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Ein Mörder?

Eine schwere Selbstbezichtigung.

Am Sonnabend spät abends erschien ein Student der Me­dizin Ahmed R. aus Kairo , der in der Laubacher Straße 35 wohnt, bei der Kriminalpolizei in Wilmersdorf . Er gab an, daß er feinen Freund, einen 20 Jahre alten aus Alexandrien gebürtigen Ismael N. umgebracht, die Leiche zerstückelt und beiseitegeschafft habe. N., den er seit eineinhalb Jahren kenne, sei vor 14 Tagen wieder nach Berlin gekommen, um sein Medizinstudium fortzusehen, und habe sich zeit­weilig bei ihm aufgehalten. Er fei auf seinen Freund eifer süchtig geworden, weil er ihm ein Mädchen abspenstig gemacht habe. Um ihn zu beseitigen, habe er ihn in seine Wohnung ein geladen, ihn mit Wein bezecht gemacht, und ihm dann eine Flasche 2nfol gereicht, deren Inhalt der Angetrunkene denn auch bis auf ein Drittel geleert habe. N. fai unter der Wirkung der ähenden Flüssigkeit zusammengebrochen. Jezt habe er ihn folange bearbeitet, bis er tot gewesen sei. Die zerstückelte Leiche habe er weg­geschafft. Seine wirtin habe von der Anwesenheit des Freundes nicht gewußt und von den weiteren Vorgängen auch nichts ge= merft. Die Kriminalpolizei begab sich sofort nach der Wohnung, fand dort aber nicht die geringste Spur eines Berbrechens. Die Wirtin befundete, daß ihr Mieter den ganzen Tag über zu Hause gewesen sei, fich eingeidloffen und überhaupt feinen Besuch erhalten habe. Bein oder andere Spirituosen habe er nie in seinem Bimmer gehabt, auch sie nicht in der Wohnung. Achmed R. wurde aber trotzdem der Mordinspektion vorgeführt. Diese stellte fest, daß fein Freund N. einmal nach Berlin hat tommen wollen, daß ihm jedoch die Einreiseerlaubnis verweigert worden ist. Er ist deshalb nach Wien gegangen. In Berlin hat ihn feiner der Landsleute des R. gesehen. Obwohl auch diese an dem Studenten nichts Auf: fallendes wahrgenommen haben, so muß man doch annehmen, daß er in geistiger Verwirrung sich selbst falsch be= sichtigt hat. Der junge Mann wurde der Sicherheitspolizei über­geben, um auf feinen Geisteszustand untersucht zu werden.

Schwerer Autounfall in Berlin NO.

In der Sonntagnacht ereignete sich furz nach 24 Uhr vor dem Hause Friedenstraße 24 in unmittelbarer Nähe des Lands­ berger Blakes ein schwerer Zusammenstoß zwischen einer Straßen­bahn der Linie 1 und einer mit zwei Personen besetzten Kraft treschte. Der Führer des Autos versuchte, seinen Wagen kurz vor der herannahenden Straßenbahn noch über die Gleise zu bringen; er hatte jedoch die Entfernung unterschäzt, und die Straßenbahn fuhr mit großer Bucht auf das Auto auf. Der Anprall erfolgte mit jolcher Gewalt, daß das Auto völlig zertrümmert wurde und fämtliche Fensterscheiben der Straßenbahn zersplitterten. Während die Fahrgäste der Straßenbahn mit dem Schrecken davon famen, wurden die Insassen des Autos, ein Ehepaar M. aus der Kirchstraße 12, und der 53jährige Chauffeur August Zimmermann aus der Koloniestraße 24 fchwer verletzt. Die Berunglückten, wurden durch das Städtische Rettungsamt in das Krankenhaus am Friedrichshain gebracht, wo Frau M. und Zimmermann fehr be­denklich daniederliegen. Der Unfall hatte eine Verkehrsstörung von einhalbstündiger Dauer zur Folge. Während dieser Zeit war der Straßenbahnverfehr in beiden Richtungen lahmgelegt.

3. Kongreß für alkoholfreie Erziehung.

Abschluß der Werbewoche.

Revolutionsfeiern der Jugend.

