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Gasvergiftung in Lichterfelde  .

5 Personen in größter Lebensgefahr.

Opfer einer Gasvergiftung wären in der vergangenen Nacht beinahe fünf Personen in dem Hause Marienfelder Straße 23 zu Lichterfelder   geworden. Im zweiten Stockt dieses Hauses wohnen ein 44 Jahre alter Maurer Paul Anders, seine ebenso alte Ehefrau Martha, eine 22 Jahre alte Tochter Dora, die 75 Jahre aite Großmutter Ernestine Müller und eine 47 Jahre alte Frau Martha Eggers. Heute früh um 6 Uhr nahm man im Hause einen starten Gasgeruch wahr und rief die Bolizei des 195. Reviers und die Feuerwehr herbei. Man ging dem Ursprung des Geruches nach und fand ihn zunächst in der Wohnung des Anders. Als die Beamten hier eindrangen, lagen alle Infassen betäubt in ihren Betten. Sämtliche Räume waren mit Bas angefüllt. Frau Anders, ihre Tochter und Frau Eggers hatten bereits die Be­sinnung verloren, fonnten aber von den Samaritern der Feuerwehr ins Leben zurückgerufen werden und wurden nach dem St. Binzenz frankenhaus gebracht. Anders und Frau Müller erholten sich bald wieder und konnten in der Wohnung bleiben. Beamte der Kriminal­inspektion Steglit, die die Untersuchung sofort aufnahmen, stellten fest, daß das Gas aus einer möblierten unter wohnung, die der Hauswirtin gehört und zurzeit leersteht, durch die Dede nach oben gedrungen war Unterwohnung hatte sich ein Verschluß der Gasleitung an der Dede gelöst. Ben die Schuld trifft, bedarf noch der näheren Feststellung.

In der

Ein Bootssteg zusammengebrochen.

Elf Personen ins Waffer gestürzt.

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Bor Richtershorn bei Grünau   brach am Sonntagnachmittag in folge Ueberlastung ein Bootssteg zusammen, wobei elf Personen ins Wasser stürzten. Zum Glüd find teine Todesopfer zu beklagen.

Zwischen dent Restaurant Richter auf Richtershorn bei Grünau  und dem anderen Spreeufer vermittelt ein Motorfährboot den regel mäßigen Uebersegpertehr. Am Sonntag um 14,30 Uhr legte an der mehrere Meter langen Landungsbrüde das mit Ausflüglera start befeßte Fährboot an. Staum hatte eine größere Anzahl das Boot verlassen und die Landungsbrüde betreten, als es einen heftigen Krach gab. Im nächsten Augenblick brach ein Teil der Brüde ein und elf Personen, Erwachsene und Kinder, stürzten in das Wasser. Auf das Gefchrei eilte von allen Seiten sofort Hilfe herbei. Da die Wassertiefe an der Unfallstelle etwa einen Meter beträgt, gestalteten sich die Rettungsarbeiten nicht sonderlich schwierig. Es gelang, alle Verunglückten, die außer dem Schrecken noch den Schaden an ihrer Sonntagskleidung zu tragen haben, wohlbehalten zu bergen. Eine polizeiliche Untersuchung über den Borfall ist inzwischen ein geleitet worden. Wahrscheinlich waren die Bohlen derart morsch, daß sie die starte Belastung nicht mehr aushieften.

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Die Republik   marschiert auch in Potsdam  .

Schwere Roheitsvergehen.

Unsicherheit im nächtlichen Berlin  .

Stroiche werber

3 Uhr riefen sie in der Inselstraße eine und Be. Gegen Da anzunehmen ist, daß die beiden Festgenommenen noch andere

an, als

Unerhörte Ausschreitungen verübten in der Nacht zu Sonntag ist. Die Strolche werden der Kriminalpolizei vorgeführt werden. zwei junge Männer in der Gegend der Insel Schandtaten verübt haben, so werden alle Personen, die hierüber etwas befunden können, ersucht, dies dem 2. Kriminalbezirk bes Bolizeiamts Mitte am Moltenmarkt mitzuteilen.

