den Zeitungen unrichtig fein foffte, eine unverzüg. Öffentl. Kundgebung lichkeit darauf vorbereitet, daß die gestiegenen Lederpreise früher oder
liche Richtigstellung vor der gleichen Körperschaft und in öffentlicher Form.
Am gleichen Tage noch ist eine Erklärung des Breslauer Oberbürgermeisters bekannt geworden, wonach der Bericht, auf den sich die Reichsbank stützt, die Rede in der Stadtverordnetenversammlung
heute, Mittwoch, den 19. Oftober 1927, 19, Uhr, im Lehrervereinshaus, Alexanderstraße 41, gegen die
unrichtig wiedergegeben habe. Es sei einwandfrei feft- Schulpolitik des Bürgerblocks
gestellt worden, daß die betreffende Aeußerung in der von der Reichsbank vermuteten Form nicht gefallen sei. Dr. Wagner erflärt weiter, daß er zu dem„ ,, Offenen Brief " der Reichsbank noch in längeren Ausführungen Stellung nehmen werde.
Zu dem Vorgehen der Reichsbank ist folgendes zu sagen: Es würde durchaus zweckmäßig gewesen sein, wenn der Herr Reichsbantpräsident selbst den Brief gezeichnet hätte und nicht das Reichsbankdirektorium. Darüber hinaus aber ist es
eine im höchsten Maße ungewöhnliche Form, daß die Reichsbank auch dann von dem Breslauer Oberbürgermeister in ultimativer Form eine öffentliche Erklärung vor dem gleichen Gremium fordert, wenn die Wiedergabe in den Zeitungen unrichtig sein sollte. Es spricht keineswegs für starte Nerven der Reichsbankleitung, wenn sie in der zweifellos wichtigen, aber doch immer noch nicht völlig geflärten Frage, wie Parker Gilbert zu seinem Schritt fam, pine solch unhöfliche Form der Dementierung fordert.
Referent: Reichstagsabg. Karl Schred- Bielefeld Männer und Frauen, beweist durch Massenbesuch euren Willen zum Kampf gegen Sulfurrection für die Freiheit der Schule!
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doppelt so groß war als im Jahre 1926. Infolge diefer starken Nachfrage nach amerikanischen Kältemaschinen( besonders Kühlschränke für den Hausgebrauch und Anlagen für Hotels und andere gewerbliche Zwecke) beabsichtigte die Frigidaire Corporation, ihr europäisches Geschäft weiter stark auszubauen. Der Präsident der Gesellschaft befindet sich zurzeit auf einer Reise nach Europa und wird in den nächsten Tagen in Berlin erwartet.
Gehaltserhöhung und Einzelhandel. Die Stellung der Hauptgemeinschaft zu Lohnfragen. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels, die Spitzen. organisation sämtlicher deutschen Einzelhandelsverbände, hat auf ihrer kürzlichen Jchrestagung in Berlin durch ihre Redner mehrfach auch die Frage der Lohn- und Gehaltserhöhung streifen lassen. Da in den Berichten über die Tagung die Stellungnahme des Einzelhandels, insbesondere zur Frage der Gehaltserhöhung, nur undeutstellung der Werkstätten bedeutende Mittel beanspruchte lich zum Ausdruck kam, übergibt die Hauptgemeinschaft der Deffent lichkeit folgende ergänzende Notiz:
In der Kundgebung des Deutschen Einzelhandels am 12. Of tober 1927 erklärte der Vorsitzende der Hauptgemeinschaft, Herr Heinrich Grünfeld , der Einzelhandel begrüße die von der Gehaltserhöhung der Beamten zu erwar= tende Umsatzsteigerung. Die hierdurch bedingte bessere Ausnutzung des Berteilungsapparates würde durch Unkosten fenfung unzmeifelhaft auch zu einer Verbilligung der Warenpreise führen, wenn nicht durch die Steigerung der Rohstoff- und Lieferantenpreise diese Vorteile mehr als mettgemacyt würden. Herr Minister Curtius begrüßte in seiner Rede diese Ausführungen und betonte, daß das wohlverstandene Interesse des Einzelhandels nicht auf eine Preissteigerung, fondern auf eine Förderung des Umsatzes und damit eine estigung der Konjunktur hinziele. Um so wichtiger sei es, von der Wirtschaft und besonders vom Einzelhandel alle Hem= mungen und Laften fernzuhalten, die das allgemeine Preisniveau. im ungünstigen Sinne beeinflussen könnten."
