Wir drängen die Fülle der Argumente zurück, die sich| den die Deutschnationalen mit der Durchtriebenheit
im Kampfe wider die Todesstrafe aufdrängen, Argumente der Rechtssicherheit wie der Menschlichkeit. Wir stellen ganz einfach die ungeheure Verantwortung fest, die bei der Entscheidung dieser Frage auf den Schultern jedes Mannes und jeder Frau liegt, die im Reichstage zu dieser Frage Stellung nimmt.
Der Richter ist nicht zugleich der Bollstrecker des Ur teils. Auf der Tagung der Internationalen friminalistischen Vereinigung in Karlsruhe sprach ein hoher Richter vom Strafvollzug: Uns Richtern ist das Schicksal des Menschen in die Hand gegeben. Wir geben ihn hinaus- und mußten bisher doch nicht, wohin..." Jene Worte eines Richters haben erschütternd die Krankheit der Justiz von heute aufgezeigt. Aus ihnen sprach immerhin die Stimme der Selbstkritik, das tiefe menschliche Gefühl, das der Prüfung des eigenen Gewissens entspringt.
Der Abgeordnete steht der Vollstreckung des Urteils noch viel ferner als der Richter. Im Rechtsausschuß des Deutschen Reichstags hat sich eine Frau für die Todesstrafe erklärt, die zugleich bekannte, daß sie noch nie die Einrichtungen eines Zuchthauses gesehen hätte geschweige denn der Bollstreckung einer Todesstrafe beigewohnt. Hier offenbarte sich der Wille zur Todesstrafe, während die Stimme der Selbstkritik schwieg.
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Soll so leichtfertig im Deutschen Reichstag über die Frage entschieden merden, ob der Tod als Strafe im neuen Strafgesetz beibehalten werden soll?
Mephisto am Werke.
Das Zentrum unter Belagerungszustand. In der neuesten Ausgabe seiner Deutschen Republik" wendet sich Dr. Birth in scharfer Weise gegen die 3entrumsfraktion, die trotz aller Beweise deutsch nationaler Illoyalität sich weigert, irgendeine Aenderung in dem Verhältnis zu ihrem Koalitionsbruder aus Ostelbien eintreten zu lassen.
Wirth erinnert an die feierlichen Erklärungen der Zentrumsfraktion bei der Regierungsbildung und auch an gewisse Aeußerungen seiner Spezialfreunde, um dann zu antworten:
Ich möchte die Zentrumsabgeordneten sehen, die heute noch irgendwie bestreiten können, daß die Deutschnationalen rüdfällig" geworden seien, daß sich die Sprache der Deutschnationalen seit jenem Artikel Everlings geändert hätte. Aber wo find diejenigen, die versprachen, die Konsequenzen zu ziehen? Man muß fast Iachen, wenn man jetzt die Erklärungen der Vergangenheit, ich dente insbesondere auch an die Mißtrauensrede des Herrn v. Guérard vom 4. Februar, nachliest. Was haben sie für einen praktischen Wert gehabt? Man möchte annehmen, daß das Mißtrauen aller dieser Herren schon von Anbeginn an so groß gewesen ist, daß es in der Folgezeit schon nicht mehr wachsen fonnte, daß man die Rechtsregierung nur deshalb zugelassen hat, weil man des Kampfes gegen ihre Bildung und gegen die Intrigen, die sie förderten, müde geworden war. Die Maffe der Wähler schreit heute, wo man auch hinfommt, ihre politischen Gewissensnöte heraus. Aber sie dringen nicht bis zur Fraktion.
Birth ist überzeugt, daß die deutschnationale Bolitit ,, nach wie vor auf die Unterminierung des jeg igen Verfassungslebens hinausläuft". Das politische Berhältnis zwischen Zentrum und Deutschnationalen sei darum ,, im tiefsten unnatürlich!"
