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Die Aussperrung in der Zigarrenindustrie.

Etwa 75000 Arbeiter ausgesperrt.

Bremen , 15. November.( Eigenbericht.) Beim Hauptvorstand des Deutschen Tabafarbeiterverbandes find die Nachrichten über den Umfang der Aussperrung bis heute vor­mittag eingegangen, doch ist das Material noch nicht vollständig gesichtet, Nach einem vorläufigen Ueberblick fann man die Zahl der Arbeiter und Arbeiterinnen der Bigarrenindustrie, die durch den Beschluß des Reichsverbandes Deutscher Zigarrenhersteller auf die Straße geworfen wurden, auf

efma 70 000 bis 80 000

schätzen. Da in der deutschen Zigarrenindustrie 120 000 bis 125 000 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt werden, hat also ein großer Teil der Zigarrenfabrikanten sich dem Terror der Syndizi nicht unterworfen.

Unter den Fabrikanten, die nicht ausgesperrt haben, befinden fich auch folche, die Mitglieder der Unternehmerorga nisation sind. Die Fabrikanten, die sich weigern, den tarif. widrigen Aussperrungsbeschluß durchzuführen, zahlen teilweise die geforderte Lohnerhöhung von 15 Proz., andere wieder zahlen einen Teil der geforderten Lohnerhöhung und verpflichten sich, nach Ab­schluß des Kampfes die Löhne zu zahlen, die dann vereinbart werden.

Die Zahl von 75 000 Ausgesperrten, die man als vorläufiges Ergebnis der Terrorpolifit der Unternehmer

registrieren kann, ist eine furchtbare Zahl, besonders wenn man die elenden Löhne der Arbeiter und Arbeiterinnen berüd. sichtigt. Soweit diese nicht organisiert sind und also feine Unter­stützung von einer Gewerkschaft erhalten, fallen sie der öffent lichen Wohlfahrtspflege zur Last. Trotz dieser furchtbaren Zahl muß aber festgestellt werden, daß den Unternehmern ihre Ab­sicht, die gesamte Arbeiterschaft der Zigarrenindustrie auszu sperren, nicht gelungen ist. Ein gutes Drittel der Arbeiter und Arbeiterinnen der Zigarrenindustrie arbeitet

zu neuen Lohnbedingungen.

Damit ist auch der Beweis erbracht, daß die Behauptung der

Zigarrenfabrikanten, jie tönnten höhere Löhne nicht zahlen, nicht zutrifft. Die Zigarrenfabrikanten haben sich aber zum guten Zeil, soweit sie der Aussperrungsparole gefolgt sind, nur unter dem stärksten Drud gefügt. Biele Zigarrenfabrikanten, die mit

Die Berliner Fabritarbeiter. 3m 3. Quartal 1300 Mitglieder gewonnen. Am Sonntag tagte die Generalversammlung der Zahlstelle Groß- Berlin des Verbandes der Fabritarbeiter. Der 1. Bevollmäch tigte Genosse Rüder gab den Geschäftsbericht für das 3. Quartal. Er ging zunächst ouf die zunehmende Teuerung und ihre Ursachen ein und stellte fest, daß das Realeinkommen der Ar­belter ganz beträchtlich gesunken sei. Da die meisten Tarife noch bis zum Frühjahr 1928 Geltung haben und eine zwischentarifliche Regelung an dem Widerstand der Arbeitgeber scheiterte, forderte er von der Regierung Maßnahmen zur Sentung der Preise aller Lebensmittel und Bedarfsartikel, fügte jedoch gleich zeitig hinzu, daß von der Bürgerblecregierung in dieser Beziehung nichts zu erwarten sei. Darum müffen alle Kräfte gesammelt mer­den, um im Wahljahr 1928, einem Kampfjahr erster Ordnung, eine Regierung zu wählen, die sich rücksichtslos und energisch der In­teressen der Arbeiter, Angestellten und Beamten annimmt.

