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Tashsalud 406 4

Tr. 58944. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

amagus

Mittwoch, 14. Dezember 1927

Lohnerhöhung für Eiſenarbeiter Preußischer Staat und das Ferngas

3n Amerika bei Schichten weniger Arbeiter,

Löhne, niedrigere Preise.

Deutschland geht, als das letzte der für die Eisenindustrie wich­tigen Länder, zum Dreischichtensystem in der Eisen- und Stahl­industrie über. Es ist deshalb verständlich und richtig, wenn man bei dieser Gelegenheit die Erfahrungen prüft, die andere Länder mit bei dieser Gelegenheit die Erfahrungen prüft, die andere Länder mit dem Uebergang vom Zwei- zum Dreischichtenfyftem gemacht haben. dem Uebergang vom Zwei- zum Dreischichtensystem gemacht haben. Man muß aber verlangen, daß diese Prüfung gewissenhaft ist, und daß man die Zustände in anderen Ländern zur Klärung der Frage und nicht zur 3rreführung der Deffentlich

feit in die Debatte hineinzieht.

Dieser Forderung entspricht aber die Haltung der Bresse, die dem schwerindustriellen Kapital zur Berfügung steht, nicht Man muß den Mut bewundern, mit welchem einige Organe die Wahrheit über die Erfahrungen in anderen Ländern, namentlich in Amerifa, entstellen, um diese Erfahrungen" gegen die Eisenarbeiter auszuspielen. Am 11. Dezember hat sich mit dieser Frage die Deutsche Bergwertszeitung" befaßt, und man fonnte aus diesem Blatt erfahren, daß die amerikanische Eisenindustrie feine Sonntage, teine zweiten Feiertage... fennt". Wir gehen auf diese Frage hier um so lieber ein, weil die Erfahrungen, die in Amerila mit dem Uebergang zum Dreischichtensystem gemacht wurden,

das beste Argument für die Forderungen der deutschen Eisenarbeiter find - trotz der Arbeit an Sonntagen und trotz der Tatsache, daß bie durchschnittliche Arbeitszeit in der amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie länger als 48 Stunden ist.

Die amerikanische Eiſenindustrie tennt teine einheitliche Rege lung der Arbeitszeit, was nicht zuletzt badurch zu erklären ist, daß die Arbeiterschaft in Siefer Industrie bis jetzt nicht organi fiert ist. Trotzdem wurde in den letzten Monaten 1923 in der großen Mehrzahl der Betriebe unter dem Drud der öffentlichen Meinung der Uebergang zum Drei schichtensystem vollzogen. Ein Teil der Arbeiter arbeitet aber allerdings fieben Tage in der Boche, und es gibt auch Arbeiter, deren Arbeit nicht nach Schichten ein­geteilt ist, die täglich mehr als acht Stunden arbeiten. So tommen wir zu einer durchschnittlichen Arbeitszeit in den verschiedenen Zweigen der Industrie von 48,1 bis 59,8( Hochöfen) pro Woche nach den offiziellen Feststellungen für 1926.

In der offiziellen Beröffentlichung, der diese Angaben ent­nommen sind, wird aber ausdrücklich festgestellt, daß Schichten arbeit während sieben Tagen in der Regel nur bei Hochöfen und Martinwerfen besteht. In anderen Werfen wird im äußersten Fall die Wochenarbeit am Sonntag spät abends mit der Nacht­schicht angefangen, und sonst nur Reparaturen und Einrichtungs­arbeiten am Sonntag ausgeführt. Die Unternehmerpresse verschweigt aber, daß in vielen Berten auch weniger als sechs Tage gearbeitet wird, so daß man in jeder Woche einen und jede zweite oder dritte Woche zwei freie Tage hat. Wie sich die Arbeiterschaft prozentual nach den einzelnen Gruppen verteilt, zeigt die folgende Susammenstellung. Bon 100 Arbeitern arbeiteten 1926 als normale Zeit: Weniger als 6 Tage 6 Tage 6-7 Tage 7 Tage

Hochöfen Martinwerfe

( in Prozenten)

49

1222622

2281531

1

22 26

52

Bessemerwerte

2

61

19

Buddelmerke.

