Brauerei und Mälzerei- Berufsgenossenschaft.
Aus dem Jahresbericht von 1926.
Die Brueret und Mälzerei- Berufsgenossenschaft ist in dreif Gettionen( Settion I München, Seftion II Berlin, Geftion III Dortmund) über das Reich gegliedert. Die Berufsgenossenschaft zählte insgesamt 4775 Betriebe gegen 4683 im Jahre 1925. In biefen Betrieben maren 1926 84 508 Personen( 81 542) versichert. Die Betriebe haben sich um 92 gegen 1925 vermehrt, und die Zahl Der Bersicherten um 2966. Die Zahl der Brauereibetriebe hat ab genommen, die der Biermiederlagen zugenommen. Die gezahlten Lohnfummen verzeichnet die Berufsgenossenschaft mit insgesamt 202 612 575 M.( 186 460 325 m. im Jahre 1925). Der durch schnittliche
Jahresarbelisverdienst eines Bersicherten
betrug benmach bei der Berufsgenossenfraft 2397 92 M., der Tagesverdienst 300 Arbeitstage im Durchschnitt 7,99 m. Der durchschnittliche Jahresarbeitsverdienst betrug bei der Sektion I ( München ) 2333 M., der Tagesverdienst 7,74 m., bei der Seftion II ( Berlin ) 2352 M. bzw. 7,84 m., bei der Sektion III( Dortmund ) 2591 ỨC. 63tr. 8,63 m2.
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An Rentenentschädigungen wurden 1926 insgesamt 2 766 530 D. gezahlt. Die Unfallziffer ist im Berichtsjahr weiter gestiegen. Insgesamt wurden 14 506 Unfälle gegen 12 242 im Jahre 1925 gemeldet. Auch die entschädigungs pflichtigen Unfälle folche, die nach Ablauf der Wartezeit ( 8 Wochen) bzw. nach Abschluß des Heilverfahrens noch eine Er merbseinbuke von mindestens 10 Proz. hinterlassen- find von 542 m Jahre 1925 auf 641 im Berichtsjahr gestiegen. Leider wird im Bericht der Genofferschaft nichts von den tödlich verlaufenen Unfällen erwähnt. Auf 1000 Bollarbeiter entfielen 176,38 gemeldete Unfälle gegen 152,59 im Jahre 1925; entfchädigungspflichtige Un fälle auf 1000 Bollarbeiter 7.58 gegen 6,65.
Die sechs technischen Aufsichtsbeamten. von denen drei erst im Baufe des Berichtsjahres neu eingestellt wurden, haben 1275 Betricbe besichtigt. Demnach find
3500 Betriebe nicht revidiert worden. Geradezu kläglich ist die Unfallverhütung. Für den Erlag von Unfallverhütungsvorschriften ist 1926 die lächerlich geringe Summe von 678,60 m. ausgegeben worden. Für die Ueber wachung der Betriebe wurden 105 865,58 m. ausgegeben. In dieser Summe sind aber auch die Ruhegelder und hinter bliebenenbezüge der in den Ruhestand versetzten bzw. verstorbenen technischen Aufsichtsbeamten mit enthalten. Während für die Unfallverhütung wenig oder gar nichts ausgegeben murde, find die Summen für Gehälter nicht pering; sie betrugen bei der Geftion I 64 684 M.. bei der Settion II 85 139., bei der Sektion III 73 613 M und bei der Zentralverwaltung 64 264 M., insgesamt 287 700 m.
Die Bertiner Eisenbahner.
Zur Lohn- und Gehaltsbewegung.
Am Donnerstagabend nahm eine außerordentliche Generalverfammlung des Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutschlands , Ortsgruppe Berlin , in den Mufiferfälen Stellung zur Lohnbewegung. Der erste Bevollmächtigte, Winkler, schilderte in furzen Zügen den Stand ter Lohnbewegung und die Berschleppungspolitit der Reichsbahnhauptverwaltung. An dieser Politik seien auch die Gewerkschaft deutscher Eisenbahner( christliche Richtung) und der Allgemeine Eisenbahnerverband nicht ganz unschuldig.
Die Generalversammlung machte sich folgende Entschließung zur eigen:
Die immer mehr in Erscheinung tretende Machtpolitif, wie fie Don der Reichsregierung und der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft geübt wird, hat bereits an einigen Stellen zu Explosionen geführt. Auch die Eisenbahner des Bezirks Berlin find infolge des fortwährenden Hinauszögerns in der Erfüllung ihrer Forderung, Er höhung der Ortslohnzuschläge von 37 auf 50 Broz, müde und ver langen die fofortige Einlösung dieser Forderung.
