alls Hallesches Tor und Blücherplah.weiteren Behandlung der Angelegenheit und der Entscheidung des
Werden die Torhäuschen beseitigt?
Die Verkehrsverhältnisse am Halleschen Tor und Blücherplatz verlangen schon seit längerer Zeit eine durchgreifende Aenderung, da die bisherige Regelung und verfehrstechnische Aufteilung zu er heblichen Unzuträglichkeiten geführt hat. Wenn auch die durch die Renovierung der Belle- Alliance- Brüde eingeführte gerade Kreuzung der Straßenbahnlinien schon zu einer gewissen Erleichterung geführt hat, so ist es doch erforderlich, daß der gesamt Blücherplay und das Hallesche Tor umgebaut wird. Ueber die Notwendige feit dieser Umgestaltung sind sich sämtliche Straßenbau- und Verfehrsfachleute einig, nicht jedoch über die Wege, die zu diesem Ziele führen sollen. Die Tiefbaudeputation des Magistrats hat einen Plan ausgearbeitet, der Hallesches Tor und Blücherplatz zu einem großen Rondell gestalten soll, das im Prinzip des Kreisver fehrs, wie am Belle- Alliance- Platz, von sämtlichen Verkehrsmitteln umfahren werden soll.
Dieses Projekt fordert auch eine Beseitigung der beiden Torgebäude des Halleschen Tores, eine erhebliche Verbreiterung der Belle- Alliance- Brücke und schließlich einen erheblichen Grund erwerb, um die Rundung des Blazes zu ermöglichen. Zur Ausführung dieses Vorschlags müßte die Stadt einen Teil des Warenhaufes von Tieg sowie ein großes Stück des der Dresdener Bank gehörigen Bauplages am Blücherplag erwerben, was große Kosten hervorrufen würde. Auf Beranlassung des Polizeipräsidiums ist dieser Blan bereits wieder einer Korrektur unterzogen worden, und zwar plant man für die Straßenbahn ein zweites Gleis um den neu zu erbauenden Rundplay anzulegen, um etwa eintretende Verkehrsstodungen, die bei dem Rundverkehr sehr leicht eintreten können, nach Möglichkeit zu beheben. Diese Lösung würde zur Folge haben, daß der Kreis, da die Straßenbahn eigenen Gleisförper haben soll, auf Kosten der Bürgersteige und des neu zu erwerbenden Geländes noch größer werden müßte. Das Bezirksamt Kreuzberg sieht in diesen beiden Blänen nicht die pratischste Lösung des Problems und hat seinerseits durch das Bezirksbauamt einen Vorschlag für die Umgestaltung ausarbeiten lassen.
Das Prinzip dieses Planes bezweckt die Erhaltung des Torgebäudes und würde kostspieligen Grunderwerb zunächst nicht erforderlich machen. Dieses Projekt verzichtet auf die Schaffung eines großen Rundplates, und behält die bisherige rechtwinklige Kreuzung der Straßenbahn bei. Im übrigen läßt dieser Plan Anpaffungen an die zufünftige Gestaltung der Berkehrsverhältnisse offen, da er drei Ausbauetappen vorsieht. Auch hierbei ist eine Ver= breiterung der Belle Alliance Brücke in Aussicht genommen, und die Königgräger Straße soll auch, wie die übrigen Pläne das vorsehen, über den Blücherplatz hinweggeführt werden. Die Gitschiner Straße und das Planufer werden voraussichtlich als Einbahnstraßen erflärt werden. Die zweite Etappe des Ausbaues würde dann, falls es notwendig ist, eine Verbreiterung der BelleAlliance- Straße, sowie eigene Bahnförper für die Straßenbahn in der Blücher und Belle- Alliance- Straße vorsehen. Die notwendige Berbreiterung des Fahrdammes am Halleschen Tor würde dadurch erreicht werden, daß der Fußgängerverkehr durch die Kolonaden gelenkt würde, und zwar derart, daß unter Beseitigung der jetzt dort befindlichen Läden und Umbau des Torhäuschens mehr Platz ge= schaffen würde. Die dritte Etappe des Ausbaues hat die Schaffung von zwei Durchbrüchen zum Ziele, die in Gestalt von Tordurchfahrten durch die Häuser neben dem Torgebäude von der Gitschiner bzw. Königgräger Straße nach dem Belle- Alliance- Plaz führen und lediglich dem Auto- und Fuhrwerksverkehr reserviert bleiben sollen, während der Straßenbahnverkehr sich durch das Hallesche Tor hindurch vollzieht.
