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Nr. 490+44. Jahrgang

Arbeitsrecht.

2. Beilage des Vorwärts

In der Berliner   Gewerkschaftsschule. In den vergangenen Monaten sind zwei bedeutende und ein­schneidende arbeitsrechtliche Geseze in Kraft getreten. Das Arbeitsgerichtsgesetz und das Gesetz über die Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung. Beide bringen für die rechtliche Stellung der Arbeitnehmer eine Reihe von Aende­rungen mit sich, deren Kenntnis nicht nur für den Gewerkschafts­funktionär, sondern für jeden gewerkschaftlich interessierten Arbeiter von sehr weittragender Bedeutung ist. So verändert das Ar beitsgerichtsgesetz das ganze Prozeßverfahren auf Grund des Betriebsrätegesetzes. Es stellt also die Betriebsräte vor die Notwendigkeit, sich mit der neuen Rechtsmaterie vertraut zu machen, wenn sie bei der Vertretung der Interessen ihrer Kollegen nicht ins Hintertreffen geraten wollen. Ein Betriebsrat, der sich der Pflicht entzieht, diese neuen rechtlichen Bestimmungen sich zu eigen zu machen, begeht ein schweres Unrecht an seiner Belegschaft.

Bon ganz allgemeiner Bedeutung für die gesamte Arbeitnehmer­schaft ist das Gesez, über Arbeitsvermittlung und

Sonntag, 16. Oktober 1927

Jugendgruppe bes 8b. Morgen, Montag, 19% Uhr, finden folgende Ber. anstaltungen statt: Güboft- Treptow  : Jugendheim Reichenberger Str. 66. Ar­beitersport bürgerlicher Sport"( Lau). Tempelhof  : Jugendheim der Schule Germaniaftr. 4-6. Liederabend. Liederbücher mitbringen. Norden: Jugend­

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Arbeiterschutzgefeßgebung eingereiht wurden. Vielzuwenig werde die schwere, schmugige und gesundheitsschädigende Arbeit der Reine machefrauen von dem Arbeitgeber und leider auch von den männ­lichen Berufskollegen gewertet. Auch der heutige Wöcherinnenschutz heim Danziger Eir. 62, Parade 7. Junior& bub

ist völlig unzureichend.

Aus der kurzen Diskussion ging hervor, daß die Reine­machefrauen der Reichsbahnbetriebe noch mehr ausgebeutet werden wie die männlichen Arbeiter, aber mit einem Wochenlohn von 24 M. ihr Leben fristen müssen. Auch die Sonntagsarbeit, die vielfach völlig überflüssig ist, wird nicht genügend gewertet. Die Behandlung durch die Dienstvorsteher, Inspektoren usw. läßt sehr zu wünschen übrig. Insbesondere sollten die Doppelverdiener nicht in

Öffentl. Kundgebung

am Mittwoch, dem 19. Oktober 1927, 19%, Uhr, im Lehrervereinshaus, Alexanderstraße 41, gegen die

Arbeitslosenversicherung. Es trifft nicht nur einen be- Schulpolitik des Bürgerblocks

stimmten Kreis von Funktionären, sondern jeden Arbeiter. Es regelt das Arbeitsnachweiswesen und die damit in Zusammenhang stehenden arbeitsrechtlichen Verwaltungsbehörden. Es ist zugleich die Grundlage für die völlige Umgestaltung der Erwerbs lofenunterstügung, die bisher eine Fürsorge darstellte und nun zu einer Versicherung geworden ist, die von den Selbstverwal tungsförperschaften der Versicherten getragen wird.

Referent: Reichstagsabg. Karl Schred- Bielefeld

Männer und Frauen, beweift durch Maffenbefuch euren Willen zum Kampf gegen Kulfurreaktion für die Freiheit der Schule

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die Reichsbahnbetriebe aufgenommen werden, um zu verhindern, daß die Witwen bei Entlassungen auf die Straße fliegen.

verband.

Arbeitsrichter und Landesarbeitsrichter ans Af- Gewerkschaften! Die Zu­sammenkunft am Montag, 17. Oktober, im Jugendheim des Verkehrsbundes, Gewerkschaftshaus, Engelufer, beginnt nicht 19% Uhr, fondern erst 20 Uhr.

