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Finnlands   Staatsjubiläum.

Deutschland   das Fenster nach Europa  ".

Vor menigen Wochen erst feierte die Sowjetunion   den Zag ihres zehnjährigen Bestehens. Am heutigen Lage be­geht Finnland   den gleichen Tag. Das seit hundert Jahren unter der Botmäßigkeit des Baren stehende, immer mehr oder weniger autonome Großherzogtum" erklärte fich selbständig und zur Republif. Die Sozialdemo fratie hatte zunächst die Mehrheit. Dann bekam, mit Hilfe deutschen   Militärs, das Bürgertum wieder die Oberhand. Dennoch fonnte sich die Sozialdemokratie behaupten und auch in der Opposition an der Sicherung der demokratischen Staatsgrundlagen mitwirken. Der rechtsgerichtete Staats­präsident Mannerheim   wurde von dem Demokraten  Prof. Stalberg abgelöst. Vor einem Jahr übernahm die Sozialdemokratie von neuem die Regierungsge schäfte.

Wirtschaftlich hat sich Finnland   bald stabilisiert. Die Ar­beitslosigkeit, die heute kaum nennenswert ist, hat auch in der Zeit nach der, freilich nicht den Umfang der deutschen   er reichenden Inflation, feinen großen Umfang angenommen. Die Ausfuhr von Rohstoffen Holz, Halbfabrikaten, Holz Halbfabrikaten, Zellulofe und Nahrungsmitteln Eier, Butter usw. nach anderen Ländern ist so start gestiegen, daß der Ausfall durch die Selbstabsperrung der Sowjetunion   mehr als wettge macht ist. prenot

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International hat Finnland   seine Selbständigkeit nach allen Seiten behauptet. Mit Ausnahme einer unbedeuten den Minderheit sind sich alle Barteien heute darin einig, teine Bindungen nach irgendeiner Seite einzugehen. So sind die Berhandlungen mit der Sowjetunion   über einen beson Deren Nicht- Angriffspakt bei aller grundsätzlichen Bereitschaft ins Stoden gekommen; aber ebensowenig tommt der An­schluß an ein baltisches Staatenbündnis und Polen  in Frage. Auch einer baltischen Zollunion wird sich Finn land nicht anschließen, so sehr die regierende Sozialdemokratie die allgemeine Niederlegung der Zollschranken wünscht. Seit dem Herbst ist Finnland   Mitglied des Bölferbundsrates.

Die handelsbeziehungen mit Deutschland   sind durch einen Meistbegünstigungsvertrag geregelt, der freilich zurzeit die Ausfuhr von Zelluloje nach Deutschland   wegen der hahen Zollfäße sehr erschwert. Die politischen Beziehungen find durch einen Schiedsvertrag festgelegt. Die fulturellen Beziehungen sind seit jeher lebhaft gewesen: Deutschland   war feit jeher für Finnland   das Fenster nach Europa  ". Die finnische Gewertschafts- und Genossenschafts­bewegung ist vielfach nach deutschem Muster gefchaffen. Die finnische Sozialdemokratie ist auf den gleichen geistigen Grundlagen wie die deutsche erwachsen.

Der Memelländische Landtag fprach dem neugebildeten Diret forium gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten Das Bertrauen aus. Die Großlitauer enthielten sich der Stimme. Wahllermine in Polen  . Der Termin für die Sejmwahlen ist auf ben 4. März 1928 und der Termin für die Senatswahlen auf den 11. März 1928 festgelegt.

