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Das Attentat auf Karl Geiß.

Den Täter fönnen die Frontkämpfer" nicht abschütteln!

Wenn in einer der ersten Meldungen über den glüdlicherweise gefcheiterten Mordanschlag auf unseren Freund Karl Seit, den Bürgermeister des roten Wien  , auch von einer früheren Mitglied. jchaft des Richard Strebinger zur Sozialdemokratie die Rede mar, fo reduziert sich das darauf, daß er elamal vor Jahren als Tagelöhner im fteirischen Erzbergbau vier Beiträge zum Berg­arbeiterverband gezahlt hat weiter hat die sozialistische Arbeiter­bewegung mit ihm nichts zu tun; desto mehr die Rechtsradikalen! Dagegen steht fest, daß Strebinger und feine Gefährten 1923 beim Anfleben christlichsozialer Wahlplatate in Bien mit sozialdemokratischen Arbeitern in Streit gerieten und auf fte geschossen haben, wofür Strebinger auch polizeilich bestraft morden ist.

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Die Polizei hat auch Zeitungsberichten nicht widersprochen, daß Strebinger jenem Terrorverein Oft ar a" angehört hat, deffen Mit glieder den Genossen Birneder vom Republikanischen Schutzbund  in Bien erschossen haben, daß in der Wohnung Strebingers Gewehre gefunden worden sind und daß Strebinger regel­mäßig an ameradschaftsabenden der Frontkämpfer" teilgenommen hat, fo auch noch am Vorabend seines Mordanschlags. Unter diesen Umständen gewinnt der Hinweis Bedeutung, den der Wiener Berichterstatter des Berliner Tageblatts" macht, daß nämlich in dem Bertrag über die Dollar anleihe der Stadt Wien   die Geldgeber fich den Rüdtritt vorbehalten haben, wenn binnen fünf Tagen vor Infrafttreten Unruhen in Wien   vor­tominen. Eine Ermordung oder Verlegung des Stabtoberhauptes hätte die Anleihe, die Bien zu neuen Großtaten befähigt, verhin dern tönnen: der Tag des Mordanschlags lag innerhalb diefer Frift!...

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Deutschnationaler Daumenbis.

Nationale Männer unter sich.

Prag  , 1. Dezember. Im Abgeordnetenhaus fam es zu Lärmizenen und Handgreiflich keiten. Die deutschen   oppofitionellen Redner fritisierten scharf die vorgestrige Rede des früheren Obmannes des Deutschen Berbandes, Abg. Windirsch, der die deutsche   Politik beim Umfturz als sinnlos und die Errichtung der deutschböhmischen Landesregierung als eine Groteste bezeichnet hatte. Im Verlaufe der Auseinander fegungen fprang plöglich der deutschnationale Abg. Schollich auf den Abg. Wagner( Bund der Landwirte) su und versezie ihm eine schallende Ohrfeige. Wagner wollte fich auf Schollich stürzen, wurde aber daran von den übrigen Abgeordneten gehindert, welche bie beiden Streitenden trennten. Nach Mitteilung von Augenzeugen, soll Schollich von Wagner ebenfalls einen Schlag ins Gesicht er­halten haben, wobei Wagner von Schollich in den Daumen ge= bisfen wurde.

Oberstudienrat Hölzet strafversetzt.

Telegraphiere Bild nach Wien  !

Eröffnung der Bildtelegraphie zwischen Berlin   und Wien  .

Heute mittag 12 Uhr hat die erste für den öffentlichen Verkehr| telegramme, die nun den Postämtern zur Uebertragung übergeben beffimmte Bildtelegrapheneinrichtung zwischen Berlin   und Wien   zu arbeiten begonnen. Was noch vor einem Jahre als Ergebnis ge­lungener Laboratoriumsarbett bekannt wurde, ist nun so weit durch­gebildet, daß es auch im praktischen Dauerbetrieb Berwendung fin den tann. 3wanzig Jahre sind seit der ersten telegraphischen Bild­übertragung, die Prof. Dr. Artur Korn zwischen Berlin   und München   durchführte, vergangen. Korns System, das bereits her­vorragende Erfolge aufweisen konnte, ist mun durch das von Prof. Dr. Carolus und Dr. Schröder geschlagen worden.

