Louis Cohn gestorben.
In der Nacht zum Sonntag ist der frühere Geschäftsführer der Münchner Bost", Louis Cohn, im Alter von 75 Jahren in München geftorben. Mit ihm ist das legte Mitglied der ersten Internationale dahingegangen.
Der frühere Geschäftsführer der Münchner Bost"- das um. schreibt nicht, was Louis Cohn der Partei war. Als begeisterter Jüngling wandte er sich zur Zeit der Lostösung der proletarischen non der bürgerlichen Demokratie der Arbeiterbewegung zu. In Eng. non der bürgerlichen Demokratie der Arbeiterbewegung zu. In Eng land beriet ihn Karl Marg, in Amerika Sorge so tam er zum Sozialismus. Von der Heroenzeit der Partei an bis in die letzten Jahre seines Lebens hinein hat er sein Bestes der Partei gegeben.
Der Reparationsbrief auf Bestellung.
Wie das Schreiben Parker Gilberts entstand.
Gegenüber der Forderung, nun endlich den Inhalt des biel | nommen; fie follen möglichst noch in dieser Woche fortgesegt werden. erörterten Schreibens des Reparationsagenten an die 3hr 3iel ist es, die Bedenken zu zerstreuen, die ber Reparations Reichsregierung befanntzugeben, verhält sich die Reichsregie agent gegen die Finanzpolitit des Reiches erhoben hat, und fo rung nach wie vor hartnädig ablehnend. Dagegen ist es möglich, weiteren Beanstandungen vorzubeugen. Man glaubt, den Beweis nach den Erklärungen des Reichsfinanzministers vor den Partei erbringen zu können, daß Deutschland nicht die Absicht habe, führern und nach weiteren halbentlichen Auskünften sich ein Bild den Dames- Plan irgendwie zu sabotieren. von der Entstehungsgeschichte und der Tendenz des Briefes zu machen.
Bereits seit Monaten befand sich das Reichsfinanzministerium in mündlichen Verhandlungen über die Wirkung der deutschen in mündlichen Verhandlungen über die Wirkung der deutschen Finanspolitik auf die Reparationsfrage. Aufgeworfen waren diese Probleme vor allem durch die Kritif, die der Dames- Kommissar in feinem Bericht vom 10. Juni erstattet hat und in der er die deutsche Finanzwirtschaft, insbesondere aber auch den Finanzaus
Bei diesem Sachverhalt ist die Haltung der dentschnationalen Bresse geradezu unverständlich. Entgegen der von ihren Ministern im Kabinett anerkannten Meinung redet die Scherl- Presse noch immer von einem„ tiefen Eingriff in die staatliche Selbstbestimmung" des einem ,, tiefen deutschen Volkes. Dabei ist dieser Eingriff", wie sich jetzt zeigt, vom Reichsfinanzminister selbst bestellt worden, um eine Berhandlungsgrundlage für die weiteren Aussprachen mit dem Reparations. agenten zu schaffen. Aber die Waffen, die hier angewandt werden,
Im Jahre 1892 übernahm er die geschäftliche Leitung der Münchner Post": Er hat sie bis zum Jahre 1918 innegehabt. Seine Geschäftsführung war richtunggebend und vorbildlich für die Partei preffe. Sein Rat war wertvoll und gefchäßt. Er entwickelte die Müntner Bost" zu einem modernen Zeitungsbetrieb und führte den Verlag Birtu. Co. auf eine beachtliche Höhe. Die sozialistische Denkschrift auf, die natürlich auch auf die neueren Gesetze Bezug gehören ja zum Arsenal deutschnationaler Demagogie.
Literatur bankt ihm vieles. Er selbst war ein nimmermüder Geist, ein Journalist und Wirtschaftspolitiker ersten Ranges, ein wahrhaft vornehmer Mensch.
Sein Tod schließt ein reiches, dem sozialistischen Ideal gewidmetes Leben ab. Sein Name steht auf den Blättern der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie verzeichnet.
Die Knechtung Südtirols . Reichstagsinterpellation der Demokraten. Wegen der unausgefeßten und ständig verschärften Drangfalie rung des Südtiroler Deutschtums hat die demokratische Reichstags: frattion eine Interpellation an die Reichsregierung eingebracht; sie wird nach Aufzählung einer Reihe faschistischer Schandtaten gefragt, was sie zum Schuß des Deutschtums im Aus land zu tun und welche Schritte sie zu unternehmen gebente, um die kulturellen Rechte deutscher Boltsgenossen gegen maß lose Terroratte ihrer Regierungen zu schützen. Aus Bozen wird u. a. gemeldet, daß dort zwei Gasthöfe behördlich geschlossen wurden, weil Gäste deutsche Lieder gefungen hatten. Den Schülern wurde das Deutschsprechen in den Unterrichtspausen und auf der Straße verboten.
