Internationales Arbeitsamt. Keine Nachricht von den Ozeanfliegern.
Die Internationale der Agrarier verlangt eine Extrawurft.
In der Fortsetzung der Debatte über den Bericht des Direktors Das Heinkel - Flugzeug D 1220 in Brunsbüttel und das Junkers- Flugzeug
Das Heintel- Flugzeug D 1220 ist heute früh 9,45 Uhr| und die Beobachtungsposten der Rotlandungspläße nördlich von im Brunsbütteler Binnenhafen zum Weiterflug in füdwestlicher Paris alarmiert. Richtung glaft gestartet. Ueber das nächste Ziel bewahrten die piloten ffrengstes Stillschweigen.
in der Sigung des Verwaltungsrats des Internatio= 1 nalen Arbeitsamts den Wunsch vor, daß im Haushalt des Internationalen Arbeitsamtes mehr Mittel für Uebersehungen der wissenschaftlichen Arbeiten des Amtes in dritte Sprachen, insbesondere ins Deutsche, vorgesehen werden mögen. Es sei außer ordentlich bedauerlich, daß wichtige Veröffentlichungen nicht ins Deutsche übertragen werden. Es gab dann eine interessante Debatte mit starkem politischen Hintergrund. In dem Bericht des Direktors ist ein Schreiben des internationalen landwirtschaftlichen Instituts in Rom enthalten, in dem die Einsetzung einer Kommission für 3usammenarbeit" angefündigt wird. Der Borsitzende dieses Instituts ist der frühere Anarchist und jetzige italienische Regierungsvertreter im Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes de Michelis. Es besteht bereits zwischen diesem Institut und dem Internationalen Arbeitsamt eine gemeinsame Kommission, die solche Fragen zu behandeln hat, die in den Bereich beider Organisationen hrt, die in den Berei
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fallen.
Der deutsche Arbeitervertreter, Genoffe Hermann Müller, Vorsitzender des ADGB. , wandte fich energisch gegen die Methoden des Internationalen Instituts in Rom , das bemüht sei, alle land= wirtschaftlichen Fragen an sich zu ziehen, und zwar selbst die rein sozialpolitischer Natur, die unzweifelhaft zur Kompetenz des Internationalen Arbeitsamtes gehören. Die be= stehende Kommission habe große Schwierigkeiten zu überwinden, und es sei nicht abzusehen, welchen Zweck die Schaffung dieser neuen Kommiffion haben soll. Die Organisationen der landwirtschaft. lichen Arbeiter feien nicht geneigt, in dieser Frage in der Kommission, dessen Einsehung das Internationale Institut für Landwirt schaft mitteilt, mitzuarbeiten. Jedenfalls müsse man erst Klarheit haben über die Aufgaben, die dieser neuen Kommission gesetzt werden sollen. Müller schlug deshalb vor, von jeder Stellungnahme abzu sehen, solange die Statuten dieser neuen Kommission nicht bekannt feien.
Dieser Ansicht traten außer Jou haur auch die Regie: rungsvertreter Don Kanada bei. Der italienische Regierungsvertreter suchte einesteils die Sache möglichst harmlos hinzustellen, andernteils jedoch ziemlich brutal dem Berwaltungsrat flarzumachen, daß er, der Vorsitzende des Internationalen Inftituts in Rom , es ja gar nicht nötig habe, sich darüber mit dem Berwal
tungsrat des Internationalen Arbeitsamts zu unterhalten. Es fei ein reiner Höflichkeitsalt des Internationalen Instituts in Rom , zu dem dieses ja gar nicht verpflichtet sei.
Jouhaug erinnerte treffend daran, daß man die Kompetenz des Internationalen Arbeitsamts in Landarbeiterfragen feinerzeit überhaupt bestritten habe und daß das Amt gezwungen gewesen ist, eine Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs im Haag herbei. zuführen, die zugunsten des Internationalen Arbeitsamts ausge fallen ist. Man müsse den Einbrud gewinnen, daß diese Neugründung des Internationalen Inftifttuts in Rom nur eine Fortfegung der Bestrebungen sei, dem Internationalen Arbeitsamt emmniffe bei der Behandlung der Bandarbeiterfragen zu bereiten.