ob sie eine Fahrt machen wollten. Der Chauffeur hatte taum feinen Wagen zum Stehen gebracht, als die Burschen furzerhand fämt liche Scheiben einschlugen. Der Mann konnte sich weiteren mishandlungen und Tätlichkeiten nur dadurch entziehen, daß er schleunigst das Auto wieder in Gang brachte und davonfuhr. Er erstattete auf dem 13. Polizeirevier Anzeige, und mehrere Beamte machten sich sofort auf die Suche nach den Üebeltätern. Diese waren inzwischen die Inselstraße entlanggegangen und hatten hier wieder Unheil angerichtet. Vor dem Hause Nr. 7 ist augenblicklich ein Gerüst aufgebaut, dessen Bewachung der 60 Jahre alte Bächter der Wachbereitschaft Groß- Berlin, Ernst Franke aus der Spandauer Straße verjah. Die beiden Strolche fielen hinterrücs über den betagten Mann her, riffen ihn zu Boden und schlugen mit einem Ranteisen, das sie von der Baustelle aufgerafft hatten, erbarmungslos auf ihn ein. Endlich ließen sie den Schwer­suchten zu flüchten. Inzwischen hatte aber ein Mann vom gegen überliegenden Hause aus den rohen Ueberfall beobachtet und eiligst das 9. Revier benachrichtigt. Den Beamten gelang es denn auch, die beiden Burschen an der Inselbrücke zu fassen und auf die Wache zu bringen. Hier wurden sie festgestellt als ein 28 Jahre alter Binzens Grosa aus der Strelitzer Straße und ein 30jähriger Albert Benda aus der Adalbertstraße. Der mißhandelte Wächter Frante wurde zunächst nach der Rettungsstelle und dann nach dem Kranken­haus am Urban gebracht, wo er fast hoffnungslos daniederliegt. Außer einer Plaffenden Wunde am hinter topf hat er einen afenbeinbruch bapongetragen. Die Rohlinge haben ihm die Augenbrauen aufgeschlagen und das rechte Auge des Mannes ist ausgelaufen. Frante muß auch gewürgt worden sein, denn er ist noch nicht imftande gewesen, zu sprechen, da augenscheinlich der Kehltopf eingebrüdt

Das Erdbeben in Mitteleuropa  .

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Die habsburgischen Nachfolgeftaaten sind vorgestern, wie wir schon im Sonntagsblatt furz aus Wien   berichteten, von einem Wir verzeichnen aus Deutsch  Erdbeben heimgesucht worden. Ungarn  österreich  , der Tschechoslowakei   und Ungarn  folgende Meldungen: Wien  , 10. Oftober.

Wieder ein Raubüberfall im Friedrichshain  .

Die Unsicherheit, unter der der Friedrichshain   leidet, hat schon wiederholt die Kriminal- und Schußpolizei zu größeren Streifen veranlaßt, um mit den Wegelagerern, meist jungen Burschen, auf­zuräumen. Troz verschiedener Festnahmen finden sich aber immer wieder neue Roiten zusammen, die alleingehende Männer und Frauen und besonders auch Liebespärchen, die auf den Bänken fizen, angreifen. Am Sonntag gegen 22 Uhr ging der 56 Jahre alte Schlächtermeister Ernst Sch. aus der Wilhelm­Stolze- Straße noch mit seinem Hunde in dem Hain   umher. Plözlich sah er sich von etwa 8-10 Burschen, die er vorher gar nicht wahrgenommen hatte, die also aus einem Gebüsch herausgekommen sein müssen, umringt. Einer verfegte ihm mit einem Knüppel einen Hieb über den Kopf, so daß er zu Boden fiel. Weitere Schläge, die ihm die ganze Bande versetzte, raubten ihm die Besinnung. Leute, die den Borgang aus der Ferne sahen, dachten zunächst, daß jemand unwohl geworden sei und daß andere sich um ihn bemühten. Sie machten dann aber doch eine Schupostreife auf den Vorgang aufmerksam. Diese fand den Schlächermeister auf, und nun ergab sich, daß die Burschen, die die Leute für Samariter ge­halten hatten, ihm aus der Jackettasche eine braunlederne Brief­tasche mit 400 Mart geraubt hatten. Bei einer sofort unternommenen Absuchung des Hains wurden vier Burschen aus der Memeler und Tilsiter Straße, die zum Teil schon der Polizei bekannt waren, aufgegriffen und heute morgen dem Raubdezernat vorgeführt. Die Brieftasche ist bei feinem von ihnen gefunden worden.

