Der Kampf um die Wertzuwachssteuer.
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Gewinne beim Altbesitz?
Der Kampf um die Bertzuwachssteuer oder besser gesagt- des unverdienten Wertzuwachses nicht verzichten will. Das der Kampf gegen die Wertzuwachssteuer ist wieder auf der ganzen Haus wäre vor dem Kriege mit ein Zehntel Anzahlung vom Werte 280 000 m.), also mit 28 000 M. Barkapital zu Linie entbrannt. Er richtet sich in Wirklichkeit gegen die steuerliche( 1420 000 erwerben gewesen. Heute verlangt der Befizer, um seinen In Erfassung der Inflationsgewinne auf dem Grundstücksmarkt, er nimmt aber die jetzt schwebenden Verhandlungen über die Ein- flationsgewinn zu realisieren", 25 bis 40 Proz. Anzahlung, also mindeſtens 40 000 M. und halft überdies die ganze Bert beziehung des Altbefizes in die Wertzuwachssteuer zum zuwachssteuer dem Käufer auf, wodurch sich die rund willkommenen Anlaß, um das gesamte Gebäude ins Banken zu 30 000 m. auf 39 000 M. Steuer für diesen erhöhen. Ist wirklich bringen. danach die Wertzuwachs steuer daran schuld, daß der Klein fapitalist ein solches Haus aus Inflationsbefiz heute nicht mehr erstehen fann? Soll die Stadt, also die Allgemeinheit, die unter der Inflation wahrlich schwer genug gelitten hat, auf einen Anteil an solchen Gewinnen verzichten, weil der Berdiener heute gegenüber der Borkriegszeit das Zweieinhalb bis Vierfache an barem Gelde bei der Wiederveräußerung beansprucht, wenn, wie Herr Benedick so schön jagt, der Verkauf einen Sinn haben soll"? Die Tatsache, daß in Berlin trotz der dreißigprozentigen Wertzuwachs steuer in einem Dritteljahr häuser mit einer Wertsteigerung von insgesamt über 32 Millionen verkauft worden sind, beweist, daß Käufer vorhanden sind, wenn ihr Kreis auch ein anderer geworden ist was den Maklern sicherlich ganz besonders fühlbar wird.
Die Stadt Berlin hatte bekanntlich ursprünglich die Absicht, die sogenannte„ Kieler Form" der Besteuerung des Altbesizes zu übernehmen. Wir haben seinerzeit ausführlich über die rechtlichen Unterlagen und die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Form berichtet. Es sei nur daran erinnert, daß dabei nicht die Gesamtwerte, sondern die angelegten Bau fapitalien in Vergleich miteinander gestellt werden sollten. Diese Form der Besteuerung ist der Stadt Kiel ohne Bedenken genehmigt worden, ist in anderen Städten un beanstandet nachgeahmt, wurde aber in Berlin schon im Vorstadium der Beratungen als ungefeglich beanstandet. Es zeigte sich auch hier wieder die befannte Tatsache, daß die Reichshauptstadt bei den staatlichn Aufsichtsbehörden eine durchaus nicht von ihr beanspruchte ,, Sonderstellung" einnimmt. So blieb der Stadt Berlin feine andere Möglichkeit, als die Wertzumachssteuer in der bisher üblichen Form auf den Altbesitz auszudehnen. Der Borgang ist augenblicklich fast belanglos und wäre auch sicher in der Deffentlichkeit unbeachtet geblieben, menn eben nicht die Interessentenfreise diese Gelegenheit zu einem Angriff auf die gesamte Steuer ausnüßen zu können glaubten. Denn bei normalen Grundstücken wird diese Steuer praktisch auf absehbare 3eit nicht in die Erscheinung treten, weil ein Bertzuwachs nicht vorhanden ist. Auch in günstigen Gegenden wird heutzutage nur das Sieben bis Achtfache der Friedensmiete( gegenüber dem Dreizehn bis Fünfzehnfachen beim Borkriegserwerb) gezahlt, im Osten und Norden wird bisweilen nur das bis Fünffache erlöft, und Vier wird von fachkundiger Seite behauptet, daß Pakete bis zu 200 Häusern herumschwimmen, die auch noch unter diesem Sag nicht an den Mann zu bringen sind. Immerhin find seit der Inflation Häuser aus den Altbesüz für mehr als 100 mittio= nen Mart verkauft worden. Der größte Teil davon märe auch in Zukunft wertzumachssteuer frei. Aber es gibt immerhin einige wenige Grundstücke, etwa am Kurfürstendamm , deren Verkaufsmert heute schon den Vorkriegspreis nicht unerheblich überschritten hat. Und es erscheint nur recht und billig, daß solche Verkäufe, auch menn es sich um Altbesiz handelt, ebenso in die Wertzuwachsiteuer einbezogen werden wie Inflationskäufe.