In einem Sonderbericht an die Genossenschaftsmitglieder mird als Ursache für die Zunahme der Unfälle der bessere Beschäftigungsgrad und
der Rüdgang der gelernten Arbeiter angegeben. Dafür, daß die Erhöhung der Unfallgefahr auf die Lässigkeit der Unternehmer oder der Versicherten zurückzuführen sei, liegen feine Unterlagen vor.
Die größte Unfallgefahr besteht im Fuhrwertsbetrieb. Im Jahre 1926 wurden allein 32$ 103. aller Todesfälle durch Fuhrwert herbeigeführt Außer den zahlreichen Unfällen an Arbeitsmaschinen und beim Transport Auf- und Abladen von Fässern, Auerleiten und Stolpern find ganz besonders Unfälle vom fehr erheblicher Art durch herumliegende Glasscherben lomie beim Entfernen der Berschlüsse von zerbiochenen Flaschen vorgekommen. In dem Bericht wird recht eindringlich
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über die Maschinenfabriken Klage geführt.
Der Fortschritt in der Konstruktion unfallgesiderter Maschinen geht viel zu langsam vor sich. Bei neu zu liefernden Maschinen fehlt fogar ein genügender Getriebes hug. Bielfach erst unter fortgefeßten Mahnungen, und dem Drud der Berufsgenossenunter fortgefeßten Mahnungen, und dem Druck der Berufsgenossenschaft wurden dann Ergänzungen vorgenommen. Auch über das lässige Verhalten eines Teiles ber Unternehmer wird geklagt. Die fristgemäße Beseitigung der Mängel laffe häufig viel zu wünschen übrig. Biele Berwarnungen und auch Straf anträge feien notwendig gemesen gegen Unternehmer, die Schutz vorschriften beseitigt bzm. die Unfallverhütungsvorschriften nicht beachtet hätten.
werben erweitert; u. a. wird ein Berfuchsbergwerf einge richtet. Das Arbeitsschuhmuseum hat durch die zum Teil bereits durchgeführten Modernisierungspläne bedeutend gewonnen, wie bei der Besichtigung durch den Beirat festgestellt merden fonnte.
Als Bertreter der freien Gewerkschaften gehören zum Beirat Hermann Müller vom ADGB ., Reichstagsabgeordneter Ho, Bruhns vom Teriilarbeiterverband, Löhrfe vom Deutschen Landarbeiterverband und Stehr vom AfA- Bund.
Ein Sechzigjähriger.
Der Hauptkassierer des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter Adam Ruppert, wird heute 60 Jahre alt. Im Jahre 1899 trat der Genoffe Ruppert seiner damals zuständigen Gemertschaft, dem Verbande der Maler, bei. Später trat er in einen städtischen Betrieb in Darmstadt ein und lam 1908 zum Berband der Gemeinde und Staatsarbeiter. Bald darauf wurde er ehrenamtlicher Vorsitzender der Filiale Darmstadt . 1912 murte Ruppert im Hauptbureau angestellt. Anfang 1919 war er als Bauleiter des Verbandes in Thüringen tätig, von wo er dann im Oktober 1920 zunächst als zweiter Kassierer des Ber bandes gewählt wurde. Als im darauffolgenden Jahre der Hauptfassierer Azmann infolge seiner Wahl zum Stadtrat ausschied. verfah Ruppert die Kaffengeschäfte selbständig. Er wurde auf dem folgenden Verbandstage in Magdeburg ( 1922) zum Hauptfaj. fierer gewählt und trat damit in einen der höchst verantwort lichen Posten, den die Organisation zu vergeben hat.
Schon das nächstfolgende Jahr, 1923, fduf infolge der Infla tion auch für den Verband der Gemeindes und Staatsarbeiter ungeheure finanzielle Nöte und Schwierigkeiten, die fich naturgemäß am stärksten und unmittelbarften in der Haupttasse auswirften. Heute, da der Verband im Gewerkschaftstonzern einer der größten und leistungsfähigsten ist, leitet Ruppert das Finanzwesen des Berbandes in mustergültiger Weise.
Konferenz der freigewerffchaftlichen Schulbeiräte.