Hinsichtlich der Schulpolitik des Zentrums sagt Dr. Wirth, das Zentrum wäre gegenwärtig froh, wenn auch nur ein Schulgesetz zustande käme, das dem badischen Simultanschulgesetz gleichwertig sei und die Konfessionsschule nicht schlechter stelle als sie sich jetzt befindet. Er fragt schließlich, ob das Zentrum genügend Kraft aufbringen fönne, um ,, end lich pon dem Belagerungszustand frei zu werden,
Der Urberliner.
Bon Paul Gutmann.
Was ein echter Deutscher ist, wissen bekanntlich viele Leute ganz genau. Was ein echter Berliner ist, darüber lassen sich nicht so eindeutige Begriffe geben. Eins steht fest: der Patentdeutsche befigt keinen Funken Humor, der echte Berliner fließt davon über. Bedanterie, Schneidigkeit, Kadavergehorsam, falsche Sentimentalität, Eigenschaften des Patentdeutschen, sind ihm fremd, dafür ist er ein ganz respektloser, fest auf seinen eigenen Beinen stehender Kerl. Hans Ostwald hat sich in einem soeben bei Paul Franke erschienenen Buch:„ Der Urberliner" mit viel Glück bemüht, das Wesen dieses eigenartigen Geschöpfes an zahlreichen Beispielen zu zeigen.
Eigentlich ist der Urberliner verhältnismäßig jungen Datums. Wie hätte in der Zeit des finstersten Absolutismus, in der Kafernen luft des preußischen Drills ein so aller Autorität abgeneigtes Wesen entstehen können. Erst nach der Zeit Friedrichs II., nachdem die Aufklärung in Deutschland ihr Werk begonnen hatte, löften sich die Fesseln, die den Berliner bisher geistig eingeschnürt hatten. Vorher war er ein geduldiger, wenn auch mürrischer, start auf materielle Genüsse bedachter, etwas roher Gesell, allerdings weit weniger roh als seine Vorgesetzten, als der Hof und der völlig unkultivierte Adel. Der Berliner Wig war ursprünglich die Befreiung von dem Druck eines ungewöhnlich plumpen Despotismus, und es haftet ihm daher eine besonders aggressive Schärfe an, Ob die Mischung mit den französischen Emigranten und den Juden viel zur Entwicklung des Berliner Bikes beigetragen hat, wie Ostwald und viele andere behaupten, ist zweifelhaft, da eine ähnliche Mischung ja auch in anderen Städten bestand.
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eines Mephisto über das Zentrum verhängt haben". ,, Bo man auch hinblickt"-sagt Dr. Birt weiter- ,, enthüllt sich der Wirrwarr, enthüllen sich unerledigte Aufgaben, enthüllt sich ein Mißtrauen, das je de Arbeit lähmt". Wirth ist immer noch Mitglied der Zentrums frattion. Er fennt seine Leute, aber er fennt auch die Stimmung der Zentrums wähler, denn er fommt als begehrter Redner mehr im Lande herum als irgendeiner feiner Fraktionsgenossen.
Stegerwald macht Wahlpropaganda.
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Beamtenfragen- Revision des Dawes.Planes gegen Preußen für höhere Arbeiterlöhne. Herr Stegerwald hat vor den Zentrumsanhängern in Charlottenburg eine Rede gehalten. Nicht zur Begründung der Bürgerblockpolitit, sondern für den kommenden Wahlfampf. Er stellte an die Spitze seiner Ausführungen den Sah, daß in Deutschland nur wenige Menschen die Tatsache zu Ende gedacht hätten, daß in einem de motratischen Staat nicht die gleiche Politit gemacht werden könne, wie im alten Regime mit seinem Dreitlassen wahlsystem. Wir befänden uns, so führte der Redner aus, gegenwärtig in einer politischen Periode gei stiger Berwirrung und wahrheitswidriger Berschleierung.
Aber über die Bürgerblodpolitit sprach Herr Stegerwald nicht. Dafür über den Dames Plan: ,, Nicht aus Liebe zu Deutschland , sondern aus eigenem Interesse
Forderungen der Reparationsagenten.
Kürzung des außerordentlichen Etats.- Reine Anleihen mehr.
