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Zreitag 2S. Gktober 1�27

ßgulturaröettL

Seilage öes vorwärts

Arbeiter iru Eigeubetrieb. Eine genossenschaftli�-soziale BctraGtnng. Von Srirdrtch Etztor». Der Begriff des Eigenbetriebs zum Unterschied vom privatkapitalistischen Betrieb beschränkt sich heute nicht mehr auf die genossenschaftliche Warenverteilung und Warenher- stellung und auf unsere Parteiunternehmungen. Zeitungs- und Buchverlage, Buchhandlungen, Buchdruckereien und Buchbindereien, sondern er umfaßt notwendigerweise auch die kommunalen Eigenbetriebe. Um so mehr als die städtischen Eigenbetriebe fast ausnahmslos nur dort zu finden sind, wo unsere Parteigenossen in der Verwaltung einen gewisien Einfluß erlangt haben und die Schaffung oder doch die Weiter- entwicklung der Kommunalbetriebe vielfach ihr eigenes Werk ist. Und obschon für die kommunalen Betriebe hinsichtlich der Sonderstellung der Arbeiter im großen und ganzen dasselbe gilt wie für die Arbeiter in unseren Genossenschafts- und Parteibetrieben, soll sich die folgende Betrachtung lediglich auf letztere, unsere eigenen Betriebe erstrecken. So bedeutend auch die Rolle der Konsumgenossenschaft im Lebensmittel- Handel bereits ist, so zahlreich und umfangreich die genossen- schaftlichen Brotbäckereien auch sind, ganz abgesehen von den sonstigen Eigenbetrieben der Konsumvereine und insbesondere denen der GroßeintaufsgesellsGaft detttsrfjer Konsumvereine, so ist doch die Entwicklung unserer Genossenschaften noch längst nicht abgeschlossen. Sie ist im vollen Fluß, und je größer ihre Ausdehnung, um so dringlicher wird die Frage, welche Stellung die Arbeiter und Angestellten in diesen unseren eigenen Betrieben einnehmen. Geht man von der Tatsache aus, daß unsere Genossen- schaften zwar nicht ideell, aber doch faktisch auf dem Boden der kapitalistischen Wirtschaftsweise stehen, dann ergibt sich, daß auch das reine Arbeitsverhältnis ihrer Arbeiter und Angestellten in der Hauptsache kein anderes ist und sein kann als in den'apitalistifchen Unternehmungen. Bei Kon- flikten über die Lohn- und Arbeitsbedingungen in den Ge- noffenschaftsbetrieben legen denn auch die Gewerkschaften bei der Interessenvertretung ihrer Mitglieder keinen anderen Maßstab an als bei solchen in der Prioatindustrie. Ist eine schiedlich-friedliche Verständigung nicht möglich, kommt es zum Streik. Lohnstreitigkeiten in Genossenschaftsbetrieben werden in der Regel nicht milder, sondern sogar schärfer beurteilt, weil von den Genossenschaftsbetrieben ein größeres Entgegenkommen erwartet wird als von Privatbetrieben. Aber auch dann, wenn irgendein Streitpunkt zwischen Ge- nossenschaftsleitung und Arbeitern lediglich zu einer Presse- Polemik führt, ist das nicht erhebend und dem Ansehen unserer Genossenschaften und Gewerkschaften nicht förderlich. Des- halb müßte von beiden Seiten dahin gewirkt werden, Diffe- renzen möglichst zu vermeiden, im Bewußtsein ihrer Ver- antwortung der Allgemeinheit gegenüber. Die