Die Zunahme der Jufettionstrankheiten Gegen das Attentat auf die Schule.
Borsicht- doch übertriebene
Die beunruhigende Mehrung von Infektionskrankheiten in Berlin wird vom Hauptgesundheitsamt der Stadt mif Aufmerksamkeit und Sorge verfolgt. Es darf aber, wie in einer nom Hauptgesundheitsamt veranstalteten Besprechung mit Dertretern der Breffe der Abteilungsdirektor Dr. Seligmann ausführte, nicht übersehen werden, daß alljährlich im Herbst smanche Jnfeffionstrantheiten eine größere Berbreitung erlangen.
Scharlach und Diphtherie sind die Krankheiten, bei deren Zunahme größte Borsicht geboten ist. Die Scharlach ertrankungen find jetzt ungefähr ebenso zahlreich wie im Vorjahr. Die Schwere der Erkrankungen ist geringer, doch fam sich das plöblich ändern. Diphtherie hat sich gemehrt, aber von einer Epidemie farin man noch nicht reden. Die Borsichtsmaßregel, bei Ertranfung eines Schultindes sogleich die ganze Klasse nach Hause zu schicken, darf nicht ein Anlaß zu übertriebener Beunruhigung jein. Klassenschließung gilt übrigens dem Gesundheitsamt feineswegs als ausreichendes Abwehrmittel. Für viel wichtiger gilt es, die fofort ausgeführte Durchuntersuchung der Kinder und der Lehrer, wobei innerhalb vierundzwanzig Stunden festgestellt werden fann, was angestedt, ist und andere ansteden fann. Mancher ertranft vielleicht nicht selber, aber er streut die Anstedungsteime aus und bringt anderen die Erkrankung. Diele Bazillenträger werden vom Unterricht ausgeschlossen und durien erst wieder an ihm teilnehmen, wenn sie frei non Ansteckungsfeimen sind. Es ist dringend zu wünschen, daß die Eltern den Vorbeugungsmaßregeln des" Gesundheitsamtes und Der Schulverwaltung volles Verständnis entgegen= bringen und den Kampf gegen Infektionstrantheiten erleichtern. In der Besprechung wurde auch die Frage aufgeworfen, ob in den Krankenhäusern alle Vorkehrungen zur Aufnahme von Kranken getroffen sind. Sanitätsrat Dr. Frant, der Direktor des Rettungswesens der Stadt, erwiderte, daß es teiber immer noch nicht genug& rantenbetten in Berlin gibt. Er fügte aber hinzu, daß die Stadtverwaltung dauernd die aller. größten Anstrengungen macht, dem Mangel abzuhelfen.
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Eile tut not!
Gegen Verschleppung des Kriegsschädenschlußgeſehes. Die Arbeitsgemeinschaft der Interessenvertretungen für den Erjaz von Kriegs und Berdrängungsschäden veranstaltete geftern abend in der Neuen Welt eine Rundgebung gegen die Berschleppung ber Verabschiedung des Kriegsschäden schlußgefees. Die Versammlung war überfüllt, und wiederhoft fam es zu himultarijchen Szenen. Einleitend führte der Borfigende, Geheimrat von Tilly, aus, daß die Kriegsgefchäbigten bis zum äußersten entschlossen seien, thre berechtigten Forderungen an Das Reich durchzusehen. Scharfe Borte richtete er gegen die Reichsregierung und allem Dor den gegen Reichsfinanzminister Dr. Koehler und zitierte demgegenüber die Breslauer Worte des Reichstagspräsidenten 25 be. Die Borschläge der Reichsregie. rung, so fuhr der Redner fort, find für uns unannehmbar. Kommen sie durch, so werden wir den Kampf fortsetzen. Eins aber tit sicher: Eile tut not! Das Hauptreferat des Abends hatte Brofeffor Dr. Bonn übernommen. Die Forderungen der Kriegsgeschädigten feien Forderungen der Gerechtigkeit. Ihre Berwirt. fichung fei anzustreben burch ein Austämmen des Budgets, die Hand lichung sei anzustreben durch ein Auskämmen des Budgets, die Hand fei zu legen auf alle Restchen, Räpfchen und Töpfchen, die nicht ver brauchi leien. Haushaltsbereinigung jei heute teine tech nische Frage, fondern eine Frage nationaler Ehre und nationalen Wohlstandes. Die Reparation nach innen aus Artifel 297i des Bersailler Bertrages sei ebenso integrierender Bestandteil des Baktes wie die Reparation nach außen; das ertenne auch Parker Gilbert an.
