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Witterungsübersicht vom 18. Oktober 1895,

Rommission eingesetzt, welche im Verein mit dem Zentralverband Stationen. deutscher Uhrmacher bei den zuständigen Behörden die erforder­

Wetter

Temperatur

( 5°.= 4° R.)

1201 10., 70-80 Jahre: 868 m., 1238 m., über 80 Jahre: 1 Verbandstage deutscher Uhren- Grossisten wurden Fälle konstatirt, herabfallende, schwere Kiste getroffen und am Unterschenkel ver­233 m., 497 w. Richtig beurtheilt können diese Zahlen nur wer- daß nach Deutschland kommende schweizerische Fabrikanten, legt. Auf einem Neubau in der Danzigerstraße stürzte ein den, wenn sie verglichen werden mit den mittleren Zahlen der welche den erhofften Absah ihrer Waaren nicht fanden, große Buyer infolge eines Fehltritts vom Gerüst und erlitt einen Lebenden des betreffenden Alters und Geschlechts. Für 1894 ist Posten von Uhren auf Leihhäusern zu Gelde machten. Auch Schädelbruch.- Abends fiel in einer Schlächterei in der Kanonier­das noch nicht möglich, weil die, Fortschreibung" der Bevölkerung einzelne Groffiften und Uhrmacher sollen, um sich über plötzliche Straße ein Wiegemesser von einem Fleischblock einem Schlächter­nach Alter und Geschlecht erst bis 1892 veröffentlicht ist. Bis oder chronische Geldkalamitäten hinwegzuhelfen, zuweilen neue gesellen auf das Bein und fügte ihm schwere Verlegungen zu.- 1892 hat die Vergleichung regelmäßig ergeben, daß das männ - Uhren in großer Zahl versetzt haben, wobei es nicht Im Laufe des Tages fanden drei unbedeutende Feuer statt. liche Geschlecht in den meisten Altersklassen, besonders aber in inimer möglich gewesen ist, die Waaren wieder ein­den mittleren, ungünstiger gestellt ist als das weibliche. Zum zulösen. Dies wurde für unt so bedenklicher er­Beispiel starben 1892 auf je 1000 Lebende des betreffenden Alters achtet, als das Publikum sich bereits vielfach darauf und Geschlechts: verlege, den Bedarf auf Leibhaus Auktionen Bu Decken. Alter: 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 Jahre Es hat nun der Verband deutscher Uhrengrossisten eine Männer 8,79 11,11 14,94 19,53 24,21 33,56" Frauen 7,04 7,98 9,16 10,51 14,58 17,84 Der Antheil der verschiedenen Todesursachen hängt zum theil davon ab, wie wie start die einzelnen Alters tlassen und die beiden Geschlechter in der Bevölkerung vertreten 1894 traten besonders hervor: Masern ( und Lungen­find. entzündung nach Masern) 344, Scharlach( und Scharlach- Diphtherie) 443, Diphtherie 1860, Keuchhuften 845, Diarrhoe 1064, Brech durchfall 1821, Magen- Darmfatarrh 897, Lungenentzündung 2258 ( 1275 männlich, 983 weiblich), Lungenschwindsucht 3810( 2286 männlich, 1524 weiblich), Altersschwäche 1001( 319 männlich, 682 weiblich!), Selbstmord 483 Fälle. Die hohe Sterblichkeit einerseits an afuten Darmkrankheiten( besonders Säuglinge), andererseits an Lungenkrankheiten( besonders die mittleren Alters­flaffen, und zwar das männliche Geschlecht) sind für Berlin als industrielle Großstadt charakteristisch.

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lichen Schritte unternehmen soll, um eine Beseitigung dieses Unwesens" herbeizuführen und den in Frage kommenden Leih­häusern den Charakter von Lombardbanken nehmen zu lassen. Swinemünde Da die Uhren wahrscheinlich nur sehr selten zum Vergnügen ver- Hamburg fetzt werden, wird sich das Unwesen" schwerlich aus der Welt Berlin Wiesbaden . schaffen lassen. München Hermann Sudermann ist am 1. Oktober nach Berlin ge- Wien . 3ogen und hat die Wahl zum ersten Vorsitzenden des Vereins Haparanda . Berliner Presse angenommen. Betersburg

