Bortrag des Reichsbahnoberrats
Auf Einladung das Architekten und Ingenieurvereins zu Berlin sprach am Montag abend im Meistersaal Reichsbahnoberrat Dr.- Ing. Jaenede, Professor an der Technischen Hochschule zu Breslau , über die Elektrisierung der Stadt, Ring- und Bor ortbahnen. Die Bedeutung, die der Verkehr auf diesen Streden der Reichsbahn für Berlin hat, erhellt aus der Tatsache, daß der Fernverkehr von und nach Berlin täglich etwa 140 000 Ber= jonen zu befördern hat, während die sämtlichen Berliner Bertehrsmittel, also Reichsbahnen, Hochbahn, Straßenbahn und Autobus, nahezu 4 Millionen Menschen zu befördern haben. Das Schlimme aber ist, daß sich diese 4 Millionen nicht gleichmäßig auf den ganzen Tag verteilen, sondern daß sich die Notwendigkeit ergibt, zur Zeit der Verkehrsipigen, also in den Zeiten vor Arbeitsbeginn und nach Arbeitsschluß, ungeheure, zu sammengeballte Massen schnell und sicher zu befördern, während in den Zwischenzeiten eine vollkommene Ebbe eintritt. Der Bahnhof Fürstenbrunn 3. B. hat in der Zeit der Verkehrsipize eiwa 7000 Personen in der Stunde abzufertigen, während er außerhalb dieser Zeit nur hundert hat. Es hat sich nun, und zwar aus vertehrlichen, betrieblichen und mirt Ichaftlichen Gründen, die Notwendigkeit ergeben, die Stadt, Ring- und Borortbahnen zu elektrifieren, weil uns der elektrische Betrieb durch schnelle und leichte Unterteilung der Bollzüge in Dreiviertel, Halb- und sogar Viertelzüge in den Stand seht, sich diesem auf und abschwellenden Verkehr anzupaffen. Heute laufen über die Stadtbahn im Höchftfall 24 Züge pro Stunde, in Zukunft merden 40 Züge pro Stunde abgefertigt werden tönnen. Bom Botsdamer Ringbahnhof gehen jekt stündlich 12, in 3u funft 24 3üge ab. Beim elektr schen Betriebe fallen die vielen Rangierarbeiten, die mit dem Umfegen der Lokomotive, dem Wasser und Kohlennehmen und Schwächen der Züge verbunden sind. fort. Der Betrieb wird einfacher, die Fahrzeiten werden um 25 Broz. verkürzt, und die Rugzahlen fönnen vermehrt werden. Ent fcheidend für die Einführung des elettrischen Betriebes ist die wirtschaftliche Seite. Die Betriebsfosten gehen zurüd, während die Ausgaben für Verzinsung und Amortisation des Anlagefapitals steigen. Die Personalt often vermindern sich durch Einschränkung des Lokomotivperfonals, Rangier- und Werfftättenverfonals. Der Redner betonte, daß die fünftigen Triebwagenführer nicht so hohe Gehälter befommen werden wie die jekigen Lokomotioführer, und da jekt etwa 1000 Rice laufen, so werde diefe Ersparnis ganz erheblich sein. Es ergibt sich, daß troh der höheren Ausgaben für die Berzinsung des Anlagetapitals die Elettrisierung wirtschaftlich ist.
Drei große Bauaufgaben sind zu lösen; nämlich 1. die Be schaffuna, Umformung und Verteilung des elettrischen Stromes; 2. der Bau der neuen Wagen; 3. die Ausführung einer Reihe von baulichen Menderungen. Der Strom wird von den BEW. und den Elektromerken bzw. Trattendorf geliefert werden. Es wird felbft tätige Streckenblockierung eingeführt werden, was übrigens einen Austausch der eisernen Schranken gegen hölzerne zur Folge hat. Die Wagen werden nach den modernsten Grundfäßen gebaut. Die Stadtbahnwagen werben im Gegensatz zu den Wegen der Borort3lige mehr Stehpläge aufweisen. Auch haben die neuen Stadtbahnzüge 110 Blaze weniger als die jeßigen Stadt bahnzüge. Nachdem die Strecken nach Bernau , Oranienburg und Belten bereits elektrifiert worden sind, find jetzt die Strecken Botsdam- Ertner einschließlich Stahnsdorf , BerlinGrünau und Berlin - Raulsdorf in Bau.