Die in diesen Tagen aufgenommenen Verhandlungen zwischen dem Reichsfinanzminister und dem Reichsaußenminister mit dem Reparationsagenten Barter Gilbert stehen vor dem Abschluß. Wie der Soz. Pressedienst" erfährt, läuft die Hauptforderung des Reparationsagenten auf eine erhebliche Einschränkung b3m. Um ftellung des außerordentlichen Etats hinaus. Die vorgesehene Deckung der außerordentlichen Ausgaben durch Begebung von Anleihen soll in Wegfall tommen, dafür follen reale Deckungsmittel geschaffen werden. Der außerordentliche Etat des laufenden Jahres beläuft sich auf etwa 500 Millionen Mark. An Anleihen hat der Reichstag in den letzten Jahren insgesamt 1414 Millionen Mark bewilligt, von denen 914 Millionen nicht zur Ausgabe gelangt sind.
Die Besprechungen zwischen dem Reparationsagenten und den deutschen maßgebenden Stellen haben nun zu dem Ergebnis geführt, daß das Extraordinarium für 1928 troß der vier deutschnationalen Reichsminister so gestaltet werden wird, wie es der Reparationsagent in seiner Dentschrift angeregt hat. Für die kommenden Jahre sollen keine Anleihen mehr zur Dedung des außerordentlichen Etats aufgenommen werden. Damit dürfte auch der geplante Bertauf der Reichsbahnaktien wegfallen. Ferner ist in Aussicht genommen, die Ausgaben des außerordentlichen Etats auf mehrere Jahre zu verteilen und überhaupt den Gesamtrahmen des außerordentlichen Etats in den engsten Grenzen zu halten.
Todesstrafe in Rußl
in Fluß kommen. Wenn nicht alles trüge, werde bei der Revision des der Beamten daran glauben müssen. Die eigentlichen und alleinigen Dames- Planes die deutsche Staatsorganisation und die Versorgung Nutznießer des Dawes- Blanes seien die Amerikaner. Die deutsche Bolitit werde heute schon in Berbindung mit dem Dames- Plan und den Trusts sehr viel mehr von der interalliierten Hochfinanz be stimmt, als der deutsche Michel sehe. Alle prominenten Amerikaner, die Deutschland bereisten, sagten übereinstimmend aus, daß ihnen insbesondere für zwei deutsche Eigentümlichkeiten jedmedes Berständ nis fehle. Erstens für die deutsche Staatsorganisation. Preußen sei das einzige Land der Welt mit einem fünffachen Instanzenweg( Gemeindevorsteher, Landrat, Regierungspräfident, Oberpräsident, Minister). Daneben beständen noch die Provinzen als Selbstverwaltungskörper mit Provinziallandtag, Provinzialausschuß und Landeshauptmann. Wenn das deutsche Volf in den nächsten Jahren nicht aus sich heraus die Kraft aufbringe, diese Dinge zu ändern, dann werde die internationale Hochfinanz aus Anlaß der Revision des Dawes Blanes diese Aenderung bestimmt herbeizuführen missen."
Konsequenz, folgte nicht. Aber das Bekenntnis zum Einheitsstaat, die logische
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Neue Todesurteile.
Anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Sowjetrepubliken hat die Sowjetregierung die Einschränkung der Todesstrafe angekündigt. Der allruffische Vollzugsrat soll bereits die erforderlichen Maßnahmen zur Durchführung dieser Einschränkung vorgenommen haben. Die Stepfis, mit der diese Entgegnung entgegengenommen wurde, scheint nach den neuesten Gerichtsurteilen nicht unbegründet zu sein. So beridytet zum Beispiel die Bramba" vom 28. Oftober, daß der Oberste Gerichtshof als Revisionsinstanz ein Todes= urteil bestätigt hat, das wegen Beruntreuung von etwa 112 000 Rubel gegen den Raffierer einer der staatlichen Handelsinstitutionen gefällt worden war. Sein Verbrechen, erklärte der Oberste Gerichtshof , sei als ökonomische Konterrevo tution zu betrachten.
