Deutschnationaler Pressedienst und TU.
Eine Berichtigung der Telegraphen- Union. Die Telegraphen- Union schickt uns die folgende Berichtigung:
als in dem Schuß der Profitinteressen fleiner Schichten. Sie muß mithelfen, damit die Arbeiter und Angestellten der Privatwirtschaft, die die Lasten der Rationalisierungskrise jahrelang getragen haben, nun auch an ihren Gewinnen be teiligt werden. Durch eine vorbildliche Lohnpolitik in den öffentlichen Unternehmungen und durch Erhöhung der sozialen ,, 1. Unwahr ist, daß die Mitteilungen und Informationen der Renten ist der Kampf der Arbeiter und Angestellten der Deutschnationalen Volkspartei fünftig durch den der T.- Hugenberg Privatwirtschaft um die Erhöhung ihrer Bezüge zu erleichtern. Deutschnationalen Volkspartei fünftig durch den der TU.- Hugenberg angegliederten deutschnationalen Nachrichtendienst verbreitet werden". Das ist um so notwendiger, da die Unternehmer freiwillig Bahr ist, daß die Tll. als unparteiisches Nachrichtenbureau seit feine ausreichenden Lohnerhöhungen gewähren und durch die jeher Mitteilungen und Informationen aller Parteien unter KennErrichtung von Kriegstaffen bewußt auf eine Verzeichnung der Quelle in ihren Dienst aufgenommen hat und dies schärfung der sozialen Kämpfe hinwirken. Diese unfoziale auch in Zukunft tun wird, wie es sich für eine unparteiifche Nach Gesinnung, dieser Klassentampf des Unternehmer richtenagentur von selbst versteht, die Zeitungen aller Parteitums gegen Arbeiter und Angestellte ist schuld an den zahl: richtungen gleichmäßig bedient. Es bestehen teinerlei Bereinbarun losen Lohnkämpfen, an der weiteren Bergiftung der Begen, die eine Verbreitung aller Mitteilungen und Informationen ziehungen zwischen Unternehmern und Arbeitern. Wiemeit der Deutschnationalen Bolkspartei durch die TU. vorsehen." die unsoziale Gesinnung und die Berachtung für den Willen der Staatsgewalt bei den Unternehmern bereits wieder geht, zeigt die Begründung für die Bildung der Kriegskaffen der Schwerindustrie. Ihr Zweck ist auch der Kampf gegen die Durchführung einer gefeßlichen Anordnung, nämlich der Neuregelung der Arbeitszeit in der Schwerindustrie, die am 1. Januar 1928 in Kraft treten soll.
Die sozialdemokratische Interpellation ist aber mehr als eine Mahnung an die Reichsregierung. Ihre einzelnen Bar schläge entspringen der Erkenntnis, daß bei der wirf. fchaftspolitif nicht wie bisher das Interesse der tapitalistischen Unternehmungen den Ausschlag geben darf, sondern die Wohlfahrt des Boltes. Daher keine Wirtschaftspolitik, die nur der Erhaltung und Förderung des Unternehmergeminnes dient, sondern Maßnahmen, die allen Arbeitsfähigen Arbeitsmöglichkeiten gewähren, die ein weiteres Anziehen der Preise verhindern und die Einkommen erhöhen. In der Bertretung dieser großen sozialen Gedanken weiß die Sozialdemokratie fich einig mit dem ganzen arbeitenden Bolte und sie mird, geftüßt auf diese Bolksmassen, den Kampf für diese Forderungen bis zum Erfolge führen.
Heil, Sieg und Rache.
Die Faust als Argument. Hitler will Hof crobern. Die Hitler - Bewegung ist politisch tot, und ihr Tambour Hitler bemüht sich vergebens, sie zu gaivanisieren. Als letztes Mittel, Sympathie zu gewinnen, foll nun die Faust sprechen. Am 15. Ottober will Hitler Hof erobern, dazu sind den Ortsgruppen der Hitler- Bewegung Zirkulare zugegangen, in denen es heißt:
„ Nachdem der Feind in of schon mehrmals die er. bittertsten Anstrengungen gemacht hat, das verlorene Terrain wieder zurückzierobern, so ergibt sich aus dieser Tatsache erneut die Pflicht, dem Marrismus als Todfeind unserer Weltanschauung, wenn es fein muß, mit der Faust die rechte Meinung vom Rationalsozialismus beizubringen.