Kundgebung des Bundes Entschiedener Schulreformer.
Eine vom Bund Entschiedener Schulreformer einberufene öffent liche Bersammlung im Sigungsfaal des ehemaligen Herren hauses wurde zu einem scharfen Protest gegen den Keudelt schen Schulgefeßentwurf. Redner aller Parteien, die zum ernsten Kampf gegen den verhängnisvollen Gesetzentwurf bereit sind, sprachen zu den Versammelten und kennzeichneten die der Schule drohende Gefahr.
| meint mit unserem Bolt, müsse diesen Gesezentwurf auf: Schärifte betämpfen. Lehrer Hermann Kolling for= derte zur Berhütung solcher Gesetze eine völlige Sinnesänderung breiter Massen des Bolkes. Der Massentam pf des Proletariats wird, führte der kommunistische Reichstagsabgeordnete Schneller aus, auch über das Schicksal der Schule entscheiden. Als Bertreter. berjenigen evangelischen Geistlichen, die sich dem Kamps gegen Reubells Schulgefeßentwurf anschließen, sprach Pfarrer Genoffe France Der endlich erreichten Trennung von Kirche und Staat müsse die Trennung von Kirche und Schule folgen, und die Kirche selber sollte die Beseitigung des Religionsunterrichts aus der Schule fordern und diesen Unterricht als ihre eigene Sache ansehen. Den deutschen Lehrern machte Reichstagsabgeordnete Genoffin Toni Bfülf den Borwurf, daß sie sich um das fommende linheil nicht beizeiten gefümmert haben. In brohender Nähe sei die Gefahr der Ausdehnung des banerischen Kontorbats auch auf Breußen und andere deutsche Staaten. Paul Destreichs Schlußwort war eine Mahnung zur Einigkeit und Ausdauer im Kampf für die Freiheit ber Soule.
Die folgende von Destreich pargelegte Entschließung wurde nahezu einstimmig angenommen:
Genosse Paul Oestreich , der Bersammlungsleiter, hob her vor, daß die geschaffene Rotsituation eine gemeinsame Ab mehrfront erfordert. Reichstagsabgeordneter Genoffe leiß ner wies auf die erfreuliche Bewegung gegen den Gefeßentwurf hin, die vom einfachen Mann aus dem Volke bis in die Reihen der Hochschullehrer hineingeht. Er beleuchtete die zweifelhafte Stellung nahme der Deutschen Volkspartei und die führende Rolle, die das 3entrum unter den Freunden des Gesetzes hat. Er mies hin auf die hohe politische Bedeutung dieses Gesetzes und auf die Bilicht, bei Wahlen den Einfluß fintsgerichteter Parteien zu starten. Für ein einigermaßen fortgeschrittenes Schulmesen, wie z. B. dasjenige Sachsens, bedeutet die von dem Gefeß ausgehende Verschlechterung einen tatastrophalen Rüdfchritt. Dieser Gesezentwurf muß, schloß Fleißner, verschwinden. Reichs tagsabgeordneter Genosse Schred beklagte, daß breite Schichten aller Bolksklassen in dem Ringen mit materieller Not den tultu rellen Rotstand übersehen haben. Sonst hätte es nicht zu diesem Angriff gegen die freie Schule tommen können, den wir jest erleben. Ein Treubruch des Zentrums fei der Versuch, durch andere Auslegung der Verfassung das Recht der Gemeinschaftsschule zu beutenbe kosten verursacht, zeigte Helmut von Gerlach . Be fonders drüdend werben für die Stadt Berlin die Koften dieser Verschlechterung und Berfrüppelung ihrer Bolksschulen sein. Elende Pfuscharbeit nannte er den Gefeßentwurf. Bom Standpunkt der Elternschaft betrachtete Frau Gertrud Bodin diesen Entwurf, der zu der Zerstörung der Schule auch die fanfefsionelle Ber- ungsstätten für die tleritalen und reaktionären splitterung des Boltsganzen bringen will. Reichstagsabgeordnete Genossin Clara Bohm- Schuch mahnte in eindringlichen Worten zur Abwehr des antifulturellen Schlages, zu dem die Reaktion mit diesem Gesetz ausholt. Gegen solche ungeheuerliche Berknechtung sei das deutsche Bolt machtlos, solange die Gleichgültigkeit befonders der Frauen in Fragen der Bolitit fortdauert. In weiten Streisen wisse und ahne man noch gar nicht, welche Folgen für die Schule zu erwarten find. Wer es ernst
Ermordete und Mörder find in Berlin gewesen.
