zahlten.
„ Es war sehr schön...!" Erinnerungen eines f. u. t. Reserveonfels. Bon Peter Poul.
duals
" Nimm mich!" sagte die große Gans. Niemand nahm sie. Sie war wohl zu teuer.
Wie bewirbt man sich mit Erfolg um offene Stellen? Da fosten| mar gefüllt mit Leuten, welche fauften, feilschten, lachten und be 95 Seiten nur eine Mart. Für das Doppelte aber weist ein ungenannter Autor den bequemsten Weg zu Reichtum und Macht: „ Das Geheimnis des Glücks in der Liebe. Die Kunst, sich beim schönen Geschlecht beliebt zu machen, seine Gunst zu erlangen, ein reiches Mädchen zu erobern, unglückliche Liebe in glückliche zu vermandeln und sich die Treue seiner Auserwählten zu sichern. Von einem Frauenkenner, der durch eine reiche Heirat sein Glück machte. 12. Auflage. Das ist weiß Gott allerhand fürs Geld!
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Der alte ehrliche Knigge tritt heute im modernen Gewande auf: Wegweiser des guten Tons! Die im In- und Auslande geltenden Geseze für taftvolles Verhalten, gute Mameren, Tischmanieren, forrette Kleidung, anständige Gewohnheiten im öffentlichen, gesellschaftlichen und privaten Leben, nebst einem Anhang über das Servieren." Ganz neusachlich führt kurz und bundig ein gleiches Buch den Titel„ Kavalier und Dame".
Die Wirkungen fleiner Mengen Alkohol" find ebenso sehr Gegenstand einer eingehenden Darstellung gewesen wie„ Die Eroberung des weiblichen Körpers". Der Fleck muß raus! Ein Schaktäftlein erprobter und bewährter Mittel zur Entfernung von Flecken jeder Art ist leider nicht vollständig. Es sagt nicht, wie man moralische Flecken entfernt. Aber da braucht man nicht zu nerzweifeln. Die Gebrauchsanweisung für magische und offulte Räucherungen" gibt erschöpfende Auskunft.
Liebesbriefsteller gibt es zu Hunderten, Traumbücher kann man fich nach Geschmack und Neigung aussuchen: ägyptische, persische, indische und psychoanalytische. Aber nur einmal erscheint in der Bibliographie der Titel„ Brologe und Ansprachen zum Jubiläum einer Hebamme". Nicht aufzuzählen sind die Kalender und Lieder bücher für die verschiedensten Stände und Berufe, Weltanschauungen und Parteien. Kalender für Monisten und Schornsteinfeger, LiederBilcher für Stenographen und Seeleute nennt das Berzeichnis. Ganze Raffiter find in stenographischer, Schrift gedruckt, und über die Therese von Ronnersreuth erschien bereits eine englische Broschüre.
Neber„ Die Bildrinder im alten Mesopotamien " läßt sich tiefgründig ein Altorientalist aus,„ Das letzte einsame Molekül in der Hoch potenz" befingt schwärmerisch ein ganz moderner Dr.- Ing. Ver pfuschte Männer! Wodurch wurden fie es?" fragt herausfordernd ein Titel, ein anderer gibt die Antwort:„ Die andauernde gewohnheitsmäßige Stuhlverstopfung!"
Berzage nicht auf dem Krankenbett! Die„ Klinischen Sonette" tragen auch auf dein Schmerzenslager die Kunst, Triumphierende Sterbebetten" lehren dich, daß alles Fleisch vergeht wie Heu, und noll Geistestraft wählit du aus dem" Ratgeber für Grabinschriften" den Bers, der deine sterbliche Hülle decken soll.
Denn wie heißt der Werbespruch der Buchhändler?