Adolf Hitler legte dem Bezirksführer Schemm mährend feiner Unterredung in Bayreuth dringendst ans Herz, nichts zu unterlassen, was den Tag jo gewaltig als möglich gestaltet. Zun Sie Ihre Pflicht! Auf zum Stampf! Auf Wiedersehen in Hof.
Für Unterkunft und Verpflegung ist bestens gesorgt. Seil, Sieg und Rache!" me
Rache mit der Faust an der Arbeiterschaft, weil die Hitler - Bewegung Bleite ift! Wie tolle Hunde zusammen
schießen fann man die Arbeiter heute nicht mehr gut.
Man wird sehen, wie sich die banerischen Behörden zu dieser Aufforderung zu Gewalttätigkeiten verhalten werden.
Der Reichslandbund dementiert, daß der amnestierte Butsch führer Buch ruder eine leitende Stellung in seiner Organisation erhalten soll.
Die letzten zehn Minuten.
Bon Karl Perkiold.
Diese Ausführungen sind feine Interniems mit offultistisch miedererweckten Toten oder beim Tischrücken hervorgezauberten Unterweltsgestalten, sondern Unterredungen mit Menschen, die unmillkürlich einige Minuten vor dem drohenden Tode durch ein gütiges Schicksal gerettet wurden.
Was dachten Sie sich, als Sie dem Tode ins Auge fahen?" lautete die Frage, als man mich zu Tal beförderte. Und ich erzählte mein Erlebnis.
Wir nehmen davon Aft, daß feine Bereinbarun gen zwischen der Deutschnationalen Volkspartei und der Lelgraphen- Union bestehen. Soll man nun daraus schließen, daß sich die Deutschnationale Volkspartei auch ohne Ber einbarung auf Herrn Hugenberg verläßt, oder daß Herr Hugenberg, der zum intransigenten Flügel der Deutsch nationalen gehört, nicht alle Mitteilungen seiner Partei veröffentlichen will, sondern nur die, die ihm genehm find?
Republikaner beleidigt.
Bestrafung nach Tarif B.
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Der nationalsozialistische Schneidermeister Theodor Bed hatte im öffentlichen Lokale den Nürnberger Oberbürger. meister Dr. Luppe auf das wüsteste beschimpft, ihn einen Mein eidlumpen, einen meineidigen Hund, einen Mantel bieb und einen Bolldieb genannt, außerdem behauptet, Dr. Luppe fei nur zu dem 3med nach Amerita gereift, um sich von den amerikanischen Juden Geld zu holen. Dafür stand er jegt vor dem Einzelrichter des Amtsgerichts Nürnberg . Dieser ertannte, obwohl der Staatsanwalt, der öffentliche Antlage erhoben, zwei Monate Gefängnis beantragt hatte, gegen den bereits vorbestraften Angeklagten auf ganze 200 Mart Geldstrafe.
In der Braris der deutschen Justiz, namentlich aber der bayeri schen, gibt es offensichtlich zwei Tarife: einen teuren Tarif A, nach dem Beleidigungen rechts stehender Bersönlichkeiten, ehe. maliger Offiziere ufm. geahndet, und einen billigen Tarif B. nach dem Beschimpfungen von Republikanern bestraft werden. Da Oberbürgermeister Dr. Luppe ein bekannter Bortämpfer des repu blitanischen Gedankens in Deutschland ist, so gelangte gegen seinen Beleidiger der billige Tarif B zur Anwendung. Natürlich nicht aus bewußter Absicht des Richters, aber aus jener Gesamtein. stellung heraus, die in solchen Fällen alle strafmildernden Momente besonders start im Gefühl des Richters hervortreten läßt, in den umgekehrten Fällen aber die strafverschärfenden.
Die Reichsgelder für Bayern . Eine notwendige Bereinigung des Haushalts.
München , 14. Oftober.( Eigenbericht.)