Droffelt die Steuer den Umjah?
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Die Inflationstäufe bilden natürlich zurzeit das tragende Gerüft des Aufkommens aus der Steuer. Es wird von den Intereffenten behauptet, daß bei einem niedrigeren Steuersatz nicht nur der limfah bei diesen Grundstücken bedeutend steigen würde, sondern daß sogar das Gesamtaufkommen infolge dieser Steigerung erheblich
höher sein würde. Erfreulicherweise fönnen wir dieser unbewiesenen Behauptung jetzt eine Erfahrungstatsache entgegenstellen Dos Istaufkommen der Wertzuwachssteuer betrug bei einem Steuer: fag von 20 Broz. im Jahre 1925 10% Millionen. Der Anjazz wurde für 1926 bei dem neuen, erhöhten Satz von 30 Proz. auf 13 Millionen festgelegt. Der Ertrag war trotz der„ fatastrophalen". ,, drosselnden Steuerhöhe so günstig, daß in den Haushalt dieses Jahres 15 Millionen als voraussichtliches Greebnis eingesetzt werden fonnten. lind es besteht kein Zweifel, daß diese Summe ganz außerordentlich überschritten werden wird, denn in den ersten vier Monaten des Etatsjahres sind bereits nahezu 10 Millionen tatsächlich vereinnahmt worden der sicherste Beweis für die von uns immer vertretene Auffassung, daß der Grundstücksmarkt im wesentlichen von der allgemeinen Wirtschaftslage und der Höhe der Mieten beeinflußt wird und nicht von der Steuer auf den etwaigen Wertzumachs. Durch die Wertzumachssteuer wird der Umsetz nicht ge= drosselt, sondern der Kreis der in Betracht kommenden Käufer wird ein anderer; und dies auch nicht etwa durch die Steuer els solche, sondern durch die Tatsache der uneryört billigen Inflationsläufe durch Ausländer und des dadurch erzielten ganz abnormen Geminnes. Das Beispiel, das der Ber treter der Interessenten, Herr Baul Benedick( Isr. Schmidt Söhne), im ,, B. T." anführt, ist sicherlich richtig: Ein Haus im Westen mit 20 000 M. Friedensmiete wird heute mit 160 000 m. verkauft. Es
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ift in der Inflation für die Lappalie von 8000 M. erworben worden. mozu eine Aufweriungshypothef von 50 000 m. tommt. Wir haben also cinen doch ganz gewiß ,, unverdienten" Wertzuwachs von 102 000 M. Dieses Haus fann nur noch ein sehr fapitalfräftiger Besizer kaufen, weil der Verkäufer eben auf den größten Teil
Der deutsche Einzelhandel tagt. Borgestern hat die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels ihre Jahreshaupttagung in Berlin eröffnet. Es ist die zweite Tagung dieses Verbandes, der in 72 Verbänden rund 400 000 größere und Pleinere Handelsbetriebe organisatorisch erfaßt, d. h. etwa zwei Drittel sämtlicher in Deutschland bei der letzten Betriebsstatistik gezählten Handelsbetriebe.