Rennen zu Karlshorst   am Sonntag, dem 9. Oktober.

2. Rennen.

1. Rennen. 1. Favoritin( Rufulies), 2. Sepp. 3. Lichtstrahl II­Toto: 89:10. Blag: 16, 22, 13:10. Ferner liefen: Honnef  , Sonechilde, Thales, Taunus  , Durst, Eseu, Hugin, Ditgotin, Medina. 1. Rosenkönig( Lt. v. Göt), 2. Starrara, 3. Treuberz. Toto: 133: 10. Blak: 33, 127, 147: 10. Ferner liefen: Feuermahl, Rom  reise, Husdent, Twostep, Cherry Brandy, Jogull, Hiltrud, Abendwind, Tibet  , Filanda, Diamant, Kriegsgewinnler, Mirakel.

3. Rennen. 1. Lefels( Dertel), Mutatis mutandis, 3. Mannestreue. Toto: 38:10. Blag: 17, 15, 16:10. Ferner liefen: Grand Mousseux, Bistole, Barfifal, Amandus, Robrebner, Blad Bridge, Banna, Balada, Siegreich, Ezentes.

4. Rennen. 1. Culworth( W. Schniper), 2. Enzian, 3. Tornado. Toto: 20:10. Plak  : 13, 12: 10. Ferner liefen: Girant, Amersfoort  , Ahasver. 5. Rennen. 1. Mainberg( v. Borde), 2. Dorn II, 3. Jmmelmann. Toto: 38:10. Plak  : 14, 14, 15:10. Ferner liefen: Niederwald, Propulsor,

Rain- Nain, Ondina, Firn II, Berlensischer.

6. Rennen. 1. Abteilung. 1. Felsenfest( Adermann), 2. Greif an, Hohenfels  , Mataja, Grunthrada, Difried, Fantasca.

Galeriepu Dorf Das Erdbeben hat namentlich 3. Norge. Toto: 21:10. Plat: 13, 13, 17:10. Ferner liefen: Golondrina  ,

in den Dörfern.

Das Erdbeben hat in ien selbst verhältnismäßig wenig Schaden angerichtet. Die Feuerwehr wurde in sechs Fällen zu Hilfe geholt, in denen es sich um Schornsteineinstürze und starte Baugebrechen an einem alten Hause handelte. Der Bevölkerung be­Mehr als 7000 Reichsbannerleute aus Potsdam  , Brandenburg  , Rowawes und Berlin   waren gestern in Potsdam   zu einem mächtigte sich eine Panitftimmung, in manchen Gassen eilten die Leute auf die Straße. In den Theatern ergriff das Publikum Republikanischen Tage aufmarschiert, um gerade in dieser große Erregung, die im Deutschen Volkstheater zur Flucht des Hochburg der Reaktion zu zeigen, daß die Republit unauf­haltsam auf dem Marsche ist. Die Teilnahme der Bevölke und Enzersdorf   verheerende rung war sehr start, zahlreiche schwarzrotgoldene Fahnen waren aus den Fenstern gehißt, und aus vielen Fenstern wurden den Wirkungen gehabt. In Schwadorf, wo schwächere Erdbewegungen vorbeimarschierenden Republikanern Blumen zu- noch bis gestern mittag verspürt wurden, wurden etwa 90 Bro geworfen. Oberstudienbirektor Dr. Müller sprach auf dem Bassin- ent der vorwiegend aus Fachwert bestehenden Häuser beschädigt, davon einige so start, daß sie abgetragen werden müssen. Eine plaz furze Einleitungssätze, dann nahm Ministerialdirektor Reihe von Familien mußte aus quartiert werden. Auch das Dr. Spieter das Wort, um die Treue des Zentrums Schloß des kürzlich verstorbenen Fürsten Montenuevo, Marga­zur Republik und Schwarzrotgold wirksam zu betonen. rethen am Moos, hat sehr gelitten. Die 400 Jahre alten Als darauf der demokratische Landtagsabgeordnete Chefredakteur dicken Mauern erhielten starte Risse. Der niederösterreichische Nuschte des Schöpfers der Weimarer   Berfassung, Hugo Preuß  , Landeshauptmann veranlaßte die Einsetzung von Militär zur deffen Todestag sich gestern zum dritten Male jährte, in schönen Besorgung der dringendsten Sicherungsarbeiten. Worten gedachte, wurden die Häupter entblößt, und die Reichsfahnen sentten sich. Als dritter Redner sprach Reichsminister a. D. Genosse Robert Schmidt. Wenn man, führte er aus, die Schlösser von Potsdam   besichtige, so würde einem gezeigt, wo die Fürsten der Ver­gangenheit gegessen, getrunken und gefeiert hätten. Das sei geschehen auf Kosten des Boltes. Untertanengeist habe geherrscht, aber diesem Untertanengeist von Potsdam   hätten wir den Boltsgeist von Weimar   gegenübergestellt, der immer in Dichtung und Kunst vom Gedanken der Freiheit getragen gewesen fei. Das Wert von Weimar   zu schüßen und das schwarzrotgoldene Symbol des freien Staates mit Stolz auch an den Stätten der Re­attion durchzusetzen, das sei die hohe Aufgabe des Reichsbanners. Begeistert stimmte bie Menge in das Hoch auf die Republit ein.

