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Sonntag 11. Dezember 1927

Unterhaltung und Wissen

Die Kuh.

Bon Mag Dortu.

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Sie hieß Jette. Wer denn? Die Kuh. Jette war eine fchöne Kuh, eine leine Ruh, eine feine Ruh, eine besondere Kuh. Thr Auge war schwarz: ein zarter violetter Hauch lag drüber der gab dem Auge Wehmut, Gefühl und Seele. Jette war rot­braun. Dreizehn Jahre war sie nun alt. Im Laufe der Jahre hatte fie sechs Kälber geworfen. Das war genug! Nun hatte die Gebär­traft der Jette aufgehört. Jette fam ins Alter das man bei den Menschen Greifenalter nennt. Jettes Augen wurden schon ein wenig trübe. Aber ihre Hörner waren noch feines, blankes Silber. Dieses das Bild, von Jette der Kuh!

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Und nun das Bild vom Stall, Haus und Menschen. Der Stall war alt und schief wie das Haus. Die Menschen waren alt und jung. Der Hausvater war Maurer , jeden Morgen lief er von feinem kleinen Gebirgsdorf hin zur Stadt, zwei Stunden Wegs, zur Arbeit, zum Neubau. Mutter war wie die Kuh, sanit und flein Mutter hatte sechs Kinder geboren wie die Kuh. Und Mutter und die Kuh hatten die Kinder gemeinsam ernährt. Dann waren im Hause noch der Opa und die Oma: Vaters Eltern. Greise. Deren Freude waren die Kinder und die Kuh, die Kuh Jette mit den fanften Augen, mit den schönen, silbernen Hörnern.

Zwischen Jette und den Menschen war ein besonderes Ber hältnis. Jette gehörte wie zur Familie. Liebe war zwischen Haus und Stall. Alle wußten das am besten wußte das die Jette selbst. Hatte sie nicht alle sechs Kinder der Familie mit Milch ver.. forgt? Und wenn Oma am Nachmittag ihre drei Kaffeebohnen überbrühte, wer spendete dann das Tröpfchen Milch dazu? Die Jette. Und wenn Bater auf der Arbeitsstelle in der Stadt ſein Butterbrot mit Quark, dann dachte er: Ach, die treue Jette! Wie gut schmedt, ihre Butter, wie so gesund ist der Quarkkäse.

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Ging Bater früh um fünf auf Arbeit, dann hatte er wohl seiner Frau in der Wohnfüche einen Ruß gegeben: aber die lehte Lieb fosung bekam die Jette. Bater tonnte nicht anders: bevor er ging, mußte er in den Stall, der Jette mußte er das rotbraune Fell streicheln, und die Jette ihrerseits leckte dem Hausherrn zum Abschied die rauhe Hand mit rosiger Zunge.

Und all die Liebe zwischen Kuh und Menschen sollte nun aus fein.. Jette gab feine Milch mehr, sie muhte traurig: Ich möchte euch wohl meiter ernähren, aber es geht nicht mehr, ich bin zu alt. Die weiße Quelle verfiegte und langer Speichel hängt wie grauer Bindfaden aus meinem breiten, rosigen Maule.

Bater sprach mit Mutter. Oma sprach mit Opa. Und die Kinder tujhelten traurig: die Jette muß weg! Und Bater sprach in der Stadt mit Seeligmann, mit dem alten Biehhändler, der hatte vor elf Jahren die junge Jette um vier. hundert Mark besorgt, zu Kriegszeiten, als Vater im Felde stand. Und nun sollte der Seeligmann die Kuh wieder abholen. Er tat es. Mutter meinte als sie die einhundert Mark in die Schublade des Bertifos legte. Opa rauchte feine Pfeife mehr. Oma trant thren Kaffee fchwarz. Und die Kinder mußten sich mit Haferschleim begnügen, anftatf guten Milchbrei zu essen. Dann war in der Stadt Martitag. Oma und Mutter gingen Hin. 2bends tamen sie mit Batern zurüd und mit noch einem, nder beffer Baar Schuhen für die Kinder, und mit einem halben Pfund Staffee. mit einer: mit einer weißen Biege. Und mit fünf Die hundert Mark waren alle, zu einer Stuh hatte es nicht gelangt. Dem Hänschen aber, dem Nesthäkchen, machte Mutter selber ein Baar Schuhe aus Baters altem grauen Filzhut, der war zwar reichlich mit Ralf bespritzt, doch beim Schlagen gingen die Kalf­spriger ab.

