Die Arbeitszeit in der Landwirtschaft. arbeiter des Berliner   Gastwirtsgewerbes. Sufekt war er beim

Bei den jüngsten Verhandlungen über die Frage der Arbeits­Leistungen in der Landwirtschaft, die im Enqueteausschuß geführt murden, spielte auch die Frage der Arbeitszeit in der Landwirtschaft eine Rolle. Einige landwirtschaftliche Unternehmer vertraten alten Ernstes die Ansicht, die Arbeitszeit in der Landwirt­schaft fei feineswegs ausreichend und viel zu stark den Berhältnissen in der Industrie angepaßt. Da die Deffentlichkeit über die wirkliche Arbeitszeitregelung der Landwirtschaft ungenügend unterrichtet ist, wollen wir hier auf die Dinge näher eingehen.

Die Arbeitszeit in der Landwirtschaft wird grundsäglich durch Bestimmungen der Vorläufigen Zandarbeitsordnung (§ 3) geregelt.

Die tägliche Höitarbeitszeit beträat in 4 Monaten durchschnittlich 8, in 4 Monaten durchschnittlich 10 und in weiteren 4 Monaten 11 Stunden. Darüber hinaus geleistete Ueberstunden find befonders zu vergüten."

Schon der Wortlaut dieser Bestimmungen läßt deutlich den Unterschied zwischen der Arbeitsgeitregelung in der Industrie und in der Landwirtschaft erkennen. Die Gefamtjahresarbeitszeit eines Industriearbeiters beläuft sich bei zugrundelegung von 306 Arbeitstagen mit je 8 Arbeitsunden auf 2442 Stunden. Ueber die Gesamtarbeitszeit in der Landwirtschaft macht der Deutsche   Landarbeiter- Verband in seinem Landarbeiter Archiv folgende Angaben:

Provinz Ostpreußen  ( Kreis Königsberg) 2903 Stunden, Provinz Bommern( Kreis Randow) 2963. Stunden, Freistaat Mecklenburg­Schwerin 2881 Stunden, Proving Brandenburg( reife Teltow Niederbarnim  ) 2850 Stunten. Brobinzen Ober- und Nie erstlefien 2856 Stunden, Schleswig- Holstein   2833 Stunden, Freistaat Württem berg( Redarfreis) 2900 Stunden, Freistaat. Bayern  ( Oberbayern  ) 2900 Stunden, Freistaat Thüringen  ( Kreis Eisenach  ) 2800 Stunden. Die Gesamtjahresarbeitszeit der Industriearbeiter wird also durch die der Landarbeiter nicht nur um wenige, sondern um Hunderte von Stunden überschritten. Von einer sche matischen Uebertragung der in der Industrie üblichen Arbeitszeit­regelung auf die Landwirtschaft kann auch nicht im entferntesten ge­fprofen werden.

Dabei ist aber auch folgefider Unterschied zu beachten: der Lohn, den der Industriearbeiter bekommt, ist ein Barlohn. Er läßt fich ohne weiteres für die persönlichen Zwecke des Arbeiters nußbar rachen. Anders beim Landarbeiter. Ihm wird ein großer Teil eines Bohnes in Form von unveredelten Naturalien und Land gegeben. Spil, dieser Lohn verwen bungsfähig gemacht werden, muß der Landarbeiter im Gegensaz zum Industriearbelter erst noch manche Arbeitsstunde, und zwar außerhalb der durch den Tarifvertrag festgelegten Arbeitszeit opfern. Dadurch schlägt der Vergleich mit der Arbeitszeitregelung in der Industrie noch viel ftärker zuungmiten her Landarbeiter aus, als bei zugrundelegung der landwirtschaftlichen Tarifverträge erscheint. Hoffentlich genügen dieje Darlegungen, um die Arbeitszeit in der Landwirtschaft richtig zu würdigen. Die Arbeitszeit der Land­arbeiter ist wahrlich lange genug, als daß sie noch weiter ausgedehnt

es

werden könnte:

Friedrich Wiesece

Die Folgen des Stahlbades und der Nachkriegszeit melden sich. In den besten Jahren, 44 Jahre alt, ist Friedrich Wiesecke am 10. Dezember einem Herzid lag erlegen. Schon im Alter von 19 Jahren wurde Wiesecke, Mitglied des Berbandes Deutscher Hotel­Diener und stand nach 6 Jahren an der Spike der Berliner   Ber waltung. Bei der Gründung des Zentralverbandes der Hotel, Restaurant und Café- Angestellten auf dem Berbandstag in Erfurt  1920 ist auch leicde wieder an Beri. Bon 1919 bis Ende 1923 war Bielecke als Baimler des Berliner   Zweigvereins der energische und hartnäckige Vertreter der männlichen und weiblichen Hilfs

Deutscher Fetallarbeiter- Verband Deutsches Theater

Ectoral Birtauersierte chiunas

Norden 10334-37

Ende 11 L

Am Donnerstar, bim 15. Dezember, Cerothea Angermann

Anden n tintefcnnten Zotalen die

Branchenvertrauensmännerkonferenzen

v. Gerh. Hauptmann Regie: Max Reinhardt  

fait folgende Konferengen fallen Kammerspiele

in diefem Monat au s:

Metell, Revolverdreher und

preferinnen.

Norden 10334-37 81 Uhr: Ende nach 10 Uhr.

Cifen, Revolverbreter Rundschleifer Bronx- Expres

und Dreherinnen.

Silfsarbeiter.

Hobler, Bohrer, Stoßer, Fräfer.

Die Ortsverrattuna.

städtischen Arbeitsnachweis für das Gastwirtsgewerbe angestellt. Wiesecke hat sich unter den Berliner   Mitgliedern des Verbandes eine große Anzahl von Freunden erworben.

Ein ungeeigneter Lehrlings ,, Erzieher".

Ein Beitrag zum Kapitel: Standesehre".

Der Gaar- Eisenbahnerstreit beendet.

Die streifenden Eisenbahner im Saargebiet find dem Vorschlag der Bezirksleitung des Einheitsverbandes der Eisenbahner, dem Berhandlungsergebnis zuzuftimmen, gefolgt und beschlossen, die Ar. beit wieder aufzunehmen unter den in Nr. 584 des„ Vorwärts" bereits mitgeteilten Bedingungen.

Ueber das Ausmaß der zugesicherten Weihnachtsbei Die Lohnzulage geht nicht über hilfe wird heute verhandelt. 16 Centimes. hinaus.

1

Standerehre unter den Innungsmitgliedern, ohne den Begriff der Amerikanischer Gewerkschaftsbund und JGB. Kommt der Anschluß?

Die veraltete Gewerbeordnung fieht in ihrem§ 81a als Aufgabe der Innungen in allererster Linie vor: die Pflege des Gemeingeiſtes sowie die Aufrechterhaltung und Stärtung der Standesebre unter den Innungsmitgliedern, ohne den Begriff der Standesebre" flarzulegen und ihn näher zu erläutern. Wir müssen diesen Begriff aus dem Nebel der Illusion in die Praxis übertragen ( chaft ersehen. Das ist deutlicher und ehrlicher. In dieser Auf­und das Wort Standes ehre durch Intereffengemein­fassung werden wir durch folgenden Vorgang im Berliner  Bädergemer be bestärft:

