Deuthiſhnationale„ Berfaſſungsreform". Wendepunkt im Berufsschulwesen.
Ein Zentrumsurteil.
Mit den neuten deutschnationalen Plänen zur Reform der Deutschen Reichs- und Länderverfassungen will sich außerhalb des deutschnationalen Barteilagers selbst niemand befaffen. Auch in der ,, Germania " finden sie entschiedene Ablehnung. Dort wird gesagt:
In meilen Kreisen der Deutschnationalen find schon immer verfassungsreformerische Gedanten lebendig gewefen. Und wenn man bisher schon diesen verfassungsreformerischen Wünschen gegen über seine großen Bedenten haben mußte, so um so mehr, nachdem nach den Ausführungen von Berndt wiederum ersichtlich geworden ift, daß man die Reformgedanken zu gleicher Zeit mit Plänen verbindet, die auf eine Aenderung der gegenwärtigen Staatsgrundlagen hinauslaufen. Zu bedenken ist, daß die Deutschnationalen so lange sich noch nicht im Besitz der Machtstellung fühlen, solange sie in Breußen noch von der Regierungsführung ausgeschlossen find, also Preußen noch nicht erobert haben. Werfen mir einen Blid auf die ganze Taktik der Deutschnationalen, die darauf ausgeht, unter allen Umständen in Breußen wiederum an die Macht zu tommen und ihr Beschluß zeigt das deutlich fo geminnen die obigen Reformpläne den Sinn, daß sie das Instrument absoluter Gewalt und absoluter Herrschaft von Gnaden der Deutschnationalen Partei werden sollen. Es per: ftedt sich hinter diesen Plänen legtens ein großes partei politisches Manöver, das selbst dadurch nicht objektiv glaubmürdiger wird, daß man seine Bläne mit allgemeinen Reichsnot wendigkeiten umkleidet.
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Die Deutschnationalen stehen isoliert. Sie können ihre Blane auf legalem Wege nicht durchführen, denn daß ihnen niemals zwei Drittel des Reichstags oder die Hälfte aller stimmberechtigten Reichsbürger zustimmen werden, wissen sie felbft.
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Der Kommunist Karl Werner Suhl ist wegen Hergabe seines Blattes, des Bollsmillen", an die Opposition aus der KPD. ausgeschlossen worden.
Der Kommunist Bez, der als Vertreter der Pfalz in das 3. gewählt worden war und dort die Sache der Weddinger Opposition bertrat, hat eine Erklärung abgegeben, in der er das gegen die KPD. gerichtete Einheitsmanöver der Opposition verurteilt. ( Dieses„ Einheitsmanöver" ist nur gegenüber der Sozialdemokratie erlaubt und geboten.)
Die Weddinger Opposition ist zum letztenmal verwarnt morden. Wenn sie nicht pariert, sollen ihre Führer Weber, Riese, Peters, Baumgartner und alle ihre Anhänger ausgeschlossen werden.
Schulbeiräte aus der Arbeiterschaft.- Mitarbeit der Gewerkschaften.
Dem Berufsschulwesen Berlins wird durch die Neuorganisierung der Schulräte ein erneuter Anstoß zur Weiterentwicklung gegeben. Die bisherigen Schulbeiräte, die nur aus Arbeitgeberfreifen gewählt wurden, find in Untätigkeit entArbeitgebervertretern als gleichberechtigte Mitarbeiter die Arbeit schlafen. In den neuen Schulbeiräten werden fortan neben den Arbeiterschaft die Möglichkeit, den ihr gebührenden Einfluß auf nehmervertreter stehen. Hiermit erhält die organisierte freisen zu wählenden Schulbeiräte wird der Ortsausschuß Berlin die Berufsschulen auszuüben. Für die aus Arbeitnehmerdes Allgemeinen Deutschen Gewertj@ afts bundes regelmäßige Ronferenzen und Vorträge veranstalten, die zur Vertiefung ihrer Arbeit beitragen sollen.
der Arbeiterklasse, auf die Notwendigkeit einer durchgreijerden Aenderung unserer Gesellschaftsordnung.
