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Für die Untersuchungsbehörden ist diese Frage be sonders wichtig: Sind die eingezahlten Baufostenzuschüsse ver. tagsgemäß sichergestellt worden? Der Eigentümer hat nämlich hinter den beiden hypotheken zunächst für sich eine Eigen­tümergrundschuld, weiterhin Sicherheitshypothefen für Straßen­regulierungen, und erst dann die Grundschuld der Mieter eintragen laffen. Die Grundstücke waren also schon vorher bis über den Schornstein hinaus belastet. Die Wohnungsfür­forgegesellschaft griff jeẞt ein und setzte zunächst den Wert der Häuser herab. Weiter sollte Wiechert die Grundschuld seiner Mieter gleich hinter den Baukosten vor den Hypotheken eintragen laffen. Ein ganzes Jahr lang klagte Wiechert, um dann schließ­lich den Mietern mitzuteilen, ihre Grundschuld sei auf einen Treu händer eingetragen. Dieser Treuhänder war jedoch Wiecherts eigener Rechtsanwalt und Notar. Als dann die Mieter die ver einbarten 3insen haben wollten, erklärte die Gesellschaft" des Besizers, die Zinsen feien durch Umlagen für die Häuser ver­rechnet.

Inzwischen haben sich die 160 Mieter an die Staats= anwaltschaft und die Kriminalpolizei gewandt, weil sie fich von Wiechert betrogen fühlen. Hoffentlich wird schleunigst durchgegriffen, um zunächst einmal die Wohnungsgeldzu schüsse zu sichern. Auch die Mieten müssen neu geregelt merden, denn nach dem Urteil von Sachverständigen unterliegt es faum einem Zweifel, daß Wiecherts Borgehen gegen die guten Sitten verstößt.

Doktor Ulrichs Perle.

Eine üble Freundschaft vom Tanzboden.

Ein Badeurlaub ist nicht immer ein Bergnügen! So wurde vor etwa drei Wochen eine Familie aus der Martin Luther Straße während der Ferienreise von der Hausangestellten Klara Bolski, einem Mädchen von 20 Jahren, die sich in dreijähriger Dienstzeit nichts hatte zuschulden fommen lassen, schwer bestohlen. Als die Familie von der Reise zurückkehrte, fand sie die Wohnung ausgeräumt. Das ganze Silberzeug, Wert und Schmucksachen, und die gesamte Wintergarderobe des Hausherrn und der Hausfrau, Belze und dergleichen, waren fort! In der Wohnung herrschte die größte Unordnung. Einige Behältnisse waren sogar mit einem ade beil erbrochen worden. Der Schaden belief sich auf nicht weniger als 15000 M. Klara Bolski, die anfangs August in Urlaub in ihre Heimat hätte fahren sollen, war und blieb verschwunden.

Kriminalkommissar Dr. Berndorff und die Beamten der Dienststelle C. 1 ermittelten, daß sie in einem Tanzlotal in der Landsberger Straße mit einem jungen Mann zusammengekommen mar, der sich für einen Doktor der Chemie Ulrich" aus­gegeben hatte. Die Vermutung, daß dieser bei dem großen Dieb­

Martyrium des Dreijährigen.

Eine entmenschte Mutter.

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es

Wieder steht das Ehepaar Rubsch vor dem Landgericht II.| 3innlöffel über den Mund, daß die Lippe plagt und das Am 26. September mußte der Prozeß auf Antrag des Staats- Blut aus Mund und Nase läuft. Es macht eine Gardine schmutzig, anwalts vertagt werden. Nun ist Professor Fraenkel, der seinerzeit der Kochlöffel wird auf seinem Kopf zerschlagen; es die Obduktion der Leiche vorgenommen hatte, zur Stelle. Die wird auf die Kohlen geworfen und mit Füßen getreten. Wenn Sachverständigen werden zu entscheiden haben, ob der Tod des es das Bettchen verunreinigt hat, faltet es beim Nahen der Mutter flehentlich die Hände, denn es weiß schon was nun fommt Kindes durch die Mißhandlungen der Mutter oder durch den wird aus dem Bettchen genommen und mit dem Klopferstiel auf Sturz des Kindes mährend eines epileptischen Anfalles erfolgt ist. Kopf, Rücken, Beinen bearbeitet. Das rachitische Kind hält sich In der Verhandlung tamen wieder Dinge zur Sprache, daß man schwer auf den Füßen. Du Aas, wirst noch gehen lernen." faffungslos vor Entsetzen ist. Stundenlang muß er im Kellervorraum stehen. In seinem Bedürf nis nach Bärtlichkeit faßt es liebevoll sein zweijähriges Schwesterchen um; die Mutter stößt es mit der Faust fort. Schämen Sie sich nicht, das Kind ständig auf den Kopf zu schlagen," ruft man ihr zu. Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten." So hieß es immer. Beklagten sich die Nachbarn beim Mann über die grausame Behandlung seines Kindes, dann erhielten sie zur Antwort: Es geht Sie einen Dreck an, und wenn Sie sich noch einmal einmischen, so gibt es was." Immer wieder redeten die Nachbarn auf Frau Kubsch ein, sie möge doch das krante Kind mit Liebe zu erziehen versuchen; nichts fruchtete.

