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Katastrophenpolitiker Schacht.

Volksparteiliche Bekenntnisse.

Kardorff redet links herum.

Drohende Maffen- Erwerbslosigkeit.- Schwere Anklagen der deutschen   Städte. ardmete von Kardorff einen Bortrag über Deutschlands  

zahler zu Markte trügen!"

Nach seiner ersten Abwehr auf dem Bayerischen Städtetag gibt| meinben bei den Auslandsanleihen die Haut ihrer Steuer: Brösident Dr. Mulert im Namen des Deutschen Städtetages dem Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht jetzt eine ausführliche Ant­mort, die bemnächst auch in den Mitteilungen des Deutschen Städte tages veröffentlicht werden wird.

Für den Reparationsagenten sei es schwer gewesen, der ge schichtlichen Entwicklung und der innerdeutschen staatlichen Organi­jation bei der Beurtelfung der Gemeinde finanzen gerecht zu merden. Es sei aber in hohem Maße bedauerlich, daß in­ländische Krititer unter Berufung auf den Reparations. agenten eine

planmäßige Propaganda gegen die deutschen   Städte Cingeleitet haben und in dem Bestreben, thre eigenen 3iele auf Kosten der Gemeinden zu fördern, den Städten eine ver ich menderische Ausgabenwirtschaft meit über die Stritif des Reparationsagenten hinaus norgemorfen hätten. Die Rede Schachts in Bochum   habe diesem gegen die deutschen   Städte gerichteten Kampf einen starten Antrieb gegeben. So selbstver­ständlich die Erhaltung der Währung sich in weitestem Umfange mit den Absichten der deutschen   Städte bede, so seien die schmeren un gerechtfertigten Angriffe Schachts gegen die Städte um fo be so dauerlicher. Gegenüber der fühnen Behauptung Schachts, daß, wenn die Städte thre Lurusausgaben unterlassen hätten, wir wahr­fcheinlich nicht eine einzige tommunale Auslandsanleihe hätten auf zunehmen brauchen, werden folgende Tatsachen festgestellt: t Die von den gesamten deutschen   Kommunen aufgenommenen Auslandsanleihen machen nur 10 Proj. der deutschen   langfristigen Auslandsverfchuldung aus. Seit 1924 bis November 1927 sind von fämtlichen Gemeinden 548, von den deutschen   Großstädten über 100 000 Einwohner nur 406 Millionen im Ausland aufge= nommen worden gegenüber mehr als 5% Milliarden der gesamten Auslandsverschuldung Deutschlands  . Die gesamte langfristige Ver Schuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände im Inland und Ausland feir 1924 beträgt nur rund 2,5 milliarden Mark gegenüber jährlich 750 bis 830 Millionen. In jedem der letzten Jahre vor dem Kriege find im Durchschnitt der letzten vier Jahre nur je 625 Millionen langfristige Schulden aufgenommen worden. Da hei ist zu berücksichtigen: 1. die minderung der Kauftraft gegenüber der Borkriegszeit. 2. die Tatsache, daß die Gemeinden non lite 1914 bis Ende 1923, allo zehn Jahre lang, von jeg­licher Untetheaufnahme ausgeschlossen waren. Dring fiche Wirtschaftsaufgaben und der Bedarf an Mitteln zur Rationali fierung ihrer Betriebe mußten zurüdgestellt werden. a

Kein Dollar, tein Gulden, kein Pfund der Aus landsanleihen ist für sogenannte unproduktive Zwecke ausgegeben worden! Die aufgenommenen Auslands. gelder sind ausschließlich produktiven Zweden( Elektri­zität, Gas, Wasser, Hafenanlagen, Verkehrsmitteln usw.) zugeleitet und vorzugsweise für die Modernisie rung und Ausgestaltung der Versorgungsbetriebe ver­wendet worden."