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Eine andere Nummer der Prawda" meldet von einem Topergewaltigung. Der Oberste Gerichtshof wird sich wohl in desurteil in Kiew wegen Teilnahme an einer Massendiesem Fall zu helfen wissen, indem er dieses Berbrechen als Banditentum ansprechen wird. Die Nummer 250 der„ Prawda" berichtet von zwei Todesurteilen: gegen den Vorsitzenden Zur selben Stunde wie Stegerwald, sprach dafür der eines Bezirksrates und einen Polizeibeamten, die aus eigener MadhtFührer der württembergischen 3entrumsbefugnis drei Berhaftete nachts, allerdings in bestialischer Weise frattion im Landtag für den ertrem partitula getötet haben, und schließlich meldet die Prawda" vom 30. Dr. ristischen Standpuntt [ tober über ein Todesurteil gegen den politischen LockSpigel Althausen, der im Jahre 1911 eine füdliche Gruppe von Anarchisten- Kommunisten der Polizei ausgeliefert hat. Auch Beruntreuung verhängt wurde, erzählen die Sowjetzeitungen. Don einem meiteren Fall, in dem die Todesstrafe megen eruntreuung verhängt wurde, erzählen die Sowjetzeitungen. Dies find natürlich nur zufällig befannt gewordene Gerichtsurteile. Die Zahl der Todesurteile seit dem Erlaß des Manifestes wird wohl noch viel größer sein. Die Somjetregierung hat bereits fo viele Male die Todesstrafe balb abgeschafft, bald eingeschränkt, daß man mit gutem Recht sagen fann: Es wird in Zukunft nicht meniger zum Tode verurteilt werden, als dies bis jetzt geschehen ist.
Herr Stegerwald sprach weiter:
Auf den Reallohn übergehend, betonte der Redner, daß fchon jetzt eine bedeutende Steigerung des Reallohnes ohne Beeinträchtigung der deutschen internationalen Wettbewerbsfähigkeit möglich fei, wenn die deutsche Wirtschaft in Produttion, Güter verteilung und hinsichtlich der Geschmadsrichtung des Ronjums planmäßig geleitet würde. Dazu fei feine Blanwirtschaft im ehedem verstandenen Sinne und auch teine sozia. listische Bergesellschaftung der Produktionsmittel nötig."
Ein wertvolles Bekenntnis für die gesamte Arbeiter schaft! Aber wie verträgt es sich mit der Politik des Bürgerblocks? Die Arbeiterschaft wird bei der fommenden Wahl nicht nur die Stegerwaldschen Bekenntnisse werten, sondern vor allem die Taten des Bürgerblocks.
gedichten bis zu den Gassenhauern der neuesten Zeit bemüht sich Ostwald, die mit rascher Auffassungsgabe verbundene unbestechliche Wahrheitsliebe des Berliners zu zeigen, vor dessen beißendem Spott fich jede Anmaßlichkeit und Gefühlsseligkeit in eitel Dunst auflöst.
Didens' Cob des Druders. Eine Rede, die Charles Dickens 1864 gehalten hat und die niemals bisher veröffentlicht worden ist, wurde in den Archiven des Penfionshauses des englischen Druckerbundes gefunden. Dickens war in dem genannten Jahre Vorsitzender der Kommission, der diese wohltätige Anstalt unterstand, und in der Rede, die er bei der Eröffnung der Sigungen hielt, hat er ein treffliches Lob auf den Drucker ausgesprochen: ,, Der Druder ist ein treuer Diener nicht nur des einzelnen, sondern der Gesamtheit, und daher hat er besonderen Anspruch an die Unterſtügung aller, wenn er alt und frant wird. Wenn ich auch nicht das ganze Verdienst an dem Bert für ihn in Anspruch nehme, das durch seine Gewandtheit, seine Klugheit feinen Fleiß und Ausdauer hervorgebracht wird, so frage ich doch, was würde der heutige Stand der Welt ohne ihn sein? Tyrannei und Schwindel würden dann in allen Ländern sich durchgesetzt haben. Ich bin gewiß, daß es in finem anderen Zweig des Handwerkerstandes so viele hervorragende Männer gibt, als sich im Druder. gewerbe finden. Was Raschheit der Auffassung, Ausdauer und Be reitwilligkeit anbetrifft, so habe ich stets beobachtet, daß der Sezer nicht seinesgleichen hat. Der Druder ist der Freund des Gedankens, der Weisheit und der Wissenschaft; er ist der Freund der Freiheit, der Gerechtigkeit, des Gefeßes; wahrlich, der Drucker ist der Druder jedes Menschen, der ein Freund der Ordnung ist, der Freund eines jeden, der lesen kann!"