Die Ehefrau Kubsch ist diesmal noch aufgeregter als in der ersten Gerichtsverhandlung. Sie bestreitet ebenso entschieden wie damals, den dreijährigen Günther lieblos behandelt zu haben. Wenn er von ihr hin und wieder geschlagen worden sei, so habe das Kind sie dazu durch seinen hartnäckigen Charakter gezwungen. Es sei ausgeschlossen, daß sie seinen Tod durch Mißhandlungen verursacht hätte. Das Kind fei im epileptischen Anfall gestürzt und auf diese Weise zu Schaden gekommen. Aber die Beugen sagen doch ganz was anderes aus," hält der Vorsigende ihr entgegen. Die Zugen lügen, alles Schwindel, Gehäffigkeit." Das ruft sie immer wieder den Zeugen ins Gesicht, die größtenteils Hausgenossinnen find, alte und junge, von denen viele vollkommen gelassen ihre Aussagen machen. Um so erschütternder wirken aber ihre Be­tundungen. Es scheint schier unbegreiflich, daß in einem so großen Hause ein Kind mehr als zwei Jahre hindurch in einer so unglaub­lichen Weise seelisch und physisch gefoltert werden konnte Man fragt sich, wo blieb da das Jugendamt? Und man will nicht glauben, daß das Jugendamt gesagt habe, wie dies eine Zeugin aussagte, es liege fein Grund vor, einzuschreiten. Erst heute wird man aber von dem Vorsteher des Jugendamts und von dessen Mitarbeiter hören, ob und inwieweit das Jugendamt in diesem graufigen Fall gefehlt hat.

Und nun erst die Reugenaussagen! Da waren z. B. einige Frauen, die bei Frau Kubsch gewohnt hatten und Tag für Tag das Martyrium des Kleinen beobachten fonnten. Das frante Kind will feinen Spinat essen; es erhält einen Schlag mit dem

nicht bekannt geworden, doch handelt es sich, wie bei den vor län gerer Zeit an anderer Stelle gemachten Knochenfunden, vermutlich auch hier um Knochenteile, die viele Jahre im Erdreich gelagert

haben.

Und der Ehemann und Vater? Der größte Teil der Zeugen behauptet, daß er dem Kinde Liebe entgegengebracht habe und daß es ihm freudig entgegenlief, wenn er abends von der Arbeit heimtam. Er soll auch der Frau gesagt haben: Else, schlag doch den Jungen nicht, er ist doch trant, es hat ja teinen 3med." Dann ließ er sich aber selbst dazu hinreißen, das Kind mit einem Pantoffel zu bearbeiten. Die Angeklagte Kubich ist diesmal schlecht auf ihren Ehemann zu sprechen. Nach der ersten Gerichtsverhand­lung schrieb sie dem Manne, der sie bei der Begrüßung gefüßt hatte:" Mir brennt Dein Judastuß noch heute auf der Wange." Und nun behauptet sie, ihr Mann sei an allem schuld, er habe sie selbst unbarmherzig geschlagen und sie zur tranfen Frau gemacht. Krant mag fie sein. In welchem Maße, darüber werden die psychiatrischen Sachverständigen ihr Urteil abgeben. Daß aber eine so schwer hysterische Frau monatelang ihr Kind ungestraft mißhandeln durfte, das gibt zu denken.

nach dem aus der Neuregelung der Beamtenbesoldung sich ergeben­den Hundertsaz entsprechend der flaren Vorschrift des§ 87 des Reichsversorgungsgefezes. 2. Einbau der Zufahrente in die allge meine Rente. 3. Abwendung der von der Reichsregierung beab­sichtigten schweren Schädigung der Hinterbliebenen durch Aenderung auf Heilbehandlung für die Hinterbliebenen. 5. Allgemeine Ber­besserung des Besoldungsdienstalters der schwerkriegsbeschädigten Beamten.