Die Parteimerbewoche murde am Sonntag mit zahlreichen Rundgebungen der Partei und der Kulturorganisationen abge schlossen. Auch diese Feiern standen im Zeichen der Sammlung der proletarischen Kräfte in der Organisation. Die Jugend führte zum ersten Male geschlossen ihre älteren Mitglieder der Partei zu. In einer start besuchten Revolutionsfeier und Parteiweihe versammelten fich die Jugendgenossen im Mercebespalast, Neukölln. mit dem Gesangsvortrag Bolt erwache" begann die Feier. Dann wurde der Film aus dem Theaterstud hoppla, wir leben" vorge führt. Mar Westphal hatte die Festansprache übernommen. Anknüpfend an den Film sprach er von den großen Kämpfen der Arbeiterschaft, um die Mächte von gestern niederzuhalten. Die Jahre Don 1918 bis 1924 haben der Arbeiterschaft schwere Rückschläge be­reitet. Wir haben im nächsten Jahr Wahlen, nicht nur in Deutsch land, auch in Frankreich und England. Ueberall wird die Jugend an der Seite der älteren Genossen unermüdlich tätig sein, um den Einfluß der Arbeiterschaft auf die Barlamente und Regierungen zu stärken. Vom Wollen der Partei sprach er zu den Hunder­ten, die gestern geschloffen ihren Eintritt in die ten, die gestern geschloffen ihren Eintritt in die Partei vollzogen haben. Stürmischer Beifall dankte ihm, als er von der Pflicht des Jungen sprach, an der Seite des Alten in der Partei mitzufämpfen. Nach ausgezeichneten Vorführungen des Sprechchors der Arbeiterjugend wurde diese Kundgebung mit dem Gesang der Internationale beschloffen.

Bei den Kinderfreunden.

Ein sommiger Herbsttag war es, als gestern, Hunderte von roten Fahnen zu Haupten, Berlins Arbeiterjungens und Arbeitermädels unter Führung der Kinderfreunde die Toten der Revolution ehrten und Gruppe für Gruppe Blumen an den Gräbern im Fried­ richshain niederlegten. Eine stimmungsvolle Feier im Märchen­brunnen am Friedrichshain schloß sich an. Prachtvoll flang, von allen gesungen, das Lied der Wiener Arbeiter, das die Kinder in ihrem Kieler Zeltlager gelernt hatten: Wir sind das Bau­Genoffe Reichstagsabgeordneter öwenstein meisterte mit Geschick die schwere Aufgabe, deft Kindern Verlauf und Ziel der Revolution lebendig vor Augen zu führen. Sehr gut brachten dann die kleinen Sänger vom Brenz lauer Berg das Gedenflied für die Revolutionsfeier. echen­bachs gestraffter, auch den Kindern wohlverständlicher Sprechchor murde mit Schmung und Begeisterung vorgetragen. Die Inter­

volf der kommenden Welt!

nehmen, und fast, täglich ist zu beobachten, daß Fahrgäste, auf den Trittbrettern stehend, einen Teil des Weges bei halbgeöffneter Tür zurücklegen müssen, weil es den im Wagen be­findlichen Personen nicht möglich ist, auch nur um soviel zusammen­

zurücken, um den enen annen. Mit stiller Behmut sehen die Mitfahrenden auf die vorüberrollenden Güter­züge, in welchen mit vieler Sorgfalt das Vieh zum Schlachthof ge­fahren wird. In jedem Stadtbahnzug aber läuft die zweite agentlafle fait leer. Wie lange noch sollen diese lebens gefährlichen Zustände bestehen bleiben? Wie lange noch müssen sich 18 Fahrgäste und mehr, in dem Mittelgang der Abteile stehend, zusammenpressen? Eine schnellere Zugfolge um diese Zeit war früher möglich und ist auch jezt unerläßlich, Die Ergebnisse der Berkehrszählungen können den stoßweise ein­seßenden Berfehr nicht ausweisen, da das Zählergebnis das Rejul­schwere Gefahr für die Reisenden und erfordern tat von mehreren Stunden ist. Die bestehenden Zustände sind eine fortige Aenderung!

Ehe oder Gefängnis?

