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Matinsama

Ende der ſtudentiſchen Gelbſtverwaltung Letztes Mittet. Gui

Der Kultusminiffer zieht die Konsequenzen.

Der Amiliche Preußische Preffedienst meldet:

Nachdem die Studenten der preußischen Hochschulen in den Ab­stimmungen erflärt haben, daß sie eine Studentenschaft" nicht bilden wollen, hat Kultusminister Dr Beder seinen Ausführungen im Landtage entsprechend den Hochschulen mitgeteilt, daß eine als Gesamtvertretung aller Studenten und als Glied der Hoch­fdule staatlich anertannte Studentenschaft danach nicht mehr bestända

Der Bildung freier Bereine ständen feine Hindernisse im Bege, nur fönne ein solcher freier Berein nicht als Gesamt­pertretung aller Studenten anerkannt werden. Daraus folge, daß die freien Vereine teinen Anspruch erheben könnten, als Rechts­nachfolger der bisherigen ,, Studentenschaft" angesehen zu werden.

Die Hochschulbehörden werden im Einvernehmen mit dem vor­fäufigen Vermögensbeirat und dem geschäftsführenden Vorstand der früheren Studentenschaft" für baldige Liquidation der bis­herigen studentenschaftlichen Einrichtungen forgen.

Deutschnationaler Kazenjammer.

Die deutschnationale Partei ffirbt aus!

Der Kazenjammer hat die Deutschnationalen noch vor der Wahlniederlage ergriffen. Im deutschnationalen Organ des Wahlkreises Potsdam II schreibt der Landtagsabge ordnete Roennede :

,, Von den vielen Fragen, die jeden Parteigenossen bewegen oder doch bewegen sollten, ist die Frage der Jugend, des Nachwuchses eine der bringendsten... Die legten Wahlen haben ein allzu sichtbares Menetetel an die Wand ge­malt. Das ist kein zufälliger Rückgang mehr, der sich vielleicht bet den übernächsten Wahlen wieder einholen läßt. Unsere Partei stirbt langsam aus. Wo sind die Jungen, wo find die Altersklassen zwischen 20 und 35, ja 40 Jahren in den Mitgliederlisten, in den Bersammlungen der Partei? Wo sind sie? In jeder Wahlperiode reißt der Tod neue Lücken in unsere Reihen. Wo ist der Nachwuchs?"

,, Das kleine Häuflein unserer Bismärdler ist tatsächlich das einzige, was wir an sicherem Nachwuchs buchen können..

BUCH

3n Potsdam treibt eine Gefund beterfette neuerdings ihr Unwesen.

BURGER BLOCK

Es hilft nichts mehr. Diesen Patienten können nicht einmal die Potsdamer

gesund beten!

Spaltung bei den Gelben.

Was soll man fagen, wenn Barteimitglieder die Bismard- Jugend Wiedemann gegen Schmidt.- Ein neuer gelber Laden.- Aehnlichkeit mit der

für gut genug halten, um in ihr für andere Berbände zu werben. Faft noch schlimmer ist die Trägheit und Gleich gültigkeit der meisten Parteimitglieder gegenüber der Jugend. Man sollte es nicht für möglich halten, daß in einem Landesverband, der noch bei der lezten Reichstagswahl 256 000 Stimmen auf. brachte, in großen Bezirfen nicht ein einziger fich findet, der die Arbeit an der Jugend, die Gründung einer Ortsgruppe der Bis­mard- Jugend zu übernehmen bereit ist."

Unsere Bartei stirbt langsam aus!" Ein interessantes

Geständnis.

Zscheka und den Besaßungsgerichten der Franzofen."

