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die Löhne erhöhen müssen. Bisher hat sie aber jede Erhöhung der Löhne in den Reichsbetrieben abgelehnt. Für ungelernte Arbeiter wird in den Reichsbetrieben noch ein Wochenlohn von 22 M. gezahlt. In Königsberg erhalten die gelernten Arbeiter bei einer 41stündigen Wochenarbeitszeit einen Lohn von 29 bis 32 M. Dieser Lohn ist sogar noch niedriger als vor dem Kriege. ( Hört, hört! bei den Soz.) Statt mit gutem Beispiel voranzugehen, hat sich das Finanzministerium sogar von der Reichsbahn ins Schleppiau nehmen lassen.

Wir fragen das Finanzminifterium: Ist es nun end­lich gewillt, mit den zuständigen Organisationen Tarifverhandlungen einzuleiten, damit endlich ange­messene Löhne in seinen Betrieben erreicht werden? Wir fordern weiter Erhöhung der Leistungen der An gestellten und Invalidenversicherung sowie der Sozialrenten. Die von uns eingebrachten Anträge dazu müssen unverzüglich zur Berhandlung kommen. Die Unternehmer haben immer behauptet, daß die Soziallasten, die sie zu tragen hätten, außerordentlich hoch seien. Wenn das der Fall wäre, dann würden fie fich nicht noch freiwillig neue Laſten auferlegen, wie beispiels weise die neuerrichtete Kriegstasse, für die pro Mann und Monat 5 Mart erhoben werden.( hört, hört! links.) In einem Rundschreiben ist der Zweck diefer neuen Kriegstaffe dargelegt wor den. Es wird dort erklärt, daß sich die Industrie durch diese Aus gabe eine Lohnerhöhung von Pro3. erfpare. Mit dieser Kriegstaffe soll aber nicht nur gegen die Arbeiterschaft ge­fämpft werden, sondern die Unternehmer haben offen ausgesprochen, daß das Reichsarbeitsministerium in der Frage des Infrafttretens der Dreischichtenverordnung für die Schwereisenbetriebe gefügig gemacht werden soll. Die Regierung foll gezwungen werden, auf die Durchführung der Verordnung am 1. Januar 1928 zu verzichten. Darf die Regierung die Bildung einer solchen Kriegstaffe zur Sabotierung der Gesetzgebung dulden? Ist das Reichsarbeitsministerium bereit, die Verordnung am 1. Ja­nuar in Kraft zu sehen oder will sie etwa den Absichten der Unter­nehmer nachgeben?

Die Fragen der Lohnerhöhung und der Regelung der Arbeits­zeit müffen illuforisch bleiben, menn nicht endlich in der Wirt fchaftspolitit des Deutschen Reis eine Aenderung herbeigeführt wird. Wir müssen feststellen, daß

die Regierung gegenüber dem Preisauftrieb völlig versagt

Poincarés neueste Erfindung.

Elfäffer dütsch und Autonomistenbewegung als Friedenshindernis!

Paris , 1. Dezember. ( Eigenbericht.) Ministerpräsident Poincaré erklärt in seiner Antwort auf einen Brief des elfäffischen Abg. Seltz zur Beschlagnahme der auto­nomistischen Zeitungen, daß die franzöfifche Regierung weit davon entfernt fei, die deutsche Sprache verbannen zu wollen. Sie wolle ihr den gebührenden Platz einräumen, den der traditionelle Dialekt in einem Grenzlande, das 40 Jahre von Frank­ reich getrennt war, erlangt habe; sie fönne jedoch nicht zugeben, daß die deutsche Sprache in Frankreich 3 weite Landessprache wäre. Die Autonomistenzeitungen könnten in Deutschland den Ge­canten aufkommen lassen, daß Elsaß- Lothringen in irgendeiner Form in das Deutsche Reich zurückkehren wolle, während man in Frankreich den Eindruck habe, daß die autonomistische Propaganda von außen her eine gewisse Ermutigung finde. Insofern set diese

Schwere Unruhen in Schanghai . Mordanschläge und Straßenbahnstillstand.