Der deutsche Einzelhandel steht bewußt in einem Gegensatz zum Großhandel, so sehr er sich auch auf vielen Gebieten durch genossenschaftliche Organisation die Einkäufervorteile des Großhandels gesichert hat. Er steht aber in bewußtem Gegensatz zu der Selbsthilfe der Konsumenten, gleichviel wo er ihr begegnet, obwohl die Selbsthilfe der Konsumenten überall da, wo sie die Zwischengewinne des Handels ausschaltet, dem Einzelhandel eine um die erzielten Ersparnisse vergrößerte Gesamtkauffraft zur Verfügung stellt. Sehr selten wird das vom Einzelhandel erPannt, noch feltener anerkannt, wie überhaupt die gesunde Preiskonkurrenz, die die genossenschaftliche Selbsthilfe dem Einzelhandel macht, einer der wirtsamsten Hebel zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Einzelhandels ift.
Der erste Tag der Verhandlungen, die zunächst intern find, brachte eine Stellungnahme des Einzelhandels zum Steuervereinheit lichungsgesetz. Oberregierungsrat Dr. Adameß, der auch auf der Tagung des Deutschen Groß- und Ueberseehandels zum selben Thema gesprochen hatte, wiederholte die Forderung nach einer gründlichen Reform des Verhältnisses zwischen den Lärdern und dem Reich, die
Die nationale Bemäntelung.
Bleibt nur noch das„ nationale" Moment: Inflationsfäufe waren Auslandskäufe, wir müssen Substanz und Ertrag wieder in deutsche Hände bekommen." Dabei ist richtig, daß die Zahl der Berliner Häuser, die sich im Besitz von Ausländern befinden, noch immer erschreckend hoch ist. Im April 1926 hat Ruczinski fie auf 20 000 berechnet, inzwischen sind etwa 2000 wieder zurückgekauft, so daß heute noc 18 000 5äufer im Auslands besig sind, d. h. rund 20 Pro3. er gesamten 86 000 Häuser in Berlin . Sie repräsentieren bet etwa 270 Millionen Mark Borfriegsmiete einen heutigen Substanzwert von mindestens 1,7 Milliarden Mark, der sich auf 4 Milliarden Mark steigern würde, wenn einmal die fünfzehnfache Vorkriegsmiete bei Berkäufen erreicht
werden sollte.
Die Zurückgewinnung dieses Besizes ist zweifellos ein erstrebenswertes Ziel. Es macht aber von vornherein stutzig, daß ausgerechnet diejenigen Interessentenkreise sie am lautesten for: dern, die seinerzeit bei der Ueberfrembung ihre hilfreiche Hand geboten haben und bei dieser Ueberfremdung Brovisionen und Gewinne ohne nationale" Bedenken in die Tasche geſtedt haben. Sie schlagen jezt eine Suspension der Wertzuwachssteuer auf ein Jahr vor, um in dieser Zeit die überfremdeten Grundstücke zurücklaufen zu können. Das würde für die Stadt den Verzicht auf die Besteuerung all diefer Inflationsgewinne bedeuten, den Verzicht also auf eine Summe, die mindestens ein Neuntel des heutigen Substanzwertes, d. h. rund 200 millionen Mart, ausmacht. Mit diesem Geschent an spekulierende Auslandsfäufer wäre nach Meinung der Immobilieninteressenten der Rüdfauf schnell zu erreichen, der langsamer zwar, aber doch sicher, wie die obigen Zahlen beweisen, auch ohne dies erfolgt. Uns mill scheinen, daß ein solcher Berzicht der Stadt auf eine zweifellos berechtigte Steuer geradezu unverantwortlich wäre. Bu Geschenken an Inflationsgewinnler ist unsere Zeit und sind insbeson dere unsere Städte mit ihren finanziellen Sorgen und ihren sozialen Verpflichtungen ganz gewiß nicht in der Lage.