Wir meldeten fürzlich den Ausschluß des deutschnationalen| Ich machte ihn dabei gleichzeitig auf die traurigen Berhält Landtagsabgeordneten und Raffierers des Reichsverbandes niffe beim Arbeiterhilfs und Wirtschaftsverein, vaterländischer Arbeiter und serivereine, Wiedemann, die der Organisation auch unbedingt einige tausend Mart getoftet aus dem Berbande, weil er seinem deutschnationalen Land- haben, sowie auf die Pleite der Siedlungsgenoffen­tagsfollegen und Vorsitzenden des Berbanbes, Schmidt, schaft Heimaterde, bei der der R. v. 21. auch feine Opfer bei der Kaffenführung zu scharf auf die Finger fah. Abg. au bringen hatte, aufmerksam. Es blieb bei leeren Versprechungen Wiedemann ist in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben seitens des Herrn Schmidt, denn bis zur heutigen Stunde ist noch Er pariert den Schlag seines Fraktions- und Parteifollegen teine Abrechnung, weder nom Arbeiterhilfs- und Wirtschaftsverein Reichsbundes Deutscher Arbeiter" und einer Ich hatte dann, kurz bevor Herr Schmidt seine Italienreise machte, Nur für obere Beamte, sonst garnicht!- Der Bürgerblod entsprechenden Verbandsgeitung. In einem Rundschreiben nochmals mit Heß eine Auseinanderlegung, die Herrn Schmidt nicht fündigt er an: verborgen blieb. Denn wie er mir qus Italien schrieb, merfte er, daß zwischen Seß und mir eine Berstimmung eingetreten war. Er gab mir damals schriftlich die Suficherung, daß er nach Jeiner Rüc fehr für die Regelung dieser Dinge forgen wolle und schrieb wort lich: Denn Ordnung muß fein". Es geschah weiter nichts. Dir tamen dem Bundestag näher.

Aufbefferung der Besoldungsvorlage? mit der Gründung eines neuen gelben Berbandes, bes

enflarvt fich.

Wie hier wieberhalt berthtet worden ist, haben sich bei Be. ratung ber Befalbungsreform bre Regierungswarteien vollkommen ablehnen gegenüber ben Hunderten von fozialdemokratischen An trägen verhalten, die zur Aufbesserung der Gehälter der unteren Beamtengruppen gestellt worden waren.

In der Mittwochsitzung des Haushaltsausschusses brachten fie Jedoch einen gemeinsamen Antrag ein, das Endgehalt der Befolbungsgruppe A 2c( Gruppe der Regierungsrate) u m 300 m zu erhöhen

Von den Rednern der Opposition, insbesondere den Genossen Steinkopf und Seppel murde fofort dazu bemerkt, daß man selbst. verständlich aus dieser Verschiebung die entsprechenden Konse quenzen bei anderen Gruppen ziehen werde.

Man glaubte, man braucht mich bloß auszuffeßen und die Angelegenheit ist vorbet. Ich stelle feft, daß der gefante Landes verband Berlin- Brandenburg festgeschloffen hinter mir feht und habe bereits nach dem Westen( Deutschen Arbeiterbund) Berbindun­gen. Unter den Verhältnissen und meil im R. p. 2 teine Mög­lifeit zu einer reinen und sauberen wirtschafts­friedlichen Arbeiterpolitik unter der Führung der Herren Schmidt und Heß möglich ist, habe ich mit meinen Kame­raden den Reichsbund Deutscher Arbeiter" gegründet, dem sich eine Anzahl westdeutscher Karzeraden bereits anschließen. Die Ber liner Bereine haben einstimmig ihren Austritt aus dem R. v.. erflärt. Das ist der Erfolg des rücksichtslosen, brutalen, auf seinen Geldbeutel gestüßten Vorgehens des Herrn Schmidt.

e B, den Großverbraucher des Verbandes. Der fogenannte Gesamtvorstand des Verbandes, der seinen Ausschluß be schlossen habe, habe sich aus 15 Sefretären. 1 Arbeiter und 3 Angestellten zusammengesetzt und sei nie gewählt, sondern eigenmächtig von Schmidt ausgesucht worden. Ein ord: nungsmäßig zuständiges Mitglied des Gesamtvorstandes set von Schmidt abgelehnt worden:

noch von der Siedlungsgenossenschaft Heimaterde gegeben worden.