Shanghai , 1. Dezember.

Die Cage wird immer bedrohlicher, da sich wiederauflebende Gewalttätigteiten häufen. Kaum ein Tag vergeht ohne Mord oder Mordverfuch an Polizisten und Fabrifwerfmeiffern. Die Einschüchterungsverfuche gegen­Fabrikwertmeistern. Die Einschüchterungsverfuche gegen­über den Verkehrsangestellten, die zum Streit veranlaßt werden über den Verkehrsangestellten, die zum Streif veranlaßt werden follen, erreichten gestern nachmittag ihren Höhepunkt. Auf einen Straßenbahnjug wurden Schüffe abgegeben, durch die eine Eng­Sie länderin und drei Chinesen verwundet wurden. Zwei der hat. Weder in der 3oll. noch in der Kartellpolitit ift Täter wurden von einem chinesischen Polizisten erschossen. Der auch nur das geringste geschehen, um der Teuerung entgegenzu- Straßenbahnverkehr wurde eingeftelt.old Ronspesmu slo wirken. Auf die Ankündigung der Zollfenfungsaktion durch das Reichswirtschaftsministerium ist bisher noch nichts erfolgt. Jm Gegenteil, wir haben eine Erhöhung der 3ölle auf wichtige Lebensmittel erlebt, wie auf 3uder, auf Mehl, auf Mais. Die versprochene Ermäßigung der Industriezölle wird von den Geheim­räten des Ernährungs- und Wirtschaftsministeriums fabotiert( Hort, hört! lints.) Das gleiche Bersagen sehen wir auch in der Kartell politit. Die in der Deffentlich feit erhobenen Vorwürfe gegen eine Reihe von Kartellen wird erst nicht weiter untersucht. Nicht anders sieht es auf dem Gebiete der Handelsverträge aus. Die Verhandlungen mit Polen zeigen, welche starken Hemmungen auf deutscher Seite vorhanden sind. Von der heutigen Regierung fönnen wir auf dem Gebiete der Handelsvertragsverhandlungen nicht allzuviel erwarten, aber alle diese ungünstigen Erscheinungen in der Wirtschaftspolitt gehen auf Kosten der deutschen Konsumenten, und die Frage der Haltung der Konjunktur hängt wesentlich ab von der Erhaltung des Lebensstandards der Konsumenten( Sehr richtig! bei den Soz) Die Erhaltung der Konjunktur ist aber auch abhängig Dom Zuftrom ausländischen Rapitals.

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Wenn auch zu beachten ist, daß diese Alarmmeldung aus bri tischer Quelle kommt, so ist auch nicht vergessen, daß Kanton por furzem in die Gewalt der Kommunisten über gegangen war, ohne daß seither gemeldet worden wäre, daß diese Machthaber wieder vertrieben seien. So wird es sich wohl auch in Schanghai um ein Wiederaufleben der radikalsten Bewegung für bie Unabhängigkeit und darum gegen ihre Feinde, die Briten , handeln.

Genfer Dokumentenfawine.

Was wird aus dem Sicherheitsausschuß herausfommen?

V. Sch. Genf , 1. Dezember. ( Eigenbericht.) Die Vorschläge von Benesch und Politis über die Arbeits­methoden des neuen Sicherheitsfomitees hatten zu deutlich die Tendenz offenbart, einigen Spezialisten der Sicherheitsfrage Gelegenheit zu geben, jahrelang gelehrte Arbeit ohne praktischen ugen zu leisten. Das ging nun sogar dem Vater des Sicherheits fomitees zu weit: Paul Bones ur erflärte im weiteren Ver­fauf der Debatte, er benötige, ehe er seine Suftimmung zu einem Arteitsprogramm gebe, deffen schriftliche Figierung. Sogar Lord Cushendun ergriff das Wort, um vor der Gefahr eindringlich zu marnen, daß man vor lauter Studien nicht zum praktischen Gr. gebnis gelange. Er gebrauchte das Wort von einer Dotu mentenlawine", die das Sicherheitskomitee entfeffeln und unter der es erdrückt werden würde. Daraufhin wurde die Sigung auf des Romitees festzulegen. morgen vertagt, um auf Grund schriftlicher Vorschläge die Aufgaben

