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Rr. 555 44. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Millionenaufträge bei Carl Flohr .

Faft verdoppelte Belegschaften.- Die Herrschaft der Stoppuhr.

Einen großen Aufschwung hat im letzten Jahre die Maschinenfabrik Karl Flohr A.-G. in Berlin und witte nau genommen. Insbesondere fonnten die Hauptbetriebe in Berlin , die Aufzüge und Fahrtreppen herstellen, von der Kon junktur auf dem Baumarkt und der Neu- und Umbauten der Berliner Geschäfts- und Warenhäuser profitieren. Auch die Ab­teilung Motorenbau, die von dem Deutschen Maschinentrust in Duisburg als Großaftionär hauptsächlich mit Aufträgen versehen wird hat voll zu tun. Die Gesellschaft erhielt für das Berliner Riesenprojekt des

Karstadt Warenhauskonzerns 40 Rolltreppen in Auftrag. ein Objekt von Millionen, so daß der Borsigende auf der General persammlung erflären fonnte, daß bie Betriebe bis zum Frühjahr, jo für die nächsten fünf Monate, poll beschäftigt feien. Der Auftragsbestand für sämtliche Werkstätten liege um rund 60 roz. über dem des Vorjahres.

Dementsprechend zeigen auch die Belegschaften eine starte Ju­nahme. Während noch in der ersten Hälfte des bis zum 30. Juni laufenden Geschäftsjahres Entlassungen vorgenommen wurden, find jetzt die Belegschaften im Wert Bittenau auf etwa 400 ann, d. i. um rund 40 Broz. und in den Berliner Hauptbe­trieben sogar um 75 Proz. auf etwa 1150 Mann gestiegen. So beschäftigt die Firma einschließlich der technischen und tauf männischen Angestellten zurzeit etwa 1800 Mann.

In dem jezt veröffentlichten Geschäftsbericht vermißt man eben­so wie in dem vorjährigen alle näheren Ausführungen über den Stand der Rationalisierung. Es ist bekannt, daß in den Betrieben der Gesellschaft eine sehr

scharfe Rationalisierung der Arbeit und der Arbeiter durchgeführt ist, und daß die immer erneuten Affordberechnungen der Kalkulatoren mit der Stoppuhr in der Hand die Affordbedin­gungen bedeutend verschärft haben. Bekannt ist auch, daß durch eine weitere Unterteilung der Arbeit das Interesse der Betriebsleitung|

an der billigeren Frauenarbeit zugenommen hat. Nicht betonn: ist dagegen, daß auch die Arbeit in der Verwaltung, besonders an den höheren Stellen, rationalisiert und die Leistung gesteigert wurde. Auch von einer durchgreifenden Mechani­fierung der Betriebe und Erneuerung des Maschinenparts, die Hand in Hand mit der Rationalisierung der Arbeit zu gehen hätte, ver lautete bisher herzlich wenig.

Die in der Bilanz ausgewiesenen Zugänge für Werkzeugmaschinen, Hebezeuge und Lastkraftwagen, die mit 110 000 m. verhältnismäßig niedrig gehalten find ein Lofttraftwagen foftet etwa 12 000 m. laffen auch nicht auf größere Investitionen dieser Art schließen. Die Bermutung liegt nahe, daß die Berwaltung bei dem festen Rückhalt, den ihr die Aufträge ihres westdeutschen Großaktionärs( Demag ") geben, und bei dem Hochbetrieb in den Aufzugs- und Fahrireppen­werfftätten einen 3wang zur technischen Erneuerung der Betriebe zu fühlen bekommt.

In dem Abschluß für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 1926/27 wirkt sich die ausgezeichnete Lage des Unternehmens erst teilweise aus, da im ersten Halbjahr der Geschäftsgang noch ziemlich schleppend war.

Die Betriebsgewinne erhöhten sich

aber von 1,2 auf 1,3 Millionen Marf, von denen nach Abzug der gesamten Unfosten von 1,3 millionen Mart und Abschreibungen von 175 000. einschließlich Gewinnvortrag ein Reingewinn von 104 000 m. verbleibt. Die ganze Summe wird auf neue Rechnung vorgetragen. In der Bilanz hat sich durch Berkauf eines Berliner Grundstücks und Abschreibungen der Wert der gesamten Grundstücke und Anlagen auf 2,8 Millionen Mark ermäßigt. Besonders bemerkenswert ist die Veränderung der Betriebskonten. Go tommt die Steigerung des Umsatzes in einer Erhöhung der Kundenanzahlungen um das Bierfache, auf 1,2 Millionen Mart, zum Ausdruck, während es für die gute Finanziage der Ge­sellschaft spricht, daß Warenschulden mit 0,7, sowie Banf- und Wechselschulden mit 1,3 Millionen Mart taum gestiegen sind. Da­

