Einzelbild herunterladen
 

7tr. 551* 44. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Freltag, 9. Dezember 1022

33 Millionen Kruppgewinne. 'lA Millionen Reingewinn-20 Millionen Abschreibungen Aber es geht schlecht!

Der Jahresabschluß des Krupp- Kanzerns fdr 1926/27 (ÖO. September ) mit fernen gestern an anderer Stelle schon ge- nannten überraschet großen Gewinnen erscheint zur rechten Zeit: nniten im Abwehriampi gegen den Anschlag der EileniiÄmstriellen. Die Krupp A.- G. nahm innerhalb der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie von seher eine Sonderstellung ein. In der vor- kriege zeitlichen Epoche des Wettrüstens stand Krupp zum großen Dell außerhalb der allgemeinen Konkurrenz Knipp produzierte für Deutschland und olle Herren der Welt fast konkurrenzlos Kanonen und Panzerplatten. Aus Gnach des Versailler Vertrages ober sah sich der Kmrzern gezwungen, sein« Vetrieb« von Grund aus umzustellen, große Teile seiner Anlagen und seines Maschinen- park? zu verschrollen. Wenn diese Gesellschalh die bei der Um. stellung m der Nochkricgs,zeit zweisellos viel größere Schwierig. ketten als die anderen rheinifch-wesiiälischen Montankonzern« zu überwinden hatte, segt einen IahvcsaMchluß vermientlicht, der einen Rekord an Produktionsleistungen und Gewinnzifiern darstellt, so tielen hier die großen Konjunkturgewinne trnd die allgemein glon- .z«nd« Lage der Schwerindustrie besonders beweiskräftig Alltage. Rekordziffern der Erzeugung. Nach dem Geschäftsbericht konnte die K o h l« n k ö r d e r u n g gegenüber dem Borjahr um 10,5 Proz. und die Kotserzell» g u n g bei dem starken Eigenoerbrauch der Hütten sogar um 28 Proz. gesteigert werden. Auch der Erzbergbau im Sicgerlanb. der biß zllm September vom Staat subventioniert wurde, hall« gute Zeiten. Außer der laufenden Produktion konnten die bedeutenden Lagerbestände geräumt werden. Die R o h st a h l- Erzeugung, die bereits im vorigen Jahr durch den Emiluß des englischen Bergarbeiterstreiks die besten Borkriegssahre überirofsen hatte, erzielte in diesem Jahre feit dem Bestehen der Werke«inen Rekord. Auch die Essener Slaminbetriebe» die Gußstahlwerke, waren voll beschäftigt, da im lausenden Jahr« die Wsaßbasis für Edel- und Sonderstahl erheblich erweitert werden konnte. Mit der Mechanisierung des Maschinendauez wurde fort­geschritten So wurde im Lostwagcnbau und in den Betrieben für landwirtschaftliche Maschinen Fließarbeit eingeführt und die Absatzorganisatlon ausgebaut. Di« einzigen Betriebe, deren Lei. stungssähigkeit nicht ausgcnußt werden konnte, waren die Waggon- und Lokomotivwerkc. Auch das Grufonwerk in Magdeburg hat«wen Rem- gewinn von 0,8 Millionen Mark erzielt, und die Germania- werft in Kiel , die ihre Betriebe eine Zeillang stark eingeschränkt hatte und mit einem geringen Verlust abschließt, ist jetzt im Schiff- und Maschinenbau gut beschäftigt. Ebenso sind die Beleg- s ch a f t e n, die in der Rationalisierungsperiode stark zusammen- .geschmolzen waren, beträchtlich vermehrt worden. Sie smd in den Krupp-B« trieben und den ihnen angeschlossenen Werken von- 46 000 lus 86000 Mann gestiegen, haben sich akjö nahezu ver- doppelt. Die Gewinne. Die Betriebsleistungen erhalten ihre Bedeutung erst durch ihre finanziell« Auswirkung. So stiegen die Betriebsgewinn« von 83 Millionen auf. 49,3 Millionen, von denen jedoch außer den Hanbelsunkosten noch SH Millionen für Abschreibungen vorweg abgezogen wurden. Der mit 13 Millionen Mark aus- gewiesene Reingewinn an und für sich gegenüber dem vorjährigen B« r l u st abschluß von 2,l Millionen schon ein glän- zendes Ergebnis ist zunächst ein Rechenexempel. das für die Gewinnergiebigkeit noch wenig besagt. Außer Steuern und sozialen Abgaben in Höh« von 26 Millionen werden nämlich noch Sonder- abschreibungen für Zinsen und Beteiligungen in Höh« von fast 10 Millionen abgezogen. Schlägt man zu den 13 Millionen