Die Uebermeifung von Reichsgelbern an die bayerische Regierung hat schon wiederholt die Deffentlichkeit beschäftigt, und zwar insbesondere deshalb, weil diese Gelber es handelt sich um hohe Milliorenbeträge nur zum geringen Teil burch den Etat der bayerischen Regierung und damit durch die Kontrolle des Bariautents gelaufen find. Mean erinnert sich in diesem Zusammen. Dr. Heim gegen den bayerischen Landwirtschaftsminister ehr hang vor allem ber schweren Angriffe, die der inzwischen faltgestellte erhoben hat, weil dieser Reichsgelder selbständig für sein Reffort perwandt hat, ohne dem Finanzministerium oder dem Parlament Einblick in die Berwendung zu geben.
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Diese Berhältniffe famen in der Freitagsigung Finanzausschusses im Landtag zur Sprache. Der Finanz
Minst wegen Hochperratsverdacht nach ruffischem Muster zum Tode perurteilt. Man teilte ihm mit, daß er innerhalb drei Tagen hingerichtet werden würde, und zwar in Berein mit sieben anderen Offizieren. Laffen wir diesen Offizier, der in letzter Minute por Was dachten Sie sich, als Sie dem Tode ins Auge fahen?" bem Tode gerettet worden ist, erzählen: Mit einigermaßen sicherem Gefühl wartete ich auf die Urteilsverkündigung. Ich war deshalb so sicher, weil ich wußte, daß das Urteil nur auf den Tod lauten fonnte, was auch zutraf. Darauf war ich gefaßt, und ich wunderte mich feineswegs, daß ich es fo ruhig hinnahm. Am ersten Tage aß ich noch einige Biffen und dachte über alle möglichen Kleinigkeiten nach, am zweiten Tage fonnte ich nur mehr Zigaretten rauchen und am dritten Tage war ich völlig apathisch. Gegen Abend erhielt ich den Besuch meiner Mutter und meiner Schwefter. Ich weinte mit ihnen, und als mir getrennt worden, fam es mir erst recht zum Bewußtsein, daß nun für mich das Leben erledigt war, daß ich nun für immer Abschied nehmen mußte. Ich flappte zusammen. Wie oft hatte ich während des Krieges dem Tode ins Auge gefehen, mich aber nie por ihm gefürchtet. Im Kriege brauchte man auf den Tod nicht zu warten, aber hier in dieser Zelle mußte man warten. Die beiben wachhabenden Soldaten versuchten mit mir einige Worte zu sprechen, aber was sollte ich noch sprechen, wenn jedes Wort unnüg mar und ich in einigen Stunden den letzten Gang antreten mußte? Als man mich in der sechsten Morgenstunde aus der Zelle führte, hatte ich nur den einen Gedanken, ob ich mich mit der Augenbinde erschießen laffen sollte oder ohne sie. Dieser Gedanke beschäftigte mich angesichts des Todes. Als ich auf den Gefängnishof hinausgeführt wurde, beschlich mich ein gruseliges Gefühl. Bor mir standen sieben Berfonen. Komisch, welche Anzüge fie alle nun anhaben, dachte ich mir. Die erste Salve knallte, der erste brach zusammen. Ob sie wohl ficher treffen, die dreizehn Soldaten, freiste es in meinem Hirne. Vier waren nun schon durch Kugeln zusammengefunten. Ich sehnte mich direkt, ebenfalls an die Reihe zu kommen. Nur mehr zwei warteten auf die Hinrichtung, ein älterer Herr und ich. Als man mir die Augenbinde umlegte, ertönte ein Kommando. Man nahm mir die Augenbinde wieder ab. Gin höherer Offizier der Sowjetarmee tam mir lächelnd entgegen und drückte mir die Hand, wobei er mich beglückwünschte. Auf Betreiben des Kommissars, der mir ja tatsächlich zu großem Dant verpflichtet war, wurde ich begnadigt und aus dem Gefängnis entlaffen. Erst als ich die Straße betrat, fant ich zusammen.