Faschismus und Bolschewismus wesensgleich.
Paris , 25 Oftober.( Eigenbericht.)
Ein Artikel bes Temps" zum fünfjährigen Jubiläum des Faschismus tommt zu dem Schluß, daß Faschismus und Bolichewismus auf Grund derselben Prinzipien vorgehen und die gleichen Mittel anwenden, um ihre Herrschaft aufzuzwingen. Beide stellen durch Gewaltmethoden improvifierte Parteiregimes bar. Beide geben durch Gewalt und fyftematische Unter. brückung aller moralischen und politischen Kräfte vor, die ihnen nicht btreft dienen. 3wischen dem italienischen Experiment und dem russischen macht die Demokratie so schließt das Blatt- auf der ganzen Welt eine schwere Arise durch. Aber sie fann weder von der faschistischen noch von ber tommunistischen Belle verschlungen merben, weil in dem Stadium der Entwicklung, in dem die Mensch
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nimmt. Der Forderung nach einer durchsichtigeren Gestal tung des Haushalts will das Reichsfinanzministerium be: reits bei der Aufstellung des nächsten Reichshaushalts für 1928 Rech nung tragen, der in den nächsten Monaten dem Reichstag vorgelegt wird. Die Besprechungen gerieten schließlich bis auf den Buntt, wo es dem Reichsfinanzminister ratsam erschien, den Reparationsagenten um eine schriftliche Figierung seiner Auffaffungen zu bitten. Der Bericht ist also vom Finanzminifter bestellt worden. Desto unbegreiflicher ist es, daß man ihn noch abzuleugnen suchte, als er bereits der Reichsregierung vorlag.
Der Brief des Reparationsagenten nimmt denn auch in seiner Einleitung auf die zwischen ihm und dem Finanzminister getroffenen Vereinbarungen Bezug. Der Bericht ist also fein Bor ftoß oder Protest, noch eine unzuläffige Ginmischung in innerpolitische Angelegenheiten, sondern lediglich eine frifische Darstellung der deutschen Finanzpolitik und ihrer neuesten Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt der Reparationserfordernisse. Die Reichsregierung selbst ist über die Angriffe, die besonders in der deutschnationalen Presse gegen den Reparationsagenten gerichtet werden, feineswegs erbaut. Eind doch sämtliche Mitglieder des Kabinetts einschließlich der Deutschnationalen der Meinung, daß eine Diskussion über die Revision des Dames- planes im gegenwärtigen Augenblick unter allen Umständen verfehlt wäre.
Daß der Brief gerade jezt notwendig war, bas erklärt fich aus dem Berlauf der Aussprächen und auch aus dein Umstande, daß in diesem Jahre die Zahl der Gesegesvorlagen mit finanziellen Nebenwirkungen fich ganz besonders gehäuft hat. Offenfundig sind dadurch Meinungsverschiedenheiten entstanden, die auf dem Wege weiterer mündlicher Aussprachen nicht ohne weiteres zu ffären
waren.
Die mündlichen Besprechungen mit dem Reparationsagenten hat Reichsfinanzminister Dr. Köhler bereits am Sonnabend aufge.
Die Forderungen der Beamtenschaft. Preußische Beamtenbesoldung und Spitzen. no how organisationen.
Die neuen Gefeße, nämlich die Besoldungsvorlage und, tas Schulgesetz, werden in den Reichstagsausschüssen weiter beraten. Die Regierung zieht ihre Vorlagen nicht zurück. Bei dem Kriegsschädenschlußgesetz wird sie sich darüber schlüffig werden müssen, wie sie anstatt der Veräußerung von Reichsbahn- Borzugsaktien auf andere Weise die Mittel zur Deckung der Ausgaben beschafft.