Selbst die Vertreter der großen Militärmächte scheinen das Ge fühl zu haben, daß es so nicht weitergehe und daß etwas Boji tives für die Abrüstung bald geschehen müsse. Würde man die von Benesch und Politis vorgeschlagenen Methoden angenommen

Die Ausweitung der Produktion ist nur möglich, wenn ihr erhebliche Kapitalien zugeführt werden. Dan Bustrom ausländischen Kapitals gewinnt erhebliche Bedeutung, Dar Buftrom ausländischen Rapitals gewinnt erhebliche Bedeutung, wenn wir die 3ins füße des Inlandes mit denen im Auslande vergleichen. Das ausländische Kapital ist zum Teil auch erforder­fichstum diese Zinsspannung auszugleichen. Wer den ausländischen Kapitalstrom hemmen will, der hemmt zugleich diesen Aus­gleich. Die Tragfähigkeit der deutschen Wirtschaft wird nicht da­durch festgestellt, daß man mechanisch die Zahl der ausländischen Anleihen zufammenrechnet. Im Auslande hat man auch diese 3u­jammenhänge erkannt. Im Auslande hat man auch nur danach gefragt, welche Entwicklung fich in der deutschen Produktion vollzieht. Erst im Anschluß an die neuen Schacht Distusfio nen find Schwierigkeiten entstanden. Herr Schacht hat den Ges meinden den guten Rat gegeben, sich auf die eigene Kraft des deutschen Kapitalmarttes zu stützen. Dabei ist ihm doch bekannt, daß dieser Martt überlastet ist, daß die Möglichkeiten zur Beschaffung innerer Anleihen auf ein Minimalmaß beschränkt find, nicht zuletzt durch solche Maßnahmen, die mit seiner eigenen Tätigkeit im Zusammenhang stehen. Herr Schacht hat aber diese allgemeinen Ausführungen über die Auslandsanleihen mit einer ungeheuerlichen Heze gegen die deutschen Gemeinden Jahreslast von 54 bis 56 Millionen Mart. verbunden.( Sehr richtig! links.) Bir Sozialdemokraten sind die Herr Schacht seine Behauptung noch aufrechterhalten, daß daran die letzten, die dem Reichsbanfpräsidenten das Recht und die Pflicht Währung laputtgehen foll? Wagt jemand zu sagen, daß bestreiten, zur Aufrechterhaltung der Währung und bei der Beob die Leistungsfähigkeit der gefamten deutschen Kommunalwefen hinter achtung der Wirtschaft Kritik an der öffentlichen und an der privaten solchen minimalen Zahlen zurückbleiben muß?( Sehr richtig! bei Finanzgebarung zu üben. Wir Sozialdemokraten fritisieren selbst den Goz.) Wir hätten erwarten müssen, daß die Reichsregierung die Fehler die in den Gemeinden gemacht werden, aber wir wenden biefem Treiben ein Ende macht, daß sie die deutschen Gemeinden uns mit aller Entschiedenheit gegen die hemmungslose Verallge- vor solchen ungerechten Angriffen schützt, daß sie dem Auslande meinerung, durch die der Reichsbankpräsident das Ansehen der deut- Auftlärung darüber gibt, daß die Stellung der deutschen Ge­fchen Gemeinden vor der Welt herabgefeht hat.( Sehr wahr! links.) meinden anders ist als die des Auslandes. Dadurch hat nicht nur die Kreditfähigkeit der Gemeinden, son­dern auch die der Gesamtwirtschaft eine schwere Bedrohung erfahren. Gerade wenn man eine Kontrolle über die Finanzpolitik der Gemeinden erzielen will, muß man fich vor solchen Uebertrei bungen hüten. Die Reichsregierung hat sich dazu noch nicht ge­äußert, fie scheint auch damit einverstanden zu sein, daß der Reichs. bantpräsident die Richtlinien abändert, die zwischen ihm und dem Reichsfinanzministerium vereinbart find. Die Beratungsstelle hat überhaupt ihren Betrieb geschlossen.