Genossenschaften beschäftigen nur gewerkschaftlich organisierte Arbeiter, und zwar entweder zu den allgemein geltenden oder zu besonderen tariflichen Lohn- und Arbeitsbedingungen. Die Erubrigungen der Genossenschaften fließen nicht in die Taschen weniger Profitmacher, werden vielmehr dazu ver- wendet, die bestehenden Betriebe mehr und mehr auszubauen und neue Betriebe ins Leben zu rufen. Die in Genoffenschasts- betrieben beschäftigten Arbeiter und Angestellten können nicht beanspruchen, mit ihren Arbeitsbedingungen aus dem allgemeinen Niveau besonders herausgehoben zu werden, sie können nicht fordern, daß die materiellen Vorteile des genos- senschaftlichen Betriebes in erster Linie zur Hebung ihrer Lebenslage dienen sollen. Allein sie können mit einem gewissen Recht fordern, besser als irr Privabbetriebeu behandelt zu werden. Das geschieht denn auch in mancher Beziehung, doch es ist die Frage, ob nicht leicht ein übriges dazu getan werden könnte. Die Genossenschaften bieten durch ihre Pen- sionseinrichtungen den bei ihnen beschäftigten Arbeitern und Angestellten eine gewisse Sicherung für die Zukunft. Das gewährt wohl den älteren Arbeitern eine gewisse Befriedi- gung Allein das Alltagsleben der jüngeren Arbeiter und Angestellten gewinnt dabei für den Augenblick nichts. Die Genossenschaften haben bei ihren Eigenbetrieben meist den "euere Betriebsstätten zu besitzen, die modern ein- gerichtet sind. Wer z. B. die GEG-Betriebe in Gröba-Riesa sieht oder gar die herrlich gelegene Bürstenfabrik in Stützen- grün, wird unwillkürlich erfreut sein über die schönen, hellen Arbeit sraume. die auch im übrigen allen modernen hygieni» können genügen und als mustergültig gelten ,.. dennoch vermißt man die eine oder andere Kleinig- keit, sei es auch""e etwa ein Bildschmuck in den Speisesälen. Das Leben aber fetzt sich aus lauter Kleinigkeiten zusammen. Wenn d.e Genossenschasten bzw. ihre GeschVeitungen dar- üb"'lagen, daß das VerhaÜnis der Arbester zum Betriebe f0 büßten sie doch einmal nachprüfen, ob nicht etwa ein Test der Schuld auch auf ihrer Seite liegt, ob nicht strenge nüchterne Sachlichkest in dilsem oder ienem Falle etwas ubertrieben wird, die Rahbarkeits. grenze mcht etwa bis zur Unnahbarkeit ausgedehnt ist. Es find K l e i n i g k e l t e n. nichts als Kleinigkeiten die auch bej unabsichtlichem, standigem Uebersehen. sich Scheid? wanden formen, die d,e notwendige Verbundenheit mst dem mckt aufkommen lassen. Die Psyche des Arbeiters nr e-npfindlich auf alle diese Kleinigkeiten, die unbeachtet frostig und verbitternd wirken. Dabei ist selbst- verstandlich, daß von einer eigentlichen Schuld bei den leiten- den Personen die Rede nicht sein kann. Sie setzen ihren ganzen Ehrgeiz daran, den Betrieb vorwärts zu bringen und ihn rentabel gestalten, sind oft überlastet, überlasten sich mitunter selbst zu sehr, um auf alle die Kleinigkeiten bei der Behandlung der Arbeiter und Angestellten achten zu können. Die schließliche Enttäuschung darüber, die sich bei irgendeiner