In einer Strohmiete in Dippelsdorf bei Dresden murde, wis seinerzeit mitgeteilt, am 17. November ein junges Mädchen erwürgt und erschossen aufgefunden. Die Ermordete ist jest festgestallt als eine 20 Jahre alte aus Bauzen gebürtige Helene Schönberg, die bis vor furzem in ihrer Heimatstadt als Hausmädchen und Verkäuferin tätig war. Die Dresdner Kriminalpolizei ermittelte, daß Helene Schönberg zusammen mit einem Kuhmeller Kurt Walter Dietrich Bautzen verlassen hat.
Das
Sodann sprachen Redner aus den verschiedenen Barteien. In einer einstimmig angenommenen Resolution wird der tiefsten Empörung über die Verschleppung der Borlage zum Kriegsschäden schlußgesez Ausdrud gegeben. Die Verzögerungstaktik der Reichsregierung habe zu unerträglichem Elend ber den Geschädigstraße, nach Lichtenberg und mich Schöneberg . Er sagte, daß er ten geführt. Unverzüglich müsse nunmehr die Vorlage dem Reichse tag zugeleitet und unter allen Umständen noch vor einer Auflösung des Reichstags erledigt werden.
„ Der Günstling der Jarin im Zentraltheater. Fünf Jahre nach ihrer Uraufführung wirkt diese Operette noch völlig unnerstaubt. inbert Winterbergs Musil, die sich über einem guten Zegt huch aufbaut, hat nichts von ihrem lang nerloren. Hier ist mirt: liche mufitalische Empfindung, hier leben Melnbien, die nicht nur aus ein paar durch alle Lagen gehezten Tönen bestehen. Winterberg hefigt die große, melodische Linie und ist daneben ein komponist, der das Orchefter virtuos zu behandeln versteht, der prachtvolle Finales und Ensembleizenen aufzubauen weiß, ein Mann, der neben Lehár und Künnede die Biener Operettentradition im besten Sinne fortsetzt. Er dirigiert selbst die Aufführung in dem von ihm geleiteten 3entraltheater, das sich bestimmt, wenn man in diefem Sinne meiterarbeitet, zu der führenden Operettenbühne Berlins enimideln wird. Es entsteht eine Aufführung, die in regietechnischer, gejanglicher und orchestraler Beziehung non fünstlerischem Niveau ist. Winterberg zeigt sich hier als ein Regisseur non Format. Er stellt nicht nur ausgezeichnet abgetonte Bühnenbilder, er per zichtet auch auf die übliche Schablone der Darstellung. Seine Sänger nerfuchen zu gestalten. Hermam Wolder ist der auf Tenor frisierte Botemkin, fnapp und prägnant in der Bewegung und mit einer Stimme begabt, die über Kultur, fühlen Glanz und über eine steghajte Höhe verfügt. Marcelle Roeseler, die Katharina, Opernbiva in der Operette, Kaiserin und Rototodame, glänzt mit vorbildlicher Stimmiechnit besonders in den llebergängen zum Biano. Die Sophie fingt Lori Leug mit ihrem dunklen, jamtenen Sopran, am besten als anschmiegende Frau, meniger glaubhaft in der heroischen Gefte. f. S.