ſtahl seine Hand mit im Spiel gehabt habe, hat sich jest bestätigt. Ein halbes Jahr Berliner Einheitsfahrschein des Begriffes Bollrente.- 4. Anerkennung eines Rechtsanspruches

Die Beamten beobachteten die Wohnung einer Freundin der Klara in Moabit , und so gelang es, die Gesuchte jetzt fest zu nehmen. Die Freundin wollte zwar, als die Beamten ihr einen überraschen­den Besuch machten, von nichts wissen, und bestritt, daß die " Berle" in ihrer Wohnung sei. Man fand diese aber bald unter dem Bett, wo sie sich versteckt hatte, Nach ihr wurde dann auch der angebliche Dottor Ulrich am Schlesischen Bahnhof, wo er sich mittellos umhertrieb, ausfindig gemacht und verhaftet. Beide maren start heruntergefommen. Die Tanzbodenbekannt­schaft war Klara Bolski, einer leidenschaftlichen Tänzerin, zum Berhängnis geworden. Der junge" Doftor" hatte ihr allerlei erzählt, von seiner Berbindung, deren Birkel er ihr zeigte, usw. Er hatte das Mädchen so bestrickt, daß sie ihn gleich am ersten Abend in der Wohnung aufnahm. Seitdem lebte das Bärchen dort herrlich und in Freuden. Was Borratskammer und Keller ebargen, wurde verzehrt. Man beschaffte sich Geld, indem man binnen fünf Tagen alles, was nicht niet- und nagelfest war, ver­padie und an 36 Stellen versehte oder vertaufte. Der Erlös entsprach allerdings lange nicht den Erwartungen. Man er­hielt kaum 5 Proz. des wirklichen Wertes. Immerhin reichte das Geld, um für ein Weilchen in hotels zu wohnen, nachdem man sich in der Wohnung nicht mehr sicher gefühlt hatte. Das Hotelleben war aber auch teurer, als man sich vorgestellt hatte. Es fam soweit, daß die" Perle" ihren eigenen Mantel- ver­faufen mußte, um eine Schuld zu decken. Endlich wohnte das Bärchen, frog der herbstlichen Witterung, im Walde bei Finkenkrug, bis es doch zu falt wurde. Da fand Klara bei der Freundin einen Unterschlupf, und der" Doktor", in Wirklichkeit ein 24 Jahre alter Kaufmann" Hans Ulrich, trieb sich unterfunfts­los am Schlesischen Bahnhof umher.

Einige Sachen wurden auf verschiedenen Bahnhöfen wie der gefunden. Das Bärchen hatte sie hier in Verwahrung gegeben, fich aber nicht mehr getraut, sie wieder abzuholen, nachdem die Beitungen über den Diebstahl berichtet hatten.

Wem gehört das Bettzeug?

Das Rätsel der Mordsache Frieda Ahrendt". Der Mord an der Hausangestellten Frieda Ahrendt be. häftigt die Kriminalpolizei noch immer. Sie hofft bei einer er­neuten Fahndung auf Unterstützung durch das Publikum.