Durch diese plötzliche Sperre gegenüber den Ge meinden sind ungeheure Werte für die deutsche Wirt­schaft verloren gegangen.

Die Beratungsstelle hätte vor ihrer Schließung wenigstens das eine noch tun sollen, Herrn Schacht dahin zu beraten, er solle teine Rede mehr halten.( Sehr wahr! lints.)

Die deutschen Gemeinden sind zu Trägern wichtiger volkswirtschaftlicher Aufgaben geworden,

fie unterhalten die großen Bersorgungsbetriebe, die auf gebaut und verstärkt werden müssen. Die erhöhten Ansprüche der Bevölkerung an die Bersorgung mit Gas, Wasser und Elefirizität müssen befriedigt werden. Diese Versorgungsbetriebe haben in allen Ländern ein großes Anleihebedürfnis. Von den amerikanischen Anleihen ist allein ein Drittel an deutsche Versorgungsbetriebe gegeben worden. Herr Dr. Schacht hat aber weiter die Ausgaben für Stadien, Spielpläge, Grünflächen getadelt, er hat sie im Hanja bund als soziale Annehmlichkeiten" bezeichnet. Herr Schacht bewies damit nur, daß er

teine Ahnung von dem sozialen Elend der städtischen Bevölkerung

In Bochum hat Herr Sch a cht sogar die unerhörte Behaup tung aufgestellt, daß das Anleihebedürfnis der Gemeinden lediglich hat, daß er ihre Lebensbedürfnisse nicht tennt, daß er nicht auf das Lurusbedürfnis der Gemeinden zurückzuführen fei, weiß, daß alles geschehen muß, um das deutsche Bolt arbeitsfähig obwohl er felbst erklärte, daß er nur einen unvollkommenen Aus- und gefund zu erhalten. Wenn Herr Schacht von Defonomie redet, fchnitt aus den fommunalen Finanzen zur Verfügung habe.( Leb. dann denkt er nur an die Maschinen, wir aber denten vor allem haftes hört, hört! links.) Gegen industrielle Auslands= dabei an die Menschen. Hat man denn bei den Krediten an die anleihen hat Herr Schacht nichts einzuwenden gehabt. Landwirtschaft immer gefragt, ob sie zu produttiven Zweden Aber als neben den 5 milliarden für die Industrie auch noch verwendet werden? Wir sind gewiß Freunde der Landwirtschaft, 500 Millionen für die Gemeinden aufgenommen werden follien, da wenn aber die große Verschuldung der Landwirtschaft festgestellt war mit einem Male die Währung erfahüttert.( Lachen links.) Da- werden muß, so darf man doch auch eine solche Frage stellen. Herr bei zeigt sich bei einem Vergleich der deutschen Gemeinden mit denen Schacht hat auf die Jahre 1925 und 1926 hingewiefen; gerade in des Auslandes, daß ihr Anleihebedürfnis wesentlich geringer ist. diefen Jahren hatten die deutschen Gemeinden ganz befonders Durch den Anleihebedarf der Gemeinden soll nicht der laufende Be- fchwere Aufgaben zu löfen gehabt. darf gedeckt werden, sondern es handelt sich um einen Ueberlionen Arbeitslofe verforgen. Wenn ich heute die Re­Sie mußten 2 mil gangsbedarf für den Wiederaufbau, um die Wiedergut gierung und Herr Schacht über die Konjunktur überhaupt unter­machung des Schadens, der durch zwölfjährigen Raubbau, halten können, dann verdanken sie das den Gemeinden, die in diesen nicht durch Schuld der Gemeinden getrieben worden ist.( Sehr beiden Jahren durchgehalten haben.( Sehr wahr! links.) Die Ar wahr! links.) Herr Schacht hat ja für solchen Uebergang auch beitslosen find nicht vor die Reichsbant gezogen, sondern vor die selbst Kredite zur Verfügung gestellt, das war 1924, wo ein Teil der Rathäuser, von Herrn Schacht haben fie teine Hilfe bekommen. Reichsbankkredite zur Spekulation in franzöfifchen Wenn er nur eine Ahnung von dem sozialen Leben hätte, so würde Franken verwendet wurde. Die Gesamtfummen der fommunalen er den Gemeinden den Dank dafür aussprechen müssen, daß sie Anleihen von 14 Milliarden verteilt sich auf eine Dauer von 22 bis wahre foziale Großtaten vollbracht haben.( Sehr 23 Jahren; im Durchschnitt ergibt sich für die Gemeinden eine wahr! lints.)