Das Jubiläum Robert Philipps. Nachdem der 75. Geburtstag Robert Philipps, der seit 1890 unferer Staatsoper angehört, bereits im engeren Rahmen seiner Kollegen und auch im Deutschen
Bühnenklub gefeiert worden war, wurde dem Jubilar zu Ehren gestern abend im Staatlichen Schauspielhaus„ Die ledermaus gegeben. Der Jubilar fang und spielte" frisch und lebendig den Eisenstein. Die Aufführung war eine einzige Fest: feier, Kränze fchmüdten das Zimmer Eisensteins, Anspielungen auf den Jubilar belebten den Dialog; das Publikum, das das Haus bis zum letzten Blatz füllte, nahm lebhaftesten Anteil und rief den Gefeierten immer wieder. Robert Philipp bat also in Berlin eine mirkliche Gemeinde, die treu zu ihm hält und traditionelle Bezie hungen aufrecht erhält. Er ist ja auch beinahe ein Berliner ; wenn er auch in Offenbach geboren ist, so muchs er doch in der Kronen straße auf und begann auch in Berlin feine Bühnenlaufbahn am Balhalla Theater. Radh längerer Tätigkeit in der Provinz und im Auslande tehrte er immer wieder nach Berlin zurüd und er warb fich früh einen Ruf als Sänger und Schauspieler an den da maligen volfstümlichen Berliner Operettentheatern, bis er bann ins Softheater überging. Die Fledermaus" Aufführung, an der die besten Sträfte unferer Oper unter der Leitung Leo Blechs mit. mirtten, mar Don wahrer Spielfreude aller Mitwirkenden er. füllt und so auch in doppeltem Sinne eine Geburtstagsfeier. T. Die Weihnachtsausstellung der Deutschen Kunstgemeinschaft im Berliner Shlok ist vom 23. November an geöffnet( mochentags von 9-19, Sonntags son 11-18 11br). Sie bietet zahlreiche wertvolle Originalfunfimerle aller Brt au burchschnittlich sehr mäßigen Preisen. Der Eintritt ist frei.
„ Die vom Bund Entschiedener Schulreformer einberufene öffentfiche Versammlung fordert nom Deutschen Reichstag, daß er den vorliegenden verfassung ändernden Reihsschulgefegentwurf als Ganzes ablehnt, da durch thn 1. die ganze Schulerziehung durch die tonfeffionelle dogmatische Fundierung zur in tindlichkeit und lln fachlichkeit verurteilt wird, 2. die Lehrer und der Unterricht unter indirekte Kirchenaufsicht gebracht und also torrumpiert werden, 3. die finanziellen Mittel von Reich, Ländern und Gemeinden inialge der Schulzeripfitterung finnlos vergeudet werben, 4. das Schulmesen in einer Epoche völliger Umstellung und Neugestaltung in Formen der Erstarrung gezwungen werden soll. 5. die deutschen Schulen in ihrer großen Mehrzahl zu Refrutie Parteien gestempelt werden. Die Bersammlung verlangt ein Reichsschulgesetz, das von den Bedürfnissen der Jugend und des Bolkes statt von denen der Kirche und reaktionären Parteien ausgeht und also dem Bolte die eine, elastische und produftive Lebensschule der Jugend beschert."
Auch vereinzelte Freunde des Keudellichen Schulrüdichrittes ließen sich in der Bersammlung blicken. Es gelang ihnen nicht, die Kundgebung zu stören.
Urteil im Werkspionage: Prozeß.
Schwere Strafen für Hahn nnd Kohl Stuttgart, 24. November.( Eigenbericht.) 24. Stodems
Im Brozeß der Norma Berke wurde am Mittmochabend bas Urteil verkündet. Der Lichtpauser Hahn wurde wegen fortgefehlen Diebstahls zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis, der Ingenieur Kohl wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und unlauteren Wettbewerbs unter Berjagung mildernder Umstände zu zwei Jahren fünf Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluft verurteilt. Beiden Bere& urteilten werden zwei Monate der Untersuchungshaft angerechnet. Stohl wird in der Urteilsbegründung wegen des Berkaufs von Zeich nungen und Tabellen an ausländische Konkurrenzfirmen als planmäßiger Schädling und wirtschaftlicher Hochperrater bezeichnet. Die von der Berteidigung gestellten Anträge auf Haft: entlassung wurden abgelehnt.
Das Urteil im Prozeß Bischoffshausen.
