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Die Hetze gegen Wien  .

Der Lokal- Anzeiger" schwindelt weiter.

Das Hugenberg- Blatt glaubt auf die rasche Widerlegung, die legzhin seine Wiener Schwindelmeldung gegen die Wohnungsbau­politik der sozialistischen   Stadtverwaltung durch unsere Beröffent lichung erfahren hat, mit neuen Korruptionsbeschuldigungen ant­worten zu sollen. Wir begnügen uns mit einer punttweisen Er­widerung: doll

1. Der Schaden bei Bausandlieferungen beträgt night 200 000, sondern nach amtlicher Erfiärung im Gemeinde rat 10000 Schilling!

2. Der Betrüger Haas sit in haft und ist seiner Stellung fofort enthoben worden.

3. Gemeinderat fer ist nicht Obmann des Technischen Ausschusses, das ist vielmehr Gemeinderat Schmidt.

4. Die Erneuerung und Auswechslung schlechter Par kettfußböden ist nur in einem geringen Teil der Ge­meindewohnungen erforderlich und kostet auch nicht an= nähernd 16 Millionen Schilling, wie der Lokal- Anzeiger" be­Schilling, wie der Lokal- Anzeiger hauptet.

5. Bauschäden sind nicht infolge schlechter Siegel aufgetreten; es ift lediglich nach dem noch unvollendeten Wohnungsbau in Heiligenstadt   auf angeschwemmtem Boden der Donauniederung eine Bodenfentung eingetreten, der durch Verstärkung der Fundamente entgegengetreten wird. Die Gemeinde läßt den ge­samten dortigen Baugrund durch Professor Saliger von der Technischen Hochschule, der eine international anerkannte Autorität ift, genau untersuchen. Nach dem bis jetzt erzielten Befund dürfte die notwendige Befestigung des Baues möglich sein und ge­lingen. Solte das nicht möglich sein, so würde die den Bau aus­führende Privatunternehmung schadenersaßpflichtig sein. Nicht ein einziger Gemeindebau wird bezogen, ebe die Benuzung nicht durch die behördliche Bau­tommission freigegeben ist. An den bereits fertigen und bewohnten Gemeindebauten mit ihren etwa 26 000 Woh nungen ist nicht der geringste Bausch a den aufgetreten. Bodensen? ungen kommen in der ganzen Welt vor, man fann sie nicht voraussehen.

6. Es ist unwahr, daß falsche Behauptungen von der Wiener Gemeinde nicht berichtigt werden. Im Gegenteil geht die Stadt verwaltung unausgelegt mit Berichtigungen vor, und wenn ihre Aufnahme verweigert wird, bringt sie die Klage ein. So ist soeben erst das Sozialistenverleumdungsblatt Freiheit" des Erpressers Weiß wegen Nichtaufnahme einer städtischen Be­richtigung zu 100 Schilling Geldstrafe, den Kosten und zum Abdruck der Berichtigung in der gesetzlich vorgeschriebenen Weise verurteilt worden.

Diesen Mitteilungen fügt unser Wiener   Korrespondent noch hin­zu, daß die Heiligenstädter Bodenfentung am Freitag durch eine Extraausgabe der christlichsozialen ,, Reichspoſt" austrompetet worden, aber schon gestern abend im Gemeinderat vollkommen befriedigend aufgeklärt und besprochen worden ist; aber das katholisch- flerifale Hauptorgan ist offenbar dem evangelisch- jüdischen Lokal- Anzeiger" als Quelle gerade recht.

Pilsudskis letter Versuch".

Der nach Hause geschickte Sejm soll doch wieder zusammenberufen werden!

Warshan, 22. Oftober.

haben, den Staatshaushalt von sich aus zu verabschieden. Jeder Bersuch, politische Wünsche durchzudrücken, würde aber verhindert werden.

Bethlen als Schwindler.

Der tschechische Unterrichtsminister straft ihn Lügen. Paris  , 22. Oftober.