An einem wunderbaren Sommertage unternahm ich eine Tour in die Berchtesgadener Berge. Dabei fam ich in eine 70 Meter hohe Band, die anfangs fehr griffig mar, dann aber immer glatter murde, so daß ich zulegt vor einem großen Rätsel stand, was ich meiter tun solte. Ich starrte in die Tiefe und sah unten, 400 Meter unter mir, das Durcheinander von Fellen. Momentan bekam ich ein unangenehmes Gefühl, eine gewisse Borahnung. Mit größter Willensanstrengung arbeitete ich mich Meter für Meter empor, aber bald mußte ich mich davon überzeugen, daß ich rettungslos verloren mar. Ich konnte mich nur mehr mit den Fingern festtrallen, mit den Füßen fand ich keinen Stand mehr, höchstens, daß ich einen Fuß so weit ausstrecken fonnte, daß ich mit den Spizzen der Kletter: schuhe einen Meinen Borsprung erreichen fonnte. Das war natürlich auf die Dauer nicht zum Aushalten. Ich suchte die Wand ab, sah aber feinen Ausweg. Unter mir immer die mehrere hundert Meter hohe Band, an der einzelne Laifchen frech aus dem Grau hinaus ragten. Ich hatte zunächst nur den einen Wunsch, an den Latschen zu hängen. Zugleich jedoch spürte ich, daß meine Kräfte mich verließen. Meine Hände begannen zu zittern. Meine Anstrengungen, mich aufred; tzerhalten, wurden verzweifelter, und zum Schluffe übertam mich noch ein Schwindelgefühl, so daß die graue Wand bald grün, blau, rot und gelb vor meinen Augen fich färbte. Die Ge danken waren wie ausgeschaltet. Ich rief, schrie und brüllte. Nur ein Echo gab meinen Berzweiflungsschrei zurüd. Meine Bage wurde troftlos. Ich dachte daran, mich loszulassen. Dieses Gefühl der ftehe ich heute nicht mehr, aber damals war es faft Bollust, mich in die Tiefe stürzen zu lassen. Noch einmal sah ich in das unan genehme Dunkel der Tiefe hinunter, dann mertte ich ein Los laffen der Finger, fefundengleich ein Weggleiten, ein augenblickliches Gehobensein und ich mußte von nichts mehr. Als ich durch einen heftigen Anprall erwachte, hing ich an den Latschen, bie ich einige Augenblice porher fo mohlgefällig betrachtet hatte. Mein Rüden schmerzte, emige Glieder waren mie leblos, aber ich tonnte fon ftatieren. daß ich heil und gesund, war. Und es ermachte der Selbst. erhaltungstrieb. Mit zusammengefniffenen Lippen überwand ich meinen Schmetz und glitt von den Latschen porfidytig meg, fand einige Meter but unter einen guten Halt, dann ein Band und zuletzt fogar den Einstieg. Als ich unten antam, brach ich zufammen.
Gin anderes Erlebnis, das heißt, das Erlebnis eines anderen, muß hier angeführt werben. Ein ehemaliger Offizier wurde in Ein ehemaliger Offizier wurde in
Ein drittes Erlebnis. Bor furzem mollte ein 17jähriger oberbayerischer Bauernbursche Nachschau halten in einer fast 20 Meter tiefen Grube. Als der Junge am Boden des Schachtes mar, stürzte die Grube zusammen und über 120 Zentner Erdmassen schaufelten ein Grab für den jungen Menschen. Obwohl die Aussicht, den Jungen lebenb bergen zu fönnen, nur ganz gering mar, arbeitete man 30 Stunden Tag und Nacht daran, ihn auszugraben. Und mirtlich, als man am Boden des Schachtes angelangt war, hörte, man ein Keuchen. Man wußte, daß der Junge noch lebte Wäre man nur um einige Augenblide zu spät ans Biel gelangt, dann wäre man nur um einige Augenblicke zu spät ans Biel gelangt, dann wäre er erstickt gewesen. Dreißig Stunden hatte es der Siebzehnjährige im Dunkel und fast ohne Luft ausgehalten. Furchtbare Stunden hatte er durchlebt. Gerettet hatte den Burschen nur ein Zufall. Beim Einsturz der Grube tam ein Balten quer zu liegen, so daß die Erdmassen aufgehalten wurden. Auf die Frage, was er sich in diesem
I minister gab, offenbar quf Betreiben seiner bauernbündlerischen Realitionsfreunde, eine ausdrückliche Erklärung für den Landwirtschaftsminister Fehr ab, wonach der gegen diesen erhobene Verdacht der verschleierten Etatisierung ausdrücklich als unbe= dacht gründet bezeichnet wird. Ein Regierungsvertreter gab ferner auf Wunsch der sozialdemokratischen Fraktion einen Ueberblick über die die nicht im Haushalt geführt wurden. Bon 1929 an sollen die in ten Jahren 1924 bis 1926 erfolgten Zuweisungen des Reiches, 3umeifungen rest los im Haushalt nachgewiesen werden. Der Ausschuß beschloß noch, die Regierung zur baldigen Borlage des Entwurfs einer neuen Haushaltsordnung zu beauftragen.