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Auf diese Eröffnungsansprache antworteten durch ihre Vertreter die städtische Berufsschulverwaltung, die Arbeitsgemeinschaft von Direktoren der Berufsschulen Berlins , der Verband der Berliner Gewerbe und handelslehrer. Alle erklärten, daß sie von dieser demnächst in Kraft tretenden NeuArbeitnehmerschaft einen organisierung der Berufsschulbeiräte und von der Mitarbeit der
Gewinn für die Berufsschulen
erwarten, der mit Freude zu begrüßen_jei. Danach folgte ein erstes einführendes Referat des Magistratsschulrates Schule über die Entwicklung des gewerblichen Schulwefens in Berlin . Schulrat Schulze steht seit langer Zeit im Berliner Eine erste Konferenz, zu der neben den freigewerkschaft- Berufsschulwesen und hat sich an den Bemühungen um die Weiterlich organisierten Schulbeiratkandidaten auch Bertreter der städtischen entwicklung dieser Bildungsstätten für den Nachwuchs der werkBerufsschulverwaltung, der Berufsschuldirektoren und der Berufstätigen Bevölkerung erfolgreich beteiligt. Er sprach von den Berschullehrerschaft eingeladen waren, fand am Freitag unter der Leitung finer Anfängen der Lehrlingsfortbildung, von den im Jahre 1797 der Genossen Sabath und Hehler statt. Se fler begrüßte im durch einen Berein eingerichteten Sonntagsschulen für Lehr Namen des Ortsausschusses Berlin des ADGB . die Teilnehmer der linge, den erst im Jahre 1849 von der Stadt geschaffenen FortKonferenz und betonte den in der Arbeitnehmerschaft jeit bildungsanstalten für Erwachsene, den in den nächsten Jahrzehnten langem lebendigen Wunsch, an der hinzugekommenen Fortbildungsschulen für Jünglinge und später auch für Mädchen. Diese Fortbildungsschulen mit Freimilligfeit des Besuches dienten zunächst hauptamtlich der Allgemeinbildung, entwickelten sich aber mehr und mehr nach der Seite der Berufsbildung hin, weil die Schüler und Schülerinnen felber die beruflichen Unterrichtsturse den anderen Dorzogen. Erst das Jahr 1905 brachte uns in Berlin auch die Pflichtfortbildungsschule. Der Vortragende zeigte dann in eingehender Darstellung die fortschreitende Ausgestaltung des Berliner Berufsschulmesens, die Zusammenfassung der zehn Schulfreise des älteren Berlin , die bei Eingemeindung der Vororte entstehende Schwierigteit, aus den oft sehr ungleichen Berufsschulen des neuen und größeren Berlin ein einheitliches Ganzes zu machen. Er erwähnte auch den anfangs sehr scharfen Widerstand der Arbeitgeberschaft gegen die vor jegt etwa 20 Jahren begonnene Hinzu nahme der Vormittagstunden zu der Unterrichtszeit. Aus den damaligen Kämpfen ging 1911 die Einrichtung der ersten Schulbeirate hervor, in denen aber nur Arbeitgeber saßen. Bon dem Eintritt der Arbeitnehmer in die neuen Aufgaben, die die neue Zeit uns stellt. Schulbeiräte erwartet Schulrat Schulze die Lösung der neuen