Er bleibt in der Branche. Deutschnationaler Generalsekretär wird Pferde­är wird händler.

linge vor dem Feinde und als Marodeure und behauptete, die meisten von ihnen wären desertiert". Dagegen nannte er Wil­ helm II.   den größten Kriegshelden der Weltgeschichte, dem allein es in der Zukunft möglich sein würde, Deutschland   wieder zur Welta macht zu bringen.

Schon seit längerer Zeit trieb in Hannover   der dortige Gene ralfetretär der Deutsch   nationalen Boltspartei namens Hensel in Gastwirtschaften und öffentlichen Lokalen eine Hezz­propaganda, die jeden vernünftigen Menschen zur Empörung bringen Der gegenwärtig in Paris   weilende tschechoslowafische| mußte. Er bezeichnete sämtliche Reichsbannerangehörige als Feig­unterrichtsminister Hodza äußerte sich gegenüber einem Vertreter des Petit Parifien", daß er sich zu seinem Bedauern genötigt sehe, die Angaben des ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Bethlen über Berhandlungen wegen einer Grenzrevision zu dementieren. Derartige Verhandlungen hätten niemals stattgefunden. Es wäre absurd gewesen, im November 1918 über derartige Dinge zu sprechen. Er, Hodza, sei damals in amt lichem Auftrage in Budapest   gewesen, um mit Karolyi über die Zurückziehung der ungarischen Truppen zu ver handeln, die die Slowakei   bejezt hielten. Zur Erörterung habe lediglich die Linie geftanden, auf die sich die Truppen zurüdziehen follten. Es sei bedauerlich, daß ein Staatsmann wie Graf Bethlen fich aus politischen Gründen verleiten laffe, Berhandlungen einen Charakter zu geben, den sie nicht beseffen hätten.

nds

Ein Techniker als Botschafter. Dowgalewstis Laufbahn.

Mostau, 22. Oftober.

Der neue Sowjetbotschafter in Paris  , Balerian Dowgalewffi, ist 1885 geboren. 1913 erwarb er in Toulouse   das Diplom als Elettroingenieur. Die letzten Jahre vor der Revolution war fehrte er nach Rußland   zurück und befleidete eine Reihe verant er in Paris   in einer großen elettrotechnischen Firma tätig. 1917 wortungsvoller Bosten in verschiedenen Städten. 1921 wurde er zum Bolkskommissar für Post und Telegraphenwesen er­nannt. Seine Diplomatenlaufbahn begann mit seiner Ernennung zum Sowjetgesandten in Schweden  . Im Februar 1927 wurde er als Botschafter in Japan   ernannt.

Der Petljura  - Prozeß dehnt sich aus. Ueber 120 Zeugen zu vernehmen.

Paris  , 22. Oktober.

Der Prozeß gegen den Mörder des ukrainischen Heimanns Betijura nimmt größeres Ausmaß an, als das Gericht ursprüng­lich angenommen hatte. Die Verhandlungen, mit deren Abschluß hineinreichen. Der Nebenkläger hat die Ladung von nicht weniger man am Sonnabend rechnete, werden bis weit in die nächste Woche als 35 Zeugen verlangt, während die Berteidigung auf der Ver­nehmung von fogar 92 3eugen besteht.

Mesopotamien   will in den Völkerbund. König Feisal verhandelt mit London  .

Condon, 22. Oftober.