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Bewegung ein ernstes Hindernis auf dem Wege zur deutsch - fran göfischen Annäherung und zur Sicherung des Friedens. Die Regie rung müsse in Wahrung der nationalen Tradition alle Maßnahmen gegen Machenschaften, welche die Unteilbarteit Frankreichs berühren, treffen.

Briand und Muffolini.

Paris , 1. Dezember. ( Eigenbericht.) Zu der Aeußerung Briands in der Kammer, daß er zu einer Aussprache mit Mussolini bereit wäre, wird behauptet, daß eine solche Zusammenkunst schon für die nächste Zeit in Bor­bereitung sei. Wie wir zuverlässig erfahren, entspricht das nicht den Tatsachen. Briand hat seine Aeußerung in rein hypothetischer Form gefaßt und wollte auch nur so verstanden sein.

haben, dann hätte man zwar eine jahrelange oder, so jar levensläng liche Pfründe für einige Rechtsgelehrte geschaffen. sonst var nichts. Für die Mitglieder und besonders für die Berichterstatter des Sicherheitsfomitees wäre das zwar eine vorzügliche Sicherheit", aber die Völker würden in dieser Unfruchtt arteit den Bev's eines Bantrotts des Bölferbundes erblicken. Schon je ist der Druck der öffentlichen Meinung, namentlich in England. fo start, daß er Lord Cushendun veranlaßte, seine Warnung vor userlosen Studien auszusprechen. Sicherlich hat auch die Anwesenheit der russischen Delegation in diefem Sinne gem'rtt und darin liegt ja der Hauptwert ihrer Beteiligung.

Der Bölferbund als Regiffriermaschine.

Genf , 1. Dezember. ( Schweizer Depeschenag.) Mehrere dem Sicherheitsfomitee angehörende Delegierte beab­fichtigen, einen 3ufaß der Bölkerbundesagung dahin zu beantragen ,. daß der Völkerbund fünftig Verträge nicht automatisch registriere, die offenfundig gegen die Aufrechterhaltung des Frie dens verstoßen.

Sturm im australischen Parlament.

Arbeiterparteiler ausgeschlossen.

Canberra , 1. Dezember. Ministerpräsident Bruce schlug im Abgeordnetenhaus vor, die Debatte über die Tagesordnung zu vertogen, um die Lage der In bustrie, besonders die Krise in der Schiffahrt, zu erörtern. Mit glieder der Arbeiterpartei unterbrachen ihn. Es entstanden Lärm. Igenen, die zwei Stunden dauerten. Ein Arbeiterparteiler wurde ausgeschlossen. In einem Antrag schlug Bruce vor, die Kammer und die Regierung sollten alle Stritte unterstüßen, die die Busammenarbeit aller australischen Staaten zur Erhaltung ber gefeblichen Ordnung und zur Sicherung der gemeinnützigen Unternehmungen fördern fönnen. ( Diefen Ton antifozialistiler Regierungen fennt man und bersteht, daß er Ausnahmegesetze gegen die Arbeiter anfündigt. Red. d. B.). old displearly

