In Jufunft jeden Bersuch einer anderen Auslegung entfchieden, malien, wie die Genehmigung der Gagungen, durch den Hauptaus entgegentrefen.
Die Deutschnationalen haben sich nach dem Eintritt in die Reichsregierung verpflichtet, die Reichsfarben zu achten. Die Farben ihrer Minister sind schwarzrotgold. Damit ist nicht in Einklang zu bringen, wenn einer ihrer Minister fürzlich erflärte, Schwarz3rofgold fei eine Parteifahne.( Dauernde lärmente Zurufe rechts: Reichsbanner!)
Bei dieser Braris der Deutschnationalen werden wir in der Flaggenfrage nicht zu einer Einigung fommen, denn die ganze Flaggenfrage ist ja nichts weiter als der Kampf zwischen dem alten und dem neuen Regime. Deswegen werden wir Die Flagge der Republif besonders hochhalten und mit unnachfichtiger Schärfe gegen diejenigen vorgehen, die sie angreifen. Jedenfalls wird die preußische Staatsregierung sich in dieser Haltung nicht irremachen lassen.( Stürmischer Beifall links und in ber Mitte; Zischen rechts.)
( Weiterer Landtagsbericht in der 3. Beilage.)
Die rettende zweite Instanz.
fchuß zu erledigen. Das Elektrizitätsgefez tritt danach mit rüdmirtender Kraft ab 1. April 1927 in Geltung. Das Rapital beträgt bekanntlich 80 Millionen Reichsmart. Die Frage der Besetzung der Verwaltung, Direktion und Aufsichtsrat, wird vorausfichtlich schon in nächster Zeit geflärt sein. In großen Zügen steht bereits die Besetzung des Aufsichtsrates fest, die Verteilung der Mandate erstreckt sich bekanntlich auf Bertreter des Staates, des Preußen Parlamentes und der übrigen Elettrizitätswirtschaft. Der Sig der Gesellschaft ist Berlin .
Die Knute des Auslandskapitals. Die zwei Seiten der Deutschen Tageszeitung". Geftern morgen veröffentlichten wir unter der lleberschrift: Kampf dem Bürgerblod!" die sozialdemokratische Inter pellation über die Wirtschafts- und Sozialpolitik der gegenwärtigen Reichsregierung. Unser Vorgehen hat in der großagrarischen Deutschen Tageszeitung" ein Echo gefunden. Sie spricht Don demagogischer Perfidie, bei der man faum mehr an bloßen
Borsig als Zeuge geladen. Beschluß des bayerischen Untersuchungsausschusses. München , 13. Oftober.( Eigenbericht.)
Das Ergebnis der Donnerstagfißung des Untersuchungsausschusses ist die Annahme eines Antrages des sozialdemokratischen mitberichterstatters, zur Ergänzung der Aussage des Juſtizminiſters Gürtner nun auch den ehemaligen Innenminister Dr. Schwener zu vernehmen. Schwener soll darüber gehört werden: 1. Welche ftaatspolitischen Gründe haben für die Durchführung des Straf verfahrens gegen Hitler und Genossen gesprochen. 2. Hätten die Sicherheitsverhältnisse des bayerischen Staates im August 1923 dic Durchführung eines folchen Strafverfahrens gestattet? Auf Antrag des sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. Ho egner wurde ferner beschlossen, von der Regierung jenen außerordentlich michtigen, bisher aber geheimgehaltenen Bericht einzufordern, den die bayerischen Regierungspräsidenten im August 1923 über die politische Cage an den Innenminifter erstattet haben.
Schließlich fündigte der Mitberichterstatter noch eine Reihe weiterer Beweisanträge an. Vor allem sollen jene Bersönlichkeiten als Zeugen vernommen werden, die in den Atten als nannt sind,
Herr Mary will teine Erklärung abgeben. Binge es nach( ozialistischem Rezept, jo erbroffelte bie Geldgeber der Hitler - Bewegung des Jahres 1923 ge
Der Jung deutsche" teilt mit, daß ihm offiziös mitgeteilt worden sei, daß der Reichstanzler sich nicht zu der Angelegenheit Tresdom äußere, sondern erst ein rechtsfräftiges Urteil abwarten wolle. Also Flucht in die zweite Instanz!