Gin Bädermeister im Norden Berlins  , in der Raumerstraße, wurde bei der Uebertretung der Bädereiverordnung betr. Nachtbad verbot ertappt und zur Anzeige gebracht. Um fich der geringen Strafe dafür zu entziehen, stiftete der Biedere seinen Lehrling zum Meineid an. Der Lehrliegserzieher" fette sich nach der falschen Eidesleistung seines Lehrlings vor Gericht noch aufs hohe Pferd und bezeichnete den 3eugen für die Ueber­tretung der Verordnung als einen Spigel. Der Bäcker­meister wurde freigesprochen und der Amtsrichter drückte dem im Intereffe der Bäckereiarbeiterschaft handelnden Zeu­gen noch ausdrücklich den Stempel als„ Spinel" auf. In seinem„ Siegesbewußtsein" begegnete der auf Grund meister dem Zeugen andauernd mit der Drohung, ihn wegen des Meineids feines Lehrlings freigesprochene Bäcker­Meineid zu belangen. Diese Drohungen in Verbindung mit dem falschen Freispruch und seiner Abstempelung als„ Spizel" veranlagte den Zeugen, den Spieß umzudrehen.

Die Folge danon war, daß der Bädermeister wegen Verleitung feines Lehrlings zum Meineid zu einem Jahr Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluft und dauernder Eidesunfähigkeit im Mai vorigen Jahres perurteilt wurde. Auf dem Gnadenwege wurde dem Berurteilten Strafaufschub bis zum 28. Januar 1928 gewährt und die Strafe in Gefängnisstrafe umgewandelt. Ein weiteres Gnadengefuch geht dahin. den Strafaufschub zu verlängern und die Strafe zu erlaffen. Der Mann mag genug gestraft sein und es wäre den meisten Sün­dern in ähnlichen Fällen ein gleicher Erfolg zu gönnen. Der Ausgangspunkt des ganzen Vorganges, die rüdlichtsloje Uebertretung der Bädereiverordnung, mag die Bäckerinmingsmeister bestimmt haben, ihrem Kollegen trok des ver­werflichen Mißbrauchs seiner Stellung als Lehrmeister, ihre Achtung, nicht zu versagen.

gabe zur Aufrechterhaltung und Stärkung der Standeschre" stüren Die Bäderinnung wird sich jedoch faum auf ihre Auf­fönnen, wenn sie es zuließ, daß dieser als Lehrlingserzieher" mo­ralisch untaugliche Bäckermeister einen neuen Lehrling annahm, 5. h. in die Stammrolle der Innung aufgenommen wurde. der dann auch in der traditionell feierlichen Weise eingeschrieben,

noch dem Wiederanschluß an den IGB. entgegensieht, antwortet Auf die Frage, ob der Amerikanische   Gewerkschaftsbund immer ternational Labor News Service".„ Der Kongreß des Amerikani­der vom Amerikanischen Gewerkschaftsbund herausgegebene„ In­schen Gewerkschaftsbundes in Los Angeles   bestätigt die Empfehlung. wonach die Anstrengungen fortgefeßt werden sollen, um eine be­friedigende Lösung zu finden, die den Wiederanschluß der amerikanischen   Arbeiter an den IG B. möglich macht."

In diesem Zusammenhang mag gesagt werden, daß bereits nahezu 50 Proz. der Mitgliedschaft des Amerikanischen Gewerf­schaftsbundes durch ihre Berufsorganisationen, den zur Amsterdamer Richtung gehörenden internationalen Berufsjefretorigien( IBS.) angeschlossen sind, was ohne Zweifel als Zeichen der Annäherung gedeutet werden kann. Die internationalen Berufssekretariate fol­gender Berufe zählen amerikanische Verbände zu ihren Mitgliedern: Diamantarbeiter, Bekleidungsarbeiter, Lebensmittelarbeiter, Hut­ macher  , Bergarbeiter, Maler und verwandte Gewerbe, Bost- Inter­nationale, Transportarbeiter Internationale, Holzarbeiter. Dieje IBS. zählen insgesamt 1301 142 amerikanische Arbeiter zu ihren Mitgliedern.