D- Bug Berlin  - Wien   verunglückt

Zusammenstoß mit Güterzug. 26 Personen verlegt. Wien  , 6. Dezember. Der Schnellzug Berlin- Dresden- Prag- Bien, der gestern um % 11 Uhr abends hätte eintreffen sollen, ift beim Ausfahrtssignal vor der Station Siegmundsherberg in einen dort stehenden Güterzug hineingefahren. Es find Hilfszüge an die Unfallffelle abgegangen. Bei dem Eisenbahnzusammenstoßz wurden 26 Personen leicht verlegt, die zumeist Beulen davon­feugen. Sämtliche Reifende wurden mit dem Hilfszuge nach Wica  gebracht mo fie um 342 Uhr nachts einfrafen. Schwer verletzt wurde cin 3ugbegleiter und nicht ganz so schwer verlegt eine Dame aus Wien  . Dr. Rigard Strauß und felne Frau, die sich im Zuge befanden, blieben unverlegt. Alle Reifenden, mit Ausnahme der erwähnten Dame, die in das Hofpital von Eggenburg   gebracht wurde, konnten sich nach ihrer Ankunft la Wien  , ohne ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, nach Hause begeben. Bom Güterzug wurden vier Wagen vollständig zertrümmert und umgeworfen. Der Dienst­wagen und ein weiterer Wagen des Güterzuges entglelften. Dec Lokomotivtender, Dienstwagen und ein Personenwagen des Schnell­zuges enfgleiffen. Der Berkehr auf der Strede von und bis Sieg­mundsherberg ist bis auf weiteres nur durch Umsteigen möglich.

Ein weiteres Telegramm meldet:

Der bei dem Zusammenstoß in Siegmundsherberg schmer ver­legte Zugbegleiter 3oseph Wolf aus Wien  , dem beide Beine abgefahren wurden, ist nachts gestorben. Die Ramen der leicht verlegten Reisenden sind nach Mitteilung des Borstands des Franz- Joseph- Bahnhofs dort nicht bekannt, da sie nach Ankunft in Bien, wie gemeldet, ohne Inanspruchnahme weiterer ärztlicher Hilfe den Bahnhof verließen. Da die Bleife in Siegmundsherberg noch verlegt find, wird der Personenverkehr nach Möglichkeit durch Umsteigen aufrechterhalten. Wegen der durch Rauh reif gestörten Telegraphenleitungen fonnte der Umsteigeverkehr für den Berliner   D- 3ug Nr. 61 noch nicht eingeleitet werden. Dieser Zug verkehrt vorläufig nur bis Siegmundsherberg.

Wien  , 6. Dezember. Bei dem Eisenbahnunglück von Siegmundsherberg sind 26 Per­fonen verlegt worden, und zwar zum größten Teil leicht: einige wurden von der Biener Rettungsgesellschaft bei ihrer Ankunft in Wien   behandelt, u. a. der Kaufmann August Baginsky aus Berlin  , der eine Berftauchung der rechten Hand erhielt. Bei dem heftigen Anprall find auch einige Telegraphenstangen umgelegt worden. Der Unfall dürfte sich dadurch ereignet haben, daß der Raftzug infolge Maschinenbefetts gezwungen war, auf der Strede langlam zu fahren und der D- 3ag erst im letzten Augenblid das Schlußlicht des voranfahrenden Güterzuges bemerkt hat. Der Zug begleiter Jofaf olf ist geftorben.

Justiz und Preffe.

Vor dem Bandgericht I fand am Sonnabend die Berufungs  Berhantlung in der Sache des verantwortlichen Rebatteurs ber Welt am Abend, hurtig, statt. Hurtig hatte gegen den Land gerichtsdirektor Dr. Bombe und die beiden Beijißer anläßlich der Außerhaftlaffung des Landgerichtsdirektors Jürgens beleidigende Borwürfe erhoben. Von der ersten Instanz war Hurtig zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worben. Er war verstandig genug, feine Berufung auf das Strafmaß zu beschränken. Dr. Baul Bevi mies auf die Erregung hin, die die Maßnahmen der Juftig

Die Tragödie der Jugendlichen.

Das Befinden der Gasvergifteten verhältnismäßig gut.

Noch eine Gaskatastrophe.