Bücher find Freunde,
Bücher find Gefährten!
mus 06
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Jeder Junge hat sein Erlebnis so um das zehnte Jahr herum. Mein Erlebnis war eine Gans. Sie lag auf dem marmornen Berkaufstisch, prall und rofa. Die beiden Beine waren aufgeredt, maren beinahe bittend auf den Käufer hingerichtet: Nimm mich!" Biele andere Gänse, Hühner, Würste, Delsardinen lagen links und rechts. Das Brachtstück aber war die Gans. Der ganze Laden
Ein einziger Verkäufer, ein beleibter, walzte langsam hin und her. Flint an ihm war nur sein Auge.
Eine ärmliche Frau mit einem ungeschlachten Korb faufte eine spärliche Wurst. Bevor sie zahlen konnte, drängten andere Käufer vor. Danach kaufte sie noch einen Hering, zögerte, ließ sich wieder überholen.
" Nimm mich!" baten die gercekten Beine der Gans. Niemand nahmi fie.
Blöglich sah ich, wie der große Korb der armen Frau sich nahe an den Marmor preßte, wie sein Deckel aufging, wie die Gans
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mit einem leisen Platscher„ endlich!" flanges Jo im Korb verIchwand, der Ledel wieder Jugi!"
Wenn dickleibige Generäle dickleibige Memoiren verfassen, marum sollte ich nicht auch einmal Zeilenhonorar aus dem schön, es hat mich sehr gefreut!" Diese geflügelten Worte, hatte Also:„ Es war sehr glorreichen Weltkrieg schinden dürfen?. der damalige Thronfolger Erzherzog Karl geruht, anläßlich einer Besichtigung, wenige Wochen vor Kriegsausbruch, an mich zu verschwenden.
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Nun, mich hat es weniger gefreut, und auch sehr schön war es nicht gewesen, denn mein Kompagnieführer hatte mich angeschnauzt, weil einem Mann in meinem Zug die Patronentasche verrutscht war und einer mit einem nicht ganz blant polierten
" Kann ich endlich zahlen?" drängte sich die bisher so be- Knopf paradiert hatte. Nun, mein Unteroffizier hat sich auch nicht fcheidene Frau zum Verkäufer.
,, Gerne, was? Ist es alles?"
Ein Fünftel Gelbwurst."
,, Macht 24. Ist das alles?"
„ Ein Hering."
Bon den großen?"
Mittel."
Macht zusammen 34 Pfennig. Ist das alles?"
Die Frau nestelte am Kleid. Die Frau starrte nach der Türe. Die Frau lachte unmäßig über einen mäßigen Wiz im anderen Ladenende.
„ Ob das alles ift?"
Die Frau sah zu Boden. Die Frau nickte. del di Und die Gans?" sagte der Verkäufer langsam. Kein Geschwätz im Laden mehr. Totenstille. Dreißig Augen treuzten über dem zitternden Korbdeckel.
Und die Gans?" tropfte es nochmal furchtbar langsam. Ein gestrenger Finger zeigte nach dem Deckel. Niemand schob ihn zu rück. Er neigte sich, er schob sich selbst zurück. Bloß lag die Gans. Ihre nackten Hände baten.
Ja so, die Gans," sagte eine Stimme atemlos. Eine dünne Börse wurde auf den Marmor ausgeleert.
Reicht's?" stammelte ein Gesicht. Nie wieder sah ich solch ein armes Kaltgesicht.
" Reicht's?" erzitterten zum anderen Male diese dünnen Lippen, die plöglich aufgesprungen schienen wie verdorrte Ackererde. Der Mann zählte immer noch an den vielen kleinen Münzen, vielleicht der Gegenwert von einem halben Hundert Waschtag ftunden in fremden Häusern.
Reicht's?" wiederholte der ganz schreckerstarrte Laden. ,, Gerade," sagte der Mann,„ gerade bis auf
"
bis auf
Bis auf die Polizei," wollte er fagen. Er sagte nichts. Er ließ die Frau gehen. Ich werde heute fünfzig. Ich habe nie wieder eine Frau so gehen sehen. Dann ging ein Gebabbel loß im Laden. Alle waren empört. Ich war es auch mit meinen naseweisen zehn Jahren.
