Die ſchalldichte Falſchgeldzentrale.
Das Kontobuch der Fälscher.
Seit Jahren betrieben zwei Kaufleute" Raul Kurt und Walter Schindler in der Liegniger Straße eine Falsche geldwerkstatt, die sie mit allem Raffinement ausgestattet hatten. Durch Holzverschalung hatten sie das sogenannte Berliner 3immer" schalldicht gemacht und in musterhafter Ordnung für den Falschgelobetrieb eingerichtet. Die Kriminalpolizei fand bei ihnen noch ein Kontobuch, in dem jede Auflage neuer Geldfcheine genauestens verbucht und abgerechnet war. Dabei hatten die zwei auch noch angegeben, wem fie ihre Produtte in die Hände gespielt hatten und bemerkt, ob sie die Scheine leichter oder schmerer bei den einzelnen Empfängern abgesezt hatten. Aus dem Buch ging auch hervor, daß die tatsächlichen Reingewinne trop relativ guten Geschäftes" ziemlich minimal waren.
Die Kriminalpolizei wurde bereits am vergangenen Freitag auf diese falschen Scheine aufmerksam gemacht, als ein Mann in einer Kolonialmarenhandlung in Steglit Baren für einen falschen Behnmartschein erwerben wollte. Der Inhaber des Geschäftes wollte den Betreffenden zur Wache bringen. Als dieser jedoch unterwegs flüchtete, wurde er von zahlreichen Bassanten verfolgt, und es gelang 3 mei Lehrlingen, ihn einzuholen und zu Fall zu bringen. Er konnte der Polizei übergeben werden. Die Reichsbant- Falsch gelbabteilung beschäftigte sich ebenfalls mit ihm und es gelang, den Berhafteten als den Kaufmann" Karl Kurz festzustellen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung machte man die bereits wiedergegebene Entdeckung und konnte Schindler verhaften. Die beiben, die auch Fahrtarten gefälscht hatten, legten endlich ein offenes Geständnis ab.
Gas im ganzen Haus.
Bier Familien durch einen Selbstmord gefährdet. In der vorlegten Nacht gerieten vier Familien in dem Hause Bergstraße 55/56 burd) ben Selbstmord bes 38 Jahre alten Schloffers Bente in Lebensgefahr.
B. war dem Trunt ergeben und als gewalttätiger Mensch
Sonntagsrückfahrkarten".
unb Berlin , was aber nicht verhindert, daß das alte Biebermeler. I mäßig geringes Gehalt bezieht und zwei Rinder zu versorgen hat. motiv in den verschiedensten Variationen wieder auflebt. Wahre Die Beröffentlichung des Urteils in der„ Laufizer Landeszeitung" Sehenswürdigkeiten birgt die Abteilung Lebende Bolle", in der wurde angeordnet. Blumen, Bögel und Katzen sich ihres Daseins freuen. Und mit einem Es ist zu wünschen, daß dieses Urteil eine abschredende sogenannten Bollapparat, der gar nicht allzu schwierig zu bewirtung auf deutschnationale Berleumder ausübt. dienen ist, find all diese Herrlichkeiten von Kunstgewerbesgnaden herzustellen. Aus Bast fertigt man Schreibmappen und Handtaschen. Den sogenannten Sparstich gebraucht man für die verschiedensten Dinge, und in Gobelin werden namentlich Lurustaschen gearbeitet. Doch ist diese Gobelinarbeit sehr mühsam, und im allgemeinen werden die Frauen auch wohl vernünftig genug sein und ihre Augen fchonen, statt den unnügen Ehrgeiz zu befizen, eine derartige Lurus handarbeit herzustellen. Eine Handarbeit, die namentlich in Kissen ( Windhundmotiv usw.) viel hergibt, ist die Reliefarbeit, bie mit Hilfe eines ziemlich einfach zu bedienenden Apparates hergestellt wird.
Diener Punktsieger über Wagner.
Ein mittelmäßiger Kampf.