Es regnet Sparkassenbücher! Die Stockholmer hatten vor einigen Tagen eine Sensation nicht alltäglicher Art: Flugzeuge des schwe dischen Aero- Lloyd freisten über der Stadt und warfen Schriften und Bücher ab. Die Bücher waren... Sparfassenbücher; in jedem Die Biedermeierzeit, die Zeit des erwachenden Bürgertums, ist war über eine Einzahlung von 5 Kronen quittiert. Jeder Passant, der ein Buch erwischte, brauchte nur seinen Namen eintragen zu die Blüteperiode des Berliner Humors. Rebensarten, die heute noch laffen und besaß damit ein Guthaben bei der Glodholmer Spar üblich sind, wie: Ich werde dir zeigen, was' ne Harte ist", oder bank. Es war eine wirklich originelle Idee der Direktion der Spar. „ Na, dadrum keene Feindschaft nicht" stammen aus jenen Tagen. bant, auf diese Weise beim Publikum für das Sparen Stimmung Glaßbrenner , Angeln und andere haben die gemütliche Grobheit des zu machen. In der letzten Zeit hat in Schweben eine starke Sparbereits recht selbstbewußten Berliners aufs föftlichste festgehalten. propaganda eingesetzt. Besondere Beachtung wird dem Sparjinn Der philosophische Eckensteher, das derbe Marktweib, der ferngrobe der Kinder geschenkt. Zu diesem Zweck sind in den Stockholmer Meister und der pfiffig- dreiste Lehrjunge das sind alles Typen Schulen vor einiger Zeit nicht weniger als 2225 Sparbücher verteilt des aufstrebenden und kritisch gewordenen Kleinbürgertums. Bon worden. Auf jedes Sparbuch waren bereits 2 Kronen eingezahlt. In jener Zeit, über die aufgeregten Jahre von 1848 bis heute, gloffiert furzer Zeit belief sich der Gesamtbetrag der von den Schülern er der Berliner die großen und kleinen geschichtlichen Ereignisse politi- Sparten Geldern auf 15 000 kronen. Vor kurzem wurde außerdem folgendes Sparsystem in sämtlichen schwedischen Schulen eingeführt: scher und gesellschaftlicher Art mit einem Wig, der vor keiner Die Lehrer, mit denen die Spartaffe in engster Fühlung steht, find Autorität halt macht. Mochten die Staatsoberhäupter das Maul| berechtigt, von jedem Schüler, der Luft zum Sparen hat, täglich ein noch so voll nehmen, es imponierte ihm nicht. Wie er 1848 dem Dere in Aufbewahrung zu nehmen. Sobald der auf die Weise erKönig, der mit dem Hut auf dem Kopf vom Balkon des Schlosses sparte Betrag eine Krone erreicht, erhält der Schüler ein Sparbuch zum Voit sprach, zurief: Filz herunter!", so war er auch später von der Sparbank. gegen jede Scheingröße auffässig. Die unproportionierte progzige Die deutschen Ausgrabungen in Spanien . Nach zweieinhalbSiegestin verspottete er als die einzige Berlinerin, die kein Bermonatiger erfolgreicher Tätigkeit ist Brofessor Schulten von seiner hältnis hat. In tausend Redensarten, Anekdoten, Gelegenheits- diesjährigen Forschungsreise in Spanien nach Deutschland zurück.
