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Landgemeindeordnung und Gutsbezirke

Das Ende politischer Entrechtung auf dem Lande.

Auf der Tagesordnung des Landtages vom 1. Dezember steht außer der Beamtenbesoldung die Beratung der Land­gemeindeordnung. Da heute schon feststeht, daß der Haupt­ausschuß die Beamtenbesoldung bis dahin nicht verabschieden fann, weil der Reichstagsausschuß mit seinen Arbeiten nicht fertig wird, so wird mit der zweiten Lesung der Landgemeindeordnung begonnen werden. Es ist anzunehmen, daß die Rechtsparteien ihre Obstruktion, die sie vor den Sommerferien getrieben haben, aufgeben, da sie wiffen, daß sonst so schnell als möglich die Gutsbezirke durch ein Sondergesetz zur Auflösung gebracht werden. Es ist unmög­lich, den heutigen Zustand, wonach in 12000 Gutsbezirfen die Männer und Frauen, die im nächsten Jahre zum Reichstag und dem Landtag wählen sollen, ein Kommunalwahlrecht nicht haben, weil ihr Gutsbefizer der Alleinherrscher ist. Bon den 12 000 Gutsbezirken befinden sich allein 11114 oder 92,6 Proz. aller Gutsbezirke in den Provinzen Ostpreußen  , Grenz mart, Nieder- und Oberschlesien  , Bommern  , Brandenburg   und Sachfen. Folgende Tabelle ist sehr lehrreich, denn fie zeigt neben der Zahl der Gutsbezirke auch die Zahl der Einwohner:

Davon haben Einwohner:

Zahl der Gutsbezirke bis 100

100-500 500-1000 1000-5000 1065 44

Provinzen Ostpreußen  ..

2319

1201

Grenzmark..

215

67

140

7

Niederschlesien  

2524

1713

806

4

Oberschlesien

761

413

337

9

Bommern

2334

822

1388

31

Brandenburg  .

1855

915

916

22

1106

815

284

5

Sachsen  ...

9212473

Die Regierungsparteien des Landtages find einmütig der An­schauung, daß es unmöglich ist, dieses große Unrecht noch länger be­stehen zu lassen und viele Tausende von wahlberechtigten Menschen von jedem kommunalpolitischen Leben auszuschließen. Daß die Guts­befizer anderer Meinung sind, ist verständlich, daß sich aber die 3entrale für Heimatdienst, die doch in erster Linie den 3red hat, die deutschen   Bolksgenossen zu aftiven Staatsbürgern zu erziehen, dazu hergibt, ein Loblied auf die Gutsbezirke zu fingen, hätte ich für unmöglich gehalten. Im zweiten Rovemberheft 1927 bringt die Zeitschrift Der Heimatdienst" einen Artikel Dom Rittergutsbefizer von Bismard niephof, betitelt: ,, Die sozialen Funktionen des Gutsbezirtes", den der Vorwärts" schon gebührend gewürdigt hat.

Die Roalitionsparteien haben zur zweiten Lesung noch folgenden Antrag eingebracht:

,, Ueber die Art der Auflösung beschließt das Staatsministe rium. In jedem Kreise ist binnen einer vom Staatsministerium zu bestimmenden Frist durch den Kreisausschuß nach Anhörung der beteiligten Gemeinden und Gutsbefizer ein Plan aufzustellen. Wird der Plan innerhalb dieser Frist nicht aufgestellt, so ent­scheidet das Staatsministerium von Amts wegen."

Die

Der Bismardsche Artikel im Heimatdienst wird also troß seines Bobgesanges auf die Gutsbezirke das Sterbeglödlein für sie werden. ob mit oder ohne Landgemeindeordnung. Gutsbezirke müssen zu bestehenden Land- oder Stadtgemeinden ge= Jchlagen oder aber zu selbständigen Gemeinden gemacht werden, denn nur dadurch gibt es eine Gemeindevertretung und damit auch ein Wahlrecht für die Landarbeiter. Damit wird auch das durchgeführt, mas vor einigen Wochen der preußische Innenminister auf der Tagung der Landgemeinden sagte: Die lebendige Mitarbeit des einzelnen im öffentlichen Leben der örtlichen Gemeinschaft."