Durch den neuen Bahnhofsbau zwischen Charlottenburg und Eichkamp wird Spandau endlich bessere Berbindungen betommen. Für die neuen Wagen wird in Niederschöne meide eine große Werkstatt erbaut.
Der Bortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen. Ein Diskussionsredner bemängelte allerdings mit Recht, daß der Bortrag auf die verfehrspolitische Geite gar nicht eingegangen sei, und allzu fehr die wirtschaftspolitische betont habe.
Gegen Mißhandlungen auf Polizeiwachen. Eine Erklärung des Polizeipräsidenten.
Zu den von uns am Dienstagmorgen gemeldeten Beschuldigun gen gegen einen Schupobeamten, die den Polizeipräsidenten 3örgiebel zu sofortigem und scharfem Eingreifen veranlaßt haben, liegt jeht auch eine persönliche Erklärung des Bolizeipräsidenten vor. Ueber feine Stellungnahme zu den leider vorgefommenen Mihhandlungen auf Bolizeimachen hat er aus Anlag dieses neuesten Falles geäußert:
,, Nachdem Ende vorigen Jahres Fälle zur Kenntnis der Deffentfichte't gelangt waren, in denen Polizeibeamte auf Revierwachen geprügelt hatten, und nachdem in allen Fällen, die sich bei der Nachprüfung als stichhaltig erwiesen, auf das entschiedenste durchgegriffen morden war, hatte dieses Uebel aufgehört. Bei einem Fall, wie diefem, wird abermals energisch durchgegriffen. Es gibt taum etwas Schimpflicheres, als Menschen, die sich in der Gewalt der Polizei befinden, und sich freiwillig oder unfreiwillig in die Hände der Bulizei begeben haben, zu mißhandeln. Ich fann nur dem Wunsche Ausdrud geben, daß alle derartige Bortommnisse, gleichviel wen sie betreffen, mir sofort zur Kenntnis gebracht werden. Die Deffentlichkeit darf überzeugt sein, daß rüdfichtslos eingeschritten und jeder Schuldige zur Rechenfchaft gezogen wird. Hier steht mehr auf dem Spiel, als die Sühnung eines bedauerlichen Einzelfalls hier handelt es sich um die Wahrung des Ansehens der Berliner Polizei."
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Auch eine Fliegerschule".
Schlechte Erfahrungen maden junge Leute, die die Fliegerei erlernen wollen, mit der ich wäbischen Segelflugschule in Pforzheim , mit der sich auch das Landeskriminalami& arts ruhe bereits beschäftigt hat. Die Schule wirbt für ihren Betrieb durch Zeitungsinserate. Sle wird beschuldigt, nicht das zu halten, was sie verspricht. Die angehenden Schüler werden zunächst verpflichtet 25 Wochen lang wöchentlich je einen Lehrbrief zum Preise von 4,20 m. zu beziehen und erst dann zu einem praktischen Kursus einberufen. Hierbei handelt es sich nur um Gleitflüge von 150 bis 600 Metern. Die Hauptbeschäftigung der Schüler besteht aber darin, die beschädigten Flugzeuge wieder auszubessern. Die Lehrbriefe" find auf Veranlassung der Landeskriminalpolizei geprüft worden und nach fachverständigem Gutachten aus einem Lehrbuch abgeschrieben und
mertlos.
Zum Wintersport in den Harz.
Die Schneefälle der letzten Tage laffen erwarten, daß am kommenden Sonntag bereits im Harz die Wintersportluftigen ihren Sport ausüben fönnen. Für die Berliner bietet sich eine besonders günstige Gelegenheit, den Harz mit SonntagsrüdfahrParten zu erreichen, da die Schnellzüge nach dem Harz zur Benugung mit Sonntagsrüdfahrkarten freigegeben find. Die Hinfahrt fann erfolgen mit den Schnellzügen D 30 ab Potsdamer Bahnhof 11.50 Uhr, D 32 ab Potsdamer Bahnhof 13 Uhr und D 40 ab Boisdamer Bahnhof 15.55 Uhr. Alle Züge haben Anschluß nach Blankenburg a. H. und Wernigerode zur Rüdfahrt temmt ber beschleunigte Personenzug 333 in Frone, der Anschluß von diesen beiden Orten hat: ab Wernigerode 18,34 Uhr, ab Blantenburg 18.40 Uhr; der Zug trifft um 23.44 Uhr in Berlin ein.