Ich bin es heute nicht mehr. Ich weiße heute, daß wir alle einmal vor dem Richterstuhl des Höchsten stehen werden.„ Ist das alles?" wird es heißen.
Vor das Antlitz werden wir die armen Hände schlagen: Unfere Taten liegen bloß: Gott, o Gott , für wieviel Dinge haben wir in diesem armen Leben nicht gezahlt!
gefreut, und schön wird er meinen Anschnauzer( den ich reglementmäßig weitergab!) auch nicht gefunden haben und die beiden Reservisten haben sich gewiß auch nicht gefreut aber seine faiserliche Hoheit hatte sich doch gefreut, weil sie nichts gesehen hatte! Also!
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Ein Jahr später fahen wir uns, nämlich Seine Kaiserliche Hoheit, der Thronfolger Karl, und meine Wenigkeit, wieder. Zu diesem 3med wurden wir erst tagelang im strömenden Regen aus den wolhynischen Sümpfen hinter die Front verschoben", bis wir glücklich in der Nähe Seiner Kaiserlichen Hoheit und weit genug vom Schuß waren.
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Und nun ging's los: Immer rum, und nochmals rum mit Tschin und Bum, um die schmetternde Musike( 3irfus, hieß das im f. und f. Jargon), bis wir unsere steifen Schüßengrabenknochen wieder vorschriftsmäßig schmeißen fonnten. Aber welch ein Schreck lähmte die Gehirne der Etappenhengste, als die Kaiserliche Hoheit ungeduldig zur Besichtigung drängte, und, o Malheur, die Parademäntel, die wir zur Besichtigung an, nachher aber wieder ablegen mußten, überhaupt nicht eintrafen!
nicht geputzt zu werden, aus dem einfachen Grunde, weil wir keine Wir allerdings freuten uns föniglich"! Knöpfe brauchten mehr besaßen. Man band sich, was sich als viel praktischer erwiesen hatte, den Mantel, der gleichzeitig als Dece, Schlafsack, Tür( vor dem Unterstand) und als Gargerfaz diente, einfach mit einer Strippe zu. Und nicht einmal der liebe Gott beanstandete dies; ebensowenig wie die Batronentaschen, die anstatt am Bauchriemen ihren Blaz im Brotjad gefunden hatten. Wenn das unser Friedenshäuptling gesehen hätte! Aber der hatte längst in Serbien dem Herrn aller Heerscharen seinen legten Rapport erstattet. Hoheit ohne Knöpfe auf den Mänteln( Setzer! Ohne Knöpfe Und so tam der erhabene Augenblick, wo uns Seine Kaiserliche nicht Köpfe!) besichtigte. Ich war ergriffen über das phänomenale Gedächtnis des nachmaligen Herrschers, als er mir die goldene Deforation an die Brust heftete und mich leutselig frug: haben mir uns nicht schon mal gesehen, Herr Oberleutnant?" Worauf ich stramm meldete: Zu Befehl, Kaiserliche Hoheit! Im Juni 1914 bei Pardubig!" Und schon im Weiterfligen bekam ich noch aus hohem Munde die Worte zu hören:„ Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!" Allerdings, das war nicht schön, daß Seine gezeigt und dieselben geistvollen Worte gespendet hatte! Kaiserliche Hoheit bei jedem Offizier dasselbe blendende Gedächtnis
Biele Jahre später aber, als der Stahlbäderkonzern längst Bleite gemacht hatte, wurde mir eine noch viel schwerere Enttäuschung, als man auf dem Leihamt meine goldene Auszeichnung, die ich versilbern wollte, mit einer geringfájäßigen Handbewegung zurückschob: Unecht!"
Daß eine Kaiserliche Hoheit mit falscher Münze lohnt, hat meine Weltanschauung in Verwirrung gebracht Nein, Kaiserliche Hoheit, das war nicht schön, das hat mich nicht gefreut!
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