Barometer­

reduzirt auf

stand in mm,

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

Fallow colco( Stala 1-12)

halb bedeckt

wolkig halb bedeckt bedeckt

halb bedeckt bedeckt Dunst

1

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773

NNW

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NW

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773

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NND

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halb bedeckt heiter wolkenlos

12

B

1

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Lehmann's Nachlaß. Der Vorschußverein Wedding be- Cork ansprucht, wie hiesige Blätter zu melden wissen, von den Erben Aberdeen . seines früheren Kassirers Lehmann nicht weniger als 125 000 M. Paris . Lehmann erfreute sich des besonderen Vertrauens der Gesellschaft angesehen wurde. Nach dem Tode Lehmann's stellte sich aber ein und so kam es, daß die Raffe immer als ordnungsmäßig geführt Wetter- Prognose für Sonnabend, den 19. Oftober 1895. Kühles, trockenes und vielfach heiteres Wetter mit schwachen Manto von 125 000 m. heraus und der Vorschußverein Wedding nördlichen Winden, Nachtfrost. Berliner Wetterbureau. verlangt nun von den Erben Lehmann's Ersatz für diese Summe, die jedoch jedes Verschulden des Verblichenen und ferner jede Verpflichtung ihrerseits, für einen etwaigen Schaden aufzukommen, energisch in Abrede stellen. Jetzt schweben bei der zuständigen Bivilkammer des hiesigen Landgerichts I umfangreiche Beweis­erhebungen durch Zeugenvernehmungen.

Vom Submiffionsunwesen. Ein merkwürdiges Ergebniß hat, wie das Volt" meldet, die Ausschreibung der Malerarbeiten für das Hauptgebäude der Berliner Gewerbe- Ausstellung von 1896 gehabt. Die Arbeiten müssen bei einer Konventionalstrafe von 100 m. für jeden Tag über den Termin hinaus in sechs Wochen hergestellt werden. Auch sonst sind die Bedingungen sehr scharf, es gelten z. B. weder schlechtes Wetter noch Ausstände als fogen. höhere Gewalt, die von der Einhaltung der Frist entbände. Die Angebote haben ein Ergebniß gehabt, das für die öffentliche Aus­schreibung bezeichnend ist. Tas niedrigste Gebot betrug 14 207 M. 4 Pf., das höchste 54 869 Mart; dazwischen find Gebote von rund 18 000 bis 25 000 Mart. Der Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten Forderung beträgt 40 662 Mart. Daß die niedrigste zu tief gegriffen ist, leuchtet ein, wenn man bedenkt, daß der Aufbau eines allen Anforde­rungen entsprechenden Malergerüstes nach dem Urtheil von Fach­männern allein schon rund 8000 Mart; foftet. Da blieben für den Maler noch 6000 Mart. Wenn er damit auf die Kosten geachtet wird. tommen könnte, so müßte der Höchstfordernde, wenn ihm die Auch ein Zeitbild. Nicht weniger als 16 Schankwirth­Arbeit übertragen würde, in sechs Wochen ein ansehnliches Ver- schaften sind seit dem 1. Oktober in der neuerbauten Lorking­mögen verdienen. Schließlich wird der Arbeiter, wie so oft, so auch hier die Beche bezahlen müssen.

Das Loo8 der Wärterinnen in den Bedürfniß Anstalten. Von Herrn Subdirektor Rudolf Pro 3, August­straße 6, erhalten wir eine Zuschrift folgenden Inhalts:

Es ist erst jetzt zu meiner Kenntniß gekommen, daß in Nr. 219 vom 19. September cr. ein Artikel enthalten ist, der das Loos der Wärterinnen in den hiesigen Bedürfnißanstalten doch gar zu traurig schildert.

Einen charakteristischen Einblick in die Schiebungen Grundstücken gewährte eine Verhandlung, welche Donnerstag or dem Charlottenburger Schöffengericht stattfand. Auf der An­lagebank befand sich ein Mann, der in vier Jahren viermal den Offenbarungseid geleistet und in derselben Spanne Zeit für nicht weniger als 2 300 000 Mark Grundstücke in den verschiedensten Gegenden erworben hatte. Niedlich, wie die Heiligkeit des Eigenthums von den Interessenten der heutigen Weltordnung

straße, welche die Swinemünder mit der Brunnenstraße ver­bindet und bis jetzt nur 22 Hausnummern zählt, etablirt worden; nicht mit eingerechnet sind hierbei 16 Wirthschaften von Kauf leuten, welche ebenfalls einen Flaschenbierhandel und Klein­verkauf spirituoser Getränke betreiben.

