in einem, wenn auch losen Briefwechsel geblieben. Als die Zeugin 1925 erfahren habe, dah die zweite Frau eine gewisse Eifersucht zeigte und diesen Verkehr nicht wünsche, habe sie nicht selbst an ihren »erslossenen Mann geschrieben, sondern durch eine Freundin Mit- teilungen über die Kinder machen lassen. Bei einem Besuch in Breslau im Jahre 1925 habe ihr früherer Mann die Hoffnung aus- gesprochen, er werde mit seiner zweiten Frau noch zu einem späten Glück gelangen.— Vors.: I st ihr Mann materiell ver- anlagt gewesen?— Zeugin: I a und nein, er sah immer auf Geld, war aber in politischen und anderen Dingen durchaus ideell oeranlagt.— Vors.: Glauben Sie, daß der Angeklagte aus materiellen Gründen s e i n e z w e i t e Frau getötet hat?— Zeugin(sehr bestimmt): N e i n. Damit war nach zwölfstündiger Verhandlung die Beweisaufnahme bis auf die Sachverständigengutachten beendet. Der Vor- sitzende vertagte die Verhandlung auf Sonnabend früh. Am Sonn- abend werden vor allem die Schießsachverständigen und die Aerzte darüber gehört werden, ob der Tod der Frau v. Heydebrand durch einen Selbstschuß oder durch den Angeklagten erfolgt sein könne. Das Urteil ist voraussichtlich in den späten Abendstunden des Sonn- abend zu erivarten._
Großöachstuhlbranö in Wilmersüorf. Cin Feuerwehrmann verletzt. Ein Dachstuhlbrand von selten großen Ausmaßen und schweren Folgen kani gestern nachmittag in Wilmersdorf zum Ausbruch und beschäftigte die Feuerwehr bis weit in den Abend hinein. Das Feuer wütete dermaßen, daß sogar die Decken der im vierten Stock gelegenen Wohnungen durchbrannten. Leider wurden zwei Feuer- wehrleute verletzt, und zwar erlitt der eine schwere Brandwunden. Die Feuerwehr wurde gestern nachmittag gegen 15 Uhr nach dem umfangreichen Eckgrundstück W a g h ä u s e le r-S t r. 6, Ecke Vrinzregentenstraße, gerufen, wo im Dachstuhl des Vorderhauses Feuer ausgebrochen war. Zunächst rückten drei Löschzüge unter Leitung des Branddirektors Floeter an. Bei dem Eintreffen der Wehren an der Brandstkitte hatte das Feuer bereits einen solchen Umfang angenommen, daß zwei weitere Löschzüge alarmiert werden mußten. In kurzer Zeit hatten die Flammen den gesamten �D ach stuhl des Vorderhauses in einer Länge von 35 bis 19 Metern erfaßt. Die ganze Gegend war von dichten Rauch- fchwaden erfüllt. Besonders ungünstig für die Löscharbeiten war der heftige Wind, der das Feuer immer von neuem entfachte. Branddirektor Floeter ließ den Brandherd über drei mechanische Leitern und über die Treppenhäuser mit sechs Schlauchleitungen starken Kalibers angreifen. Troß des starken Wassergebens wurde der gesamte Dach st u hl ein Raub der Flammen. An mehreren Stellen wütete das Feuer mit solcher Gewalt, daß die Decken der im 4. Stockwerk gelegenen Wohnungen durchbrannten. Auch der Wasselschaden ist sehr erheblich. Die Wohnungen mußten zum Teil geräumt werden. Bei den Auf- räumungsarbeiten, die bis gegen 21 Uhr dauerten, ereignete sich noch ein Unfall. Ein Teil der Giebelmauer, die abgetragen werden mußte, stürzte ein und verletzte einen Feuerw hrmann. Er trug Brustguelschungen davon und mußte in das Schöneberger Krankenhaus übergeführt werden. Wie uns mitgeteilt wird, konnte das Feuer deshalb so große Ausdehnung annehmen, weil sich auf dem Dach des Hauses keine Brandmauern befanden. Der Sachschaden ist überaus groß. Die Entstehungsursache konnte bisher nach nicht ermittelt werden. f\u<5)»gemeinnützige" Sieölungsgefellscbast. Die eigenartigen Zustände beim„Jnvalidendank". Wir erhalten von