Der Jubilar war in feinem früheren Wahlbezirk Berlin - Wil Demnach darf man berechtigterweise fagen, ein Teil der Unter- mersdorf jahrelang in unserer Partei sowohl für die Jugendbewe nehmer trägt die Schuld an der stetigen Zunahme der Un- eifrig tätig. Adam Ruppert befindet sich in voller förperlicher und gung wie auch in der Kommunalpolitik als Bezirksverordneter fälle. Daher for bern die Brauereiarbeiter eine fchärfere geistiger Frische. Bir bringen dem Jubilar unsere besten leberwachung der Betriebe zur Durchführung der Unwünsche dar. faltverhütungsvorschriften. Der Bericht wäre nit poll ftändig, wenn die Geftion III nicht ihre sozialpolitische Rückständigfeit befundet hätte. Sie sagt: Immerhin überwiegen als 3eichen der Zeit die Fürsorge- Bestrebungen, d. h. ständig wachsende Ansprüche an dritte und immer weniger an die eigene Selbstverantwortung. So wurden bei einem Steuer- und Bollaufkommen von 7.6 Milliarden Mart für fozialpolitische Ausgaben im Jahre 1926 insgesamt 5 milliarden be nötigt, das ist das Tierfache der Aufwendungen im Jahre 1913." Die Herrschaften haben wohl schon vergessen, daß zwischen diesem Zeitraum das Stahlbad" liegt, wodurch Deutschland 720 000 Schwerkriegsbeschädigte, Kriegerwitwen und-waisen jährlich zu unterstügen hat?
Wenn die außerordentliche Generalversammlung von der Inanspruchnahme des legten gewerkschaftlichen Mittels bisher Abstand nahm, so deswegen, weil am heutigen Tage endlich über die Erhöhung der Ortszulagen im Bezirk Berlin perBesoldung der Reichsbahnbeamten verhandelt werden. handelt werden soll Desgleichen soll über, die Neuregelung der
Die Generalversammlung betont ausdrücklich, daß sie jede Erschütterung des Wirtschaftslebens vermeiden will, so lange nicht alle Berhandlungsmöglichkeiten erschöpft sind. Sollten aber die Berhandfungen über die gestellten Forderungen auf Ortslohnzulagen und Besoldung für die unteren und mittleren Beamten nicht zur 3ufriedenheit führen, dann wird die Reichsbahn- Gesellschaft für die Ausführung der bestehenden Beschlüsse die Verantwortung tragen müssen."
Das Arbeitsschuhmuseum.
unterstellte Beirat für das Arbeitsschußmuseum Um Donnerstag tagte in Berlin der dem Arbeitsministerium unter dem Borfig des Staatssekretärs Dr. Geib. Das Arbeitsschutzmuseum wird zurzeit modernisiert. Berschiedene Abteilungen
WERTHEIM
Leipziger Str.
Königstraße
Königstraße Rosenthaler Str.
Moritzplatz
Preise soweit Vorrat; Fleisch, Fische, Obst u. Gemüse werden nicht zugesandt.
Am Freitag, dem 9. Dezember, 19% Uhr, findet im Saal 4 des Gewerkschaftshauses, Engelufer 24. 25, eine Konferenz der freigemertschaftlich organisierten Beiräte an den Berufsschulen statt. Tagesordnung: 1. Begrüßung. 2. Vortrag: Die Entwicklung des gewerb= lichen Schulwesens in Berlin ". Referent: Magistrats- Schu rat Schulze. Dem gewerkschaftlichen Streben, fördernd am Ausbau des Berufsschulwesens mitzuwirken, sind durch die Wahl der Schulbeiräte stärkere Möglichkeiten gegeben. Es gilt, diese zu nutzen. Die wichtige Tagesordnung erfordert bestimmtes Erscheinen der in Frage fommenden Kollegen. Verbands- Mitgliedsbuch und Einladungsschreiben legitimieren.
Afa- Beiräte der faufmännischen Berufsschulen!
Die in der Abendausgabe des„ Borwärts" pom Mittwoch, dem 7. Dezember, veröffentlichte Notiz und Einladung betrifft nicht die Mitglieder der Berufsschulbeiräte aus AfA- Gewerkschaften, sondern nur folde aus Arbeitergewerkschaften. Eine Zusammenkunft der AfA- Beiräte der Berufsschulen erfolgt gesondert.
Eine öffentliche Beamtenfundgebung ist au beute abend. 7% Uhr, nach den Germaniafalen, Chauffeeftraße 110, vom Berliner Ortsausschuß des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes einberufen worden. Dr. Bolter vom Bundesvo stand wird über die Bes soldungsreform referieren, ein Thema, das für die gesamte Beamtenschaft aftuell ift. on las
Berantwortlich für Bolitik: Dr Curt Geger: Wirtschaft: 6. Klingelhäfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Cykorn; Feuilleton:. 5. Döscher Lotales und Sonstiges: Friz Karstadt ; Anzeigen: Th. Glode; famtlich in Berlin Berlag: Borwärts- Berlag Gm b S., Berlin Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanftal Baul Singer v Co Berlin S 68. Lindenstraße 3. Sierzu 3 Beilagen. Stadtbeilage" und Unterhaltung und Biffen.