Man schreibt uns: Am Sonntag früh 3 Uhr verlangte ich am Schlesischen Bahnhof zwei Rückfahrkarten nach Reppen bzw. Droffen. Antwort: Rückfahrkarten gibt's nur bis Frankfurt a. d. O. Also bitte dann zwei Stück bis Frankfurt a. d. D. In Frankfurt a. d. D. angelangt, raus aus dem Zug, runter die Treppe, durch den langen Tunnel, Treppe wieder rauf, durch die Sperre und Rückfahrkarten verlangt. Erhalten. Denselben Weg zurückgejagt rein in den Zug, der glücklicherweise noch da war und Warum muß das außer Luft und Atem die Fahrt fortgesetzt. sein? Weshalb werden nicht schon in Berlin Rückfahrkarten bis zur Endstation ausgegeben? Heiliger Bureaufratismus!"
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Zeugen gesucht! Die beiden Kutscher von Arbeitsgespannen, Der geftrige Bottampf im Berliner Sportpalast zwischen dem welche gesehen haben, wie am 29. Juni gegen 6½ Uhr abends früheren beutschen Schwergewichtsmeister Rudi Wagner und seinem früheren beutfchen Schwergewichtsmeister Rudi Wagner und seinem auf der Köpenider Chaussee, Ede Blockdammweg, ein Herausforberer Franz Diener hat die Frage nach dem besten Radfahrer von einem Berionenauto angefahren und zu Borer Deutschlands nur sehr bedingt geklärt. Nach 15 Runden Boden geschleudert wurde, werden bringend gebeten, sich zu melden eines burchaus mittelmäßigen Kampfes, in dem feiner ber Gegner bei K. Czach, Hohenlohestraße 41. Unfosten werden vergütet. aus fid) herausgehen wollte, wurde Diener zum Punttsieger Das Kursbuch deutscher Schnellverbindungen erschienen. Dieser über Bagner und damit zum beutschen Schmer Lage ist auch die Winterausgabe des von der Muropa herausdeutscher Schnellverbin ,, Kursbuchs gewichtsmeister ertlärt. Das Publikum, das den Sportpalast gegebenen bis auf den legten Platz füllte, nahm diese Entscheidung mit großem bis auf den letzten Platz füllte, nahm diese Entscheidung mit großem Dungen" erschienen und für 1,50 M. erhältlich. Das Kursbuch be Mißfallen auf. Ein Ereignis war der vorhergehende Kampf um schränkt fich darauf, nur Uebersichten über die bestehenden Schnellbie Beltergewichtsmeisterschaft Ernst Grimm gegen Karl Sahm. perbindungen( D- 3üge, Gilzüge und beschleunigte PersonenGrimm, ber vorher schon unfair getämpft hatte, landete in berzüge) zu geben und ift infolgedeffen sehr handlich und übersichtlich. Besonders berücksichtigt wurden die Speisewagen und 9. Runde einen Tiefflag, ber Eahm zu Boden brachte. Sahm Schlafwagenturfe. wurde daraufhin zum Sieger erflärt und Grimm disqualifiziert. Im ersten Rampf des Abends fämpften Walter Funte gegen Harlos. Köln unentschieden.