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Nach der Diskonterhöhung.
Noch Rekordstand für Wechsel bei der Reichsbank.
Die Diskonterhöhung der Reichsbank vom 4. Oftober erfolgte bekanntlich sehr plöglich. Nicht wie sonst hat die Reichsbant abge= martet, wie sich nach der scharfen Inanspruchnahme am Septemberende ihre Lage nach der ersten Woche des Oktober darstellt. Nur drei Tage der ersten Oktoberwoche fallen allerdings in die Zeit nach der Diskonterhöhung. Immerhin ist durch das Vorgehen der Reichs bank schwer festzustellen, was bei den in der ersten Oktoberwoche eingetretenen Veränderungen als Folge von Distonterhöhung bzw. als Folge der regelmäßigen Entspannung nach dem llltimo anzusprechen ist. Die Kapitalanlage in Wechseln und Lombarddarlehen ist um 232,2 auf 2759,5 Millionen zurückgegangen. Die Wechselbestände nahmen um 142,5 auf 2603,2 Millionen, diejenigen an Lombarddarlehen um 89,7 auf 64,1 Millionen ab. Der Rückgang der Wechselbestände läßt eine Einwirkung der Diskonterhöhung kaum erkennen, und wenn die Lombarddarlehen im Verhältnis auch stärker zurückgegangen sind, so bleibt der Bestand mit 64 Millionen bei dem hohen Lombardsatz von 8 Prozent doch sehr groß. Interessant ist der Bergleich zwischen dem Wechselbestand in der Woche nach der Diskonterhöhung im Monat Juni( 2116,9 Millionen) und dem Bestand am Ende der ersten Woche des Oktober, also nach der zweiten Diskonterhöhung dieses Jahres( 2603,2 Millionen). Der Vergleich ist, daß trotz der zweimaligen Erhöhung des Diskonts die Wechselbestände der Reichsbant innerhalb fnapp vier Monaten um eine halbe Milliarde zugenommen haben. Die Entlastung in der ersten Oktoberwoche bei den eingereichten Wechseln ist trop der Diskonterhöhung noch niedriger als in den ersten Wochen der drei vorhergegangenen Monate. Mit 2,60 Milliarden Wechseln hat das Portefeuille der Reichsbank für die erste Monatsmoche d. J. wieder einen Refordstand, womit aber durchaus nicht gesagt sein soll, daß seine Bergrößerung außer Verhältnis zur Erweiterung der Industrie- und Handelsumfäße steht. Daß die Spannung auf dem Geldmarkt groß ist, zeigt auch der Rüdgang der Kundengelder auf Girokonto um 18,9 auf 610,8 millionen Mark. Der Papiergeldumlauf der Reichsban? ist troz des Rückfluffes von 213,2 Millionen Noten und Rentenbankscheinen mit insgesamt 4958,2 Millionen jehr hoch geblieben. Der Notenumlauf ging um 178,4 auf 4004,1, der an Rentenbankscheinen um 34,8 auf 954,1 Millionen zurüd. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen find wenig verändert; die Devisen nahmen um 2,1 auf 155,9 Millionen zu, während die Goldbestände geringfügig um 228 000 m. auf 1851,9 Millionen abnahmen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen stieg von 48,0 auf 50,1 Proz., was für die erste Monatswoche seit Juni, dem Zeitpunkt der ersten Diskonterhöhung, bemerkenswertermeise der niedrigste Stand ist.
Für die weitere Distontpolitit der Reichsbank mird es natürlich entscheidend sein, wie sich ihre Bilanz in den nächsten Wochen entwidelt. Es wird berichtet, daß die Einreichung von Wechseln nicht unerheblich zurückgegangen ist.
