Gemeinschaftsschule.
In der Gewertschaftszeitung", dem Organ des ADGB. , wird die Stellung der Gewerkschaften zu dem Reudellschen Reichsschulgesetentwurf scharf umriffen. Die Gewerkschaften, so wird ausgeführt, sind an dem Geist, dem Gewerkschaften, so wird ausgeführt, find an dem Geist, dem Lehrplan und den Lehrmethoden der Volksschule ebenso interessiert wie an der Ausbildung der Lehrer, denen die Arbeiter Finder anvertraut find. Wie der Staat sich von der Vorherr schaft der Kirche befreit hat, so haben auch die Gewerkschaften die Schranken weltanschaulicher Bindung überwunden, sie bekennen sich bewußt zu einem Gemeinschaftsideal, das die früher so unübersteiglichen Grenzen einer vergange. nen Welt nicht kennt.
Aus diesem Gefichtswinkel heraus betrachten die Gemert schaften den Entwurf zum Reichsschulgeset. Der Absatz der Beimarer Verfassung über die Reichsschulgesetzgebung ist zum Teil ein uneingelöstes Rechtsver fprechen. Er erhebt die Weltlichkeit des Schulwesens zum Grundlag. Die innere Verwaltung und die Aufsicht der Schule soll lediglich Sache des Staates sein:
Die Kirchen werden grundsäglich von der Schulauf ficht ausgeschlossen. Die oft geübte Braris, Geistlichen die örtliche Schulaufficht zu übertragen, foul tünftig unmöglich gemacht werden. Eine Abtapfelung der volksschulpflichtigen Jugend in Standesschulen, Klassenschulen ist unter allen Umständen verfaffungswidrig. Die Bolksschulen sollen soziale Gemein
schaftsschulen werden."
Nach dem Rechtsversprechen der Weimarer Verfassung ist die gemeinsame Volksschule die Regel, Sonderschulen find antragspflichtig. Auf diese Weise soll dem Staat als dem Herrn der Schule das Recht gegeben werden, alle Kinder des Volkes gemeinsam in bildungsfähigen Schulen zu unterweisen, nach dem Grundsay: ein Bolt, ein Staat, eine Bolksschule unter der Aufsicht und der verantwortlichen Leitung des Staates.
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Die Gewertschaften, so heißt es in der Betrach tung der Gewerkschaftszeitung" weiter, sind mit diesen in der Berfassung niedergelegten Gesichtspuntten einverstanden. Der Keudellsche Gelegentmurf hat aber mit dem Geist der Berfassung faum etwas gemein. Er gefährdet die Einheitlichkeit des deutschen Schulmesens. Er hebt die Bor zugsstellung der Gemeinschaftsschule als Regelschule prat tisch auf:
" Der Entwurf verzichtet darauf, die Bolksschule zu einer Pflanz stätte deutschen Gemeinschaftsgeistes auszugestalten, er ist ängstlid) bemüht, johon die Jugend voneinander abzusondern und, ber eingewurzelten deutschen 3mietracht auf geistigem Gebiete das Recht ungehemmten Einflusses auf den Geist der Jugend lichen zu gewähren."
Die Gewerkschaften lehnen deshalb den Entwurf, der aus einem unfreien Geist geboren wurde, flar und eindeutig mit einem entschiebenen Mein ab. Sie bestehen Darauf, daß der Gemeinschaftswille, der aus den Worten der Berfaffung spricht, nicht verfümmert wird in einem Ausführingsgeles, das schon in feiner verklausulierten Sprache nereat, daß hier mit flaren Absichten unwürdiger Schacher getrieben mirb:
Die deutsche Jugend gehört nicht nur den Erziehungsberech. tigten, fie gehört, dem ganzen Bolte. Der Repräsentant des ganzen Bolles ift der Staat. Der Staat pertritt feine Religion und feine Weltanschauung, fondern das ganze geschichtlich gewordene Bolt mit allem Reichtum seiner geistigen Gegenfäße. Seine Aufgabe tit, Diefe innere lebendige Gegenfäglichkeit den gemeinsamen Intereffen des Volkes unterzuordnen, in feinen Schulen die Kinder des Volkes zu Achtung und Verständnis für jede echte Ueberzeugung zu erziehen. Er fann diese Ausgabe am vollkommensten erfüllen in einer deut fchen Gemeinschaftsschule. Die Gewerkschaften würden ihren eigenen Grundfähen widersprechen, wenn sie sich nicht dafür einsetzten, dem Staat, felbft wider den irregeleiteten Willen seiner amtlichen Vertreter, das hohe und wichtige Recht zu sichern, über alle trennenden Gegensätze hinweg der Gemeinschaftserziehung
zum Siege zu verhelfen."