72

24

Grobblechstraßen

30

49

Stabeisenstraßen

40

53

54 36

Feinblechstraßen

in

Wir geben aber gern zu, daß die amerikanischen Zustände mancher Hinsicht sehr berbefferungsfähig find; so ist es z. B. ein un­erträglicher Zustand, menn bis jetzt in Hochöfen 26 Broz. und in Martinwerken 17 Broz. aller Arbeiter mehr als 60 Stunden pro Woche arbeiten. Es ist jedoch wiederum eine 3rreführung, wenn man dabei verschweigt, wie start die Arbeitszeit mit dem Uebergang zum Dreischichtensystem gekürzt wurde und wie groß deshalb der Lohnausgleich sein tonnte und tatsächlich auch ist. In Deutschland handelt es sich darum, daß man von einer Arbeitszeit non 57 zu 48 Stunden pro Woche übergeht, d. h. um die Vers fürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um rund 16 Proz., in Ame­rifa hat sogar, weil man von sechs Schichten zu je 12 Stunden zu sieben Schichten zu je acht Stunden überging, eine Berkürzung der Arbeitszeit von 72 auf 56 Stunden, d. h. um 22 Pro3., stattgefun­den. Für die Bessemerbirnen betrug die Berkürzung der Arbeits­zeit sogar durchschnittlich für alle Arbeiter in den gesamen Werken nicht weniger als 24 Pro3.

Gegen die Gefahren der privaten Monopolisierung.

Die Ferngasversorgung ist feineswegs das einzige oder das erste| Gebiet der öffentlichen Versorgung, auf dem die Intereffen der Deffentlichkeit und die Interessen der Privatindustrie in Kampf ge­raten. Auf dem Gebiete der städtischen Elektrizitäts- und Wasserver­sorgung, der Straßenbahnen, der lokalen Gasversorgung herrscht heute die öffentliche Hand bis auf ganz geringe Ausnahmen un­beschränkt. Aber diese Position hat sie erst durch geeignete Ron zessions- oder Pacht oder Beteiligungsverträge erreicht. Dabei hat die öffentliche Hand( namentlich die Kommunen) von der ihr zu stehenden

Berfügung über öffentliche Wege

ftets Gebrauch gemacht, um die Interessen der Deffentlichkeit gegen ein leberhandnehmen des Privattapitals von vornherein zu sichern. Als dann später die Fernversorgung mit Elektrizität entstand, fich Ueberlandzentralen bildeten, die weite über die Grenzen einzelner Kommunen hinausgehende Gebiete mit Strom belieferten, haben die höheren öffentlichen Verbände, die Provinz, der Staat, ebenso wie früher die Kommunen, von dem Wegerecht Gebrauch gemacht, um entweder selbst die Versorgung in die Hand zu nehmen oder menigstens eine ausreichende Beteiligung und Kontrolle für sich zu sichern.

Auch auf dem Gebiete der Gasfermversorgung sei es von der Grube aus, sei es von großen öffentlichen Gaswerten aus - ift ber Weg vorgeschrieben.

-

Anfall von Feinkohle steigert. Allerdings ist die Feinkohleverwertung nicht unbedingt an die Zechengaserzeugung gebunden. Dem Konju menten tommt bei Zechenversorgung dieser Vorteil aber erst dann zugute, wenn der Gaspreis auch wirklich auf

der Grundlage des Preiſes für minderwertige Kohle berechnet wird und nicht, wie es scheinbar bei den gegenwärtigen Breis­angeboten der A.-G. für Kohleverwertung der Fall ist, auf Grund­lage des Preises für hochwertige Rohle.

Man wird nun am besten tun, den Kämpfen im Rheinland und Bestfalen heute die Hauptaufmerksamkeit zu widmen, ohne das von der A.-G. für Kohleverwertung ursprünglich aufgeworfene Projekt der Gesamtversorgung des Reichs gebiets von der Ruhr aus ernst zu nehmen. Trotzdem muß man auch die schwebenden Verhandlungen in Mitteldeutschland ( Dessauer Gas- A.- G. sowie Braunkohlen- Gesell­schafter) unter dem gleichen Gesichtspunkt behandeln und sich auch dabei fragen: melche Minimalforderungen hat die öffentliche Hand zu stellen, um einer Gefahr des Privat­monopols vorzubeugen.

Im Ruhrgebiet liegen an sich die Berhältnisse, die für die Stärke der fämpfenden Parteien ausschlaggebend find, nicht ungünstig für die öffentliche Hand.

Die Ruhrindustrie steht vor einem baldigen Ueber­angebot an Gas.