Welches Projett schließlich zur Durchführung gelangt, und wann
Umgeftaltung gefchritten werben fann, hängt von der Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung ab.
20 Jahre Berliner Stadtbibliothek.
Am 15. Oftober waren 20 Jahre seit der Eröffnung der Berliner Stadtbibliothek verflossen, deren Bedeutung für das geistige Leben der Reichshauptstadt in stetigem Bachsen begriffen ist. Organisiert auf Grund einer vom Magistrat gutgeheißenen Denkschrift ihres ersten Leiters Dr. Arend Buchholt, an deren Stelle 1923 Prof. Dr. G. Frig als Direktor trat, war die Stadtbibliothek Don 1907 bis 1920 im Gebäude Zimmerstraße 90/91 unter fehr bescheidenen äußeren Verhältnissen untergebracht, bis sie im September 1920 im Marstallgebäude, Breite Straße 37, eine ihrer Aufgabe würdige Unterkunft fand. In den ersten beiden Jahrzehnten ihres Bestehens ist der Bücherbestand der Bibliothef von 89 000 auf rund 250 000 Bände gewachsen. Wesentlich unterstüßt wurde ihre Entwicklung durch eine Reihe von Bücherstiftungen, die zum Teil von sehr hohem wissenschaftlichen Werte sind, vor allem durch die 35 000 Bände umfassende Görig Lübeck - Bibliothet, die, ebenso wie die Bibliothel von Ernst von Wildenbruch und Julius Rodenberg , in besonderen Räumen untergebracht ist. Eine besondere Erwähnung verdient daneben die Friedländersche Sammlung zur Geschichte des liberalen Reformgeistes in Deutschland , besonders der Jahre 1848/49, und die aus dem Nachlaß des Stadtverordneten Basner stammende Bibliothek zur Geschichte des Sozialismus. Der für die nächsten Jahre geplante weitere Aus bau, der sich besonders auf die Abteilungen beziehen soll, die bis jezt aus finanziellen Gründen vernachlässigt werden mußten, gibt die Gewähr dafür, daß die Stadtbibliothet als Zentrale des gefamten städtischen öffentlichen Büchereiwejens ihre Aufgabe, den geistigen Interessen der Berliner Einwohnerschaft zu dienen, immer mehr zu erfüllen in der Lage sein wird.
In dem bekannten Prozeß der 3 wedverbandsanleihe Gläubiger gegen die Stadt Berlin auf angemessene Aufwertung der Zweckverbandsanleihe, die 1919 den Aktionüren der Großen Berliner Straßenbahn für die Hingabe ihrer Aftien gegeben wor den war, fand gestern ein Termin statt, in dem der Kläger durch Rechtsanwalt Adolf vom Berg, die Beklagte durch die Rechtsanwälte Dr. Fabian und Dr. Moser vertreten waren. Die Zweckverbandsanleihe- Besizer bekommen nach der bisher in Ausficht genommenen Regelung für ihre Anleiheftüde etwa 1 Million Mart, während der Wert der Berliner Straßenbahn schäßungsweise 500 Millionen Marketrägt und für das Jahr 1927 einen Reingewinn von etwa 35 Milionen Mark abwerfen wird. Der juristische Kernpunkt des Prozesses ist der, ob die früheren Aktionäre der Straßenbahn durch die Ausgabe der Schuldverschreibungen im Jahre 1919 endgültig abgefunden sind, oder ob sie auf Grund des Kaufvertrages über die Sachwerte der Straßenbihn, der der Ausgabe zugrunde lag, noch freie aufwertbare Forderungen haben. Die Stadt Berlin stellt sich auf den Standpunkt, die Zweckverbandsanleiheſtücke seien gemäß Anleiheablösungsgesez§ 30, Abfah 3, juristisch und wirtschaftlich als echte An= leihen zu behandeln, während die Straßenbahnaktionäre behaupten, ein Anleihebedürfnis habe im Jahre 1919 gar nicht vor: gelegen, vielmehr handele es sich um eine reguläre Forderung aus einem Kaufvertrage, die unbeschränkt aufzuwerten sei. Die Stadt Berlin tönne auch nicht einwenden, daß diese Aufwertung den Umständen nach wirtschaftlich untragbar sei, da es allgemein bekannt sei, daß die Stadt selbst in der Generalversammlung vom 6. April 1927 das Unternehmen als das beste Unternehmen dieser Art, nicht mur in Europa , sondern in der ganzen Welt bezeichnet habe. Es
wurde neuer Termin auf den 13. Dezember 1927 anberaum, da die ganze Sachlage noch nicht genügend geklärt erschien.