Weiterentwidlung und Ausgestaltung des Berufsschulwefens mitzuwirken. Die gemeinsame Arbeit der Lehrers haft und der Arbeiterschaft werde der Berufsschule zum Segen gereichen und auch in weiten Kreisen der Arbeiterbevölkerung das Interesse für die Berufsschule steigern. Es entspricht, jagte Heßler, dem Gedanken echter Demokratie, daß die organisierte Arbeiterschaft jetzt auch auf diefem Gebiet zur Geltung tommt. Aus ihrer Mitarbeit faun fich ein starter Einfluß auf die gesamte Schulpolitik er geben. Heßler hob hervor, daß in dem System der Schuleinrich tungen von der Boltsschule bis zu den Bildungsanstalten der Ermachsenen die Berufsschule ein wichtiges Glied ist. An dem Gedeihen der Berufsschulen, an iher zweckmäßigen Ausgestaltung, an der Festlegung ihrer Lehrpläne, der Unterrichtszeit ufm. haben die Gewerkschaften ein sehr starkes Intereffe. Sie wünschen aber auch, daß die Berufsschullehrerschaft die Erweiterung des Jugendschutzes fördert und das berechtigte Berlangen der Jugend nach einer Freizeit" unterstüßt. Genoise Heßler schloß den Zusammenhang mit den wirtschaftlichen und politischen Zielen mit einem Hinweis auf die Grundlage unserer Forderungen, auf
schießt wieder der Blödsinn mit der großen, dicken, roten Nase den Bogel ab. Mutter gud mal, was der sich alles in die Hose stopft!" Bogel ab. Mutter qud mal, was der sich alles in die Hose stopft!" Kinder aus den Waisen und Fürsorgeanstalten der Stadt Berlin waren die kleinen Gäfte. Heut lacht ihnen die volle Sonne ins Herz hinein und aller Jammer, der schon auf ihrer jungen Seele lastet, war für zwei Stunden weggeblafen vom großen Kasperle, dem immer fröhlichen Gefellen, dem guten Geist findlicher Daseinsfreude.
Der„ falsche" Stadtbaurat.
Der Zeeliher Magistrat zum Fall Bauer. Zum Fall Bauer wird uns vom Magistrat in Beelik mitgeteilt:
Die Polizei hat in Molodeczno eine Spionageorganisation enfdedi. Es wurden mehrere Berhaftungen vorgenommen. Unter In der letzten Stadtverordnetensizung wurde von dem Magi stratedezernenten mitgeteilt, daß nach diesem zugegangene Mit den Berhafteten ist ein Oberst der Roten Armee Sowjetrußteilungen einzelne Zeugnisse des Magistratsbaurats i. e. Bauer, lands, der der Leiter der gesamten Spionage in Offpolen gewesen dem die Bauleitung für den Bau von Wasserwerk und Kanalisation fein soll. Alle Einzelheiten werden geheim gehalten, bis die Unter- übertragen ist, gefälscht sein sollen. Die Nachprüfung dieser Mit fuchung abgefchloffen ist. tellungen sei sofort in Angriff genommen worden. Wenn sie auch noch nicht abgeschlossen werden konnte, so bestehe doch kein Zweifel, daß Bauer, der an der Technischen Hochschule in Darmstadt studiert hat, die Diplomprüfung nicht abgelegt habe. Es ist selbstverständlich, dah Wasserwerksausschuß, Magistrat und StadtverordnetenDersammlung diese Bergehen aufs schärfste verurteilen. Derjenige, der für die Bergehen verantwortlich ist, wird sich deshalb mit den dafür zuständigen Stellen auseinandersetzen müssen.
Kindergesellschaft bei den Fratellini.
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Wahre Prozeffionen fleiner Leute- 2500 an der Zahl- nahten zur Nachmittagsvorstellung in der Scala von allen Richtungen der Lutherstraße, der letzte Trupp, inapp vor Anjang im Laufschritt mit fliegendem Atem und leuchtenden Augen. Drinnen im Zuschauerraum wimmelte es bereits wie in einem Ameisenhaufen. Lehrer
und Mütter hatten alle Hände voll zu tun, die aufgeregten Gemüter zu beschwichtigen und das schier unerfättliche Frage- und Antwortmäuschen zu stopfen.