Die Gewerkschaften haben damit gesprochen. Bar auch an ihrer Stellungnahme zum Keudellschen Entwurf nicht zu zweifeln, so wird doch die flare Sprache des Organs des ADGB. dazu beitragen, das Unrecht zu bekämpfen, das der Reudellsche Entwurf der Weimarer Verfassung und dem Reich zuzufügen beabsichtigt.
Internationales Arbeitsamt. Für paritätische Besetzung des Völkerbundbeirats. In der gestrigen Nachmittagssigung wurden die Berhandlungen des Berwaltungsrates des Internationalen Arbeitsamtes zum Ab. schluß gebracht. Namens der Arbeitergruppe teilte zunächst Jouhaug den Vorschlag der Arbeitergruppe mit, dem Völkerbundsrat in einem Schreiben den paritätischen Charakter der internationalen Arbeitsorganisation in Erinnerung zu rufen, ferner zu verlangen, daß die Anzahl der Arbeitervertreter erhöht werde und daß den Regierungen anheimgestellt werden möge, unter ihren Bertretern in den wirtschaftlichen Beirat des Bölkerbundes auch Arbeitervertreter zu entfenden. Nachdem Albert Thomas die De balte nochmals refümiert und die wesentlichen Bunkte hervorgehoben hatte, gab ber italienische Regierungsvertreter die Erflärung ab, er fei mit dem Vorschlage der Arbeitergruppe einverstanden, wonady diese selbst die drei Arbeitervertreter zu ernennen und der Verwaltungsrat in seiner Gesamtheit davon nur Kenntnis zu nehmen habe. Auch der italienische Unternehmervertreter Olivetti trat einen bemerkenswerten Rüdaug an, indem er vorschlug, dem trat einen bemerkenswerten Rüdaug an, indem er vorschlug, dem Bölterbundsrat die paritätische Zusammenwirkung des Internationalen Arbeitsamts und die vom Friedensvertrag festgelegten Kompetenzen der internationalen Arbeitsorganisation in Erinnerung zu rufen.
Im Februar d. I. veröffentlichte das Londoner liberale Blatt gebe, welch ein höhnisches Gelächter würde ihm entgegenschellen! " Daily News" eine Zuschrift des berühmten englischen Dichters Welche dankbare Arbeit würde ein solches Berhalten eines Gd Bernard Shaw , in der dieser, wenn auch mit starten Bor- tiriters bieten! Das wäre etwas für einen Bernhard Shaw; er würde behalten, Mussolini insofern in Schuh nahm, als er es für diesen oberflächlichen und vermessenen Kollegen in einer Beise. eine Torheit erflärt, ihn und den Faschismus immfort anguftaupen und lächerlich machen, daß ihm die Luft zu weiteren politi. flagen. schen und wirtschaftlichen Reiseschilderungen" auf emig abgehen würde.
Shaw ist als ein Meister der Feder bekannt. Die Pfeile seiner Satire haben jahrzehntelang den herrschenden. Schichten gegolten. Auch wenn er sich nicht ausdrücklich als einer der Grünber der Fabier- Gesellschaft zum Sozialismus bekannt hätte, würde er von ben vorwärtsstrebenden Geistern aller Länder und namentlich von den kontinentaleuropäischen Sozialdemokraten als ein wertvoller Bundesgenosse verehrt worden fein.
Um so schmerzlicher war die Ueberraschung, die sein Brief an die Daily News" gerade denen bereitete, die in ihm bisher einen Mit streiter im Kampfe für das Recht, die Freiheit und den Fortschritt erblickt hatten und die in ihm plötzlich einen menn auch be= dingten Berteidiger des Faschismus entdecken mußten. Der Berteidiger des Faschismus entdecken mußten. Der Brief Shaws rief fofort einen Sturm der Entrüftung, besonders unter den unmittelbaren Opfern des Faschismus, hervor, die mit Recht befürchten mußten, daß Muffolini Shaws Stellungnahme zur eigenen Rechtfertigung und Verherrlichung verwenden würde. Der greise Flüchtling, Genosse Turati, fandte ihm ein empörtes Brotesttelegramm. Auch Genosse Friedrich Adler , als Sekretär der Sozialistischen Arbeiterinternationale, richtete Anfang März an Shaw einen Brief, in dem er seinen Ansichten entschieden entgegentrat.