die insgesamt rund 20 Millionen Abschreibungen hwzu, so erhält man als tatsächlich erzielten- Reingewinn aus den Betrieben die Sunnne van 33 Millionen Mark. Bei der starken Derönderung. die die einzelnen Bilanzposten ausweisen, muh die Aufnahme der 60-MIll!onen-Anleihe trn Frühjahr dieses Jahres in Betrocht gezogen werden. So wurde mit Hille dieser Anleihe ein Teil des Reubauprogrammes durch- geführt, wodurch die Anlogen etwa 13 Millionen Zugänge er. hielten. Außerdem wurden die Bankschulden mit etwa 3 Mil- lionen zurückgezahlt und die Amerikaanleihe lS2S mit 30 Millionen getilgt. Auch die Mittel für«ine Erweiterung der Beteiligmrgen, die sich um 12 Millionen erhöhten, könnten von Anleihegeldern bestritten kein. Da durch dies« Investitionen. Schuldenabzahlungen usw. die Anleihemitiel aufgebraucht waren, ergibt sich die Perbesienmg der finanziellen Gefamllage nur aus dem laufenden Geichäft. Die lausenden Forderunge» erhöhen sich um 20 Millionen ans 58 Millionen Mark, während die Bankguthaben sich mit 42 Millionen Mark verdreifachten. Demaegenüber sind die Schulden nur um 10 Millionen aus 26 Millionen Mark ge­stiegen. Da Bankschulden nicht mehr vorhanden sind. ist die Geschäftslage der Gesellschaft so günstig als nur möglich. Für die gleichfalls flüssig« Geldlag« bei den Tochtergesellschaften spricht der Rückgang der Kruppschen Forderungen von 17- Millionen aus 6.5 Millionen, während andererseits die Verpflichtungen sich von 23 Millionen auf 30 Millionen erhöhten. Osten bleibt hier, ob es sich um wirkliche Verpflichtungen handelt, oder um aus anderen Gründen weitergegebene Krupp-Gelder. Aber ein Subvenkionsgefuch noch vor einem Jahre. Dies der Abschluß eines Unternehmens, das genau vor einem Lahre mit einem Subventionsgesuch an die Reichs- regierung herantrat und sich durch besonders ausbedungene Zinsvergünstigungen jährlich 600000 M. von den deutschen Steuer. Zahlern schenken lasten wollt«. Dem Gesuch war noch die ver- st eckte Drohung beigefügt, daß bei Nichtgewährung des Dar. lehcns 13 000 Mann aus den Essener Stahlbctrie- b« n entlassen werden müßten. Das geschah zu einer Zeit, als von den 64 000 Mann Krupp-Belegichaften bereits 20000 auf der Straß« logen. Di« Ereignisse dieses Konjnnkturjahres zeigen, wie berechtigt das Mißtrauen der Oestentlichkeit und ihr Widerstand gegen die Subvcittionsbettelei der Großindustrie war. Wenn es aber nach den bereits veröstentlichlen Aofchlüsten der anderen rheinisch-westfälischen Stahlkonzerne noch eines Beweises bedurki hätte, so zeigt der Krupp- Abschluß mit aller Deutlichkeit, daß bei dem Kampf wn dos Arbeitszeitgesesi die Schwerindustrie ihre Lagx bewußt schwarz inlchwarz.mglh um ihre Dik- taturpläne gegen staatlich? Demokratie und Arbeiterschaft um so eher durchfetzen zu können. Daran ändern auch die schönen Worte nichts, die Herr Krupp von Bohlen und Halbach auf der Generalversammlung fand, daß die Eisenindustrie kein« Feindin des sozialen Fartschrits fei und nicht daran denke, der Einführung des Arbeitszeitgesetzes grundsätzliche Schmie- r i g k e i t e n zu bereitem Wenn er dabei hinzufügt«, daß dies« Entwicklung nur«ntjprecheud der weiteren Erholung uitd Festi- gung der deutschen Wirtschaft vor sich gehen dürfe, so möchten wir nur an die Red« von Peter Slöckner erinnern, der den Berg- arbeitern den Achtstundentag nicht zubilligt, solange Deutschland Reparationen zu zahlen hat. Das bedeutet also, daß die jetzig« Generation auf ein Menschenalter hinaus auf ihre Rechte ver­zichten soll.