2. Haas, M. d. 2.

Die fozialdemokratischen Studenten in Wien   haben in einer Entschließung dem preußischen Unterrichtsminister Dr. Beder für feine Bemühungen um das gleiche Studentenrecht Dank und An­erfennung ausgesprochen. Die Entschließung ist mit einer aus führlichen Begründung dem preußischen Unterrichtsminister, sämt lichen deutschen   Hochschulen und den preußischen Studentenschaften zur Kenntnis übermittelt worden.

schule in Berlin   hat die von Ehrlich, dem Begründer der Chemo­therapie, beschrittenen Wege zum Aufbau heilkräftiger Präparate inftematisch weiter ausgebaut und auf die Tierheilkunde angewendet. Es ist ihm gelungen, in einem Jodpräparat, dem Geleffan, ein Mittel zu gewinnen, das auch in der tierärztlichen Braris bereits mit großem Erfolge benutzt worden ist, in nicht weniger als 90 Broz. der Fälle murde vollkommene Heilung erzielt. Der preußische Land. wirtschaftsminister Dr. Steiger, welcher der Tagung beiwohnie, betonte das große Interesse der ihm unterstellten Verwaltung an der Berbindung von Chemie und Beterinärmedizin, die uns ersichtlich michtige Ergebnisse verheiße, und sagte für die Weiterführung der Versuche jede mögliche Interstigung zu. Dr. Bt. französische

Deutsch- franzöfifcher Dirigentenaustausch Die Gruppe der allgemeinen Theatergesellschaft gab am Montag in Baris zu Ehren des Direktors der Berliner   Städtischen Oper, Bruno Walter  , ein Frühstüd, an dem Kriegsminister Painlevé präsidierte. Walter teilte mit, daß im Mai und Juni nächsten Jahres der französische   Dirigent Gaubert in der Berliner Oper den Taftstod führen, während er selbst in Paris   die Mozart  - Auf­führung leiten werde.

Eine Arbeiteroper in der Sowjetukraine. In Dnjepropetromit ( früher Jekaterinoslaw  ) in der Ukraine   ist das erste Operntheater der Sowjetunion   eröffnet worden, beffen gesamtes Personal ein­schließlich der Regiffeure fich ausnahmlos aus Arbeitern der dortigen Fabriken zusammensetzt. Die Arbeiteroper" verfügt über 30 Solisten, ein eigenes Orchester und Ballett und einen Chor Don 40 Stimmen.

Ein flandinavischer Theatertruft? Ein kapitalkräftiges englisch  : amerikanisches Konsortium, an dem der Theatermagnat Lee Esparaim in hohem Grade beteiligt sein soll. hat die Absicht, einen skandinavischen Theatertrust ins Leben zu rufen. Die Vorbereitun gen find bereits someit gediehen, daß man mit der Einverleibung der beiden Kopenhagener Bühnen Scala" und" Casino  " in den Trust rechnet. Die beiden Theater sollen verpflichtet werden, ihren Spielplan aus England zu beziehen und englisch  - amerikanische Aus­ftattungsoperetten aufzuführen. Die Kopenhagener Bresse fritisiert diese Pläne aufs schärffte und ruft die Deffentlichkeit zum Schutz der dänischen dramatischen Kultur gegen mertlosen englischen Kitsch auf.