Als der Seifenhändler Paul Gutowsti aus der Kurfürsten straße 145 im Auguft d. 3. festgenommen wurde, traten auch die Ermittlungen in der Sache Ahrendt in ein neues Stadium. Gutowski fonnte überführt werden, die Else Arndt in einem Hotel in der Rosenthaler Straße getötet zu haben. Er hat das auch eingestanden. Außerdem wurde in seiner Wohnung die Hausangestellte Hedwig Desterreich unter eigenartigen Umständen tot aufgefunden. So besteht der dringende Berdacht, daß Gutowski auch die Frieda Ahrendt umgebracht hat, deren Leiche zerstückelt an verschiedenen Stellen aufgefunden wurde. Zunächst landete man den Rumpf ohne Kopf und Extremitäten bei Schildhorn aus der Havel . Dann fand man andere Körperteile in der Nähe der Gutowskischen Wohnung, so die Arme vor dem Hause Schöneberger Ufer 13 und die Füße und Schenkel vor den Häusern Winterfeldtstraße 30 und Grunewaldstraße 93. Der Kopf ift auch bis jetzt noch nicht gefunden. Als wichtigstes Beweismaterial fommt ein Sad mit blutigem Bettzeug in Betracht, der im Flur des Hauses Bahnstraße 32 lag. Er enthielt einen weißen und einen farbig gestreiften Kopf­fiffenbezug, ein rotgestreiftes Kopftiffeninlett, ein rotgeftreiftes Unter­bett und als besonders charakteristisches Stüd ein hellgrau und lila gestreiftes Barchentlafen, das in der Mitte in der Längsrichtung aufammengenäht ist. Der Berdacht, daß Gutowsti auch dieses Ber. brechen verübt habe, ergab sich um so eher, als Frieda Ahrendt zuletzt in jener Gegend gesehen worden ist.

Die Kriminalpolizei nimmt an, daß Mitteilungen über die Herkunft dieses Bettzeuges eine Klärung des an dem Mädchen ver­übten Verbrechens ermöglichen fann. Um dem Publikum die Mög­lichkeit einer Besichtigung des Bettzeuges zu geben, ist dieses in einem besonderen Zimmer des Leichenschauhauses in der Hannoverschen Straße 6 ausgestellt. Sachdienliche Mitteilungen werden unter Hinweis auf die ausgelobte Belohnung von 1000 Mt. an die Kriminalkommiffare Dr. Wächter und Bippo im Zimmer 92 des Polizeipräsidiums erbeten.

Wieder Knochenfunde im

lap.

Bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Gelände des Ulap" in Alt- Moabit wurden gestern um 14 Uhr wieder Menschen fnochen zutage gefördert. In etwa 1% Meter Tiefe stießen Ar­beiter auf mehrere Schädel- und Skeletteile. Das Po­lizeirevier 28 in der Paulstraße wurde von dem neuerlichen Fund in Renntnis gefeßt und entsandte zwei Kriminalbeamte nach dem Ulap. Ueber das Untersuchungsergebnis ist bisher Näheres noch

Rekordbeförderungsziffer im September. 12½ prozentige Zunahme gegen 1926.

200 Tage ist am 1. Oktober der Einheitsfahrschein bei den drei Berliner Berkehrsgesellschaften in Benutzung. Es stellt sich immer mehr heraus, daß das Experiment des Einheitsfahrscheins als geglückt angesehen werden kann, obgleich vorläufig noch ein eingeschränkter Umsteigeverfehr herrscht und am 1. Januar erst die letzten Beschrän­fungen fallen. Sämtliche drei Gesellschaften können dauernd steigende Verkehrszunahme melden. Der September weist die höchste Gesamt­ziffer für beförderte Fahrgäste auf, die bisher überhaupt im Ber­ liner Verkehr zu verzeichnen war. 3m 3. Vierteljahr sind insgesamt 304,6 millionen Personen von der Straßenbahn, Hoch- und Unter­grundbahn sowie von der Aboag befördert worden. Hierbei sind nur die zweiten Fahrten berücksichtigt, die durch Umsteigen zu einem anderen Verkehrsmittel gemacht worden sind; auch Abonnements und Schülerfarten sind einfaltuliert. Gegenüber dem 2. Vierteljahr ist eine Gesamtzunahme von fast 5 ½ millionen zu ver­zeichnen, nachdem bereits im 2. Bierteljahr 14 Millionen mehr Per­fonen befördert waren als im ersten. Im Vorjahr belief sich der Gesamtverkehr im 3. Bierteljahr auf nur 270 Millionen, das bedeutet eine 12½ prozentige Steigerung in diesem Jahr. Den höchsten Berkehr erreichte der Monat September mit 104,7 millionen

einzelnen Gesellschaften ist sehr interessant. Zunächst wurde erwartet, Auch die Entwidlung der Beförderungsziffer der daß die Straßenbahn an die beiden anderen Gesellschaften Fahr. gäfte abgeben würde. Das ist auch im 2. Vierteljahr geschehen; ſeit Juli meist die Straßenbahn jedoch wieder eine Zunahme auf, und im September beförderte sie 71 Millionen Personen; damit ist die höchste Biffer des Jahres vom März wieder erreicht. Im Vormonat betrug die Beförderungsziffer 70,1 Millionen, im Juli 67,1 Millionen. Ins gesamt wurden von der Straßenbahn im 3. Vierteljahr 208 Millio­nen Fahrgäste befördert gegenüber 202 Millionen im zweiten und 204 Millionen im 1. Vierteljahr.