Vor kurzem wurde von einem Todesfall nach einer Zahnbehand. lung berichtet. Solche Notizen können im Bublifum eine gewisse Beunruhigung schaffen. Deshalb ist es die Aufgabe der nachfolgen den Zeilen, den Umfang tödlicher Zufälle bei Zahnbehandlungen
festzustellen.
Um zu
fommen, muß man sich darüber flar sein, wieviel Menschen z. B. einer einwandfreien Beurteilung dieser Frage zu in Deutschland jährlich sich ihre Zähne behandeln lassen. In einer statistischen Arbeit, die die Mitglieder der Allgemeinen Ortsfranten faffe der Statt Berlin mit einer Mitgliederzahl von etwa 500 000 Menschen umfaßt, fonnte ich feststellen: Jahre den Zahnarzt aufsucht. 1. Daß jedes fünfte Mitglied der Kasse einmal im 2. Daß auf jedes sechste Mitglied der Kaffe einmal im Jahre eine Zahnextraktion( Bahnziehen) tommt.
An dieser Stelle sei darauf aufmerffam gemacht, daß viele Patienten, wenn sie zu Hause von einer Blutung nach einer 3: hn ertrafton überfallen werden, sich gewöhnlich durch falsches Spülen mit faltem Wasser oder durch Auflegen von Eisstüdchen erhalten selbst schädigen. Sie bekämpfen die Blutung durch Durch die Zufuhr von Flüssigkeit wird aber die Ebenso selten wie Todesfälle infolge von Verblutung nach Zahn Blutung angeregt, was der Patient gerade verhindern will etraftionen in ter Praxis auftreten, tommen auch Infektionen vor Bahnfleischwunden mit tödlichem Ausgang vor.
In Deutschland werden rund 33 Millionen Menschen als Mit glieder oder Familienmitglieder von Krankenkassen gesundheitlich betreut. Legt man die ermittelten Zahlen zugrunde, so fommt man zu der Feststellung, daß in Deutschland 6½ Millionen Menschen einmal im Jahre den 3ahnarzt auf suchen. Ferner tommt auf etwa 5½ Millionen Menschen je eine Bahnextraktioa. Außerdem ist darauf hinzuweisen, daß mit diesen 3iffern erst annähernd die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands nur soweit sie versicherungspflichtig ist erfaßt ift. Bringt man diese Millionen Ziffern, die das gewaltige Bedürfnis des Boltes nach zahnärztlicher Versorgung erkennen laffen, mit den gelegentlich durch die Deffentlichkeit gehenden Nachrichten von Todesfällen infolge von Zahnbehandlung in ein zahlenmäßiges Verhältnis zueinander, so sieht man auf den ersten Blick, daß der Tod in der zahnärztlichen Braris erfreulicherweise eine überaus feltene Erscheinliche Erschöpfung und schwere Ertranfungen geschwächt ist. Zum nung ist.
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Hämophilie( Blutertranfheit) und Bundinfektion find es, die den Eingriff beim Zahnarzt zu einer Gefahr gestalten fönnen. Untersucht der Zahnarzt den Mund des Patienten, so empfindet er lebhafte Besorgnis, wenn der Patient ihm mitteilt, daß er ein Bluter oder um das gebräuchliche Fremdwort zu verwenden- ein Hämophile sei. Die Hämophilie ist eine erbliche Er frantung, die sich in oft unstillbaren Blutungen selbst bei ganz unbedeutenden Berlegungen äußert. Diese Neigung zeigen gelegent lich verschiedene Familienmitglieder in mehreren aufeinanderfolgen, den Generationen. Anders liegt es bei Patienten, die zu starten Blutungen neigen. Vielfach besteht diese Eigenschaft in Verbindung mit Erkrankungen des Körpers insbesondere Herz- und Nierenerkrankungen, aber man findet diese Disposition auch bei an und für sich gefunden, aber start blutarmen und bleichfüchtigen Menschen.