Bufrauen zum roten Wien .

studni Ueberzeichnung der Dolleranleihe. nollam id 07961

Wien, 1. Dezember. ( Eigenbericht.) Aus New York wird gemeldet, daß die Ausgabe der Wiener Stadtanleihe von 30 millionen Dollar am Mittwoch großen Erfolg gehabt hat. Die 3eichnungen übersteigen den aufgelegten Betrag beträchtlich.

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Die beste Produktivität wird durch die beste Sozial­politik erzielt, durch den Schutz und die Erhaltung von Leben und Gesundheit der Arbeiter. Die Reichsregierung hat sich bei der Heze gegen die Gemeinden nicht nur passiv verhalten, sie ließ sie durch ihre Organe sogar noch unterstützen. Die Zeitschrift Wirtschaft und Statistik", die vom Statistischen Reichsamt herausgegeben wird, hat Material ver öffentlicht das in tendenziöser Weise den Feldzug Schachts gegen öffentlicht das in tendenziöfer Weise den Feldzug Schachts gegen die Gemeinden im Interesse des Privatkapitals fördern follte. Billigt die Reichsregierung es, daß sich das Statistische Reichsamt in den Dienst des Privattapitals ftellt? Die Folge dieser Heze ift nicht nur eine Bedrohung der Kreditfähigkeit der Gemeinden, fon­dern auch eine Untergrabung des Vertrauens in die ganze fomm­unale Finanzwirtschaft. Wichtige Projekte tönnen nicht mehr in Angriff genommen werden,

der Wohnungsbau wird gehemmt, und das muß ungünstig zurückwirten auf die Konjunktur und auf die Haltung der Währung. Herr Schacht ist damit zum Schritt macher geworden der Herren Hugenberg, Silverberg und der anderen Vertreter der Schwerindustrie, die durch Ause höhlung der wirtschaftlichen Unternehmungen der Gemeinden diese zur höchsten Not treiben wollen, damit sie als reife Frucht dem Privatfapital anheimfallen. Wie stellt sich die Reichsregierung zu dieser Frage Kreditfchädigungsattion des Herrn Schacht? Wie foll der Wohnungsbau für 1928 unter folchen Um Mieter geritten werden? Unsere ganze Wirtschaftspolitik zeigt, wie ständen finanziert werden? Soll etwa eine neue Attacke gegen die start seit dem Eintritt der Deutschnationalen in die Regierung der Einfluß der Großagrarier und der Schwer industriellen geworden ist. Der Reichstag muß erst, cnt­fheiden, was wichtiger ist: deutschnationale Parteipolitit oder Wirt­fchaftspolitik im Intereffe des deutschen Volkes. Im Jahre 1925 beim Antritt der ersten Rechtsregierung wurde erklärt, daß die großen finanz- und wirtschaftspolitischen Fragen nur gegen die Sozialdemokratie gelöst werden könnten. Die Entwicklung der nächsten Wochen wird zeigen, ob man diefe Politik weiter treiben will. Jezt besteht noch die Möglichkeit, die Konjunktur zu erhalten.. der deutschnationalen Interessenpolitit. Entweber man folgt unseren Vorschlägen oder man geht die Wege

Die Entscheidung liegt in der Richtung: Entweder unter deutschnationaler Führung 3erichingung ber Konjunktur, neue Wirtschaftskrise und neue große Ar beitslosigkeit oder unter sozialdemokratischer Führung Förderung und Erhaltung der Konjunktur und damit Aufstieg des deutschen Volkes.( Lebhafter Bein fall bei den Soz.)

( Weilerer Bericht siehe 2. Beilage.)