Die Preußenkasse beruhigt. Öle Zahlvngsflüssigkeit zwar versthlechteri.- Die 5age aber keineswegs bedrohlich. Dar einigen Tagen wurde die Oefsentlichkeit mit der in der Tat sehr beunruhigenden Nachricht überrascht, daß die Preußische Zentral- genostensthoftskaste, die öfsenUichc Zentralbank des Großteils des deutschen Genostenschastswefens. finanziell ernstlich bedroht sei. Ein sehr großer Teil ihrer kbesonders auch der oiielbischen Großlond- Wirtschaft) gewährten Kredite sei eingefroren, die eingefrorenen Kre- dite seien darüber hinaus:n ihrer Güte durch vorangehende Hypothe- kenschulden sehr bedroht, für eine eventuelle Umschuldung fielen die meisten der Kredite aus. auch Düngemittelkredite, die jährlich aus der Ernte rückge.zahlt werden müßten, stünden aus und hätten sich sehr oermehrt. Endlich habe die Preußenkoste für die Rückzahlung der fälligen Abwicklungskredit« öffentliche Mittel in Anspruch nehmen müsten. Die Preußenkoste Hot setzt d!« Oestentlichkeit über ihre Lage zu beruhigen oersucht. Das beste Mittel die Vorlage einer"sorg- fältig aufgegliederten Bilanz, hat sie nicht gewählt. Sie ha, ver- sprvlycn, wenige Wochen nach dem Jahresschluß, wenn möglich noch frühe? als sonst, ihren Bilanz- und Geschäftsbericht zu veröstcntlichen. Aber fic gab Zahlen(nicht nachprüfbare natürlich vorerst), die beruhigen sollen. Die Bilanz der D 0 ng er k r edi t« sei nicht nngünstigt 1926 seien von insgesamt eingeräumten 106,7 Millionen Dünger- krediten zum Jahresschluß nur noch 7,5 Millionen offen gewesen, die im Marz 1987 bis auf 0,4 Millionen getilgt gewesen seien. 1927 seien von 118 Millionen gewährten Krediten am 30. November 1927 rund 78 Millionen abgedeckt gewesen. 14 Millionen seien bis Januar/Februar gcstmidct. In den letzten Monaten neu' hinzuge- kommen feien nur 0,5 Millionen. Grundsätzlich erfolg« die Neuein- räumung von Düngerkroditen nur im Lerhältniz der Rückzahlungen aus dem vorhergehenden Erntejahr. Die in der ostelbifchen G r»ß land w i r tsch a s t hängen­den Außenstände seien übertrieben worden Don insgesamt 975 Mil- Konen Forderungen entfalle« rund 100 Millionen aus Forderungen an gewerbliche und Konsumgenossenschaften. Auf östlich von der Elbe gelegene Güter von mehr alz 100 Hektar Größe entfallen von dem Rest rund 100 Millionen. Immerhin kommen aus Ostelbien insgesamt SSL MÜlienen Düqgerkredite 1927. 28 Millionen Rest der WwlckstmgÄredit« und 291 L Millionen sonstige Kvedtte(darunter'

nach Angabe der Preußenkoste. die besagten 100 Millionen). Wenn die Ziffern stimmen, so ist natürlich damit noch nichts über die Gefahren gesagt, die drohen. Müssen Wechsel zu Protest gehen, so haften neben den Schuldnern die o ermittelnden Genossen­schaften. Gezahlt werden muß endlich K e t t« n Zusammenbrüche können dann aber auch andere Forderungen im großen bedrohen. Eine Frage nach der Höhe, in welcher Kredite der.Preußenkass« an einer eventuellen Umschuldung durch öffentliches Eingreifen beteiligt würden, wurde damit beantwortet, daß etwa 140 Millionen Mark in Frage kämen, und zwar Kredite von der Rentenbank an die Preußenkoste und der Rentenbonkkreditanstall. Uaber die Möglichkeiten und auch Über die Beträge würde verhandsit. Was die Abwicklungskredite anbelangt, so seien von den 227,3 Millionen(am 30. November 1927 fällig oewesen) 14 Millionen von der Reittenbankkreditanstalt übernvmmetz, bis 1. April 1928 42,65 Millionen von der Deutschen Rentenbank gestundet. 25 Mil- lionen von der Preußenkoste im März und April 1927 gezahlt und 145,7 Millionen, dos ist der Restbetrag, im Monat November voll getilgt. Die Tilgung sei ohne besonders auffallend« Inanspruchnahme der Reichsbank erfolgt. Die Wechielbestände bei der Reichsbank lägen am 30. November mit rund 336 Millionen unter dein Höchst- stand der Vorjahre. Dabei hätten sich die Forderungen der Reichs- dank bereits oeriniirbert. Aehnstch liege die Sache bei der Preußischen Staatsbank(SechandlungZ. Von diesen Abwicklungskrediten feien die Genoflenschaflen bzw. die Schuldner insgesamt rund 90 Millionen schuldig geblieben. Diese müßten bis Februar/März gezahlt werden. Der Zinssatz für die gestundeten Beträge sei aus 9 Proz. erhöht, so daß die Schuldner unter einem besonderen Druck zur Rück- Zahlung stünden. Die Verwaltung leugnete nicht, daß die Preußenkoste gegenwärtig besonders angespannt sei. Das beste Merkmal dafür sei, daß sie für ihre Kundschaft mit rund 62 Millionen Mark hätte in Vorlage treten müssen. Das erkläre sich aber nicht zuletzt durch die sehr späte Ernte in diesem Jahre, deren Verzögerungen besonders ins Gewicht fallen, nachdem schon die früheren Jahre nicht sehr günstig waren. Zu der im Gang befindlichen Sanierungs- oktion für die Landwirtschost nahm die Verwaltung keine Stellung, lieber eine weitere K a p t t a l» r h ö h u n g s« ihr noch nichts bekannt. Richtig sei, daß die Wechselforderungen in«nem gewissen Ausmaß durch das starte Hineinstießen lang- stistiger Hypothekendarlehen schlechter geworden seien. Doch bestehe schon sett Jahren die Uebung.- daß mtm sich auch für Personal- kredkle Sicherungen geben laste.