Bei der ständig wachsenden Benölferung wäre es unoerant; mortlich, die Gemeinden in der Erfüllung ihrer Aufgaben fncbein zu mollen und damit etwa im Erfolge diese Aufgaben in die Privathand hinüberzuspielen. Die beträchtlich gefteigerten Er trâgnisse der mit Auslandsgeldern geschaffenen Werte haben nicht zu einer Belastung, sondern zu einer

Entlastung der Steuerzahler

geführt die viel weniger zur Balanzierung des Haushalts heran­gezogen werden als früher. Wie fann man angesichts dieser all­gemein anerkannten Tatsachen ernstlich behaupten, daß die Ge­

Der erfolgreiche Mensch.

Bon Jodot.

Erfolg... Erfolg... mer möchte ihn nicht haben! Herbert Caffon, ein englischer Kaufmann und Schriftsteller zugleich, hält fegt in Berlin   vielbeachtete Borträge über den Erfolg und lehrt, daß der Erfolg tein mystisches Geschent des Zufalls, sondern eine errechenbare Größe sei. Er lei eine Komponente gemisfer, ganz reaier fattoren, und es fomme darauf an, sich nicht von vagen Bermutungen, sondern von Tatsachen feiten zu lassen. Casson ist mit dem Borlag, einen Kragen zu laufen, in ein Berliner   Geschäft gegangen. Der Berläufer ist Casson mit der Frage ins Gesicht ge­fprungen, in welcher Breistage fich der Kragen befinden solle. Falsch, fagt Caffon. Der Berfäufer hätte sagen müffen: Guten Tag, lieber Serr, wie gehts, wie stehts? Was machen die Kinder? Schönes Wetter heute! Uebrigens einen Kragen habe ich jezt hereinbe­tommen, ein Krägelchen... Sowas finden Sie in der ganzen Stadt nicht wieder! Den Breis hätte der Berkäufer ganz zuleßt und nur beiläufig nennen müssen. Als Musterbeispiel, wie es gemacht werden müffe, führt Casson den amerikanischen   Großlaufmann John Wanamaker   an. Mit 14 Jahren fing dieser, als Multimillionär ge­storbene Geldfürst als Laufbursche an.( Alle Reichen wollen früher einmal arm gewesen sein.) Als Angestellter fiel er dann durch ge­reimie Zweizeiler, die er ins Schaufenster stellte und durch andere originelle Reklameideen auf. Als Chef ließ er sich nie verleugnen, hörte alles an, hielt sich sehr wenig am Schreibtisch und sehr viel im Geschäft auf, studierte die Seele des Bublifums. Als Mensch las er gern fentimentale Ropellen und verachtete das Theater, meil es unnatürlich märe.

Ich glaube an Casson, wenn auch nur teilweise. Zunächst einmal fteht ja fest, daß Geschäftsflugheit auf feinen Fall die unbedingte Borausseßung des Erfolgs ist, daß man, etwa auf der Bafis ererbten Reichtums, zu größerem Reichtum tommen tann, ohne irgendwelche geiftige Qualitäten aufzuweisen Aber es mag wohl sein, daß es fa etwas wie einen Geschäftsfinn, ein Geschäftsgenie gibt, mit dem man fich so ziemlich unter allen Lebensbedingungen durchsetzt und daß der Erfolg demnach tein Billküraft des Schidfals, sondern das Ergebnis wiffenschaftlicher Methoden ist. Man wird jogar parurteilsfrei genug sein müßen, Herrn Banamaler feinen Borwurf daraus zu schmieden, daß er sentimentale Bücher les und vom Theater nichts hielt. Aber die Beachtungen, zu denen Cassens Ergebnisse Anlaß geben, find diefe: Zugegeben, daß es ein Efficiency, hier ganz roh mit Geschäftss sin überfaßt, gibt und daß tatsächlich der Reichtum auf Erfülltfein Damit und die Armut quf Mangel daran zurückzuführen ist. Dann ist die Tatsache abscheulich genug daß die Güter der Erte nach Maß­gabe eines Spezialtries verteilt werden, als welcher sich der nom gefamipolkswirtsaftlichen Standpunti genommen völlig unprobuf­sive Geschäftsfinn herausstellt. Man tönnte es zur Not gerechtfertigt