Die Eltern des Mädchens meldeten die Zodyter als vermißt, und so tam man zur Feststellung ber Persönlichteit ber Ermordeten, die fich angeblich mit Dietrich verlobt hatte. Weil gemiffe Spuren nach Berlin wiesen, murben hier Nachforschungen angestellt, die ergaben, daß Dietrich am Nachmittag des 8. 6. M mit seiner Be gleiterin, die er für seine Frau ausgab, in einem Hotel in der tähe des Stettiner Bahnhofs abgestiegen war. Paar schien soeben erst in Berlin angekommen au fein und war ohne Gepad. Dietrich erfundigte sich im Hotel nach der Mülleran allen drei Stellen Geschäfte zu besorgen habe. Am nächsten Morgen bezahlte er die Rechnung und verließ mit seiner Frau" das Hotel. Das Motorrad besaß er damals noch nicht. Es wird vermutet, daß er dieses gebrauchte Motorrad mit rotem Tant, einem ledernen Soziussig und Rüdenlehne irgendwo gestohlen hat, denn eine Stelle, wo er es getauft hätte, ist bis jetzt nicht gefunden. Es ist auch festgestellt, daß er mit dem Rad nicht gut um ugchen verstand. Dieirim ift ein idymerer junge, der Einbrüche und andere Straftaten verubie und der ben Kriminalbehörben schon länger bekannt ist. Wahrscheinlich hat er mit seiner Be aleiterin um die Zeit des Bußtages herim größere Touren unternomunen. Richt ausgeschlossen ist, daß er nach dem Morde wieder nach Berlin getommen ist, wo er Befannie bat. Bielleicht hält er sich hier unter den Namen Schönberg, Schurich oder Kirschlungen gezogen und die Kunden um große Summen geschädigt. Bei in den Kreisen der Ruhmelter verborgen. Am 10. d. m., also bald nach dem festgestellten Aufenthalt in Berlin , soll er in Riesa gewesen sein.
Alle, die Dietrich allein oder mit dem Mädchen zusammen in Berlin gesehen und etwa mit ihm zu hun gehabt haben, werden gebeten, sich unverzüglich bei kriminalrat Gennat , Mordinspektion A, im Polizeipräsidiunn zu melden, auch mer über die Her= funft des Mabecorades etwas mitteilen fann.
Borführung der Hochschule für Leibesübungen.
Am Sonntag, 27. Rovember, 11 Uhr, findet eine Borfühe rung der Deutschen Hochschule für Leibesübungen In der Städtischen Oper Charlottenburg, Bismard: straße, statt. Veranstalter find gemeinsam das Stadtamt für Leibesübungen Berlin und die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Hochschule für Leibesübungen. Die Vielseitigkeit des Programms gibt ein Bild des umfangreichen Arbeitsgebietes der Hochschule; es zeigt middung eingeschlagen hat. Kartenverkauf ohne Aufschlag bei: auch den Weg, den die neuzeitliche Körpererziehung in ihrer Ent Wertheim , Konzertkaffe, Leipziger Straße ; Haus S. Adam, Ede Leipziger und Friedrichstraße; Städtische Oper Charlottenburg, Tagesfaffe; Rochlik, Joachimsthafer Straße 6.
Gestern, turz vor Mitternacht, tam in ber großen Montageballe der Eisentonftruttionsfirma Hirsch in der Herzberg traße 140 zu Lichtenberg ein größeres Feuer zum Ausbruch, mit deffen Betämpfung die Feuerwehr mehrere Stunden beschäftigt mor. Als der Wächter den Feuerschein bemerkte, stand ein Teil der auf ter Galerie befindlichen Wertzeugmacherei und des an grenzenden Lagers in bellen Flammen. Beim Eintreffen der unter eitung des Oberbranddirektors Gempp anrüdenden Behren hatte das Feuer bereits auf ben Dachstuhl übergegriffen. Obgleich fich in der Wafferbeschaffung Schwierigkeiten ergaben es mußten viele hundert Meter Schlauch gelegt werden gelang es, ben Brandherb nach einstündiger Tätigkeit einzufrelsen. Die Aufräumungsarbeiten 30den fich bis in die Morgenstunden hin. Das Feuer foll angeblich dr Kurzschluß in der elektrischen Starfstromleitung entstanden fein, doch haben sich für diese Bermutung noch feine positiven Anhaltspunkte ergeben. Der Schaden beträgt etwa 25 000 m., ist jedoch voll durch Berficherung gebedt.
