Düsseldorfer Schlichtungsverhandlungen.
Die Unternehmer drängen auf Entscheidung. Düsseldorf , 14. Dezember.( Eigenbericht.) Erfolg der Rationalisierung, der Technisierung der Betiebe ist in Am Mittwoch vormittag wurden die Schlichtungsverhand vollem Umfange den Unternehmern zugute gekommen; die lungen für die Beilegung des Konflikts in der Metallindustrie Arbeiterschaft, Arbeiter und Angestellten, haben feinen Anteil wieder aufgenommen. Die Cage ist nach wie vor ungeklärt daran. Die Veränderung der Lebensbedingungen hat Auch heute wurden noch feine Fortschritte in der Richtung
einer Annäherung erzielt. Nach Auffassung der Gewerkschaften erstreben die Unternehmer eine Entscheidung der Schlichtungsfammer, bevor sie entschlossen sind, die kündigung der Arbeiterschaft in den zur Stillegung angemeldeten Werken aus. zusprechen. Ob der Schiedsspruch noch heute zustandekommt, ist angefi hts der vollkommen undurchfichtigen Situation mehr als fraglich.
In Gewerkschaftstreifen hält man die Berschiebung der Verhandlungen auf morgen für wahrscheinlich. Gemäß ihrer Absprache, teine mitteilungen über den Gang der Berhandlungen bekanntzugeben, bleibt die Presseberichterstattung gesperrt.
Der Vorstand des Deutschen Metallarbeiterverbandes und die Geschäftsführer der Bezirksleitungen weilen zurzeit in Düffeldorf. Der Deutsche Metallarbeiterverband hat sich eingehend mit dem Briefe des Reichsarbeitsministers, betreffend Durchführung des Arbeitszeitabkommens beschäftigt. Eine Stellungnahme des Borflandes zu dem Schreiben Dr. Brauns, das für die freigewerkschaft. lich organite ten Abelfer eine außerordentliche Enttäuschung bedeutet, liegt bisher nicht vor.
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Das Drängen der Unternehmer auf eine Entscheidung läßt deutlich erkennen. daß sie trotz des Entgegenkommens des Reichsarbeitsministers die Absicht, die Ruhrindustrie Stillzulegen, noch nicht aufgegeben haben. Die Drohung mit der Stillegung ist nicht nur als Druckmittel auf den Reichsarbeitsminister gedacht, sondern auch auf den Schlichter. Hier soll vor allem die Entscheidung fallen über die Löhne, aber auch über die Arbeitszeit in Der weiterschaffenden Industrie. Auch hier gilt es. die Arbeitsit von 52 auf 48 Stunden die Woche herabzusehen. Die Unternehmer zeigen mit dieser Gewaltpolitif. die das Elend der Arbeiter voraussezt für das normale Funktionie ren der fapitalistischen Produktion. daß diefe immer mehr in Widerspruch steht mit der Wohlfahrt des Bolles.
Ergebnissos auf heute vertagt. Düsseldorf , 14. Dezember.( Eigenbericht.) Die Schlichtungsverhandlungen in der Metallindustrie wurden heute abend 10 Uhr ergebnislos abgebrochen. Die Verhandlungen wurden auf Donnerstag
9 Uhr vertagt.
Der fa: Bund zum Ruhrfonflift.
Solidarität der Angestellten und Arbeiter.
Düsseldorf , 14. Dezember.( Eigenbericht.) Heute nahmen hier die Bertreter der Berbände des AfA- Bunbes Stellung zu den Borgängen in der Schwereisenindustrie des Ruhrgebietes. Hierzu wurde folgende Entschließung einstimmig
angenommen:
Die freigewerkschaftlichen technischen Angestellten, Kaufleute und Bertmeister sprechen der Arbeiterschaft ihre vollste Sympa. thie in diesem schweren Ringen aus. Iechnisch sind die Boraussetzungen für die Durchführung der dreigeteilten Schicht ge geben. Die Durchführung der Rationalisierung hat eine
gewaltige Steigerung der Arbeitsleiffung
ein Sinten des Realeinkommens
zur Folge gehabt. Das Verhalten der Unternehmer ist deshalb auch, volkswirtschaftlich gesehen, nicht verständlich. Die Kampfanfage der Schwerindustriellen bedeutet nicht nur einen Billtür aft und ist nicht nur gerichtet gegen die Arbeiter; sie wirft sich auch in vollem Ausmaße aus gegen die Angestellten. Sie ist darum neben den übrigen von den Unternehmern getroffenen Maßnahmen als eine Prouotation der gesamten Arbeitnehmer, fchaft anzusehen. Diesem fich reaktionär auswirkenden Machtwillen der Unternehmer fann nur durch die
unbedingte Solidarität und geschlossene Front der Angestellten in den freigewerkschaftlichen Berufsverbänden begegnet werden. Die Angestellten fönnen über furz oder lang in diesem Kampf durch das Unternehmertum hineingezogen werden. Kein Augenblic darf deshalb versäumt werden, um auch den letzten Angestellten den freigewerkschaftlichen Berbänden: Zentralverband der Angestellten, Deutscher Wertmeister- Verband, Bund der technischen Angestellten und Beamten, zuzuführen.