Bootstaufe beim Reichsbanner.

Preßburg  . Um 20 Uhr 51 Minuten wurde hier ein Erdbeben verspürt, das fünf bis sechs Sekunden dauerte. Die Erschütterungen waren so heftig, daß die in den Zimmern an den Wänden befestigten Gegenstände sich bewegten und in den höheren Stockwerken die Bilder von den Wänden fielen. Besondere Unfälle oder Unglüdsfälle find bisher nicht befannt geworden,

Brag. Sonnabend abend wurde auch in Prag   ein Erdbeben deutlich wahrgenommen. Besonders in den höher gelegenen Woh­mungen verspürte man wellenförmige Schwankungen von der Dauer einer Setunde mit etwa zehn Setunden Unter brechung  . Weiter wurden in Brünn   einige Gefunden nach 20,50 Uhr sechs starte Erbstöße verschiedener Stärte verspürt. 3m westlichen Teil der Stadt gerieten die Schränte ins Schwanken. An verschiedenen Stellen ist der Mauerpus von den Häusern gefallen. Ferner liegen noch Berichte aus verschiedenen anderen Orten Mährens vor, während Nordböhmen   oom Beben berichont wurde.

Die Wassersportabteilung des Reichsbammers hatte am Sonntag seine Freunde zu seiner zweiten Bootstaufe eingeladen. Im Frühjahr dieses Jahres wurde das Boot Oberbürgermeister Böß" getauft. Am Sonntag wurden zwei weitere Boote getauft. Die Zentrumspartei   hatte ein Boot gespendet, das den Namen Mathias Erzberger" erhielt. Das zweite Boot hatte Stadtrat Bendig ber Wassersportabteilung gespendet, die es auf den Namen des Spenders taufen ließ. Die Feier selbst konnte auf dem Bootsplatz des Reichsbanners nicht abgehalten werden, weil der Besuch außerordentlich start war. Auf einem festlich ge= schmückten Plage in der Nähe des Bootsplages begrüßte zu Beginn der Feier der Gauvorsigende Landrat Siering die zahlreich er­schienenen Gäste, unter denen man Vertreter der republikanischen Parteien, den Bolizeipräsidenten 3örgiebel und sehr viele Polizei: offiziere fah. Staatsjefretär Abegg hielt die Festansprache und zeichnete ein Bild des politischen Führers Mathias Erzberger. Erz­berger war einer der ersten während des Krieges, die dem deutschen Volte die Augen öffneten und rückhaltlos die wirtschaftlichen Schwie- Folgenschwere Explosion in Newyork.  rigkeiten aufzeichneten. Er war einer der wenigen, die mutig für die Beendigung des Krieges eintraten. Professor Faßbender nahm die Bootstaufe dieses Bootes vor. Bürgermeister Kohl taufte das Boot Stadtrat Bendig".

Raab( Ungarn  ). Auch hier wurde ein Erdbeben von wenigen Sekunden Dauer verspürt. Das Beben war besonders in den höheren Stockwerten der Häuser zu spüren, wo Bilder und Gerät­schaften in Bewegung gerieten. Schaden wurde nicht angerichtet. Auch aus anderen Städten Ungarns  , mie Szombathely  , Köszen und Bönöd, liegen ähnliche Meldungen vor.