Die Tragödie der fünf Jugendlichen, die, wie wir im| zeitig aufgefunden und konnte ins Leben zurückgerufen werden. Morgenblatt berichteten, einen gemeinsamen Selbstmordverfuch Die Polizei nahm den Jungen in Schushait, boch mar kisher tro durch Leuchtgas   in der Helmhofstraße 35 unternahmen, hat allen Befragens der Beweggrund zu der Tat nicht festzustellen. noch feine weitere Klärung gefunden. Die jungen Leute, der 18jährige Aler M., der 22jährige Balter B. und der 23jährige Walter K., die im Moabiter Krankenhaus Aufnahme gefunden haben, und die 20jährige Erna M. aus Bankow  , die in das Westend­Krankenhaus übergeführt wurde, weigern fi, über die näheren Motive zu dem gemeinsamen Berzweiflungsschritt etwas auszusagen. In den Taschen der jugendlichen Selbstmordfandiboten wurden Zettel vorgefunden, auf denen mit Bleistift geschrieben stand, daß alle fünf im gegenseitigen Einverständnis den Tod fuchen wollten.

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Ein Kind tot, ein Untermieter dem Zode nah. Eine schwere Gasvergiftung, bei der ein 8 Monate altes Kind den Tod fand und ein 30jähriger Untermieter in bedenklichem Zu­stande in das Moabiter Krankenhaus übergeführt werden mußte, wurde heute früh im Hause Siemensstr. 5 entdeckt.

Gegen 5 Uhr erwachte die Frau des Arbeiters F. plöẞlid und bemerkte einen starten Gasgeruch, der das Schlafzimmer er= füllte. Nichts Gutes ahnend, eilte sie auf den Korridor und ente Einer der jungen Männer schrieb: Den Grund zur Tat deckte, daß sich die Berschlußschraube vom Gasautomo nehme ich mit ins Grab." Zum Glück ist die Tat im legten Augen- ten gelöst hatte. Die Gafe hatten ihren Weg in die Küche ge blic entdeckt worden, so daß die Folgen der Gaseinatmung auf die nominen und das 8 Monate alte Kind der Eheleute betäubt. Die jungen Leute kaum gesundheitsschädliche Nachteile haben werden. Frau eilte in Begleitung ihres Mannes mit dem Kinde in das Bor allen Dingen wird start angezweifelt, ob die jungen Leute Moabiter Krankenhaus, wo die Aerzte jedoch nur noch den Top nur wegen der Erwerbslosigkeit( fie wohnten mit Ausnahme des feftftellen konnten. Als die Leute von dem traurigen Gang in ihre M. sämtlich bei ihren Angehörigen) den Entschluß zum Selbstmord Wohnung zurückkehrten, hörten fie fautes Köcheln. In einer Kammer neben der Küche schlief nämlich der 30jährige Untermieter gefaßt hatten. Der Alkohol mag hierbei eine nicht unbedeutende Walter Kunze, der gleichfalls durch die ausströmenden Rolle gespielt haben, denn nach den Aussagen der 18jährigen Gafe betäubt worden war. In der ersten Aufregung hatte das Ella F. aus der Waldstraße leerten die fünf Menschen im Berlaufe.iche Ehepaar nicht an den Mann gedacht und war ins Kranten­von drei Stunden zwei Flaschen Kogna f. Das Gespräch aus het. Die joint oriente Feuerwehr nahm Wiede:: kam dann wieder unvermittelt, wie mehrfach in lezter Beit, darauf, belebungsverfuche vor, die nach längerer Zeit auch von Erfolg ge­daß das Dasein recht untebenswert fei. Es folgte der fpontane Ent­front waren. Sein Zustand war aber so bedenklich, daß der Arzt schluß, den Gasperschluß zu lösen und den Tod abzuwarten. Haupt­die Ueberführung in das Moabiter   Krantenhaus perordnete. Ran den Gaswerken ist inzwischen eine technische Interfuchung fächlich dem Umstand, daß ber junge M. wieder zur Be­finnung fam, entfekt hinausstürzte und die Nachbarn alardes Gasautomaten vorgenommen worden. Es scheint nicht mierte, ist es zum größten Teil zu verbanken, daß die Tragödie nicht ausgeschlossen, daß sich der Verschluß durch Erschütterungen felbft ihre Todesopfer gefordert hat. Gastod einer Familie in Köln  .