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Wie soll sich nun jemand verhalten, wenn er im Anschluß an eine Bahnextraktion von einer Blutung zu Hause überrascht wird? Tritt im Anschluß an eine Zahnertraktion eine Nachblutung ein, so hat der Patient ein Stüd reiner, weißer Watte, ent nommen dem befannten sterilen Wattepädchen, auf tie blutende Stelle zu legen und den Mund fest zu schließen. Außerdem binde er noch ein Tuch um den Kopf, damit die Kiefer fest aufeinander gepreßt stehen bleiben! Im allgemeinen dürfte die Blutung nach mehrmaliger Wiederholung der Watteauflage zum Stehen kommen. Sollte dies nicht der Fall sein, so ist sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen.
In den gestrigen Abendstunden trat auch in Berlin leichter Schneefall ein, der Straßen und Bläge bald in ein weißes Luch hüllte. Infolge der eingetretenen Glätte ereigneten sich auch gleich mieder mehrere Unfälle. Passanten tamen zu Fall und zogen sich mehr oder minder erhebliche Berlegungen zu, so daß sie die Hilfe der Städt schen Rettungsstellen in Anspruch nehmen mußten. Von einem besonders schweren Unfall wurde der 43jährige Julius Barowski aus der Kreuzigerstr. 50 zu Lichten berg in der Lükowstraße betroffen. B. tam so unglücklich zu Fall, daß er sich einen schweren Kniescheibenbruch zuzog. Der Verunglüdte fand im Moabiter Krankenhaus Aufnahme.
Es ist zu fordern, daß die Hauswirte in den frühen Morgen stunden ihrer Streupflicht nachkommen, um Maffenstürze, wie sie fich vor Jahresfrist mehrfach gerade in den ersten Morgenstunden in Berlin ereingneten, zu verhüten.
Der Wasserstand der Elbe ist infolge des anhaltenden Osthindert wird. Größere Schiffe tönnen bei Ebbe den windes außergewöhnlich niedrig, wodurch die Schiffahrt sehr beBartassen teils mitten im Fahrwasser auf Grund festsigen. Das Hafen nicht erreichen, während Hafenschlepper und fleine Elettrizitätswert iederelbe" in Altona hat mit geteilt, daß ein geordneter Betrieb infolge des Niedrigwassers nicht möglich ist. Die Beleuchtung in Gaststätten und Geschäften muß auf das unbedingt notwendige Maß eingeschränft werden. In allen Städten und Gemeinden, die bei der Ueberlandzentrale angeschlossen find, ruhen die Betriebe. Das Wasserwerf in Uetersen fann nicht genügend Wasser fördern und mahnt die Einwohner zur Sparsamkeit. Heute mittag hat sich die Lage infolge Abflauens des Oftwindes etwas gebefferi. Die Elbe führt leichtes Treibeis.
Am heutigen Dienstag wurde ein Begelstand von 3,98 meter unter Bremer NuII verzeichnet, während der normale Wafferstand 2,80 Meter beträgt. Großen Schiffen ist es unmöglich, Bremen zu erreichen. In Bremen felbst ist zum größten Teil eine Unterbrechung der Wasser verforgung eingetreten. In Begefac mußte die Fähre ihren Betrieb einstellen, da sie das Ufer nicht erreichen konnte.
In Spanien sowie in der spanischen Marokko - Rone herrscht überall rauhes und stürmisches Wetter. Infolge heftiger Stürme bei Malaga sind ungefähr 15 Fahrzeuge gesunken. In Barcelona , Alicante , Granada , Cordoba haben Ueberschwemmungen beträchtlichen Schaden verursacht. Bei Alicante ist ein Schleppnet- Fischerboot gesunken und die aus 13 Mann bestehende Belagung ertrunten. In San Lucar schlug der Bl's in einen Stall und tōtete 15 Pferde. Infolge schwerer Schneefälle in den nördlichen Provin zen und auf dem mittelspanischen Gebirgsplateau erleiden die 3 üge große Verspätungen. Aus den Stä`ten und Militärposten der spanischen Marokkozone wird ebenfalls über schwere Stürme und schlechtes Wetter berichtet, durch die vielfach großer Schaden angerichtet wurde.