den triegsbeschädigten Siedlern in Fuchsberge eine Zuschrift, der wir folgendes entnehmen: Seit einiger Zeir schon beschäftigt sich die Oeffentlichkeit mit dem Geschäftsgehaben der„Jnvalidendank-Siedlungs- Gesellschaft". Die geschädigten Kriegsopfer haben sich in dieser Frage an die zuständigen Behörden gewandt, sie wundern sich aber mit Recht über das eigenartig« Verhalten dieser Dienststellen. Der Staatsanwaltschaft hat man eine Fülle von Material zur Verfügung gestellt, aber noch nichts hat man gespürt von einer Wirkung dieser Anzeigen. Roch heute kann die Jnvalidendank- Siedlungsgesellschaft Geschäfte tätigen, die nicht zu billigen find. Der Jnvalidendank nennr sich„g e m e i n n ü tz i g". Seine Gemeinschädlichkeit ergibt sich ftir jeden, der auch nur ein« Ahnung von anständiger Geschäftsführung hat. Etwa 150»(X> Mark Rentengeld von Kriegs- dstchjjdigten sind zu bisher ungeklärten Zwecken verwandt. Diese Gelder wurden, gebraucht, um neue Anhänger zu gewinnen Dem Geschäftsführer. Herrn Fischer, werden schwere V o r- w ü r s e gemacht. Das scheint aber Niemanden zu kümmern. Es ist unverständlich, wie bei dieser Sachlage ein solches Unternehmen auch , nur noch einen Augenblick Geschäfte mit Kriegsbeschädigten unter- nehmen kann. Auch die Behörden, vom Gemeindevorstand bis zum Ministerium aufwärts, müssen überzeugt sein, daß in der Siedlungssachc Klei»-Schönebeck nicht alles in der Ordnung ist. und Pflicht der Behörden wäre es. sich hierum unter allen Um- standen sofort zu»ümmern. Freilich, das Kulturamt Nieder-Barnim schützt und unterstützt den Jnvalidendank Heute aber wohnen noch 54 Familien in unfertigen H°us«rn an unbebauter Straße, ohne Licht, und Wasseranschluß, unk> deshalb wandten sich die Siedler an das .Kulturamt. an den Kreis und an die Regierung. Findet sich keine amtliche Stelle bereit, hier einzugreifen. Das Hauptvcr- sorgungsomt hat einen besonders seltsamen Standpunkt einge- nommen. Es hält seine Fürsorgetätigkeit damit für abgeschlossen, ,e? schnitt die Renten an der letzten Stelle des überschuldeten Grundbuches eintragen läßt. Es will jetzt die Schuld aus die F u r s o r g e st e l l e n abwälzen, diese aber konnten die Ver- Wendung der kapitalisierten Renten unmöglich überwachen, da ihnen die K o n t r o l l e über diese Gelder durch die direkte Zahlung an den Jnvalidendank aus der Hand genommen war. Das Versorgungs- gesetz ordnet an. daß kapitalisierte Renten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ordnungsmäßig verwandt sein müssen. Das ist keineswegs geschehen, die Fristen wurden vom Hauptoersorgungsamt beliebig verlängert. Wie soll dieser Mißgriff gutgemacht werden? Neuerdings versucht der Jnvalidendank mit Kaufverträgen un- annehmbarer Art die Kriegsbeschädigten zu gewinnen. Mit der Siedlervertretung nimmt er zur Formulierung solcher Verträge keine Fühlung, sondern schickt den Mietern förmliche Drohbriefe. Und zu dem Vertrag selbst ist zu bemerken, daß die Kriegsbeschädigten sich durch ihn bedingungslos in die Hände des sogenannten Jnvalidendank und ihres Geschäftsführers Fischer begeben. N j e- m a l s würde ein Siedler nach Unterzeichnung eines solchen Vertrages in einen ruhigen Besitz seines Eigentums komme». Auch hier hätten die B e r f o rg u n g s b e h ö r d e n einzugreifen! Inzwischen haben die Siedler aus dem Armenwege durch ihren Rechtsvertreter Ar r e st e zur Sicherung ihrer Ansprüche herausgebracht. Aber die Siedler erwarten, daß auch die zuständigen Behörden endlich energisch durchgreifen.