Es wäre irur zu wünschen, daß die Darstellung der Preußenkass« in weilgehendem Maße die wirklichen Tatsachen und auch die in der Zukunft drohenden Gefahren richtig umschreibt. Zu fordern ist, daß der Oestentlichkeit noch mehr als bisher eine Darle- gung der Verhältnisse im einzelnen gegeben wird; denn über die Sicherheit des Großteils der Kredite wurde doch recht wenig, mit- geteilt. Auch das preußische Finanzministerium wird sich noch ernster als bisher, um die Aufklärung bei der Preußenkoste und lim ihre Sicherung kümmern müssen. Das Enöe der Stettiner Vulkanwerst. Räch 70 Jahren Sewstandigkeit. Die Werftwdustrie steht mitten in einer unisastenden Zu- fammenschlußbewegung. Zu derselben Zeit, als in Hamburg di« Deutsche Werft die Reiherstieg.Werst aufnahm, leitet« der Bremer Werst tru st d'e Deutsche Schiffbau, und Maschinen" fabrik A.-G.(D e s ch i m a g) Verschmelzungsverhandlungen mit der Stettiner D u l k a n- Gesellschaft ein. Der für Dezember einberufenen Generalversammlung soll die Fusion Stettiner Vulkan- Deschimag vorgeschlagen werden. Da als Stichlag der Fusion der 30. September gelten soll, veröffentlicht setzt die S t e t t i n e r Maschinenbau A. G. Vulkan ihre Schlußbilanz für die Zeit Januar bis September 1927. Es ist die letzte Eigen- bilonz der einst so großen, fast drei Viertel Jahrhunderte fett« ständigen Werst Die Bilanz ist mit dem letzten Abschluß vom 31. Dezember 1926 kaum noch zu vergleichen, da sich inzwischen ein­schneidende Veränderungen in den Besttzoerhaltnisten der Gesellschaft und dem entsprechend auch im finanziellen Stand ergeben haben. Durch die im Frühjahr durchgeführte Sanierung wurde das Aktienkapital nochmals von 6,6 am 2,2 Millionen Mark zusammen­gelegt, nachdem«z kurz vorher erst durch Einziehung von 3 4 Mil- lionen Vorralsaktien von 10 aus 6,6 Millionen Mark ermäßigt war. Durch Ausgab« von 28 Millionen Mark junger Aktien wurde dos Kapital sodann aus 5 Millionen Mark wieder erhöht. Diese Maßnahme, sowie der Verkauf der wertvollen Hamburger An- lagen an die Deschimag und GrUndstücksvertäufe in Stettin dienten zur Abdeckung der 11 Millionen S'aatskredite. In der Tat ist es der Gesellschaft gelungen, diese Kredite restlos zu tilgen, so daß dt« Finanzlage günstig ist. Die Schulden sind von iast 19 Millionen Mark bis auf 5,9 Millionen Mark zurückgezahlt. Während für 1926«in Verlust von 4,36 Mttlionen Mark aus­gewiesen wurde, der durch die Sanierung abgedeckt worden ist, er- scheint für die neun Monat« 1927 ein Reingewinn von fast 140000 Mark. Der Stand des Unternehmens ist also gut. Die Fusion ist als eine Vorbeugungsmaßnahme zur vollen Ausnutzung der Werksanlogen an.zujehen, die bei dem schlechten Auslragsbestand für die Vulkan-Gesellschaft keineswegs gewährleistet ist. Andererseits hat die Deschimag in Hamburg und Bremen voll zu tun und will durch die Ausnutzung der Stetliner Maschinenbetriebe insbesondere ihre überocichaftigten Spezialbetriebe Im Turbinenbau entlasten. Zur Durchführung der Fusion wird die Deschimag, die dann den«lettiner und Hamburger Vulkan, die Tetlenborg und Weserwcrfi in Bremen umsassen wird, ihr Aktienkapital von 20 aus 25 Millionen erhöhen.__ Starke Schwankungen im Güterverkehr, In der Woche zum 28. November ist die arbeitstägliche Wagen- gestellung der Reicysbahn gegen di« Vorwoche wieder von-177 9Q0 aui 161 200 zurückgegangen. Tabellarische Ueberslcht seit September(in 1000 Stück)