Wir begrüßen diese Klarstellung der in der Hauptgemeinschaft herrschenden Auffassungen ganz besonders, nachdem auch der„ Bormärts" besonders aus den Ausführungen des Herrn Adamez zunächst einen gegenteiligen Schluß gezogen hat. Was für die Gehaltserhö hungen gilt, sofern diese zu einer Umfagsteigerung, zu einer stärferen Ausnutzung des Apparates und auf diese Weise eventuell zu einer Gentung des Preisniveaus führen, das gilt selbstverständlich auch für Lohnerhöhungen. 3mar treffen die Lohnerhöhungen, wie wir schon festgestellt haben, in einem gewissen Ausmaß auch den pripaten Einzelhandel. Doch ändert das nichts an der vorteil haffen Wirkung von Lohnerhöhungen auf den Einzelhandel, da diesem die gesamte Kauftraftsteigerung in einer Erhöhung des Umsatzes zugute kommt, der gegenüber die Vermehrung der Kosten für höhere Löhne start zurücktritt.
Deutschland für die Freiheit des Handels. Trendelenburg gibt in Genf eindeutige Erklärungen.
In einer Sigung der in Genf tagenden Internationalen Konferenz zur Schaffung eines Abkommens der Völker über die Beseitigung der Ein- und Ausfuhrverbote und der Ein- und Ausfuhrbeschränkungen gab der deutsche Delegierte, Staatssekretär Dr. Trendelenburg, eine wichtige Erklärung ab. Er sagte, daß die deutsche Delegation auf der Konferenz alle Bestimmungen eines Entmurfes unterstützen werde, die den möglichst freien und ungehinderten Warenaustausch sicherstellen, und daß sie alle diejenigen Klauseln betämpfen werde, die aus irgendeinem Grunde danach streben, den gegenwärtigen Zustand beizubehalten.
Der Inhalt dieser Erklärung durch den Vertreter der deutschen Regierung ist an sich nichts Neues, so erfreulich auch ihre Schärfe ist. Anlaß besteht aber, die deutsche Regierung wieder einmal zu fragen, ob sie diese ihre grundsägliche Haltung auch für sich in allen aktuellen Handelsvertragsverhandlungen gelten lassen will, die noch schweben und die durch die Sabotage einiger Rabi= nettsmitglieder nicht vom Fled tommen. Auch die von Trendelenburg in Genf abgegebene Erklärung hätte in der Tat nur praktischen Wert, wenn daraus die Konsequenzen für die brennenden Fragen der deutschen Tagespolitik gezogen werden würden.
Deutschland Erster im russischen Außenhandel. Nach sowjetamtlichen Angaben stellte sich Rußlands Warenaus tausch mit den wichtigsten Ländern in den ersten 11 Monaten 1926/27( Oftober 1926 bis August 1927) im Berkehr über die euro päische Grenze wie folgt( in Millionen Rubel):
Gesamtumsak
Fließarbeit in der Schuhindustrie. Werden Stiefel teurer? Die Erfurter Mechanische Schuhfabrit A.-G., die Anfang 1926 zahlungsunfähig wurde und unter Geschäftsaufficht fam, hat sich nach dem jezt veröffentlichten Abschluß für 1926/27 anscheinend sehr schnell erholt. Die Umstellung der Betriebe auf Fließarbeit, die im vergangenen Sommer eine fünfwöchige Arbeitsunterbrechung erforderlich machte, hat sich bewährt, da bei Verwendung geringerer Betriebsmittel erhebliche Leistungssteigerung erzielt werden konnte. Dementsprechend hat sich auch das Geschäftsergebnis überaschend verbessert. Während der Abschluß 1925/26 einen Verlust in Höhe von 50 Broz. des 0,56 Mill. Mark betragenden Aktienfapitals auswies, ergibt sich jetzt ein Reingewinn von rund 85 600 m. Da der vorjährige Verlust durch Auflösung des Reservefonds auf 130 800 m. ermäßigt war, so verbleibt nach Abzug des Gewinnes noch ein Verlustreft von nur 45 000 m. Obwohl die Umder Wert der Maschinen hat sich fast vervierfacht, während die Anlagen insgesamt für etwa 120 000 m neue Zugänge aufweisen find Forderungen und Barmittel mit 0,65 mill. Mark gegen das Vorjahr nicht zurückgegangen, und auch die Schulden haben sich nur unwesentlich um 40 000 m. auf 0,77 Mill. Mark erhöht. Die Umstellung fonnte also trop der Krise mit eigenen Mitteln durchgeführt werden. Auf der Generalversammlung äußerte fich der Vorstand ziemlich optimistisch. Der Geschäftsgang im laufenden Jahre sei bisher gut gewesen und weise Anzeichen einer weiteren Verbesserung auf. Außerdem wurde die Deffent
allein
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später in Betracht gezogen werden müßten, d. h. auf deutsch , daß die Stiefel teurer werden, obwohl das Unternehmen zurzeit noch reichlich mit Rohstoffen versehen ist. Die Schuhindustrie scheint also aus den bitteren Erfahrungen der letzten Krise nichts gelernt zu haben, sonst würde sie nicht schon wieder mit dem Gedanken einer Preiserhöhung spielen.