fung eines unbedingt zuverlässigen Bildtelegraphiesystems erlebt. Die Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche Versuche zur Schaj­Ergebnisse, die das System Carolus- Schröder mit feiner naturge treuen Uebertragung jeber Art von Bild erzielte, find in der Quali tät taum zu übertreffen. Verbesserungen sind nur noch möglich, wenn es gelingt, Sende und Empfangsgeräte zu vereinfachen und die Uebertragungsschnelligkeit wesentlich zu erhöhen. Bei der Ueber tragung von Bildern zwischen Berlin   und Wien   werden die durch die Helligkeitsschwankungen der Bilder erregten Stromimpulse über Drahtleitungen gelandt. Diese schwachen Impulse werden auf ihrem weiten Wege durch dazwischengeschaltete er stärterämter am Leben erhalten. Solche Aemter sind in Treuenbriegen, Bitterfeld  , Altenburg  , Blauen  , Bayreuth  , Nürnberg  , Hemau  , Straubing  , Baffau, Linz  , Amstetten und St. Pölten  . Na­fürlich sind auch am Sende- und Empfangsort felbst Verstärkerein richtungen vorgesehen. Die Bildtelegraphie fann sich allerdings auch der drahtlosen Trägerwellen bedienen und dabei zu erheblich besseren Zeiten bei der Uebertragung der einzelnen Bilder gelangen. Bei der Benuhung von Drahtleitungen dauert die Uebertragung eines Bildes von 10 × 4 3entimeter Größe etwa 10 minuten. Auf dem drahtlosen Wege aber wird man die gleiche Leistung in einer halben bis einer Minute erreichen. Jedes Bild wird bekanntlich Punkt für Punkt durch einen Lichtstrahl abgefaftet, dabei find bei einer Bildfläche von 2 Quadratzentimetern nicht weniger als eine halbe Million Bildpunkte zu erfassen und zu übertragen. Gegen| wärtig finden zwischen Berlin   und Wien   Versuche statt, die Bild­fängern zum Bildfunk umzuwandeln. Man hofft, daß diefe beiden telegraphie durch Berwendung von Kurzwellensendern und Emp Betriebsarten sich dann gegenseitig ergänzen werden. Die Bild­

Die von der Rennbahn.

Die Bidersacher der guten Gitte".

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Kein Film- eine Gerichtsverhandlung in Berlin- Mitte. Kläger  Joden Haynes, Beklagter verantwortlicher Rebatteur des Welt­Sport", Wohl. 8. September, Hoppegarien. Hannes rettet die Stute Gute Sitte". Sie ist Favorit. Hat zwei Rennen hintereinander ge­wonnen. Hohe Weften find auf sie abgeschlossen. Plöhlich ist fie von der Rennbahn verschwunden. Allgemeine Bestürzung. Die pielen Wetten verloren.