Der 9. Oktober ein Rekord- Verkehrstag.

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Das war gestern ein selten schöner Oftobertag, von einer so milden strahlenden Wärme ganz gesättigt, daß Behntausende hinaus­30gen, sich trotz der aus dem Boden aufsteigenden gefährlichen Kühle und Frische im Walde und an den Geeufern lagerten, und bie Raffee. gärten zum Ueberschwemmen brachte. 3m Granewaldsee ließen sich sogar ein paar Schwimmer bewundern. Der Grunewald   war über­haupt das Ziel ungezählter Tausende. Ein starker Berkehr jetzte in den frühen Morgenstunden auch nach den bekannten Ausflugs= zielen der Spree   und Havel   ein. Allein die Straßen= bahn beförderte rund zwei Millionen Fahrgäste. Be­sonders start war der Andrang auf die Linien nach Legel, Heiligensee   und auf der entgegengesetzten Richtung nach Friedrichshagen  , Grünau   usw. Wenn die vorgeschrittene Jahreszeit berücksichtigt wird, bedeuten die zwel Millionen eine Rekordzahl. Die Eisenbahn hatte einen guten Durch schnittsverkehr. Insgesamt wurden über millionen Fahrgäste befördert. Nach Potsdam   wurden 29 000( Reichs­bannertag), Grünau   31 000, Karlshorst   24 000( Rennen), Friedrichs haben rund 23 000 Karten ausgegeben. Die übrigen Bororte weisen ähnliche Zahlen auf. Der Betrieb auf der Straßen- und Eisenbahn in der siebenten Abendstunde dagegen war alles andere ats angenehm. Während sich im Sommer der Rüdverfehr wegen der längeren Tage in einer größeren Zeitspanne abspielen tann, drängte sich bei dem frühen Dunkelwerden der Verkehr in der fiebenten Abenbftumbe in einem faum bagewefenen Ausmaß.

Dresden  . Die lehten Ausstrahlungen des Bebens erstreckten sich bis ins Reichsgebiet. Wie aus Dresden   gemeldet wird, murde das Erdbeben auch dort deutlich verspürt. Sonnabend um 20.55 Uhr bemerkte man vornehmlich im Osten und Norden der Stadt eine Aus 25 b au wird berichtet, daß das Beben etwa drei Sekunden etwa fünf Gefunden anhaltende starte Wellenbewegung. Aus Löbau   wird berichtet, daß das Beben etwa drei Sekunden

dauerte.

New York  , 10. Oktober.

Aus der

Im italienischen Biertel von New York   wurde am Sonnabend durch eine Explosion ein Haus völlig in Trüm. mergelegt. Fünf Berionen, darunter zwei Kinder, fanden dabei den Tod. 8wölf Personen fonnten, teilweise in fchwerberlegtem 3ustand, geborgen werden. Heftigkeit der Detonation schloß man, daß es sich um eine Dynamit­explosion handelte, da die Explosion einer gehetmen Whisky­Destillationsanlage, an die man zuerst dachte, wohl taum die Gewalt bat, ein vierstödiges Haus zum Einsturz zu bringen. Unter den Trümmern wurde eine Bombe gefunden.

Sport.

Die Meisterschaftsboxkämpfe im Sportpalast. Wagner- Diener fämpfen morgen abend.

Die zehnte deutsche Schwergewichtsmeisterschaft wird morgen Dienstag abend 8 Uhr zwischen dem Titelverteidiger Rudi Wagener und dem Herausforderer Franz Diener   im Sport­palaft ausgetragen. Der Kampf geht über 15 Runden, mit Vier­unzenhandschuhen und harten Bandagen. Die Weltergewichts­meisterschaft wird zwischen Ernst Grimm und Karl Sahm ausgetragen während Harry Stein und Erich Kohler   um die Ifegengewichtsmeisterschaft fämpfen werden.