Zu der Gasvergistung in der Grellstraße 24 wird un» mit- geteilt, daß nur der 42jährige(nicht 72jährige) Bäckermeister Erich Schlüter einer Gasvergiftung erlegeiOst. Er wurde von seiner Ehe- fnm, die von einem Ausgang heimkehrte, tu der Küche tot aus-
gefunden. Die Ursache zu dem Derzweiflungsschritt war Krankheit des Mannes, nicht Nahrungssorgen. Unsere erste Meldung von einem gemeinsamen Freitod des Ehepaares Schlüter ist auf einen bedauerlichen Hörfehler bei der telephonischen Uebcnnittlung zurück- zuführen._ Rausckgiste statt Nahrungsmittel. Durrtz Arbeitslosigkeit auf den Weg des Lasters. Eine Gesellschaft von 7 jungen Männern, die planmäßig Rezepte stahl und fälschte, sich daraus M o r p h i u m und Kokain verschaffte und die verkaufte, was sie nicht selbst ver- brauchte, wurde von der Sonderdienststelle der Kriminalpolizei ent- larvt und festgenommen. Es find Männer von 25 bis 2V Jahren, Berliner und Provinzler, die arbeitslos waren und sich in einer Herberge in der Köllnischen Straße zusammengefunden hatten. Alle gingen den Tag über betteln und trafen sich regelmäßig abends i» der Herberge w'eder. Hier taten sie dann ihre Bettel- groschen zusammen. Abwechselnd wurde immer einer»krank", suchte einen Arzt auf und stahl ihm Rezepte. Diese fälschten die Diebe, um sich aus den Apocheken Morphium und Kokain zu ver- schaffen. Mit der einzigen Spritze, die sie besaßen, brachten sie sich gegenseitig die Rauschgifte bei, soweit sie sie nicht schnupften- Den Uebesschüß verkauften sie nach Verdünnung und Verfälschung in Mengen von'A und 1 Kubikzentimeter für 50 Pf. und 1 M. Alle waren auf ihren schmutzigen Körpern mit Beulen und Abzessen
Werbekundgebungen der SPS. Sonnabend, den 5. November: Tiergarten: 17% Uhr Antreten zum Werbeumzug mit Fackeln und Musik Kleiner Tiergarten.— Die Mitglieder werden ersucht, sich recht zahlreich zu beteiligen. Kreuzberg : 171h Uhr Antreten zum Werbeumzug Fontane - Promenade. Lichtenberg : Großer Werbeumzug. Treffpunkt Sonntag- straße(an der Iugendbühne).— Abmarsch pünktlich 18 Uhr. Daumschulenweg: 18>- Uhr Werbeumzug mit Fackeln und Musik.— Abmarsch Waldstraße Ecke Baumschulenstraße. Sonntag, den K. November: Wedding : 15 Uhr im Humboldthain, an der Rodelbahn. Redner: Wilhelm Sollmann , M. d. R., und Ernst Heil- mann, M. d. L. Abmarsch: 14% Uhr Zeppelinplatz, 14% Uhr Uferstraße Ecke Martin-Opitz-Straße, 14% Uhr Binetaplatz. Baumschulenweg: 10 Uhr im Saal des Kinos, Baumschulen- straße. Redner: Rudolf Hilferding , M. d. R.
bedeckt. Einer hatte den anderen verführt. Jedesmal, wenn ein neuer Mann hinzukam, hatten die alten ihn verleitet, lieber Mar- phium und Kokain statt Lebensmittel zu kaufen. Ein Teil dieser Männer war früher schon ertappt und vom Wohlfahrtsamt in Stel- lung gebracht worden. Sie waren aber wieder ent- wichen und von neuem dem Laster verfallen. Alle wurden jetzt nach dem Uistersuchungsgefängms gebracht, weil sie eine öffentliche Gefahr bilden. Wer irgend merkt, daß ein Angehöriger oder jemand aus seiner Umgebung dem Genuß von Rauschgiften frönt, sollte sich ver- t r a u e n s o o l l an die Sonderdienststelle, Kriminalkom- m i s s a r Nebe, im Polizeipräsidium wenden, damit dem Umsich- greifen des Lasters nach Möglichkeit Einhalt geboten werden kann.