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Welchen Einfluß haben nun die vor vielen Jahren verübten Fälschungen auf die Interessen unserer Stadt? Bauer ist mit der Bauleitung, das heißt Beaufsichtigung der Unternehmer beim Bau von Wasserleitung und Kanalisation, Anfertigung aller Unterlagen und Beratung des Basserwerksausschusses betraut worden. Des geschah auf mündliche und schriftliche Empfehlung des für die staatliche Beaufsichtigung unseres Baues zuständigen Regierungs- und Baurats der Regierung in Potsdam . Bauer war vom 2. August 1911 bis 30. Juni 1914 Ingenieur bei dem städtischen Tiefbauamt in Kiel , vom 1. Juli 1914 bis 1. Februar 1920 Stadtbaumeister der Stadt Jder , vom 17. Mai 1921 bis 31. März 1924 Magistratebaurat und Leiter des Tiefbau: amis III in Berlin Lichtenberg . Nach dieser Zeit Leiter der Arbeiten zur Behebung der Grundwasserüberfd wemmungen in Hohentneuendorf. Bei seiner Einstellung hat sich der Magistrat nicht etwa auf die vorgelegten Abschriften der Zeugnisse dieser Stellen verlassen, sondern er hat bei den genannten Behörden eingehende Die ein schriftliche Erfundigungen eingezogen. gegangenen Auskünfte ergaben die Richtigkeit der betr. Angaben des Bauer und sprachen sich durchaus lobend über Fähigkeiten und Eigenschaften aus. Erst nachdem der Magistrat somit alles getan hatte, um sich über Eignung und die Persönlichkelt des Bauleiters zu unterrichten, und nachdem die Auskünfte ausnahmslos gut ausgefallen waren, hat er den Bertrag geschlossen. Wasserwerksausschuß brauchte zur Erledigung der Aufgaben der Bauleitung in erster Linie nicht einen Diplomingenieur, sondern einen in der Praxis erfahrenen und bewährten Tiefbauer. Für ihn mußte daher die auch jeh noch feststehende Tatsache, daß Bauer in den Städten Kiel , Berlin und Hohenneuendori schwierige Tiefbauarbeiten mit gutem Erfolge geleitet hatte, ausschlagebend sein.
Der
gefundes Wasser oder um vom Hochbaumesen zu sprechen zweckmäßig gebaute Schulen, Krankenhäuser, Badeanstalten mit allen erforderlichen hygienischen Einrichtungen braucht, die Titel und Zeugnisse des Baurats an?
Ein Liebespaar erfchoffen aufgefunden.
Gestern abend gegen 11 Uhr sah ein Radler 250 Meter nördlich vom Bahnhof Kaulsdorf , hinter dem Kugelfang des Schützenhauses, einen Mann und eine Frau, die sich eng umschlungen hielten, regungslos liegen. Weil sie fein Lebenszeichen mehr von sich gaben, vermutete er ein Verbrechen und benachrichtigte die Ortspolizei. Die Kriminalpolizei begab sich an den Ort und stellte die Toten fest als einen aus Strausberg gebürtigen 35 Jahre alten Redakteur Billy B. und eine 22 Jahre alte Eva W. aus Steglitz . B., ein verheirateter Mann, war Redakteur einer Borortzeitung und wohnte dort seit längerer Zeit. Der Mutter des Mädchens hatte er, wie die Ermittlungen ergaben, erklärt, daß er sich scheiden lassen wolle oder bereits geschieden sei und die Absicht habe, dann ihre Tochter 3 heiraten. Gestern besuchten beide ein Lokal. B. schrieb dort einen Brief an Frau W. und teilte ihr mit, daß er wegen Geldschwierigkeiten zusammen, mit ihrer Tochter aus dem Leben scheiden werde. Das Märchen unterschrieb diesen Brief mit. Die Mutter erkannte auch die Handschrift ihrer Tochter. B. hatte seiner Beliebten, während er ste umarmte, eine Rugel in die rechte Schläfe geschossen und sich selbst dann eine Kugel in die Stirn gejagt. Die Beichen wurden beschlagnahmt und nach der Halle in Kaulsdorf ge
bracht.