Mastentänze von y agito, Carletto Thieben und Ur fula alte bringt die 3.% ang matinee der Boltsbühne e B. am Sonntag, bem 4. Dezember, 11% br, in beater am Bülo to blat. Einlakfarten für oltsbühnenmitglteber 1,50 2. in ben üblichen Berkaufsstellen, Blasfarten für Ritmitglieder für 3,- und 2, M. an den Theaterkaffen der Firmen Ties und Wertheim  . Herblaustellung der fademie der Künste. Der Kunstbiftorifer Dr. Alfred Sub n wird am 80. 17 Uhr, für den Deutschen Kunftverein einen Bortag mit anschließenber Führung halten. gegen Bablung des auf 0.50 M. ermäßigten Preises.

enu Straßen unter der Erde.19@

Der Tunnelbau am Anhalter Bahnhof  .

Vor einiger Zeit wurden in Berlin   bie fühnen Projekte zweier| Architekten, die den Baffantenverfehr durch großzügigen Tunnelbau unter die Erbe ablenten wollten, viel erörtert. Die Projekte wurden seinerzeit als phantastisch und unrealisierbar angesehen. Immerhin: ein Ausweg muß gefunden werden Die Zusammenballung des Ver­fehrs bringt eine Gefährdung des Baffanten mit fich, so daß das fehrs bringt eine Gefährdung des Paffanten mit sich, so daß das Problem der Berkehrsregelung auf großzügigster Basis immer dringender wird.

Einen interessanten Beitrag zur Regelung der Berkehrsmifere bietet der Doppel Tunnelbau des Hotels Egceffior" vom Anhalter Bahnhof   in seine auf der linken Seite der Königgräßerstraße gelegenen Hotelräume. Das Hotel hat vom Magistrat der Stadt Berlin   unter der Bedingung den Tunnelbau ge­nehmigt erhalten, daß es auf seine Kosten von der Mödernstraße zur Königgrägerstraße einen unterirdischen Tunnel zum Abströmen des hier sehr starken Publikumsverkehr baut. Die beiden Tunnel haben eine Länge von 80 bzm. 60 Meter, find 3 Meter hoch ausgeschachtet und 3% Meter breit. Erdboden, Bände und Deden werden mit sehr starkem Eisenbeton ausgelegt, sodann mit Zeer verschmiert und zum Abschluß mit einer Marmormischung belegt. Seit dem 1. August

Die Jufettionsfrankheiten.

Keine Zunahme der Krankheitsfälle.

Das Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin   teilt mit: In der abgelaufenen Woche sind besondere häufungen von anstedenden Krankheiten in den Berliner   Schulen ir in einer nicht begbachtet worden. Nur in einer Klasse im Nordwesten ist eine größere Bahl von Erkrankungen an 3iegenpeter vor gefommen. Einige der früher geschlossenen Schultlaffen sind wie­der geöffnet worden, nachdem die Desinfektion und die er­forderlichen bakteriologischen Untersuchungen durchgeführt wurden.

Die Werbewoche in Berlin  .

4543 neue Mitglieder gewonnen.

Die Werbearbeit der Barteigenossen während der allgemei nen Werbemo che hat in Berlin   ein erfreuliches Resultat ge­bracht. Es wurden insgesamt 1623 neue Abonnenten bes Vorwärts" und 4543 neue Parteimitglieder, darunter 1234 meib­liche, gewonnen.

Auf die einzelnen Kreise verteilen sich die neuen Mitglieder wie folgt: un pangar Männer Frauen 3uf.

Berlin- Mitte Tiergarten Wedding

6

Brenzlauer Berg Friedrichshain

475

wird in drei Schichten von morgens 6 Uhr bis nachts imm 12 Uhr en den Tunnels gearbeitet. 600 Arbeiter haben hier bis Weihnachten Arbeit gefunden. Um diese Weihnachtstage herum hofft man bie Bauten fertiggestellt zu haben. Auf dem Anhalter Bahnhof   werden zwei Fahrstühle für den Gästetunnel eingebaut; die die ankommenden Reitenden unter die Erde in den Tunnel fahren. In der Mitte der Königgrägerstraße treffen die Tunnel in einem Dreied zusammen. Hier wird die Anlage von fleinen Läden, hauptsächlich Zigaretten­geschäften, Toiletteartikelgeschäften und einer Gepädaufbewahrungs­stelle geplant. Hier stoßen die beiden Tunnel zusammen und laufen dann in zwei verschiedenen Ausgängen, für die Hotelgäfte im Innen­raum des ,, Exceffior", für die Passanten auf dem Trottoir der König­grägerstraße aus. Im Excelsior wird ein kleiner Empfangsraum ein­gerichtet, von wo aus die Gäfte in die Etagenjahrstühle geleitet werden.