Unfall beim U-Bahnbau. Im Untergrundbohnschacht der im Bau befindlichen Schnell- bahn Gesundbrunnen— Neukölln ereignete sich gestern nachmittag an der Ecke Weinmeister- und Gormannstraße ein be- dauerlicher Unfall. D r e i A r b e i t« r, die in dem Schacht mit dem Transport eines Transsormators beschäftigt waren, kamen aus bis- her noch ungeklärter Ursache einer 220-Volt-Starkstromanlage zu nahe und zogen sich Borletzungen zu, die sich in Lähmungserschei- niingen äußerten. Die Verunglückten mußten durch die alarmierte Feuerwehr in das Hedwigs-Krankenhails gebracht werden. Die Verlegungen schein«» glücklicherweise nur leichter Natur zu sein. Die Kriminal- und Baupolizei ist mit der Untersuchung des Falles be- schäftigt. Justizobersekretär Riesner auf freiem Fust. Der seltene Fall, daß ein Angeklagter, der zu zwei Jahren Z ii ch t h n» s st r a s e verurteilt worden ist, auf freiem Fuß belassen wird, ist bei dem Justizvbersekretär Riesne? in Potsdam zur Tatsache geworden. R. wurde kürzlich wegen A m t s u n t e r- s ch l a g u n g und Peifeiteschassung von Akten zu zwei Jahren Zuchthaus unter Anrechnung von sechs Monaten Unter- siichungshast verurteilt. Seit einigen Tagen befindet sich R. in Pats- dam auf freiem Fuß mit der Berpflichtung, sich täglich zu melden. Allem Anschein nach ist R. vom zuständigen Gerichtsorzt für hast- unfähig erklärt worden. Gegen das oben erwähnte Urteil hoben Staatsanwalt und Angeklagter Berufung eingelegt.
Manche Menschen haben merkwürdige Sorgen und Wünsche. Ein Gedicht zu schreiben, in dem der Buchstabe„R" niemals vorkommt, bedeutet ihnen höchstes Lebensideal. Ueber diese vKäuze spricht Andreas Zisenitz in seinem Bortrag»Dichtkunststllcke". Der Hörer fragt sich erschüttert, was diesen Leutchen, di« sich in großen- wahnsinniger Anwandlung Dichter nannten, der harmlose Buch- stabe„R" getan haben mag und bedauert den Vortragenden, der sich durch diesen Wust durcharbeiten mußte. Danach behandelt Kurt Mühsam „Verschollene Dichter der Bormär, zzeit", Literaten, die während des jungen Deutschland allgemein bekannt waren und die heute vergessen sind. Dichter wie Karl Scholz oder Johann Elias tauchen auf, die durch Heine oder Herwegh völlig verdunkelt worden find. Fornitalcnte, leicht aiischmiegbare Charaktere, Menschen, die für Demokratie und politische Freiheit eintraten, die aber im Grunde Mitläufer waren. Man sucht vergeblich Beziehungen zur Gegen- wart. Was sie sagte», haben die Großen der Zeit besser gesogt.— Das Nachmittagskonzert, vom Cellisten Panl Hermann und von Aliee Ehlers am Cenibalo gut ausgeführt, bringt Sonaten und kleine Kompositionen alter Meister: Rameaux, Vivaldi und Mareello sind vertreten. Was wir noch heute an diesen Kompositionen bewundern, ist die Klarheit und Einfachheit der künstlerischen Form, doch unser Ohr ist an andere Klongessekte gewöhnt, so daß diese herbe früh- zeitliche Musik vor der Reformierung durch Stanitz, die in jedem Satz nur ein«inziaes Thema varnert, den Hörer kalt läßt. Immer- hin interessiert dieses Experiment. Am Abend wird der Operetten- Zyklus fortgesetzt. Walter Brommes Operette„Mascottchen" ist an der Reihe. Sänger und Orchester halten wie immer Niveau. F. S.