Das Fragezeichen der Beratungsstelle. Im Reichsfinanzministerium murde gestern wieder die künftige Gestaltung der Beratungsstelle für Auslandsanleihen verhandelt. Anwesend war neben dem Reichsfinanz- und dem Reichswirtschaftsminister auch der Reichsbankpräsident. Es habe völlige lleber einstimmung über die den Ländern zu machenden Vorschläge geherrscht. Die Einladungen zu den Besprechungen mit den Länderregierungen seien bereits ergangen.
Wie der Soz. Pressedienst" dazu erfährt, merden die Berhandlungen mit den Ländervertretungen am Mittwoch, dem 19. Oftober, aufgenommen. Mit einer schnellen Einigung ist nach Lage der Dinge jedoch nicht zu rechnen. In der Zwischens zeit lehnt es die Beratungsstelle ab, Anträge auf Genehmigung von Kommunal und Länderan Leihen zu beraten. Damit ist fürs erste den Ländern und Ge meinden der Weg zum Auslandskapitalmarkt gesperrt. Das ist ein durchaus unhaltbarer Zustand. Hier muß schon deshalb schleunigst eine Aenderung erfolgen, weil die Möglichkeit einer Eini gung mit den Ländern nicht so bald gegeben ist.
Der Chemietrust dehnt sich weiter aus. Borfig und Mannesmann vereinigen die Kälfeinduftrien.
Mit Recht behält daher der neue Entwurf der Berliner Wertzuwachssteuerordnung den Sag von 30 Pro3. für Infla tionsfäufe bei, wie ja auch die preußische Mustersteverordnung diesen Satz ausdrücklich vorsieht. Er ermäßigt die Stener für Grundftücke, die bereits vor dem 1. Januar 1919 im Besitz des Verkäufers waren, um 2 Broz. für jedes Jahr bis zum Jahre 1913, von da ab um ein weiteres ½ Proz. für jedes Jahr bis zum Mindeſt= fag von 10 Pro3. Eine solche Steuer dürfte allen Anforderungen, die an steuerliche Gerechtigkeit gestellt werden fönnen, vollauf genügen. Diese Säge können auch beibehalten werden, menn bei gesteigerten Grundstückspreisen ein effektiver Wertzuwachs auch beim Altbesitz wieder einmal die Regel sein sollte und nicht mehr, wie jetzt, eine seltene Ausnahme, wobei der ja auf allen anderen Gebieten längst entschiedene Streit, ob Reichsmart gleich Mazu setzen ist, keine Rolle spielt. Sehr erfreulich sind in dem neuen Entschen Stickstoffunternehmen, der über das große Rapital von wurf die verschärften Sicherungen gegen Schiebungen aller Art, insbesondere gegen die Eintragung übermäßig hoher Hypotheken mit nachfolgender Subhastation:" Durch Mißbrauch von Formen und Gestaltungsmöglichkeiten des bürgerlichen Rechts tann die Steuerpflicht nicht umgangen oder gemildert werden"(§ 5). So ist zu hoffen, daß in Zukunft tatsächlich jeglicher unverdiente Wertzuwachs von der Steuer erfaßt werden wird.
Die letzte Aufsichtsratssitzung der J. G. Farbenindustrie hat neben sehr unzulänglichen allgemeinen Mitteilungen doch die wichtige Tatsache bekanntgemacht, daß man mit dem bedeutendsten norwegi55,14 Millionen Kronen verfügenden„ Norsk Hydroelektrise Kvaelstof Aktieselskab " eine engere Gemeinschaft eingegangen ist, die auch durch einen Aktienaustausch verfestigt werden soll. Diese Berbindung ist von besonderer Bedeutung für den Fall, daß im Weltstid stoffgeschäft, in dem sich die meisten Länder jetzt selbständig machen, einmal scharfe Konkurrenzperhältnisse eintreten. Die riesigen Wasserfräfte Normegens, die dem Werk zur Verfügung stehen, ermöglichen eine billige Produktion, deren Konkurrenz der Chemietrust offenbar auf alle Fälle ausschalten will. Jetzt wird aus dem Interessentreis der 3. G. Farbenindustrie eine neue Transaktion gemeldet. Zwischen der RheiBerliner Gustav Genschow A.. laufen Verhandlungen für den Zusammenschluß. Die Rheinisch- Westfälische Sprengstoff A.-G. hat einen Bertrag mit der J. G. Farbenindustrie, wonach vier Zehntel der Chemietruftdividende garantiert werden und das Werk später im Chemietruft aufgehen soll. Eine ähnliche Verbindung soll zwischen Genschow und dem Kölner Wert geschaffen werden, so daß indirekt der Zusammenschluß der beiden Werke eine Ausdehnung des Chemietrusts darstellen würde.