Bon jämtlichen 42 deutschen   Großstädten haben nur 21 Aus­landsanleihen für 406 Millionen aufgenommen. Diese 21 Städte haben von 1925 bis 1927 insgesamt nur 77,39 Millionen für von einzelnen Stellen als nicht dringlich" bezeichnete Neuanlagen aus gegeben. Für sämtliche Großstädte ohne die drei Hanjastädte ergibt sich in den drei Jahren ein Betrag von 104,05 Millionen Mart.

Für die fogenannten Cugusausgaben sind aber überhaupt keine Auslandsgelder verwendet worden.

In der Lessing Hochschule   hielt der volksparteiliche Abge politische Struttur", aus dem einiges festgehalten zu werden verdient. Nachdem Kardorff in Anfang baran erinnert hatte, daß nur durch die starten staatsmännischen Gaben bes ersten Reichs­präsidenten Ebert" die neue staatliche Ordnung geschaffen werden fonnte, unterstrich er noch einmal, was er am Verfassungstage aus­führte: Deutschland   kann nur auf dem Boden der Repu­blit wieber in die Höhe kommen. Wer sie beseitigen mill, begeht ein Berbrechen an Bolt und Baterland."

Zur Flaggenfrage sagte Kardorji: Der Flaggenstreit, wie er jetzt geführt wird, ist eine nationale Würdelofig­teit. Ein Bolk, das seine Nationalflagge nicht achtet, wird nicht geachtet."

Wenn man die Belastung des eigentlichen Etats aus Berzinsung. und Tilgung der für solche Neuanlagen verwendeten außerordent lichen Mittel ins Auge faßt, so ergibt sich im Durchschnitt eine Belastung von nicht mehr als einem halben Promann- Hergt möglich gemacht hätte, daß die deutschnationale Fraktion. ent

Was versteht der Reichsbanfpräsident unier er Reichsbankpräsi

überflüffigen Lugusausgaben?

Die förperliche Kräftigung der Jugend sei nach der Unter ernährung aus Kriegs und Inflationszeit eine nationale und foziale Pflicht, sie erspart Kranten und Fürsorgelasten. Für ungeheure Erwerbslosenmassen mußte drei Jahre lang Beschäfti­gung bei Notstandsarbeiten gefunden werden. Im Gegensatz zu den eigenen Wünschen des Reichsbantpräsidenten würde die große Mehr. heit des deutschen   Bolles zu fulturwidrigen Einschränkungen ge nötigt fein, wenn nicht die Gemeinden durch eine vorausschauende Städtebaupolitit und durch Schaffung von Grünan lagen, Schwimmbädern ufm. dafür Sorge trügen, daß

auch die ärmere Bevölkerung zu erschwinglichen Preisen

primifiofte Kulturbedürfnisse befriedigen kann, Der Reichsbankpräsident sieht, obwohl er dem Wohnungsbau pro­duttive Zwecke zugesteht, den Ankauf des dazu erforderlichen Ge ländes als Lurus an. Die Rechnung Schachts habe ein Loch, fie übersehe völlig den Menschen, deffen Arbeitskraft die wertvollste Grundlage der Produktivität und der Fähigkeit Deutschlands   fel, den Reparationsverpflichtungen nachzukommen.

Schachts Berantwortung für den Arbeitsmarkt.

Kapitalversorgung um so billiger erfolge, je mehr durch die Kome Obwohl nach der Ueberzeugung der Wissenschaft die deutsche munen Auslandsanleihen nach Deutschland   fließen, soll nach den Absichten des Reichsbankpräsidenten diese billigere Bersorgung diese billigere Bersorgung fünftig versperrt werten. Führt die Reichsbanf ihren Kampi gegen die deutschen   Städte fort, feßt die Beratungsstelle für Aus landskredite ihre Tätigkeit weiterhin aus, und wird der Auslands. markt für öffentliche Anleihen erfolgreich" zerschlagen, so werden sich schwerwiegende Rüdmirtungen für die gesamte Wirtschaft ergeben. Die Auftragserteilung der Kom­munen an Industrie und Handwerk, die jetzt bereits ge drosselt wird, muß in turzer Zeit ganz zum Stillstand kom­

men.