Freier �Weg für den Tüchtigen?

�Wie sie in �Wirklichkeit aussieht.

Von Zeit zu Zeit krepierten einige Granaten zwischen den Gräben... Leichtes Postenseuer knatterte... Dann war es wieder für Stunden still... Gewöhnlich lebt« die Feuertätigkeit nur am Abend auf, wenn die Essenholer und Munitionstransporte unter- wegs waren. Der Abschnitt Roye-Noyon bedeutete in diesen Monaten: ruhige Stellung. Vor einem Stolleneingang saß der junge Schütze Fritz Stein - hart. Sein« lehmverkrusteten Finger hielten eine alte Nummer desVorworts". Mit Interesse versolgte er die Reichstagsrede Bethmann-Hollwegs. Lange hasteten seine Augen an den Worten: Freie Bahn dem Tüchtigen. Er ließ die Zeitung sinken... Sind es nur leere Phrasen? Oder soll es wirklich Totsache werden, daß auch wir Proleten aussteigen können? Gibt man uns jetzt den bekannten Marschollstab in den Tornister? Dem Arbeiter an der Schmiedeesse, dem Mann am Schraubstock und an der Hobel - dank sollte der Weg offen sein zu allen Posten im Staat und in der Wirtschaft? Gedankenvoll starrte er vor sich hin. Sein Gesicht, in dos das grausige Erlebnis Krieg schon erkennbare Spuren ge- schrieben hatte, hellte sich auf. Gut, er wollte lernen und vorwärts streben, wenn der Krieg vorbei war, und diefreie Bahn" be­schreiten. Verdammte Kerls..." schnorrte, hinter der nächsten Schulter- wehr, der junge Grabenoffizier. Fritz Steinhart dachte, es ist bester, du verduftest, hier scheint wieder maldicke Luft" zu sein. Hastig faltet« er die Zeitung zu- sammen und mit polternden Schritten verschwand er in der Tiefe des Stollens. Jahre später. Im neuen Staat entstanden Bildungsanstalten. Volkshochschulen wurden geschaffen, und zusammen mit den Gewerkschaften gründete das Kultusministerium sogar eine Ar- beiterakademi«.» Fritz Steinhart war unter vielen Wistensdurstigen einer der fleißigsten Hörer in den freien Volksbildungskursen. Bis tief in die Nacht hinein sah er über Büchern. Tagsüber arbeitete er in dem großen Betrieb eines führenden deutschen Industriellen. Von der Belegschaft in den Betriebsrat gewählt, saß Steinhart als jüngster zwischen alten, bewährten Gewerkschaftlern: man achtet« feine Kenntnisse, sein Wissen und schätzte ihn als Funktionär des Ver- bandes und der Partei. Noch acht Iahren harten autodidaktischen Studiums erwarb er sich ein Stipendium an der Arbeiterakademie. Freudestrahlend setzte er sich hin und schrieb an die Gcschäftsleltung seines Betriebes ein Urlaubsgesuch, um an dem Lehrgang der Akademie teilnehmen zu können. Jedoch die hohe Direktion des Werkes hatte kein Ver- ständni» für fein Streben und lehnte ab. SolJtfe«r u» Betrieb bleiben oder das Studium antreten? Er entschied sich für das letztere und mochte der Geschäftsleitung davon Mitteilung. Antwort: fristlose Entlassung.Freie Bahn dem Tüchtigen," lachten ironisch die Direktoren. Neun Monate saß der junge Arbeiter in dem Hörsaal der Universität Frankfurt , wo die Arbeiterakademie untergebracht ist. Neun Monat« hörte er über die Lehren und Beziehungen von Staat, Recht, Wirtschaft und Gesellschaft. Seine geistige Welt weitete sich. Als der Lehrgang zu Ende war, drückte ihm der Profestor die Hand und sagt«:Um Ihre Zukunft ist mir nicht bange... Sie werden es schaffen..."