Ueber ganz Dänemark herrscht seit gestern ein schwerer Schneesturm, der ständig zunimmt. Der Abendzug von Bryrup nach Ho: fens ist im Schneesturm in einer Schncegrube steden geblieben und mußte ausgegraben werden. Auch der nächste Bug tonnte die Strede nur mit Mühe passieren. Ebenso ist die Schiffahrt in den dänischen Gewässern außerordent lich gefährdet. In allen Häfen find Sturmfianale gehißt. Das Kopenhagener meteorologiste Inftitut meldet Wintstärke acht, doch laufen von der Käfte teilweise Orkanmeldungen ein. Gestern vormittag ist der aus Stettin tommende 3 weimaster Glimt"
Gewiß besteht bei jeder Bunde die Gefahr der Ind fettion. Gerade die Mundhöhle zeichnet sich bekannterweise das durch aus, daß in ihr die Wundheilung außerordentlich günstig reiläuft. Bei aller Borsicht des Zahnarztes und des Patienten tommen Infektionen der Bunde vor. Gewöhnlich genügen mehrere Behandlungen, in denen die Wunde desinfiziert wird, um eine glatte Heilung und Beseitigung der evtl. auftretenien Schmerzen zu erreichen. Es fann aber auch zu schweren Infektionen fommen zu einer Gesichtsrose, deren Verlauf unter Umständen tödlich sein fann. Festzustellen aber ist, daß bisher ein direfter Zusammenhang zwischen der Zahnwunde und der Gesichtsrose nicht bekannt ist. An sich ist es schon möglich, daß man neben den Wunden, die man im Munde hat, auch gleichzeitig eine schwere Infektion durch Einirin gen von Batterien( Streptofoffen) aus der Luft oder dem Straßen ftaub erwerben tann. Dringend warnen muß man besonders vor der üblen Gewohnheit vieler Menschen, sogleich nach dem Enta fernen des Zahnes mit den Fingern die Wunde zu berühren. Die Hände sind nie batterienfrei und Lönnen die Bunde infizieren. Bedrohliche Zustände scheinen nur in solchen Fällen einzutreten, wo der Körper durch hohes Alter, förper Beweis meiner Ausführungen möchte ich folgenden Fall anführen In meine Sprechstunde tommt ein annähernd fiebzigjähriger in der Deffentlichkeit bekannter Patient. Er wünscht die Entfernung eines Bahnes im Obertiefer, in dem er die Ursache vieler Schmerzen sieht. Nach genauester Untersuchung des mir persönlich nahestehen. den Mannes lehne ich die Zahnertraftion ab. Aber ich veranlasse den Patienten, sich sofort wegen feines Algemeinbefindens in Be handlung eines Arztes zu begeben. Eine halbe Stunde später werde ich von dem betreffenden Mediziner angerufen, der mir mittelt, daß unser gemeinsamer Batient einen enorm hohen Blutdruck hat Er habe den Kranten nach Hause geschickt, Bettruhe verordnet und werde ihn des Abends aufsuchen und mich weiter auf dem Laufen den halten. Schon auf dem Heimwege fühlte der Batient sid äußerst elend. Zu Hause angekommen wurde er zu Bett gebrach verlor das Bewußtsein und starb bald darauf. Run stelle man sich vor, dieser Patient, der an einer schweren Arterien verfaltung litt, hätte einen franten Zahn gehabt, den ich hätte entfernen müssen. Man vergegenwärtige fich die Erregungen eines so gefchwächten Körpers beim Zahnziehen und es wäre sehr wohl möglich gewesen, daß der Mann, mit dem ich viele Jahre in freund schaftlicher Weise zusammengearbeitet habe, im Anschluß an einen kleinen zahnärztlichen Eingriff den Tod hätte finden können. Hier hat es fich offenbar um einen schwer ertranften Menschen gehandelt dem jede Erregung das Ende hätte bringen können. Deshalb mus man feststellen, daß die Behandlung von Zahnkrankheiten an fich feinerlei Gefahr für gesunde Patienten bedeutet.
untergegangen.