Stärferer Polizeischutz im Westen.
Bor einigen Tagen hatte befanntlich im Polizeipräsidium eine Besprechung des Polizeipräsidenten mit dem Kommandeur der Schußpolizei und dem Leiter der Kriminalpolizei stattgefunden, in der besondere Maßnahmen zur schärferen Bekämpfung des Berbrechertums beschlossen worden sind. Im Rahmen dieser Maßnahmen hat nun gestern eine stärfere Belegung der Polizeireviere in Dahlem mit einer großen Anzahl Beamten der Schußpolizei und der Kriminalpolizei stattgefunden, weil die Bewohner Dahlems in letzter Zeit besonders beunruhigt worden sind. Aehnliche Maßnahmen sollen auch in anderen Stadtteilen getroffen werden. Außerdem hat der Polizeipräsident die Beamten der Schußpolizei und der Kriminalpolizei nochmals nachdrücklichst zur größten Aufmerksamkeit während des Streifen- und Patrouillendienstes angehalten und die Beamten angewiesen, zu jeder Zeit, auch wenn sie sich nicht im Dienst befinden, allen verdächtigen Erscheinungen ihre besondere Aufmerksamkeit zu
zuwenden. Stumm, so
Ein Tusch, Licht aus und ein tausendstimmiges Aaah. Mäuschenstill wird es auf einmal im Saal und alles sieht gespannt auf die Bühne. Die zahlreiche Fratinellische Dynastie drei Er machsene mit 15 Kindern zeigen in unermüdlichem Eifer ihr reichhaltiges Programm, ihr großes artistisches Können. Regina und Tosca jonglieren mit ein, zmei, brei, vier, fünf Keulen und noch mehr, Alberta und Robert tanzen afrobatisch und drehen Birouretten und schießen Rabolz, daß es nur so eine Freude ist. Und dann Lommen zwei fleine Stepptes, Mitglieder der Urbam- Truppe, fanm einen Meter vom Erdboden hoch, die stemmen Bater Urbani, einen ausgewachsenen, fräftigen Mann, stehen auf seinem Kopf mit einem Bein, das andere fühn in die Luft ragend, wie ein anderer am Fußboden. Das springt und wippt und schlägt Spagat, immer fröhlich, nie echauffiert, alles bloß so scheinbar im Borübergehen; hohe Schule des Körpertrainings. Und die kleinen Besucher guden mur und guden und staunen und es will gar nicht in ihr Köpfchen, daß ihre fleinen Altersgenoffen so schwierige Sachen zuwege bringen. Also fie sind einfach baff und vor Bewunderung starr und daß sie am Schlusse der Produktionen fast das Applaudieren ver geffen. Dann fommt einer, bei dem sie vor lauter Lachen überhaupt nicht seiner großen Kunstfertigteit gewahr werden, der sie in ein Meer der Fröhlichkeit und des Uebermutes trägt. Der undergängliche Chaplin- Typ mit dem fleinen Hütchen und dem zierlichen Spazier stöckchen und den ausgetretenen Riefenlatschen; und wenn er die dann gar auszieht, dann bammeln da lustig sämtliche Zehen herum, als hingen fie bloß noch an einem einzigen Faden. Und er freidet fein Stockende und spielt mit den Bammelfrißen Billard. Dann will er aufs Trapez zu seinen Kollegen und tommt doch ewig und drei Tage nicht hin, weil er ständig purzelt, oder wie ein luftiger Affe an der Stange flammert, oder er platscht gar auf die Sprung mairage. Und dann, wenn endlich alles gut geht, fällt ihm doch sein geliebtes Hütchen runter und wieder beginnt die unglückselige Klettertour. Ah er ist oben angelangt, freudig begrüßt von seinen ent züdten Besuchern und er freut sich, weil sie sich freuen und macht einen Riesenluftsprung und da fängt fte doch zu rutschen an Unausfprechliche- langiam, ganz langfam, aber ficher; und er meiß gar nicht, warum die da unten jest gar fo freischen vor Bergnügen und er hoppst