Der Berliner Volkschor veranstaltet auch in diesem Winter wieder seine üblichen Noten und Fortbildungsturse, an denen auch Gäfte in beschränkter Zahl teilnehmen fönnen. Der Elementarfurfus der Notenlehre und des Singents nach Noten steht
bekannt. Er mishandelte seine Frau wiederholt so schwer, daß fie Die Hetze gegen den roten Bürgermeister. unter Beitung des Dirigenten Dr. Sander und findet jeben zweiten
endlich am Sonnabend ihre Sachen padte und zu ihrer in demselben Haufe wohnenden Mutter zog. Ueber Wente im. 4. Stock des Quergebäudes wohnt ein Schloffer H. mit seiner Frau und feinem 19 Jahre alten Sohn. H. erwachte gegen 4 Uhr morgens unter starten Ropf schmerzen, fand die ganze Wohnung mit Gas ange füllt und feine rau und feinen Sohn bewußtios in den Betten liegen. Er riß die Fenster auf und rief die Feuerwehr, unter beren Händen sich beide bald wieder erholten. Well der Gas geruch, der das ganze Haus durchbrang, am stärtsten aus Wentes Wohnung fam, so holte man deffen Frau. Sie öffnete und fand ihren Mann tot im Bette liegen. Er hatte den eisernen Stöpsel aus der Gasleitung an der Decke herausgenommen und sich Dergiftet. Borsichtshalber untersuchte man nun das ganze Haus und stellte feft, baß noch drei familien in ihren Bohnungen unter den Einwirtungen des ausströmenden Gafes fchon fo schwer gelitten hatten, daß fie in ärztliche Behandlung gebracht werben mußten. Wohl nur der Zufall, daß 5. erwacht war, hatte fie gerettet.
Bestrafung eines deutschnationalen Verleumbers. lauer Berg tann sich rühmen, in deutschnationalen Streifen eine Bürgermeister Genoffe Dr. Ostrowiti vom Bezirt Brenzber beftgehaßten Persönlichkeiten zu sein. Man fudyt in der bort üblichen Weise mit Berleumdungen gegen ihn vorzugehen.
und vierten Dienstag von 8 bis 10 Uhr abends statt; den Kursus für Fortgeschrittene( Stimmbildung und Bomblattsingen) leitet fluns, Roppenstraße 76 beim Schlesischen Bahnhof , statt. In der Dr. Alfred Guttmann jeden ersten und dritten Dienstag im Monat. Diese Kurse finden in den Klaffenräumen bes Andreas- Realgymna Aula dieser Schule findet am Sonnabend, bem 22 Ottober, 20 Uhr, ein Vortrag von Prof. Siegfried Ochs über die Johannispaffion von 3. G. Bach statt, zu dem auch Gäste Zutritt haben. Neueintritt von singenden Mitgliedern( auch ohne Notenkenntnisse) in den Chor jeden Freitag in der allgemeinen Chorprobe von 8 bis 10 Uhr abends.
Kabarett der Komiter. Diese Barodie- Erzeugungsfabrik en gros, die
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dem Bublifum ferviert, hat sich diesmat die pilzartiq. wuchernde rheinische Soundfilmliteratur vorgeknöpft. Das etvig miederfebrende AltSeidelberg- Milieu mit feudalem Studio, Birtstochterlein. Bapa Budiler und was sonst noch zu diesem öden Singfang erforderlich ist, wurde durch ble parodistische Maschine gedreht. Das Thema ist natürlich zu Rerpflüdungszweden wie geschaffen, murde aber tros eifrighten Bemühens der Darstellenben nicht genügend ausgefchlachtet. Ilse Reis, Mar Sanfen und Baul Morgan brei totfichere Bielaänger- fonnten im Rennen um einen toten Buntt den etwas anamischen Figuren nicht genügende Lebenstraft einbauchen. Borber gab es vorzügliche Einzelleistungen, da ja jeber Künstler fein bestelles Beräppelungsreffort befist. Sans tei mann, diesmal nicht im fächsischen Idiom. brachte Melodramatisches mit Grammophonuntermalung. In der altobol- umbufteten Lhrif Breit Maß erinnert er ftart an feinen Kollegen Joachim Ringelnak. Das menich gewordens Nerbenbündelchen Blandine Ebinger entzüdte wieder burth prachtvoll Beriönliches aus der Tragit der Goffe. Bili stojen. der unerreichte Silbenvoltigeur und Cynfopenbezwingers, brillierte in neuem, sehr mißigem Repertoire. Das ganze Satitipiel fredenzt Baul Ritolaus mit launigen Worten. Stammerfänger leischer von der Staatsoper, Paul Sheldon, ein sehr geschtdter Hofuspofusmann und die hübsche, tanzende Edith Meinharb felen nicht vergessen.