Die Tore der Akademie hatten sich hinter Fritz Steinhort ge- schlössen. Frei war die Bahn zum Arbeitsamt, denn arbeitslos stand er nun auf der Straße. Tag für Tag ließ er seine Karte stempeln. Er wollte wieder in einen Großbetrieb, um sein Wissen und Können als Betriebsrat in den Dienst der Arbesterschost und der Wirtschast zu stellen. Aber Monat um Monat. verging und, w'.e er auch hoffte, er fand keine Arbeit. Jeden Tag sah er hinter dem Schaltersenster des Arbeitsamtes dos mürrisch« Gesicht eines Bureoukraten. Der hotte stein Interesse für sein Vorwärts- streben. Für ihn war er Nr. 408. So konnte es nicht ewig weiter gehen und Fritz Steinhart nahm sich vor, die Soziolbeamtcnlaufbahn einzuschlagen. Er bewarb sich bei der Stadt. Aus sein Gesuch erhielt er die lakoniiche Antwort: zu alt. Er saßt« sich an den Kops.. Mit dreißig Iahren zu alt..? Aber da stand es schwarz aus weiß. Ihrem Gesuch bedaure ich nicht entsprechen zu können, da Sie das hierfür vorgeschriebene Höchstannahmeolter{25 Jahr«) bereits überschritten haben..." Zualt", um ein tüchtiger Beamter zu werden! Der jung« Arbeiter stempelte weiter... Kein Staats- und Gemeindebetrieb, kein Großbetrieb der Industrie öffnet ihm die Pforten. Und wie eine Seifenblase zerplatzte sein Traum von der freien Bahn" für den Tüchtigen. Fritz Steinhart ist keine imaginäre Person. Er lebt in Wirklich- keit und trögt nur einen anderen Namen. So wie ihm geht es manchem ehemaligen Schüler der Arbeiterakademie. Dies« Bildung-- anstalt schult die jungen Arbeiter, damit sie als mitverantwortliche und schöpferische Faktoren in Staat und Wirtschast fungieren können. Aber die Schulung verfehlt ihren Zweck, wenn der abgehende Schüler kein entsprechendes Tätigkeitsfeld finden kann. Es ist sinnlos, Menschen, die von der Arbeiterschaft für die Arbeiterschaft ausgebildet wurden, in kleine Krauterbuden unterzu- bringen, wo die erworbenen Kenntnisse brach liegen bleiben. Die Staats- und Gemeindebetriebe, die industriellen Großbetriebe müssen osten sein. Sie bilden die Grundlag« zur Entfaltung der besonderen geistigen Kräfte. Wirtschaftsdemokratie? Es liegt im Wesen des Kapitalismus begründet, daß die Unternehmer an der Erreichung dieses Zieles nicht das geringste Interesse haben, denn Wirtschaftsdemokratie be- deutet die Mitgestaltung und Mitverantwortung des Wirtschosts- Prozesses durch die Arbeiterschaft. Welcher Unternehmer sollte zur Schmälerung seiner Machtbefugnisse freiwillig die Hand reichen? Was bleibt für uns zu tun? Es gilt fleißig zu arbeiten bis zur nächsten Reichstagswahl. Wir wüsten unsere Machtposüionen verstärken, denn Wirtschaftsdemokratie werden wir erst hoben, wenn unser Einfluß in den Regierungen großer ist. Nichts wird uns ge- schenkt. Alles muß erkämpft werden. Nur eine starke, einige Ar- beiterschaft kann den jungen, strebsamen Arbcitsbrüdern Plätze sichern, auf denen sie sich weiter entwickeln können. Es ist ein hohes Ziel, denn das Bedürfnis unserer Jungen, im Leben den Platz ein- zunehmen, wo sich ihre natürlichen Fähigkeiten und die erworbenen Kenntnisse am vollkommensten auswirken können, steht im Einklang mit dem sozialen Empfinden, das aus ethischen und wirtschaftlichen Gründenden richtigen Mann an den richtigen Platz" zu stellen oersucht. Rudi E i m s.

Differenz zeigt, daß ihre Autorität sich weniger auf die Achtung und die Anerkennung ihres Wirkens als'auf das reine Vorgesetztenverhältnis stützt, oerleitet dann leicht zu besonderer Betonung desselben. Wir sehen die verschiedensten und verzweifeltsten An- strengungen in den privatkapitalistischen Betrieben, die Arbefter an das Werk zu fesseln, wobei nicht immer nur die direkte lohnpolitische Abficht ausschlaggebend sein mag. Auch in unseren Eigenbetrieben kommen wir auf die Däuer nicht darum herum, den Arbeiter mehr als Persimlirfyteit, nicht nur als Lohnarbeiter zu werten, weil er sonst nur Lohnarbeiter sein und bleiben wird. Da die spekulative lohn- politische Absicht bei uns keine Rolle spielt, und wir zu diesem Zweck nicht erst tiefgründige psychologische Untersuchungen anstellen und allerlei oerzweifelte Experimente machen müssen, um den Arbeiter zu verstehen und ihn zu gewinnen, muß es uns umsomehr gelingen, die Arbeiter und An- gestellten in unseren Eigenbetrieben mehr als bisher mit in den Dienst unserer Ideen zu stellen. Auf diesem Gebiete läßt sich manches tun, und es sollte alles geschehen, was dazu beitragen kann, das Arbeitsver- hältnis in unseren Eigenbetrieben freudiger zu gestalten. Der Arbeiter muß sehen, daß man sich nicht nur um den Betrieb, sondern auch um ihn selber kümmert, ohne erst darauf zu warten, bis er einmal als Fordernder kommt. Es kostet meist nicht mehr als der gute Wille und selbst da, wo einige Auf- Wendungen damit verbunden sind, dürfen sie nicht gescheut werden. Das gilt schließlich auch für die kommunalen Betriebe. Wollen wir unsere Eigenbatriebe fördern, muß es auch im inneren Getriebe geschehen, so daß die darin beschäftigten Arbeiter mitgehen und der Unterschied zwischen dem Arbeits- Verhältnis im kapitalistischen und im gemeinnützigen Betriebe ihnen auch als Genossenschaftsarbeiter fühlbar wird, zum Borteil für die Gesamtbewegung.

löbliche Beispiele. Wenn ein Pastor hingeht und zeigt«inen Redakteur liegen Berächtlichinachung der Kirche an und bringt ihn ins Gefängnis.. oder wenn ein Pastor bei einer Hinrichtung mitwirkt und dabei von der Religion der Liebe redet.. oder wenn ein Pastor heftig nach Gehaltsaufbesserung schreit... Wenn also Pastoren dies olles tun, so paßt es ganz gewiß nicht out zu der Vorstellung, die man von ihnen haben müßte, und insbesondere verlieren ihre schönsten Wort« von dann an das meiste der Ueberzeugungskraft.