Dr. Alexander Druder.
Die Bemannung, darunter ein Deutscher, fonnte sich im Beiboot retten. An der Küste von Nordschleswig hat ber Sturm schmere Ueberschwemmungen hervorgerufen Im Hafen von Sonderburg steht das Waffer 1,15 Meter über normal und hat bereits mehrere Straßen der Stadt überschwemmt Aus Esbjerg an der Westküste von Jütland wird gemeldet, daf der Oftorkan das Wasser aus dem Hafenbeden getricben hat. 2 Wasserspiegel ist start gefunten.
Preußen und die Autostener.
Für gerechte Berteilung.
Das preußische Staatsministerium hat sich, wie ber Amtlich Breußische Pressedienst meldet, mit dem Entwurf eine Kraftfahrzeugsteuergesetzes befaßt, der gegenwärti dem Reichsrat zur Beratung vorliegt.
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Das Staatsministerium ging bei seiner Beschlußfaffung von de Ansicht aus, daß es hier vor allem darauf anfomme, die Provinzer und Landkreise, denen gemeinsam die Pflicht der Landstraßenunter den immer lebhafter werdenden Automobilverkehr außerordentlic haltung obliegt, und benen hierbei bei der starten Abmuzung dur wenigstens einen angemessenen Teil der Unterhaltungskosten be yohe laufende Kosten erwachsen, finanziell zu entlasten, un Wirtschaftstreifen aufzubürden, die als Hauptnußnießer der Lani straßen auch eine entsprechende Gegenleistung für ihre steuerlich Leistung empfangen. Man mar sich bei der Beschlußfassung flo darüber, daß eine Erhöhung gewisser Säße der Kraftfahrzeugfteue bei Liefer Sachlage nicht etwa eine Thesaurierung von Steuern be deute eine Maßnahme, gegen deren Unwirtschaftlichkeit sich d preußische Staatsregierung stets ausgesprochen hat. Vielmehr so hier nur, da ja die Straßenunterhaltungsfosten sonst durd Pro vinzialumlagen usw. von der Allgemeinheit der Steue zahle aufgebracht werden müssen, eine gerechte Berteilung be Lasten auf die stärksten Schultern, und wie gesagt, auf die Kreis erfolgen, die felbst in der Hauptfache die Straßenabnuzung pe ursachen und lie wirtschaftlichen Vorteile eines guten Straßenneße genießen. Die Erhöhung der Steuersäge erfolgt deshalb auch fi eine bestimmte Art von Kraftfahrzeugen, die durch ihre besonder schwere Bauart oder schlechte Bereifung und durch Muführung vo Anhängerwagen die Landstraßen besonders start abmußen. Shr allein diese Tatsache, daß das Personen- und Kleinauto, in besondere auch das typische für ökonomische Zwecke bewußte Aun mobil des mittleren und fleineren Handels- und Gewerbetreiben daß der Stellungnahme des preußischen Kabinetts nicht etw von der Erhöhung nicht betroffen werden, genb Tendenz innewohnt, die an sich erfreuliche und volkswirts her se hochbedeutsame Entwicklung des Automobilverkehrs und der
mobilindustrie zu verlangsamen.
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Beschlossen wurde im wesentlichen, Im Rrbeitse und Kraftomnibusse und ebenso auch die 3 u gmafan für folgende Aenderungen einzutreten: Die& ast trait michaeli ohne Güterladeraum ohne Rücksicht auf ihr Eigengewicht, wie es die Reichsregierung für die Besteuerung der Personen Ber wegen schon verid lägt, zu besteuern. Die Ermäßigung des Sluch fates bei Ueberschreitung einer bestimmten Gewichtsgrenze( Kilogramm) fäme damit in Fortfall. Weiter sollen die ich le bereiften Lasttraftwagen und Kraftomnibuffe einer um ein Fünftel erhöhten Steuer herangezogen wert Außerdem soll der von der Reichsregierung für das Jahr 1923 D geschlagene reichsgefeßliche Zuschlag von 25 Proz. zur Kraftfahrzeu fteuer auch für die Rechnungsjahre 1929 und 1930 alsbald im Gef festgelegt werden.
gegen Schnupfen
Forman Wirkung frappant!