Zum Schluß wurde auf Borschlag von Thomas dahingehend entschieden, daß der Verwaltungsrat bazu erst Stellung nehmen wird, wenn ihm das Statut der neuen Kommission in Rom bekannt sein wird. Das bedeutet praktisch, daß man im Berwaltungsrat den Bestrebungen in Rom mit ausgesprochenem MiB trauen gegenübersteht.
ass bag Brunsbüttelfoog, 13. Ottober. Das Heintel Wasserflugzeug D 1220, das heute früh gegen 7 Uhr von der alten Schleuse, in der es die Nacht über gelegen hatte, in den Nord- Ostsee- Kanal eingeschleust worden war, rollte, nachdem die letzten Startvorbereitungen getroffen waren, um 9,33 Uhr einige tausend Meter in den Kanal hinein, wendete dann zum Start gegen den Wind und erhob sich um 9,45 Uhr bei etwas diesigem Wetter in die Luft. Das Flugzeug schlug die Richtung Cughaven- Norderney ein. Nach den legten Erklärungen, die der Pilot Merz furz vor dem Start dem Sonderberichterstatter des WIB. gab, bleibt es bei der ursprünglichen Absicht, Amsterdam anzufliegen.
Ciffabon, 13. Oftober. 21 Uhr früh. Das Junkets- Flugzeug D 1230 wird heute früh um 6 Uhr feinen weiterflug nach Amerika antreten.
American Girl" verschollen?
New York, 13. Oftober.
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Außer von der„ American Banter" ist von keinem der auf den großen Wasserstraßen befindlichen Dampfer eine Meldung über eine Sichtung der American Girl" eingelaufen. Die Mauretania", die 800 Meilen von New Dort entfernt war, und die„ Celtic " auf der Mitte des Ozeans drahteten der Associated Preß , daß das Flugzeug noch nicht gesichtet worden sei, obwohl beide Dampfer in der Richtung des Flugfurses fahren. Ein zweites Radiogramm der American Banker" besagte, daß die Höhe, in der das Flugzeug American Banker" besagte, daß die Höhe, in der das Flugzeug gestern gesichtet wurde, etwa 1000 Fuß betragen habe, und daß es beim Ueberfliegen des Dampfers Lichtsignale gab. Allmählich tritt hier eine gewisse Beunruhigung über das Schidjal des Flugzeuges ein, da angenommen wird, daß es bei nur 1000 Juß Flughöhe während des Tages on Dieb, es bei nur 1000 vielen Dampfern hätte gesehen werden müssen.
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Die Direktion des Flughafens Le Bourget hat, obwohl fie nicht offiziell von der zu erwartenden Ankunft der amerikanischen Fliegerin Ruth Elder in Kenntnis gesetzt worden ist, für die Nacht einen Teil des Personals zur Nachtwache berufen
Selbstmord eines Justizinspektors. Kein Zusammenhang mit der Affäre Rupport.
Der 49 Jahre alte Justizinspektor Mar Schneider aus der Bornstraße 28 zu Steglig, der bei der Nachlaßabteilung des Amts gerichts Berlin- Schöneberg beschäftigt war, wurde in feiner Laube in der Kolonie Klein- Machnow erhängt aufgefunden.
unter dem Borgeben, daß er einen Arzt aufsuchen wolle und ließ Schneider ging am Montag mittag von feiner Dienststelle meg feitdem nichts mehr von sich hören. Während seine Frau eine Ber mißtanzeige machte, erhielt fein Schwager einen Brief von ihm, in Es kam dann zu der Abstimmung über den Antrag der eng dem er ihm die Absicht mitteilte, fich das Leben zu lischen Regierung, das Datum der Konferenz Don 1928 auf nehmen. Man begab sich nun nach der Laube der Familie in den 10. Oktober festzusetzen. Der Antrag wurde abgelehnt und der Kolonie Klein- Machnow " und fand hier den Vermißten erhängt es wurde mit großer Mehrheit beschlossen, die Konferenz zum und tot auf. Schneider hatte Angehörigen gegenüber mehrmals 30. Mai einzuberufen. Es kam dann noch zu einer lebhaften Debatte erwähnt, daß auch er mit der Affäre Ruppolt zu tun habe. über die Festsetzung der Tagesordnung der Internationalen Konferenz In einem Briefe, der in der Laube lag, äußerte er sich ebenfalls hierüber. Die Ermittlungen der Aufsicht des Amtsgerichts Schönevon 1928. Borgesehen waren außer den Fragen der Mindestberg und der Kriminalpolizei haben jedoch bisher keinen Anhalt hierüber. Die Ermittlungen der Aufsicht des Amtsgerichts SchöneIöhne und der Unfallverhütung die Frage der 3 wangs- dafür ergeben. daß er in dieser Sache irgendwie