Die Reichshauptstelle gegen den Alkoholismus hat zusammen mit Der Reichsarbeitsgemeinschaft für alkoholfreie Erziehung zu einem Kongreß aufgerufen, der unter dem Protektorat des Reichstanzlers, Reichsministers des Innern und des Reichstagspräsidenten steht und Dom 14. bis 16. Nopember in Berlin tagt. Am Sonntag fand im großen Saale des Reichswirtschaftsamtes die feierliche Eröffnung statt. Die Reichs und Staatsbehörden waren zahlreich vertreten, ebenso verschiedene Bundesstaaten, der Städtetag, Füriorgeämter, Lehrer und Elternbünde, der Reichsausschuß der Deutschen Jugend und der Schweiz wären Abgesandte erschienen. Nach einer mufita verbände. Auch aus Sudetendeutschland , Deutschösterreich, Holland lischen Einleitung eröffnete Prof. Dr. e. h. Gonfer den Kongreß und gab einen Rückblick über die Bewegung, in die Deutschland erst später eingetreten sei als andere Bölker. Er mies nach, daß bei allen erfreulichen Anzeichen von Besserung und großer Anerkennung man doch in vielen Kreisen noch teinen Anfang zur Tot verspüre. Es folgten ein Anzahl Begrüßungsansprachen, u. a. von dem Bertreter des Reichsministeriums des Innern und dem des Ministeriums für Bolkswohlfahrt. Von Hessen- Darmstadt, Hamburg und der Uni­versität Münster sprachen Abgesandte. Der Bertreter der Jugend forderte, daß man den Jugendlichen eigene Heime schaffe, in denen sie geborgen sei und sich auf jugendliche Art erholen könne, Präfi dent a. D. Prof. Dr. Streder hielt den Gröffnungsvortrag: Ber­antwortlichkeit des Staates, Verantwortlichkeit der Jugend. Am Abend fand eine Kundgebung der Jugend im Herrenhause statt, bei der Thilo Scheller, Maria Lehne und Werner Krudenberg sprachen. Sie nahm einen verheißungsvollen Berlauf. Die nächsten Tage bringen Sizungen im Langenbed- Birchow- Hause in der Luisenbauer davongetragen hat. Er hatte ihr in seiner Eifersucht nachts straße 58, beginnend um 9 und um 15 Uhr.

Ganversammlung des Reichsbanners.

Der Gau Berlin- Brandenburg des Reichsbanners Schwarz Rot Gold hielt unter Beteiligung von 260 stimm­berechtigten Delegierten seine Gaugeneralversammlung im ehemaligen Herrenhause ab. 125 Anträge lagen allein der Gaugeneralversammlung vor, mit denen sich im Geschäftsbericht die Kameraden Siering, Neidhardt, Oberst Lange, Fechner und Nowac beschäftigten. Im Laufe des Geschäftsberichts ging der Gauvorsitzende Siering auf das Verhältnis des Reichsbanners zu den politischen Barteien ganz besonders ein. In scharfen Worten wandte fich der Redner gegen den Bandeshauptmann der Provinz Brandenburg , der das Reichsbanner als eine parteipolitische Organisation betrachtet. Aufgabe des Reichsbanners muß es sein, folchen reaktionären Be­amten das Handwerk zu legen. Mit dem Roten Frontkämpferbund fann es teine Zusammenarbeit geben. Der Geschäftsführer Neid hardt führte in seinem Bericht aus, daß es mit der Organisation vorwärts gehe. Viele Neugründungen von Ortsvereinen fanden in der legten Zeit statt. Ueber technische Angelegenheiten be: richtete Oberst Lange. Den Kaffenbericht gab der Kassierer Fechner. Im Bericht über die Bresse wandte fich Rowad gegen die rechtsgerichtete Tendenz der Kreisblätter auf dem Lande. Ueber den Gefchäftsbericht gab es eine längere Debatte, in der besonders die Rede des Kameraden Künstler zu erwähnen fei. Künstler wandte fich gegen einen Beschluß des Bundesvorstandes, der Besagt, daß der 9. November nicht mit Beisein des Reichsbanners geféiert werden dürfe. Wir wollen auch im Reichsbanner freudig des Geburtstages der Republit gedenken.

mann;

Die Wahlen zum Gauvorstand hatten folgendes Er gebnis: 1. Borfigender: Siering; 2. Borfigender: Dr. Groß­1. Schriftführer: Nomad; 2. Schriftführer Fest; Kaffierer: Fechner; Beisiger: Künstler und Grobbels; Technischer Leiter: Oberst Lange; Geschäftsführer Neidhardt und fünf Kamera den aus der Provinz.

Der unzulängliche Stadtbahnbetrieb.

Von der Arbeiterschaft eines Betriebes in Lichtenberg gehen uns wiederum Beschwerden über den mangelhaften Stadtbahnbetrieb in den Morgenstunden zu. Man schreibt uns: Unerträgliche Bertehrsverhältnisse sind in den Morcenftun, en, befonders in den Deiten en 5.30 und 6.30 auf der Stadt- und Ringbahn von Bahnhof Jungfernheide bis Aus den starfbevölkerten. Ar­Rummelsburg zu verzeichnen. bettervierteln ist der Zustrom auf den Bahnhöfen Bedding, Gesund brunnen und Schönhauser Allee um diese Zeit besonders start. Die gefüllten Züge tönnen die Menge der Andrängenden nicht auf

Der Attentäter soll sein Opfer heiraten.