Dieser Hergang des Reparationsbriefes ändert natürlich an unserer Kritit der Finanzwirtschaft des Rechtsblocks nicht das ge ringste. Die schriftlichen Vorstellungen wären sicherlich überflüffig gewesen, wenn die Reichsregierung von vornherein bei ihren finan ziellen Gefeßen auf die vorauszusehende Kritik des Dawes- Kommissars Rücksicht genommen oder im Laufe der Vorberatungen die strittigen Fragen geflärt hätte. Das ist nicht geschchen, und zwar aus begreiflichen Gründen. Die vom Reparationsagenten aufgeworfenen Probleme spielen ja nicht nur für die Reparationspolitif eine Rolle, sie sind aucy Brennpunkte bes innenpolitischen Streites. Mit einem vernünftigen Finanzausgleich läßt sich die Liebesgabenwirtschaft gegenüber Bayern nicht ver einigen; mit einer vernünftigen Finanzpolitik hat ein Schulgeset nichts zu tun, das zwar neue Laften bringt, das aber über die Höhe der neuen Lasten nichts fagt. Gegen die Besoldungsreform hat die deutsche Industrie, gegen die Anleihewirtschaft hat der Reichsbank. präsident längst vor dem Reparationsbrief Stellung genommen. Dieser enthält also taum noch Wesentliches, was nicht gerade von rechtsstehenden deutschen Wirtschaftsführern und Politikern wiederholt gesagt worden wäre! Der Umstand, daß innerhalb des Rechtsblodfabinetts die verschiedenen Interessen sehr scharf aufeinanderprallen würden, wenn man die angeschnittenen Probleme erst einmal ernsthaft aufwirft, ist es wohl auch, der die Regierung veranlaßt, von einer Beröffentlichung der Kritik des Reparationsagenten abzusehen. Deswegen wird ihr aber die Kritik im Parlament nicht erspart bleiben.
Instanz erhalten weitgehende Kontrollrechte über die Krankenpersicherungsanstalten und können in ihrem Wirkungstreis störend eingreifen. Die Vorstände der Krantenversicherungsanstalten sollen paritätisch zusammengeseht und damit die Bermaltung den Ale Personen unter Versicherten entzogen werden.
helt angelangt ift, teine moderne Gesellschaft fich bilden, leben tag vormittag die Ansicht der Spigenorganisationen der 16 Jahren, die Heimarbeiter und die Saisonarbeiter werden von der
aber sich entwiden fann außerhalb der Freiheit.
Ausgestaltung des„ Populaire".
Paris , 25. Ottober.( Eigenbericht.)
Das Bartetorgan der französischen Sozialisten, der oputaire", fündigt an, daß er vom 1. Dezember ab in einem bebeutend vergrößerten Format und mit einer völlig reorgani fierten Rebattion erscheinen wird.
Alters. und Invaliditätsversicherung ausgeschlossen! Das Ganze tommt drei Tage vor dem Staatsfeiertag, der Errichtung diefer urfprünglich sozial gedachten Republik .
Der Hauptausschuß des Preußischen Landtags hörte am Diens Beamtenschaft. Sunächst legte der Geschäftsführer des Preußifchen Beamtenbundes, Frante, in längeren Ausführungen im einzelnen bar, baß die jeßige Vorlage gegenüber ber von 1920 einen großen Rüdjchritt bebeute, insbesondere durch die Erhöhung ber Bahl der Klassen. Stadtrat Ehrmann von der Komba " forderte, daß unter allen Umständen der im Geseze von 1920 gewährte Schuß gleich hoher Besoldung auch für die Kommunalbeamten gewährleistet Ein Hauptproduktionszweig Sowjetrußlands.... werden müsse. In den kleinen Gemeinden müffe tetne Organisation helfen, sondern nur der Staat. Schrader vom SchutzpolizeiBeamtenbund wandte sich gegen die schlechte Einstufung und Kürzung
gefegt seien diejenigen, die unter Lebensgefahr den Straßendienst zu verforgen hätten.
nachgezeichnet und zu beuten versucht. In einer Nachmittagsverander wohlerworbenen Rechte der Schupsbeamten. Am meisten zurüd ftaltung lafen der Berfasser abwechselnd mit feiner Frau por gefadenem Bublitum aus dem dichterisch nicht immer gleichwertigen, bisweilen allzu sehr ins Breite zerfließenden Epos.
-1z.
Mostau, 25. Oktober.
In dem Prozeß gegen die fünf der Spionage zugunsten Englands Angeflagten wurden die beiden Hauptangeklagten, die Brüder Bladimir und Kyrill Prove sowie deren Verwandter Korepanoff, ehemals juristischer Berater der revolutionären Kriegsrats, zum Tode verurteilt. Die mitangeklagten Militär. beamten Podrestoff und Nanon erhielten zwei Jahre Gefängnis.
Staatsgefährliche Briefe.