Kurz vor demselben bekam ich eine starte Auseinandersetzung mit Herrn Schmidt, und zwar aus dem Grunde, weil ich Drud­fachen( Flugblätter und Einladungen) für die Berliner Tereine nicht metyr in der Druckerei des Herrn Schmidt( Deutsche Handelsdruderei, Inh. Wilhelm Schmidt) drucken ließ. Schließlich wurde das Vor. Schußgeschäft von Herrn Heb geregelt, aber in einer Art, die mit Regelung nichts zu tun hat, sondern nichts anderes als eine er bârmliche Schiebung auf Spelentonto bedeutet. Herr Schmidt fonnte ja gegen Herrn Heh nichts unternehmen, weil er felst als Bundesvorfihender nicht frei ist, da er feinerseits immer dafür sorgt( ohne daß er jemals in der Bundesleitung einen Be­schluß herbeiführen ließ oder von anderen Druckereien Offerten ein­holte), daß feine Druderei dauernd Beschäftigung hat. Auf diese Weife fließt ein großer Teil der R.-.-.- Beiträge in die Taschen des Herrn Schmidt, in seine Druckerei, deren Befiher er laut Han­delsregister und Berliner Telephonbuch ist, und die zum größten Teil ihre Existenz dem R.- v.- 2. verdankt.

Wiedemann bezeichnet die Wirtschaft im Reichsverband Keiner der Anwesenden, die meinen Ausschluß beschloffen vaterländischer Arbeiter und Bertvereine als ein un­haben, ist über die Dinge wirklich informiert, felbft Kamerad Kepp- fauberes Cliquensystem und fündigt zum Schluß ist über Einzelheiten nicht genau unterrichtet. Eine Organisation, breitet haben, RI age an. ler, mit dem ich in Nürnberg über die Berhältnisse gesprochen habe, gegen die Personen, die in der Wertgemeinschaft" über ihn vollständig entſtellte und wahrheitswidrige Nachrichten ver­die es fertig bringt, den ältesten Stameraden und wahr. scheinlich, das darf ich ohne Ueberhebung sagen, den startsten Sämpfer für den wirtschaftsfrieblichen Gedanten auf solche Art und Weise aus der Bewegung ausschließt, die hat sich selbst ge­richtet...

Der Mitteilung geht eine längere Begründung voraus, die die Verhältnisse des Reichsverbandes vaterländischer Darauf erfchten in der Donnerstagsigung des Ausschusses der Arbeiter- und Werkvereine" scharf beleuchtet. Wiedemann Reichsfinanzminister Dr. Köhler, um ungefähr die folgende Ernennt Schmidt den Großverdiener und seine rechte Hand, tlärung abzugeben: Die Reichsverwaltung hat bei der Einbrin gung ber Besoldungsreform erklärt, daß die Vorlage zwar im ein zelnen nicht unabänderlich sei, daß aber Uenderungen, die in ihrer finanziellen Auswirkung die Gesamtkosten wesentlich erhöhten, nicht möglich feien. Die Regierung hat deshalb teine Bedenten gegen Derichiedene Anträge erhoben, die im Laufe der ersten Lesung inner­halb dieses Rabmens neftellt und angenommen worden sind. Sie hat auch feine Einwendungen gegen den Antrag auf Neufestfehung der Bezüge der Gruppe 2c geltend gemacht, weil durch die Aus­führung des Antrags felbft feine wesentliche Mehrbelastung ent­stehen würde. Die Regierung fnüpft aber an diefe ihre Stellung nahme die ausdrüdliche Borauslegung, daß durch diese Alenderung feine Rüdwirkung auf andere Besoldungsgruppen fich ergeben würde. Dle geftrige Aussprache im Haushaltsausschuß, in der be­reits verschiedene Rüdwirtungen angemeldet wurden, hat der Reichs­regierung Anlaß gegeben, bie Lage erneut nachzuprüfen insbeson Dere wegen der etwaigen Auswirkung auf den Etat des Reichs fo­wohl wie auf den Haushalt der Betriebsverwaltung( Reichspoft, Reichsbahn ). Die Reichsregierung konnte daher auch nicht vor übergehen an den Folgerungen, die sich aus den Rückwirkungen für die finanzielle Lage der Länder und Gemeinden ergeben müssen. Die Reichsregierung fam vel Prüfung der Gesamtlage einstimmig zu dem Ergebnis, daß ein weiteres Entgegenkommen gegenüber Wünschen und Anträgen auf Aenderung der Bezüge einzelner Be­soldungsgruppen über die Beschlüsse der ersten Lefung hinaus aus finanziellen Gründen durchaus unmöglich ist.

fleinlaut ihren Antrag zurüd.