Acht Tage später. 16. September. Hannes reitet mieber die Die gestörte Berfaffungsfeier in Weißenfee. Gute Sitte". Diesmal gegen stärkere Gegner. Die Gute Sitte" gewinnt. Haushohe Quote, Die Gewinne werden unter den Ausführlich berichteten wir seinerzeit über einen Schulmenigen Weltern verteilt. Etwas muz da nicht gestimmt haben. standal, der sich am Realgymnafium in Weißenfee abge Die Gute Gitte" bat gegen mäßige Gegner verloren, spielt hat. Aus Anlaß der Berfassungsfeier hatte der Studienrat gegen stärfere gewonnen. Die Remdeitung hört den Jockey Berner ausgeführt, daß die Heranbildung rechter Staatsbürger Hannes und feinen Trainer Nach. Beide tönnen feine Erklärung bas Ziel ber Schulerziehung fein müsse; deshalb sei es ein Schandfled geben. Die Rennleitung spricht dem Joden eine Berwarnung aus für die höhere Schule, daß an der Ermordung des Reichsministers und droht, ihm die Lizenz zu entziehen. Im Weltsport" wird ihm alther Rathenau auch ein Gymnasialfchtlifer beteiligt gewesen unfaires Berhalten und undanteres Gebaren vorgeworfen. Haynes fel. Kaum hatte Werner geendet, als der stellvertretende Direktor, will fich das nicht gefallen lassen. Er glaubt, aus den Borwürfen Oberstudienrat Hölzel, das Wort ergiff, gegen die Rede des die Vermutung berausgehört zu haben, als habe er die Gute Gitte" Studienrats Berner Berwahrung einlegte und erklärte, nicht am 8. September abfichtlich gepullt. Alfo wird die Klage Rathenau  , sondern Hindenburg fei das rechte deal. Dann erging in Moabit   ausgetragen. Einzug von Turfgrößen in ben Gerichts­faal. Graf v. Westfalen, Graf Streeth, General Schlee, Banfier Si parteipolitischen deutschnationalen fat Herz, Fürstenberg. Monofol, militärische Haltung. Die Mitglieder der Rennieitung sind nach wie vor der Ansicht, daß die Verwarnung an Hannes zu Recht erteilt werden war. Er hätte sein Pferd in Form halten sollen. Die Intereffen der Wetter müssen unbedingt geichügt werden. Daß Hannes eine Schichung vorgenommen habe, mollen fie ihm nicht vorwerfen. General Schlee ist anderer Ansicht Haynes habe die Gute Sitte" in dem Augenblid gepullt, dis Jockey Williams auf dem Falsenfest" in feiner Hähe erschien. Andere wieder behaupten, daß die Gute Sitte" schon früher ge schlagen war und daß das einzige Verschulden, das Hanges treffen tönnte, ist, daß er den Blaz nicht ausgeritten hat. Das foi aber auch nicht erforderlich gewefen. Der Trainer der Guten Sitte", Rach, wird als 3euge gefragt, ob er an dem betreffenden Tage auf sein Pferd gewettet habe. Nein.

Tiraden.

Studienrot Werner, der so vor seinen Schülern bloßgestellt mar, lich fidh vom Amt fuspendieren und beschwerte fich über seinen Direktor. Das Provinzialschulfollegium, die Berliner   Sayulbehörbe tind das zuständige Bezirksamt Weizenjee griffen ein. Das Dij3i plinarnerfahren gegen Hölzel murde eingeleitet. Jegt ist die Entscheidung ergangen: Trog allen Geschnatters der schwarzweiß­roten Kapitolsgänse von der Täglichen Rundschau" und der Scheri preffe hat das Provinzialschulfollegium bem Oberstudienrat Hölzel feine ernfte Mißbilligung ausgesprochen, und auf Antrag des Weißenfeer Magistrats ist Hölzel an eine andere Anstatt verfegt worden.

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Es ist erfreulich, daß die zuständigen Behörden diesmal energijch durchgegriffen haben. Unter feinen Umständen dari geduldet werden, daß ein Jugenderzieher fein Amt dazu mißbraucht, parteipolitische Propaganda zu treiben und feine Schüler gegen Republik   und Verfassung aufzumiegeln. Gerade die Schüler aferer höhern Lehranstalten, die uns die zufünftigen Lehrer und Richter stellen, find volts imd staatsfeindlichen Einflüsterungen von außen her in hohem Maße ausgesetzt. Da muß zum mindesten innen das Haus fauber gehalten werden, und ein Schulmann, der nach dem Wuster des Herrn Hölzel handelt, ist sehr deutlich tr deutlich 3 Ordnung zurufen.

Einsturzunglück am Alexanderplan.

Die Mitglieder der Rennleitung erflären, daß sie zu ihrem Spruch auch jetzt noch halten, obgleich fie erfahren haben, daß die Gute Sitte" wechselnd in Form gewesen ist.

JOH

Scharlacherfranfungen in Schöneberg  .