belastet ist. Schneider arbeit der Eingeborenen. Auch hier widersprach der war ein pflichttreuer Beamter, gegen den teine Beschwerde vorlag. englische Regierungsvertreter. Die Frage der 3wangsarbeit der Ruppolt erflärt, daß er ihn zwar fenne, belastet ihn aber nach Eingeborenen fei noch nicht reif, man dürfe die Tagesordnung nicht feiner Richtung, während er fonft mit Belastungen nicht gerade überlasten usm. Der deutsche Regierungsvertreter Dr. Sizler sparsam ist. Der Juftizinfpetfor mar fch wer herzleidend ftimmte feinent englischen Kollegen bei. Es wäre beffer, möglichst und nervös. Nach den bisherigen Ermittlungen muß man an wenige, aber inhaltsreiche Abkommen zur Ratifizierung abzufaffen. nehmen, daß er in einer franthaften Einbildung Hand an fich gelegt Albert Thomas mies in einer sehr lebhaften Erwiderung hat. Einen Arzt hatte er nicht mehr aufgesucht. darauf hin, daß es sich nur um eine jittliche Frage handele, die längst reif sei und die die Konferenz nicht belasten würde. Ein Ablommen mehr könne die Regierungen nicht verhindern, die bis. herigen Abkommen zu ratifizieren. Gerade die englische Regierung habe sei drei Jahren im Bölkerbund darauf gedrungen, daß man diese Frage behandele. Es wurde schließlich aber mit 11 gegen 7 Stimmen entsprechend dem Antrag des englischen Regierungs vertreters beschlossen. Dabei ist bemerkenswert, daß sowohl der englische wie der kanadische Arbeitervertreter sich der Stimme enthielten.
Die Besatzungsverminderung.
Zum 1. November fällig.
Paris , 13. Oftober.( Eigenbericht.) Das linksstehende Blatt„ Ere Nouvelle" wendet sich gegen gewisse Breffeäußerungen, wonach die Alliierten das Deutschland ge gebene Versprechen der Besatzungsverminderung nicht einhielten. Das Blatt führt aus, daß im Ottober 1925 in Genf die Alliierten dem Reichsaußenminister versprochen haben, diese Verminderung von 72 000 auf 60 000 Mann bis zum 1. Movember d. J. durch zuführen, unter dem Vorbehalt, daß das Kräfte verhält nis zwischen den einzelnen Befaßungsmächten erhalten bliebe. Frontreich hätte auf Grund dieses Bersprechens feine Truppen um rund 9000 Mann herabzusehen. Die französische Heeresleitung habe dagegen in Ausführung dieser Bujage nur 4000 mann zurüdgezogen, es find also bis zum 1. November d. I. noch 5000 Mann zurüdzuziehen. Die Zurückziehung dieser Truppen geht nur etappenweise vor sich, und es dürften feinerlei Mißdeutungen über die Ausführung der französischen und alliterten Bersprechungen entstehen, solange nicht der 1. November da sei. Jedenfalls würden die Alliierten und insbesondere Frankreich ihren Berpflichtungen nachkommen.
Der deutsche Botschafter in Paris hat im Außenministerium am Duai d'Orsay die Auffassung der Reichsregierung ausgesprochen, daß alle bisher über die Ausführung einer Befagungsverminderung gemachten Mitteilungen nicht offiziellen Charakter tragen und der deut schen Regierung eine entsprechende Witteilung fobald als möglich
erwünscht sei.
Die griechische Regierung hat die Grenze gegen Bulgarien gesperrt, weil auch dort bulgarische Komitatschis ihr Unwesen treiben.
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An der Ede Varziner Straße und Kaiferallee in Wilmersdorf in der Nähe des Ringbahnhofes Wilmersdorf Friedenau werden gegenwärtig an der Eisenbahnüberführung Arbeiten vorgenommen, die dem Unternehmer Ernst Pfeffer übertragen worden sind. Dabei findet ein Breßluftteffel mit fünf Atmosphären Drud Ber wendung. Heute früh furz nach 9 Uhr gab es plöglich einen furchtbaren Krach. Der Steffel war explodiert und der chwere Dedel wurde etwa hundert Meter fortgeschleudert. Zahlreiche Schaufenster und Wohnungsscheiben in der Umgebung wurden durch den gewaltigen Luftdruck zertrümmert. Wie durch ein Wunder blieben Arbeiter unverlegt. Bier Vorübergehende dagegen, die im Augenblick der Explosion die Unfallstelle passierten, erlitten Nervenschocks und mußten sich in ärztliche Behandlung begeben. Die Urfachen der Explosion, die große Aufregung hervorgerufen hatte, find noch ungeklärt. In der Notwehr auf den Vater geschoffen.