Eine Gelegenheit hierzu boten bie zu Anfang des Jahres auf gedeckten Beruntreuungen eines Stabtinipettors, ber beim Begirtsamt Prenzlauer Berg in der Armenpflege ehren amtlich beschäftigt war. Obwohl es sich um einen Beamten bes alten preußischen Typs handelte, der zu Dr. Ostrowiti teineriet persönliche Beziehungen hatte und die Beruntreuungen in eine Beit zurückreichten, in der Dr. Ostrow stiebe Gleifung gewiffenbaft bucht und mit bem nöttaen Humor ver überhaupt noch nicht Bürgermeister des Begirles mat, versuchte die deutschnationale Breffe doch, thm in irgendeiner Weise die Schuld an diesen Borfällen zuzuschieben. Sie benugte den Fall auch als Anlaß, über die angeblich verlotterten Zustände bei dem Bezirksamt Prenzlauer Berg Klatschgeschichten zu Mieter des Hauses Stallschreiberstraße 12a nahmen verbreiten. An diesem Treiben beteiligte sich auch die aufiger geftern nachmittag auf dem Treppenflur einen Derbächtigen Landeszeitung". Sie bradte einen Artitel in besonders senGasgeruch wahr. Als man der Ursache nachging, wurde fest fationell aufgemachter Form und erinnerte am Schluffe an die gestellt, daß die Gafe aus der Wohnung bes 58jährigen Kaufmanns Tätigkeit des Genossen Ostrowiti als Bürgermeister von Finster. Franz Schröder drangen. Als auf Klopf und Klingelzeichenwalde. Zweck des Artikels war, die Bevölkerung dieses ehemaligen nicht geöffnet wurde, benachrichtigte man die Polizel, bie fich ge Wirkungskreises des Genossen Ostrowski weiter gegen ihn auf waltfam Einlaß in die Wohnung verschaffte. In dem völlig mit zuhehen. Ggs angefüllten Schlafzimmer wurde Schröder und Gegen den verantwortlichen Redakteur der„ Lausitzer deffen um zehn Jahre jüngere Frau leblos aufgefunden. Ein Landeszeitung", Herrn Dr. Hopfgarten, war wegen hinzugezogener Arzt stellte den Tod fest, der bereits vor mehreren dieses Artikels Anttage erhoben worden. Die Verhandlung fand Stunden eingetreten war. Die Leichen wurden polizeilich be. por dem Schöffengericht in Rottbus statt. Der Angeflagte hatte zu schlagnahmt und in das Schauhaus übergeführt. Nach den feiner Entlastung einen Redakteur der Deutschen Tagespolizeilichen Ermittlungen sind die Eheleute wegen wirtschaft zeitung", Dr. Metternich, geladen, der einen ähnlichen Artikel licher Notlage im gegenseitigen Einverständnis freiwillig aus gebracht hatte. Dieser Herr machte indes einen geradezu bemit. Jm Theater am Kottbuffer Tor bringen die Elitefänger in ihrem dem Leben geschieden. leibenswerten Eindruck. Er vermochte nur zu sagen, daß er 3u Oftoberspielplan als Einleitung ein luftiges Potpourri von Bernhard fchriften von„ bertrauenswürdiger Geite erhalten habe, Groe, von den Herren Gustav Rieß, Hans Naumann, Erich Mattini und Eugen Beder meisterbaft und mit gutem Humor gesungen. Als Darsteller in denen die Zustände bei dem Bezirksamt Prenzlauer Berg in schöner Frauen erzielt Dans René großen Beifall. In seinem Liede„ Ich nachteiliger Weise geschildert wurden. Wer bie Sufchriften gefandi bent babei an dich gefiel Guitav Riek. Großen Beifall fanden Hans Bezirksamt Prenzlauer Berg , Herr tüpper, vernommen. Dieser hatte, wollte er nicht angeben. Es wurde dann der Direktor teim Reno und Mar Dennings Duette am Flügel, ebenso Schorsch Rusetti als fächsische Type. Als Grotesffomiter erzielte Alfons Bornemann in seinem alte zuverlässige Beamte gab von den 