Das Hauptgefundheitsamt teilt mit: In Schöneberg  ist in einer Boltsschule eine klasse wegen Scharlach ertrantungen gefchloffen worden. Die Zahl der Er­frankungsfälle ist sehr gering innerhalb Monatsfrift fünf leichte Fälle. Die Schließung erfolgte, meil einige dieser Stinder, die nur wegen Halsentzündung gefehlt hatten, nach­träglich beim Wiederbefuch der Schule als Scharlachrekonvalefsenten erkannt wurden.

Kampf gegen die Natten.

In den heutigen Bormittagsstunden ereignete fidh   ant Alegan In den heutigen Vormittagsstunden ereignete fich ant Alegan derplay ein schweres Einsturzunglüd, bei dem ein Arbeiter fchwer, amei andere zum Glüd nur unerheblich perlegt wurden. Das Grundstück Alexanderstraße 71, bas fich bis zur Dirasenstraße herumzieht, wird gegenwärtig von einer großen Arbeitertolonne abgeriffen. Gegen 9 Uhr löfte fich plöglich ein Ballon der ersten Etage und ris mehrere Mauerblöde mit in die Tiefe Drei Ar­beiter, die unmittelbar unter der Einsturzstelle tätig waren, Wie in jedem Jahre, ist auch diesmal auf Grund der Polizei­wurden von den herabstürzenden Gesteinsmassen verschüttet verordnung über die Durchführung der Rattenvertilgung vom Die Feuermehr erschien auf den Alarm Menschenleben in 12. November 1925 eine allgemeine Rattenvertilgung in Berlin   für Gefahr mit mehreren Rettungswagen an der Unfallstelle. Bis zum Sonnabend, den 3., Sonntag, den 4. und Montag, Eintreffen der Behr war es jedoch Arbeitskollegen der Berun  - den 5. Dezember, angeordnet. Alle. Eigentümer oder Bächter glückten gelungen, diese aus ihrer gefahrvollen Lage zu befreien. der im Stadttreis. Berlin   belegenen Grundstücke, Lager- und Schuit­Während zwei von ihnen mit ganz geringfügigen Verplätzen, Baustellen, die Borstände von Laubenfalonien und die Be­legungen davonfamen und an der Arbeitsstelle verbleiben fizer von Lauben- und Gartengrundstüden find verpflichtet, fonnten, mußte. der 29jährige Karl Heese aus der Marien- an einem der obengenannten drei Tage wirtsames Rattengift aus­burger Straße 30a. mit fchweren inneren Verlegun zulegen, ohne Rüdficht darauf, ob sich dort Raiten gezeigt haben gen und einem Oberschenkelbruch durch die Feuerwehr in oder nicht. Zuwiderhandelnde können mit einer Geldstrafe bis zu bas Riantenhaus am Friedrichshain   übergeführt werden. Eine 150 m. belegt werden. Als Rattengift merben vor allem polizeiliche Untersuchung über die Schuldfrage ift fofort Meerzwiebelpräparate und Phosphorlatmerge empfohlen. Das eingeleitet worden. 61 erftere mirtt nur bei Raiten tödlich, mährend die Batwerge dagegen auch für Haustiere gefährlich ist. Diefe hält man am besten einige Tage eingefperrt. Die gur Rattenvertilgung Berpflichteten müssen fich von ihrem zuständigen Polizeirevier einen Giftschein besorgen, der unentgeltlich ausgefertigt wird. Auf Grund dieses Giftscheines, auf dem alle näheren Bestimmungen vermerkt find, fann dann das Rattengift in den hiesigen Apotheken und in Drogenhandlungen, die Die Berechtigung zum Handel mit Gift haben, entnommen werden. Die Bekanntmachung betreffs Rattenvertilgung sowie der dazu ge­hörige Giftschein müffen umgehend vom Bolizeirevier abgeholt werden.