Woche

wöchentlich

durSiWttlttlti!, f« Arbeil»!'«

Ein Blick auf Tabelle zeigt, daß die Schwankungen in der Anforderung und Stellung von Güterwagen außerordentlich groß geworden sind. Jedenfalls kann von einer gleichartigen Entwick- lung noch oben oder unten seit der letzten Okloberwoche keine Rede mehr sein.__ Ziationallsierung und Arbeitslosigkeit. Am Dienstag, dem 6. Dezember, hielt Staatssekretär z. D. Prok. I. Hirsch den letzten in der Reihe der Rationalisierungsvor- träge für die Industrie- und Handelskammer überR a t i o n a l i« s> e r u n g und Arbeitslosigkeit". Die olle Sorg«, daß Arbeitser- sparnis durch Maschine oder Organisation dauernde Arbeitslosigkeit bringe, sei unbegründet. Wirk» sich die Rationalisierung in billi­geren Preisen aus. so bedeutet das neue Kaufkraft bei den in Ar- oeit verbliebenen Arbeitern um mehr, als der Lohn�der durch sie freigesetzten Arbeiter betrug. Selbst wenn zunächst der Preis nicht verbilligt wird, statt dessen neue Kopitolbildung entsteht, müsse daraus auf die Dauer Mehrnachfrape nach Arbeit entstehen. Wäh- rend man noch vor Iff- Iahren in Deutichland«inechronische Ar­beitskrise" vorhergesogt habe, habe die deutsche Wirtschaft eine bis- her oohl noch nie beobachlete A u s n a h m e k r a s t für die Frei» gesetzten und Neuankömmlinge am Arbeitsmarkt gezeigt. Eine Art Geletz des Wachsenmüssens moderner Volkswirtschaft über das Maß der Dolksoermeh- rung hinaus wirke sich auch in Deutschland wieder aus. Die Ausnahmekrast seiner Wirtschasl steigt aber wegen der Rationali- sierung. Die Vorkriegsleistung ist trotz Uliflünstlgerer Bedingungen im Jahre 1926 etwa wieder erreicht, im Jahre 1927 sogar wohl etwas überschritten. Das war nur möglich durch stärkere Vcrwen- düng mechanischer Kraft und schnelle Rationalisierung, die zur Produktionssteigerung je Kopf des Beschäftigten führte. Außerdem ist die offensichtliche Steigerung der deutsch en Aus- i u h r k r a s t zu erwähnen, die in typisch vattonalisierten Industrien am stärksten ist. R e u z u s u h r von Kapital von innen und außen Ist eins der wichtigsten Mittel zur Erhaltung der Aufnahme- kraft des deutschen Arbeitsmarktes, der nur in dem Maße gesund bleiben kann, wie wir in der Rationalisierung der Wirtschaft süh- reick» werden und bleiben. Hauste für deutsche Anleihen io New York . Die deutschen Anleihepapter« hotten bekanntlich durch die unveroniwortlichen An- griffe Schachts gegen die össentilche Wirtschaft in Deutschland in den letzten Wochen in New Pork ein« schlechte Börse. Der Baisse sstr deutsche Papier « ist schon setzt, wie aus New Port gemeldet wird, eine Hauste aesolgt. ein Beweis, wie hoch der amerikanisch« Kavltalmarkt in Wirklichkeit die deutsche Kreditwürdig» kett einschätzt und wie schnell die Abwehr der unberechtigten Kritik Schachts drüben gewirkt hat. Herr Schacht mich es sick selbst zu verdanken haben, wenn das unbegrenzte Ansehen, das r bisher in Amerika genossen hat. jetzt erschüttert wird.