Keine Milde! Diesem Wort des chriftlichen Prälaten Seipel entsprechend, hat die bürgerliche Mehrheit des Nationalrats den fozialdemokratifchen Juliamnestieantrag abgelehnt
gefehrt. Nach Ausgrabung eines römischen Lagers bei Caceres aus dem Krieg gegen Sertorius wurden auf der start befestigten Insel San Sebastian bei Cadiz Ausgrabungen vorgenommen, bei denen das im Jahre 1100 v. Chr. gegründete phönizische Gades entdeckt wurde. Ferner wurde auf der Insel Santipetri die Stätte des im Altertum weltberühmten. Heraklesheiligtums untersucht, dessen Reste in ein veraltetes Fort eingebaut sind. Bei den mit Dr. Jeffen- Tübingen vorgenommenen Forschungen an der Ostküste wurde bei Almenara süblich von Sagunt ein römisches Lager mit 16 Türmen und drei Toren aus der Zeit des Hannibalischen Krieges gefunden.
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Jola der gelejenfte Schriftsteller. 3olas Ruhm ist bei der 25. Wiederkehr seines Todestages überall gefeiert worden, aber vielfach wurde die Meinung ausgesprochen, daß er nicht mehr viel gelefen werde. Dem aber widerspricht eine Statistit der Auflagen feiner Werke, die in der„ Literarischen Belt" mitgeteilt wird. Nach dem Tode des Dichters wurden allein in der Ausgabe des Berlages Fasquelle 1233 000 Exemplare vertauft. Nimmt man die anderen Ausgaben dazu, so tommt man auf die Riesenziffer von 2 Millionen, die von keinem anderen Schriftsteller des letzten halben Jahrhunderts erreicht worden ist.
Die Sondernummer des Wahren Jacob 3 um 9. Nogeschmackvoll in der Technit, ausklingend in ein stolzes Bekenntnis bember" wird jedem Arbeiter eine Freude sein. Kernig im Ton, Wortes dar. Aus den vielen guten Beiträgen seien besonders hervor zu Schwarzrotgold, stellt sie eine Festschrift im besten Sinne des gehoben die" Kurze Geschichte der deutschen Revolution", das famose Blatt Unser Adel" von Willibald Krain , die luftige Novelle Seine Majestät", eine töniglich- bayerische Geschichte von Ernst Hoferichter und die Unterhaltungsbeilage mit ihren fesselnden Revolutions erinnerungen. Für den billigen Preis von 30 Pf. ist hier etwas wirklich Gutes geliefert worden.
In der Städlichen Oper ift Frau Rosette Anday für den Monat
borträge beurlaubte Frau Dégin engagiert.
Aunstvorträge. Sonntag, 10 Uhr, sprechen im Neuen Museum Dr. Bolff über Aegypten im 1. Jahrtausend v. Chr.", im StaiferFriedrich- Muſeum Dr. unze über Benedig im 16. bis 18. Jahrhundert" und im Muſeum für Bölferfunbe" Direttor gebmann über, Frlibmegikanische und Maya- Stultur". Starten zu 50 Big. vor Beginn am Eingang. Die Bühnengenossenschaft veranstatet zugunsten ihrer Wohlfahrtstaffe am 5. November. 23 Uhr, im Reffingtheater eine Schauspieler. Schinderbannes" mit Rathe Dorsch Nachtvorstellung von und Eugen Kloepfer und der übrigen Premierenbelegung. Die Medici- Gesellschaft eröffnet im Hotel Der Kaiserhof" am 6., 11 Uhr, eine Sonder- Ausstellung des jungen Malers Gustav Bibal, der zum erstenmal in Deutschland gezeigt wird.
Die Galerie Dr. Goldschmidt, Dr. Wallerstein, Schöneberger Ufer 36 a, zeigt in ihrer Novemberausstellung erstmalig Gemälde und farbige Radierungen bon Kurt Echtermeyer.
Die Bayreuther Bühnenfestspiele werden bereits im nächsten Jahre vom 19. Juli bis 19. August wiederholt werden. Aufgeführt werden Tristau und Isolde, Parsifal und der Ring des Nibelungen . Das Shatejpeare- Theater in Stratford, das im März 1926 abbrannte, foff neu aufgebaut werden. Die Sammlung dafür hat bisher 230 818 Bfund Sterling ergeben. Der Biederaufbau bes Theaters ist nunmehr gesichert