Im Bericht über die Lohnbewegungen ging Rücker auf die ver­leumderische Schreibweise der tommunistischen Presie, namentlich der Roten Fahne", ein, dieses Berhalten auf des schärfste brandmarkend. Hierbei brachte er ein Rundschrei ben der KPD . Gewerkschaftszentrale an alle Frat­tionen des Fabrifarbeiterverbandes zur Kenntnis, die Bereinbarun gen in der chemischen Industrie betreffend, melches ebenfalls von Lügen und Berdrehungen stroẞte. Bei dieser Gelegenheit richtete er

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glieder des RD3. find, haben den Organisationsvertretern der Ge­werkschaften erklärt, daß sie bereit wären, die höheren Löhne zu zahlen, daß sie aber

unter dem Drud der angedrohten Konventionalstrafe leider bei ihrer finanziellen Lage zur Aussperrung gezwungen feien. Die ausgesperrten Arbeiter und Arbeiterinnen stellen mit Bitterfeit fest, daß gegen Terror fein Staatsanwalt einschreitet, während es genügt, das bei einem Streit ein Arbeiter einen Streitbrecher auch nur schief anblickt, um Polizei und Gerichte in Bewegung zu setzen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen, die von den Unternehmern ver­tragswidrig ausgesperrt worden sind, werden jedenfalls die Arbeit nicht wieder zu den allen Lohnbedingungen aufnehmen. In den Bezirken

Berlin , Brandenburg . Pommern , Ost- und Westpreußen find nach einer vorläufigen Uebersicht etwa 3500 Arbeiter und Ar­beiterinnen ausgesperrt. Der Hauptteil davon entfällt auf die Firma oefer u. Wolff, die Fabriken in Elbing und Marien­burg hat. Die Firma B. Herbst, Ritterstraße 83, die etwa 150 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt, in Berlin 16 Filialen unterhält, und bereits 2% Proz. über Tarif zahlte, hat ihre Ar beiter nicht ausgesperrt; sie zahlt jezt Broz. über Tarif und hat sich verpflichtet, nach Abschluß des Kampfes die vereinbarten neuen Löhne zu zahlen. Auch die Firma Dieterle mit etwa 80 Arbeitern und Arbeiterinnen, hat nicht ausgesperrt. Aus Bad Salzungen i. Thür. teilt uns die Firma Edardt G. m. b. 5. mit, daß sie ihre 170 Arbeiter nicht ausgesperrt hat und die Politit des RDZ. nicht mitmacht.

Die Fabrikanten in Oberbaden warten.

Offenburg , 15. November.

Der Bezirk Oberbaden im Reichsverband Deutscher Zigarren­hersteller hat gestern in einer in Lahr abgehaltenen Sigung die Aus­sperrung der Zigarrenarbeiter in Oberbaden beschloffen. Die Aus­Sperrung foll am fommenden Sonnabend in Kraft treten.

411285 Mitglieder im Baugewerksbund.

Bon Januar bis September über 65 000 gewonnen.

Auf dem Bundestag des Baugewerksbundes Ende September teilte Paeplow mit, daß die Organisation am 3. September 396 000 Mitglieder zählte Er sprach die Hoffnung aus, daß am Schluß des 3. Quartals, als der Verbandstag gerade stattfand, viel­leicht schon 400 000 Mitglieder vorhanden wären. Diese Hoffnung hat sich nicht nur bestätigt, sondern ist sogar noch übertroffen worden. Wie das Verbandsorgan ,, Der Grundstein" mitteilt, hatte der Baugewertsbund am Schlusse des 3. Quartals 404 742 beitragspflichtige Mitglieder. Mitglieder hinzurechnet, die auf Grund der Sagung von der Beitragszahlung befreit sind, so waren es am Schlusse des 3. Quartals insgesamt 411 285 Mitglieder. Das bedeutet in den lezten drei Quartalen einen Gewinn von 65 583 zahlenden Mit­gliedern.

Die Stärkung des Baugewerksbundes fommt erst recht zur Geltung, wenn man einen Bergleich zieht mit dem Mitglieder­bestand der Borkriegszeit, wo doch die Bautätigkeit piel größer war als jetzt. Am Schlusse des 3. Quartals 1913 hatte der damalige damalige Bauarbeiterverband insgesamt 330 664 Mitglieder.