In dem großen Bantbetrugsprozeß gegen die Inhaber und Angestellten des Bankhauses v. Bischoffshaufen u. Co., Unter den Linden , der seit dem 4. November das Große Schöffengericht unter Borsiz von Amtsgerichtsrat Dr. Wartenberger beschäftigte, wurde. heute mittag das Urteil gesprochen. Die beiden Geschäftsinhaber wurden wegen fortgefeßten gemeinschaftlichen Betruges in Verbindung mit Depotunterfolagung und Bergehens gegen die Kontursordnung des Börjengeleges verurteilt und zwar der Banfier Künzel zu 3 Jahren Gefängnis un der Kaufmann v. Bifchofishausen zu 2 Jahren Gefängnis. Die erlittene Untersuchungshaft wurde poll angerechnet. Beiden Angellogten wurde für die zweite Hälfte der Strafe dreijährige Bewährungsfrist zugebilligt. Das Gericht hat beiden Angetlagten, die nicht vorbestraft find, milbernde Umstände zugebilligt. 3mar haben die Angeklagten große Borteile aus ihren strafbaren Hand
den Geschädigten handelte es sich aber ausnahmslos um Leute, die mühelos große Börsengewinne erzielen mollten. Die Mitongeklagten Leon Saffe und v. Müller wurden von der Anklage der Beihilfe haufen legten gegen das Urteil des Schöffengerichts sofort freigesprochen. Die beiden Berurteilten Runzel und n. Bischojis Berujung ein.
Wieder zwölf Glätteunfälle. Im Laufe des heutigen Bermittags famen infolge der Glätte wieder zwölf Passanten zu Fall, die die Hilfe der Städtischen Rettungsstellen in Anspruch nehmen mußten. Die Unfälle sind zum größten Teil auf mangelhafte Bestreuung der Bürgersteige mit abstumpfenden Mittelre zurückzuführen.
3000 Taschentücher gestohlen. Zeitgemäße Beute machten noch unbekannte Diebe vor dem Hauptpost amt in der Spandauer Straße. Sie stahlen dort mei braune Bultane fibretoffer, die 3000 weiße und bunte, zu Dußenden gepaďte Taschentücher enthielten. Weil diese Sachen bei dem jezt herrschenden Wetter sehr viel gebraucht werden, wird es ihnen leicht sein, sie im Straßenhandel abzusetzen. Vor dem Anfauf wird gewarnt. Die Dienststelle C.8 im Zimmer 54 des Polizeipräsidiums. weißen Tücher find mit Hohlfäumen geziert. Mitteilungen an die
Vor den einfahrenden Zug geworfen. Auf dem Bahnhof Schönhaufer Allee spielte sich heute früh ein aufregender Borfall ab. Bon der Mitte des Bahnsteiges stürzte sich ein Mann vor die Lokomotive eines einfahrenden Stabtbahnzuges. Der Selbstmörder, 51jähriger Arbeiter Stanbahnzuges. ein Stanislaus Panet aus der Stralsunder Straße 8, dem der rechte Arm abgetrennt wurde, und der fchwere Stopfverlegungen erlitten hatte, starb unter den Händen des alarmierten Bahnarztes. Das Motip zu dem Berzweiflungsschritt ift unbekannt.
Zu unserer Besprechung der Uraufführung des Rotfreuz- Filmes Die von der Sanitätstolomne" im heutigen Morgenblatt erhalten wir von der Herstellerfirma Gerpid Film( Getirib David) folgende Mitteilung: rau Dabib i bie Regiffeurin bes Films unb bat baneben ben von Herrn Direktor Borchert itammenden Manuskriptentwurf ergänzt und bearbeitet.
Genossenschaftlich organisierte Parteigenoffen und genoffinnen, die zur 24.( Baul- Singer Straße 14). zur 85.( üstri. ner Blag 4) und zur 177.( ange Straße 65) Warenabgabestelle der Konjumgenossenschaft Berlin und Umgegend gehören, sind zur Teilnahme an einer wichtigen Rufammentunit am Donnerstag, den 24. November, abends 7% Uhr, im Lofal von Kromphardi, Baul- Singer- Straße 47, eingeladen. Parteimitgliedsbuch legitimiert.