Herr Marg hatte es feinerzeit eiliger, es genügte
ihm ein Wort Reubells und einer anderen Stelle
der
Jungdeutsche" behauptet, ein Wort Geßlers- um einem Mitbürger die Ehre zu nehmen. Jezt genügt ihm nicht einmal ein Urteil eines preußischen Gerichts, um seine rasche Behauptung nachzuprüfen.
Der Jungdeutsche" richtet an den Reichskanzler die folgenden Fragen:
Wie hat Herr von Keudell Ihnen den Sachverhalt ge schildert, in welchen Punkten wich dessen Darstellung von der Ihnen seitens des Jungdeutschen Ordens gegebenen und vom Gericht als richtig bestätigten Darstellung ab?
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weber
Sie haben die Behauptung aufgestellt:„ Die Herren haben den Berkehr mit Herrn von Tresckow deshalb abgebrochen, weil er einen groben Bertrauensbruch begangen hat, indem er vertraulich zu behandelnde Dinge preisgab. Bei diesen Dingen handelt es fich ich kann das mit aller Bestimmtheit hier erklären um Dittaturbestrebungen und ihre Befämpfung, noch um irgendwelche Putschpläne. Someit meine tatfächlichen Feststellungen." Ist Ihre tatsächliche Fest= stellung durch das Gerichtsurteil nicht doch er Ichüttert?
Fühlen Sie nicht nunmehr die Verpflichtung in Würdigung des Gerichtsurteils, wenigstens die Bestimmtheit Ihrer Behauptung einzuschränken?
Bon Ihnen, Herr Reichskanzler, nicht von Herrn von Keudell,
erwarten wir eine Antwort."
Aber Herr Marg hat Zeit. Einem ungerecht Verdäch tigten die Ehre wiedergeben, das gilt nicht. Man wird ihn also dort stellen müssen, wo er zur höheren Ehre des Bürgerblocks feine falsche Behauptung aufstellte im Reichstag.
Die staatliche Elektrogesellschaft genehmigt.
Das Elektrizitätsgesek trift in Kraft. Bor dem Plenum des Breußischen Landtags fanden gestern die Beratungen über den Gelegentwurf über die Zusammenfas fung der staatlichen preußischen Elettro Unter nehmungen und Beteiligungen in einer selbständigen Gesellschaft statt. Ohne große Debatte wurde mit überwältigender Mehrheit die
Zusammenfassung der preußischen Elektrizitätsgesellschaften in einer
Gesellschaft genehmigt.
Nach dieser Zustimmung des Landtags sind noch einige For
Heute also habe ich Peter hinausgeworfen. Warum? fragen Sie. Ich hatte ihn vor die Wahl gestellt: entweder einen anständigen Lebenswandel zu führen, oder auf der Stelle mein Haus zu verlaffen. Und da zog er seinen Lebenswandel meinem soliden Hause vor. Dieser Halunte...
Beter ist feinesfalls mein Sohn. Jemand brachte ihn einmal, Dor vielen Jahren, als er noch winzig und hilflos dalag und mich freundlich und zutraulich anlächelte mit seinen schwarzen Augen. Mitleid ergriff mich, und ich nahm das Baby zu mir. Ach, wie ändern sich die Zeiten...