Sport.

Rennen zu Karlshorst   am Sonnabend, dem 15. Oktober. 1. Rennen. 1. Abteilung. 1. Bubi( Slofe), 2. Gewurab( Strause), 3. Heldrastein( Weiß). Toto: 15:10. Blat: 11, 20, 14:10. Ferner liefen: Jogull, Ardoritin, Mohn, Twostep, Tullius.- 2. Abteilung. 1. Rom. reise( Sofiel), 2. Marc Anton( Broda), 3. Laurin( Luborf). Toto: 26:10. Blaz: 13, 19, 14: 10. Ferner liefen: Antin, Marketenderin, Quilon, Starrara, Berlenfischer, Benus IV.

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2. Rennen. 1. Magier( b, Borde), 2. Oberjäger( Quast), 3. Thalysia ( Leutn. b. Horn). Toto: 47:10. Blat: 21, 40, 57: 10. Ferner liesen: Fuchsie, Grosa, Stromer, Prinzeß Frohsinn, Nache, Möros.

3. Rennen. 1. Octava( Huguenin), 2. Der Nord( Barga  ), 3. Raufe ( Kurzawa). Toto: 26: 10. Blag: 13, 24, 19:10. Ferner liefen: Alster­Iuft, Ruwenzori  , Efeu, Schwalbchen, Hugin, Prätendent, Die Afrikanerin. 4. Rennen. 1. Mutatis mutandis( auser), 2. Prospero( Moriz), 3. Lefels( Dertel). Toto: 47: 10. Plag: 13, 13, 14: 10. Ferner liefen: Mannestreue, Grand Mousseur, Szentes, Chért  , Merkur II. 1. Greif( Kohoutet), 2. Goldener Frieden( Franzle), 8. Taunus  ( Wolff). Toto: 82:10. Blaz: 26, 21, 98: 10. Ferner liefen: Gezireb, Schlehblüte, Starola, Ragusa, Ancilla, Medina, Sepp, Hohenfels  , Dtfried.

5. Rennen.

6. Rennen. 1. Rüdsicht( v. Borde), 2. Brandmeister( o. Edartsberg), 3. Rose Marie( Schniper). Toto: 20: 10. Blak: 13, 13, 14: 10. Feiner liefen: Phyllis, Siamese, Samos  , Ahasver, Frufta, Genius, Girant. 7. Rennen. 1. Maltasten( Derfchug), 2. Honnef( Hauser), 3. Nitornell ( Bismark). Toto: 80: 10. Plak  : 13, 11, 11: 10. Ferner liefen: Durst,

Radrennbahn hat trop der vorgerückten Jahreszeit noch einmal alles auf­

Beide Gesetze sollten für weite Kreise unserer Kollegen das Signal sein, sich mit ihnen so genau vertraut zu machen, als sie es feinerzeit bei der Einführung des Betriebsrätegefeßes tun mußten. Mit dem Hinweis, bei den vorstehenden Betriebstranten­Die Berliner   Gewertschaftsschule hat in ihrem wahlen den notwendigen Einfluß zu gewinnen und daß es ohne Winterlehrplan 1927/28 bem Arbeitsrecht wie immer Organisation teinen anständigen Lohn und feinen Achtstundentagliade, Severa, Lapaz. einen sehr breiten Raum eingeräumt. Sie hat dabei selbstverständlich gibt, wurde die imposante Bersammlung geschlossen. Eine ganze An die neuen Gesetze in hervorragendem Maße berücksichtigt. Reinzahl Frauen erklärten ihren Beitritt zum Einheits­Funktionär und fein Gewerkschaftsmitglied wird in Zukunft be­haupten fönnen, teine Möglichßeit besessen zu haben, sich mit den genannten Neuregelungen vertraut zu machen. Es ist unbedingt notwendig, daß die Gewerkschaftsgenossen sich Unterrichtsverzeichnisse von der Berliner   Gewertschaftsschule, Engelufer 24/25, oder von ihren Ortsverwaltungen einfordern und die entsprechenden Lehr­gänge belegen. Ueber das arbeitsrechtliche Gebiet hinaus sind in dem Unter­richtsverzeichnis auch eine Anzahl anderer Kurse enthalten.