Auch die Hoch- und Untergrundbahn weist für Sep­tember eine bisher noch nicht erreichte Beförderungsziffer auf; aller­dings hängt dieses mit der Erweiterung des Streckenneges zusammen. Sie beförderte im September 19,7 Millionen gegen 18,1 Millionen im Auguft und 16,9 Millionen im Juli. Die Untergrundbahn hat bisher steis im Sommer wegen der drückenden Luft Abwanderungen 3. Bierteljahres von 54,8 millionen hinter der des 2. Bierteljahres zu verzeichnen. Infolgedessen ist die Gesamtbeförderungsziffer des mit 56,1 Millionen zurückgeblieben. Im 1. Bierteljahr wurden nur 48,2 Millionen befördert.

Bei der Aboag hat gegenüber dem August teine Steigerung stattgefunden. 13,9 millionen lauten für Auguft und September die Zahlen. Insgesamt wurden von der Aboag im 3. Bierteljahr 41,6 Millionen Fahrgäste gegenüber 41,2 Millionen im 2. Biertel­jahr befördert; im 1. Bierteljahr dagegen nur 32,8 Millionen.

Insgesamt benugten die Fahrzeuge der drei Berliner Verkehrs­Personen. Den Hauptanteil sicherte sich die Straßenbahn mit gesellschaften im Jahre 1927 bisher 888,9 millionen 614,2 Millionen, dann folgt die Untergrundbahn mit 159 Millionen. Bertehrsziffern liegen mindestens 10 bis 15 Proz. über denen des Den fleinsten Anteil hat die Aboag mit 115,6 Millionen. Sämtliche Borjahres.

Kundgebung der Kriegsopfer.

Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Berlin , versammelte Sonntag vormittag die Berliner Kriegsopfer im Walhalla- Theater zu einer Rundgebung. Der mächtige Zuschauerraum des Theaters war überfüllt. Besonders zahlreich beteiligten sich die Kriegerwitwen an der Versammlung. Anlaß zu dieser Rundgebung war der gegenwärtig dem Reichstage vorliegende Regierungsentwurf einer 5 Novelle zum Reichs­persorgungsgefeß. Die Referenten, Bundesvorsitzender Christoph Pfändner und Gauvorfizende, Frau Döring, wiesen besonders darauf hin, daß über die gesamte Aufwendung für die Versorgung im allgemeinen fein flares Bild in der Deffentlichkeit bestehe. So würde auch jest wieder angenommen, daß der vom Reichsfinanzminister auf der Beamtentagung in Magdeburg genannte Betrag von 170 Millionen Mark noch für dieses Rechnungsjahr mehr ausgegeben würde. Das trifft aber nicht zu; der Betrag kommt viel­mehr nur für ein ganzes Haushaltsjahr in Betracht. Ferner wurde darauf hingewiesen, daß im Jahre 1925 über 50 Millionen und im Jahre 1926 faft 100 Millionen Mart im Bersorgungsetat eingespart worden sind, ohne daß diese den Kriegsopfern zugute tamen. Der Entwurf der Reichsregierung spielt einen Teit der Versorgungsbe= rechtigten gegen den anderen aus. Die Versammlung nahm von einer Distuffion Abstand und nahm gegen eine Stimme eine Ent­schließung an, in der folgendes gesagt wird:

Die Versammelten stellen an den Reichstag folgende Forde rungen: 1. Allgemeine gleiche Erhöhung der Bersorgungsgebührnisse

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drücklich die von den großen Organisationen der Kriegsopfer unter Neben diesen Forderungen unterstützen die Bersammelten nach­dem 8. Ottober 1927 an den Reichtstag gerichtete Eingabe.

Zum Raubüberfall im Klausner".