Den höchsten Mitgliederbestand der Nachkriegszeit hatte der Baugewerksbund am Schlusse des 3. Quartals 1922 unit 584 144. Wenn auch seitdem eine große Zahl von Bauarbeitern wohl in andere Industrien abgewandert ist, so zeigt diese Zahl aber doch, daß noch ein weites Agitationsfeld zu beadern ist. Der Mitgliedergeminn, der nur durch die rege Agitation der Funktionäre und Mitglieder auf den Baustellen und anderwärts erzielt werden konnte, ist ohne Zweifel ein großer Erfolg gewert schaftlicher Kleinarbeit. Er ist aber auch ein Beweis für die Schwungtraft der Organisation sowie für die wachsende Ein­ficht der Bauarbeiterschaft. Der unvermeidliche Kampf um die Ver. besserung der Lebenstedingungen tann nur in starten Organisationen aufgenommen und bestanden werden. Für die Funktionäre und Mit­glieder des Baugewerisbundes darf es daher ob dieses Erfolges fein Erlahmen in der Agitation geben. Die Parole muß nun sein: Der Baugewerksbund muß 500 000 Mitglieder haben!

Konflikt im Waldenburger Bergbau.

Waldenburg, 14. November. Hier fanden heute Reviertonferenzen der Bergarbeiter­Die oberbadischen Fabrikanten haben schon zweimal die Aus- verbände aller Richtungen statt, die sich mit der Ablehnung des Schiedsspruches für den niederschlesischen Bergbau beschäf sperrung verschoben. Zuletzt hatten sie beschlossen, die Aussperrung tigten. Die Bergarbeiter fordern Angleichung der Tarif am 14. November durchzuführen. Offenbar suchen sie 3eit zu gelohne an die Effettivlöhne, eine 3ulage von 80 Pf. winnen, um ohne Konventionalstrafe um die Aussperrung herum je Schicht und Erhöhung der Mindestlöhne für die im Akkord zukommen. beschäftigten Arbeiter.

an die Arbeiterschaft der chemischen Industrie den Appell, fich end. lich vom Phrajentum und Ueberradikalismus frei zu machen und sich auf den Boden der nüchternen Tatsachen zu stellen.

Die Organisation führt zurzeit zwei größere Streifs, und zwar den der Wachsarbeiter bei der Firma Baul Basch wiß und der Dewarflaschenbranche. versammlung sprach ihren im Streit befindlichen Kollegen vollste Die General Sympathie und Solidarität aus.

Rücker konnte dann weiter auf ein erfreuliches Wachstum der Bahlstelle Berlin hinweisen. 1321 neue Mitglieder wurden im 3. Quartal für die Organisation gewonnen, ein Zeichen für die ungefchwächte Werbetraft des Fabritarbeiterverbandes.

Aus dem Kaffenbericht, den Genosse Rühle vorlegte, ist zu entnehmen, daß sich der Lokalkassenbestand um rund 6500 m. er­höht hat.

In der Diskussion trat als erster der Kommunist Schopper auf, der erfreulicherweise ebenfalls das Berhalten der Roten Fahne" und der sogenannten Opposition auf das schärfste verurteilte. Aber auch auff und Wehner, zwei unentwegte und unbelehrbare Kommunisten, fan­den fein Wort zur Verteidigung der Roten Fahne".

Unsere Genossen Reimann, Sewefom, Kämmer und Neumann unterstrichen und ergänzten dann noch in außer ordentlich wirkungsvoller Weise den Bericht Rüderts. Neu= mann als Vertreter des Keramischen Bundes" hob besonders das gute Zusammenarbeiten der Kollegen vom Glas- und Porzellan­arbeiterverband mit der Leitung des Fabritarbeiterverbandes hervor.

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In den Konferenzen wurde eine Entschließung ane genommen, in der schärfster Protest gegen die Ber chleppungspolitit der Berliner Regierungsa ftellen in der Lohnfrage des niederschlesischen Bergbaues erhoben und der Hauptvorstand des Gemertschaftsvereins christlicher Berg­arbeiter Deutschlands zur tatkräftigen Unterstützung der Forderungen der Waldenburger Bergarbeiter und zur Bewilligung von Mitteln aufgefordert wird, damit den Forderungen der Bergarbeiter, wenn werden fönne. nötig, durch Arbeitsniederlegung der nötige Nachdruck verliehen

Schwerbeschädigte Bersorgungsanwärter!

Zweds Aufrechterhaltung ihrer Bormertung müssen schwer beschädigte Versorgungsanwärter nach Mitteilung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten bei jeder Stelle, bei der sie sich vormerten ließen, ihre Bormertung nach§ 29 der Anstellungsgrundsätze jedes Jahr bis spätestens 1. Dezember erneuern. Bewerber, die das unterlassen, werden in den Vormerkungslisten gestrichen.

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