Bolle sieben Monate ließ Shaw nichts mehr von sich hören. Endlich und plöglich fandte er am 2. Oftober an Adler ein langes Antwortschreiben, datiert vom Regina Palace Hotel in Stresa am Lago Maggiore , also von jenem Winkel Oberitaliens, in dem von den politischen und wirtschaftlichen Erscheinungen des Faschiss mus am wenigften zu spüren ist, weil das ganze Leben dort auf den Fremdenverkehr eingestellt ist.
Wenn ein berühmter Dichter aus dem europäischen Festlande nach London fahren, im Carlton- Hotel absteigen, einige Autofahrten im Regierungsviertel und in der City machen und sich dann auf Grund seiner Erfahrungen" erlauben würde, zu verfünden, daß ganz England in Wohlstand und Bracht lebe und daß es überhaupt feine Elendsquartiere in London und teine darbenben Bergarbeiter in Schottland und Wales , teine perlumpten Doders in den Hafenstädten
Sonderbarerweise ist es aber gerade ham selber, der sich in diese unmögliche und lächerliche Situation begeben hat. Sei es qus Rechthaberei, sei es aus alter Neigung zum Parador hat er in dem Antwortbrief an Adler seinen Fall bedeutend verfchlim mert. Nicht nur, daß er bei den Ansichten verbleibt, die er in Frühjahr in feinem Brief an die Daily News" und in einent weiteren Brief an einen besorgten und peinlich berührten englischen Freund entwickelt hatte, er versucht sogar seinen Standpunkt mit Argumenten zu rechtfertigen, die so hahnebüchen find. daß es einem schwer fällt, zu glauben, daß sie ernst gemeint find. Da aber Sham selber Wert darauf gelegt hat, daß der Briefwechsel der Deffentlichteit übergeben werde, muß man schon annehmen, daß ihm seine Berrantheit selber gefällt.
Seine Argumente find z. B.: Warum richten die Kommunisten in Italien nicht selber eine Diktatur auf, denn sie verfügen ja auch über Rizinusöl und Revolver?! Mussolini mag zwar Matteottis Ermordung verschuldet haben, aber auch Napoleon ließ den Herzog. von Eughien widerrechtlich auf fremden Boden verhaften und er schießen, und er war doch ein großer Mann, dem fein Bolt zu jubelte, weil er Ordnung schaffte.( Shams schrankenlose Bewun derung für Napoleon rührt wohl daher, daß er als Jre England über alles haßt, und somit im Franzosentaiser den größten Feind Englands vergöttert.) Der Faschismus, so meint Sham weiter, tann nicht so schlimm sein, denn die Lire ist 30 Pfennig wert, der Frant des demokratisch regierten Frankreichs nur 20 Pfennig. Er denke nicht daran, Mussolini zu belehren, wie es Kautsky gegenüber Lenin , Rarl Marg gegenüber Thiers, Bictor Hugo gegenüber Napoleon III. gemacht hätten. Muffolini habe bewiesen, daß der Faschismins: u regieren verstehe, während die Sozialisten das Gegen. teil gezeigt hätten.
Man sieht. an diesen Beispielen, auf welchem Niveau sich die Beweisführung" von Bernard Shaw bewegt. Man fann daher dem Genoffen Adler nur recht geben, wenn er in einer neuen Antwort erklärt, es erscheine ihm völlig hoffnungslos, fich mit Show über die Frage des Faschismus jemals verständigen zu fönnen.
Man fann die gesamte Debatte, die ebenso lebhaft mie undurch| Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilnehmer ihre Kräfte fichtig war, dahin refümieren, daß die Internehmergruppe mit denen anderer Organisationen, welche für den Frieden arbeiten, mie immer von vornherein sich dagegen stemmte, den Einfluß in nationaler und internationaler Beziehung vereinigen follten. I'm und die Tätigkeit des Internationalen Arbeitsamtes nach außen eine Grundlage für diese Zusammenarbeit zu gewinnen, wird der zur größeren Geltung zu bringen. Die Unternehmer Borstand der„ Cia ma c" beauftragt, mit den internationalen Berscheinen aber schließlich angesichts der Tatsache, daß die meisten einigungen, insbesondere mit dem Weltverband der Völkerbunds Regierungsvertreter fich ihrem Standpuntt nicht anschließen, mohl gesellschaften und mit dem Internationalen Friedensbureau, in Beroder übel fich zu einer besseren Einsicht befehrt zu haben. Die Entbindung zu treten." scheidung fällt allerdings erst in der Januartagung, aber sie tann jeg fchon nicht zweifelhaft feitt." Der Antrag des franzöfifchen Re gierungsvertrefers, der dem Bölferbundsrat im Sinne der Borfchläge der Arbeitergruppe die Notwendigkeit der paritätischen Ber. tretung des Arbeitsamtes als Vertretung der internationalen Ar beitsorganisation in Erinnerung rufen wollte, mar dafür bezeichnend genug. Es ist fein 3meifel, daß die meisten Regierungsvertreter für diesen Antrag gestimmt haben würden.