Dem König Feisal vom Sratftaat wurde eine Reihe von Auf der gestrigen Ministerratssigung wurde dem offiziösen Glos offiziellen Besuchen abgestattet, darunter von Sir Austen Chamber Brawdy" zufolge befchloffen, eine ordentliche Sejmfeffion für lain. Am Sonntag ist der Rönig Gaft von Drmsby- Gore, dem die ersten Tage des November einzuberufen und ihr den Budgetvors Kolonialminister. Am Dienstag beginnen die eigentlichen Verhand­anschlag für 1928/29 vorzulegen. Dieser lautet auf 2270 mill. 3loin lungen über die englisch  - irafischen Beziehungen. König Feisal ließ und wird gegenwärtig beschleunigt fertiggestellt. Ein derartiger Vereine Erklärung veröffentlichen, wonach die Entwicklung des Irat: such der Zusammenarbeit mit dem Barlament, nachdem es soeben staates dergestalt ist, daß eine Revision der Verträge not­erst brüskiert worden ist, wird dadurch begründet, daß mangels zu wendig wird. Die Bertreter des Irafstaates glauben, daß sie die frandekommens eines ordnungsmäßigen Budgets vor dem 1. April Stabilität der dortigen Verhältnisse nachweisen können und daß 1928 die Regierung verfassungsgemäß an den Rahmen des alten daher ihr Staat in der Lage sei, dem Völkerbund bei= Budgets gebunden bliebe. Immerhin wird das Schicksal auch der zutreten. Die Frage der Wehrpflicht habe mit den Ber ordentlichen Tagung im allgemeinen ſteptisch beurteilt. Die offiziöse handlungen nichts zu tun, da sie eine innere Angelegenheit des Epofa" erklärt, die Budgetsession werde den letzten Versuch rafstaates sei, wofür das Parlament und die Regierung des Irat mit diesem Parlament bilden, das Parlament werde die Gelegenheit zuständig wären.

Der Einheitsdeutsche.

Bon Jonathan.

Er ist an jedem Stammtisch zu treffen. Sobald ihm das dritte Liter die Zuge gelöst hat, schimpft er auf das deutsche Erbübel". Das Erbübel ist natürlich die nationale Berriffenheit, die traditionelle deutsche Zwietracht. Ihr stößt er- ein zweiter Florian Gener den Maßkrug mitten ins Herz.

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Der Einheitsdeutsche ist ein maderer Patriot. Hört man ihn reden, so ist man gewiß, daß er sein Herzblut literweise für Einigkeit und Recht und Freiheit versprihen möchte. Nur...

Nur in der Praxis, da hapert es. Macht nämlich wirklich jemand einen Vorschlag, der auf dem Wege zur deutschen   Einheit einen Schritt vorwärts bedeutet, dann gerät der Einheitsdeutsche vor Born außer Rand und Band. Dann wachsen ihm die ,, Abers" und Jedochs" wie Pilze nach dem Sommerregen.

Gewiß, das Erbübel der Zwietracht muß beseitigt werden. Was ist der deutlichste Ausdruck dieses Erbübels? Die Zersplitterung Deutschlands   in so und so viel einzelne Staaten. Also fort mit den leberresten der Uneinigkeit, fort mit den 17 größeren und feineren Baterländern zugunsten eines einigen deutschen Reiches? O, nein! Das ist öder Unitarismus, mechanistische Gleichmacherei, Ausgeburt margistischer Dentweise. Gewiß, das Erbübel der Zwietracht muß beseitigt werden. Aber andererseits verlangt die Dölkische Eigenart von Schaumburg- Lippe  , verlangt das fpezielle Waldeck- Arolsensche Heimatsgefühl volle Berücksichtigung. Stärkung der Reichsbefug niffe? Steueroberhoheit des Reiches? Das wäre Aushöhlung der Länder. Und so etwas duldet das Gemüt des Einheitsdeutschen nicht.

Denn er bekämpft in erster Linie die geistige Berriffenheit. Deswegen ist er ein erbitterter Gegner der staatlichen Einheitsschute. Die tonfeffionellen Eigenarten müssen natürlich berücksichtigt werden. Mindestens fünf verschiedene Schultypen braucht der Einheitsdeutsche zur Befriedigung feines Einheitsgefühls: evangelische, latholische, Gemeinschaftsschule, Beltanschauungsschule und weltliche Schule. Der deutschen 3wietracht mitten ins Herz!