Die Anwälte gegen die Todesstrafe.
Ein einmütiger Beschluß.
Die strafrechtliche Bereinigung der Berliner Anmälte hat eine Resolution gegen die Todesstrafe beschlossen, in der es heißt:
„ Die Todesstrafe, als einziger Rest einer rückständigen Kulturzeit, in der das Strafrecht auf das alleinige System von Leibes und Lebensstrafen eingestellt war, hat mit deren Wegfall und Erfag durch Freiheits. und Geldstrafen jede Beziehung Ihre Beibehaltung er= zum heutigen Strafensystem verloren. schwert die Rechtsangleichung, die der deutsche Strafentwurf an den österreichischen sucht, und setzt sich über alle friminalpolitischen Erfahrungen hinweg, nach denen die Zahl der Morde jeden tausalen Zusammenhang mit der Todesstrafe vermiffen läßt und sie als Abschreckungsmittel entwertet. Sie ist überdies vor ihrer Bollstreckung eine in ihrer Wirkung auf den Delinquenten fortdauernd gesteigerte feelische Folterung und damit eine brutale Bergewaltigung am Menschentum, überdies nach ihrer Bollstreckung irreparabel, wenn sie ein Juftizirrtum gemesen ist. Nur und allein in dem einzigen Fall, in dem es sich um Menschenleben handelt, macht das Gejez das Wiederaufnahmeverfahren unmöglich, daß sonst jedem Delinquenten in jedem Falle freisteht. Der ben Vorschlag aber, dem Richter das freie Ermeffen einzuräumen, auf Todesstrafe zu erkennen, ist nicht allein aus prinzipiellen Gründen zu verwerfen, sondern auch aus dem Grunde, weil damit das Odium vom Gesetzgeber auf den Richter übertragen und das Vertrauen zur Rechtspflege erschüttert wird."
Die Versammlung beauftragte den Borstand der Bereinigung, Maßnahmen zu ergreifen, um in den breiten Massen der Bepölterung über die Notwendigkeit der Abschaffung der Todesstrafe Aufklärung zu verbreiten.
Lockspielzucht in der Sowjetunion .
Eine aufsehenerregende Mitteilung.
Das Mitteilungsblatt der russischen Sozialdemokratie teilt mit: Burzem, ein russischer rechtsstehender Journalist, der sich vor damais als Revolutionär durch die Ent zwei Jahrzehnten larnung zahlreicher Lodfpigel der zariftischen politischen Polizei, insbesondere auch des berühmten 23ews, große Verdienste erworben hatte, hat eben in einer Pariser Wochenschrift eine neue 2odipigelaffäre aufgebedt. Diesmal handelt es sich um eine weitDerzweigte angeblich monarchistische Drganisation, die pon der GP 11( der Tscheka ) seit dem Jahre 1921 geschaffen und ausgebaut wurde, um die rechtsradikalen Elemente der russischen mon archistischen Emigration nach Rußland zu loden und ihnen dort den Garaus zu machen. Jm Baufe von sechs Jahren find zahlreiche monarchistische Wirbelströmungen in Rußland aufgebedt und eretutiert worden. Unzählige Todesurteile sind gefällt und voll ftredt worden. Segt erweisen sich die meisten, wenn nicht alle biefer Berschwörungen als Frühte der planmäßigen propotatorischen Tätigteit ber GPU .
Die von der GPU geschaffene Drganisation zählt etma 400 mit glieber, meist Agenten der GPU. Die Organisation hat sich den Ramen„ Trust" beigelegt.