Berschiedene Beranstaltungen fügtense fich in den Rahmen der öffentlichen und der vertraulichen Sigungen ein. Bei einer Toten gebächtnisfeter ant ftimmungsvollen Riegerdenkmal imu 3entralfriedhof in Wien sprach außer Bertretern auderer Nationen auch R. Cassin, neben Paul Boncour befanntlich amtlicher Vertreter Frankreichs beim Bölterbund. Caffiu ist. Borstandsmitglied der größten Kriegsbeschädigtenorganisation Frankreichs ( der union fédérale des associations Françaises des mutilés, blessés et, anIn seinem Schlußmort dankte der Präsident des Verwaltungs. ciens combattants de la grande guerre). Bemerkenswert war, rats, Herr Artur Fontaine, der deutschen Regierung für die daß dieser( der Richtung Briand zugehörige) Franzose dabei betonte, er habe seit acht Jahren noch nie an einem Kriegerdenkmal geherzliche Aufnahme und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß sprochen, weil solche Feiern bisher immer dazu mißdadurch die Annäherung und die Zusammenarbeit der Bölter gebraucht worden seien, den Rednern einen Hinterfördert worden sei. Ministerialdirektor Sigler dankte im Namen der deutschen Regierung. Es sei für Deutschland eine besondere Ehre gewesen, den. Verwaltungsrat in feiner Mitte zu sehen. 3weifellos würde diese Tagung das Interesse an den Arbeiten der internationalen Arbeitsorganisation in Deutschland steigern und die guten Beziehungen zwischen beiden Teilen stärken und feftigen.
Die Kriegsopfer.
grund zu geben. Mit größtem Beifall kam der frühere fran 3öfische Feldgeistliche B. Secret in einer vom Zentralverband veranstalteten großen öffentlichen Bersammlung zu Wort. Auffällig war das Fernbleiben amerikanischer und engtischer Vertreter. Auch Horthy- Ungarn fehlte.
Daß dagegen die faschistische Regierung nicht gewagt hatte, Bertretern ihrer großen ,, associaz one nationale famiglie dei caduti in guerra" die Zureise zu dem rein demokratisch- proletarisch gerichteten Kongreß zu vermehren, daß also mehrere italienische Bertreter auch anwesend waren, zeugt davon, welches Elend in diesen Kreisen in Italien herrscht und wie start dort in dieser Organisation trotz allen antifozialistischen Terrors der Zusammenhalt sein muß.
Wegen des Handelsvertrages mit Rußland . Riga , 14. Oktober. ( TU.)
Ergebnisse der III. Internationalen Konferenz der Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilnehmer. Der Verlauf und die Ergebnisse der vom 29. September bis 2. Oktober in Wien abgehaltenen III. Internationalen Kon ferenz der Kriegsopfer maren sehr befriedigend. Das Hauptgewicht lag natürlich in der Tätigkeit der Kommissionen. Die Beitung der Kommission für Beratung der Invalidenversorgung hatte Marote( Deutschland ), als langjähriges Borstandsmitglied des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten eine besonders fachkundige Das bisher zur Regierungsfoalition gehörende demoftaPersönlichkeit. Er wurde, trefflich unterstützt durch den französischen Feldgeistlichen Abbé Secret, fifche 3entrum hat heute unerwartet feinen Austritt aus Vertreter, den früheren durch Lazarewitsch( Jugoslawien ) und Leppin( Tschecho- der Regierung angemeldet. Der Vertreter des demokratlichen Zenflowakei). Besonders bemerkenswert mar der Beschluß, trums, Juftizminifter Bite, ist von seinem Posten zurüdgetreten. beim Internationalen Arbeitsamt in Genf darauf hin: Damit ift die bisher latente Regierungstrife eingetreten. Die wirten zu lassen, daß eine internationale Sachverständigen Stellungnahme des Zentrums zum ruffiichen Handelsvertonferenz baldmöglichst einberufen werde, die sich mit der Bertrag hat, wie verlaufet, bei dem Bruch eine entscheidende Rolle fergung der Kriegsopfer zu befassen habe. Die vorgelegten Statistiken gelpielt. belegen in der Tat, daß sehr erhebliche Unterschiede bestehen und das Deutschland keinesfalls an der Spiße marschiert. Diese geplante Sonferenz foll sich aus Vertretern der am Kriege beteiligt geweſenen Länder und aus folchen der Kriegsbeschädigtenorganisationen unter Leitung des Internationalen Arbeitsamts zufammenfeßen. Wir zweifeln nicht, daß bas Internationale Arbeitsamt diesen Vorschlag gern aufgreifen und zu fruchtbarem Ergebnis führen wird. Je früher, um so beffer! Man kann nicht oft genug die früheren Gegner an einen Verhandlungstisch zu sammenbringen.