Dem uneinheitlichen Vorgehen der Kommunen, In ihrem Bestreben, fich hohe Synditatsbeteiligungen an der Kots­namentlich auch der Haltung der bürgerlichen Barteien innerhalb der erzeugung zu sichern und aus den neuen wirtschaftlich umwälzenden Methoden der Nebenproduktengewinnung Borteile zu ziehen, haben Kommunalverwaltungen, hat es aber die schwerindustrielle A.-G. faft fämtliche Ruhrfonzerne im Laufe dieses Jahres mit dem Neubau für Rohleverwertung zu danten, daß sich für sie in der ihrer Rotsöfen begonnen. Man muß mit einer Steigerung der Ka­legten Zeit einige Teilerfolge vorbereiten, und daß im rheinisch- pazität um mindestens ein Drittel rechnen. Die neuen technischen westfälischen Gebiet die Uebernahme der Gasversorgung durch ein Ronstruttionen ermöglichen der Industrie eine hohe Ausbeute Privatmonopol ohne jegliche Beteiligung oder Kontrolle der öffent­von Nebenprodukten; sie hofft, die im Zusammenhang mit lichen Hand droht. Das bedeutet aber, daß dem Gasverbraucher die steigendem Automobilverkehr wachsende Nachfrage nach Straßenteer etwa vorhandenen Vorteile nicht in niedrigen Gaspreifen zugute und Benzol auszunuzen: Sie sucht, die Verwirklichung der neuen fommen, sondern daß alle Ersparnisse, die namentlich aus der Ber Stidstofferzeugungs- und Kohlenverflüssigungsverfahren in die Wege wendung minderwertiger Kohle dicht an der Grube entstehen, reft zu leiten. All dem dienen die großen Erweiterungen auf dem Gebiet los bei der Montanindustrie verbleiben. Das letzte Wort des Kofereimefens. Dabei muß auch der Anfall an Gas steigen. Die ist freilich noch nicht gesprochen. Aber was man in der Deffentlichkeit Gastäufer find also, wenn sie schon heute bei dem Abschluß der Ver­von ben zwischen der A.-G. für Kohleverwertung und einigen großen träge diese fünftige Situation benußen, imftande, günstige Bedin­Städten des Industriegebietes zustande gekommenen Vertragsentgungen von dem Kontrahenten zu erlangen. würfen hört, läßt eine gefährliche Benachteiligung der öffentlichen und der Konsumenteninteressen befürchten.

Der mögliche voltswirtschaftliche Vorteil der Fernversorgung würde den Gemeinden, den Konsumenten verlorengehen. Dieser volts wirtschaftliche Vorteil besteht einmal in der Versorgung von großen Bentralen aus, bei denen die Erzeugungs, Lager, Transportanlagen am besten modernisiert werden können, zweitens in der Ersetzung des Kohlentransports per Bahn durch Gastransport per Rohr bei bestimmten Gasmengen in bestimmter Entfernung, drittens in der Benutzung der minderwertigen Rohle. Was den ersten Borteil anbetrifft, so tönnen selbstverständlich auch

Weil trotzdem der Kampf bisher für einige Gemeinden nachteilig war, woran wahrscheinlich auch die gegenwärtige politische 3u. fammenlegung mancher Kommunalverwaltungen nicht ohne Schulb ist,

hat der Staat einzugreifen.

Der Staat hat darüber zu machen, daß diefer wichtige Zweig der Bersorgung der Bevölkerung mit Energie nicht in die hand von Privatmonopoliften fällt. Er hat darüber zu wachen, daß diese Form des Energiehandels, deren Gebiet sich weit über die Grenzen ein­zelner Gemeinden hinaus erstreckt, nicht infolge des zersplitterten Borgehens der Gemeinden sich außerhalb jeder öffentlichen Kontrolle

stellt.

die Gemeinden durch Errichtung großer Gruppen- Gaswerte fehr gut Borteile erzielen. Nur in den Gebieten der Montanindustrie, also namentlich im Ruhrgebiet selbst, läßt sich eine Pa rallel Bersorgung aus Grubenfokereien und aus selbständigen Gaswerten volkswirtschaftlich vielleicht entbehren. Dies namentlich wegen des zweiten Bortells, den wir erwähnt haben. Db der Gastransport per Rohr bei großen Entfernungen billiger ist als der Kohlentransport per Bahn, ist heute bekanntlich durchaus be= stritten und hängt namentlich von den Bahntarifen ab; die Bahn­tarife für Kohle find aber bis zum Jahre 1930 durch den Friedens­vertrag insofern gebunden, als die Kohlentarife für die Reichsbahnliche Hand nach Vertragsablauf vorfehen, die den für die Bemessung des Reparationstohlenpreises maßgebend find. Man muß also, soweit große Entfernungnen in Betracht tommen, mindestens noch diese Zeit abwarten. Was nun den dritten Borteil anbetrifft, so ist er in der Tat vorhanden und wird um so größer, je mehr die maschinelle Förderung in den Gruben den

Der Wiederaufbau der Landbank.