Gehaltsstreit in den Berliner   Häfen.

Der Zentralverband der Angestellten teilt uns mit: Die Be­ hala  " hat den Tarifvertrag für ihre Angestellten, der seit 1923 be­ftand, aufgekündigt. Der Tarifvertrag sah vor neben einer Anzahl sozialer Bestimmungen die Bezahlung einer besonderen Hafenzulage für alle Angestellten, die 1923 bei der Behala   tätig waren. Durch einen besonderen Vertrag vom Oftober 1924 war festgelegt, daß dieje Zulage für die Zeit des Dienstver hältnisses der in Frage kommenden Angestellten zu ge­währen sei.

Die Behala  " fordert jetzt den Fortfall einer ver traglich festgelegten 3ulage. Die Angestellten stellten dieser Forderung ihre Forderung nach einem selbständigen Tarif­vertrag für die Behala entgegen, auch bezüglich der Angestellten, die später eingestellt wurden und die zurzeit nach dem Tarifvertrag für die Spedition bezahlt werden. Die Tarifverhandlungen zwischen dem 3d2. und der Behala   führten zu teinem Ergebnis. Daraufhin haben beide Parteien den Schlichtungsausschuß angerufen.

In einer Vollversammlung der Angestellten der Behala   wurde mit überwältigender Stimmenzahl befchloffen, den 3d2. zu autorisieren, die Forderung der Angestellten auf Schaffung eines besonderen Tarifvertrages und Festlegung der Hafenzulage für sämtliche Angestellten mit allen gewerkschaft lichen Mitteln durchzusehen. Der Schlichtungsausschuß wird nunmehr voraussichtlich am Mittwoch tätig werden und von der dort zu er­wartenden Entscheidung wird es abhängen, ob auch in den Berliner  Häfen ernste Arbeitstämpfe entstehen.

Von der Reichsbahn.

Auch die Frauen fordern ihr Recht.

Am Freitag war in Schmidts Gesellschaftshaus eine start be­fuchte öffentliche Versammlung für die in den Berliner   Reichsbahn­betrieben beschäftigten Reinemache und Dienstfrauen. Als Referentin war die Landtagsabgeordnete Genoffin Gertrud Hanna   vom ADGB.   erschienen. In ihrem Vortrage Die Frau und die Arbeiterschußgefeßgebung" zeigte die Rednerin die schweren und zähen Kämpfe auf, die von der Sozialdemokratischen Partei und insbesondere von ben freien Gewerkschaften geführt werden mußten, damit die in den industriellen und behördlichen Betrieben beschäftigten Frauen genau wie die männlichen Arbeiter in die

Die Efha- Werke und der Arbeitsfriede. Trotzdem der Direktion der Fleischwarenfabrit Efha- Werte be­fannt ist, daß in den Berliner   Wurstfabriten noch jetzt helle Empörung unter den Arbeitnehmern herrscht, weil der verbindlich erklärte Schiedsspruch eine vollkommene ungenügende Lohnerhöhung von 5 Pf. pro Stunde vorsah, antwortet die Direktion auf die For­derung der Belegschaft, für die feit Februar( legter Lohnabschluß) eingetretene Verteuerung aller Bedarfsgegenstände 15 Pf. pro Stunde Lohnerhöhung zu gewähren, unter anderem folgendermaßen: Obwohl eine Steigerung der Löhne in den Verhältnissen feine Begründung findet, machen wir, um den Arbeitsfrieden zu wahren, nachfolgende Erhöhungsvorschläge: Fleischergesellen pro Stunde 3 Pf., der übrige Teil der Belegschaft, also Chauffeure, Mitfahrer, Arbeiter und Arbeiterinnen bekommt nichts! Mitfahrer unter 18 Jahre erhalten einen Cohnabbau von 13 mt., Arbeiter unter 18 Jahren von 9,60 m., Arbeiterinnen unter 18 Jahren von 8,16 m. pro Woche.