Erstaunlich aber war weiter die Feststellung, daß die Beschlüsse der vorjährigen Internationalen Kriegsbeschädigten und Kriegsteilnehmertonferenz zu Genf den verschiedenen Staaten war übermittelt, daß aber nicht eine einzige Regierung es der Mühe wert gefunden hat, auch nur dantenb. zu quitiieren Im Reichstag werden die Minister Dr, Brauns und Dr. von Reubell wohl Beranlaffung nehmen müffen, sich hierüber zu rechtfertigen.
Die Arbeitergruppe schlug als Arbeitervertreter er mann Müller vom ADGB. , Jouhaug und Oudegeeft vor. Diese Borschläge werden dem Völkerbundsrat als Vorschläge der Arbeiter gruppe des Berwaltungsrats übermittelt. Es blieb noch zu ent. scheiden, ob und inwieweit der Berwaltungsrat in einem Schreiben darauf bestehen soll, daß nicht nur die Arbeitergruppe, sondern die internationale Arbeitsorganisation in ihrer Die II. Kommission( Allgemeine Angelegenheiten, Friedenfrage Gesamtheit im weltwirtschaftlichen Beirat des Bölferbundes usw.) leiteten Dr. Stein und Stachecti( Polen ). In der Dis: vertreten sein und in welcher Form dieser Wunsch zum Ausdruck fussion und Abfaffung verschiedener auf internationale Zufammen. gebracht werden soll. Es wurden die verschiedensten Borschläge. gearbeit und internationale Ziele( Frieden) bezüglicher Refolutionen macht. Da aber Bedenken erhoben wurden, beschloß endlich der beteiligten sich René Caffin( Frankreich ) und Roßmann Verwaltungsrat auf Antrag der Arbeitergruppe, die weitere Be( Deutschland ). Eine der Entschließungen lautet: schlußfaffung bis zur Jamuartagung auszusehen. ,, Die III. Konferenz ist der Ansicht, daß die Organisationen der
Ludendorff enthüllt.
Beweise von entwaffnender Wirkung. Obwohl Ludendorff die Freimaurer bereits durch seine Broschüre vernichtet hat, fieht er sich gezwungen, sie noch vernichtender zu vernichten. Er veröffentlicht die angekündigten Beweise für den jüdiichen Ursprung des Freimaurertums, als da sind:
Der Freimaurerschurz. Nicht etwa das Schurzfell des mittelalterlichen Handwerksmeisters, sondern die Befolgung einer Borschrift des Pentateuch, die dem Juden verbietet, mit entblößter Scham vor dem Altar Gottes zu erscheinen.
Ferner: die Weihe des Freimaurers, bei der der Meister den Movizen den Zirkel auf die nackte Brust setzt und mit dem Hammer einen Schlag. barauf vollführt. Dabei fließt Blut... genau wie bei der Befchneidung der Juden.
Wir wollen Ludendorff noch einen weiteren Beweis liefern: der Name Freimaurer " hat nichts mit Maurern zu tun, sondern leitet sich her von dem jüdischen Wort„ Maure"( Furcht). Boraus fich ergibt, daß die Freimaurer fchon von Anfang an por den entfeßlichen Ludendorfffchen Enthüllungen gezittert haben.
Im übrigen scheint es uns gewiß, daß der Name Ludendorff nun wieder berufen ist, eine große Rolle zu spielen: wenn nicht in den Büchern der Geschichte, so doch in den Lehrbüchern der Gehirnpathologie.