Die Landbank A.-G., Berlin , wurde bekanntlich bis zum Früh jahr 1926 unter der Leitung und Verantwortung einer ugen­bergichen Clique bis furz vor den Konkurs getrieben. Seit­dem haben der Preußische Staat und die Grenzmart Bosen­Westpreußen, nachdem sie das Kapital der Landbank A.-G. erworben hatten, den Wiederaufbau dieſes für die Ostsiedlung so außer ordentlich wichtigen Bankinstituts in die Hand genommen.

Bei um 16-24 Proz. verkürzter Arbeitszeit um 30-41 Pro3. 1 300 000 m. auf 65 000 m., also auf ein Zwanzigstel. Anfechtungs­

höhere Löhne.

Trotzdem wurden die Löhne völlig ausgeglichen; die Stundenlöhne und die Wochenverdienste sind gestiegen. Jetzt find die durchschnittlichen Stundenlöhne in der gesamten Eisen industrie um 24 Proz. höher als 1922, und wenn wir die Zweige nehmen, in denen der Uebergang zum Dreischichtensystem stattfand, so sind die Stundenlöhne in Hochöfen um 30 Pro3, in Beffemer­birnen um 36 Proz. und in Martinwerfen 41 Pro3. höher als unter dem Dreischichtensystem. Seitdem sind aber auch die Preise für Eisen- und Stahlwaren in Amerita start gesunken. Wie war es möglich, daß die Industrie trotzdem nicht zugrunde ging? Darauf finden wir in der offiziellen Veröffentlichung des amerikanischen Arbeitsamts eine unzweideutige Antwort, die auch

das offizielle Urteil über die Wirkung des Dreischichten.. fyftems ift.

Die Wirkung der Abschaffung des Zwölfffundentages tommt in der letzten großen Produktivitätssteigerung des Jahres 1925 zum Ausdrud. Trotz der umfangreichen Produffion diefes Jahres waren weniger Arbeiter in der Industrie beschäf­tigt als 1919, 1920 und 1923, obwohl die Arbeitszeit so weitgehend verkürzt worden war. Die Produktivität pro Mann und Stunde hat sich beim Achtstundentag in folchem Ausmaß erhöht, daß nicht mehr Arbeits­fräfte erforderlich waren, als vor Einführung des Achtstundentages."

Die einschneidendste Maßnahme, an die sich bekanntlich ein von den Hugenberg- Leuten inszenierter sogenannter Sturm der Klein­attionäre anschloß, war die Zusammenlegung des Aktienkapitals von prozesse, gefährliche Kreditbelastung und Kämpfe um zweifelhafte Forderungen haben aber auch im Jahre 1926/27 die Aktionskraft der Landbank noch erheblich gehemmt. Eine große Erleichterung brachten Dom Preußischen Staat und von der Preußischen Staatsbank ge­währte Kredite, die es der Landbank ermöglichten, von sonst un erträglichen 3 inslasten herunterzukommen. Die niedrige Bewertung der zweifelhaften Forderung gegenüber der Gothaer Kreditbant, gegen die insbesondere Sturm gelaufen wurde, hat sich als sehr berechtigt erwiesen, da das Reichsgericht eine zunächst im ganzen ungünstige Revisionsentscheidung getroffen hat. Bilanz und Gewinnabschluß find angesichts dieser sehr schwierigen Lage aber relativ günstig zu nennen. Gegenüber dem Berlust des Vorjahres mit 1,23 Millionen M., der auf die Hugen­bergsche Mizwirtschaft zurückzuführen war, fonnten für das Jahr 1926/27 Einnahmen und Ausgaben in Einflang gehalten werden. Der Aufwand für Verwaltungskosten, Zinsen und Zuschüsse an Güter ging von 1,13 auf 0,93 Millionen 2 zurüd. Es fonnten im ver= gangenen Jahre 53 neue Siedlerstellen aufgebaut und 22 Siedlerstellen ausgebaut werden. Insgesamt wurden an 97 Sied­ler und Anlieger rund 1100 Hettar fowie an 8 Reftgutsfäufer rund 1373 Settar vergeben. Angesichts der schwierigen Verhält niffe eine beachtenswerte Leistung.