Nach dem Genuß von rohem Hadelid ertranften im Anfang ber Woche lieben Personen, die an einer Familienfeier im Hause Stallschreibertroße 23a teilgenommen hatten, unter Bergiftungserscheinungen. Bei den Ertranften stellten fich Benommenheit und Erbrechen ein, so daß der behan­deinde Arzt die Ueberweisung in das rbantrantenhaus verordnete. Es wurden noch einige Fleischreste porgefunden und zur batteriologisen Untersuchung beschlag nahmi, Lebensgefahr foll, bei teinem der Erkrantten bestehen.

werden, dürfen höchstens 10X19 3entimeter groß jein, denn größer ist die verfügbare Fläche der Bildtrommel des Bild­telegraphengeräts nicht. Wenn man größere Bilder jenden mill, tid fönnen fleinere Bilder jederzeit ohne irgendwelche Schwierig­so müssen sie vom Absender entsprechend zerlegt werden. Natir ist zu berücksichtigen, daß schwarzer Drud, tiefschwarze Schrift oder feiten übermittelt werden. Bei der Wahl der Farben des Bildes Lusche am besten übertragen werden. Bilder in den Farben gelb, blau und lila find für die lebertragung weniger geeignet. Da die Bilder auf der Empfandsseite photographisch aufgenommen werden, wird der Empfänger immer nur ein Schwarzweißbild erhalten.

Die Bost weist besonders darauf hin, daß von matten und un­flaren Bildern zufriedenstellende Uebermittlungen nicht erwartet Fläche von 10 × 4 3enfimeter mit 8 m. erhoben. Jedes meitere werden können. Als Mindestgebühr wird die Gebühr für eine Bentimeter Bildhöhe wird mit 2 M. berechnet, dringende Bild­telegramme toften das Dreifache. Für telegraphische Beförderung von Bildtelegrammen während der Zeit des schwächsten Fernsprech­verfehrs 21 bis 8 Uhr tritt eine Ermäßigung der reinen bild­telegraphischen Gebühren von 20 Pro3. ein. Mit der Absendung von Bildtelegrammen, die an Beitungen, Zeitschriften, Nachrichten­bureaus und Bildanstalten gerichtet sind und nur zur Veröffent­lichung in der Bresse   bestimmt find, fönnen Gebührenermäßigungen

vereinbart werden.

übergeben wurde, fand in den Betriebsräumen des Reichstelegraphen­Bevor die Bildtelegrapheneinrichtung dem öffentlichen Berkehr amts eine fleine Eröffnungsfeier statt, an der Vertreter der Behörden, der Industrie und der Preise teilnahmen. Staatssekretär Feyerabend sprach einleitende Worte. Dr. Jaeger erläu terte die technische Einrichtung, er mies insbesondere auf die Me­thode des Cleichlaufs von Sende- und Empfangsgerät hin, die mit Hilfe von Stimmgabeln, Tonrädern und Synchronmotoren erreicht wird. Präsident Gente übernahm die Einrichtung im Namen der Oberpostbirefiion Berlin  , und Oberpoftdirettor 3elle pom. Hauttelegraphenamt schilderte die Möglichkeit der Anwendung der tung wurden die Bilder des Reichskanzlers Dr. Marg und des öfter­Bildtelegraphie im öffentlichen Verkehr. Während der Veranstal reichischen Bundeskanzlers Dr. Seipel übertragen.

Der Mord auf der Landstraße. Der mutmaßliche Zäter verhaftet.

Ein Raubmord murde, wie wir seinerzeit mitteilten, am 20. August d. J. auf der Feldmark Kummer bei Schwerin   entdeckt. Ein Mädchen, die Kühe hütete, fand in einem Graben an der Berlin   Hamburger Chauffee die Leiche eines Mannes, die mit Streu oberflächlich zugedeckt war.

Die Feststellungen der Schweriner   Kriminalpolizei ergaben, baẞ der Unbekannte mit dem Gurt eines Brotbeutels erdrosselt und daß ihm außerdem der Schädel eingeschlagen war. Alles, was er besessen haben machte, auch die Ausweispapiere, maren ihm geraubt worden. Die Schweriner   Landeskriminalpolizei ermittelte, daß der Ermordete ein Feinmechanifer Ernst Brandt  bielen auf der Wanderung in der Nähe von Nauen   getroffen. Beide, aus Berlin   war. Ein gemisser Niewiera aus Ostpreußen   hatte waren gemeinsam nach Medienburg weitergegangen. Vor Gud­wigsluft batten sie einen jungen Mann getroffen, der sich 1- bert Reich aus   Berlin nannie. In Ludwigsluft wurde Ric­beren wanderten weiter und Brandi fand dann bald darauf das wiera wegen eines Uhrendiebstahls festgenommen. Die beiden an­gewaltsame Ende.