noch toller, plauß, da liegt sie unten und er im Hembe Alle Künste ber Erde können dem Erfolg einer verlorenen Hoſe nicht gleichkommen; auch ein eingetriebener Hut und ein paar derbe Backpfeifen sind natürlich ebenfalls erhabene Genüsse. Jetzt ist die Augend da im großen Saale in ihrem Element und der riesenhafte Saal bröhnt von oben bis unten von fröhlichstem Lachen und Richern und Händellatschen und Füßescharren. In der Pause tauscht man feine Meinungen aus, beißt ein paarmal fräftig in die Stulle und tann das Weitere faum erwarten. Zum Schluß produzieren sich dann die brei Original- Fratinellis in ihrem tomischen Musikalaft und da
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Die
Ob Bauer die Obliegenheiten des Bauleiters und treuhände rischen Beraters pflichtgemäß durchgeführt und die Arbeiten technisch einwandfret ausgeführt sind, darüber tann nur der Sachverständige entscheiden, deisen eingehende Unter suchungen noch andauern. Wenn diese Nachprüfungen nichts Be lastendes feststellen sollten, so hat die Stadt teinen Schaden, lastendes feststellen sollten, so hat die Stadt teinen Schaden, und ihre Interessen werden dann von der Frage, ob der Bauleiter in seinen jungen Jahren die Diplomprüfung abgelegt oder bessere oder schlechtere Benjuren in den einzelnen Studienfächern gehabt hat, in teiner Weise berührt.
So weit die fehr vernünftige Darstellung des Beelitzer Magistrats. Für die Pragis ber Baubehörden, für die Bürger eines Staates, einer Stadt, einer Landgemeinde ist es natürlich pöllig gleichgültig, wie die Zeugnisse eines Baumeisters, eines Ingenieurs ufw. lauten und wer diese Zeugnisse ausgestellt hat. Es kommt nur darauf an, was der Mann leistet. Wenn ein Stadtbaurat, der mit den schönsten okademischen Titeln und mit wunder
baren echten Zeugnissen behängt ist, eine Wasserversorgungsanlage baut, die immer wieder versagt, so muß man ihn troß seiner schönen Titel und Zeugnisse zum Teufel jagen. Wenn aber ein einfacher Techniker, der vielleicht niemals eine technische Hochschule gesehen, ben praktischen Beweis erbracht hat, daß er dieses Gebiet mit voll tommener Sicherheit beherrscht, so soll man ihn an die Stelle des fortgejagten Baurats feßen. Was gehen denn den Bürger, der
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Dreißig Opfer der Glätte in einer Nacht.
haben während der legten Nacht eine große Zahl von Stürzen und Die vereisten Fahrbamme und Bürgersteige Berkehrshavarien verursacht. Auf den Städtischen Rettungsstellen wurden annähernd 30 Personen behandelt, die Arm, Beinbrüche aber ähnliche Kontufionen erlitten hatten. Drei der Berunglückten mußten in Krankenhäuser übergeführt werden.
Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei Bolf und Zeit", unfere illustrierte Bochenschrift, mb
Opfer der Kälte in West und Ost.
30 Zote in Amerifa.
Der Kältemelle in Amerifa sind bisher 30 Menschen zum Opfer gefallen. Die angerichteten Gachichäben werden auf viele hunderttausend Dollar geschäht. Am härtesten ist der mittel. eft en betroffen worden. In Chikago sind neun Todes fälle zu verzeichnen gewesen.
Schweres Bergunglüd in Zentralrußland. Wie aus Mostau gemeldet wird, wurden in einem Berg werf in Zentralrußland 73 Arbeit er perschüttet. 20 der Berschütteten konnten nur noch als Leichen geborge werden. Die Bergungsarbeiten werden noch fortgefegt. Als Ür fache des Unglücks werden heftige Schneestürme angegeben,