Oder wenn ein deutsch »ölkijcher Gutsbesitzer mit Vorliebe Polen beschäftigt und dafür seine Landsleute erwerbslos liegen läßt... dann ist das entschieden eine faule Werbung für das Deutschtum. Oder wenn«in Professor der M o r a l. sich gegen geringere Leute herablassend betrögt, und im übrigen seinen Vorteil überall nimmt, wo er ihn kriegen kann, dann macht sein dickstes Buch über Moral keinen Eindruck mehr. Und wenn ein strammer Parteigenosse sich über jede Bevormundung durch die Werksleitung erbost und wütend seine Menschenrechte verlangt, zu Hause aber droht er seiner zwanzig- jährigen Tochter mit Hinauswersen, wenn sie es wagen sollte, sich einen Bubikopf schneiden zu lassen... dann steht es faul um die Menschenrechte. Denn was sind das für Kämpfer, die die Freiheit nur für sich selbst erringen, aber für andere Menschen die Botmäßig- keit ganz gerne bestehen lassen wollen?! Da kenne ich einen, der verlangt nichts weiter als'Gerrchtig- keit". Es soll nicht sein dürfen, daß der Starke sich olles erlauben darf und der Schwache nichts. Dieser Mensch zerbrach kürzlich ein Glas in seiner Küche und sprach dabei:Ich kann nichts dafür: es ist mir aus der Hand gemtschtl" Aber als ein paar Tage danach sein Kind einen Teller hinfallen ließ, gab er dem Kinde eine gelinde Ohrfeige und ranzte es an:Paß aus, alter Tolpatsch!" Alle diese Kleinigkeiten schreibe ich nieder, weil es mir Spaß macht, im äußeren Leben und im inneren Herzen spazieren zu gehen und jedesmal Bekanntes und Verwandtes unterwegs zu treffen. Vielleicht, lieber Leser, fühlst auch du in diesen kleinen Niederträchtigkeiten etwas heraus, was mit dir verwandt oder be- könnt ist. Vielleicht erinnerst du dich des Spruches, daß am Dorn- strauch keine Feige wachsen kann. Und zum Allerletzten möchte ich dir die Anregung mitgeben, zu überlegen, wie dir der P a st o r vorkommt, oder oer Gutsbesitzer oder der Professor am Anfang dieser Plaicherei. Gewiß wirst du. mir beistimmen, wenn ich sage:Sehr werbekräftig für die von ihnen vertretenen A>ecn wirken sie just nicht!" Siehst du nun, du Töchtervater und T�llerschmeißer, wie werbe» kräftig du wirkst für deine Ideale der G-rechtigkeit und der Menschen- würde? Sag mal, was denkt dein Lehrling von dir? Oder andere Leute, die mit dir zusammenkommen? Schreckst du sie ob, ober ziehst du sie an? Lebst du so, sprichst, denkst, und handelst du so wie«in Sozialist, und gibst damit im- verhullbores Beispiel und erweckst du damit Sehnsucht bet den anderen, deinen Glauben zu teilen? Oder paßt du etwa genau hinein tn dies« Welt, auf die du so sehr schimpft?_ Felix Riemkastcn. .«tche»>-'tc- mit«ftlcg«Arbeiler-Bildmig" ist' zum Preis. v-!l M. da- NirrMiuhr durch dir P-si. dir ,.Poimiirtz�.«prdI«°neh odcr Buch. nandlung»u deziehrn. S.nz.lnvmmrrn kästen 75 Pf. Der Reich«,.-schuk für fos-aUsHsch« SitbunjMcbcU, Brrliü<5®. 68, Lindrnstr. 3, stellt Proüenummer» Zern zur Bersllgunz.