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Und nun steht im Stalle die Kunigunde, die weiße Ziege. Nie mand liebt fie fo recht: sie hat grüne Augen mit einem violetten schrägen Strich drin, die Augen der Siege sind falsch und fie stößt mit ihren frummen Hörnern nach den Kindern. Die Augen der Jette hingegen, die waren sanft und milde und liebend. Nachts träumen Vater und Mutter und Opa und Oma und die Kinder von ihrer armen rotbraunen Kuh.

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Jette aber war längst Burst geworden. Seeligmann hatte sie zum Schlachthof gebracht, von dort fam ihr Fleisch in die Wurst fabrit es ward gemischt mit amerikanischem Gefrierfleisch. Jette ward allerfeinste Zervelctwurst: Landwurst! Wem ein Sehne stückchen de von zwischen den Zähnen stecken bleibt, der wird sicher nicht ahnen, welche Liebe ihm im Munde hängt: das Erinnern an Jette die Kuh!

Bellage des Vorwärts

Aus Beethovens Kinderzeit.

Von Emil Ludwig .

Mit Geldforgen fing die schmale Ehe der Eltern an, und schon an dessen stolzer Front er immer vorübergeschlichen, Reichtum, Ge­nach ein paar Jahren knickte die zarte junge Frau zusammen; vor schmack und Lebensfreude überströmen mit einem Male die Kargheit dem dreißigften Jahre bringt sie fieben Kinder zur Welt, von denen gewöhnten Sinne. Steht er an hohen Festen auf dem Doyale unter. mur drei Söhne am Leben bleiben; beim Aeltesten steht der Groß- den Sängern, so sieht er unter sich zwischen pruntenden Hofchargen, vater Bate, und darum heißt das Kind wieder Ludwig. Das ist neben bilderreichen Gobelins, auf rotfamtenem Betstuhl den pran von Ludwigs vier Großeltern der einzige, der nicht deutsch geboren genden Erzbischof knien: das ist der Kaiserin Maria Theresia leib­war. Wir schreiben 1770, Mozart ist 13 Jahre alt, Goethe einundlicher Sohn, ein fremder Erzherzog aus Wien , und wenn der sich zwanzig, Napoleon eben geboren. Dem Großvater wird der Knabe nun vom Gebet erhebt, sieht der früh beobachtende Knabe von oben ähnlich an Zügen und Statur, von ihm läßt er sich später im liebsten in ein aufgedunsenes Gesicht, unter dem Ornate sieht er den Bauch erzählen, in seinem Bildnis spiegelt er sich wieder. Auch die Mutter und weiß sicher schon mit dem ganzen Städtchen, daß der Herr Erz liebt er, und wie sie dafizt, nimmer müde, nähend, pugend, tochend, bischof einen Kreisausschnitt sich in den Eßtisch hat schneiden laffen.. verschrumpft mit vierzig Jahren, sieht sie aus wie Rembrandts So muß beim Anblick der Macht zugleich Glanz und Stepfis in Mutter als Greisin. Einmal war sie schön und schlank, jetzt ist sie sein Herz einziehen. gebückt von den Sorgen, und eine Freundin berichtet, sie hat sie nie lachen sehen.

Worüber sollte sie lachen! Ein kleines, schwindsüchtiges Haus war es, in der Bonngasse, und das Zimmer, wo sie die ersten Kinder gebar, war eine Dadstube; nur schräg tonnte die blaffe Sonne des Dezembertages durch die Giebel hinüber nach dem Bette fallen, in dem der Knabe zur Welt erwachte. Aber auch diese arme Stube wurde in Haft verlassen, alle paar Jahre ziehen sie um, nichts bleibt, was sich dem Kinderherzen als Heimat eingraben könnte.

Nicht einmal der schöne Rhein , der eben hier sich breiter durch die niedersteigenden Hügel zieht, zwischen Weinland und Feldern. Denn von all dem kann der Knabe nichts genießen, nur aus der die niedersteigenden Hügel zieht, zwischen Weinland und Feldern. Dachtammer hinüber nach den Sieben Bergen schauen; denn ein Tag nach dem anderen engt ihn in die Sorge ein. Mit den 125 Reichstalern, die der Bater bezieht, fönnten sie faum durch tommen, auch wenn es nach der sparsamen Mutter ginge; die aber fagte zornig: Saufschulden bezahle ich nimmer!" Dabei meint es der Bater nicht böse; ein Weltfind ist er, der sich und die Leute gern unterhält, und wenn er zu Mutters Geburtstag das Zimmer mit Blumen schmücken kann und führt sie unter Großvaters Bild auf den schönen Seffel, und nun beginnen sie eine herrliche Mufit, er und die Freunde aus dem Orchester, und dann wird gegessen und viel getrunken, so ist es der schönste Tag im Jahr, und dann lächelt vielleicht auch die Mutter.