Der Paffan tentunnel hat Eingänge vom An­ halter Bahnhof   und der Modernstraße, breite Treppen, die auf den starken Berkehr in der Königgrägerstraße eingestellt sind. Man verspricht sich durch den Tunnel eine ganz wesentliche Entlastung des Straßenverkehrs.

propagandistische Bedeutung. Hoffentlich beschränkt sich die Spiel­gemeinschaft nicht auf Neufölln, sondern veranstaltet auch in anderent Bezirken diese Aufführungen. Am Schluß sprach Genosse Alexander Stein über das Thema Stampf der Kulturreaftion. Er fteilte feft, daß das Schmuß- und Schundgesetz wie auch der Rendellsche Schulentwurf nichts meiter find als Erponenten im Stampf der Reaktion gegen die Geistesfreiheit in Deutschland   und daß jeder Sozialist heute die Pflicht hat, bei den fommenden Wahlen für die SBD. zu werben, vor allem bei den Proletariern, die aber trotzdem politisch indifferent sind.

Der Dippelsdorfer Mörder verhaftet. Aus einem Heuschober hervorgezogen.

Wir berichteten vor einigen Lagen über das Kapitalnerbrechen, das in der Nähe der Ortschaft Dippelsdorf   bei Dresden   ent­deckt wurde. In einer Strohmiete hatte man, tief in das Stroh ge­bettet, die Leiche eines jungen Mädchens enibedt. Man stellte fest, daß die Tote erupürgi morden mar, außerdem fand man einen Schuß in die linke Bruft. Der Verdacht fiel auf den Führer eines Motorrades mit Soziusfit, der am Bußtag in Düsseldorf   ge= jeben worden war.

Am Sonntag ist es nun gelungen, den Mörder festzu­nehmen. Er hatte sich in einer Feldscheune bei Grünewald ( Oberlaufib) verstedt und dort genächtigt. Der Aderbürger, dem die Scheune gehört, hatte, ais er ein Fenster eingeschlagen norfand, mit feinem Sohn alles durchsucht und im Stroh einen unbekannten Menschen gefunden, mit dem er zum Gemeindevorsteher gehen mollte. Ohne Widerstand zu leisten, folgte der zunächst noch unbe­132 482 fannte Ginbringling, plöglich aber ergriff er in einem Birtenwäldchen Jodie Flucht. Der Sohn fett hinterher, der Bater rief Hilfe herbei. Durch die Fußspuren im Schnee fonnte der Flüchtling bald gestellt und festgenommen werden. Beim Gemeindevorsteher tam es dann heraus, daß man es mit dem Mädchenmörder Dietrich zu tun hatte. Dietrich trug noch die Kleidung, die in den Meldungen der Dresdener   Polizei bekanntgegeben war. Auch feinen Renalner hatte er noch bei fich. Der Mörder murde gefeffelt und zunächst nod dem Ruhlander Amtsgerichtsgefängnis tranportiert. von dort erfolgte Montag nachmittag feine Ueberführung nach dem Dresdener   Polizeipräsidium, wo mit den erforderlichen Bernehmungen begonnen worden ist.