Schwere Schiffskataftrophe vor Spönep. Bisher 2V Tote und 40 Verletzte. London , 3. November. Am Eingang zum Hafen in Sydney ereignete sich heute var- mittag ein schwerer Schifsszufammenstoß. Der L o n d o n e'r Dampfer„Tahiti ", der früher unter dem Namen„Port King- slon" bekannt war. rammte das Fährbovt„Greyclifse". Die Gewalt des Aufpralles war so stark, daß das Fährboot i völlig umkippte, wenige Augenblicke kieloben schwamm und dann plötzlich im Meer versank. An Bord des gesunkenen Dampfers befanden sich etwa l50 Ausflügler, darunter Frauen und Kinder. Ein großer Teil von diesen befand sich im Augenblick des Zusammenstoßes in dem Salon oder in den Kabinen, so daß sie sich nicht in Sicherheit bringen konnten. Die Zahl der Opfer wird bisher mit zwanzig Toten und 40 Verletzten angegeben. Hunderte von Personen beobachteten vom Hafen aus die Katastrophe. � Trotz der zahlreichen Haifische versuchte eine Reibe von bekannten Schwimmern die Ungliicksstelle zu erreichen, um sich an dem Rettungswerk zu beteiligen. Die Mehr, zahl der Opfer schei- nen Schulkinder zu fein. In den Hospitälern sind bisher 37 Per- fönen untergebracht worden, die beim Zusammenstoß zum Teil sehr schwer verletzt wurden.__ Die Reichsdeutschen von der„Mafalda". Das deutsche General- konsulat in Rio deJaneiro hat hierher gemeldet, daß von den reichsdentschen Passagieren des verunglückten Damp ' rs „Principessa Mafalda" Herr Karl Vollrath in Rio etngetrossen ist. Dagegen liegt über die Passagiere Kappus, Schneider und v. Ducken bisher keine amtliche Nachricht vor.
Sport. Der Start in üer potsöamer Straße. Vierzehn Mannschaften treten die Reise an Die erste Stunde. Und wieder haben die Herren vom Pedal in der klassischen Berliner Winterradsportstätte in der Potsdamer Straße zur harten 145-Stundenfahrt ihren Einzug gehalten. Sie sind ge- kommen mit ihren Managern, Wärtern und nicht zuletzt mit ihren Rädern, um die Kojen, die sich gegenüber der Zielseite verteilen, zu belegen. Letzte Hand wird angelegt. Die große Halle ist in der achten Abendstunde noch wenig besetzt, ertönt doch der Startschuß zur Sechstagefchlacht erst um 10 Uhr! Vorher wartet die Direktion des Sportpalastes noch mit Amateurrennen auf. Der Amateurweltmeister Engel und der zweite der diesjährigen Welt- Meisterschaft, der Däne F a l ck- H a n s e n, leiten den Abend ein. Zuerst ein Rundenzeitfahren über eine Runde. Mit 10,1 Sekunden hält der prächttge, erst zwanzigjährige Berliner Lothar Ehmer den Rekord. Man ist daher gespannt, ob einer der beiden Amateurgewaltigen den Rekord drücken wird. Falck-Hansen um- kreist zuerst das HoUoval langsam, wird schneller, spurtet und fährt 10,3 Sekunden, Engel erreichte dieselbe Zeit. Lothar Ehmer hält weiter den Rekord! Ein Fliegerkampf über acht Runden führt die beiden Rivalen sogleich noch einmal zusammen. Fnkck- Hansen sichert sich den ersten Laus. Im Jnnenraum ist es inzwischen voller geworden, während der Olymp, die Kurve, die Plätze der Sachverständigen, noch lange nicht besetzt sind. Wieder ertönt die Glocke. Die Bundesamateure treten zum einstündigen Mannschafts- fahren an. Langsam kommt Sechstagestimmung über das Haus. Flott rollen die blitzenden Maschinen über die Latten. Punkt auf Punkt wird erkämpft. Die erste halbe Stunde ist vorüber. Das Tempo läßt nach, wird wieder lebhafter. Die Stürze verlaufen.