Der Herausforderungsringkampf zwischen dem Herausforderer Stetter, dem Sieger der Ringerfonkurrenz im Sportpalast, und dem bisher unbesiegten Finnen Huthanen gelangt heute abend zum Austrag. Der Kampf geht bis zur Entscheidung. Die Polizeistunde ist für diesen Abend aufgehoben,

2. Abteilung. 1. Eritönig II( Thiel), 2. Adonis  , 3. Ritornell  . Toto: 26:10. Blaz: 13, 15, 18:10. einer liefen: Goldener Frieden, 7. Rennen. 1. Gerber( v. Borde), Narrenzeit, Bommerlund, Lebensmut, Greif. 2. Ignatia, 3. Mansbach  . Toto: 20:10. Blab: 11, 12, 11:10. Ferner liefen: Altpreuße, Graf Hold, Kanntönig, Sanftion, Missa  , Maid, Poefie.

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Der Brauerstreik geht weiter! Mit 95 Prozent der Abstimmenden beschlossen. Die Urabstimmung unter den freifenden Brauereiarbeitern über das Angebot der Unternehmer hat mit übergroßer Mehrheit den Beschluß auf Weiterführung des Streites ergeben. Von 6547 Abstimmungsberechtigten haben fich 5943 an der Abstimmung beteiligt. Davon stimmten für Streit 5598, für Arbeit 323. ungültig waren 22 Stimmzettel. Es haben sich also noch 90 Mann mehr an der Abstimmung beteiligt als bei der ersten Urabstimmung und 852 Stimmen find mehr für den Streit abgegeben worden als damals.

Diefes Abstimmungsergebnis zeigt, wie richtig es war, daß die Funktionäre die Entscheidung in die Hände der Streitenden selbst gelegt haben. Jetzt tann niemand behaupten, daß die Funktionäre eine andere Meinung vertreten als die ihrer Mandatgeber. Auf Grund dieses Abstimmungsergebniffes geht der Streit mit unvey. minderter Schärfe weiter. Wie wir noch erfahren, will jeht der Schlichtungs­ausschuß in den Konflikt eingreifen.

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Streik im Berliner   Möbelhandel.

Wie wir in unserer Sonnabend- Albendausgabe mitteilten, hatten die Berliner   Möbelhändler als letztes Angebot auf die Forderungen der Transportarbeiter nach Erhöhung des Wochenlohnes von 43 auf 50 m. eine 3ulage von 3 M. pro Woche zugestanden. Dieses Angebot war von den Arbeitern einstimmig abgelehnt

worden.

Ein Streitbeschluß wurde jedoch noch nicht gefaßt, in der An­nahme, daß sich die Unternehmer noch zu weiteren Zugeständnissen bereit erklären würden.

Wie Genosse Kaiser vom Berkehrsbund in der gut besuchten Bersammlung der Transportarbeiter am Sonntag vormittag mit­teilte, haben die Unternehmer jedes weitere Entgegen. tommen glatt abgelehnt. Die Versammlung beschloß des­halb nach kurzer Debatte und fast einstimmig, heute vormittag in allen Großbetrieben des Berliner   Möbelhandels die Arbeit nicht wieder aufzunehmen. Die Versammelten erklärten übereinstimmend, daß fie gewillt sind, solange im Streit zu verharren, bis ihre Forde­rung restlos erfüllt ist. Sie vertreten mit Recht die Auffassung, daß für ihre schwere Arbeit, die auch gewisse Fachkenntnisse und Umsicht erfordert, ein Wochenlohn von 50 m. nicht zuviel verlangt ist, und daß die Unternehmer bei ihren jetzigen Riesenverdiensten einen solchen Lohn auch ohne weiteres zahlen können. Als Streif= lokal wurde das Restaurant von Karl Schmidt, Blumen­straße 34, bestimmt, das telephonisch unter Allegander 366 31 er. reichen ist.

Erfolgreiche Betriebsratswahl.

Bei Orenstein u. Koppel, Spandau  .

Die Betriebsratswahl bei Orenstein u. Koppel am 6. Oktober war für die freien Gewerkschaften ein voller Erfolg. Während die Arbeiter nur eine einheitliche Liste der freien Gewerf. fchaften einreichten, stellten die Angestellten 3met Bisten zur Wahl. Das Abstimmungsergebnis bedeutet einen Sieg der 2fA- Gewerkschaften. Von den sechs Angestelltenratssitzen eroberte die AfA fünf Mandate, während der Gda, sich mit einem Bertreter begnügen mußte, Die freien Angestelltengewert

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