Der erste Reif des Spätherbstes hat sich in der Nacht zum Freitag bei 0 Grad gezeigt.

Gerichts- Beifung.

Ein Berliner Kriminalbeamter. Eine Reihe schwerer Beschuldigungen, die in zwei Beschwerdeschriften an das Polizei­präsidium von dem Eigenthümer und Schankwirth Johannes May gegen den Kriminalbeamten Räthke erhoben worden waren, hat dem Beschwerdeführer eine Anklage wegen wissentlich falscher Anschuldigung eingetragen, welche gestern vor der dritten Straf­fammer des Landgerichts I verhandelt wurde. May hatte behauptet, daß der Kriminalbeamte Räthke seine amtliche Stellung zu allerlei Willkür mißbrauche und besonders diejenigen Geschäftsleute mit seinem Haffe verfolge, welche sich nicht durch Verabfolgung von Geschenken um seine Gunst bewürben. Zu den letzteren gehöre auch er. Räthfe habe zweimal durch Verlegung der Eidespflicht des Beschwerdeführers Bestrafung herbeigeführt. Derfelbe habe ihn beim Reviervorstand als Anarchisten und Sozialdemokraten geschildert und ihn dadurch verleumdet. Räthke habe eine Stellung als Vizewirth bekleidet, sei aber entlassen worden, weil er von den Miethen 200 m. unterschlagen habe. Bei einem Kleiderhändler habe Räthte sich Als Zeug machen lassen, welches er nicht bezahlt habe. Entgelt habe der Beamte dann ein Auge zugedrückt, wenn der Händler sich Verstöße gegen die Gewerbe­Ordnung, gegen die Sonntagsruhe u. s. m. habe zu schulden Eine Hopfen- und Gerste Ausstellung ist am Mittwoch tommen lassen. Am 1. Mai habe ein Arbeiter bei dem Be­schwerdeführer vorsätzlich ein Fenster eingeworfen. Räthte habe Ich habe darauf zu erwidern, daß in den Anstalten meist im großen Saale der Brauerei Friedrichshain eröffnet worden. dabei gestanden und anstatt gegen den Arbeiter einzuschreiten, alte Frauen angestellt sind, die sich zu schweren Arbeiten, Der Fernsprechverkehr mit Erfurt , Gotha , Friedrich- fich lachend entfernt. Pflichtverletzungen ähnlicher Art führte wie z. B. zum Waschen bei auch 14ftündiger Arbeitszeit, nicht roda, Eisenach , Arnstadt , Weimar und Jena , sowie mit Alten- der Beschwerdeführer noch in größerer Anzahl an. Jm eignen. Der Dienst in den Anstalten ist bedeutend leichter burg ( Sachsen- Altenburg), Aue ( Erzgebirge ), Auerbach ( Vogtland ). Termine behauptete der Angeklagte, daß und muß den Frauen auch nicht unangenehm sein, denn ich habe Krimmitschau, Glauchau , Meerane ( Sachsen ). Plauen ( Vogtland ), Bunkte vont der er Wahrheit abgewichen sei, hoffe, Frauen, die den Dienst schon 15 Jahre versehen und sich noch Reichenbach ( Vogtland ), Werdau und Zwickau ( Sachsen ) ist er daß die Beweisaufnahme dies bestätigen würde. In den meisten niemals beschwert haben wegen Ueberanstrengung. öffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis Fällen ließen die Zeugen den Angeklagten im Stich. Der frühere Wie Sie ja auch richtig in dem Artikel eingestehen, zur Dauer von 3 Minute:. beträgt 1 M. Hauswirth des Räthte bekundete allerdings, daß eine Un­drängen sich hunderte Frauen nach dem Dienst, die oft zu Hause länger wie 14 Stunden, für kaum 1 M. täglich, beim Plätten, Warum? Der aus Galizien stammende Kurzwaarenhändler regelmäßigteit vorgekommen sei, er habe aber Nähen 2c. arbeiten. Zur Richtigstellung bemerke ich noch, daß J. Strahl, Grenadierstr. 17 wohnhaft, seit zwei undzwanzig angenommen, daß der Fehlbetrag von 200 m. auf außer der 1 M. 40 Bf. täglich die Frauen noch für Handtuch, Jahren in Berlin ansässig, wurde vom Polizeipräsidium auf einen Irrthum des Räthke bei der Miethseinziehung Ramm, Seife und Bürste 5 Pf. für jeden Fall extra erhalten, grund des Freizügigkeitsgesetzes nebst Familie aus dem zurückzuführen fei. Räthke habe den Schaden gedeckt und daß ihnen ferner der Waschlohn voll und ganz vergütet preußischen Staatsgebiet ausgewiesen. Er hat um Frist damit sei die Angelegenheit erledigt gewesen. Allerdings habe er die Bizewirthschaft niederlegen wird, ebenso im Winter das Heizmaterial, daß sie gebeten. müssen. In betreff des Vorkommnisses mit der ein­ferner alle 14 Tage einen freien Tag haben, den ich ihnen auch voll bezahle und daß ich ihnen zu Weihnachten Gratifikationen geschlagenen Fensterscheibe wies Räthke nach, daß er an jenem bis 15 Mart pro Person zahle. Eine Frau in meinen An Tage Dienst in der Hafenhaide gehabt. händler bestritt mit aller Entschiedenheit, daß Räthfe stalten verdient durchschnittlich 2,50 Mart und ist nicht auf Trinkgelder angewiesen; wollte ich dies, so haben sich Frauen in Menge angeboten, die den Dienst ohne Lohn über Das Loos der Frauen ist also gar nehmen wollen. nicht so schlecht, daß sich die Presse darüber erbarmen muß; dies bitte ich in einer der nächsten Nümmern Ihres Blattes zu fonstatiren.