Frisches Fleisch
Kalbskamm Brust und Rücken
Pfund
Kalbskeule ganz und geteilt
Pfand Blatiu. Rücken m.Beilage, Pid.
72 P 85 Pl.
Schweinebauch 80 Pl.
m. Beilage
. Kamm 85 pf. Schweineschink. Rinderkamm u. Brust, Pfand 78 Pt.
Schmorfleisch
Knochen, Pfd.
u.Roastbeefm. 90 Pf. Speer und Kamm.. Pfund 95 Pf.
PI.
Kaßler Speer und Kamm. Hammel dicke Rippe und Rücken 88 pl. Liesen 80 Gehacktes 70 PL
Pfund
Prima Ochsenfleisch gefroren Kamm u. Brust Pland 58 Pf. Schmorfleisch mit Knochen Pfand 70 Pr.
Geflügel u. Wild
Suppenhühner, 98
Pid.
Dorsche
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Sonntag sind unsere Häuser von 2 bis 6 Uhr geöffnet
Kabeljau Pfd. 18 Pf. ohne Kopf, Pfd. 24 Pf. Schellfische. Pfund 14 Pf. 28 Pt. Grüne Heringe 5 Pfund 65 Pf. an Lebende große Bleie Pfund 75 Pf. Lebend. Hechte u. Karpfen billigst
Plund
Fettbücklinge 38 P 48 a
O
Sprotten Pfund 32 Pf. Kistchen 39 Pf. Flundern. Pfund 35 u. 68 Pf. Rotbars u. Seelachs geräuch., Pfd. 44 Pf. Makrelen geräuchert...... Pfund 72 Pf. Butter Tafelber Pid. 2.00 n. 206. 1.88
Sibirische 1.98, Molkerei Pfd. 1- Pfund- Paket 50 Pf.
Speisetalg Margarine Kokosfett
Schweineschmalz
. Pfund 50 Pf. 58 PL.
.. Pfund 55 Pf.
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.. Pfund 78 Pf.
..
Pfund 78 Pi
Allg. Stangenkäse Pfund 50 Pf. 62 PL. Holländer u. Edamer. Tilsiter Pfund 75 Pf. vollfett, Pfund 95 Pf. an Steinbuscher Pid. 88 Pf. vollfett, Pid. 98 PL Schweizer dänischer 98 Pf. Tilsiter ohne Rinde, volllett
Piend
Gänse gefroren
Pfund 85 Pl
PI.
Pf. an
Puten feine
Pfund 98 Pt.
Tatelrels
an
Junge Enten.... .... Pfand 120
an
Hasen gestreift und ausgeworfen, Pid. 83 Bh
an
Backobst gemischt.
Haferflocken
. Pfund 25 Pl. Piund 25 Pf. Bosnische Pflaumen neue, Plund 23 PL Pfund 44 Pf.
Tiroler, Originalkiste ca. 45 Pfand brutto
Goldparmänen
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1275
Kochbirnen u. Kochäpfel Pfund 12 Pf. Rote Hähnchen...... Pfund 15 Pf. Pfund 20 Pf. Renetten Baumanns- und Gold- 25 Pf. Amerik. Aepfel Pfund 33 Pi. 48 Pf. Mandarinen Kiste 25 Stück 95 Pf. Pfd. 25 Pf. Bananen.
Walnüsse
Renetten
Haselnüsse....
Pfund
Pfund 32 Pf. 40 Pf.
Pfund 53 Pf. 68 Pf.
... Pfund 53 Pf.
Apfelsinen..Dutzend 40 Pf. 60 Pf. 1 M Ananas frische
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Dampfwurst
... Pfund 95 Pf.
n. Hausmacher
leberwurst, Pid.
Ari)
Pfund
120
Mortadella u. Mettwurst grobe, Pid. 1.30 Filetwurst und Schinkenpolnische 1.45 Jagd- u. Mettwurst( Braunsch vel er 1.45 Tee- u. feine Leberwurst Pfund 1.70 Zervelat- u. Salamiwurst Holsteiner 1.70 Plund Schinkenspeck... ... Pfund 1.70 Nußschinken ca: 2 Piund schwer, Pfd. 1.85
Rotwein 1.05 1925 Siefersheimer Höllberg 1.35 1921 Niersteiner Berg süffig, floit 2 M Roter Dessertwein Spezialmarke 1.75 Alter Kräuter- Likör 38 Vol.- Proz. 2.90 Die Preise verstehen sich für 1, Flasche ohne Glas Johannisbeerwein rot, su, vom Faß. 95 Pf. Muskateller süß, würzig, vom Faß, Ltr. 1.70 Die neue Weihnachtspreisliste wird auf Wunsch zugesandt
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