240

138

378

180

123

303

350

356

119

245

94

9

Kreuzberg  

165

81

339 246

49. Abt.  ( Schwerhörige) 50. Abt.  ( Bezirkssefretariat) Charlottenburg  .

2

2

172

62

234

176

33

30209

Spandau  

46

16

i62

Wilmersdorf

85

31

116

24

18

42

126

13

139

73

14

36

32

68

463

139

602

76

32

108

61

17

78

180

51

231

36

2

38

88

21

109

98

36

134

33

28

61

1234

4543

Behlendorf Schöneberg  Steglitz  . Tempelhof Neukölln Treptom Cöpenic Lichtenberg Weißensee  Bankom

Reinidendorf

Sozialist. Arbeiter- Jugend

Insgesamt: 3309

87

DI Die Studenten- Abstimmung.

In der vorjährigen Werbewoche murden in Berlin   rump 2100 neue Barteigenossen geworben. Die Zahl hat sich in diesem Jahre also mehr als verdoppelt. 9812 1300630

Zwei Feuerwehrleute verlegt.

Bei einem großen Fabritbrand, der gestern abend auf dem Gelände der Standuhrenfabrik von Walz   in Staris horft mütete, murden die Feuerwehrbeamten Söhne und Zied busch pon der Wache Niederschöneweide   erheblich verlegt. Beide er­hielten von Samaritern die erste Hilfe. Die vier Löjdzüge maran fast sechs. Stunden lang mit der Betämpfung des Feuers beschäftigt, und nur mit Mühe gelang es, ein leberspringen der Flammen auf die angrenzenden Wohnhäuser zu verbüfen. Erft gegen 2 Uhr früh war die Gefahr beseitigt, und die Wehren tomten unter 3u­rüclaffung einer Brandwache wieder abrüden. Die eingeleitete triminalpolizeiliche Untersuchung über die Entstehungsurfache des Feuers hat noch kein Ergebnis gezeitigt. Hansangestellten- Tragödien.

0

In der Wohnung ihres Arbeitgebers, des Kaufmanns R., am Belle Alliance Bla. wurde heute früh um 8 Uhr die 17jährige Hausangestellte Elfe Schmidt durch Gas per gifet bewußtlos aufgefunden. Wiederbelebungsversuche der Feuer wehr blieben ohne Erfolg. Nach dem Befund liegt zweifellos ein Unglücksfall vor. Ein ähnlicher Fall wurde heute früh gegen 9 Uhr in der Camphausenstraße zu Zehlendorf   entdeckt. In der mit Gas angefüllten Küche wurde die 18jährige Hausangestellte Martha Simrau auf dem Fußboden liegend bemußilos aufge. funden. Wiederbelebungsversuche hatten hier Erfolg, doch mußte das Mädchen in bedenklichem Zustande in bas Hindenburg- Kranken­haus gebracht werden. Ob ein Selbstmordversuch oder Unglücksfall vorliegt bedarf noch der Klärung.

Links ran."

Beginn des Wahlattes in der Universität.

Am morgigen Mittwoch finden an sämtlichen preußi­ichen Hochschulen die Abstimmungen her Stubenten über die Bildung einer Shibentenschaft nach den neuen Bestimmungen bes preußischen Kultusministeriums statt. An der Berliner   Univerftiat hat megen der Größe der Hochschule auf Berandaffung bes Refiors als Bahlleiter die Abstimmung schon heute frith um 9 1hr be­gonnen, während die Auszählung, ebenso wie bei der Zedhnischen Hochschule, der Landwirtschaftlichen   Hochschule und der Lierärztlichen Hochschule erst morgen im Anschluß an die Beendigung des Wahl­attes erfolgen wird, so daß das Ergebnis erst in den Abend und Nachtstunden zu erwarten fein wird.