Einen neuartigen Grundsatz bei der Zuteilung einer Bewäh­rungsfrist der aber dem allgemeinen Rechtsempfinden entsprechen dürfte stellte das Schöffengericht Tempelhof unter Borsitz von Amtsgerichtsrat Fließ in einer Berhandlung auf, die sich gegen den Monteur Paul Köhler richtete.

R. war wegen gefährlicher Körperverlegung an­getlagt. Aus Eifersucht hatte er seine Braut durch Schnitte mit einem Rafiermesser derart zugerichtet, daß das bis dahin schöne junge Mädchen furchtbare Entstellungen für ihre ganze Lebens­aufgelauert und war nach geschehener Tat davongelaufen. Die Revierpolizei hatte zunächst den Bruder des Mefferhelden als ver­meintlichen Täter festgenommen. Der Angeklagte hatte sich dann aber selbst gemeldet, war jedoch abgewiesen worden, weil man auf dem Revier annahm, daß er seinen Bruder decken wolle. Erst als er sich am nächsten Tage wiederum stellte, wurde der Bruder ent­laffen, der schuldlos eine Nacht in der Zelle zugebracht hatte. Der wirkliche Täter fam mun in Haft, wurde aber auch bald wieder entlassen, weil man infolge seiner hartnäc gen Selbstgestellung einen Fluchtverdacht nicht annahm. Das verlegte junge Mädchent hatte lange Beit. bemuẞtlos im Krankenhaus zugebracht und schwebte zunächst zwifchen Tod und Leben. Bor Gericht zeigte der Angeklagte große Reue über seine Tat. Er behauptete zwar, daß er die Berlegungen nur mit einem Taschenmesser verübt habe. Man hatte aber in der Nähe des Tatortes ein blutbeflecktes Rasiermesser vorgefunden, und die Gutachter fießen auch keinen Zweifel, daß die Verlegungen nur von einem Rasiermesser herrühren fonnten. Der Angeklagte suchte es so darzustellen, als ob er die Tat in einer Bewußtseinstrübung verübt habe. Er will erst zu Hause gemerkt haben, daß er blutige Hände hatte. Das Schöffen: gericht war jedoch der Ansicht, daß der Angeklagte in einer Eifer= fuchtsraferei die Tat mit Borbedacht verübt habe und ver urteilte ihn zu 1 Jahr Gefängnis. In der Urteilsbegründung sprach der Richter aus, daß der Angeklagte dem jungen Mädchen gegenüber, dessen Heiratsaussichten sich durch die furchtbare Ent­ftellung ftart herabgemindert hätten, gewiffe Verpflichtungen habe. Wenn er die Konsequenzen daraus ziehen sollte, würde ihm vom Gericht auch in Anbetracht seiner nachträglichen Reue jährige Bewährungsfrist zugebilligt werden. ins Gefängnis oder zum Standesamt.

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drei­

Aljo

Selbstmordverfuch zweier Hausangestellten. Die Feuerwehr wurde heute früh gegen 8 Uhr nach der Matthäitirchstraße 8 alarmiert. In der mit Gas gefüllten Küche der Wohnung ihres Arbeitgebers wurde die 20jährige Hausangestellte Marie B. und deren gleichaltrige Base Martha B. durch Gas vergiftet aufgefunden. Wiederbelebungsversuche mit Sauerstoff waren von Erfolg getrönt. Der Zustand der beiden Mädchen war jedoch so bedenklich, daß sie in das Elifabethkrankenhaus übergeführt wurden Nach dem Befund liegt zweifelsohne ein Selbstmord­versuch vor, doch fonnte das Motiv zu der Tat noch nicht er­mittelt werden.

Die Stadtverordnetenverfammlung hat ihre nächste Sigung am Donnerstag um 16% Uhr. Die Tagesordnung verspricht unter muberen eine Biederholung des Sturmlaufs der Deutschnationalen gegen den ihnen verhaften Stadtbaurat. Genossen Wagner,

nationale schloß die schöne Feier. Ein Lichtbildervortrag mußte leider ausfallen, da der Saal nicht verdunkelt werden konnte. Das Singen wurde erst nach einer Rücksprache mit dem Polizeipräsidium erlaubt, weil der amtierende Leutnant sich auf ein Berbot während der Kirchzeit versteifte, trotzdem die Feier im geschlossenen Saal stattfand.