Ludwig ist des Baters Hoffnung. Ist nicht die Welt vom Namen Mozart voll, des Wunderknaben? Und er fängt an, den Dreijährigen auf ein Bäntchen vor das Klavier zu stellen, balb lehrt er ihn auch eine Viertelgeige halten. Da gibt es tein Sträuben, ftreng wird er angefaßt, täglich werden die Finger gefodert, Noten lernt er eher als Gebrudtes lesen, und so werden Beethovens erste Musiken oft Don Tränen unterbrochen. Als er fieben ist, produziert ihn der Bater als einen Sechsjährigen, und das Kind spielt Trios und Konzerte auf dem Pianoforte.

Ein Jahr später soll er bie Stunft bes reinen Sages" lernen, aber der Mufitus, der beim Bater in Stoft und Logis ist und einen Teil davon mit Unterricht bezahlen will, hat auch wenig Zeit- und dann lieber Bergnügen, und so holt er das Kind zuweilen nachts Franziskanern, da lernt er vom Bater Willibald die Orgel bedienen. zum Lernen aus dem Bette. Zugleich schickt ihn der Vater zu ben Bald fängt er felber zu spielen an, verlangt nach einem größeren Instrument und findet im Organisten eines anderen Klosters einen freundlichen Lehrer; dem nimmt der Knabe die Sechs- Uhr- Messe ab. Mit elf Bahren wird er zum Vertreter des Organisten am turfürft. lichen Hof ernannt.

Wenn der Knabe im neuen Hoftheater zu Don Juan" und Figaro" unten den Part der Bratsche spielt oder im Sommerfchloffe Brühl in der Hofmusit Haydns neue Sinfonien, der kleine Hof­musitus im grünen Frad mit 3opf und Berüde, so fühlt er in diesem strahlenden Musiksaal den weichen Teppich unter seinen Füßen, bestaunt die zartfliehende Galerie von Bronze dort oben, sieht Engel und Götter am Plafond durcheinanderfliegen, die Spiegel glänzen, die Leuchter glühen, Loggien und Säulen, golden und purpurn, und wenn um Fastnacht im Theater fich eine sorglosé Ge­sellschaft zur Redoute trifft und der Knabe aufspielen muß, samt Freuden des Lebens zu seinen Klängen schweben und wanken, und seinem Bater in die Kapelle gepreßt, und sieht rings umher die friecht in naffer Morgenluft in seine falte Kammer zurüd, so muß er sich mit allen Seelenträften aus seiner Dunkelheit in die Helle wünschen, aus den Sorgen zur Lust.

Schon fühlt er sein Talent, denn seit dem zehnten Jahre phan tafiert er auf dem Klavier, und der Vater heißt ihn einige Baria­tionen aufschreiben und sie einer Gräfin am Rheine midmen: Par un jeune amateur Louis van Beethoven, agé de dix ans. 1780." Schon hatte ihn auch ein Lehrer erkannt, der schreibt über seinen dreizehnjährigen Schüler:" Er spielt sehr feurig und mit Kraft das Klavier... Das junge Genie verdient Unterstützung, daß es reifen, fönnte. Er würde gewiß ein zweiter Mozart werden, wenn er fo fortschritte, wie er angefangen. Aber zugleich mit dieser ersten An erfennung zwingt ihm die Welt ihre Eorge auf. So wird es ihm noch nach vierzig Jahren ergehn.

Da die Mutter trant ist und der Vater liederlich, übernimmt der

Aeltefte die Führung des Hauses, schreibt mit dreizehn Jahren sein erstes Gesuch um Geld an den Hof. Ein anderes Mal bekommt er Geld, um den jüngeren Brüdern Kleider zu kaufen und des Baters. Schulden zu bezahlen, mit dem Beding, ihm dürfe er nichts geben; später fommt es so weit, daß der Vater, dem man es nachher von Jeinem Golde abzieht, ein Gesuch des Sohnes unterschlägt. Oft fit nichts da lin Haufe, als was der fleine Organist verdient, bann erhält der vierzehnjährige mit seinen 150 jährlichen Gulden Eltern

und Briber

Mit siebzehn Jahren verliert er die Mutter. D, wer war glid beffen vertauft ber Vater auf dem Tröbelmartte die leider der licher, als ich, da ich noch den süßen Namen Mutter aussprechen fonnte, und er wurde gehört; wem fann ich ihn jetzt fogen!" In­Toten, und taum tann der Sohn verhindern, baß man den Bater

ausweist. Mies hängt an ihm, die Jüngeren soll er fleiden und erziehen; da versucht er denn mit Stundengeben etwas mehr zu fammenzuscharren.