nur durch eine durchgreifende Verfassungsreform möglich ist. Merkwürdig mutet es an, daß er von Lohnnisch Westfälischen Sprengstoff 21.- 3. und der bewegungen als Folge der Erhöhung der Beamtengehälter spricht, obwohl davon keine Rede sein kann, und solche Lohnbewegungen für eine eventuelle Preissteigerung haftbar macht. Der Handel müsse die Berantwortung für eine eventuelle eintretende Preiserhöhung von sich ablehnen.
Lohnbewegungen sind in der Tat nicht die Folge der Beamtenbesoldungserhöhung, sondern nichts als ein Ausgleich bereits eingetretener Preiserhöhungen. Der Einzelhandel verfährt aber sehr unvernünftig, wenn er sich gegen Lohnerhöhungen wehrt, weil der Vorteil, der aus Lohnerhöhungen für die Ver= größerung seines Absages dem Handel erwächst, unpergleichlich viel größer ist, als die verhältnismäßig geringen Lohnfummen, die er selber mehr zu tragen hätte.
Der zweite Tag brachte für die Deffentlichkeit einige EntschlieBungen, die u. a. die Konzessionierung des Versteigerungsgewerbes, der Auskunfteien und des Detektivgewerbes, den Ausschluß des Haufierhandels von einigen Gegenständen, die schärfere Sichtung und steuerliche Erfassung des Wandergewerbes, den Ausschluß von Kraft fahrzeugen beim Wandergewerbe fordern. Durch Aufnahme von sechs Händlerverbänden wurde die Mitgliedschaft um 24 000 Berfonen erweitert.
Der heutige Tag bringt eine öffentliche Mitgliederversammlung, auf der auch der preußische Handelsminister sprechen wird, und eine öffentliche Kundgebung.
Eine andere interessante Kombination erfolgt zwischen den Berliner Borsig- Werfen und dem Konzern der Gebrüder Mannesmann, der mit den Mannesmann Röhren werfen nichts mehr zu tun hat. Die beiden Firmen grenzen ihre Progründen eine gemeinsame Bertaufszentrale. Bei Borsig gilt die duktion von Kälteanlagen und Kältemaschinen gegenseitig ab und Rälteabteilung als einer der aussichtsreichsten Fabrikationszweige. Im Mannesmann- Konzern ist die Kühlapparateverteilung ebenfalls mohl der wichtigste Teil des Konzerns. Difenbar handeu es sich bei um die Abwehr der ausländischen diesem Zusammenschluß Frigidaire" Ronkurrenz, die fich in Deutschland in diesem Monat stark ausgedehnt hat.
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80 Jahre Siemens u. Halste. Nach dem Borsig, und dem Schwarzkopff- Jubiläum ist jegt vom Siemens- Ronzern zu melden, daß er am 12. Oftober auf eine achtzigjährige Bergangenheit zurücksieht. Der Betrieb wurde im Jahre 1847 mit zehn Arbeitern angefangen, während im ganzen Konzern heute über hunderttausend Angestellte und Arbeiter beschäftigt sind.
Tomaten
Grunkern
VAGGI
GIS SUPPEN
MASEY'SLAPER
Erbs
1 Würfel für 2 Teller 13 Pf.
MAGGI Suppen in Würfeln
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ersparen beim Suppenkochen die größte Arbeit das Zurichten.
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