Infonsequenz? D, nein: nicht in den Niederungen des all täglichen Daseins, im Geistig- Symbolischen muß die deutsche Einheit errungen werden. Deshalb wäre die schwarzrotgoldene Reichsflagge als äußeres Symbol der deutschen   Einheit zu verehren? Abermals nein! Wie könnte dem Einheitsdeutschen eine einzige Fahne ge­nügen. Er verlangt baneben" auch die nötige Beachtung für die Farben der Bergangenheit, sein Herz schwelgt im Flaggentompromiß. Er fieht sein Einheitsstreben erft befriedigt, wenn neben der ver­faffungsmäßigen Flagge des Deutschen Reiches noch mindestens die Handelsflagge mit der Gösch, die schwarzweißrate Fahne ohne Göjd), die Kriegsflagge, die Landesflagge, die Stadtflagge und die Hotel fahne gehißt werben.

Aber selbstverständlich bleibt die deutsche Zwietracht das Erb­übel, für dessen lleberwindung er fämpft. Nur die Leute kann er nicht ausstehen, die praktisch für die deutsche Einheit etwas tun wollen, durch Einheitsstaat, Einheitsschule, Einheitsflagge. Sie find Berräter des Einheitstraums, Verräter seines Idealismus! Denn Idealismus bedeutet ihm: immer davon schwägen und nie danach handeln.

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Das grüne Kleid.

Bon Walther Appelt.

Sie werden das wenig schön von mir finden, und wahrscheinlich ist es auch wirklich nicht schön von mir: ich schlafe abends ein mit dem Wunsche und wache morgens auf mit dem gleichen, heißen Wunsche, daß das neue Kleid einer jungen Frau, die auf unserer Straße wohnt, recht bald Form und Farbe verlieren, recht bald abgetragen und un­scheinbar sein, ja, daß es dünn und fadenscheinig und brüchig werden und eines, hoffentlich nahen Tages zerreißen möge. Das ist mein sehnlichster Wunsch. Und dabei hat die junge Frau mich in feiner Beise gefräntt oder mir etwas zuleide getan, wofür ich auf diese Weise eine kindliche Rache könnte haben wollen. Sondern, im Gegenteil, die junge Frau, die eine nette junge Frau, mir aber nicht Gegenteil, die junge Frau, die eine nette junge Frau, mir aber nicht näher als vom Sehen bekannt ist, die hat mir eigentlich immer nur Freude gemacht. Unbeabsichtigt und unbewußt, selbstverständ lich, aber das geht ja wohl jedem so, daß er in seiner Nachbar­schaft ein Wesen hat, das er gern sieht, das er bei passender Gelegen. heit persönlich fennenlernen möchte, um ihm manches Gute und Schöne und Liebe zu fagen.

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Sie können mir glauben, wie sehr das mit dem Kleid mich selber drückt und wie ich geradezu darunter leide, so oft ich die junge nette Frau, der ich so gern Gutes sagen und tun möchte, nur sehe ohne daß ich es doch irgendwie ändern fönnte. Denn die Sache hángt so zusammen:

Modenhauses ausgestellt. Das tönnie mir gefallen," sagte meine Das Kleid, das ein grünes Kleid ist, war im Schaufenster eines Moderhauses ausgestellt. Das tönnie mir gefallen," sagte meine Frau, bitte, fauf es mir!"" Mir gefäilt es fagte ich wahrheits­es", gemäß, nicht so gut wie jenes lila- braun- gestreifte da hinten." Aber ich möchte gern das grüne. Es würde mich sicherlich gut fleiden." Bodurch mein Widerspruch nur noch geftigert wurde. Ich kann nicht dafür, daß ich so bin. aber ich bin mun einmal fo. Keins der umstimmen, moderner Schnitt, Indanthren, Kostenpunft und was vielen Argumente meiner unermüdlich redenden Frau tonnte mich sonst noch war mir jo einerlei wie die Mondfrater und der Andro meda- Nebel. Fest stand für mich nur, daß das grüne Kleid nicht getauft werden würde. Jedes andere. aber das grüne nicht. Um aber die tagelang immer wiederholte Bitte doch nicht rund heraus aber die tagelang immer wiederholte Bitte doch nicht rund heraus und schroff abzuschlagen, sagte ich einmal mit sehr ernster Miene:

" Ich habe mir heute das grüne Kleid im Schaufenster nochmals fehr lange und sehr genau angesehen. Und habe auch einen 31 fällig vorbeigehenden Bekannten, der Fachmann ist, um seine Mei­nung befragt. Er hat mir in allen Buntien Recht gegeben und dringend abgeraten. Die Madhart sei Bluff, der Stoff tauge nichts, und auf die Farbe wäre erst recht fein Berlaß." Ob meine Frau das

Neuerdings hat Generalsekretär Hensel politische Staatsvereine gegründet und sich als deutschnationaler Parteihäuptling dadurch her­vorgetan, daß er den Außenminister Dr. Stresemann als den größten Lumpen Deutschlands   bezeichnete, was durch den Hannoverschen Volkswillen" aufgedeckt wurde und durch mehrere Beugen zu belegen ist, die bereit sind, ihre Wahrnehmungen auf ihren Eid zu nehmen. Hensel bezeichnete Stresemann   weiter als Baterlandsperräter, der erschossen werden müßte. Außen­dem zieh Hensel Stresemann der Bestechlichkeit.

Dabei ist er offenbar in die Zwickmühle gekommen, denn die Angehörigen der Deutschen Boltspartei in Hannover  wollten sich diese Beleidigung ihres höchsten Parteichefs nicht ge= fallen laffen und unternahmen die notwendigen Schritte, um den deutschnationalen Sekretär zur Rechenschaft zu ziehen. Die Deutsch nationale Bolfspartei hat daraufhin Herrn Hensel aus seiner Stellung entlassen. Auch sie hat sich zu der Auffassung durch­gerungen. daß Hensel über das sonst bei den Deutschnationalen üb­liche Maß hinausgegangen ist. Wie der Boltswille" meldet, hat der handel angefangen. ehemalige deutschnationale Parteigeneral jetzt einen Pferde­

Solcher Pferdehandel ist nicht ohne. Seitdem die deutschnatio nalen Hamburger Nachrichten die Kenntnis galizischer Pferde­handelsmethoden als erste Voraussetzung deutschnationaler Staats­mannschaft bezeichnet haben, tann Herr Hensel leicht vom Pferde­händler zum deutschnationalen Minister avancieren.

Deutsch  - österreichische Rechtsgemeinschaft.

Am Sonntag, dem 23. Oftober 1927, findet in Berlin   eine Besprechung von Vertretern des österreichischen Nationalrechts und des Deutschen Reichstags über die Strafgefegreform statt. An dieser Besprechung nehmen teil: als Vertreter der österreichischen Volksvertretung der frühere Innenminister Dr. Waber, Dr. Reichstags die Abg. Kahl, Emminger und Genosse Kurt Rintelen und Genosse Dr. Eisler, als Vertreter des Deutschen Rosenfeld. Es dürfte das erstemal sein, daß direkte Berhand­lungen von Parlament zu Parlament zwischen Deutschland   und Deutschösterreich stattfinden.(

Im Auswärtigen Ausschuß des Reichstags wurde die Diskussion über die Genfer   Berhandlungen fortgefeßt. Die Besprechungen, an denen sich auch der Reichsminister des Auswärtigen   Dr. Stresemann wiederholt beteiligte, fonnten jedoch wegen der vorgerückten Zeit nicht zu Ende geführt werden und werden daher am fommenden Montag fortgeführt.

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Jm Budapester Kommuniffenprozeß ist bisher noch jedem der massenhaft Angeklagten schließlich das Wort entzogen worden; freilich hatten sie vorher geschildert, wie beftialisch die Horthy­Der Pariser   Rechtsanwalt und Stadt­Polizei fie mishandelt hat. verordnete Bos   ist im Auftrage der französischen   Liga der Men schenredte in Budapest   eingetroffen und hat den Gerichtspräsidenten wegen der Mißhandlungen befragt.

Die Unwetterschäden in Preußen. Der Hauptausschuß des Breußischen Landtages schloß die Erörterungen über die Unwetter­schäden in Preußen ab und beschloß, das Staatsministerium zu er­troffenen ausreichende Mittel zu Notstands unterstühun­fuchen, zur Behebung der Schäden und zur Linderung der Be­gen usw. bereitzustellen.

geglaubt hat, weiß ich nicht. Ihre Bitte hat sie jedenfalls nicht mehr wiederholt.