Polen gegen die Koalitionsfreiheit.
Ultimatum an die Danziger Eisenbahner.
Danzig , 14. Dezember. ( WTB.)
Jn einem Schreiben der polnischen Eisenbahndirektion an die blefige Gruppe der deutschen Eisenbahnervereinigung wird zum Ausbrud gebracht, daß die hiesige Organisation des Eisenbahnerverbandes nur eine reisabteilung eines a usländischen Verbandes ist, und zwar eines Verbandes, der„ Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands heißt, mit dem Sih in Berlin . Die polnische Eisenbahndireffion fordert, daß die hiesige Organisation fich in eine vollständig unabhängige und jelbständige Organisation mit dem Sih in Danzig umformen soll. Das Schreiben schlicht mit der ultimativen Forderung, daß, wenn diese Umwandlung der Elfenbahnervereinigung nicht bis zum April 1928 durchgeführt wird, die Eisenbahndirektion nach diesem Termin dieje Organisa.ion nicht als kontrahenten ansehen und nicht zu Berhandlungen zulaffen tonne
Die Gewerkschaften aller Länder sind miteinander mehr oder weniger eng verbunden. In den skandinavischen Ländern ist diese Berbindung eine so enge, daß man praktisch von schwedisch- dänischnorwegisch- finnischen Einheitsorganisationen sprechen fann. Noch nie ift es einer Regierung, die grundsätzlich das Koalitionsrecht der Arbeiter anerkennt, eingefallen, den Arbeitern vorschreiben zu wollen, in welcher Form sie sich mit Gewerkschaften anderer Länder verbinden dürfen.
Praktisch ist der Versuch der polnischen Regierung übrigens ebenso wirtungslos, wie er rechtlich unbegründet ist. Es gibt feinen Baragraphen des Bertrags von Bersailles, auf den fich die polnische Regierung zur Begründung ihres Berbots ftügen fönnte. Ob die Danziger Eisenbahner sich selbständig organisieren und mit dem Einheitsverband einen Gegenseitigkeitsvertrag abschließen, der vielleicht enger gefaßt ist als sonst üblich, fommt praftisch auf dasselbe hinaus. Wie die Eisenbahner, haben bisher alle anderen Berufsgruppen Danzigs ihre Zugehörigkeit zu den deutschen Organisationen aufrechterhalten, ohne daß jemals dagegen irgendwie ein Einwand erhoben wurde. Die Organisationen, die im Auslande Filialen unterhalten, find übrigens besonders bei den bürgerlichen Berufsorganisationen in Polen mie anderwärts -fehr zahlreich.
unbedingt fich noch mehr als es schon der Fall ist, unbeliebt machen muß. Der Ufas zeigt, wie fich eine Regierung verrennt, wenn fie fich im Unrecht gegenüber der Bevölkerung weiß.
Keinen Mut.
Die Bereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände teilt mit, daß am 14. Dezember in Berlin ihr Ausschuß und ihre ordentliche Mitgliederversammlung getagt hat und sich mit grundsätzlichen schwebenden Fragen aus dem Arbeitsgebiet der Vereinigung, mit der Durchführung des Gefeßes über Arbeitsvermittlung und ArbeitsLofenverfid erung und mit der Berwaltungsreform in Preußen und Reich befaßt hat"., Wie sich die Bereinigung zu diesen Fragen stellt, traut sie sich nicht der Deffentlichkeit mitzuteilen. Entscheidung der norwegischen Gewerkschaften.
Der Kongreß der gewerkschaftlichen Landesorganisation nahm mit 152 gegen 84 Stimmen einen Vorschlag an, in dent außerhalb sowohl ber Mostauer als der Amster er daran festhält, daß die Landesorganisation weiter damer Internationale stehen und für die Bildung einer einzigen Internationale arbeiten solle. Der Kongreß ermächtigte das Sefretariat, zu versuchen, ein Uebereinfommen nicht nur mit Dänemark , Schweden und Finnland , sondern auch mit Rußland und anderen Ländern zustande zu bringen zweds gegenseitiger Hilfe. Die gemerfschaft. lichen Verbände innerhalb der einzelnen Industrien werden auf gefordert, dafür zu arbeiten, daß der russische Gewerkschaftsverband in den Internationalen Gewerkschaftsbund aufgenommen werde Der Kongreß veranlaßte das Sekretariat, die russische und die finnische Landesorganisation zu einer Konferenz einzuladen, die über gegenseitige Abmachungen und über die Formel der Arbeit für eine internationale gewerkschaftliche Einheit zu beraten hätte. Weihnachtsunterstützung der Bekleidungsarbeiter. Der Deutsche Bekleidungsarbeiterverband gewährt seinen ara beitslosen Mitgliedern eine Weihnachtsunter ft ügung. Anspruch auf diese Unterstügung haben alle die Mit glieder, Sie ein Jahr Mitglied find, mindestens 52 Bollbei träge geleistet haben, am 11. Dezember 1927 arbeitslos waren, und in der Weihnachtswoche noch ar beitslos find. Die Auszahlung der Unterſtügung erfolgt in unserem Bureau, Sebaſtianstr. 37/38, Hof part., vom 20. bis 24. Dezember vormittags in der Zeit von 8 bis 1 Uhr. Die Ar beitslofentarte ist unbedingt mitzubringen. späteren Reflamationen fann nicht mehr Rechnung ge. tragen werden. Die Filialleitung. J. A. Willy Lehmann .