Die Pantower Genossen hatten einen guten Einfall mit der Beranstaltung eines Filmvortrags am Sonntagnachmittag. Das neu erbaute Kino Tivoli in der Berliner Straße war dicht gefüllt. Der Film Der Kreuzzug des Weibes" gab wieder beredte Kunde von der Unzulänglichkeit unserer heutigen Gesetzgebung. Nach dem zweiten Teil ergriff die Genoffin Juchacz das Wort zu einem leider nur kurz bemessenen Referat. Die Genossin zeigte das herbe Unrecht, daß man den Frauen tut, in dem man sie wohl zur Mit­arbeit in allen Betrieben heranzieht, ihre Arbeit aber gering be zahlt, obwohl die Produkte, die von ihnen hergestellt werden, nicht billiger sind. Man entzieht die Frau durch die wirtschaftliche. Not ihrer natürlichen Bestimmung und nimmt den Kindern ihre natür­liche Beraterin. Die Bürgerregierung hat nicht das Geld, um die schwangeren und stillenden Mütter genügend zu schüßen, sie hat aber Das Geld, die Zuchthäuser und Gefängnisse und Irrenanstalten für die so Gefallenen zu errichten. Dieje Regierung hat unzähligemal deutlich bewiesen, daß sie nicht gewillt ist, die Interessen des deutschen Volkes zu vertreten, gebt ihnen die Quitting darauf: wählt die Partei, die es anders macht: die Sozialdemokratie.

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Am Sonnabend veranstaltete der Kreis Blankenburg in Kluges Restaurant im Rahmen der Werbewoche einen Vortrags abend. Genoffin Bohm Schuch , die Referentin des Abends, sprach über das Thema Was hat die Rechtsregierung bis jetzt für das deutsche Bolt getan?" Sie führte dann die schlagenden Be weise für die rücksichtslose Bevorzugung der fapitalistischen Inter­effen an und gab dabei nur nackte Tatsachen. Die Bürgerlichen entrüsten sich fittlich über Geschehnisse bei den Proletariern, sie find aber nicht bereit, ihnen nur in der Besserung der Wohnungs­verhältnisse entgegenzukommen. Wer ein großes Bankkonto hat, hat leicht gut zu sein. Die Genoffin Bohm- Schuch nahm dann noch die Gelegenheit wahr, um die Lüge, daß die SPD. das 8- Stunden­Gefeß preisgegeben hätte, zu entkräften. Trotz der Bürgerbloc regierung haben wir auf sozialpolitischem Gebiet( Erwerbslosen­fürsorge) kleine Fortschritte zu verzeichnen. Wir verdanken die Fort­schritte dem geschlossenen Borgehen der großen Gewerkschaften, und wo wir in Massen sind, können wir siegen. Die Anwesenden folgten begeistert den Ausführungen und der Bezirksporfizende schloß die Bersammlung mit einem dreifachen Hoch auf die Sozialdemokratie.

Bier Tote bei einem Autounglück.

Ein schweres Automobilunglüd ereignete fich geffern auf der Candstraße von Winsen an der Aller nach Celle. Ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen fam beim Passieren der Derze­Brüde ins Gleiten, durch brach das Brüdengeländer, überschlug sich und stürzte in die Derze. Alle vier Jnjassen ertranten. Als Ursache wird ein Reifendefekt angenommen.

D 1220 beim Start verunglückt.

Das Heintel Flugzeug D 1220, das seit ungefähr Start nach Neufundland schwer beschädigt worden. Als das Flug­14 Tagen in Horta auf den Azoren lag, um seinen Ozeanflug nachnid zeug sich von der Wasserfläche abheben sollte, brach ein Schwimmer, so daß der Führer des Flugzeuges, Merz, fofort wieder landen mußte. Wie ergänzend aus Horta gemeldet wird, erfolgte der miß: glückte Start des D 1220 hei Mondlicht und Südwind. In dem Augenblick, als das Flugzeug sich vom Wasser abhob, wurde der Benzintant an der rechten Tragfläche von einer Welle erfaßt, wo durch das Flugzeug fich überschlug. Die Bejagung wurde durch ein fofort herbeigeeiltes Motorboot gerettet. Das Flugzeug ist völlig flugunfähig.