Zuschriften von Unternehmern, welche das elende Loos der Ar­beiterinnen so überzeugend und unanfechtbar darlegen, wie es in der Mittheilung des Herrn Proß geschieht, werden selbstverständ­lich von einem Arbeiterblatt gern aufgenommen. Wenn wir einen Wunsch aussprechen dürfen, so sei es der, daß Herr Proz selber einmal versuchen möge, sich bei täglich vierzehnftündiger Arbeitszeit mit 2 Mart 50 Pfennigen zu ernähren. Findet er dann noch, daß er es gar nicht so schlecht" habe, so wollen wir uns gern für geschlagen erklären.

Heute wird der an der Bergstraße in Rigdorf errichtete Personen Bahnhof dem Verkehr übergeben.

Im Gipfel einer alten Fichte hat sich der Knecht Dehmel in Glasow erhängt. Er hatte bei einem Uhrmacher in Tempelhof eine Uhr gestohlen; als er Gewißheit erhielt, daß er als Dieb entdeckt worden war, beging er den Selbstmord. Man fand die Leiche im Walde am Fuße des Baumes; über ihr lag die Hälfte seines Leibriemens. Die andere Hälfte entdeckte man in der höchsten Spitze der Fichte. Dehmel hatte sich dort erhängt, war aber, da der Riemen riß, heruntergefallen und durch den Sturz getödtet worden.

Wer begnadigt wird. Aus Plößensee ist der Telegraphen Er hatte dort Assistent N. als begnadigt entlassen worden. wegen Verbrechens gegen das keimende Leben neun Monate abzubüßen. Ein Drittel dieser Strafe hat N. absigen müssen.

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ihm etwas schuldig geblieben fei. Dagegen warf die Aussage eines Beugen, des Schantwirths Hahn, ein Licht eigenthümliches Kriminal beamten Räthke. Hahn bekundete, daß der Zeuge Räthke auf den ihn eines Tages um ein Darlehn von 200 m. gebeten habe mit dem Bemerken, daß er einen Fehlbetrag in seiner Miethetasse habe. Hahn habe es abgelehnt. Er habe nur eine beschränkte Konzession gehabt und durfte feinen Schnaps schänken. Vor der Abweisung habe Räthke ihm gesagt, er solle nur ruhig Schnaps verkaufen, von seiner Seite würde eine Anzeige nicht erfolgen; Räthke habe denn auch selbst manchen Kognak bei ihm getrunken ohne Zahlung. Von dem Augen­blick der Abweisung ab habe Räthte ihn aber fortgesett angezeigt. Es traten noch zwei andere Schant­Durch Sturz aus dem Bodenfenster hat sich Freitag 3 ahlung gegessen und getrunken habe. Morgen um 7 Uhr die 26jährige Frau des Postschaffners Volyir the auf, welche bekundeten, daß Räthke bei ihnen ohne in der Solmsstr. 10 getödtet. Die Frau litt schon seit längerer Beuge Räthte bestritt dies entschieden. Der Staats= anwalt nahm den so arg angegriffenen Beamten in Beit an nervösem Kopischmerz. Sch 11. Fast alle gegen ihn erhobenen Beschuldigungen seien widerlegt bezw. seien die Thatsachen höchst entstellt