Die durch das Bersagen des privaten Inlandsmarktes bereits vorgeschrittene Krise am Baumarkt wird verschärft. Neue Beunruhigung des Arbettsmarttes auf der ganzen Linie wird die Folge sein. Die erfreulicherweise zurzelf wefentlich eingeschränkte Arbeitslosigkeit wird in wenigen Monaten in un­geahnter Weise anfchwellen Hunderttausende, die jeht ihr Brot geahnter Weise auschwellen Hunderttausende, die jeht ihr Brot durch geordnete Arbeit redlich verdienen, werben wiederum arbeits­los auf der Straße liegen. Und zu dem sozialen Elend tritt die finanzielle Belastung durch Millionen produttiver Er werbslojenunterstügung. Die deutschen   Städte haben rechtzeitig gewarnt. Die Verantwortung für die sich anbahnende Entwid­lung werden andere Stellen zu tragen haben!"

und volkswirtschaftlich begründet finden, daß der Erfolg der Kauf­leute sich nach dem Maß von Geschäftsfinn regelt, den sie besigen. Aber es regelt sich auch der Erfolg aller anderen Menschen danach. aller Kategorien pon Hand und Kopfarbeitern, von Leuten affo, in deren Aufgabenbereich der Geschäftsfinn in feiner Weise gehört. Möglich, daß ein Bergarbeiter mit einer tüchtigen Bortion Geschäfts finn als Kohlengroßhändler endet. sicher, daß ein Durchschnittsarzt mit Geschäftssinn mehr verdient als eine Rapaziät ohne Geschäfts­finn. Aber wo ist die volkswirtschaftliche Begründung dafür, um von der sittlichen ganz zu schmeigen, daß dem so ist, daß der Ge­schäftsfinn auch in Berufe hineinspielt, die mit Kaufmannstum ihrem ganzen Besen nach nichts zu tun haben?

Herbert N. Casson schildert, was ist, und es ist ihm daraus lein Borwurf zu machen. Bir Sozialisten bauen auf der Erkenntnis des Seienden unsere Forderungen nach dem auf, mas fein soll. Es ist der Kapitalismus, der zum Verkauf seiner Stragen vor allem einmal das große Mundwert eines geriffenen und geschäftstüchtigen Berkäufers braucht. Es soll sein der Sozialismus, bei dem zu­gunsten der Solidheit eines Kragens das geschäftstüchtige Mundwerk entbehrlich wird.

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Der Münchener   neue Zoo der erste geographische Tierpart. Der fünftige Münchener   Tierpart, der auf dem Gelände des in der Inflationszeit zugrunde gegangenen Zoologischen Gartens im Naturpark von Hellabrunn neu erstehen soll, wird etwas ganz Neu artiges sein. Er wird der eifte geograhische Tierparf der Welt und Verwandtschaft in einzelnen Häusern zusammengruppiert, fon­werben. Die Tiere werden nicht, we sonst üblich, nach Spezies dern die Fauna der verschiedenen Erdtelle foll innerhalb großer Gebege gesammelt mert en, dort, soweit möglich, in voller Freiheit leben und so wrflich naturgetreue Bilder erotischen Tlerlebens bermitteln. Das alte Gefängnissystem" der Käfige und Häuser foll fallen. Durch folche Freiheitsbestrebungen" hofft man auch eine reichere natürliche Zucht herbeizuführen, als dies bisher in zoologischen Gärten möglich war, und so einen Stamm affi mati elle brunn zugleich eine Großzuchtfarm für egotische und im fierter fremder Tiere zu schaffen. Damit würde der Tierpart son Aussterben begriffene Fauna.