3uständen auf dem Ensembleschlager Bantinentlub- Schieber" tofenden Beifall. Sum Schluß Bezirksamt ein Bild, bas für den Genossen Ostrowiti cußer tamen zwei luftige Ginafter, ein Schwant Der Baletot", von Legow, und ordentlich schmeichelhaft war. Es ging daraus hervor, daß die ein Bollsstid, Die zweite Frau", von Siegfried Staab, zur Aufführung. Das Ordnung als musterbaft bezeichnet werden kann, und Beide Stücke wurden flott und mit echtem Berliner Humor gespielt. daß der Bürgermeister ben Dienstbetrieb mit peinlicher Be Bublifum bewies burch langanhaltenden Beifall, daß ihm die Stüde gefielen. Auch dem Blüthgen- Orchester, welches unter der Leitung des Muft. nauigkeit überwacht, so daß sich mancher altpreußische Beebirektors Hermann Blüthgen steht, gebührt bolle werkennung. amte daran ein Beispiel nehmen fönnte. Der angeklagte Redakteur fab bas Gebäude seiner Berlembungen zufammenbrechen. Er wußte taum, was er fagen sollte, und feine Verteidigung machte einen geradezu armseligen Eindruck. Genosse Ostrowiti, der felber mit seinem Beistand Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenberg er schienen war, wies darauf hin, daß die Berleumdung repu. blitanisch gesinnter Beamten streng bestraft werden müsse, damit diesem Unfug endlich ein Biel gesetzt würde. Das Gericht unter Borsiz des Landgerichtsdirektors Birt holz schloß sich diesen Ausführungen an und verhängte eine Gelb- ftraße 6 a I( nabe Nollendorfplat). Sprachenschule der Arbeiter und Anftrafe von 200 M. Aus den sehr objektiven Ausführungen bei Der Urteilsbegründung ergab sich, daß das Gericht an sich noch eine beshalb für ausreichend anjah, weil der Angeklagte ein verhältnishöhere Strafe für angezeigt gehalten hätte und diese Summe nur
Der Haushaltungsausschuß der Stadtverordnetenversammlung beschäftigte sich gestern wieder einmal mit den Angeboten, die zur Errichtung der geplanten 80000 23 ohnungen gemacht worden sind. Er beschloß gegen die Stimmen der Kommunisten und bei Stimmenenthaltung der sozialdemokratischen Bertreter, die erklärten, erst die endgültige Entscheidung ihrer Frattion abwarten zu müssen, der Stadtverordnetenversammlung die Annahme des Bewoag- Angebotes zu empfehlen.
Bewährungsfrist für Frau Profeffor Schnabel. Frau Professor Schnabel, geborene Gräfin Leiningen, die wegen der Fälschung des Testaments ihres verstorbenen Gatten in Botsdam zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war, hat auf Antrag ihres Berteidigers Bewährungsfrist
erhalten.
Flurnachbaru..
Im alten Moabiter Gericht! In den Gängen zu den kleinen Straffammern figen genau nach Parteien gruppiert die Angellag. ten und Zeugen und warten auf ihr Stichwort, um durch das Ge
richt feststellen zu lassen, wer recht hat. Meist find es teinig teiten, die Nachbarn und frühere Freunde vor das Gericht aus tragen. 3ant, gegenseitige Beleidigungen oder fleine Schlägereien find meist der Anlaß langwieriger Prozesse. So auch fürzlich wieder. Vor dem Richter erscheinen vier Angeklagte, die beschuldigt find, in eine Wohnung eingedrungen zu sein und den fagen wir R. verprügelt zu haben. Fräulein S. hat bei R. als Unter mieterin gewohnt. Eines Tages war sie verschwunden und tam tagelang nicht wieder. Aus Angst, der Dame fönnte etwas paffiert jein, werden Recherchen angestellt, von denen auch der Arbeitgeber der S. erfährt und sie entläßt.
