der uns vor Jahren, infolge seiner Ruhe und seiner feinen Ausmalung, eine Offenbarung gewesen wäre und der uns heute reichlich überholt
Dorfommt.
Sing Sing. Das Haus ohne Hoffnung." ( Schauburg.)
e. b.
Dieser Film weicht in der Darstellung nicht einen Deut von dem üblichen Durchschnittsamerikaner ab, doch verleiht sein Manuskript ihm Bedeutung. Es zeigt, wie auf Grund eines Indizienbeweises ein Mensch zum Tode verurteilt wird. Der Unschuldige wäre auch bestimmt hingerichtet worden, wenn seine Tochter nicht schlauer ge= wesen wäre, als die Kriminalbeamten. Um die Sache besonders schmackhaft zu machen, ist der Unschuldige ein Millionär und die Tochter ein liebreizendes Mädel Der ungenannte Regisseur be= nimmt sich sehr geschickt. Er lehnt die schablonenhafte Kriminalfilmfpannung ab, das Publikum fennt den Täter und wird so direkt mitbetroffen von der Häufung der Schuldbeweise gegen den zu Unrecht Verurteilten. Das glückliche Ende befreit dann rechtzeitig vom Albdruck. So entstand endlich einmal, obwohl filmisch auch nicht eine Neuheit Anwendung fand, ein Film, der gewiß viele Zuschauer zum Nachdenken anregt. Vielleicht war es dabei gerade verdienstlich, ihm keine Eigenart zu geben, ihn ganz im üblichen Massen= geschmad zu gestalten. Den Gegnern einer Berurteilung auf Indizienbeweis hin ist durch diesen Film wirklich eine Waffe zur Hand gegeben.
, nur nicht locker laffen." ( Mozart- Saal)
g.
Ein Lebemann und Liebesroutinier, wie er in dieser Bollkommens heit nach amerikanischen Begriffen nur in Paris gedeihen kann, wird von einem kleinen Mädchen für die Ehe eingefangen. Es gelingt, weil dieser Herr im Grunde unwahrscheinlich dumm und unhinein, die für eine andere Frau inszeniert wurde, und schließlich erfahren ist. Das junge Mädchen plagt immer in eine Liebesszene ist der väterliche Segen fällig. Der Film wirft am Anfang außerordentlich naiv, aber zum Schluß sind dann ein paar Szenen angehängt, die wundervoll wikig und durchaus parodistisch gehalten find. Man parodiert die beliebten Selbstmordaufnahmen vor dem flackernden Kamin mit gezücktem Revolver und anderen pathetischen Dingen. Hier wird auch Lam Cody beweglicher, überwindet seine unangenehme Schablone des ewig lächelnden Verführers. Norma Shearer spielt das junge Mädchen voll holder Naivität, übertreibt stellenweise allerdings so start, daß jeder die Parodie merten muß. Der Film ist uneinheitlich, er findet nicht immer den Ausgleich zwischen Parodie und ernstgemeintem Spiel, aber er hat teine toten Amerikaner filmisch, der Wiz liegt in der filmisch ausdeutbaren Stellen. Der Regisseur Robert 3. Leonard denkt wie jeder Situation und nicht im Wort, wie oft im deutschen Lustspiel. Allerdings haben die Amerikaner merkwürdige Borstellungen von Paris . F. S.
Die Frau mit dem Weltrekord." ( Tauenhien- Palast.)
Zufällig wird Frau Lee Forbes Weltmeisterin im Schwimmen, das ist eben im Film möglich. Und nun muß fie alle Unannehmlichkeiten, die die Weltmeisterschaft mit sich bringt, auskosten. Sie ist glücklich verheiratet und darf nicht verheiratet sein. Daraus ent stehen Verwicklungen schlimmster Art. Der Ehemann bekommt Othellogelüfte, als er aber dem Beispiel des venetianischen Mohren folgen will, iſt ſeine Frau schon derart berühmt geworden, daß sie ich einen Ehemann erlauben darf. Am Schluß herrscht Glüd in Großformat. Der Film ist sehr anständig gearbeitet, ist gute, stabile Durchschnittsproduktion. Erich Waschned, der Regisseur, hat lung nicht genügend, er findet nie ein Ende, doch er stellt gute Bilder und gibt auch den Schauspielern Geficht. Dies gelingt ihm nicht bei Joop von Hülsen, der als Ehemann farblos bleibt. Lee Barry wird allmählich belebter im seelischen Ausdruck und verliert ihre forcierte, zapplige Luftigkeit, fie geht jeht auch sparsamer mit ihrem innigen Augenaufschlag um. Die berühmte Frau liegt ihr weniger als die liebende Frau. Sehr gut ist Schlett om als Manager. Er hat endlich die Starrheit seines Hagen vergessen.-t.
Es war. ( Gloria- Palast.)
Dieser Film nach Hermann Sudermanns Roman ,, Es war wäre besser nicht gewesen. Inhalt: Das dämonische Weib, Duell. Der Tote ihr Mann, der leberlebende ihr Geliebter, der nun ins Ausland geht. Das dämonische Weib will auf ihn warten. Heimtehr: sie ist die Frau seines Blutsfreundes geworden. Diesmal nur beinahe Duell. Die Dämonin stirbt rechtzeitig. Eine lächelnde junge Dame wartet als Troft auf den zweimal Betrogenen. fchwülen Szenen wurden vom Publitum mit verständnisvoller Heiterfeit begrüßt. In der Hauptrolle Grete Garbo , einzige Entschuldigung für den Film. Einmal eindrucksvoll das von Haß und Empörung verhäßlichte und dabei unendlich rührend wirkende Rindergesicht der Barbara Rent.
S- z.
Die
Versiegelte Lippen
DER NATIONAL
T
MARMORHAUS
BISMARCK 1580 VORVERKAUF 122 UHR
URAUFFÜHRUNG
WOCHENTAGS: 515 715 915 SONNTAGS: 315 515 715 915