In der Universität hat man im Senatssaal drei Bahturnen aufgestellt, an denen unter Mithilfe von Beamien ber Universität mb Mitgliedern der Studentenschaft als Wahlporstände die Ab­ftimmung vollzogen wird. Auch in der Charité hat man ein Wahlletal für die zahlreichen in den verschiedenen Instituten und Kliniken tätigen Studenten eingerichtet. Bei den Abstimmungen haben sich die Studenten mit Ja oder Nein" darüber zu entscheiden, ob wie bisher an den Hochschulen eine staatlich an erkannte Vertretung und Selbstverwaltung der Studenten gebilbet werben soll oder nicht, und zwar auf Grund des neuen Studenten­rechts des preußischen Kultusministeriums, das gegenüber den bis­herigen gewiffe Abänderungen enthält und, was der Hauptstreit punkt ist, den Einzelstudentenschaften das Recht der Koalition mit der deutschen   Hochschulen in Deutschösterreich und der Tschecho­ slowakei  , untersagt. Bis gegen 12 Uhr hatten an der Universität von etwa 8000 bis 9000 wahlberechtigten Stubenten schägungsweise 1500 bis 1600 Studenten ihre Stimme abgegeben, so daß in den ersten Bormittagsstunden bereits etwa 20 Proz. der Studenten ihrer Abstimmungspflicht genügt hatten.

der des Zirkus Busch, Kommissionsrat Baul Bush. im Alter von Kommiffionsrat Busch geftorben. Gestern mittag ist der Begrün­78 Jahren gestorben. Im Jahre 1882 hatte Busch mit einem fleinen Beltzirfus in einem dänischen Landstädtchen angefangen, 1835 errichtete er am Bahnhof Börje fein Berliner   Zirtusgebäude, das seinen Namen meltbefannt machte. Jetzt hat ein Herzleiden feinem Leben ein Ende gesetzt.

9

Hörfing spricht vor dem Berliner   Reichsbauner. Der Drisnerein Schoneberg Friedenau des Reichsbanners veranstaltet om Donnerstag, 1 Dezember. in der Aula der 19. Gameindeschule, Offenbacher Str. 5, eine Rundgebung, in der Bundesvorsitzender . Sellermann Ansprachen halten werben. Bor der Stund D. Hörfing, Senatspräfident Großmann und Reftor

Unter diesem Titel veranstaltete die Spielgemeinschaft der Junglozialisten im Bitspieltheater Neu tölln die Aufführung einer politischen Revue. Es handelte fich allerdings meniger um eine szenisch aufgemachte Bühnenrepue als um die Aneinanderreihung von Gedichten, verfnüpft mit Film und mit der Aufführung der Reimannichen Barobie Minna Briesnig". Aber gemeinsam ist allen diesen Dichtungen der Hag gegen die Dunkelmänner, gegen die Reaktion, mag fie fich auf tultu rellem oder politischem Gebiet betätigen. Dieses Moment gibt dem Zutritt baben auch Nichtmitglieder Abend die einheitliche Note, drückt ihm den Stempel auf. Und die gebung wird ein Fadelzug veranstaltet. Abmarsch 18% Uhr ab Darsteller, von feiner Schablone, von feinem Schema belaftet, glühen Bahnhof Wilmersdorf- Friedenau. Die Republikaner   find herzlichst ebenfalls für die sozialistische Idee, hassen alles Bürgerlich- Müffige, alles Berstoďte, Reaktionäre, fie fühlen sich nicht als Darsteller und Die Einäscherung des Genoffen Hermann Obst, des langjährigen Sprecher, sondern als Kämpfer für einen großen Gedanken. Des Leiters unferer Filiale Ackerstraße 174, findet am Donnerstag, bem halb zündet ihr Bortrag, reißt mit, und die ganze Beranstaltung hat| 1. Dezember, 19% 1hr, ftatt. E

Le fingmuseum. Bum Gebenten an Abalbert Matlowsty( geboren 6. Dezember 1837) fpricht am 1. Des., 20 Uhr. Dr. Sans 2e bebe über den Künstler. Szenen aus Egmont" rezitiert Amanda Linbner. Die Beethovensche Musik bazu spielt Werner Richter Reichheim. Der Eintritt ist frei

eingeladen.