Museums ührungen. Am Sonntag, dem 27., 10 Uhr, fbrechen im Reuen Museum Dr. Gravom über: ieroglyphenfritt und ägyptische Literature, im aifer Friedrim. Mufeum Dr. Fange ber: Multhei und der Beginn des Realismus und im Museum für Bältertunde Dr. Pan monn iber: ausbau und Mobiliar in Afiita. Zeil nebmerfarten 50 Pi. vor Beginn am Gigang.

Vorträge. Den amel en Fortrag innerhalb der Reihe Die Medizin der Gegenwa" mit Latb ldern) hält Prof. Fr. Straus über nuere Rrantheiten". Donnerstag, abends 8%, libr. 24powstr. 84 d.

Die Sektion für Dich ffunft der Akademie der anfte hält Donnerstag 3ofei Bonten( München  ) und als Gast Alfred Brust  ( Kranz i. Pr.) aus ibren erften Borhagsabend bor   geladenent Bublikum ab. Es werben eigenen Berten lejen.

Zum Parlamentarismus übergehend, geißelte er einen Barlamentarismu Zustand, der es bei der Bildung der letzten Regierung Marr- Strese darüber abgestimmt hätte, ab Herr Hergt oder Herr von Lindeiner Minister werden folle. Weiter sprach er mit Bitterfeit von dem Byzantinismus der milhelmini­fchen Epoch e. Klipp und far befannte er sich zum neuen Staate, den er nur in Einzelheiten nach seinem Sinne reformieren mill.

Das sind Worte, die erfreulich flingen. Es fragt sich nur, ob sie von den Mannen der Deutschen Volkspartei namentlich auch in der Proving gehört werden und ob man im kommenden Wahl. ampf einen ebenso verständigen Ton anschlägt.

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Wer opponiert, fliegt ins Gefängnis! Gagt Tomsfi., Das heißt bei uns Demofrafie!"- sagt Ratowski.

munistischen Bartei gegen die Opposition war von gemalt In dem Aufruf des Zentralkomitees der russischen Kom tätigem Eindringen Oppofitioneller in Sowjetinstitutionen die Rede. Man konnte nur dunkel vermuten, worum es fich handelte. Nun erfährt man aus einer Rede Tomitis auf der ersten Leningrader Bezirkskonferenz vom 15. November, mas das Zentralfomitee gemeint hat. Tomsti sagte:

., Ein Glieb des Fraktionstampfes reiht sich an bas andere- die Leute gehen schließlich dazu über, fich der Räume für ihre Ber fammlungen mit Gemalt zu bemächtigen. Sie brauchen ein Cotal, fie wollen eine Bersammlung des ganzen Stadtbezirks einberufen da bemächtigen sie sich einfach mit Gemalt der Somjeträumlichkeiten, fle bemächtigen fich der 2 uditorien in der staatlichen Hochschule, stellen ihre Wachen auf, faffen nur ihre Gesinnungs genossen hinein, weisen jeden Fremden ab. Wie nennt man so etwas! In jedem lumpigen Staat, um so mehr unter Bedin­gungen der proletarischen Dittatur bezeichnet man so etwas als Konfpiration gegen den bestehenden Staat!

Ratürlich, in einem bürgerlichen Staat haben auch wir Bolfchemiten ähnliches getan. Auch ich selbst habe Gelegenheit dazu gehabt. Aber, Genossen, das war bort. Dio jenigen jedoch, die uns und die Kapitalisten auf eine Stufe ftellen wollten, befinden sich in einem mächtigen Irrtum."

Nachdem Tomstt des weiteren ausführlich über die Art der Opposition, zu demonstrieren, gesprochen hatte, stellte er die Frage:

Soll etwa das Zentralfomitee Miliz und die Rote Armee   auf stellen und sagen: Platz frei, die Opposition demonstriert?( Bei­fallsflatschen.)