Als Mörder tonnte nur sein Be­gleiter in Frage tommen. In Perl a. d.   Mosel wurde ein junger Mann aufgegriffen, der die Abficht hatte, über die Grenze, gehen und sich für die   französische Fremdenlegion anwerben zu lassen. Er wurde zunächst in Schuhhaft genommen. mit den Bersonatien des Ermordeten bei sich führte und sich damit Weil er Bapiere auf den Namen Ernst   Brandt aus   Berlin auswies, so wurde vom Wohlfahrtsamt in Berl die hiesige Diese übermittelte p- ordinipettion in Kenntnis gesetzt. fort die Berfonalbeschreibung des Mannes, der sich   Albert Reich genannt hatte, fpäter aber als ein 21 Jahre alter Bontsbauer Erich Bruhn   aus Werneuchen festgestellt mordent war, nach Berl. Sie paßte genau auf den Angchaltenen. Ins Gebet genommen, gab dann der angebliche Brandt auch zu, daß er Erich Bruhn ist. Ein Geständnis hat er bisher noch nicht ab­gelegt. 2n seiner Täterschaft ist aber taum zu zweifein, zumal er ja auf die Bapiere des Ermordeten gereist ist.

Der Kleingarten- Bezirksverband Bedding veranstaltet pom 3.- 5. Dezember eine Kleintierausstellung in den Pharusjälen, Müllerstraße 142a. Die Ausstellung ist geöffnet am 3. Dezember Don 15-21 Uhr, am 4. und 5. Dezember von 9-21 hr. Eintritt 0,30 m.

Erwerbslosenfürsorge im   Bezirk Treptow. Die Aufnahme der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung für Erwerbslose, die in den Ortsteilen Baumschulen weg   und Treptow wohn­haft sind, erfolgt ab 28. November   in Treptow, Neue Krugallee 4. Für Erwerbslose, die in den   Ortsteilen Adlershof und Alt­Sitenide wohnen, erfolgt die Aufnahme der Anträge ab 28. No­Dember   in Adlershof, Radickestraße 14.

Die im Ringverband der geschädigten Uuslandsdentfchen und Berdrängten sufammengeschlossenen Verbände, die Kolonialberbände, die Entereffenver­tretung Selbsthilfe" und andere Gefchädigten- Gruppen rufen zu Sonntag. dem 4 Dezember. 10% vormittag. zu einer Maffenfundgebung auf, zur Schloßbrauerei Schöneberg, Hauptstraße 122. Nach dieser Kundgebung, zu der auch die Presse und alle Reichstagsfraktionen geladen find, findet ein Straßenumzug statt.

Aufstand politischer Gefangener.

murden.

Ein Zodesopfer   in Budapest.

In dem Schubhaus der Budapester Polizei fam es Montag früh zu einer Revolte der unmenschlich behandelten poli­tischen Gefangenen, die mit gemeinen Verbrechern zusammengesperrt Die Gefangenen bauten aus den Betten, Stühlen und Tischen eine Barrikade, begannen zu lärmen und zu schreien, und verlangten ihre Freilassung. Es waren durchmeg auf administrativem Wege internierte und nicht rechts­fräftig verurteilte- Anhänger der Bagi- Partei, die die Kundgebung veranstalteten. Es wurden die Türen erbrochen und die Gefangenen gefesselt in die Dunkelzellen abgeführt. Die Bolizeiforrefponbenz meldet, daß sich bei der Abführung ein gemisfer Stephan Szabo den Händen der Polizisten entwand und vom zweiten Stod in den Hof iprang, wo er tot liegen blieb. Es ist wahrscheinlicher, daß er erschlagen und dann in den Hof hinuntergeworfen wurde, um so die Ausrede zu haben, daß Szabo einen Selbstmord begangen habe.