Hierauf sprach der Bertreter des Allgemeinen Deutschen Be amtenbundes, Bente. Er bedauerte, daß der Finanzminister die Wünsche des DB. nicht berücksichtigt habe. Die soziale Tendenz sei d im Entwurf nicht erkennbar. Statt des Wohnungsgeldes sei ein Teuerungszuschlag zu fordern, der auch die Teuerungsver hältnisse in den Großstädten berücksichtige. 3war feien prozentual Wie die rumänische Regierung mit dem Er- Kronprinzen die Zuschläge bet den Unterbeamten höher, aber abfolut genommen, bedeute die Vorlage eine Bevorzugung der höheren Beamten. Be fonders bebauerlich sei die klaffenmäßige Scheidung der
Von den Pilgern, die nicht alle werden. Die Besucherzahl des Ballfahrtsortes Bourbes hat dieses Jahr eine außerordentliche Höhe erreicht. Nach dem Bericht der Eisenbahnstation wurden von Januar bis Oftober 526 882 Fahrtarten von antommenden Bilgern abge geben. Damit ist jedoch nur ein Teil des Fremdenzuftromes erfaßt, da die sehr zahlreichen Gefellschaftsreifen in dieser Statistik nicht ent halten find, ebensowenig die Zahl derjenigen Pilger, die im Auto tommen. Man schäßt den Gesamtbesuch in dieser Saison auf 1 Millionen. auch eine Statistit über den Befuch von Konnersreuth herausgeben. Beamten. Das hätte der ADB. von der demokratisch- republikanischen Stunden. Es stand die Bewegung zugunsten des Er- Kronprinzen
Die Ritter vom Goldenen Hammelfell. Nach einer Meldung aus Madrid beabsichtigt der König von Spanien , zum Jahre 1929 das
Die
Siftori fer streiten sich darüber, wann diese illuftre Körperschaft zum legten Male tagte, einige meinen, zurzeit Karls V. 3u den schwierigen Etikettefragen, an deren Lösung schon jest gearbeitet wird, gehört auch das Problem, das dadurch entsteht, daß sowohl der deutsche Ertaiser wie Poincaré zu den Ordensrittern gehören. Sunächst wartet man darauf, ob beide die Einladung annehmen.
Wie laffe ich mich schelden? Ich rebe hier nicht von den läftl gen und teuren Formalitäten, über die jeder Rechtsanwalt Aus funft gibt, sondern über die ungleich wichtigere Frage: Wie nämlich: wie angezogen lasse ich mich scheiden? Jedermann wird einsehen, daß dies Problem eines gründlichen und gewissenhaften Studiums bedarf. Doch wie immer im Dalein: wo die Not am größten, ift Uufteins Hilfe am nächsten. Ja, wenn wir die B. 3." nicht hätten! So aber lejen mir:
Frau Breitenfträter trug ein dunkelblaues, mit Fuchs be feẞtes Kostüm über einer rosa Blume( Druckfehler! Lies: Bluse) und schwarzen Hut. Hans Breitensträter war in dunklem Anzug erschienen.
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Gottlob, nun weiß die Welt nicht nur, daß sie geschieden sind, sondern auch, was sie dabei anhalten. Es wäre ja auch denkbar gewesen, daß Hans" als halbnadter Borer mit einer Butterblume auf dem Kopfe,„ Sie" bagegen als Restaurateurstochter in Servierfleid mit weißer Schürze vor die Gerichtsschranken getreten wären. Erleichtert atmen wir auf und merten uns: dunkelblaues Kostüm, Fuchsbesaß, rofa Bluse, schwarzer Hut.... Also, Männe, tauf mir rasch einen Fuchs für den Bedarfsfall man tann doch nie wiffen und Dir wäre es bestimmt auch peinlich, wenn ich bei unferer Scheidung weniger chic ausfähe als die Bauersche... Ein Profit der gewissenhaften Berichterstattung! Jonathan. Ueber Benedig und feine Kunstwerte( pricht( mit Listbildern) Dr. Ernst Cohn- Wiener , am 27., 20 Uhr, Aula Bormser Str. 11( Wittenbergplat). Die Berliner Tanz- und Gymnaflifschule Hertha Feist , Halenfee, Georg Wilhelm- Str. 9-11, veranstaltet am 29., 20 Uhr, in den Räumen der Schule eine Ausstellung von Grabbit, Blaftit, Bilbwerten usw., die im Busammenhang mit der fänzerischen Arbeit der Schule ent standen sind. Borführung von Langs und Geräuschmusirtompofitionen der Arbeitsgemeinschaft der Schule. Eintritt frei
treu nicht
In der Aussprache wünschte Abg. Baumhoff( 3.) nidyt, daß die erungserhöhung burch Steuererhöhung ermöglicht werde.