Selbstmordverjud eines Dreizehnjährigen. Der dreizehnjährige versuchte gestern abend gegen 7 1hr feinem Leben ein Ende zu Schüler Helmut A. aus der Slabystraße in Oberschöne weibe machen, indem er sich in der Wohnung einer befreundeten Familie in der Hobrechtstraße er hangte. Er murde aber noch redyt

gelöst hat.

In ihrer Wohnung in der Follerstraße in Köln   a. Rh. mur den der 42jährige Schlosser May, dessen 39jährige Ehefrau Gas vergiftet tot aufgefunden. Die Familie lebte in und deren zwei Töchter im Alter von 18 und 15 Jahren durch geordneten Verhältnissen und war allgemein sehr beliebt. Wie die pofizeilichen Unterfuchung ergab, liegt Selbstmord vor.

auslöjen mußten, nachdem der Staatsanwalt 2% Jahre Zuchthaus wurde aus der Berliner   Langen und der Englischen Elster gezüchtet, beantragt hatte. Das Gericht hatte Einsicht und milderte bie Strafe welche Elternschaft überdies auf der Ausstellung in hochwertigen von fünf Monaten auf einen Monat Gefängnis. In der Exemplaren vertreten mar. Urteilsbegründung berief sich der Borsitzende einmal auf die Beter Anregung und Ansporn. Die ganze Ausstellung bot dem Züch­deutung der Preise, die nicht allzu sehr eingeschränkt werden dürfe, und, zum anderen, auf den Umstand, daß Hurtig nicht Berfaffer des Artikels, sondern mir verantwortlicher Rebatteur sei.

Der Anschlag auf den Tresor.

Die Banteinbrecher noch nicht gefaßt.

Ein Weihnachtshilfswerk der Jugend.

Um verarmten Alten die Not tes Lebensabends zu findern und den Kindern der Wermsten aus dem Duntet ihrer Jugend herauszuhelfen, hatten sich schon vor fünf Jahren junge Menschen der verschiedensten politischen Befenntniffe, von den Demotraten angefangen bis ganz nach links hinüber, im Jugendarbeitstretshilfe" zusammen geschlossen. Die Gemeinschaft der jungen Herzen, die sich bie praf­Imtische Menschenliebe zum Ziel gefeßt hat, ist bis zum heutigen Tage zufammengeblieben und sieht sich am Ende ihrer diesjährigen Arbeit Bor eine der schönsten Aufgaben gestellt: es gilt, den betreuten Alien und Jungen eine Beihnachtsfeier zu bereiten, quf ber fie vor allem mit nüglichen Sachen beschenkt werden sollen. Und weil dafür die eigenen Mittel nicht ausreichen, geht man mutig guf die Suche nach Menschen, die Freund und Spender sein wollen. Eine am Sonntag vormittag im Bürgersaal des Rathauses veranstaltete Morgenfeier" sollte die helfer werben. Es war eine Ber­anstaltung von starkem künstlerischen Reiz. Bier Künstler, beren Selbstlosigkeit zu tiefem Dank verpflichtet, gaben durch ihr großes Können der Stunde einen seltenen Wert. Gertrud Ensoldt Sprach, wie immer voll Sturm und Glut, Dichtungen von Nietzsche  , Lenau  , Berlaine und Withmann. Roja Roth erzählte ganz ent­züdend Heiteres von Altenberg  , Busd) und Heine; Genia

Die Einbrecher, die den mißglückten Anschlag auf den Bantirefor am Savignypias unternahmen, sind noch nicht gefaßt. Laufe des gestrigen Rachmittags erschienen wiederholt Kunden der Bant im Gebäude, um sich nach ihren Werten umzusehen. Sie fonnten bald beruhigt werden. Selbst wenn bie Einbrecher das Schloß freigelegt hätten, so mären fie noch lange nicht in den Tresor gelangt. Der Angriff auf die Feuerschußorrichtung hätte denn viel mehr bewirkt, daß zwei Riegel von selbst vorgefallen wären. Berbrecher hätten sich an die 80 Zentimeter starfe Wand heranmachen müssen und um diese zu durchbrechen, wären eine Reihe von Tagen notwendig gewesen. Das Publikum fann also vollständig beruhigt fein.