Beter wuchs heran, wurde groß und start. Aber auch frech, boshaft und eigensinnig. Ich gab mir die größte Mühe, versuchte Güte, die nichts fruchtete, versuchte eiserne Strenge, die nichts früchtete, ich ließ ihn hungern, sperrte ihn ein. Er aber schlug Lärm, tobie und veranstaltete einen Krach ,, daß die Nachbarn gerannt tamen, mich einen gemeinen Schinder nannten und mein Leben bedrohten. Ich war nicht so vergnügungsfüchtig, um als Lynch objekt figurieren zu wollen, und ließ den Gauner lieber heraus. Mit einem höhnischen Grinsen schritt er an mir vorüber. In meinen Fäusten zuďte es. Kaum jah er die offene Tür, flugs war er im Garten. Ich ihm natürlich nach doch da war er schon über die fünf Meter hohe Mauer. Ich schalt, fluchte, drohte, bat, flehte. Ich versprach ihm ein Rönigreich- Beter job drüben im Straßengraben und feigte.
Drei Tage und drei Nächte blieb er verschollen. Dann fam er plötzlich wieder. Abgehetzt und geschunden, beschmutzt, mit vielen
Wunden und sehr ausgehungert.
Reue?
Ha! Sprach fein Wort, ging in die Küche, nahm, was gerade da war, verschlang es wie ein Wolf, ging ins Badezimmer, den starrenden Schmuß abzuwaschen.
Doch nie habe ich erfahren, wo sich ber Kerl herumgetrieben hat. Ich prophezeite ihm ein Ende mit Schrecken, ich malte ihm die Hölle. Ich versuchte Philosophie, drohte mit Zwangsanstalt und Erziehungsheim.
Er blieb wie ein Eisberg und zupfte gelangweilt an feinen Nägeln herum.
Berging ein Tag in Ruhe, feit dieser Ausmurf in meinem Hause weilte? Daß ich feine heile Baie mehr befize, habe ich allerbings nur ihm zu verdanken. Diese Berstörungswut scheint überhaupt pathologisch zu sein. Ich hätte thn rechtzeitig unter ärztliche Behandlung bringen sollen, vielleicht wäre noch etwas Anständiges aus ihm geworden. So verfiel er von Tag zu Tag- nicht törperlich, o nein, aber moralisch. So geriet er in die Klauen des Satans: Eines Tages nämlich vermißte ich meine goldene Uhr. Ich
man den Innenmarkt, stellte dafür das deutsche Bolt vollends unter die Knute des ausländischen Kapitals und streute dann das Geld mit vollen Händen aus."
"
,, Unter die Knute des ausländischen Kapitals!" In der gleichen Nummer der Deutschen Tageszeitung" finden mir übrigens mit Fettbrud in der Handelsbeilage diese Spigen
nachricht:
darunter auch der Leiter der Borsigwerke Berlin , und weitere Zeugen sollen darüber Auskunft geben, welche Beziehungen die Kampfverbände zur Reichsregierung und zur bayerifchen Regierung unterhalten haben. Unter den hier angeforderten Beugen befindet sich auch der ehemalige Reichstanzler Cuno. Bon Bedeutung ist schließlich auch das Beweisthema, welche Be ziehungen die Arbeitsgemeinschaft der Kampfverbände zu Rupprecht von Wittelsbach unterhalten haben. Hier sollen u. a. Rupprecht selbst sowie fein ehemaliger Rabinettschef Graf Soden gehört werden.
50- Millionen- Dollaranleihe der Rentenbank- Arebitanstalt. Wie der DHD. in Beffätigung anberer Meldungen erfährt, hat die Deutsche Rentenbant- Kreditanstalt mit der National City Company, New Dort, eine neue landwirtschaftDeutschnationalem Berlangen zufolge traf bann der Ausschuß liche Anleihe, also die dritte Auslandsanleihe, in Höhe von auf Grund der bisherigen Erhebungen die Feststellung, daß 50 Millionen Dollar unter folgenden Bedingungen nundas Gerücht, als ob der bayerische Justiz minister Gürther mehr abgeschlossen: Jahreszinsjak 6 Prozent, Auszahlungsbie Staatsanwaltschaft zur Einstellung des Verfahrens gegen Hitler furs 92% Prozent, Tilgung 1 Prozent, sofort beginnend, zuzüglich erfparter 3infen. Laufzeit 33 Jahre. Die Bedingungen entsprechen im allgemeinen denen der zweiten Amerita. Anleihe; nur ist der Auszahlungsfurs diesmal% Prozent höher( bei einem Zeichnungspreis von 95% Prozent)."