Eine aufregende Familienfzene spielte sich am Mittwoch nach mittag in einem Haufe der Antwerpener Straße ab. Der 50 Jahre alte Hausverwalter M., der öfter trinft, tam wieder angetrun ten nach Hause und fing mit jeiner Frau Streit an. Als er tätlich wurde, sprang ber 23 Jahre alte Sohn Otto feiner Mutter bei. Jegt wandte sich M. gegen seinen Sohn und griff auch ihn an. Durch die Räume der Wohnung verfolgt, versuchte der junge Mann zunächst, mit Einrichtungsgegenständen den wütenden Water abzumehren. Als er sich nicht mehr anders zu helfen mußte, zog er einen Revolver, gab mehrere Schüsse auf den Bater ab, traf ihn am Kopfe und verlegte ihn so erheblich, daß er von der nächsten Rettungsstelle nach dem Birchow- Krantenhause gebracht werden mußte. Der Sohn wurde auf der Bache des 44. Reviers pon der Kriminalpolizei vernommen und wieder entlassen, nachdem bie Beamten festgestellt hatten, daß er in der Rotmehr gehandelt hat.
Lebenskundeunterricht.
In wenigen Tagen wird ber Rampf um den Reichsich ulgefegentwurf im Reichstag entbrennen. Die Stellung aller freidenferischen Eltern dazu ist gegeben. Darüber hinaus ergeht abilinen Mitkämpfern zu erziehen. Mer ba will, baß die Kinder der Appell an die Eltern, heute schon die Kinder zu über Rechte des Staatsbürgers und Pflichten gegenüber Mitmenschen unterwiesen werden, der schicke fie in ben Unterricht für Religionsgeschichte und Lebenskunde. Dieser Unterricht wird ohne jegliche Verpflichtung unentgeltlich an folgenden
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Das Wetter auf dem Atlantik.
Die in Angriff genommenen amerikanischen Ozeanflüge und in der Borbereitung befindlichen deutschen Projekte geben Beranlaffung, der Wetterlage über dem Atlantischen Ozean erneute Aufmerksamkeit zuzuwenden. Dabei muß von vornherein betont werden, daß die meteorologischen Boraussetzungen für die von den deutschen Fliegern in Aussicht genommene Südroute Lissabon - Azoren - Bermudas zurzeit durchaus nicht so ungünstig sind, wie Ende August und im Laufe des September auf der Nordroute Irland- Neufundland . Diese letzte Route scheidet allerdings für dieses Jahr für Atlantikflüge in der Ostwestrichtung vollkommen aus, hauptsächlich wegen der starken Westwinde, die wiederum für Flüge von amerikanischer Seite durchaus günstig sind. Die amerikanische Dzeanmaschine ,, American Girl der Miß Elder, über deren Verbleib bis zur Stunde noch keine meiteren Nachrichten vorlagen, hat nach den legten Wettermeldungen auf der ersten Hälfte ihres Fluges ideales Better mit startem Rüdenwind angetroffen, während sich im östlichen Teil des Atlantik die atmosphärischen Verhältnisse für die amerikanische Fliegerin etwas ungünstiger, wenn auch nicht gefährlicher gestalteten. Auf dem D statlantit weht ein Südwind, der eine nicht unerhebliche Abtrift verursachen tann. Außerdem herrscht westlich von Irland Nebel. Die hauptsächlichste Störung liegt aber nicht mehr über dem Ozean, sondern im Augenblick im Golf von Biscaya und im Kanal, dürfte sich aber voraussichtlich auch hier nicht mehr lange halten. Nach Spanien zu ist das Wetter bereits günstiger, und nach Ansicht meteorologischer Streise wäre im Augenblid auch für die deutschen Dzeanflieger, die in Lissabon startbereit sind, die Möglichkeit vorhanden, wenigftens bis zu den Azoren zu gelangen, wobei der Südwind auf dem Atlantit als Seitenwind in Kauf genommen werden fann. Von den Azoren an wäre dagegen in westlicher Richtung nach den Bermudas und zur amerikanischen Ofttüfte im Augenblid tein günstiges Flugwetter zu erwarten, da hier Gegenwind zu verzeichnen ist.ba ausgeprochener starker Der franzöfifche Brafilienflug verschoben. Paris , 13. Oftober.
Der für gestern abend angesetzte Weiterflug von Coffes und Ce Brig von Dafar nach Brafilien mußte infolge des Regens und des aufgeweichten Geländes verschoben werden
Stellen von der Freireligiösen Gemeinde Berlin abgehalten: Weißenburger Straße 4a, Donnerstag 3% bis 5% Uhr; Reichenberger Straße 44/45, Montag 3% bis 5% Uhr; Koppenstraße 84, Freitag 3 bis 5 Uhr; Wiesenstraße 66, Donnerstag 3 bis 5 Uhr; Tempelhof , Friedrich Wilhelm- Straße, Mittwoch 3 bis 5 Uhr;
Niederschöneweibe, Berliner Straße 31, Freitag 3 bis 5 Uhr; Köpenid, Grünauer Straße 5, Jugendheim, Mittwoch 4 bis 6 Uhr.