Im gleichen Hause, eine Treppe über R., wohnt ein Schwager ber S. Als K. die Herausgabe der Sachen verweigert, weil noch eine Mietschuld zu bezahlen ist, wird eine Expedition zu R. in die Wohnung unternommen. Die S. geht vor, der Schwager wartet mit seiner Frau auf der Treppe. Als es zu Krach fam, stürzten Der starte Bruder, seine Frau und noch ein Ehepaar auf R. und verbauen ihn. Da die Streitenden in die Wohnung eingedrungen maren, wurbe Anzeige wegen Rörperverlegung und aus. friedensbruch erstattet. Vor Gericht wurde der ganze Streit fall ausführlich dargelegt. Jede Partel beeidete ihre Aussagen. Die einen behaupteten, fie mären nicht in der Wohnung gewesen. Die Frau R. als Beuge beschwört aber, daß sich die Schlägerei in der Wohnung abgespielt hätte. Das Gericht sprach bie G. fret, ber tarte Bruber erhielt eine Geldstrafe von 100 m. Das Ehepaar, das lich an der Schlägerei beteiligt hatte, erhielt je 10 m. Gelbftrafe. Hoffentlich ist der Streit damit beendet. Handarbeitsausstellung bei Tiet.
Benn die Abende länger werden, beschäftigen sich manche Frauen auch heute noch mit einer Handarbeit, entweder um ihr Heim zu verfchönen oder um ein ganz persönliches Gefchent, vielleicht fchon fürs Weihnachtsfeft, anzufertigen. In den Handarbeits ausstellungen von Tieß finden die Frauen mun Anregungen in Hülle und Fülle. Da gibt es für Rissen, Decken und Schals die prächtigen ungarischen Motive, die echter Boltstunst entlehnt sind, bie zuerst hier nur getauft wurden und jetzt auch hier ge arbettet merben. Bei den Wolfachen fieht man viel Stäbchenarbeit, während die Gabelarbeit mehr in den Hintergrund gebrängt wird. Schöne Handarbeitsentwürfe liefern München , Mien
Funkwinkel.
Otto Ruschte berichtete über den Tag eines Barlamentariers. Biele Funfhörer, die sich unter parlamentarischer Arbeit" taum anderes als die Sigungen im Plenum vorstellen fonnten, wurden von dem Bortragenden eines befferen belehrt. Unzählige Einzelheiten, teils wichtigster, teils banalster Art erfüllen den Tag des Barlamentariers und fordern fein Interesse. Zur Zeit der Wahlen erreicht die Arbeitsleistung des Parlamentariers einen Höhepunkt. erreicht die Arbeitsleistung des Parlamentariers einen Höhepunkt. -Georg Rogat vom Bund der technischen Angestellten und Beamten hilderte Die Angestellten in der modernen Wirtschaft" Der Angestellte wurde von unserer Seit der Rationalisierung schwer betroffen. Seine Arbeit, früher fast ausschließliche geistige Tätigkeit, wird immer mehr mechanisiert und damit immer unpersönlicher und unbefriedigenter. Dabei wachsen die Anforderungen, die an die förperliche Leistungsfähigkeit der Angestellten gerichtet werden, beständig Dringend ist daher entsprechende Arbeitszeitregelung, Dor allem frühzeitiger Sonnabend Bureauschluß und völlige Sonntagsrube für die Angestellten zu fordern. Beitgehender wirtschaftlicher und sozialer Schuß ist notwendig, um die abgebauten und die arbeitsunfähigen Angestellten und ihre Familien por völliger Ber elendung zu schügen. Ueber3nbische atire, Yogis und Bauberer" pradh Dr. Arthur Berger. ber die vielbesprochenen und bestaunten Laten diefer Männer tells mit Willensbeherrschung und Autosuggestion, teils mit Maffenfuggeftion und Waffenhypnose erklärte und einige der Experimente fogar mit bloßer Taschenspielerei. Wesentlich Neues gab dieser Bortrag jedoch nicht. Prof. Dr. Mar Deffoir fegte feine fesselnde Bortragsfolge über Erscheinungen und Theorient des Offultismus" fort. und Theorien des Offultismus" fort. Abschluß des Tages war die Uebertragung des Boglampjes um die deutsche Schwergewichts meisterschaft aus dem Berliner Sportpalaft. Interessant als Hörbild des Bogfportes begeisterben Berliner Bublifums.