Die Antwort auf die Erhöhungsvorschläge" hat die Direktion Don der Belegschaft schon erhalten. Wie uns gemeldet wird, blieb die Belegschaft am Sonnabend, von so viel Entgegenkommen überrascht, als Protest in den Kantinen des Wertes figen. Ob der Direktion wirklich der Arbeitsfrieden fo sehr am Herzen liegt, werden die weiteren Verhandlungen beweisen.

Der Streit im Delgasmert Piutsch geht weiter, ba die gestrigen Berhandlungen zum Abschluß eines Tarifvertrages gefcheitert find. Zuzug ist fernzuhalten!

Die Spartaffe der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten 2.-G., Berlin  , Wallstr. 65, ist täglich mit Ausnahme von Sonnabend von 9-3 Uhr und 4-6 Uhr, Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet.

Achtung SPD.  - Betriebsfunktionäre!

Die Bertreter ber Mittel- und Aleinbetriebe werden ersucht, unsere Berbeschrift Der Kämpfer" im Bureau, Zinbenstr. 3, in Empfang zu nehmen. Barteiausweis ist mitzubringen. Das Betriebs- und Beamtensekretariat.

Achtung, SPD  ..Sattler, Tapezierer usw.! Am Dienstag, 18. Otto. ber, 19 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Gaal 5, Engelufer 24-25, Ber fammlung aller Parteigenossen. Tagesordnung: Stellungnahme zur Generalversammlung. Jeder Genosse muß erscheinen. Der Fraktionsvorstand.

Achtung, Siemens- Schudert, Aleinbauwerk! Am Dienstag, 18. Otto­ber, nach Arbeitsschluß Bersammlung aller SPD.  - Genossen bei Gor. schalsti, Siemens, Ede Reisstraße. Jeder muß erscheinen. Der Fraktionsvorstand.

Freie Gewerkschaftsjugend Groß- Berlin. Morgen, Montag, 19% Uhr, Gigung der Agitationskommission im Zimmer 7a des Gewerkschaftshauses, Engel. ufer 24-25. Tagesordnung: Unser Werben."

Urteilen Sie selbst

A

lle wissen: das ist ein Massary wort.

Der Volksmund hat es sich zueigen gemacht. ,, Da habe ich eine Idee.." sagt man und fügt, während man sie entwickelt, hinzu: ,, Urteilen Sie selbst!" Alles Gute und Wertvolle, was man mitteilt oder darreicht, begleitet diese schlichte Aufforderung.

Und das ist auch der tiefere Sinn des Massaryworts: Sie selber sollen entscheiden, was Sie von den Massary- Zigaretten zu halten haben.

Urteilen Sie also selbst!

Massary- Perle 4

Massary- Delft 5 Massary- Ritter 6.

Kehraus auf der Olympia- Radrennbahn. Die Dtreflion der Dlympia­geboten, um den Radsportfreunden den Abschied nicht leicht zu machen. Die besten Dauerfahrer der Reichshauptstadt Sawall und Lewanow treffen in einem Länderkampf hinter Motoren auf die beiden tüchtigsten Lang­ftredenfahrer Hollands  , Leddy und Snoel. Die vier 25- Kilometer- Rennen Beit bes Radrennsports vor 27 Jahren gewidmet und tragen die Be find dem Andenten einiger der bekanntesten Dauerfahrer aus der großen zeichnungen: Alfred- Köcher, Tom- Linton, Harry- Eltes- und Joseph­Fischer- Preis. Berheißen somit einerseits die pier Stehertreffen fesselnde Stämpfe, so fann man dies andererseits auch von den Begegnungen der vier Flieger Lorenz, Graue, Hahn und Schrage mit den beiden beliebten Mannschaftsfabrern Kroll und Miethe erwarten. Sie bestreiten ein Mal­fahren über 3 Runden, ein Punktfahren über 12 Runden und ein Handicap über 500 Meter. Mit Rücksicht auf die Jahreszeit beginnen die Rennen bereits um 2 Ahr.

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