Die Nachricht von einer griechischen Grenzsperre gegen Bul garien wird von Athen aus als unwahr erflärt.
Dunkel und angesichts des Todes gedacht hatte, antwortete er furz: ,, mir fielen alle Knabenstreiche ein, und das tröstete mich über meine Lage hinweg. Als ich ungefähr zehn Stunden schon ausharrte, hatte ich nur mehr Angst, der Balken fönnte nachgeben. Nach 20 Stunden fonnte ich mir überhaupt nichts mehr denken. Als ich an das Tageslicht fam, brach ich zufammen!"
Bauffeine zum Tanzdrama. Symphonie der Bemegung" unter dieser Bezeichnung faßt das russische Tänzerpaar Parts Dginity die zehn Nummern feines Programms zusammen. Die Bezeichnung ist zu weit, zu allgemein. Symphonie der Bewegung ist jeder moderne Tanz, cder er sollte es sein. Die Tänze aber, die wir im Schwechten Saal( ehemals Klindworth- ScharwentaSaal) sahen, haben eine eigene, sehr charakteristische Note: sie sind Bausteine und Architekturdetails, die der Errichtung des großen Zufunftswertes dienen sollen und können, das man Tanzdrama nennt. Eie sprießen aus pantomimischer Wurzel und entfalten sich zu mehr oder weniger reinen abstraften Ausdrudsformen. Ihr Lebenselement ist ein starter, stets deutlich betonter Rhythmus. Atrobatische Elemente sind nicht ausgeschaltet, stehen aber immer im Dienst der Raumgestaltung. Der Charafter dieser Ruffentänze erscheint in den Duetten am flarften ausgeprägt. In den parallelen und tontrastierenden Spannungen und Schwüngen, im Ranten , Durch schlingen und Durchstoßen der aneinandergefeffelten Körper. Hier entstehen originelle, neue Ausdrucksformen, die der deutsche Kunsttanz bisher nicht fannte. Das zeigte sich aber nur in den Zweitänzen, namentlich im Russischen Bettlerlied", bei dem allerdings die pantomimischen Clemente noch nicht rein aufgelöſt erscheinen, und vor allem im after", einer im rhythmischen Spiel der bewegten Farbformen sehr eindrucksvollen, abstrakt dramatischen Bühnenszene. Weniger erfreulich waren die Einzeltänze. Die Kompofitionen ließen hier zuweilen die rechte Bindung der Bewegungsrhythmen vermiffen. Die Technit des meiblichen Bartners, Frau Barts, steht nicht auf der bei uns gewohnten Höhe. Bei Oginsky störte das Barietéartige mancher Nummer. Im Rahmen eines umfangreicheren Bühnenwerts mag dergleichen hingehen. Von einem Solo erwarten wir mehr. Attes in allem: ein Abend, der feinen ungetrübten Sunstoenuß, wohl aber mannigfache Anregun gen bot, die für die deutsche Kunst auf ihrem Wege zum Tanzdrama fruchtbar werden könnten. J. S.
Ellinor Tordis, Helga Normann und 3ja Tribell werden in der erften Tanzmatinee der Bollsbühne am Sonntag, dem 23. Dflober, im Theater am Balomplag Golotânze zeigen. zum Preise von M, 1.30 erhältlich.
Eintrittstarten
Bonzerte der Mefferschule Pfigners. Die unter Leitung von Sans Pfigner tebende Meiflerschule für mufitalische Komposition bei der Breußis fchert Vllabemie der Künste veranstaltet am 18. einen Stammermufitabend in der Pllademie der Künste. Bariser Plat 4, und einen Orchesterabend am 20. 20 118r, in dem Konzertiaat der Staatlichen akademischen Hochschule fir Mufit. Charlottenburg . Fasanenftr. 1. Ede Hardenbergstraße. Beide Konzerte finden nur nor geladenem Publikum ſtaff.
Die Br egsbilderous elluno im ebemaligen Hotel Bellevue, am Botsdamer Blak, bat für Sonntag, ab 14 Uhr, den Eintrittspreis au 0,50 M. herabgelegt. Arnolt Bronnens Culifpiel Reparationen" ist von den Barnowski- Bühnen sur Uraufführung erworben worden.