Erhebliche Leistungssteigerung auch in offdeutschen Gießereien. Nach der Fusion der Wilhelmshütte in Sprottau und des Eisen­wertes Marienhütte in Kozenau( Niederschlesien ) im Januar diefes Jahres veröffentlicht die neue Gesellschaft, die Eisen und Emaillierwerfe 2.-G. Sprottau- Wilhelmshütte, ihren ersten Abschluß. Der Zusammenschluß dieser beiden Unter nehmen, die in ihren Gießereien, Emaillier- und Maschinenbetrieben

Schon auf verwaltungsmäßigem Weg, durch Anweisungen an die Aufsichtsbehörden, hat es der Staat in der Hand, Uebervorteilun gen der öffentlichen Organe bei der Verleihung des Wegerechts zu verhindern. Sollte es fich als nötig erweisen, so tönnten die gesetz­geberischen Organe der Berwaltung zur Seite stehen. Auf diese Weise tönnte es erreicht werden, daß Verträge, die nicht zum mindesten eine Mehrheitsbeteiligung der öffentlichen Hand an der Berforgung garantieren, die nicht den Heimfall des Bersorgungsapparates an die öffent­Abnehmern einen Preis aufzwingen, der weit über den wirklichen Gestehungsfoften liegt, die das Gebiets­monopol der Kommunen verlegen oder die Industrie belieferung den Kommunen entziehen, nicht in Kraft treten. J. M.

ein durchaus gleichlaufendes Produktionsprogramm aufweisen, ist offensichtlich erst der Anfang eines noch im Fluß befindlichen großen Zusammenschlusses der ostdeutschen Eisengießereien. Go laufen zurzeit noch Berhandlungen mit der Warsteiner Eisen­werte A G., die zumindest für ihre schlesischen Betriebe ein Fusionsinteresse zeigt. In der Bilanz für 1926/27 treten in dem Ausbau der Anlagen und der Erhöhung der Abschreibungen bereits gewiffe Auswirkungen des Zusammenschlusses zutage. Allerdings weist der Geschäftsbericht darauf hin, daß eine Sentung der Betriebsto sten und Rationalisierung der Betriebe sich erst im laufenden Jahr bemerkbar machen wird. Während die Belegschaften Don 2432 auf 2215 Mann vermindert wurden, stieg der um fag von 9,2 auf 11 Millionen Mart. Die Leistung je Kopf hat sich also um etwa 30 Broz. erhöht. Die Betriebs­gewinne werden mit 2,8 um 0,7 Millionen höher ausgewiesen, und troß heraufgesetzter Abschreibungen von 0,51 Millionen Mart verbleibt ein um 33 Proz. erhöhter Reingewinn von 0,38 Millionen Mart, von dem 5 Pro 3. Dividende auf das Attienkapital von 6,8 Millionen Mart gezahlt werden. Die An­lagen, die mit insgesamt 6.1 Millionen Mart bewertet sind, weisen Zugänge von faft 700 000 Mart auf, die über Betrieb" finanziert wurden, alfo gleichfalls als Reingewinn anzusehen sind. Die gute Beschäftigung hat bis jeẞt in unveränderter Stärke an­gehalten.

Die nationale Automobilgesellschaft erzwingt eine Herabsehung der Dividende, und zwar bei der bekannten Presto Werte A. G. in Chemniß, für die die Fusion in der NAG. Berlin be­antragt ist. Statt, wie bisher beabsichtigt, 8 Proz. sollen die Presto­Werte ihren Aktionären nur 6 Proz. geben. Die Arbeiterschaft hat gewiß daran tein Interesse, wenn sich private Aftionäre mit einer niedrigeren Dividende zufrieben geben, als der tatsächliche Rein­gewinn fie ermöglicht. Die Belegschaften werden sich aber die Höhe des Reingewinns und nicht die auf Wunsch der NAG. fünstlich verkleinerte Dividende merken, wenn sie ihrer Verwaltung Forderungen vorzutragen haben.

Gemischte Gaswirtschaft am Mittelrhein . Die Koblenzer Stadtverordnetenversammlung beschloß die Ueber führung des Koblenzer Gaswerts in einen gemischtwirt­schaftlichen Betrieb, an dem die rechtsrheinische Gasaemeinschaft und die Thüringer Gasgesellschaft 2.-G. beteiligt sind. Die Stadt erhält 66 Proz. der Anteile, die Thüringer Gasgesellschaft 26 Proz. und die rechtsrheinische Gasgemeinschaft 8 Proz