„ glimpflich. Beinert-Donath vom BRC. 89 sinü Sieger. Gleich darauf legt der fliegende Holländer Piet van Kempen eine einsame Probe- riinde zurück. Miethe-Kroll und Ehmer tun das gleiche. Wieder ertönt ein Schuß. Engel und Falck-Hanfen treten zum zweiten Lauf des Fliegerkampfes an, der wieder eine Angelegenheit des Dänen bildet. Start. Kaum haben die Beiden die Bahn verlassen, da erscheinen schon die Teilnehmer der.Sechs Tage" im leichten Trikot oder auch in dicker Wollpackung. Tanoni erntet sreudige Begrüßung. %10 Uhr! In der Zielkurve sammeln sich die Photographen. Blitz- licht stammt auf. Dann beginnt die Vorstellung der Fahrer: Behrend-Junge eröffnen den Reigen. Mehr oder minder reichen Beifall spendet das Publikum den einzelnen Mannschaften. Endlich hat auch dieser Akt seine Erledigung gefunden. Noch eine Gesamt- aufnähme der Startenden. Dann ertönt der Startschuh. Um ll Uhr kämpfen die Paare um die ersten Punkte! Unter Führung Thollembecks werden die ersten Runden zurückgelegt. Vxstc Wertung. Kurz vor Beginn der erste» Wertung, die am ersten Tage um ll Uhr vor sich ging, wird eine 150-Mork-Prämie ausgesetzt, die sich Ehmer holt. Das Feld, das bisher in flottem, doch gleich- mäßigem Tempo die Bahn umkreist hat, wird lebhafter. Der Gong ertönt. Der Beginn der ersten Wertung wird angezeigt. 40,390 Kilometer'find in der ersten Stunde zurückgelegt. Erster Spurt: Thollembeek vor Chorlier. Ehmer. Lacquehoy, eine ruhige Angelegenheit. Zweiter Spurt: Bauer vor Krall . Kühl und Kröfchcl. Dritter Spurt: Charlier vor Thollembeek, Ehmer und Laequehay. In beiden vpurts keine besonderen Momente. Nach dieser Wertung ergibt sich folgender Stand des Rennens: Erster Tietz-Thollembeek 20 Punkte. 2. Bauer-Eharlier 19 Punkte. 3. Kroll-Miethe 15 Punkte. 4. Ehmer-Kroschel 14 Punkt«. 5. Dewols- Ban Kempen 10 Punkte. 5. Aerts-Duvioier 8 Punkte. 7. Dorn- Nickel 7 Punkte. 8. Junge-Behrend 5 Punkte. 9. Rausch-Hürtgen 3 Punkte. 10. Wambst-Locquehay, 11. Linari-Zanaga, 12. Kiihl- Wette je 2 Punkte. 13. Knappe-Tonani, 14. Koch-BÜschenhagen ja 1 Punkt._ Wetterbericht der öffentlichen wellecdienfl stelle Verlin und Umgegend (Nachdr. verb.) Meist wollig, aber zeilweiie: etwaS ausklareiid, Temperatur etwas niedriger, einzelne Regenschauer sind wabrich-inlich.— Aue veutschlaud! Im Süden wenig besiändig. im Deiien trübe mit Regensällen. etwas wärmer. Im übrigen Reiche ein wenig kühler und wechsiffnd wollig mit einzelnen leichten Regenschauern.
Wenn de« Herbste» Sturme brausen, werden im Haushalt wie im Gasthaus wärmende, nahrhafte Getränt bevorzugt. Tan» ist wieder die Zeit des Kakaos gekommen. Kakao kräftigt den(öesamtorganismus unk» befähigt ihn, die Strapazen, die die tägliche Arbeit häufig mit stch bringt, leicht auszuhalten. Zu welcher Vollendung flatav heute durch überlegene deutsche Technik ent. wickelt ist, wird unter dem Stichwort ,. Wisse» mir Weise, waS satt und doch schlank macht?" an anderer Stelle in dieser Rummer dargelegt. Schweehorigenverein.Hephata". Am 5. und 6. November findet m den Räumen des Charlottenburger Rathauses, Berliner Sir 7«, ein Baiar statt, mit dem eine Hörmittelausstellung verbunden ist. Geöffnet von 11—22 Uhr. Eintritt frei.
Alle Magenleidenden kennen das unangenehme, beörückenbe, aufgetriebene Gefühl noch dem Essen. Sie kennen auch die schlaflosen Nächte und das allgemein« Unbehagen, welches so schwächt und niederdrückt! Und doch weiß nicht jedekmann, daß es m„Biferirte Magnesia" ein sicher wirkendes Heilmittel gibt, obwohl sie einen Weltruf hat!„Biferirte Magnesia" wirkt fast sofort: sie neutralisiert die schädliche, schmerzerregende Säure. Sie ist zudem unschädlich und wird nicht zur Gewohnheit. Ein«in» maliger Versuch von„Biferirte Magnesia" genügt, um ihren prompten und ungemein schmerzstillenden Wert zu beweisen. Wichtig! hüten Sie sich vor Rachahmungen und bestehe» Sie daraus, nur die echte Biferirte Magnesia zu erhalten, die de» Kamen Bis mag Ltd. London trägt.