Die Anwendung

Die

ufa ale wica( un der Staatsoper) fang und fand in Sans Baer als Begleiter einen Meister am Flügel. Sie alle ernteten stürmischen Beifall. Und nach ihnen stieg ein schmales Mädchen auf das Bodium, deren Augen, beffer als der Mund es fonnte, befchwp­rend baten, am guten Wert zu helfen. Es werden noch viel Sachen Mäntel, Röcke, Kleider, Strümpfe, Stiefel, Spiele gebraucht. Mer etwas übrig hat, soll die Sachen( oder auch Geld) on die berger Str. 21, schicken.

Kriminalpolizei in einigen wenigen Fällen verzeichnet, ift für die DOR Sprengstoffen, die die Kriminalpolizei in einigen wenigen Fällen verzeichnet, ist für die Verbrecher mindestens ebenso gefährlich wie für die Tresors. Das beweisen die bisher festgestellten Bersuche in Belgien   und in Berlin  . In Belgien   fomen bei der Explosion des Sprengstoffes, der in den Schloßfasten eingeblasen worden war, zwei Berbrecher ums Leben. Der einzige Fall in Berlin   irug sich in der Nacht zum 6. Oftober in der Mänteffabrif von. 2 Kohn in der Kleinen Jägerstraße 3/4 zu Die Geldschrankeinbrecher durchschnitten damals ein Drahtgitter vor bem Fenster auf dem Hausdach, fticgen so ein, öffneten mehrere Korridortüren und gelangten auf diesem Wege in die Kontorräume der Firma im zweiten Stod. Mit einer Sprize Jugendarbeitskreise, ife"( Herbert Schoen), Berlin   ND  , Brauns ober einem ähnlichen Werkzeug führten fie auch hier Sprengstofi in den Schloßtaften ein, legten eine Zündschnur an und warteten aus einiger Entfernung auf die Wirkung 20s fie länger ausblieb, als fie dermutet hatten, frnch einer der Verbrecher an den Geldschrank heran, um nachzusehen, ob die Schnur noch glimme. In biciem Augenblid erfolgte die Explosion. Die Lür des Schrankes flog auf und schlug mit folcher Bucht dem Berbrecher an den Kopf, daß er mit zertrümmertem Schädel tot liegen blieb.

Die Direktion der Dresbner Bant hat auf die Ermittlung und Ergreifung der Banfräuber eine Belohnung von 200 m. ausgesetzt.

Sinfonie- Konzert der Schupo.

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Ein wirklich schöner, genuhreicher Abend bei den Schupo- Mu­fitern in der Hochschule für Mufit. Zuerst Kauns   C- Moll- Sinfonie, dies prächtig gestraffte Wert, von einer oft faszinierenden fünft lerisch durchlebten Sachlichkeit, am stärksten das Scherzo und das Finale. Dann Hans Bassermann  , der große Könner auf der Geige, der mit virtuoser Technik und vornehmstem Strich den Solopart eines Tschaikowskyschen Konzertes spielte, trefflich affiftiert von einer wohldisziplinierten orchestralen Gefolgschaft, aus der besonders die erste Geige und ein paar Bläser hervorragen. Zum Schluß Till Eulenspiegel   von Richard Strauß  , dies ungemein faprizidje Bert mit allen Raffinements Straußscher Lon­führung und Instrumentalbesetzung. Die maderen Mufiter haben brand, schon ein gutes Stud Beg fünstlerischen Schaffens zu unter der feinsinnigen Leitung ihres Führers, Camillo Hilde­rugelegt. Das vollbejezte Haus, unter dessen Gästen man Staats­minister a. D. Severing, Reichstagspräsidenten Gen. Läbe, Bolizei vizepräsident Dr. Weiß. Dherst Heimannsberg, den Komponisten Fugo Saun und andere mehr bemetite, brähnte non mahren Beifaüsstürmen. Dies Mureißen großer Waffen musikalischer Spien 3u folch heller, ungefünftelter Begeisterung ist vielleicht ein ftärferer fultureller Erfolg, als die schwache Beftiebigung blafierter Musit. Gourmets.