Donnerstag, 24. November 1927

gegen haben sich die Forderungen mit 1,2 Millionen Mart verdoppelt, während außerdem erstmalig ein hohes Bankgut­haben von 400 000 m. ausgewiesen wird. Auch die Erhöhung der vorsichtig bewerteten Borräte und Halbfabrikate von 2,3 auf 3,0 mil. lionen Mark ist auf die gesteigerte Geschäftstätigkeit zurückzuführen. Die im vorigen Jahr sehr gespannte Finanzlage die Forderungen deckten noch nicht ein Drittel der Schulden hat sich also grundlegend gebessert. Wesentlich ist noch die Erhöhung einer als Uebergangsposten ausgewiesene Reserve, in der jetzt eine Viertel Million Betriebsgewinne angelegt sind.

Bei diesem günstigen Bilanzstand und den im nächsten Abschluß erft. zur Auswirkung fommenden Konjunkturgewinnen wird die Gea sellschaft im nächsten Jahr sicher mit einer ansehnlichen Dividende herauskommen, was von den Belegschaften ebenso zu beachten ist, wie es die Herren Aftionäre intereffiert.

Dunkle Borgänge und ihre Deutung.

Herr Schacht und die Schwerinduftric.

Reichsbanfpräsidenten zugleich gegen die deutschen Städte und gegen Der Ansturm der privatwirtschaftlichen Verbände und des die öffentlichen Werke hat die ganze Deffentlichkeit wegen seiner Maßlosigkeit überrascht. In der Tat ist es dunkel geblieben, wes­halb der Reichsbantpräsident eine so überspiste, einseitige und den Tatsachen widersprechende Kritik an den Gemeinden geübt hat. Es besteht keine Klarheit darüber, weshalb Herr Hugen. berg plöglich in der Reparationspolitik umgeschwenft ist, um den ganzen Nachdrud feines Kampfes gegen die öffentliche Wirtschaft zu verschieben. Bei der Rede Dr. Silverbergs auf der Tagung des Langnam"-Bereins mußte es auffallen, daß er fich mit bei ihm ungewohnter Schärfe, gegen den staatssozialistischen Charakter der deutschen Wirtschaftspolitik wandte. Daß das Memorandum des Reparationsagenten sich starf gegen die Gemeinden richtete, daß dem Reichsfinanzminister bei der Berteidigung der Gemeinden irgendwie in den Arm gefallen wurde. ist noch in frischer Erinnerung. Diese Dinge scheinen sehr ernste Hintergründe von weitesttragender Bedeutung zu haben.

Wir erfahren nämlich: etwa 14 Tage vor der Sihung des Reichshaushaltsausschusses mit der großen Rede Schachts hat in Leuna eine Besprechung von führenden Persönlichkeiten der chemischen, der elektrotechnischen

Eins der fieben Weltwunder war für die Alten auch

der Pharos von Alexandria.

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Erbaut von dem großen König von Mazedonien , woher heute einige der vorzüglichsten Tabake für unfere Mifchungen kommen, fandte diefer großartigfte Leucht turm der alten Welt feine Strah, len weit über das mittelländifche Meer bis nach Rom , Athen und Byzanz. Leuchtturme haben wir heute auch an allen Küften und in allen Häfen in den verfchie, denften Ausführungen, aber das Geheimnis des Pharos, die Reichweite feiner Flammen, ift unerklärt geblieben. Was der Pharos unter den Leuchttur, men ist, das ist die

Greiling - Auslefe zu 58

unter den Zigaretten. Diefe Marke, gefchaffen für alle Verehrer außergewöhnlicher Genuffe, hat in der Tat gleichfalls etwas Wunderbares; in ihrer neuartigen Goldfolie, packung erhält fie fich zudem in einer fonft kaum erreichbaren Frische. Schlank und dabei doch zugleich bequem füllig für die elegante Handhabung, ähnelt fie auch darin dem berühmten Pharos, als kleine Schwefter neben dem großen Bruder

frehend. In Form und Inhalt ftellt Greiling - Auslefe geradezu ein Tabakdenkmal des 20. Jahrhunderts dar

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