Neufundland - New York anzutreten, ist am Sonntag bei seinem

Notlandung auf dem Rhein . ost

Das Fhigboot des englischen Fliegers Courtney, das in direktem Flug von Southampton gekommen war, mußte auf dem Rhein bei Boll eine Rotlandung vornehmen. Dabei wäre das Flugzeug beinahe wegen des hohen Wasserstandes in große Gefahr gekommen. Es wurde gegen einen Schleppzug getrieben, und der Bug des Bootsrumpfes wurde eingebeult. Nur durch die schnelle Hilfe eines Fährmannes, der mit einem Motorboot hinzueilte, konnte der Anprall des Flugzeuges gegen einen Pfeiler der Südbrüde verhindert werden,

Sport.

Rennen zu Mariendorf am Sonntag, dem 13. November.

Modena .

1. Rennen. 1. Anita Bortby( Bef.), 2. Agitator, 3. Britton. Toto: 22:10. Blag: 17, 22, 16: 10 Ferner liefen: Blad Pillat, Brachtpeter, Baronek E., Lila Princeton , Naturbursche, Lindowgold, Barcarole , Herzog, 1. Theodora( P. Finn), 2 Sir Caid, 3. Kletterrose. oto: 72: 10. Blag: 21, 17, 42: 10. Ferner liefen: Strutvelpeter, gram, Lucie Halle, Dancing Girl, Cilento, Salome, Einsicht, Divisionär, Armenier, Freibeuter, Ludwig R.

2. Rennen.

3. Rennen. 1. Ingrid Halle( Bef.), 2. Petronella A., 3. Lustiger Bruder, Toto: 217: 10. Plaz: 55, 46, 24:10. Ferner liefen: Solitein, Eibpring jr., Ida Balos, Minni Salle, Friedrich Rer. Erifa, Abdullah Silver, Goudffer jr.,

Duitte B., Beinbrand, Kerrigan fr., Charade, Zindowtind, Barmaid, Natter.

4. Rennen. 1. Native Forbes( M. Ringius), 2. Franlet, 3. With A. Zoto: 27:10. Blah: 12, 18, 12: 10. Ferner liefen: Königsadler, Belwin, Gotta, Magowan jr., Cuban, Duifi quafi, Fels.

5. Rennen. 1. Höhensonne( P. Finn), 2. Bogdan, 3. Seroftrat. Toto: 84: 10. Plat: 27, 40, 47: 10. Ferner liefen: Beter Harvester, Fenelon, Altgold, Kitthichor, Alud , Francisco, Pesadel, Kammerfänger, Trotteur, Progreß.

6. Rennen. 1. Morgensonne( Jauß jr.), 2. Deutscher, 3. Kroldhet. Toto: 21:10. Blak: 14, 18, 25: 10. Ferner liefen: Brigitte , Streitfrage, Sadana, Ditmart, Mia Halle, Erfter Seehofer, Athener , Harfenmädchen, Friedrichs d'or, Clementine, Quintessenz, Anfer I, Leuchttäfer, Stafimir, Rehoferin, Koryphae.

7. Rennent. 1. Linscott jr.( Sauß it), 2. Mentor I , 3. Rabbach. oto: 31: 10. Plat: 15, 17, 18: 10. Ferner liefen: Beffic, Venus, Erifa, Rotkäppchen, Zuridou, Invasion, Cofimo.

8. Rennen. 1. Abt. : 1. Dasson Watt( P. Finn), 2. Bring Adbell, 3. Blaumelle. Toto: 30: 10. Blab: 14, 19, 19:10. Ferner liefen: Heide­mann, Sufi, Leyburn, Lombardei , Crispa, Heideprinz I, Maltefer, Barometer, lona B., Prinzeß Fortung. 2. Abt. ; 1. Meister B.( F. Bahr), 2. Luft­chiffer, 3. Intereffant. Toto: 88:10. Blag: 22, 22, 12:10. Ferner liefen: Bring Kudud, Minz, Zeitgeist, Baron Tregantle, Unheil, Notula, Corona, Mestinuey, Wasserfall.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

11. Kreis Schöneberg . Heute abend 3. Bortrag Marquardt: Programme ber sozialistischen Partei" bet Bill, Martin- Luther- Straße 69.

82. Abt. Steglig. Seute, Montag 14, 11, 19%, bei Arudt. Steglth, Schildhorn­ftr. 8. Frauenabend. Bortrag des Gensisen Pfarrer Frauke über Die Beber" son Gerhart Hauptmann . Die Genoffminen werden gebeten, zahlreich zu erscheinen.