Ein fo zusammengefehtes Gericht tann man mit zweierlei ver­gleichen. Einmal hat es eine furchtbare Aehnlichkeit mit der ruf fifchen Tscheta, das andere Mal ähnelt es den Verhandlungs­grundlagen der Befahungsgerichte der Franzosen im besetzten Gebiet, die den Angeklagten in Abwesenheit verurtellen. So macht man es auch mit mir."

Wiedemann spricht dann über die Gründe seines Aus­schlusses. Man wollte einen lästigen Mahner loswerden. Go habe er dagegen protestiert, daß Schmidt ohne Angabe von Gründen den ersten Borfikenden des Vereins Die Regierungsparteien zogen auf Grund dieser Erklärungtampf einen gefährlichen Konkurrenten loszuwerden. Er Knorrbremse ausschloß, lediglich um im Mandats. habe im Dezember vorigen Jahres einen Geldgeber davon abgehalten, dem Heß zehntausend Mart für Pfefferkuchen zu geben, da die Bewegung dafür nicht auftommen fönne. Er habe erst kürzlich einen Angestellten des Verbandes, der den Auftrag hatte, der Tochter Schmidts, mieder" eine größere Summe auszu zahlen, auf das Ungefeßliche feines Handelns aufmerksam gemacht. Ueber die Vorgänge, die seinem Ausschluß voran­gingen, berichtet Wiedemann:

Fünf Todesopfer in Großwardein .

Bilanz rumänisch - akademischer Betätigung.

Budapest , 8. Dezember.

Wie die Blätter aus Großwardein melden, ist auch ein Kauf­mann namens Jofeph ah getötet worden. Die Zahl der Todesopfer ist also fünf, die der Berlegten etwa 70. Zwei Hotels und drei Caféhäuser sind vollständig zerstört Eine Reihe Geschäfte ist verwüstet. Die Handelskammer hat die nicht beschädigten Geschäfte aufgefordert, den zerstörten Firmen durch Warenübergabe auszuhelfen.

Bereits am 29. September 1926 habe ich Herrn Schmidt mit geteilt, daß Herr Heß über seine Berhältnisse lebt, daß eine Bor schußwirtschaft eingerissen ist, die kein Mensch verantworten, tann. In zweistündiger Aussprache über diese Dinge versprach mir Herr Schmidt, auf Seß einzuwirken und die Angelegenheit zu regeln.

Schmidt und Wiedemann überlassen, fich ihre Waffen Man muß es den deutschnationalen Barteigrößen werf gemeinschaftlichem Arbeitsfrieden sehen im gegenseitigen Kampf um die Macht zu mählen. Nach die Borgänge allerdings nicht aus. Immerhin erfährt man genug aus dem Lager der Gelben, um sich ein Bild von dem au machen, was man dort unter Arbeiterpolifit versteht.

Bureau Lambach.

Wir erhalten von dem früheren Sefretär Herrn P. Krell. mann des deutschnationalen Reichstagsabgeordneten ambach folgende Zuſchrift:

Sehr geehrte Schriftleitung! In der Abendausgabe vom 2. Dezember bringen Sie eine Zu­

schrift des Abg. Lambach, die sich mit mir beschäftigt. Ergän zend gestatte ich mir Ihnen mitzuteilen, daß der Abg. Lambach auch eine Anzeige wegen Erpressung erstattet hatte. Ich wurde freigesprochen, da der Abg. Lambach in der Verhandlung selbst nicht angeben fonnte, was ich von ihm hätte erpreffen" wollen. Gegen das andere Urteil ist Berufung eingelegt wor­den. In der Berufungsinstanz werden u. a. die eidlichen Auslagen des Abg. Lambach eingehend beleuchtet werden. Außerdem habe ich bei der Parteileitung ein Ehren­gerichtsverfahren beantragt, so daß ich vorläufig darauf verzichten kann, mit dem Abg. Lambach eine öffentliche Auseinander­fegung zu führen.

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Loyalerweise auch den vor. stehenden Brief veröffentlichen würden. Hochachtungsvoll 3.& rellmann