Da tut sich dem Proletarierkinde der Glanz des Schloffes auf, biographischen Werte Kunst und Schidsal" von Emil Ludwig entnommen.) ( Mit Erlaubnis des Berlages Ernst Powohlt, Berlin , bem ausgezeichneten

Der brave Soldat Schwejt spricht weiter.

Leber hohen Besuch.

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Wie aber der Baloun damals beim Leutnant Lulasch die Küche vollgetogt hat, ist der Leutnant nach Haus gekommen und hat ge schrien: Was macht das befoffene Schwein hier?" und er hat den Baloun mit einem Fußtritt hinausbefördert. So etwas erlaubt sich natürlich Herr Reichswehrminister Geßler nicht, wenn ein Hohen­zollernprinz in der Reichswehr übt, oder der Prinz Heinrich den Kreuzer Berlin " besucht, denn es sind bei uns gottlob geordnete Berhältnisse und geht nicht zu wie in der f. u. t. Armee, wo der Leutnant Lukasch mich hat einfperren wollen, weil ich den Baloun Weltreise und er hat vorher feine Mannschaft in Eckernförde im in die Küche gelaffen hab. Der Herr Kapitän Kolbe ist auf der Torpedofchießen eingeübt, denn es könnten ihn unversehens im Welt­meer malalische Seeräuber mit ihren Dichunten angreifen, und da muß er sich doch mehren können.

Aber Herr Geßler sigt in der Bendlerstraße in Berlin , wo vor der Haustür ein Doppelposten mit aufgepflanztem Bajonett steht. Und er bleibt deshalb hübsch sißen und erläßt ein Dementi, was auf deutsch bedeutet: es glaubt schon eh feiner". Und es ist schwer, ein Dementi zu verfassen, daß es geglaubt wird. Wie ich in Kowno gegen Ende des Krieges Drdannanz bin gewesen beim ADK. Eich­

Wenn ein Besuch tommt, so wiffen gebildete Leute, daß man ihn bewirten muß. Das hat sich auch der Kapitän Kolbe vom Kreuzer Berlin " gedacht und er ist obendrein ein alter Freund vom Prinzen Heinrich. Wie ich noch Pubfled beim Leutnant Lukasch gewesen bin, hat mich der Kamerad Baloun besucht, und ich hab mit ihm zusammen den Kognat vom Herrn Leutnant ausgetrunken und der Baloun hat es nicht vertragen, weil er an dem Tag einen leeren Magen gehabt hat, und er hat die Küche vom Herrn Leutnant vollhorn, sind zwei sozialistische Abgeordnete aus Berlin gekommen, um getost. Aber ihr müßt nicht denken, daß der Prinz Heinrich den Kreuzer Berlin" vollgefoẞt hat das tun feine Herren nur, weil