Taubenausstellung Der Taubenverein Artona" veranstaltete wie alljährlich so auch in diesem Jahre eine Ausstellung Brunnenstr. 140. 396 Tauben, die alle in Berlin   anfäffig find, waren zur Schau gestellt. Uebermtegenb sah man Berliner   Blau­bunte, die sich hier unvermindert großer Beliebtheit erfreuen und für die man daher auch, falls sie überhaupt verläuflich find, Sport preise forbert. So jagt man, daß under 100 start eine eritftalige Blaubunte nicht zu haben ist. Eine neue Zuchtrichtung, die gute Ergebnisse verspricht, ist die Berliner   Swarzbunie Sie

Profeffor Rudolf Neunzig geftorben. In Berlin- Hermsdorf   ist Genoffe Professor Rudolf Neunzig im After non 64 Jahren einer herzlähmning erlegen. Mit ihm ist zu früh ein Mann dahingegangen, der mit vortrefflichen Geistesgaben einen starten Willen verband, den er ganz in den Dienst der freiheitlichen und fulturellen Bewegungen unserer Zeit gestellt hatte. Der Partei hatte er sich schon 1911 als Oberlehrer am Dorotheenstädtischen Realgymnasium in Berlin   angeschlossen. Benn es nach der Schul­verwaltung und ihrem Klüngel gegangen wäre, hätte man ihm da­mals wegen seiner Haltung bei den üblichen Hurrafeiern und dem Mitbringen des Borwärts" in die Schule den Prozeß gemacht. Nach der Revolution war er zusammen mit seinem Bruder, dem bekannten Ornithologen und Tiermaler Karl Neunzig. die treibende straft zum Wiederaufbau und zur Erstartung der Sozialdemokratischen Partei in in Hermsdorf   und um­gegend. Bersönlich von großer Anspruchslofigkeit und Hilfs bereitschaft, tannte er allerdings bei der Wahrnehmung der Intereffen der Republif und der Partei keine Lauheit und Nach­giebigkeit. Im Parteileben genoß er das uneingeschränkte Ber­trauen der Mitglieder. Seine unfreiwillige Muße hat er mit schrift­stellerischen Arbeiten, mit seiner von der Gerichtsbehörde als vor. bildlich anerkannten Schiedsmannstätigkeit und der Berwaltung der Boltsbücherei am Orte ausgefüllt. Für alle, die ihn gekannt haben, wird er als Vorbild eines Sozialisten und Republikaners in der Erinnerung weiterleben.

Totale Monofinsternis. Am Donnerstag, 8. Dezember, findet eine totale Mondfinsternis statt, deren ganzer Berlauf in Berlin   sichtbar ist. Sie beginnt um 16.52 Uhr, etwa eine Stunde, nachdem der Mond aufgegangen ist und endet um 20.18 Uhr. Die Totalität dauert von 17.55 Uhr bis 19.15 Uhr. en Besuchern der Treptower Stermarte ist auf der Blattform des Instituts befonders gute Gelegenheit zur Benbachtung geboten, auch stehen fleine Fernrohre hierfür zur Berfügung. Per einen photographischen Apparat befigt, fann ihn mitbringen und nach dort gegebenen Anweisungen Aufnahmen von der Mondfinsternis machen.

Weltere Einwanderungsbeschränkungen in den Bereinigten wonach die Einwanderung während der tommenden fünt Staaten? Dem Repräsentantenhaus ist eine Borlage zugegangen,

Jahre, und zwar ab 1. Juli 1928 um jährlich 10 Bros. ver. ringert werden foll. Die Jahresquote soll nach dieser Beriode ein Prozent jeder Nation betragen.

Freie Sozialistische   Hochschule. Wegen Verhinderung des Genoffen & Ra tali fällt der Seminarabend am Dienstag, 6. Dezember, aus.