Ein Lieutenant ist am Donnerstag in der Reitbahn an der Ecke der Alten Jakobstraße und Ritterstraße mit seinem Pferde gefallen. Er schlug auf die Bande und erhielt eine Verlegung am Hinterkopf, den ein Heilgehilfe verband.

Gegen das gewerbsmäßige" massenhafte Versetzen neuer ühren bei den Leihhänseru sollen von den organisirten Bolizeibericht. Am 17. d. M., nachmittags, wurde in der Uhreninteressenten Schritte unternommen. Auf dem stattgehabten Landsbergerstraße ein Rollkutscher durch eine von seinem Wagen

feine

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Kunft und Wissenschaft.

Der

dagegen in der freiwilligen Arbeitstheilung die Ausarbeitung fungen, neue Hypothesen auf, die ihm eine Bestätigung feiner des ökonomischen Systems übernommen. Aber wir sollten eigenen Theorien zu sein scheinen, die aber noch keineswegs fest waren. So scheint mir nicht vergessen, daß des Kapitals" zweites und drittes begründete Wahrheiten Schiller Theater. Wie es den Anschein hat, wendet sich Buch von Engels auf grund eines überaus lückenhaften Nach- Schrift" Der Ursprung der Familie, des Privateigen- die Direktion mit erfreulicher Energie von den seichten Possen laffes herausgegeben sind. Stehen nun auch diese beiden Bücher thumes und des Staates", trotz ihrer mannigfachen Bor- ab, deren einige in der vorigen Saison das Repertoire ver­Was an neuem seit der Wiedereröffnung geboten an Frische und Ursprünglichkeit unter dem ersten, so bedurfte es züge, doch vielfach auf Hypothesen sich aufzubauen, die eine ungierten. doch einer sehr gründlichen Schulung und theoretischen Ver- tiefere Forschung als unhaltbar zu erweisen droht. Sein Talent, wurde, zeugt meist von bravem Streben, tüchtiger Erkenntniß tiefung, um sie in ihrer heutigen Form aus dem margischen die Springpunkte überall herauszufinden, das wesentliche vom und dementsprechend guter Auswahl. Wir nehmen an, daß das Manuskript herauszuarbeiten. Und diese Leistung vollbracht zu nebenfächlichen rasch zu unterscheiden, tam ihm bei seiner viel Publikum, das im Schiller Theater ganz besonders zufriedene, haben, ist Engels als um so größeres Verdienst zuzurechnen, als seitigen Beschäftigung entschieden zu Hilfe und ihm ver- fich bald völlig an diese Wendung zum besseren gewöhnen wir wissen, daß seine spezifische Begabung keineswegs auf jenem danken wir eine Reihe wichtigster Erkenntnisse, geistvollster wird. Gebiete, auf dem sich das Kapital bewegt, zu suchen ist. Hypothesen. Jedoch auch hier hatte die glänzende Medaille Wilhelm Tell " Die Donnerstags- Aufführung von Endlich aber verdanken wir Engels das meiste, was wir ihre Kehrseite: die Fähigkeit, zu generalisiren, dieses Haupt- zeigte vor und auf der Bühne guten Willen und braves Ver­über die allgemein philosophischen Grundlagen des Marxismus wahrzeichen jedes eminenten Geistes, verführt nur allzu leicht zu ständniß. Das herrliche Schauspiel wurde, wenn auch nicht wissen. In einer Reihe von fleinen Schriften, vor allem aber in unwirklichen Kombinationen. Sie ist eine Tochter der Phantasie mustergiltig, so doch im ganzen zufriedenstellend gegeben; jeder seinem Buche Herrn Eugen Dühring's Umwälzung der Wissen- und darum geneigt, den Geist zu Phantastereien, zu abenteuer- einzelne that, was in seiner mehr oder minder tüchtigen Leistungs­schaft", hat er in polemischer Form dem Dühring 'schen System lichen Streifzügen zu veranlassen. Und in solchen fühnen Rom- fähigkeit stand, und die Regie hatte für ein gutes Zusammenspiel das eigene entgegengefeßt. Der Anti- Dühring