Die Möbelindustrie hat start zu tun. Die märkische und die Berliner Industrie für Möbel- und Einrichtungsbedarf ist in der
letzten Zeit derart start beschäftigt, daß sie Lieferfristen bis zu fünf und sieben Wochen einführen mußte. Im Gegensatz zu Nachrichten aus anderen Industrien hat sich auch der Zahlungseingang wesentlich gebessert, besonders beim letzten Käufer. Man führt die Belebung auf die Fertigstellung eines großen Teiles der Wohnungsneubauten zurück, die sich in diesem Jahre auf den Herbst zusammengedrängt hat. Wahrscheinlich dürfte früheren Erwerbslosen eine nicht geringe Rolle spielen. Auch aus auch der Neubedarf der in die Wirtschaft wieder aufgenommenen Sachsen , Thüringen und den meisten füddeutschen Bezirken wird von einer erheblichen Besserung des Auftrageinganges berichtet.
Der Zinnpreis foll für die Welt stabilisiert werden. Die WeltHolland voll beherscht. Das hat zur Folge, daß die Zinnpreise produktion von 3inn wird im wesentlichen schon von England und immer außerordentlich hoch sind und eine viel günstigere Entwicklung aufweisen als die anderen für den Weltmarkt wichtigen Metalle. Das scheint den Zinnmonopolisten aber noch nicht zu genügen. Seit einigen Tagen schweben zwischen den Zinnprodu enten Englands, Hollands und auch Amerikas Verhand= lungen, um den Weltmarktpreis für 3inn zu stabilisieren. Der jeweilige Weltmarktpreis soll den Einflüssen des Handels entzogen, der Zinnpreis auf mindestens ein Jahr festgelegt werden. Angestrebt ist ein angemessenes Preisniveau", das heißt natürlich ein durchschnittlich höheres Preisniveau als bisher. Alles andere, was zur Begründung gesagt wird auch die englischen Zinnmonopolisten sind um Worte nicht verlegen find natürlich nur Ausflüchte.
Neues Futter für den Delimperialismus., Das Moffulgebiet ist seit langem der wichtigste Streitgegenstand zwischen den großen internationalen Delmächten. Die Vorherrschaft der Royal Dutch Shell und der Anglo Persian Company im Mossulgebiet ist start umstritten. Jetzt wird gemeldet, daß die von diesen beiden Gesellschaften beherrschte Turkish Petroleum Company in der Nähe von Kertut große und ergiebige Petroleumquellen entdeckt hat, deren tägliche Ausbeute mit 5000 Tonnen beziffert wird. Der Wettkampf der internationalen Delimperialisten hat also neue Nahrung ge= funden.
Was sagt der Bär?
JOSETTI
CIGARE
Winthe
KON LINON
Deutschland.
.
Ausfuhr
Einfuhr
•
°
4
148,2
141,7
289,9
180,5
94,2
274,7
15,3
124,0
139,3
49,7
18,6
68,3
19,2
12,3
31,5
9,9
16,2
26,1
Was den Gesamtumsat anbetrifft, so steht Deutschland in, ber Berichtszeit an erster Stelle. Es folgen England an zweiter und die Vereinigten Staaten an dritter Stelle, während in den ersten ncun Monaten 1926/27 England den ersten Platz einnahm. England ist zwar trotz des Konflikts mit Rußland in der Berichtszeit nach wie vor der weitaus größte Abnehmer russischer Waren, der englische Import nach Rußland jedoch bleibt hinter demjenigen Deutschlands und der Vereinigten Staaten sehr erheblich zurüd. Deutschlands Ein- und Ausfuhr aus Rußland gleichen sich annähernd aus. In der russischen Einfuhr steht Deutschland ebenfalls an erster Stelle und auch die Vereinigten Staaten spielen im Import der Sowjetunion eine immer größere Rolle.
Auf die Zusammenschlüsse in der deutschen Kälteindustrie, die sich unverkennbar gegen die starke Expansion der amerikanischen Frigidaire Gesellschaft richtet, hat die General Motors Corporation , die hinter den Frigidaire- Gesellschaften steht, jetzt zum Angriff geblafen. Der Präfident der Frigidaire Corporation fagt, daß der Absah der europäischen Vertretungen im Jahre 1927 etwa
JOSETTI JUNO