Ein Reisebureau des Touristenvereins„ Die Naturfreunde"( Ben trale Wien) ist in der Johannisstr. 14/15( Nähe Bahnhof Friedrichstraße, Untergrundbahnhaltestelle Stadtbahn, am Dranien burger Tor) eröffnet worden. Dienstags und Freitags werden von 18 bis 20 Uhr Ausfünfte in Wander- und Reiseangelegenheiten erteilt. Die Teilnehmer der Wochenendfahrten der Naturfreunde werden gebeten, ihre Adresse an das Reisebureau zu schließendem geselligen Beisammensein geplant. senden. Es ist eine gemeinsame Winterwanderung mit an
Zugzusammenstoß. Der Schnellzug Berlin - Stuttgart fuhr am Mittwochmorgen bei Tagesgrauen in der Nähe von Fürth ( Bayern ) bei der Einfahrt in den Bahnhof Bach einem Güterzug in die Flanke. Der Schluß bremser des Güterzugs wurde getötet, von den Reisenden ist jedoch niemand zu Schaden gekommen. Der Unfall ist darauf zurückzuführen, daß der Güterzug auf einer Weiche stehengeblieben war, angeblich wegen Bremsdefekts. Der Lokomotivführer erkannte im letzten Augenblic die Gefahr und bremste mit aller Gemalt. Der Betrieb war mehrere Stunden unterbrochen.
Anfängerfurfe in Englisch , Französisch, Spanisch und Russisch. Anfang November beginnen die neuen Anfängerkurse( Abendunterricht) in den obigen Sprachen für Genoifinnen und Genoffen ohne jegliche Vora tenntniffe. Teilnehmer mit guten Borkenntnissen können jederzeit entsprechenden Mittel- bzw. Obertursen beitreten. Anmeldungen zu allen Sprachkursen bis zum 5. November( fchriftlich oder persönlich) beim Gea nossen H. Fuchs, Berlin W 57, Bieteniir. 6a, 1. Gtage( nabe Nollendorf. plaz) Sprachenschule der Arbeiter und Angestellten Groß- Berlins .
Aerztliche Vorträge für Taubftumme finden an vier Sonntagen, nachmittags 5 Uhr, im großen Vortragssaal des Deutschen Metallarbeiter Verbandes, Linienftr. 83/85, am Rosenthaler Blaz, statt. Redner ist der Assistenzarzt des Herrn Sanitätsrats und Gerichtsarztes Dr. Magnus Hirschfeld , Herr Dr. Besser vom Institut für Segualwissenschaft in Berlin . Die lleberlegung der ärztlichen Borträge geschieht durch den Gewerkschaftsund Gerichtsdolmetscher für Taubsiumme, Herrn E. Dtto, in der Gebärden. und Zeichensprache. Die Vorträge finden statt: Sonntag, dent 30. Dftober, nachmittags 5 1lbr. Thema: Die Geschlechtsorgane( mit Beichnungen; Sonntag, den 6. November, nachmittags 5 Uhr. Thema: Die Geschlechtsfrankheiten( mit Lichtbildern); Sonntag, den 13. November, nachmittags 5 Uhr. Thema: Hygiene der Che; Sonntag, den 20. November, nachmittags 5 Uhr. Thema: Seelische Geschlechtsleiden( mit Lichtbildern). Eintritt 30 Pf. Kinder haben keinen Zutritt.
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Umgegend ( Nachdr. verb.) Bemölft bis trübe und mild, einzelne Regenfälle, frische westliche Winde. Für Deutschland : Jm Süden troden, zeitweise beiter und nachts sehr fühl; im Norden und Osten frische, an der Küste stürmische Winde, mild, einzelne Niederschläge.
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