Die Rentenbant Kreditanstalt aber ist eine rein agrarische Angelegenheit! Die Knute des ausländischen Kapitals broht wie das Bei spiel zeigt.
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Suche nach einer Regierungsmehrheit. Die Nöte der Thüringer Rechtsregierung.
Weimar , 13. Oftober.( Eigenbericht.)
Die Mehrheitsverhältnisse im Thüringer Landtag liegen auf des Meffers Schneide. Die Regierungsmehrheit im Plenum be. trägt 29 gegenüber 27 Oppositionellen. Bier von den Regierungstreuen und ein Oppositioneller find Wilde, gehören feiner Frattion an und find deshalb nicht in den Ausschüssen vertreten. Hier hat des. halb die Opposition die Mehrheit. Das hat die Regierung in den legten Tagen schon mehrfach gespürt. Die zwei auf der demokra tischen Liste gewählten Abgeordneten find deshalb auf der Suche nach einem dritten Mann, um wieder eine Fraktion bilden zu können. Zu nächst find sie als Gäfte in den Ausschüssen aufgetaucht, hören zu und halten Umschau nach dem dritten Mann. Nun hört man, daß mit der Wirtschaftspartei verhandelt wird, um einen jegt der Wirtschaftspartei, früher der demokratischen Partei angehörigen 2b geordneten für die Demokraten freizumachen. Dieser Abgeordnete würde sozusagen auf Kredit von der Wirtschafts- an bie demokratische Partei abgegeben werden.
Der Heltestenrat des Reichstags ist für Dienstag, den 18. Oftober, 14 Uhr, zu einer Sigung einberufen worden, um die Dispo fitionen für die am Dienstag beginnende Plenartagung des Reichs tags zu treffen.
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fuchte, ich fragte, ich fehrte das Haus um nichts. Bis mir der furchtbare Berdacht aufstieg: Peter! Ich nahm mir ihn vor. Er hörte mich ruhig an, tat, als wüßte er nicht was ich meine, zudte die Achseln und zupfte an seinen Nägeln. Da begab ich mich zu seiner Schlafstätte. Und unterm Stiffen was lag da, meine Uhr! Meine arme Uhr. Verbeult, ohne Glas, zeigerlos...
Nun, das wird jedermann ohne weiteres einsehen, war das Maß voll. Er war alt genug, um für fich felbst zu forgen, ich lehnte jebe Berantwortung für sein Forttommen ab. Ich stellte ihn vor das obenerwähnte Ultimatum, und er ging von mir, fühl und spöttisch, ohne Träne. Hoffentlich sehe ich ihn niemals wieder. Rabenvögel soll man nicht im Hause halten. Sie sind undant. bare Wesen. Und Peter war ja ein Rabe.