Zu dem verwegenen Raubüberfall, den ein noch unbekannter Täter in dem bekannten Restaurant zum Klausner" in der Krausenstraße am hellen Vormittag verübte, erfahren wir noch folgende Einzelheiten. Als der Räuber den Vorraum zu dem Raffenraum betrat, war gerade ein Bote anwesend, der Geld ab­holte. Nachdem dieser sich entfernt hatte, öffnete der Unbekannte plöglich die Tür und sagte, daß er Geld eintassieren wolle. Eine der Damen fragte ihn, in wessen Auftrag er tomme und wo seine Quittung sei. Bis dahin hatte der Mann seine Sportmüße in der linken Hand gehalten und mit ihr die rechte verdeckt. Jetzt setzte er die Müze auf und nun erblidte man in seiner Rechten die Pistole. Er trat an die Schreibtische heran und forderte die erschrockenen Anwesenden auf, ihm das Geld herauszugeben. Bom Tische nahm er eine große Papierschere und durchschnitt die Zuleitung zum Fernsprecher. Dann durchwühlte er mehrere Schreib­Waffe hielt. Wahllos griff der Räuber aus den Geldscheinen einige tischfästen mit der Linken, während die Rechte unverändert die heraus, steckte sie in die Tasche und erbeutete jo, wie jest feststeht, 1770 m. Auf die Ergreifung des Räubers ist eine Belohnung von 300 M. ausgesetzt.

Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Die lebungsstunde muß in dieser Woche ausnahmsweise am Mittwoch, dem 19. Oktober, abends 19½ Uhr, stattfinden. Es wird erwartet, daß alle pünktlich erscheinen.

Hörfing spricht beim Reichsbanner in Spandau . Freitag, 21. Oftober, 20.30 Uhr, veranstaltet der Kreisverein Spandau des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold eine große öffentliche Werbe. Pundgebung in den Bismardsälen" am Bismardplay. Thema: 3wed und Ziel des Reichsbanners. präsident Otto Hörfing.

Redner: Bundesa

Rahmen der Freien Sozialistischen Hochschule" im Sizungsfaal des ehe Frele Sozialistische Hochschule. Die wissenschaftlichen Borträge, die im maligen Hertenbauses, Leipziger Straße 3, gehalten wurden, werden auch in diefem Winterhalbjahr fortgefekt. Als erster spricht am Sonnabend, dem 22. Dftober, 19, Uhr, Prof. Dr. Erit Nolting über Die Demotratie als ftaatliches und soziologisches Pro. blem". Ihm folgt am Sonnabend, dem 12. November, Nationalrat Ernst Reinhardt, Bern , mit einem Vortrag über logische Probleme der Arbeiterbewegung. Psycho. Karten 2ndenstr. 2 und am Eingang zu erhalten. Die Seminare der zum Preise von 50 Pf. find u. a. in der Buchhandinng J. H B. Diez, Freien Sozialistischen hochschule, die von einrich Cunow, Sarl Mierendorff, Friz Naphtali, Starl Schröder und Alegonder Stein abgehalten werden, beginnen ausführliche Prospekte angefordert werden können. am Montag, dem 21. Oktober. Anmeldungen find an den Reichsausichng für sozialistische Bildungsarbeit, SW 68, Lindenstr. 3, zu richten, wo aud

Ueber Niederdeutsche Boltsfunde spricht Professor Brunner am Sonn taa, dem 23. Dftober, vormittags 10 Uhr, in der Sammlung für deutsche Boltsfunde, Klosterstr. 36. Teilnehmerkarten 50 Pf. vor Beginn am Ein­gang.

Eine ganze Familie verbrannt.

Condon, 18. Oktober.

In Wateringbury Hall in der Nähe von Maidstone brach heute nacht im Hause eines englischen Ofiziers ein Feuer aus, das so schnell umtam. Drei Dienstboten konnten sich rechtzeitig retten. um sich griff, daß die ganze vierföpfige Familie in den Flammen Neue Erdstöße in Desterreich.

Wien , 18. Oftober. Heute früh wurden in Schwadorf neuerlich zwei leichte Erdstöße verspürt. Der erste war stärker und dauerte etwa 2 Sefunden. Größerer Schaden wurde nicht angerichtet.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Umgegend ( Nachdr. verb.) Nach vorübergebender Aufbeiterung wieder erneute Trübung, später auch etwis Regen. Nach fühler Nacht am Tage wieder milder Für Deutschland : Im Diten und Süden wolfig bis heiter, im Dften auch Regen. schauer, sonst nach vorübergehender Aufheiterung erneute Trübung mit Regenneigung.

Das ideale

Laxin Abführ - Konfekt