In Chartow hat Rakowski auf einer zahlreichen Versamm­lung in Gegenwart ausländischer Delegierter zu

Winterkonzert der Typographia."

Männerchorau nicht gönnt, der studiere nur einmal die lezio Mer china   der Typographia" ihre Ausnahmestellung unter den Bortragsfolge Bergleicht man damit die unferer größten Männers chore  , fo möchte man aus ben gelegentlichen zeitgenössischen Schmarren den Schluß ziehen, daß die Brobuftion der Lebenden auf dem Nullpunkt angekommen ist dem Nullpunkt angekommen ist Alexander Weinbaum aber bringt auf einen Schlag zwei neue Zyklen, die in ihrer Art beide lebhafte Beachtung verdienen. Eine Tanzliedsuite" pon dem Münchener   Josef Haas und die Liedereines Dorspoeten" von dem Ausburger Heinrich Kaspar Schmid  . Es sind die benfbar größten Gegenfäße. Meister Haas schreibt einen tontrapunktisch und imitatorisch höchst anspruchsvollen Sah, ganz angemessen der Einstellung des Zeitalters, dem die Dichtungen entsproffen sind, näm lich dem 16. Jahrhundert( außer dem modernen Die Rage auf dem Dad) aus dem 18. Jahrhundert). Es ist zunächst eine Delikatesse für Kenner und Feinschmecker, und nur Männerhöre allerersten Ranges fönnen sich an diese Aufgabe magen. Weit populärer, ein­facher, einschmeichelnder und doch nie banal sind die Lieder von Schmid, so recht geeignet, fofort alle Herzen weit zu machen. Das fnorrige und bedenständige Auf der Lüneburger Heide  " von Lendvai, einem unserer Eigensten, darf nicht vergessen werden. Die Ausführung sowohl der alten als auch der zeitgenössischen Chöre stand auf allerhöchster Stufe. Wie vollendet war die hais­brecherische Tanzfuite, wie schmelzend sangen sich die Bolksweisen Schmids ein, mie herrlich in jedem Atemzug maren die alten Weifen und Bolkslieder. Innsbrud" von Ifaac- Sitt habe ich so schön und flang, die musikalische und geistige Bollbeherrschung aller Aufgaben, rein mehl überhaupt noch nicht gehört, und der prachtvolle Chor­die ungeschminkte, mit ein paar einfachen Bewegungen die größten Wirkungen hervorholende Art des Weinbaumschen Dirigierens brachte die dicht gebrännten Zuhörer des Hochschulfaales fast aus dem Häuschen. Auch als Begleiter erwies fich ber überlegene Dirigent als erstklassiger Rünstler.

Die Solistin Margret Pfahl Wallerstein stellte sich hauptsächlich als vollendete Koloraturfängerin vor, die allerdings von einiges abbekommen hat. Shre alte Herzlichkeit wird hoffentlich recht der bravourösen Aeußerlichkeit dieses Spezialfachs einstweilen noch bald der technischen Bollendung wieder die hand reichen. Auch ein aufstrebendes Latent, Ermin Gotthelf, der in der Lanzlied fuite ein fleines Solo hatte, fei nicht übergangen. Sein schöner, inrischer, freier Bariton berechtigt zu großen Hoffnungen.

Heinrich Maurer  .

Eine ganze Stadt verkauft. Ein großer Telf von Liverpool, einschlie lich der Borerie Bootle, Birtdale und Balton, ist von dem Eigentümer des Grund und Brdens, dem früheren engli. schen Botschafter in Paris   und Mitglied der tanfervativen Pariei, Lord Derby, verlauft werden. Es handelt sich dabei um einen Blod insgesamt für den Preis von 1 750 000 Bfund Sterling erworben hat. von 22 000 Häusern, den der Londoner   Finanzmagnat Philipp Hill Lord Derby ist schon seit dem Jahre 1922 damit beschäftigt, feinen enormen Grundbefiz zu liquidieren. Die lezte, hier erwähnte Trans­