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Dtober beginnen neue Anfängerfurje( bendunterricht) in den obigen Anfängerfurfe in Englisch , Franzöfifch, Spanisch und Ruffisch. Mitte Sprachen für Genoffinnen und Genossen ohne jegliche Vorkenntnisse. Zeilnehmer mit guten Wortenntnissen fönnen jederzeit entsprechenden Mittel- bzw. Oberfurfen beitreten. Für das tommende Winterhalbjahr find Sprachturse in folgenden Stadtteilen vorgesehen: Lichtenberg , Neukölln, Beißensee, Schör eberg, Wilmersborf, Charlottenburg , Moabit fowie im Innern der Stadt. Anmeldungen zu allen Kursen bis zum 15. Dftober ( fchriftlich oder persönlich) beim Genossen H. Fuchs, Berlin W. 57, Bietengeftellten Groß- Berlins.
Broving Brandenburg und für Berlin ( Direttor Prof. Dr. Ludwigs) ver Die Hauptstelle für Pflanzenschutz der Landwirtschaftafammer für die abet Säblingsbefämpfung im Obst, Gemüse und Blumenanstaltet, ipie in früheren Jahren, auch in diesem Winter wieder Surfe garten. Der erste Sturfus findet an den vier Sonnabenden im November, ben 5., 12., 19 und 26. ftatt. Die Vorträge, die nachmittags von 5 bis 7 Uhr im Sigungsfaal der Biologischen Reichsanstalt, BerlinDablem, Königin Luife- Str. 19, gehalten werden, werden durch Demonftrationen und Lichtbilder erläutert. Borherige Anmeldung ist erforderlich und an die Hauptstelle für Pflanzenschutz in Berlin- Dahlem , tönigin Luife- Str. 19 Fernsprecher: G 6 Breitenbach 833) zu richten. Teilnehmerfarte 2.
Wieder eine Kanalschwimmerin. Gertrud Ederles Rekord gebrochen.
Condon, 11. Oktober. Mis Mona Mc. Lennan, die gestern in aller Stille um 7.40 Uhr abends Don Rap Grines zu einem neuen Versuch, den Kanal zu durchschwimmen, startete, ist heute vormittag um 9.50 Uhr an ber Küste von Folkestone gelandet. Sie hat damit den Kanal in 13 Stunden und 10 minuten durchschwommen. Die Bett ihrer Stanáldurchquerung ist um 89 minuten besser als diejenige von Miß Eberle und bedeutet einen neuen Reford für Frauen. Der wirkliche Name Don Mis Mona Mc. Lennan ist Mis Dr. Logan, Sie übt eine ärztliche Braris in einem ber besten Londoner Biertel aus und hat bereits mehrfach einen Bersuch unternommen, den Ranal zu burchschwimmen. Im letzten Jahr war sie einmal mehr als 24 Stunden im Baffer und nur noch fünfhundert Meter von ber Rüfte entfernt. Der geftrige Start erfolgte in aller Stille, und elbst die Mutter der Schwimmerin murde erft nach der glücklichen Bandung verständigt.
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Umgegend ( Nachdr. verb.) Bollig bis beiter und tagsüber etwas fübler, leichte nordliche Winbe. Für Deutichland: 3m Often Regen, in Norddeutschland moltig bis delter, im Süden völlig belter, firidhweile Bodenfröfte
Das ideale