Die deutschen Schriftsteller beschäftigten sich, was fie leider viel zu wenig tun, auf ihrer Tagung in Barmen und Elberfeld auch mit der sozialen Lage ihrer Mitglieder. Der Borsitzende eines von ihm gegründeten und geleiteten Kartells deutscher Geistes. arbeiter, Dr. Otto Eperling, wollte ihnen neue Wege für Ausbau unserer Sozialpolitik zeigen. Er erklärt, daß die Unsicherheit nicht nur der Lebenslage, sondern auch des Lebensunterhalts in den letzten Jahren eine weit größere geworden sei. Dagegen tönne nur helfen, wenn man die Sozialpolitit nicht auf das materielle Gebiet beschränke, sondern als Kultur politit erweitere. Dadurch fchaffe man den geistig tätigen Mitbürgern einen im höheren Grade aufnahmefäigen Boden, also, geschäftlich gesprochen, ein größeres Abfahgebiet für die Werke der Kunst und Literatur. Eine einfache Ausdehnung unserer Handarbeiter- Schußgefeggebung auf die geifti. gen Arbeiter gehe nicht an. Einzelne Borschläge über Ausbau unferer Steuer- und Wirtschaftsgefeße, über das Arbeitsrecht und besonders bas Urheberrecht müsse er den besonderen Bereinen über. laffen. Unser Geleggeber sollte sich bei jedem Gefek fragen, welche Einwirkung das neue Gefeh auf die geistige Mittelschicht haben würde. Unsere neue Verfaffung erkläre war im Artitel 137, die Arbeitskraft stehe unter dem besonderen Schuß der Verfassung, aber unsere neuen Geseze scheinen die geistige Arbeitsfraft vergessen zu haben, so z. B. das große Gefeß über die Arbeitsgerichte. Er bittet die Organisationen für die einzelnen Berufe um forgfältige Angabe ihrer Wünsche.( Der eingeschlagene Weg erscheint uns richtig, doch steht er hiernach noch im Anfang.)
Herbert Eulenberg sprach über die Notwendigkeit einer Spizenvereinigung des Schrifttums. In launger Weise empfiehlt er den Kollegen zunächst persönlich unter sich mehr Einigkeit. demit fie fich nicht, wie leider so oft. wie ein Haufen balgender Spaßen den Mitbürgern zeigen. Eine Verschmelzuna der verschiedenen Schriftstellervereine hält er für aussichtslos. Man möge versuchen, eine Zentralstelle zu bilden, also nicht einen neuen Berein, sondern nur eine Art Bermittlungsstelle, die die gemeinsamen Angelegen heiten bearbeite. An der Spize dürfe aber fein Dichter oder soge
und Genossen angewiesen habe, sich als unwahr erwiesen hat. Diefe Feststellung bedeutet natürlich nur eine Rettung des Justizministers Gürtner nach der rein friminellen Seite. Die Beurteilung des ver- fassungswidrigen Verhaltens Gürtners durch Hemmung des Berfahrens(§ 69 der bayerischen Verfassungsurkunde) bleibt der Beschlußfassung des Ausschusses nach vollständigem Abschluß der bisherigen Erhebungen vorbehalten,
Die nächste Sihung des Untersuchungsausschusses mit der Bernehmung Schweŋers findet erst in der kommenden Woche statt.
Seipels Nächstenliebe.
Nach Bedarf Bundeskanzler oder Geistlicher. In der Jahreshauptversammlung der Christlich - sozialen Bereinigung für Niederösterreich hielt der österreichische Bundeskanzler Dr. Seipel ein Referat, das auch folgende Säße enthielt:
Man hat sich bei den Sozialdemokraten vielleicht vorgestellt, leichtes Spiel zu haben weil der Bundestanzler ein Geistlicher ist und als solcher für absolute Milde sein müsse. Aber es ist ein Unterschied zwischen Milde und Schwäche und nicht alles, was wie Milde aussieht, perbient diesen Ramen
Herr Seipel mag fich beruhigen: die Sozialdemokratie fennt die Geschichte und hat daher keine Jufionen. Sie weiß, daß schon seit Jahrhunderten die Vertreter der Geistlichteit die Gebote der nächsten liebe und Mitbe mit Hilfe fophiftischer Spinfindigkeit in Graufam. eit und Strenge umgedeutet haben genau mie es jetzt Herr Seipel tui, der fein fäuberlich den Bundeskanzler vom Geistlichen trennt, wenn beide auch der gleiche Prälat Seipel sind.