Freie Gewerkschaftsjugend Groß- Berlin. Heute, Dienstag, 1915 Uhr, tagen die Gruppen: Lichtenberg  : Jugendheim Poffefte. 22. Bortrag: Acmpfmittel der Gewerkschaften." Frankfurter Allee  : Städtisches Jugendheim Litauer Berdeberger Flag: Jugendheim Dieselineŋerfir. 5. Wir üben Volkstanze. Straße 18, 31mer 2. Bortrag: Das gewerkschaftliche Bildungswesen." Suboften: Gruppenheim Gewertschaftshaus, Engelufer 24/25, Aufgang B. Bor­trage 58/54( Hortzimmer). Fortrag:" Seguelle Fragen," frag: Glaube und Aberglaube." Treptow  : Gruppenheim Schule Wildenbruch­beim Jugendheim Groun- Ede Lorgingtreße. Bilhelm Busch im Lichtbild." Humboldt: Gruppen­Baumid ulenweg: Wir besuchen die Gruppe Treptow  . Schöneweide: Das Berliner   Gewerkschaften muß jedes Mitglied der FG3. besucht haben. Geöffnet Jugendheim in der Berliner   Str. 31 ist geöffnet. Die Weihnachtsmeffe ber jeden Abend bis.21% Uhr im Gewerkschaftshaus Engelufer 24/25. Uhr in

Juger daruppe bes 2b. Heute. Dienstag, Turnabend von 20 der Turnhalle der Schule Paruther Str. 20( Leitung: Lehrer Schran). Turn­fachen mitbringen!

Deutscher   Baugewertsbund. Fargruppe der Buger: Heute, Dienstag, 17 Uhr, Mitgliederversammlung in den Residens Feftfälen, Landsberger Str. 51. Vor­trag des Ger   offen Dr: Neumann. Uiter 8wangsterf und feine Auswirkung. In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung ist es Pflicht aller Soulegen, be fr nmt und pfinttlich zu erscheinen. Mitgliedsbuch legitimiert. Ohne dasselbe fein Zutritt.. Die Fachgruppenleitung.

Bangewerksbund. Fachgruppe der Fliesenleger: Heute, Dienstag, 19 Uhr, Versammlung im Geperffaaftshaus.

Arbeitslose Mitglieder des Deutschen   Berkehrsbundes! Donnerstag, 13, De­

3ember, 18 Uhr, im Eaal 3 des Gewerkschaftshauses, Engelufer 24/25, Sadi­gebäude 1 Tr., wichtige Sufammenkunft aller arbeitslosen Bundesmitglieder. Tas Arbeitslofenversicherungsgefeß. Referent Kollege Willn Römer. Wich­werden zu diefer Beriammlung hiermit eingeladen, und es wird zahlreiches Er­fcheinen erwartet. Mitglichsausweis und Arbeitslosenkarte legitimieren und find am Gaaleingang vorzuzeigen. Die Bezirksverwaltung

Es handelt sich dabei keineswegs um eine Fahrlässiofeit. Denn bisher haben die Einsprüche der Gesellenscheit bei der Innung und der Hardwerkskammer nicht dazu geführt, daß diesem Bäckermeister der Lehrling wieder entzogen wurde, trotzdem er nach§ 126 GD. zum Halten und zur Anleitung von Lehrlingen nicht mehr befugt ist. Noch heute fungiert der Mann als Lehrlingserzieher. Der Vorstand der Handwerkskammer   mußte natürlichtige Mitteilungen der Bezirksverwaltung. Alle arbeitslofen: Bundesmitglieder der Auffassung beitreten, daß der betreffende Bäckermeister die Be­fugnis zum Halten und zur Anleitung von Lehrlingen ohne weiteres verlosen hat und er zum Halten pon Lehrlingen ungeeignet ist. Der Vorstand der Bäckerinnung wurde nochmals von der Handwerkskammer gebeten, den Lehrling diefes Meisters in einer anderen Lehrstelle unterzubringen. Wir fordern, daß forbe dies nun endlich geschieht. Wer aber jetzt noch nicht wijen follte, was Standes ehre" ist, den ist nicht zu helfen.

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