Autolotfen.
Das Beispiel Magdeburgs, ben fremden durch Magde burg fahrenden Automobilisten sogenannte Autolotsen zur Berfügung zu stellen, hat auch in Kölner Automobilistenfreisen einen starten Widerhall gefunden. Einige der Unternehmer haben bereits den Antrag gestellt, das neue Gewerbe auf den Kölner Zufahrtsstraßen zuzulaffen. Demgegenüber steht die Verkehrsleitung des Kölner Polizeipräsidiums auf dem Standpunkt, daß der Gedanke an sich zwar gut sei, daß aber in dieser Beziehung artige Einrichtung für Köln zu schaffen. 2uch sei es zweifelhaft, noch nicht genügend Erfahrungen vorlägen, um schon jetzt eine derob eine solche der Allgemeinheit dienende Einrichtung der privaten Spekulation zu überlassen sei oder ob es nicht vorzuziehen wäre, die maßgebenden Berbände damit zu betrauen, die für die Tätig feit der Autolotsen festbesoldete Personen anzustellen hätten.
Der Leichenfund auf der Stettiner Strecke.
Bu dem Leichenfund auf der Strecke Bernau und Zepernick wird mitgeteilt, daß der Borfall, über den wir in der Morgen. ausgabe berichteten, auch durch die weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Eisenbahnbeamten noch nicht näher aufgeflärt werden konnte. Es handelt sich um den Sa B= niger D- 3ug, der um 19,34 Uhr auf dem Stettiner Bahnhof eintrifft. Die Koffer des toten Kapitäns Wodrich lagen in einem Abteil 3. Klaffe. Sie wurden von der Eisenbahnverwaltung beschlagnahmt und sichergestellt. Das Begleitpersonal des Zuges und die Reisenden wurden, soweit sie noch erreicht werden konnten, im Laufe des gestrigen Abends vernommen, fonnten aber über den Borgang feine Auskunft geben. Niemand hat etwas Berdächtiges wahrgenommen. Wahrscheinlich aber liegt ein Unfall por. Bäre ein Verbrechen verübt worden, so hätte der Täter wohl auch die Koffer mitgenommen oder erbrochen und beraubt. Die Leiche bes schwer verstümmelten Mannes wurde nach der Halle in Bernau gebracht.
Zum Kampf gegen das Strafporto.
Das Reichs poftministerium teilt zu den Anregungen auf Wegfall der Nachgebühr, die für unzureichend freigemachte Briefsendungen erhoben wird, mit: Die Frage der Nachgebühren ist durch den Weltpostvertrag für fämtliche Länder des Weltpoftvereins bindenb geregelt. Hiernach ist für nicht oder unzureichend freigemachte Briefsendungen eine fiber den einfachen Fehlbetrag hinausgehende Nachgebühr zu erheben. Die Deutsche Reichspost ist daher rechtlich nicht in der Lage, eine von dieser Bestimmung des Weltpostvertrags abweichende Regelung der Nachgebührenfrage selbständig zu treffen.
28. Abt. Am 9. 5. M. berstarb plöblich an Herzfchlag unser langjähriges Mitglied Hugo Rummel, Brenzlauer Allee 231. Auf dem Wege zur Ausübung seiner Funktion als Ordner der Freien Boltsbühne ereilte ihn ber Tod. Die Einäscherung erfolgt am Freitag, den 14., vormittags 10 Uhr in Baumschulenmeg. Um rege Beteiligurg wird gebeten. Chre seinem Andenken.
Theo Maret reziliert am Sonnabend, 15. Dtober, auf dem erb ft feft der 47. Abt. im Broßen Saal" des Gemertschaftshauses Politische Satiren". Karten zum Preise von 60 Bfg. find an ber Abendtaffe noch erhältlich.
15 Kinder bei einer Explosion verlegt.
Stuffgart, 13. Oftober. Bei der Reinigung eines Kanals famen Revolver, Borschein, die vermutlich in der Revolutionszeit bort hineingeworfen Munition und Handgranatensprengfaplein zum worden waren. Schulkinder der Gaisburger Schule beschäftigten sich während der Bause mit den dort gefundenen Handgranatensprengfapfeln. Eine von diesen Sprengkapfeln explodierte. Dabei erlitten 15 Kinder leichtere Berlegungen.