Der Femeausschuß des Landtages beschloß, nom 2. bis 5. November weitere öffentliche Sigungen abzuhalten, um das bisher beschlossene Programm, insbesondere ben Fall Pannier, meiter zu führen.
nannter Prominenter" stehen, sondern ein geschäftsgewandter Organisator, der die durch ihre Einigkeit ftart gewordenen Bereine gegen Berleger und Korrespondenzbureaus besser vertreten werde. ( Also auch in dieser Frage eine Feststellung der Erfolglosigkeit der bisherigen Bemühungen und Empfehlung eines neuen Versuchs, der übrigens von dem tagenden Deutschen Schriftstellerverband und dem Schußverband schon aufgenommen war.)
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Ausstellung der Manuskripte Emile 3olas. Die 25. Wiederkehr des Tages, an dem Emile Zola durch einen banalen Zufall seinen er erftite in seiner Wohnung infolge von GasausTod fand hat der Nationalbibliothek in Paris Anlaß gegeben, Strömung gemeinsam mit der Familie des großen Schriftstellers eine öffentliche Ausstellung seiner Manuskripte vorzunehmen. Die Ausstellung umfaßt die eigenhändige Niederschrift einiger der besten Werte Bolas, mie„ Der Fehltritt des Abbé Mouret"," Der Zusammenbruch " und " Der Totschläger". Das legtgenannte Manuskript ist über und über mit roten Bleistiftnotizen bedeckt, und auf jeder Seite fann man fehen, wie sehr Sola den ursprünglichen Tert seiner Arbeiten veränderte und erweiterte. Auf der Ausstellung erblickt man auch ein Eremplar der Abende von Médan " mit einer Eintragung von Gun de Maupaffont und einer eigenhändigen Niederschrift der Rede, die Anatole France am Grabe Emile Zolas hielt.
Neues aus der Krebsforschung. Die Beobachtung, daß die Arbeiter in den englischen Spinnereien einen besonders hohen Brozentfaß an Krebstranten stellen, hat jekt zu neuen Unterfuchungen Anlaß gegeben. Der Arbeitgeberverband hat gemeinsam mit der Fabritinspektion beschlossen, eine regelmäßige Untersuchung der Arbeitsfräfte, und zwar vierteljährlich, durchführen zu laffen. Es besteht die Vermutung, daß die Krankheitsursache in einer täglich pielfach wiederholten Reibung einzelner Körperstellen an den Maschinenteilen zu suchen ist. Bei den Spinnereiarbeitern anderer Länder, die die gleichen Maschinen handhaben, ist zwar eine ähnliche Häufigkeit der Krebserkrankungen nicht festzustellen, doch nehmen die englischen Aerzte an, daß dies auf die leichtere Kleidung der Arbeiter in diesen anderen Ländern zurückzuführen ist.
Der fünftlerische Einzelfangs ift das Thema des zweiten Abends, das margarete Ballmann, die Leiterin der Berliner Bigman- hule. im Rahmen des Vortragszyklus Der moderne Tanz" für die Boltsbübne behandelt. Die Veranstaltung findet am Montag, dem 17. Dltober, 20 Uhr, in der Aula des Gymnasiums zum Grauen St Ioster, Stlosterftr. 74, statt. Einlaßtarten fosten 70 Bi.
Das Berliner Sinfonie- Orchester veranstaltet am Sonntag im Bach- Saal einen Beethoven Brabms Abenb. Die beiden Konzertmeister Lambinon( Violine), Beelander( Cello) spielen das Konzert für Bioline und Bioloncell von Brahms . Ferner gelangt ut. a. die 5. Sinfonie von
Rudolf von Laban verlegt am 15. Oftober seinen Wohnfis nach Berlin . Das Choreographische Institut Laban bas bisher seine Etätte in Würzburg hatte, übersiedelt gleichzeitig nach Berlin- Grunewald , Bilitraße 10.
De bot deutscher Thealeroor' ellungen in Straßbura. Die Präfeftur in Straßburg hat bie bhaitung von deutschen Theatervorstellungen in Straß burg berboten. Dem Eden- Theater, das seit Monaten Borstellungen deutscher Gafttrupps veranstaltet, ist ebenfalls die Beschäftigung deutscher Gasttrupps verboten worden.