Mann ber Brinz Heinrich von Preußen ein Kriegsschiff befuchen tommt," belehrte Schweft die umstehenden Reichswehr soldaten,., so ist das teine gewöhnliche Sache, als ob einer von uns in Neues aus Hertulanum und Pompeji . Die Aufgabe, das alte den Kahn geht. Bielmehr muß man es sich als hohe Ehre anrechnen, Herkulanum auszugraben, die jeßt in Angriff genommen wird, ist daß ein Prinz, der es doch gar nicht nötig hat, solch ein Fahrzeug sehr viel schwieriger, als die Freilegung von Pompeji war. Die betritt, was im Kriegsfall tobesmutig mitten in den feindlichen Lavamassen, die den Ort vor 2000 Jahren überdeckten, sind sehr viel Granatenhagel hineinfährt. Deshalb tut es der Bring auch nur im härter als die Asche, unter der Pompeji begraben lag. Dazu kommt Frieden Und es freut uns ebenso wie es uns im Krieg gefreut hat, noch, daß die beiden Dörfer Portici und Resina, die über der Stätte wenn die Prinzen zu uns in den vordersten Schützengraben ge­des alten Herkulanum errichtet worden sind, niedergelegt werden tommen sind; aber sie sind meist nicht so weit vorgedrungen, weil sie zu müffen, und eine Rommission ist damit befdäftigt, für die Bewohner viel zu tun gehabt haben. Der arme deutsche Kronprinz 3. B. ist ne neue Siedlung ausfindig zu machen. Die Arbeiten sind noch oft frant gewesen. Man hat mir erzählt, daß er in Charleville immer in den Anfangsstadien. Seitdem der französische Brinz Elbeuf zu­fällig im Jahre 1719 Serfulanum entdeckte, sind zahlreiche Verfuche ans Bett ist gefesselt gewesen. unternommen worden, die begrabenen Schäße zu heben. Senfrechte Schächte, zwischen 60 und 90 Fuß Tiefe, wurden gegraben, und von diesen aus horizontale Tunnels nach allen Richtungen gezogen. Viele dieser Tunnels wurden dann wieder aufgegeben und zu geschüttet, so daß es zunächst einmal notwendig ist, genau feft zustellen, welche Teile der Stadt noch nicht erforscht sind. Die Arbeiten beschränken sich vorläufig auf den Teil Herkulanums, der zwischen Resina und dem Meer liegt. Die Lavaschichten werden ausgehoben, um zu dem eigentlichen archäologischen Boden" vorzu­dringen. Die Ausgrabungen sollen nach der von Brof. Spinazzola geschaffenen Methode vorgenommen werden, nach der jeder ent­deckte Gegenstand in genau derselben Stellung bleibt, in der er gefunden wurde. Man hofft hier diefelben erstaunlichen Erfolge zu haben, wie bei den jüngsten Ausgrabungen in Pompeji , die nach diesem Prinzip ausgeführt wurden und das lebendigste Bild Des Altertums enthüllten. In Pompeji werden immer wieder neue Entdedungen gemacht. Unter den letzten befindet sich ein Wandgemälde, das die erste genaue Darstellung davon bietet, wie die antite cochlea", das angeblich von Archimedes erfundene Wafferbebesystem, arbeitet. Noch hält Sertulanum feine Geheimniffe feft. Aber man hat die größten Erwartungen, Enthielt doch eine einzige dort ausgegrabene Billa , die dem Lucius Calpurnius Piso Caefonius, dem Schwiegervater Cafars, gehört haben soll, folche Schätze mie den ruhenden Hermes, den truntenen Silen, ben schlafenden Faun, die Gruppen der Diskuswerfer und der Länge rinnen, die Statue des Aristides und die Büsten von Blato und

Seneca.

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fie feetrant find, sondern er hat eine Ansprache gehalten an die versammelte. Mannschaft. Da war euch ein Gastwirt Bawradil in Rusle, der hat geheiratet, und wie die Frau ist ins Haus gefom men, hat sie gleich die Kellnerin Bozena hinauswerfen müffen, weit der Zawrabil ein Berhältnis mit der Bozena gehabt hat. Und die Bozena ist am hellen Tage im Hemd auf die Straße geflohen und die Frau hinter ihr her mit der Reibeteule, und die Bozena hat geheult und um Hilfe geschrien Wie aber dann die Frau frant geworden ist und das Bett hat hüten müssen, ist die Bozena wieder zum Besuch gekommen und der Zawradil hat sie empfangen und hat gejagt: Das ist die Treue an die angeftammte Gebieterin." und ich finde es sehr nett von dem Prinzen Heinrich, daß er wieder die Marine besucht, wo ihn doch im November 1918 die Matrofen aus Riel davongejagt haben.

im Auftrag der Reichsregierung mit der litauischen Bevölkerung Fühlung zu nehmen. Aber das AOK. hat sie gut bewacht, daß sie fie immer vier Difiziere auf der Straße begleitet. Aber einmal, wie niemals unbeaufsichtigt an einen herangekommen find, und es haben die Herren Offiziere nach dem Liebesmahl betrunten gewesen sind, habe ich den beiden herausgeholfen und sie haben mit litauischen Sozialisten gesprochen. Aber es hat große Aufregung gegeben beim AOR. und man hat die beiden gesucht wie Stecknadeln. Und mich hat ein Kriegsgerichtsrat gleich vernommen, wo ich mit den Herren hingegangen bin. Habe ich gesagt: Melde gehorsamit, Herr Kriegs­gerichtsrat, daß ich es nicht sagen fann, weil man über solche Häuser nicht spricht." Hat der Herr Kriegsgerichtsrat protokolliert: Schweit gibt zu, mit den beiden abgeordneten ein Bordell befucht zu haben. So ist es feine einfache Sache, ein gutes Dementi zu ver faffen, und ich fag: Herr Geßler tut mir leid Jonathan