Abg. Meyer( D. Bp.) erklärt, daß die Teuerungsverhältniffe in der Beamtenfchaft eine große Erregung hervorgerufen habe. Die Borlage habe feine Bruhigung geschaffen.
Abg. Dr. Kähler( Dnatt.) verlangt, daß die Befolbung fo gestaltet werde, daß dem Staat nicht die besten Kräfte burch die Wirt fchaft entzogen werden.
Abg. Ladendorff( Wirtsch.- B.) erkennt die Notwendigkeit einer Besoldungsreform an, verlangt aber zunächst die Lösung der Dedungsfrage.
Abg. Barteld- Hannover( Dem.) erklärt, daß die Ausführungen des Vorredners auf den Ton abgestimmt seien, daß man die Beamten ruhig weiter hungern laffen rönne. Namhafte Führer der Wirtschaft, besonders aus Niedersachsen , hätten erklärt, daß sie durch aus die Notwendigkeit einer Erhöhung der Beamtenbezüge anettennen. Wenn man nach dem Rezept des Vorredners verfahren wollte, so müsse man damit rechnen, daß die Gefahr einer starten Rorrumpierung der Beamtenschaft bestehe.
Darauf vertagte fich der Ausschuß auf Mittwoch vormittag. Es sollen zunächst die Spizenverbände weiter gehört werden.
Anschlag auf die Sozialversicherung. In der Tschechoslowakei .
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Prag, 25. Oftober.( Eigenbericht.) Die Regierung hat die seit langem angekündigte Sozialversiche rungsnovelle dem Parlament vorgelegt. Alle Befürchtungen, die man über die Absichten der Bürgerregierung haben mußte, werden durch die Vorlage gerechtfertigt, die einen General angriff auf die Sozialversicherung bedeutet. Das Gesch, das mit der Autonomie der Sozialversicherung vollkommen aufräumt, unterwirft auch die Zentralfozialversicherungsanftali einer Finanzministeriums, ja fogar die politischen Behörden zweiter schärferen Kontrolle des Ministeriums für Sozialfürsorge und des
umgeht.
Butarest, 25. Oftober. Gestern tagte der Ministerrat ununterbrochen durch zwölf
zur Debatte. Dieser hatte neuerdings die rumänischen Parteiführer, barunter den Ministerpräsidenten, gebeten, zu veranlaffen, daß das rumänische Voit sich über seine Rückberujung auf den Thron aussprede. Da eine solche Attion ein diretter Angriff auf die verfassungsmäßige Sicherheit und Ordnung des Staates ift", mie es amtlich heißt, wurbe der mit der Uebermittlung betraute Agent Manoilescu, ein früherer Staatsfetretär, verhaftet und vor Gericht geftellt. Bet Manollescu Durben außer Briefen an die Parteiführer auch einer an die Königin Maria gefunden.
TO
Die Oppositionsparteien beabsichtigen, am Donnerstag bei der Wiedereröffnung der Kammer wegen des Verbots an die Presse, Mitteilungen über die beschlagnahmten Briefe zu veröffentlichen, Einspruch zu erheben.
Die nächste Tagung der Ständigen Mandatskommission des Bölkerbundes, an der auch das neue deutsche Mitglied Geheimrat Rastl teilnehmen soll, wird möglicherweise in London stattfinden, weil das englische Mitglied Lugard aus persönlichen Gründen London nicht verlassen fann. Da jedoch, u. a. der Bericht über das Stat Mandat auf der Tagesordnung steht, hat man aus Genf telegraphisch bei Bugarb angefragt, ob er an einer Tagung teilnehmen fönnte, die in London stattfinden würde.
bravo
Der öfterreichische Dichter Karl Schönherr hat wie ichon gemeldet das Chrenzeichen der Republif Desterreich erhalten. Als er im Februar 60 Jahre alt wurde, dachte die flerifale Regierung Seipet nicht daran, den antiflerifalen Tiroler auszuzeichnen. Da aber jeg der flertfale Dichter Stratit zum 70. Geburtstag das Ehrenzeichen betam, mußte man es schandenhalber auch Schönherr geben!
Die in Marotto verschleppten Franzosen find in Gefahr, wenn der fanatische Stammführer Sibu Temga, der Scheich der Berge", eingreift. Es verlautet, daß die gefangenen Europäer in Ketten gelegt worden seien und streag bewacht würden. lleber das Schicksal der entführten Frauen ist nichts bekannt. Gegen die dition im Gange. an der Entführung beteiligten Beni Mellal ist eine Straferpe