ist daher als die binationen, im Aufstellen geistvoller Hypothesen, denen keine gesorgt. Herr Winterstein als Tell fehrte im ganzen mehr wichtigste Quelle für die Kenntniß des Gesammtsystems von Wirklichkeit entsprach, lag entschieden eine Eigenart der Engels'schen den Mann von Gemüth, als den abgeschloffenen, den eigenen Engels und Mary zu betrachten. Veranlagung dieser Zug war bei ihm zweifellos stärker aus- Weg gehenden Charakter des schweizerischen Woltshelden hervor und Man hat mit recht die Universalität" des Engels 'schen geprägt als bei Marg. Mary war nüchterner, fühler. zeigte sich z. B. nach dem Vollbringen der herrlichen Befreiungsthat Wissens, wie sie in diesem Buche und in seinen anderen zahl---Diese eigenartige Veranlagung von Engels gewinnt in einer gerade nicht besonders heldenhaften Bose. Desto besser gelangen reichen Schriften sich äußert, rühmend hervorgehoben. In der erst ihre ernste Bedeutung, wenn wir bedenken, daß er durch seine dem Künstler die Familienszenen. Brav und bieder wußten die That erörtert er Probleme aus allen Wissenszieigen: von der zahlreichen populären Schriften ein Volkslehrer war, wie wenige Herren Pat egg als Stauffacher, Funk als Walter Fürst und Erfenntnißtheorie bis zur Chemie, von der Kriegswissenschaft vor ihm. Ein gut Theil Bildung, die die deutsche Arbeiterschaft Ba ch als Melchihal ihre Rollen zu gestalten; namentlich letzterer die sein Steckenpferd war und der seine beiden Broschüren Po und vielfach auch die außerdeutsche, ich weiß es z. B. von der fand stets den richtigen Ausdruck edler Leidenschaft. Etwas mehr und Rhein "( 1859); Savoyen, Nizza und der Rhein "( 1860) italienischen, in den letzten Jahrzehnten gewonnen hat, verdankt Energie und Kälte wäre dagegen dem Geßler des Herrn Froböse speziell angehörten bis zur Nationalökonomie und noch weiter fie Friedrich Engels . Doch verlasse ich mit diesem Gedanken zu wünschen gewesen; die Schneidigkeit dieses trefflichen Vers erstrecken sich seine Untersuchungen. schon das rein wissenschaftliche Gebiet und gehe auf das politische förperers der Reichsherrlichkeit erinnerte gar zu sehr an die gemeine Dabei soll man aber auch eingedenk sein, daß dieser hinüber, auf dem sich noch ein folgender Artikel bewegen soll Quälsucht ganz gewöhnlicher Büttel. Gar zu fraftvoll war Vorzug seinen Nachtheil hatte: der Univerfalität das ist Nicht in dem Sinne, daß ich politischen Erwägungen persönlich hingegen der Attinghausen des Herrn Pauly, der den neunzig­heute fast eine unvermeidliche Begleiterscheinung entsprechen Raum geben wollte, sondern in dem Verstande, daß ich die Frage jährigen Greis mit einer Fülle der Stimme reden ließ, wie fie Gut auf gelegentlich Flüchtigkeit und Sorglosigkeit in der Behandlung untersuchen will: welche Bedeutung Engels und mit ihm der mancher Versammlungsredner sich wünschen mag. wichtiger wissenschaftlicher Fragen; von der mangelhaften Margismus für die soziale Bewegung gehabt hat. gehoben waren die Frauenrollen bei den Damen Detschy, Jiling, Lanius und Wolff. Das Publikum nahm die Erkenntnißtheorie sprach ich schon. Aber auch sonst bedauern Tell- Aufführung dankbar hin und ließ sich durch die wenigen wir oft, daß sich Engels zu Behauptungen, Schlüssen, Hypothesen Mängel, welche in der Darstellung hervortraten, seine gute hat hinreißen lassen, die einer ernsten fachwissenschaftlichen Kritik Stimmung durchaus nicht beeinträchtigen. nicht stand halten. Mit Enthusiasmus griff er neue Entwicke

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