Nach einer Woche aber, oder eimas früher oder etwas später, fam fie und sagte: Dent nur, die nette junge Frau, du weißt schon, die hat sich das grüne Kleid getauft."" So," fagte ich reserviert da fuhr sie auch schon fort: Nun werden wir ja sehen. Wie mir schien, gar nicht ironisch oder triumphierend, sondern ganz ein­fach, wie man das so sagt: nun werden wir ja sehen...

Dennoch aber, verehrte Leserschaft; Begreifen sie, und verzeihen sie nach dieser Darlegung des Sachverhalls meinen heimtüdischen Wunsch?

Eine Märchenrevue. Marcellus Schiffer  , Berfasser wir­fungsvoller Miniaturrevuen, hat jetzt auch den Kindern eine Revue geschenkt, Sans im Glüd". Sie hat von ihm Stil und Wis auf ihren sicherlich erfolgreichen Lebensweg mitbekommen. Mit einem Minimum an Kulissenaufwand und Requisiten sind die pier­zehn wirksamen, luftigen Bilderbuchbilder geschaffen, die in der Nachmittagsvorstellung im Theater am Kurfürstendamm  von Kindern und Erwachsenen bejubelt wurden. Die primitive Art der ganzen Schiffer- Revuen kommt dieser besonders zugute; denn die Einfachheit, mit der der Stoff behandelt und revuemäßig zurecht­gemacht wurde, ist Schiffer natürlich. Keiner der Revuegestalten ist die Naivität zum Zwede thter Berkindlichung aufgeklebt worden, sondern Schiffer hat gleichsam die Menschen solange sacht und vor­sichtig geschält, bis die Naivität von innen her durchleuchtet. Diese Echtheit spüren die Kinder, und an dieser Echtheit freuen sie sich. Auch sonst hatte man die kindlichen Zuschauer vernünftigerweise sehr ernst genommen. Die besten Darsteller der Tagger- Bühne waren für sie aufgeboten worden: Hans Dette, Elisabeth Reu= mann, Martin Rosled, Alera v. Torensty, Else Ehser   u. a. 3ahlreiche Tänze wurden anmutig von der begabten Ilse Vigdor vorgeführt. Die Musik hatte Paul Strasser der Revue wirkungsvoll angepakt. Sie wurde ausgeführt von Wein­troubs Syntopators, die wirklich für ihren musikalischen Humor einen Platz in der Unsterblichkeit verdienen. Die Musiker holten sich denn auch von ihren fleinen Zuschauern noch einen Ertre­beifall, der in dem jubelnden Ruf: Noch mal, noch mal!" gipfelte.

Tes.

Erstaufführungen der Woche. Monf. Rose Tb.: Charleys Tante. Donnerst. Boltsbühne: Beer Gynt. Oper am Blaz der Rebublif: Dottor Fauft. 36. in der Königgraser Str.: Guflab III. b. am Kurfürstenbamm: Die Bose. Freit Stammerspiele: Moga". Menes b. am 300: Die Hote! rate". Ib. in der stommandantenstr.: Schön seh'n wir aus". Sonnab Berliner 25.: Der Güterang".

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Solota ze von Ellinor Tordis  , Helga Normann und Ja Tribell ver einigt die eifte diesjährige Zangmatinee der Boltsbühne E. V., die beater am Bülowplab am morgigen Sonntag, vormittags Ubr, stattfindet. Karten zu dieser Beranstaltung find noch vor der Matinee an der Kaffe erhältlich. Mitglieder der Volksbühne zahlen M. 1,30, Richtmitglieder M. 2.- und W. S.--.

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Deutsche   Tonfunft in Spanien  . Bon den 16 Abonnemer tskonzerten, die Muff gewidmet. als besonderer Seftabend deutscher Tontunst ist der elfte in dieser Saison im Madrider   Mujifpalaft statifinden, find die Hälfte dentscher Februar unter Leitung von Kleiber vorgefehen.