Achtung, AGG. Aderstraße! Am Freitag, 16. Dezember, 16% Uhr, bei Leuschner, Aderftr. 110, wichtige Versammlung aller SPD. - Arbeiter und Angestellten. Jeber muß erscheinen. Der Fraktionsvorstand.
Deutscher Bertmeisterverbanb, Bezirk 10. Algemeine Werfmeisternersamm Tung der Berliner Metallindustrie Freitag, 16. Dezember, 19 Uhr, im Alubhaus Ohmstr. 3. In Anbetracht der außerordentlichen Wichtigkeit der Tagesordnung ift das Erscheinen jedes einzelnen Werlmeistertollegen Pflicht. Das Mitglieds buch legitimiert. Unorganisierte fönnen durch Mitglieder eingeführt werden. B. Rothe
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Freie Gewerkschaftsjugenb Groß- Berlin. Frankfurter Mee: Städtisches Jugendheim Litauer Sit. 18, Rimmer 3. Portrag: Die Bedeutung der Connenwende." Landsberger Blag: Jugendheim des Oftens, Große Frant furter Ste. 16, Quergebäude part., Simmer 2. Diskussionsabend: Berufsschul beiräte und Schülerräte." Cüben, Südwesten: Städtisches Jugendheim Yord ftraße 11, Fabrikgebäube Frig- Reuter- Abend. Tempelhof : Gruppenheim Engeum, Germaniaftr. 4/6. Lichtbilbervortrag:„ Der Schifeeschuhsport feine Technit." Südosten: Gruppenheim Reichenberger Str. 66( Feuerwehrhaus). Distuffionsabend: Entwidlung der Jugendbewegung." Ropenid: Jugend Sumbalbte heim Grünauer Str. 5. Bericht vom Laienspielturfus in Glag. Jugendheim Grann. Ede Lorgingstraße. Bortrag:„ Das Schlichtungswesen und Gesundbrunnen : Jugendheim Fote Saule, Gatenburger Sie Gewerkschaften." Straße. Weißensee: Literarischer Abend: Das fröhliche Alt- Berlin. Sugendheim Parkstr. 36. Chorprobe Moabit : Städtisches Jugendheim Charlottenburg : Jugendheim Rorbireis Lehrter Str. 18/19. Sumor und Stimmung." Spreeftr. 30. Vortrag: Die gefellschaftliche Stellung der Frau. Rursus II: Jugendheim Gee Ede Turiner Straße. Gewerkschaftliche Jugendarbeit
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gewertschaftliche Jugendbewegung."
Jugendgruppe bes b. Heute, Donnerstag, 19% Uhr, findet folgenbe Bezanstaltung statt: Bezirt Schöneberg: Jugendheim Hauptftr. 15( Sofgebäude 1 Tr., Thüringenzimmer). Die Dezemberveranstaltungen werden besonders verabredet. Wir beteiligen uns an den Gesamtveranstaltungen der Jugend gruppe.
zur Folge gehabt. Neben der Technisierung der Betriebe ist auch eine solche der Menschen erfolgt. Die materielle Auswirkung ist unter anderem auch aus den in der letzten Zeit veröffentlichten Bilanzen erkennbar. Die Brüfung von der kaufmännischen Seite Was will alfo Bolen mit dem Ultimatum? Offenbar glaubt Gewerkschaftsbewegung: Fr. Całozn; Feuilleton:&. S. Difcher; Lotales her zeigt deshalb ebenso eindeutig die Möglichkeit der man in Warschau , daß die polnische Bevormundung von den Dan Durchführung der Arbeitszeitnerordnung. Der sigern noch nicht drüdend genug empfunden wird und daß Bolen
Berantwortlich für Bolitik: Dr Curt Gener: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; und Constiges: Fris Kerstädt: Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin Berlag: Borwärts- Berlag Gm b S., Berlin Drud: Borwärts- Buchbruceret und Berlagsanftal Baul Singer Co Berlin SW 68 Lindenstraße 3. Sieran 2 Beilagen und Unterhaltung und Biffen".
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BERLIN C2 SPANDAUER STRASSE- KONIG
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Abb. 2
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